Bücher mit dem Tag "irische autorin"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "irische autorin" gekennzeichnet haben.

12 Bücher

  1. Cover des Buches Die letzten Tage von Rabbit Hayes (ISBN: 9783499269226)
    Anna McPartlin

    Die letzten Tage von Rabbit Hayes

     (1.189)
    Aktuelle Rezension von: mtraun

    Das Taschenbuch zieht durch seinem blumig gestaltetes Cover an. Ich hatte vorher kein Werk von Anna McPartlin gelesen. Ihr Schreibstil ist fließend, gefühlvoll und dynamisch, sehr lesbar und kurzweilig.

    Die Geschichte der sterbenden Rabbit Hayes wird wundervoll erzählt, ohne unnötiges Drama. Die Autorin passt gut darauf, dass alle Charaktere ihren Platz im Buch finden. Somit bekommt man eine vollständige Perspektive der schwierigen Situation. Dies hat mir besonders gut gefallen.

    FAZIT: Schön geschriebenes Buch, interessante Handlung. Es lässt sich zügig und sehr gut lesen.

  2. Cover des Buches Normale Menschen (ISBN: 9783442771509)
    Sally Rooney

    Normale Menschen

     (231)
    Aktuelle Rezension von: herr_hygge

    Vor kurzem erschien bei @luchterhand_verlag „Normale Menschen“ von der irischen Schriftstellerin Sally Rooney. Nachdem mich @literarischernerd und @alex_coffee_books mit Ihren Rezessionen sehr neugierig auf den Roman gemacht haben, habe ich mich umso mehr darüber gefreut, dass mein lieber Papa ihn mir bei einem Auslug nach Mannheim geschenkt hat, als er merkte, dass ich das Buch ständig in Augenschein nahm. 🥰
    Es geht um zwei Teenager, Marianne und Connell, die gemeinsam in einer Kleinstadt im Westen Irlands aufwachsen und unterschiedlicher nicht sein können. Sie ist die komische, aber privilegierte Aussenseiterin, er der Star des Fußball-Teams. Die beiden begegnen sich, als Connell seine Mutter von der Arbeit als Putzkraft für Mariannes Familie abholt. Zwischen den Beiden entwickelt sich schnell eine zarte Bande, die beider Leben für immer verändern wird.
    Freundschaft die zu Liebe wird, Sex und Verlangen, Verlust und Depression, Misshandlung und Angst, das sind alles Themen, welche die Autorin in eine sehr moderne und intensive On/Off-Liebesgeschichte miteinander verwebt und uns dabei so tief in das innere ihrer Protagonisten blicken lässt, dass man gar nicht anders kann als von Anfang an mitzufiebern und auch mitzuleiden. Ein absolut zeitgemäßer Roman, der mitten aus dem Leben gegriffen zu sein scheint und viel mehr als nur lesenswert ist.

  3. Cover des Buches Gespräche mit Freunden (ISBN: 9783442719662)
    Sally Rooney

    Gespräche mit Freunden

     (209)
    Aktuelle Rezension von: anni_055

    "Gespräche mit Freunden" oder auf Englisch "Conversations with Friends" ist das erste, aber sicherlich nicht das Letzte Buch, was ich von Sally Rooney gelesen habe. 

    Es handelt von der jungen Studentin Frances, die zusammen mit ihrer Ex-Freundin und Besten Freundin poetry Slam Texte vorführt. Bei einer ihrer Aufführungen wird eine erfolgreiche Schriftstellerin, Melissa, auf die beiden Mädchen aufmerksam. Sie lädt die beiden zu sich und ihren Ehemann, Nick, ein. Die vier Freunden sich an, dabei entwickelt Bobbi eine große Bewunderung für Melissa, während Nick und Frances heimlich eine Affäre eingehen. 

    In dem Buch verwirft Rooney alle hetero-monogame Vorstellungen die man hat und zeigt sehr gekonnt auf, dass Liebe und Freundschaft keine Regeln kennen, wenn man sie frei lässt statt sie in Schubladen zu stecken. 

    Was ist Liebe? Was ist Freundschaft? Kann man das als außenstehender überhaupt begreifen? Ist es nicht viel mehr etwas zwischen zwei Menschen, als etwas für die ganze Welt? 

    Rooneys Buch öffnet einen die Augen. Wie selbstverständlich Tabus gebrochen werden, fragt man sich hinterher nur noch, warum nicht mehr Menschen so offen und vorurteilsfrei mit ihren Gefühlen umgehen, wie die Charaktere in "Gespräche mit Freunden". 

