Bücher mit dem Tag "ira"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "ira" gekennzeichnet haben.

142 Bücher

  1. Cover des Buches Scherbenmond (ISBN: 9783839001516)
    Bettina Belitz

    Scherbenmond

    (818)
    Aktuelle Rezension von: Oktodoc

    Angefangen hat das Buch recht vielversprechend. Der Vater ist verschwunden und er hat Ellie eine Aufgabe hinterlassen. Sie soll ihren Bruder zurück holen und dabei auch einen Schlüssel in seiner Wohnung in Hamburg finden um einen Safe öffnen zu können.

    Dem Bruder geht's nicht so gut und Ellie möchte herausfinden was da nicht stimmt. Wie man sich denken kann: ein Mahr.

    Nachdem Ellie den Schlüssel gefunden hat, was schon recht schnell geschehen ist, endet die Story um den Vater auch schon bzw. wird komplett vergessen. Auch das Wiedersehen mit Colin läuft nach dem recht dramatischen Abschied vom Ende des 1. Bandes total unspektakulär ab. Kaum ist sie mal glücklich macht sie ihr Glück gleich darauf wieder kaputt. Ellies Gefühlsleben ist das totale Chaos, sehr negativ. Colin's Handlungen scheinen mir auch keinen rechten Sinn zu ergeben. Stellenweise kam es mir vor als hätte die Autorin die Handlungen einfach gewürfelt.

    Im Gegensatz zu Band 1 gab es hier mehr Abwechslung mit den Charakteren. Hauptsächlich hat sich immer noch alles um Ellie und ihr Innenleben und kaum um die Außenwelt gedreht aber durch die neuen Charaktere kam etwas Schwung in die Sache.

    Das Ende des Buches war ziemlich unkreativ.


    Nichtsdestotrotz habe ich das Buch recht interessiert und schnell fertig gelesen, habe mich immer mal aufgeregt und war gespannt was als nächstes passiert. Ich hoffe die Reihe bekommt ein gutes Ende, denn alles in allem fand ich die Story und die Idee bisher recht interessant.

  2. Cover des Buches Amokspiel (ISBN: 9783945386378)
    Sebastian Fitzek

    Amokspiel

    (2.256)
    Aktuelle Rezension von: Strokeline

    Jan ist verzweifelt und sieht für sich keine andere Möglichkeit mehr, als eine Radiostation mitsamt einiger Geiseln für sich in Beschlag zu nehmen. Jede Stunde soll (und wird) jemand getötet - sofern sich der anrufende Hörer nicht mit der richtigen Parole am anderen Ende des Telefons meldet. Ziel seiner mörderischen Inszenierung ist es, seine - angeblich für tot erklärte - Verlobte Leoni wieder in die Arme schließen zu können. Helfen soll ihm dabei eine inzwischen psychisch sehr labile Mittlerin namens Ira Samin. Diese hat wenig Lust und Muße dem Geiselnehmer zu helfen, hatte sie doch ganz andere Pläne an diesem Tag. Dies ändert sich schlagartig als Frau Samin erfährt, dass ihre Tochter Kitty sich ebenfalls durch Zufall in den Räumlichkeiten der Geiselnahme aufhält. Es beginnt ein rasantes Spiel um Leben und Tod und der Lesende ist ab der 1. Seite gefesselt und tief ins Geschehen involviert. Ich hätte Amokspiel in einem Zug lesen können, so spannend ist dieser Thriller geschrieben. 

  3. Cover des Buches Kein Ort ohne dich (ISBN: B015YMPH8S)
    Nicholas Sparks

    Kein Ort ohne dich

    (693)
    Aktuelle Rezension von: Carry1980

    Dieses Buch ist einfach ein typischer "Nicholas Sparks" Roman. Man erwartet eine tiefgründige einfühlsame Geschichte und bekommt diese auch. Die Gechichte wird aus 3 Sichtweisen erzählt, zu einem ist der 91-jährige Ira, der sterbenskrank ist und bei einem Unfall ein Gespräch mit seiner verstorbenen Ehefrau sein Leben Revue passieren lässt. Dann gibt es noch Sophia, eine junge Studentin, die sich gerade von der Trennung ihres Ex-Freundes erholt und Luke ein typischer Cowboy und Bullenreiter.

    Die Geschichte ist einfühlsam und seicht. Der Roman liest sich gut, ist ein netter Zeitvertreib für zwischendurch. 

    Ich hatte bereits die Verfilmung gesehen, von daher hat mich das Buch nicht mehr ganz so großartig mitreißen können, da die Verfilmung schon sehr gut war Vielleicht wäre es andersherum besser gewesen - erst das Buch und dann den Film ansehen. Aber na gut.

  4. Cover des Buches Die Macht der Geografie (ISBN: 9783423284820)
    Tim Marshall

    Die Macht der Geografie

    (60)
    Aktuelle Rezension von: OMess83

    Gut recherchiertes, verständliches und sehr lesenswertes Sachbuch über die Zusammenhänge von Geographie/Topographie und Geschichte/Politik, welches ich am Weltgeschehen interessierten Leuten sehr empfehlen kann! Ich habe vieles gelernt und kann gewisse Entwicklungen besser verstehen. Werde bei Gelegenheit gerne weitere Schriften von Tim Marshall lesen.

  5. Cover des Buches Die Asche meiner Mutter (ISBN: 9783641118655)
    Frank McCourt

    Die Asche meiner Mutter

    (893)
    Aktuelle Rezension von: ArsAstrologica

    Der Vater ein abwesender Taugenichts, die Mutter kopflos und überfordert mit viel zu vielen Kindermäulern. Dies ist die wahre Lebensgeschichte von Frank McCourt, der buchstäblich aus der Gosse kam, im südirischen Cork aufwuchs und es schließlich schaffte, nach New York auszuwandern und dort als viel bewunderter und verehrter Lehrer zu arbeiten.
    Der Autor hat nicht aufgegeben und seinen Humor nicht verloren. Ganz im Gegenteil: Er kann schreiben, setzt nicht auf Mitleid, sondern trotzigen Lebensmut. Ein großartiger Roman, autobiografische, von Hollywood verfilmt.



  6. Cover des Buches Die verschwundene Schwester (ISBN: 9783442492756)
    Lucinda Riley

    Die verschwundene Schwester

    (300)
    Aktuelle Rezension von: frau_von_buch

    Ich muss gestehen, dass ich noch nie ein großer Fan der Sieben Schwestern Reihe war. Aber dieses Buch hat mir den Rest gegeben.

    Nachdem wir also die sechs Schwestern Maia, Aly, Star, Cece, Tilly und Electra d'Apliese in ihren jeweiligen Büchern begleitet haben, bleibt noch eine Frage offen: Wer ist die siebente Schwester? 

    Und hier gehen die Probleme auch schon los. 

    Diese sechs jungen Frauen wurden kurz nach der Geburt vom selben reichen Mann adoptiert und wuchsen ab diesem Zeitpunkt gemeinsam auf. die ominöse "7. Schwester" konnte er jedoch nie finden. Was ist ihre Verbindung zu den anderen jungen Frauen? Eine Blutsverwandtschaft besteht schon einmal nicht. Trotzdem zaubert der Anwalt der Familie passend zum ersten Todestag des Vaters (dessen echten Namen diese jungen Frauen im Alter zwischen 24 und 31 Jahren übrigens nicht wissen - wie auch immer das möglich sein soll.) eine vermeintliche siebente Schwester aus dem Hut. Mary-Kate wurde an eine Familie in Australien adoptiert. Welche Verbindung sie zu den d'Apliese Schwestern steht? Man weiß es nicht. EInzig ein Ring soll beweisen, dass Mary-Kate die verschwundene Schwester ist. Dieser Ring geht aber gerade mit Mutter Mary (Spitzname: Merry, wie wir alle 5 Seiten erinnert werden) auf Weltreise.

    Und so startet eine Verfolgungsjagd über den Globus, Mary fühlt sich (zurecht) gejagt, hat aber ihre eigenen Gründe dafür. 

    Die Schwestern stellen sich wunderbar ungeschickt an, was auch darauf zurückzuführen ist, dass sie selbst nicht wissen, weshalb sie eigentlich wissen wollen, ob Mary-Kate die "verschwundene Schwester" ist. 


    Insgesamt fällt mit diesem Band die ganze Symbolik rund um den Mythos der "Sieben SChwestern" (ein Sternbild, das in der Mythologie von Zeugs begehrt und von Orion gejagt wird) in sich zusammen. Plotelemente können in einem nichtmagischen Setting nicht mehr erklärt werden. Einige Parts nicht einmal in einer magischen Welt (z.B. warum weiß keine dieser gebildeten Frauen, wie ihr Adoptivvater heißt?).

    Ein weiterer Kritikpunkt ist der Schreibstil. Gestelzte Dialoge bin ich mittlerweile von der Reihe gewöhnt, aber dass zwei Seiten beinahe durchgehend aus Dialog bestehen, der mehr einer Analyse als einem Gespräch entspricht, ist dann doch ein neuer Negativrekord. Auch werden viele Details immer wieder wiederholt, vermutlich um zu die Frage zu vermeiden, warum ein Charakter jetzt informationen hat, obwohl er beim ursprünglichen Gespräch nicht anwesend war. Aber so etwas lässt sich auch eleganter lösen. 

    Ich vermute, dass die niedrige Qualität mit Lucinda Riley Krebsdiagnose im Zusammenhang steht ("Die verschwundene Schwester" ist ihr letzter Band vor ihrem Tod). Ich habe Verständnis für das Bedürfnis, die Geschichte noch zu Ende zu erzählen. Trotzdem hätte ein größeres Editing der Sache gut getan.

    Zum Plot auf der zweiten Zeitebene kann ich leider nichts sagen, da ich das Buch schon wenige Seiten nach dem ersten "Switch" abgebrochen habe. 


    Insgesamt finde ich es schade, dass diese Reihe - die mich doch irgendwie unterhalten hat, und deren (soweit ich es recherchieren konnte) akkurat dargestellten geschichtlichen Hintergründe mir viele neue Dinge beigebracht haben - beim vorletzten Band so rapide abgesunken ist.

    Den letzten Band werde ich auch nicht mehr lesen.



     

  7. Cover des Buches ALTE WUNDEN (Black Shuck) (ISBN: 9783958351240)
    Ian Graham

    ALTE WUNDEN (Black Shuck)

    (17)
    Aktuelle Rezension von: Buchmagie

    „Black Shuck: Alte Wunden“

    Autor: Ian Graham

    Genre: Thriller

    Verlag: Luzifer


    Klapptext:

    „NICHTS bleibt für immer verborgen … Viele Jahre lebte Declan McIver, ein ehemaliger IRA-Terrorist, unter dem Radar – als erfolgreicher Geschäftsmann, verheiratet mit einer schönen Frau – aber sein Leben sollte sich schlagartig ändern.

    Als ein Treffen mit einem alten Freund buchstäblich in Flammen aufgeht, findet sich Declan auf der Flucht vor einer schattenhaften Verschwörung wieder, die vor nichts halt macht, um ihre niederträchtigen Absichten um ein streng gehütetes Geheimnis zu wahren.