    Ich glaube Frances ist eine der ersten Protagonistinnen mit der ich mich identifizieren kann. Man kann sich gut in sie hineinversetzen. Ihre Probleme sind solche, die jedem Menschen begleiten. Generell die Dialoge und Situationen im Buch, sind solche die einem auch im echten Leben begegnen oder begegnen können.  

    Es ist Rooney sehr gut gelungen, finde ich, das echte Leben in diesem Buch einzufangen. Das Leben ist voller unerwarteter Wendungen. Manchmal hat man zig Probleme parallel zu einander und manchmal ist auch einfach alles toll. 

    Ich würde jedem das Buch empfehlen, der mit Büchern gerne seinen Horizont erweitern möchte und daran glaubt dass man auch einen anderen Weg gehen kann, als den konventionellen. 


  4. Cover des Buches Das Familientreffen (ISBN: 9783328101802)
    Anne Enright

    Das Familientreffen

     (69)
    Aktuelle Rezension von: renee

    Der Booker Preisträger von 2007. Vollkommen nachvollziehbar in meinen Augen ist dieses Buch ausgezeichnet worden. Und ich bin wieder auf eine richtig interessante Autorin gestoßen. Eine Autorin, die ich neugierig umkreisen werde. "Das Familientreffen" ist ein richtig böses Buch. Böse und pechschwarz, dabei aber glitzernd wie die New York Times so treffend schrieb. Ein Familientreffen der irischen Großfamilie Hegarty anlässlich des Selbstmordes von Liam Hegarty wird einberufen und Veronica, die Schwester und Bezugsperson von Liam, blickt wütend und zynisch und auch schuldbeladen und ebenso weise auf diese ganzen Familienbande. Die Verletzungen und Geheimnisse und Ungesagte/das Unmögliche kommen zum Vorschein. Denn Veronica kennt auch den Grund für den Selbstmord des Bruders, konnte ihn aber nicht verhindern, genauso wenig, wie sie ihm schlussendlich helfen konnte. Bei diesen Blicken auf die Taten in ihrer Familie schont sie sich auch selbst nicht. Und vor den Augen des Lesers entsteht dieser schonungslose Hegarty-Kosmos. Durch die Blicke auf die Großeltern, auf die Eltern und die Kinder umfasst dieses Buch einen recht großen Zeitraum und ist damit gleichzeitig ein Blick auf die irische Gesellschaft. Dabei besticht in diesem Buch nicht nur die Geschichte, sondern vor allem die Sprachkunst von Anne Enright, dieser Tanz mit den Wörtern, dieser Glanz in den Sätzen. Auch sollte hier die Übersetzung unbedingt gewürdigt werden, also ein Dank und ein tosender Beifall geht an die Autorin Anne Enright und an den Übersetzer Hans-Christian Oeser! dieses Buch ist einfach wundervoll! Obwohl das Grundthema alles andere als wundervoll zu nennen ist! Eher ist es ein Blick auf das Grauen. Und sicher ist "Das Familientreffen" ein Buch, welches man erneut genießen könnte, später, nach einiger Zeit und nach eigenen weiteren Erfahrungen. Gerade in den weisen Blicken der Hauptfigur Veronica und dem Zynismus der Autorin findet man sich später wieder anders wieder. Mal schauen. Anne Enright hat hier ein wirklich gelungenes Buch geschrieben, dem ich viele Leser wünsche!

  5. Cover des Buches Für immer Rabbit Hayes (ISBN: 9783499272240)
    Anna McPartlin

    Für immer Rabbit Hayes

     (133)
    Aktuelle Rezension von: sollhaben

    Das Buch gilt als Fortsetzung von "Die letzten Tage von Rabbit Hayes" und ich empfehle dringend dieses auch zu lesen. Natürlich geht es auch ohne Vorkenntnisse, aber die Figuren bereits zu kennen, erleichtert das Verständnis ihrer Handlungen auf jeden Fall.


    Dieser Roman beginnt, als Rabbit ihren letzten Atemzug macht. Die Familienmitglieder und Freunde wussten, dass Rabbit sterben würde, sich nun aber der Tatsache zu stellen, ist eine ganz andere Sache.

    Jeder geht mit diesem Verlust individuell um. Alle bekommen abwechselnd eine Stimme: ihre Eltern, ihre Tochter, ihre Geschwister und ihre beste Freundin.