    Um zu überleben, muss er an sein altes Leben anknüpfen – etwas, wohin er nie zurückkehren wollte. Als seine Identität offenbart wird, sich die Ereignisse überschlagen und alles außer Kontrolle gerät, muss sich Declan entscheiden, welchen Preis er für diesen Kampf zu zahlen bereit ist. Intrigen, Machtspiele, der Kampf um die nackte Existenz …“

    Meinung:

    Bereits der Klapptext verspricht hier eine explosive Mischung aus Spannung und Action und garantiert unterhaltsame Lesestunden. Und ich kann bestätigen, dass der Autor einen wirklich spannenden Thriller mit der richtigen Mischung zu Papier gebracht hat. Der Anfang war zwar etwas undurchsichtig und holperig, man ist von Szene zu Szene gesprungen und musste Orte und Personen immer wieder neu ordnen, aber das durchhalten und weiterlesen hat sich gelohnt.

    Die Spannung baute sich immer weiter kontinuierlich auf und lies zum Schluss kaum Zeit zum Luft holen, ich musste einfach weiterlesen und wissen wie des ausgeht.

    Die einzelnen Protagonisten wurden hervorragend beschrieben, sie entwickelten sich im Laufe des Thrillers weiter und man konnte  mit ihnen „mitfühlen“. Die „Bösen“ hat man richtig gehasst und mit den „Guten“ hat man mit gefiebert, so soll es in einem guten und gelungen Thriller auch sein.

    Der Schreibstil war für mich zu erst etwas gewöhnungsbedürftig, er ist bildlich, schweift aber an manchen Stellen doch etwas zu sehr ab. Ein „einlesen“ war so auch hier erforderlich.  Die jeweiligen Handlungsorte wurden auch hier von den Autoren gut beschrieben, man konnte sich so den jeweiligen Ort gut vorstellen.

    Insgesamt ist dem Autor ein absolut spannender und lesenswerter Thriller mit Hintergrund IRA gelungen, den ich weiterempfehlen kann.

     

  8. Cover des Buches Im Schatten unserer Wünsche (ISBN: 9783453419919)
    Jeffrey Archer

    Im Schatten unserer Wünsche

    (170)
    Aktuelle Rezension von: januarygirl

    Inhalt:

    Bristol 1957: Der Vorsitzende der Barrington Schifffahrtgesellschaft wird zum Rücktritt gezwungen – für Emma Clifton ist dies die Gelegenheit, den Posten zu übernehmen und Macht über die Gesellschaft zu gewinnen. Doch die tragischen Ereignisse um ihren Sohn Sebastian, der in einen Autounfall verwickelt wurde, legen einen Schatten über Emma und ihren Mann Harry …


    Meine Gedanken zum Buch:

    SPOILER, wenn Band 1-3 nicht gelesen!

    Nachdem Band 3 unglaublich spannend geendet hat, musste ich natürlich wissen, wie es weitergeht. Sebastian wurde in einen Autounfall verwickelt, was für Emma und Harry nicht leicht zu verdauen ist. Hier hat es mir allerdings ein wenig an Emotionen gefehlt, denn nachdem klar war, was mit Sebastian ist, wurde das Thema mehr oder weniger nicht mehr erwähnt. Stattdessen nimmt die Geschichte einen politischen Lauf. Und ohne inhaltlich etwas vorweg nehmen zu wollen: das hört nicht auf.

    Politik spielt in der Clifton-Saga eine immens große Rolle, was auch wirklich interessant ist. Allerdings war mir das hier ein wenig zu viel. Ich muss gestehen, dass ich öfter einige Seiten nur überflogen habe, da ich irgendwann gelangweilt war.

    Dennoch freue ich mich sehr auf die letzten drei Teile, denn ich ahne, dass da noch einiges auf mich zukommen wird.

    Wer die ersten Teile gelesen hat, wird hiermit seine wahre Freude haben. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen, denn auch hier warten auf den Leser wieder unerwartete Wendungen!

  9. Cover des Buches In Case We Trust (ISBN: 9783736320789)
    Tess Tjagvad

    In Case We Trust

    (133)
    Aktuelle Rezension von: rinchens_buchwelt

    Das Buch beginnt mit dem ersten Tag bei Gold, Bright & Partners. Zu Anfang lernen wir Gracie und Ira lernen wir auch direkt am Anfang kennen.

    Beide wollen Ihre Aufgabe gewinnen, nur Gracie hütet ein Geheimnis, welches alle verändern könnte.


    Ich fand das Buch sehr schön geschrieben. Man folg nur so durch die Seiten. Es geht nicht nur um die Liebesgeschichte sondern auch um den zugeteilten Fall. 

    Dazu gab es auch schon einen Blick auf die Protagonisten des nächsten Buches. Und ich bin gespannt wie es weitergeht. 


  10. Cover des Buches Lautlos (ISBN: B007XE9X2M)
    Frank Schätzing

    Lautlos

    (509)
    Aktuelle Rezension von: Jossele

    Der Roman erschien erstmals im Jahr 2000. Es geht um ein geplantes Attentat auf einen der Teilnehmer des G8-Gipfels, der 1999 in Köln stattfindet. Eine unbekannte Macht beauftragt eine eiskalte Terroristin, die über Hochtechnologie verfügt, mit einem Anschlag. Ein genialer Physiker und erfolgreicher Schriftsteller auf einer Lesereise gerät unfreiwillig zwischen die Fronten, weil er einen alten Bekannten wiedererkennt. 

    Der Roman plätschert lange so dahin zwischen dem Geplauder um den Physiker, seine Eigenwilligkeiten und der Planung des Attentats, die dem Leser Rätsel aufgibt, ist dabei aber nicht wirklich spannend.

    Die Schilderung der Ankunft des betrunkenen Physikers am Flughafen gleitet ins Komödiantische ab. Für einen komödiantischen Thriller ist der Text aber zu wenig witzig, zumal es sich bald hat mit den komödiantischen Elementen, für einen ernsthaften Thriller ist er zu langatmig.

    Nachdem erste Spannung aufgekommen ist, wechseln sich leider recht spannende Episoden immer wieder mit solchen ab, die sich gewaltig ziehen und die Handlung nicht wirklich weiterbringen. Im Laufe der Zeit wird dem Leser klar, dass es im Grunde auf den Showdown des gelungenen oder im letzten Moment verhinderten Attentats hinausläuft. Doch selbst der Passage vor dem Attentat fehlt es an Spannung, weil sie sich zu sehr in die Länge zieht und weil man das Ergebnis des Mordversuchs im Grunde kennt.

    Darüber hinaus enthält der Text bedauerlicherweise auch logische Fehler. So ist z.B. sehr unwahrscheinlich, dass die eiskalte und mit allen Wassern gewaschene Attentäterin einen so unsicheren Mitwisser wie einen bestochenen Flughafenmitarbeiter in die Technik ihrer Mordwaffe eingeweiht hat. (Goldmann Tb, 23. Aufl., März 2006, S. 571)

    Eine Lieblingsvokabel des Autors scheint Vorfeld zu sein. Das wird enervierend oft verwendet.

    Positiv  erwähnenswert finde ich die politischen bis teilweise ins Philosophische reichenden Beschreibungen Schätzings. So enthält der Roman einige präzise politische Vorhersagen wie z.B. das Erstarken des Nationalismus und des Rechtsextremismus in den westlichen Demokratien, besonders in den USA. Wenn er das alles tatsächlich bereits im Jahr 2000 formuliert und nicht in spätere Auflagen wie die meine aus 2006 eingefügt hat, dann zeugt das von gutem politischen Gespür des Autors. Er beschreibt die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft und die beinahe grenzenlosen Möglichkeiten des Kapitals, das sogar die Ermordung des Präsidenten einfach kaufen kann. Dies zu einem Zeitpunkt, als das in der breiten Öffentlichkeit und in den Medien in Deutschland noch keineswegs Allgemeinwissen war.

    Sehr lobenswert ist auch das sehr ausführliche und informative Nachwort zu den Themen, die der Roman berührt.

    Einen Absatz mit Gedanken des Autors möchte ich zitieren: „Je größer der bekannte Kosmos wurde, je komplexer die Theorien über expandierende, kollabierende und inflationäre Universen bis hin zu der Überlegung, dass dieses ganze unfassbare Gebilde nur eines von unzähligen anderen in einer Art kosmischen Schaums sei, umso weniger Sinn ergab die Vorstellung eines Gottes, der den Bewohnern des dritten Planeten eines unbedeutenden Sonnensystems im Provinzwinkel einer Galaxis mittlerer Größe individuell zugetan war. Je weiter menschliches Wissen und Ahnen sich aufblähte, desto unbedeutender erschien ausgerechnet, wer dies alles zu denken vermochte – der Mensch. Warum sollte Gott – sofern er existierte – einen Haufen schlecht erzogener Gene lieben, die sich beständig an den Kragen gingen und nebenher ihren Planeten ruinierten?“ (ebd., S. 245)

    Insgesamt, da ausgesprochen gute mit weniger erfreulichen Passagen abwechseln, ist mir der Roman eine Wertung von drei Sternen wert, ordentlich. Um die Längen gekürzt, hätte es ein richtig guter Krimi werden können.

  11. Cover des Buches Sweet Tooth (ISBN: 9780224097376)
    Ian McEwan

    Sweet Tooth

    (27)
    Aktuelle Rezension von: NiamhOConnor

    Serena Frome, Tochter eines anglikanischen Bischofs, ist noch keine 25, bildhübsch und belesen und hat einen Abschluss in Mathematik von der Universität Cambridge. Ihren neuen Job beim britischen Geheimdienst MI5 verdankt sie aber nicht ihren akademischen Leistungen, sondern ihrem um drei Jahrzehnte älteren Geliebten Tony Canning. Hätte Ian McEwan den Beginn seines Romans Sweet Tooth (auf Deutsch: Honig)  im 21. Jahrhundert angesiedelt, würden Serena zu Beginn ihrer Tätigkeit ein anspruchsvolles Trainingsprogramm für Geheimagentinnen und im Anschluss daran eine Karriere im Kampf gegen rechten oder linken Terror oder gegen Islamismus erwarten. Serena tritt ihren Dienst aber im Jahr 1972 an, und daher verbringt sie ihre Tage mit dem Tippen und Ablegen von Akten, und ihr erster Auftrag außerhalb der Büromauern besteht darin, gemeinsam mit ihrer Kollegin Shirley Shilling eine vom Geheimdienst gemietete Wohnung zu reinigen, um die Spuren des letzten Einsatzes zu beseitigen. Dort findet sie einen Zettel mit einem Hinweis auf Tony, der sich in der Zwischenzeit sowohl von ihr als auch von seiner Ehefrau getrennt hat.

    Auch der nächste Auftrag ist nicht besonders spektakulär, kommt aber zumindest Serenas Interesse für Literatur entgegen: Im Rahmen des Projekts Sweet Tooth (in der deutschen Übersetzung Operation Honig) besucht sie getarnt als Mitarbeiterin einer Stiftung den noch unbekannten Schriftsteller Thomas Haley und bietet ihm finanzielle  Unterstützung an, die es ihm ermöglichen soll, sich ganz aufs Schreiben zu konzentrieren.  Die Kandidaten für ein derartiges Stipendium sind sorgfältig ausgewählt: Es werden nur Autoren ins Programm aufgenommen, von denen der MI5 annehmen kann, dass ihre zukünftigen Bücher eine pro-westliche, antikommunistische Ideologie transportieren werden. Wer sie wirklich finanziert, erfahren die Stipendiaten nicht. Wie nicht anders zu erwarten, verliebt sich Serena in Tom, kann sich aber trotzdem oder gerade deswegen nicht dazu durchringen, ihm die Wahrheit zu erzählen.