    Mein Fazit:

    Lange lag dieses Buch auf meinem SuB. Warum ich jetzt genau zu so einer traurigen emotionalen Geschichte gegriffen habe? Ich weiß es nicht. Es war scheinbar Zeit, sich endgültig von Rabbit zu verabschieden. Ich habe mich dem Buch gestellt, in dem Wissen, dass ich häufig weinen werde. 

    Genauso war es auch, denn in vielen Momenten, in vielen Aussagen, Gefühlen und Offenbarungen habe ich mich wiedererkannt. Jemanden zu verlieren, bringt einen an seine Grenzen. Die Tatsache zu erfassen, fällt schwer, bringt einen an die Grenzen. 

    Dieses Buch hat viele der Aspekte herausgearbeitet, wie ich finde sogar großartig. 

  6. Cover des Buches Ein alter Traum von Liebe (ISBN: 9783942656672)
    Nuala O'Faolain

    Ein alter Traum von Liebe

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Barbara62

    Auf diesen Roman bin ich durch die Empfehlung von Elke Heidenreich gestoßen, und wenn ich auch nicht ihre vollkommene Begeisterung teile, so hat er mir doch gut gefallen.

    Im Mittelpunkt steht die 50-jährige Reisejournalistin Kathleen de Burca, Ich-Erzählerin, die Bilanz zieht: wechselnde Liebhaber, ständiges Unterwegssein und verpasste Chancen sind das wenig beglückende Ergebnis. Sie hat Irland als junges Mädchen verlassen, nun kehrt sie dorthin zurück und wird einerseits mit ihrer eigenen, andererseits mit der irischen Vergangenheit konfrontiert, denn sie recherchiert über eine alte Skandalgeschichte aus der Zeit der großen irischen Hungersnot und der Massenauswanderungen im 19. Jahrhundert, in der es um die Liebesbeziehung zwischen einer Landbesitzergattin und einem Stallbuschen geht. Diese Geschichte in der Geschichte hat mir fast noch besser gefallen als das Geschehen um Kathleen, bei der infolge der Rückkehr in die alte Heimat alle unerfüllten Wünsche und Hoffnungen und die seit ihrer Kindheit ewig unerfüllte Liebessehnsucht neu aufleben. Die Begegnung mit ihrem Traummann, ihre vielleicht letzte Chance, mündet in dem Angebot eines Lebens im Wartestand und der Aussicht auf ein bis zwei gemeinsame Tage pro Monat, aber reicht ihr das?

    Ein spannender, nachdenklicher Roman, in dem manche Frage offenbleibt.

  7. Cover des Buches Ich bringe dir die Nacht (ISBN: 9783499274947)
    Catherine Ryan Howard

    Ich bringe dir die Nacht

     (75)
    Aktuelle Rezension von: Prinzesschn

    Vor zehn Jahren trieb der Kanal-Killer in Dublin sein Unwesen, schlug junge Studentinnen bewusstlos und warf sie in den Kanal, wo sie schließlich ertranken.
    Heute sitzt Will in einer geschlossenen Anstalt und hat keinen Kontakt zur Außenwelt. Doch kurz vor seinem 10-jährigen Jahrestag wird erneut eine Studentin aus dem Kanal jeborgen. Ein Nachahmungstäter? Die Ermittler wenden sich an Will, doch dieser ist nicht bereit, sich mit ihnen zu unterhalten. Er möchte nur mit einer einzigen Person reden: seiner damaligen großen Liebe Alison.
    Auch zehn Jahre nach den Geschehnissen ist Alison in einer Art Strudel gefangen. Sie lässt niemanden richtig an sich heran, hat die Geschehnisse noch immer nich wirklich verarbeitet und doch zögert sie, als die Polizei vor ihrer Tür steht und lehnt sich nicht direkt ab, als diese sie bitten, Will einen Besuch abzustatten. Was will er von ihr?

    Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven und auf zwei unterschiedlichen Zeitachsen erzählt – dem Heute und dem Damals. So erhalten die Leser*innen einen besseren Einblick in die Geschichte und können nach und nach die einzelnen Puzzlestücke zusammensetzen, um sich ein Bild aus den Geschehnissen zu formen.

    Die Charaktere sind überwiegend flach konstruiert, jedoch tut das der Geschichte keinen Abbruch. Man erzählt genau die Informationen, die wichtig und ausreichend sind, um emotionale Bindungen oder Abneigungen aufzubauen.
    Auch wenn Alison nicht unbedingt eine offensichtliche Sympathieträgerin für mich ist, hab ich direkt eine Verbindung zu ihr aufbauen können. Obwohl sie manchmal sehr zweifelhaft mit den Menschen in ihrem Umkreis umsprang und Kommunikation nicht zu ihren Stärken gehören zu scheint, war die Zerissenheit, der Schmerz und die Trauer von damals und heute stark spürbar.
    Auch die Verbindenheit und das zarte Band, dass sie zu einem der Ermittler knüpfte, hat mir sehr gut gefallen, obwohl ich die meiste Zeit dafür nichts übrig habe.

    Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er baut Spannung auf und ist sehr atmosphärisch. Eine Bedrohung ist somit durch jede einzelne Seite hinweg zu spüren, obwohl die Handlung an sich nicht unbedingt spannungsreich ist und teilweise nur so vor sich hinplätschert. Durch die nicht offensichtlichen Spannungselemente hab ich jedoch zu keiner Zeit Langeweile empfunden oder irgendetwas vermisst.

    Ein solider Psychothriller, der mir einen guten Lesetag beschert hat und den ich kaum aus der Hand legen wollte.

  8. Cover des Buches Sein wie das Leben (ISBN: 9783548605562)
    Nuala O'Faolain

    Sein wie das Leben

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    "Sein wie das Leben" und immer besser werden wollen ... davon schreibt Nuala O´Faolain. Den Rahmen bildet eine etwa 6-jährige Zeitspanne in ihrem Leben, die sie aber auch immer wieder für Rückblicke in die Vergangenheit oder Ausblicke in die Zukunft verlässt. Reisen, Bekanntschaften, Liebschaften, aber auch ihre Arbeit als Autorin erwarten den Leser und ziehen ihn in das Leben und die Gedankenwelt von Nuala hinein. Und diese ist besonders reich, tiefgründig und hinterfragend. Hier findet sich jeder irgendwie wieder, denn Gefühle wie Eifersucht, Neid, Verlangen, aber auch Ängste, Unsicherheit und Selbstzweifel sind wohl keinem fremd. Stück für Stück kommt die Autorin ihren innersten Wünschen näher und findet schließlich den Schlüssel in einer Loslösung von ihrer Mutter, die sie am Ende des Buches vollzieht.

    Eine wunderbare Lebensabschnittsreise, die sprachlich dahinfließt wie ein Fluss und ebenso abwechslungsreich ist. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es inspiriert immer an den eigenen Lebensweg zu glauben und einfach zu sein wie das Leben.
  9. Cover des Buches Nur nicht unsichtbar werden (ISBN: 9783499240669)
    Nuala O'Faolain

    Nur nicht unsichtbar werden

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Nuala O'Faolain legte mit diesem Buch ihre Lebensgeschichte vor. Der Untertitel "Ein irisches Leben" will den Leser bereits leiten und symbolisieren, daß viele beschriebene Dinge auch anderen irischen Frauen so oder so ähnlich passiert sein könnten. Da ich selbst zu Irland keinerlei Beziehung habe, kann ich nicht beurteilen, wie nah diese Lebensgeschichte dem realen Leben der irischen Bevölkerung ist. Da das Buch in Irland ein Bestseller wurde, muss es wohl den Nerv einer Generation getroffen haben. Ich selbst aber fand dieses Buch sehr wirr und sprachlich unausgereift. Obwohl O'Faolain vorher bereits als Journalistin gearbeitet hat, fiel es mir schwer, den Gedanken und Ereignissen zu folgen. Fesseln tat mich die Geschichte auf jeden Fall nicht. Vieles verstand ich nicht, fand ich zu banal bzw. ich konnte den zeitlichen Sprüngen nicht folgen. Man merkt der Autorin an, welche Bedeutung ihre Befreiung von den konservativen Werten für sie hat. Zwischenzeitlich empfand ich vieles aber nur als Selbstmitleid. Offensichtlich hat O'Faolain bereits eine ordentliche Karriere im Fernsehen hingelegt, nur privat scheint sie in Liebesdingen weniger erfolgreich zu sein. Aber trifft dies nicht auch andere - sogar ziemlich viele Frauen? Hat das unbedingt etwas mit der irischen Gesellschaft zu tun, die die Frauen dieser Generation immer noch am Herd und bei den Kindern sieht, die keiner Ausbildung bedarf? Sind der allseits präsente Alkoholismus der Grund für die "falschen" Beziehungen? Für mich war das alles nicht schlüssig. Da ich von der Autorin vor längerer Zeit bereits "Sein wie das Leben" gelesen hatte, welches mir recht gut gefallen hat, war ich von dieser Autobiographie, die ihr den Durchbruch brachte, enttäuscht.
  10. Cover des Buches Das Mädchen mit den grünen Augen (ISBN: 9783455004519)
  11. Cover des Buches Die Fünfzehnjährigen (ISBN: 9783455004502)
    Edna O'Brien