    Meine Meinung: Die Geschichte, an die sich Serena viele Jahrzehnte später erinnert, ist zwar im Geheimdienstmilieu angesiedelt, aber eher eine Beziehungs- als eine Spionagegeschichte. Sie lässt das London der frühen 1970er-Jahre wiederauferstehen: Die Tochter aus gutem Hause wohnt in einem möblierten Zimmer,  kann dank der Pille gefahrlos Liebschaften eingehen, spaziert durch die Carnaby Street und raucht mit dem Hippyfreund ihrer Schwester auch schon mal einen Joint.  Beim MI5 ist man mit dem Kalten Krieg und den Anschlägen in Nordirland beschäftigt und friert in wegen der Ölkrise ungeheizten Büros. Man macht sich Gedanken über den EU-Beitritt Großbritanniens, zweifelt an den Vorteilen des Zukunftsprojekts Channel Tunnel und freut sich, wenn die linken Gewerkschaften Rückenwind verlieren. 

    Die Sprache, in der Serena all das erzählt, ist ebenso elegant und kultiviert wie sie selbst, und Ian McEwan nimmt für die Geschichte doch auch Anleihen bei seinen Kollegen aus dem Geheimdienstgenre. Ian Flemming wird ausdrücklich erwähnt, und eine Anspielung auf Graham Greene ist wohl der „vierte Mann“, von dem wiederholt die Rede ist. Auch die Atmosphäre der Geschichte hat mich teilweise an Graham Greene erinnert, aber während Greenes Charaktere häufig von Gewissenskonflikten geplagt werden, bleiben bei dieser Geschichte alle, einschließlich Serena, emotional ein wenig unbeteiligt. Wenn eine Liebe scheitert, wendet sie sich nach kurzer Trauerphase der nächsten zu, und die Gefühle aller Beteiligten sind gerade stark genug, um die Geschichte glaubhaft voranzutreiben. Das gibt dem Roman eine augenzwinkernde Leichtigkeit, die den Twist am Ende nur logisch erscheinen lässt. Dieser ist zwar keine ganz neue schriftstellerische Erfindung, aber gekonnt umgesetzt. 



  12. Cover des Buches Finderlohn (ISBN: 9783943380040)
    Werner Pfeil

    Finderlohn

    (36)
    Aktuelle Rezension von: Pfeil
    Hövelhof, die kleine Stadt an den Quellen der Ems, wieder einmal Schauplatz schrecklicher Dinge. Rasant mit Lokalkolorit, einem interessanten Ermittlerteam, einem abgekochten Bösewicht, der alle zum Narren hält, Spannung, einem Schuss Humor und erst spät erkennt auch der Leser, warum es überhaupt geht. Dann aber ist es endgültig vorbei mit der Beschaulichkeit einer Senne Gemeinde und selbst Europa muss sich fürchten. Sehnsüchtig habe ich auf den zweiten Senne-Krimi gewartet. Nun ist er da und wurde innerhalb von zwei Tagen verschlungen.  Ich hoffe, es kommen zukünftig noch weitere Sennekrimis.
    Daniel.B
  13. Cover des Buches Englischer Harem (ISBN: 9783257261233)
    Anthony McCarten

    Englischer Harem

    (287)
    Aktuelle Rezension von: Nicole_Sutter

    Als ich den Klappentext las dachte ich nur: Wie kann eine in England aufgewachsene Frau auch nur in Erwägung zu ziehen einem Harem "beizutreten"? 😳 Ein durchaus kritischer Roman in Bezug auf die englischen Behörden mit all ihren Pflichten und Rechten und der Schwierigkeit wirklich das umzusetzen, was sie als Institution auch umsetzen sollten. 

    Ein wirklich sehr unterhaltsamer Roman mit einem Thema, welches nicht wirklich häufig als Romanhauptthema fungiert.


    Ein Mann, drei Frauen = eine Liebesgeschichte.


    Witzig, komisch, kritisch und klug.


  14. Cover des Buches Schattenspiel (ISBN: 9783442377329)
    Charlotte Link

    Schattenspiel

    (318)
    Aktuelle Rezension von: Kiks

    Dieses Buch begeistert wieder durch eine fein herausgearbeitete Story. Die Freunde treffen sich um eine Neujahrsfeier zu veranstalten. Doch zum Feiern besteht eigentlich kein Grund. Vielmehr haben Alle einen Grund sich an David zu rächen. Bevor es zu einer Auseinandersetzung kommt, wird David aber erschossen aufgefunden. Das Drama nimmt seinen Lauf.

  15. Cover des Buches In the Morning I'll be Gone (ISBN: 9781846688218)
    Adrian McKinty

    In the Morning I'll be Gone

    (5)
    Aktuelle Rezension von: Ingrid_Davis
    Nach dem etwas enttäuschenden zweiten Band läuft Duffy bzw. McKinty wieder zu Hochform auf, aus meiner Sicht, weil er die politischen Verwicklungen im Belfast der 1980er Jahre wieder stärker mit der Kriminalgeschichte verknüpft und der Fall dadurch eine wesentlich größere Tiefe und Komplexität bekommt. Und das Ende ist herrlich ironisch. Prädikat: Sehr lesenswert.
  16. Cover des Buches Borderlands (ISBN: 9783832186692)
    Brian McGilloway

    Borderlands

    (38)
    Aktuelle Rezension von: ulrikerabe
    Im Grenzland zwischen der Republik Irland und Nordirland wird ein totes Mädchen gefunden. Angela Cashell war die Tochter eines bekannten Kriminellen. Bald wird unter den Travellern ein Verdächtiger gefunden. Doch dann gibt es eine zweite Leiche, scheinbar zusammenhanglos finden sich immer mehr Verknüpfungen zwischen den beiden Fällen. Ein Beweisstück führt in die 70er, zu einem ungelösten Vermisstenfall und Verwicklungen in den eigenen Reihen.

    Borderland ist der erste Teil der Serie um den irischen Garda-Inspektor Benedict Devlin, der schon 2010 im Dumont Verlag erschienen ist. Brian Mc Gilloway  lässt Devlin mit solider Ermittlungsarbeit aufwarten Es ist ein ordentlich gemachter Krimi. Die Szenerie wirkt atmosphärisch, die Trostlosigkeit der sozialen Unterschicht, die IRA Vergangenheit, die Vorurteile den Irish Travellern gegenüber, der Grenzlandkonflikt wird gut herausgearbeitet. Benedict Devlin selber wirkte authentisch auf mich, seine Integrität wird auf eine harte Probe gestellt, nicht nur im beruflichen auch im privaten Umfeld.

    Ein Krimi, der mich überzeugt hat, weitere Bände aus dieser Serie warten noch am SUB auf mich.

  17. Cover des Buches Milchmann (ISBN: 9783608505085)
    Anna Burns

    Milchmann

    (186)
    Aktuelle Rezension von: Gwhynwhyfar

    Der Anfang: «Der Tag, an dem Irgendwer McIrgendwas mir eine Waffe auf die Brust setzte, mich ein Flittchen nannte und drohte, mich zu erschießen, war auch der Tag, an dem der Milchmann starb. Er wurde von einem staatlichen Mordkommando erschossen, und der Tod dieses Mannes war mir herzlich egal.»


    Eine junge Frau zieht ungewollt die Aufmerksamkeit eines mächtigen und erschreckend älteren Mannes auf sich, Milchmann. Die Milch hat er noch nie geliefert – sondern Molotow-Cocktails und Waffen. Sie schlägt einen Bogen um ihn und versucht, alle in ihrem Umfeld über ihre Begegnungen mit dem Mann im Unklaren zu lassen. Doch Milchmann ist hartnäckig. Und als der Mann ihrer älteren Schwester herausfindet, in welcher Klemme die junge Frau steckt, fangen die Leute an zu reden. Plötzlich gilt sie als ‹interessant› - etwas, das sie immer vermeiden wollte. Hier ist es gefährlich, interessant zu sein. Doch was kann sie noch tun, nun, da das Gerücht einmal in der Welt ist? Milchmann ist die Geschichte einer jungen Frau, die nach einem Weg für sich sucht - in einer Gesellschaft, die sich ihre eigenen dunklen Wahrheiten erfindet und in der jeglicher Fehltritt enorme Konsequenzen nach sich zieht.


    «Damals, an diesem Ort, sagten die Leute, wenn es um die politischen Probleme ging, die Bomben und Waffen und Tod und Verstümmelung mit sich brachten: ‹Deren› Seite war es› oder ‹unsere Seite war es› oder ‹deren Religion war es› oder ‹unsere Religion war es› oder ‹die waren es› oder ‹wir waren es›, wenn sie meinten: ‹die Staatsbefürworter waren es› oder ‹die Staatsverweigerer waren es› oder ‹der Staat war es›. Hin und wieder strengten wir uns an und sagten ‹Befürworter› oder ‹Verweigerer›, aber eigentlich nur, um Außenstehende aufzuklären; wenn wir unter uns waren, machten wir uns die Mühe eigentlich nicht. Das ‹Wir› und ‹Die› war uns in Fleisch und Blut übergegangen: praktisch, geläufig, für Eingeweihte, und es ging schnell über die Lippen, ohne das mühsame Erinnern von und Ringen mit doppelbödigen Formulierungen oder diplomatischen Nettigkeiten.»


    Ich habe das Buch fünf Mal angefangen, beim letzten Mal mir vorgenommen, weiterzulesen, komme, was da wolle. Und nach ungefähr 150 Seiten war ich drin im Text. Von daher – es ist ein Roman, der sehr eigenwillig geschrieben ist und es wird nicht jeder bis zum Ende durchhalten. Eine Stadt, deren Namen nicht genannt wird – wir gehen von Belfast aus. Ein Konflikt, der nicht genannt wird – wir gehen vom Irlandkonflikt der Siebziger aus. Menschen ohne Namen (die Frau, die im Gehen liest, die Mittelschwester, Vielleicht-Freund, Schwager Eins, der Milchmann, das Tablettenmädchen), ein Konflikt, ein Staat, der einen Teil der Menschen einengt, «die Übergeschnappten», die sich dagegen wehren. Wer deinen Namen kennt, weiß schon zu viel über dich. Man darf auf keinen Fall auffallen. – «Lesen im Gehen war eindeutig verdächtig.» Aber nicht nur damit fällt die 18-jährige «mittlere Schwester» auf, die sich in ihre Bücher zurückzieht. Sie gefällt dem Milchmann, der anfängt, sie zu stalken, was ihr gar nicht passt. Sie wird nun mit Gerüchten verwoben – sie, wohl die Geliebte des Milchmanns … Er erklärt ihr, dass er alles über sie weiß, was sie tut und ihr Dorf so tut. Ein Schauer läuft ihr über den Rücken.


    «… Erkenntnis, dass man als normaler, gewöhnlicher, sehr netter Mensch den Wunsch hegen konnte, jemanden umzubringen, oder erleichtert war über einen Mord.»


    Anna Burns beschreibt bedrückend eine Gesellschaft, in der man aufpassen muss, was man tut, was man sagt, damit man nicht in Verdacht gerät, auf der «falschen» Seite zu stehen. «Die richtige Butter. Die falsche Butter. Den Treue-Tee. Den Verräter-Tee. Es gab ‹unsere Läden› und ‹deren Läden›. Ortsnamen. Auf welche Schule man ging. Welche Gebete man sprach. Welche Kirchenlieder man sang. Ob das H gesprochen wurde oder nicht.» Es geht nicht politisch um den Irlandkonflikt an sich, sonder darum, was genau solch ein Konflikt mit den Menschen macht. Gerüchte, Lügen, verbohrte Statements, Blockwartmentalität, Verdächtigungen, Verrat, religiöser Fanatismus, politische Verbissenheit und unbändiger, blinder Hass. Der Druck aus der Gesellschaft. Ständig die Angst im Nacken. Doch diese Geschichte liegt im irischen Nebel und es gibt Leerstellen. An anderen Stellen wird intensiv auserzählt. Wie gesagt, das Buch ist nicht einfach zu lesen, das u.a. mit dem Man Booker Prize ausgezeichnet wurde. Wer sich trotzdem heranwagt, wird nicht enttäuscht.