    Die Fünfzehnjährigen

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Lenchi
    Edna O´Brien. Was für eine Geschichte. Kurz und prägnant. Und doch so aussagekräftig. Mädchen in den 60ern in Irland. Der Glaube hängt über den Köpfen und lässt sie nicht frei. Die Autorin peitscht durch die Geschichte. Doch geht nichts verloren. Eine Freundschaft, die doch nie eine ist. Eine Vergangenheit, die doch nie aufhört. Eine Zukunft, die ungewiss ist. Schonungslos und abrechnend. Zwei Charaktere, die mehr wollen. Und mehr bekommen. Doch zu welchem Preis? Aufwühlend wird gezeigt, wie das Leben von Mädchen und Frauen in Irland wirklich war. Und sollte doch nicht gelesen werden. Die Wahrheit ist schwer zu verdauen. O´Brien trifft den Nagel auf den Kopf. Lest und ändert euch.
  12. Cover des Buches Die Glückseligen (ISBN: 9783455004526)
    Edna O'Brien

    Die Glückseligen

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Alais
    „Von allem anderen einmal abgesehen, bewegt er sich im Schlaf wie ein Trüffelhund, wirft sich herum, schnüffelt und wühlt in den Kissen.“
    (Baba über ihren Mann, S. 15-16)

    Wörtlich übersetzt lautet der Originaltitel dieses Romans „Junge Frauen im Eheglück“, aber, wie das von mir gewählte Zitat schon andeutet, eigentlich geht es in diesem dritten Band der Country-Girls-Trilogie eher um die Zerbrechlichkeit des Eheglücks der beiden Freundinnen Kate und Baba …
    Wie auch schon die beiden ersten Bände liest sich dieser leicht und schnell und gleichzeitig begeistert mich wieder der Umgang der Autorin und der Übersetzer Margaret Carroux und Hans-Christian Oeser mit Sprache. Mit einfachen Mitteln wird den Figuren und Geschehnissen eine hohe Plastizität verliehen - das ist pure Schreibmagie! Dazu noch der herrliche (Galgen)Humor, der immer wieder aufblitzt, vor allem, wenn die Geschichte aus Babas Sicht geschildert wird.
    Gleich zu Anfang freute ich mich, Baba, die im zweiten Band etwas in den Hintergrund gerückt war, und ihre herzerfrischende Sicht der Dinge wiederzufinden. Ich erlebe sie nun ganz anders als zu Beginn der Trilogie. Durch ihre respektlose Art gelingt es ihr, sich mit positiver Energie in einer restriktiven Gesellschaft, die Frauen gerne die Luft zum Atmen nimmt, zu bewegen und auch Kate von ihrem Mut auf der Suche nach wenigstens ein bisschen Glück im Leben profitieren zu lassen. Dabei hat es auch Baba nicht leicht, wie die beiläufige Bemerkung  „Wenn ihr Mann sie gelegentlich schlug“ (S. 21) zeigt ...
    Weit weniger erfreut war ich über die Wiederbegegnung mit Eugene, den ich schon im zweiten Band egozentrisch und einfach unerträglich fand – da beschwerte er sich unter anderem, dass Kate so ungeübt im kultivierten Small Talk mit seinen Freunden sei, und erkannte nicht, dass ihr für diese Art von Gesprächen keineswegs die Intelligenz, sondern vielmehr die von Eugene und seinen Freunden perfektionierte Boshaftigkeit und Oberflächlichkeit fehlen … Leider scheint sich Eugene in der Zwischenzeit kaum weiterentwickelt zu haben … und Kate ist unverständlicherweise noch immer in ihn verliebt …
    Eher verstehen konnte ich ihre Liebe zu ihrem Sohn, die sehr zart beschrieben wird, und überhaupt rührte der Kleine mein Herz.
    Was mich verwundert ist, dass der Epilog für diese Ausgabe anscheinend zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt wurde - dabei erscheint er mir überaus wichtig, schlichtweg unverzichtbar.
    Die Geschichte lässt mich etwas traurig und ernüchtert zurück, wobei eine Wendung mir doch ein bisschen vom Glauben an die Menschen zurückgab.
    Ich verstehe aber jetzt besser, warum diese Trilogie den Zorn gewisser Leute erregt hat und verbrannt wurde – Frauenhasser dürften mit diesem entlarvenden Gesellschaftsporträt wenig Freude haben!
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