    Anna Burns, geboren in Belfast, Nordirland, ist Autorin mehrerer Romane. 2018 erhielt sie für Milchmann den Man Booker Prize. Das Buch wurde zu einer internationalen Sensation und mit zahlreichen weiteren Preisen ausgezeichnet, u. a. dem Orwell Prize und dem National Book Critics Circle Award. Milchmann erschien bisher in 30 Ländern. Anna Burns lebt in East Sussex, England.

  18. Cover des Buches Weltmacht im Treibsand (ISBN: 9783548367828)
    Peter Scholl-Latour

    Weltmacht im Treibsand

    (14)
    Aktuelle Rezension von: Christof
    Peter Scholl-Latour hat in diesem Buch bereits 2004 Prophezeit was sich erst langsam herauskristallisiert hat: Dieser Krieg wird Ewig dauern.
  19. Cover des Buches Police at the Station and They Don't Look Friendly: A Sean Duffy Thriller (Sean Duffy 6) (ISBN: 9781781256923)
    Adrian McKinty

    Police at the Station and They Don't Look Friendly: A Sean Duffy Thriller (Sean Duffy 6)

    (4)
    Aktuelle Rezension von: Ingrid_Davis

    Auch dieser Duffy-Krimi hat mir gut gefallen. Ein interessanter Mordfall im Belfast der 80er-Jahre, und wie so oft bei McKinty geht es um viel mehr als nur die Opfer des Crossbow-Mörders. Duffy deckt Polizei-Korruption, einen alten Mordfall und lebhaften Drogenhandel zwischen Nord-Irland und den damals noch Staaten des Ostblocks auf, wird von Killerkommandos der IRA gejagt und trifft schließlich eine Entscheidung...


    Achtung - potentieller SPOILER:


    Ob wir Sean Duffy nochmal wiedersehen, lässt McKinty am Ende elegant offen. Mein Tipp wäre ja. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Duffy es wirklich lassen kann...


    P.S.: Die Rezension basiert auf der englischen Hörbuchausgabe)
  20. Cover des Buches Ein Teelöffel Land und Meer (ISBN: 9783442481224)
    Dina Nayeri

    Ein Teelöffel Land und Meer

    (55)
    Aktuelle Rezension von: Miia

    Inhalt: 

    Saba ist elf, als die islamische Revolution ausbricht und ihre wohlhabende christliche Familie Teheran verlassen muss, um sich, fern von den prüfenden Blicken der Mullahs, auf ihre Ländereien in der Gilan-Provinz zurückzuziehen. Kurz darauf verschwinden Sabas Mutter und ihre Zwillingsschwester Mahtab spurlos. Ihr Vater und die Nachbarn im Dorf behaupten, Mahtab sei bei einem Bad im Kaspischen Meer ertrunken und die Mutter sei bei dem Versuch, den Iran zu verlassen, festgenommen worden. Doch Saba glaubt ihnen nicht. Für sie ist klar, dass ihre geliebte Schwester jenseits des Ozeans ein neues Leben begonnen hat ...


    Meine Meinung: 

    In diesem Buch geht es um Saba, die im Iran aufwächst. Ihre Mutter und ihre Schwester verschwinden, aber Sabas Erinnerungen sind schwammig. Ist ihre Schwester ertrunken oder nach Amerika geflohen? Niemand scheint wirklich die Wahrheit zu sagen und Saba selbst lässt sich immer wieder neue Geschichten zu dem Leben ihrer Schwester einfallen. Was ist wahr, was ist Lüge?

    Das Buch lebt meiner Meinung nach von der Kultur im Iran. Das Leben im Iran, die Bräuche und Traditionen dort, sind sehr inspirierend und sehr interessant. Ich weiß nicht viel über das Leben und die politischen Zustände im Iran, aber durch das Buch ist mir das Land etwas näher gekommen und ich habe viel interessantes erfahren. Ganz besonders toll, fand ich die Lebensweisheiten, die immer mal wieder in die Geschichte eingeflochten wurden. Das Buch kann einen daher wirklich inspirieren und zum Nachdenken anregen. Das ist meiner Meinung nach aber auch die Stärke des Buches, denn der Rest hat mir leider gar nicht gut gefallen. 

    Saba ist der Hauptcharakter in dieser Geschichte und leider gefällt sie mir gar nicht. Sie ist verwöhnt, eingebildet, egoistisch und meiner Meinung nach auch kaltherzig. Man hat immer das Gefühl, dass sie nur für sich selbst und nie für andere handelt. Das macht es extrem schwer Mitgefühl zu empfinden, obwohl Saba wirklich viel Schlimmes erlebt und auch viel mitmachen muss. Aber Saba ist mir einfach so unsympathisch, dass ich mich weder mit ihr freuen kann, noch jemals mit ihr leiden kann. Mir war daher wirklich egal, wie ihre Zukunft aussehen wird. Dazu fand ichs teilweise wirklich anstrengend, dass sie sich Geschichten über ihre Schwester ausgedacht hat. Mir war das immer zu viel Fantasie, zu wenig Fakt. Hätte da manchmal gerne etwas Schlüssigeres gelesen. Am Lesen hat mich daher nur das Geheimnis um Mahtab gehalten. Ich habe so sehr gehofft, dass da noch eine überraschende Wendung kommt. Ich habe am Ende nur noch quer gelesen, weil mich die Geschichte von Saba nicht interessiert hat, aber ich wissen wollte, was damals mit Mahtab und der Mutter passiert ist. Leider ist die Auflösung mehr als vorhersehbar und absolut nicht überraschend. Ich habe zwar verstanden, worauf das Buch hinaus wollte und finde auch gut, dass insbesondere die Mentalität, die Entwicklung des Lebens und das Aufarbeiten von Geschehnissen bezüglich Saba im Vordergrund stehen, aber irgendwie hatte ich mir trotzdem mehr erhofft, was das Geheimnis um Mahtab angeht. 


    Fazit:

    Ich kann hier leider nur 2 Sterne vergeben, weil die Geschichte mich nicht gepackt hat. Die Stärke des Buches liegt insbesondere in der Aufarbeitung des Lebens und der Kultur im Iran. Man erfährt viel über die politischen Verhältnisse, das Leben dort und es werden einem auch viele Lebensweisheiten nahe gelegt. Das ist wirklich gelungen. Die Hauptfigur Saba ist leider aber sehr eingebildet und unsympathisch. Obwohl sie ein schweres Leben hat, kann man kein Mitgefühl empfinden. Die Auflösung um ihre Schwester und ihre Mutter ist mir persönlich zu vorhersehbar. Ich vergebe gutmütige 2 Sterne für die wissenswerten Details über das Leben und die Kultur im Iran.
  21. Cover des Buches I Hear the Sirens in the Street (Detective Sean Duffy Book 2) (ISBN: 9781847659293)
    Adrian McKinty

    I Hear the Sirens in the Street (Detective Sean Duffy Book 2)

    (5)
    Aktuelle Rezension von: Ingrid_Davis
    Der zweite Band der Sean-Duffy-Reihe ist immer noch ein ordentlicher Krimi, ist aber m.E. nicht so stark wie der erste Band. Weniger politisch, mehr Standard-Detektivgeschichte, trotzdem ist es insgesamt immer noch lesenswert.
  22. Cover des Buches Mr Nice (ISBN: 9783453675919)
    Howard Marks

    Mr Nice

    (52)
    Aktuelle Rezension von: chaos-deluxe

    Mr Nice beschreibt das Leben Howard Marks, der in den 70er/80er Jahren angeblich für 10% des Haschisch-Welthandelvolumens "verantworlich" sein soll.

    Das Buch ist sehr leicht zu lesen und die Geschichte ist äußerst spannend.

    Mit Drogendealern habe ich immer Leute verbunden, die nicht sonderlich hell im Köpfchen sind. Howard Marks ist ein Genie. Studierte an der Oxford University und rutschte eigentlich mehr durch Zufall in die Drogendealer-Szene.

  23. Cover des Buches Der katholische Bulle (ISBN: 9783518465233)
    Adrian McKinty

    Der katholische Bulle

    (96)
    Aktuelle Rezension von: Zahirah

    Gekonnt gelingt es dem Autor Zeitgeschichte der 1980er Jahre in Belfast mit einem raffinierten Krimiplot zu verknüpfen. Getragen wird das Ganze durch seinen Hauptprotagonisten Sean Duffy, der katholische Bulle. Dieser kommt nicht ohne Makel daher, besitzt aber Moral, Tatkraft und ist durchaus stur und verbissen, wenn es darum geht seinen polizeilichen Pflichten nachzukommen. In seinem ersten Fall ermittelt Duffy in alle Richtungen (wortwörtlich), was nicht jedem gefällt. Immer wieder werden ihm Steine in den Weg gelegt. Aber er bleibt hartnäckig. Die Darstellung der politisch motivierten Zustände (Straßenschlachten etc.) verbindet McKinty geschickt mit dem Berufsalltag seiner Hauptfigur, und bringt dem Leser so nicht nur die aufgeladene Atmosphäre sondern auch den Charakter des Sean Duffy näher. Kurzum: Dies ist ein gesellschaftskritischer historischer Roman mit Krimiplot und einem sympathischen Hauptprotagonisten. Mir hat der Roman/Krimi sehr gut gefallen und möchte eine absolute Leseempfehlung aussprechen und vergebe für das Buch 5 von 5 Sterne.

  24. Cover des Buches Ein alter Traum von Liebe (ISBN: 9783942656672)
    Nuala O'Faolain

    Ein alter Traum von Liebe

    (60)
    Aktuelle Rezension von: Barbara62

    Auf diesen Roman bin ich durch die Empfehlung von Elke Heidenreich gestoßen, und wenn ich auch nicht ihre vollkommene Begeisterung teile, so hat er mir doch gut gefallen.

    Im Mittelpunkt steht die 50-jährige Reisejournalistin Kathleen de Burca, Ich-Erzählerin, die Bilanz zieht: wechselnde Liebhaber, ständiges Unterwegssein und verpasste Chancen sind das wenig beglückende Ergebnis. Sie hat Irland als junges Mädchen verlassen, nun kehrt sie dorthin zurück und wird einerseits mit ihrer eigenen, andererseits mit der irischen Vergangenheit konfrontiert, denn sie recherchiert über eine alte Skandalgeschichte aus der Zeit der großen irischen Hungersnot und der Massenauswanderungen im 19. Jahrhundert, in der es um die Liebesbeziehung zwischen einer Landbesitzergattin und einem Stallbuschen geht. Diese Geschichte in der Geschichte hat mir fast noch besser gefallen als das Geschehen um Kathleen, bei der infolge der Rückkehr in die alte Heimat alle unerfüllten Wünsche und Hoffnungen und die seit ihrer Kindheit ewig unerfüllte Liebessehnsucht neu aufleben. Die Begegnung mit ihrem Traummann, ihre vielleicht letzte Chance, mündet in dem Angebot eines Lebens im Wartestand und der Aussicht auf ein bis zwei gemeinsame Tage pro Monat, aber reicht ihr das?

    Ein spannender, nachdenklicher Roman, in dem manche Frage offenbleibt.

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks