Bücher mit dem Tag "irrwitzig"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "irrwitzig" gekennzeichnet haben.

22 Bücher

  1. Cover des Buches Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand (ISBN: 9783328102366)
    Jonas Jonasson

    Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

     (5.915)
    Aktuelle Rezension von: RamonaFroese

    Am Anfang war ich gar nicht wirklich begeistert... Ich konnte weder was mit Cover noch Titel anfangen... und dann hab ich das ding dich zum 2. mal geschenkt bekommen... Also dachte ich wenn mich das Buch schon verfolgt dann les ich es eben doch....

    Nun was soll ich sagen? wWnn auch gleich mir nicht immer die Art gefiel wie geschichtliche Geschehnisse beschrieben wurde so hat es mir am Ende doch sehr gefallen... 

    Ich fand sie Beschreibungen gerade von Allan selber sehr spannend und musste doch an manchen Stellen lachen ob wohl es sich  nicht zum lachen wäre... So zum wo sich der Elefant auf den Typen gesetzt hat....


  2. Cover des Buches Die Chroniken des Magnus Bane (ISBN: 9783401508191)
    Cassandra Clare

    Die Chroniken des Magnus Bane

     (748)
    Aktuelle Rezension von: _JustMee

    ☞ Die Chroniken des Magnus Bane - Cassandra Clare, Sarah Rees Brennan & Maureen Johnson ☜
    Ein Einzelband

    Genre: Urban Fantasy
    Seitenanzahl: 568
    Sternebewertung: 3,4✰ / 5,0✰

    Mir gefällt die charismatische und charmante Art von Magnus Bane sehr. Er sprüht vor Lebensfreude und Energie und doch wissen wir recht wenig über ihn. Umso besser, dass er hier seinen eigenen Raum für seine Lebensgeschichte bekommen hat.

    Dieses Werk ist in verschiedene Kurzgeschichten gegliedert. Als Leser erfahren wir über Magnus Banes Freundschaften, die er zu Ragnor Fell, Tessa Gray, Catarina Loss und Raphael Santiago unterhält. Außerdem bieten sich Einblicke in Magnus bizarres und kurioses Leben über die Jahrhunderte hinweg. Wir erfahren Näheres über seine Lebensgeschichte, seine Erfahrungen und wie diese zu der schillernden Persönlichkeit geführt haben, die er nun einmal ist.

    Die Geschichten sind erfüllt mit Magnus unverwechselbarem Humor. Mir gefällt der Schreibstil sowie die Dynamik zwischen Magnus und Ragnor. Leider haben mir persönlich einige Geschichten aus Magnus Leben gefehlt und die Handlung war stellenweise etwas langatmig. Ich mag die Thematik und die Handlungen von Cassandra Clares Welt sehr, dennoch kann ich aber nicht gänzlich mitfiebern. Die Charaktere bleiben etwas leer und farblos.

    Mögt ihr es, wenn einzelne Nebencharaktere ihr eigenes Buch bekommen? Welche bekannten Nebenfiguren würdet ihr gerne in einem eigenen Werk sehen?

  3. Cover des Buches Die Analphabetin, die rechnen konnte (ISBN: 9783328100157)
    Jonas Jonasson

    Die Analphabetin, die rechnen konnte

     (711)
    Aktuelle Rezension von: Anaderol

    Nombeko, die Analphabetin die rechnen konnte, lebt in einem Slum in Südafrika. Mit 5 Jahren beginnt sie zu arbeiten, als sie 10 ist stirbt ihre Mutter. Doch ihre Begabung mit Zahlen umzugehen bleibt nicht unentdeckt und hilft ihr, bereits als Kind aufzusteigen und zur vorgesetzten zu werden. 

    Wir begleiten Nombeko auf ihrem Weg aus dem Slum. Leider ist dieser alles andere als einfach. Sie hat das ein oder andere Mal in ihrem Leben wahnsinniges Glück, so kommt sie zum Beispiel in den Besitz von Diamanten, gefühlt hat sie aber im nächsten Moment immer doppelt so viel Pech und so wird sie beispielsweise verurteilt, weil sie von einem Mann überfahren wird. Und genau so läuft ihr Leben weiter.

    Skurril, absurd, und absolut verrückt. Im Laufe ihres Lebens tauchen 3 chinesische Mädchen auf, sie hat mit Mossadagenten zu tun, mit gleich 2 Holgers, von dem der eine ein idiot ist und der andere durchaus intelligent aber nicht existiert, also irgendwie. Dann wäre da noch ein Töpfer, eine junge zornige, eine Gräfin, der Ministerpräsident und der König von Schweden und natürlich auch der Präsident von China, die alle Teil dieser chaotischen Geschichte sind.


    Es ist ein überwiegend spannendes und ansolut amüsantes Buch mit immer neuen Wirrungen und Richtungen. Mit vielen politischen Einblicken und einem wirklich ernsten Thema das die Welt verändern könnte -Eine Atombombe und wie man diese wieder loswerden kann. 


    Ein typisches Buch von Jonas Jonasson und auch das Cover ist vom Stil passend zu seinen anderen Büchern. Mir hat es gefallen 

  4. Cover des Buches Hummeldumm (ISBN: 9783596512379)
    Tommy Jaud

    Hummeldumm

     (1.481)
    Aktuelle Rezension von: Tokki_Reads

    Reread
    Es sollte eigentlich alles perfekt sein: Sina und Matze freuen sich auf ihre gemeinsame Gruppenreise nach Namibia. Kurz zuvor hat Matze sogar eine beeindruckende Eigentumswohnung entdeckt und reserviert, und Sina hat mit viel Engagement die gesamte Reise organisiert. Doch bereits bei der Ankunft in Namibia bahnen sich die ersten Probleme an. Die Mitreisenden fallen nicht nur durch ihren starken Dialekt auf, sondern es entstehen auch bald Meinungsverschiedenheiten.
    Als die Reise dann endlich startet und Matze hofft, dass es nicht so schlimm wird, erreicht ihn die beunruhigende Nachricht, dass er die Anzahlung für die reservierte Wohnung vergessen hat zu leisten. Zu allem Übel ist sein Akku leer, und alle verfügbaren Adapter passen nicht oder sind bereits in Gebrauch. Während Sina versucht, sich mit der Reisegruppe anzufreunden, setzt Matze alles daran, verzweifelt ein funktionierendes Telefon oder einen Internetanschluss zu finden, um die Angelegenheit mit der Wohnung zu klären.
    Die Hitze Namibias, die verzweifelte Suche nach Kontaktmöglichkeiten nach Deutschland und die zunehmenden Spannungen mit den Mitreisenden setzen nicht nur die Reise, sondern auch die Beziehung von Sina und Matze auf eine harte Probe. Zwischen den Widrigkeiten des Reisens und den unvorhergesehenen Herausforderungen müssen sie lernen, ihre Beziehung zu festigen und gemeinsam durch schwierige Zeiten zu gehen.

    Das Lesen dieses Buches hat mir unzählige Male ein herzhaftes Lachen entlockt. Jeder Charakter wird mit einer individuellen Präsenz eingeführt und wirkt äußerst authentisch. Besonders bemerkenswert sind die Running Gags, die sich durch das gesamte Buch ziehen – sie tragen nicht nur maßgeblich zur humorvollen Atmosphäre bei, sondern sind genauso bedeutend und amüsant wie die großen humorvollen Höhepunkte. Die Fähigkeit des Autors, sowohl in den kleinen, wiederkehrenden Komikelementen als auch in den herausragenden Witzen einen anhaltenden Unterhaltungswert zu schaffen, macht dieses Buch zu einem humorvollen und facettenreichen Lesevergnügen.


  5. Cover des Buches Der Fall Jane Eyre (ISBN: 9783423212939)
    Jasper Fforde

    Der Fall Jane Eyre

     (566)
    Aktuelle Rezension von: Svenjas_BookChallenges

    Auch „Der Fall Jane Eyre“ von Jasper Fforde (aus dem Englischen übersetzt von Lorenz Stern) ist ein Buch, das ich aus eigenem Antrieb wahrscheinlich nicht gelesen hätte. Einfach, weil ich noch nie davon gehört hatte und mittlerweile ja nur noch selten Fantasy lese. Aber es wurde mir als „ähnlich zu Walter Moers“ empfohlen und könnte daher gut zu meinem Dissertationsvorhaben passen. Aber ehrlich gesagt bin ich mir nach dem Lesen nicht so sicher, was ich von dem ersten Band der Thursday-Next-Reihe halten soll.

    Eines war er auf jeden Fall: ein wilder Ritt. Und was für einer! Jasper Fforde entführt uns in ein absolut freakiges Universum, in dem gefühlt kein Stein auf dem anderen bleibt. Ich hatte mir eine nette, vielleicht zauberhafte Geschichte á la „Tintenherz“ vorgestellt, aber weit gefehlt. „Der Fall Jane Eyre“ ist eher Agententhriller mit einer guten Portion Übersinnlichem + einer Prise Science Fiction, angereichert mit jeder Menge Blut, als kuscheliges Book-Fantasy.

    In diesem, zugegeben sehr weirden Paralleluniversum, tobt seit über 100 Jahren ein Krimkrieg zwischen Großbritannien und dem auch 1980 noch zaristischen Russland, es gibt LiteraturAgenten, die aber nicht etwa Manuskripte an den Verlag bringen, sondern Literaturverbrechen aufdecken, es gibt schwarze Löcher, Zeitreisen und und und. Ganz nebenbei geht es aber natürlich auch um den im Titel erwähnten Roman „Jane Eyre“ und um weitere Klassiker der britischen und amerikanischen Literatur. Romanfiguren werden entführt, die literarische Welt erpresst, Agenten sterben wie die Fliegen und hinter all dem steckt ein perfider Superschurke.

    Puh, ich muss erstmal wieder zu Atem kommen. Ganz ehrlich: Hier war mir deutlich zu viel los. Der Roman ist zwar mit jeder Menge Wortwitz geschrieben und hat wirklich tolle Momente, er ist aber auch vollgestopft bis oben hin. In diesem Universum herrscht reinstes Chaos, es gibt kaum Regeln und es passiert einfach alles nebeneinander, durcheinander und querbeet. Einige Handlungsstränge haben sich mir irgendwie gar nicht erschlossen und mich ermüdet (ich sag nur: Krimkrieg und Republik Wales), andere waren mir zu unausgereift. Gleichzeitig sind die Figuren zwar herrlich skurril, aber vielleicht auch ein bisschen zu klischeehaft gezeichnet. Und gerade Ich-Erzählerin Thursday Next hat mich irgendwie gar nicht überzeugt.

    Fazit: Ich bin mir nicht sicher, ob die Reihe für meine Dissertation geeignet ist (stellt sich auch vielleicht erst im Prozess heraus), aber ohne literaturwissenschaftliches Interesse würde ich sie vermutlich nicht weiterlesen. Mein Leben ist manchmal schon chaotisch genug, da kann ich so viel Literatur-Chaos nicht auch noch gebrauchen. Obwohl ich andererseits zugeben muss, dass ich einige Aspekte an der Geschichte richtig cool fand. „Der Fall Jane Eyre“ lässt mich auf jeden Fall zwiegespalten und auch ein bisschen ratlos zurück.

  6. Cover des Buches Schneewittchens Geister (ISBN: 9783943876758)
    Hanna-Linn Hava

    Schneewittchens Geister

     (25)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Schneewittchens Geister ist ein sehr erfrischender und skurriler, aber sehr angenehm zu lesender Mix aus Fantasy und Realität, mit extrem lebensecht gezeichneten Protagonisten.
    Mit hat es ausnehmend gut gefallen, wie die Autorin Hanna-Linn Hava die Protagonistin Ernestine charakterisiert – eine Person, die sich in unserer Gesellschaft fehl am Platze fühlt, keine Freunde hat und mit sich und der Welt ständig überfordert ist – ja, sicherlich ist Ernestine hier etwas überzeichnet, aber ich konnte mich dennoch total mit ihr identifizieren, denn ich glaube, es gibt mehr Menschen, die sich innerlich ganz oft so fühlen wie Erni, als man gemeinhin glaubt.
    Gepaart mit einem wunderbar trockenen und bissigen Humor wird hier der Kampf zwischen den Guten und den Bösen, von denen zum Schluss einige gar nicht so böse sind, entwickelt bis hin zu einem grandiosen Showdown. 

    Ohne lächerlich zu sein, bietet uns diese moderne, skurrile Märchenadaption eine Menge Spannung, Witz, Action und Denkanstöße. Auch wenn der Schreibstil am Anfang etwas ungewohnt, da gewollt etwas altmodisch gehalten, erscheint, ist das dem Lesevergnügen dienlich.

  7. Cover des Buches Schneemann (Ein Harry-Hole-Krimi 7) (ISBN: 9783548061900)
    Jo Nesbø

    Schneemann (Ein Harry-Hole-Krimi 7)

     (897)
    Aktuelle Rezension von: Alexia_

    Frauen werden auf grausame Weise ermordet. Als Symbol wird immer ein Schneemann hinterlassen. Harrys siebter Fall übertrifft seine bisherigen in Sachen Grausamkeit und Brutalität um Einiges. Da bleibt einem die Spucke weg.

    Puuuh. Das ist definitiv keine leichte Kost gewesen. Wieder immer herausragend aber unglaublich dunkel, derb und düster. Hier tun sich Abgründe auf, da bekommt man wirklich eine Gänsehaut. Aber wie wir Harry kennen beißt er sich auch hier fest und lässt nicht locker, so lange bis er den „Schneemann“ gefasst hat. Die Inszenierung der Morde hat schon fast etwas richtig Gruseliges, so dass einem jedes Mal ein Schauer über den Rücken läuft. Dieser Thriller kommt wieder immer mit sehr viel Spannung daher und fesselt direkt von Seite eins an. Man bleibt die ganze Zeit atemlos und traut sich schon fast gar nicht zu atmen. Dabei handelt es sich ja eigentlich „nur“ um ein Buch. Aber wieder einmal ganz grandios von Jo Nesbo inszeniert und zu Papier gebracht. Wow. Unheimlich, fesselnd, packend, traurig, bewegend, wütend machend – mir gehen schlichtweg auch hier wieder die Worte aus. Wäre nicht sein erstes Buch bei dem mir das passiert. Aber hier steckt gefühlt irgendwie so viel mehr drin. Denn hier werden Harrys persönliche Beziehungen etwas mehr in den Fokus gerückt und dass bringt noch einmal die nötige Dramatik mit. Und die ist wirklich mal wieder vom Feinsten. Wendungen so wie ein Hase seine Haken schlägt. Spannung zum Schneiden und Ergebnisse das einem die Haare zu Berge stehen. Harry wieder voll in seinem Element, seine Laster natürlich wieder mitbringend. Und was war das bitte für ein Ende? Geht es eigentlich noch dramatischer, noch zerreißender? Wohl kaum. Ich hatte in diesem Moment wirklich den Drang die Luft anzuhalten. Einfach nur Wow. Wow. Wow.

    Wieder ein herausragender Krimi von Jo Nesbo und Harry Hole. Hut ab vor diesem grandiosen Fall und ich freue mich auf mehr! 5 von 5 Sternen!

  8. Cover des Buches Drachensaat (ISBN: 9783499248948)
    Jan Weiler

    Drachensaat

     (141)
    Aktuelle Rezension von: Farbwirbel

    Selbstmord während einer Aufführung der Wagner-Festspiele in Bayreuth begehen? Statt Essen zu sich zu nehmen, Musik zu mampfen – aus dem kopfeigenen Radio? Neben der Mutter fernsehen – auch noch 20 Jahre nach ihrem Tod?

    Skurrile Geschichten, einzigartige Menschen. Jan Weiler versteht es, in seinem Roman 'Drachensaat' verschiedene Charaktere zusammenzubringen, die sich gegenseitig in ihren bizarren Geschichten überbieten. Protagonist ist dabei Bernhard Schade, welcher versuchte, sich während der Festspiele in Bayreuth umzubringen. Er ist eine tragische Gestalt. Einst war er gefeierter Architekt für behindertengerechte Gebäude, doch wollte ganz andere Häuser bauen. Er liebte seine Frau, vergötterte seinen Sohn Udo, der mit Trisomie 21 auf die Welt kam, doch er dachte anders. Er führte Udo z.B. ins Freudenhaus, was einen Aufschrei bei seiner Frau und der Nachbarschaft auslöste.

    Herr Schade wird von Dr. Zens in dessen neue Einrichtung eingeladen, um dort seine psychische Störung behandeln zu lassen. Zuerst ist er allein in der Einrichtung, doch bald sind dort fünf Patienten, alle mit einer detailreich geschilderten, amüsanten und traurigen Geschichte.

    Dr. Zens geht nun davon aus, dass die fünf eine Klimax erleben müssen, um in Wut und Affekt heilen zu können. Aus diesem Grund plant er mit Ihnen einen Überfall auf einen Politiker. Man merkt vielleicht... Dr. Zens ist nicht ganz vertrauenswürdig?

    Dieses Spiel und die Nachbesprechung des Überfalls durch die Medien und Gerichtsunterlagen machen den Roman herrlich mehrperspektivisch und sehr angenehm zu lesen.

    Der Name der Gruppe 'Drachensaat' entsteht im Anliegen an die Geschichte des griechischen Mythos um Kadmos. Interessanter Weise ist genau jene Geschichte innerhalb des Romans nacherzählt und ähnlich einer Parabel eingebettet in die Erzählung. Die Skurrilität des Romans ließ mich schnell den Zusammenhang zu 'Die Physiker' von Dürrenmatt herstellen. Zwar sind Plott und Personal nicht vergleichbar, aber der Humor und die Unsicherheiten, die im Leser erweckt werden, sind ähnlich. Auch der 'Hundertjährige' von Jonasson könnte als Vergleichsmaterial hinzugezogen werden.

    „Ein Unfall?“, fragte ich.

    „Ja. Herr Kringe war auf dem Weg zu uns, und an einer Raststätte bei Frankfurt musste der Fahrer tanken. Herr Kringe nahm die Gelegenheit wahr und ging ein wenig spazieren. Auf der A3.“ - S. 179

    Streckenweise hätte mir einer zügiger Schreibstil besser gefallen, als die ruhige Erzählweise und dann hätte ich zu einigen Charakteren wiederum gern mehr gewusst. Es war mir ein Lesespaß, den ich gern weiterempfehle. Es war nicht atemberaubend, aber wirklich gute Unterhaltung.

  9. Cover des Buches Und Gott sprach: Wir müssen reden! (ISBN: 9783499259814)
    Hans Rath

    Und Gott sprach: Wir müssen reden!

     (323)
    Aktuelle Rezension von: printbalance

    Inhaltsangabe:
    Seit knapp drei Monaten ist Dr. Jakob Jakobi nun von seiner Frau nach über sieben Jahren Ehe geschieden. Doch dieser einschneidende Schritt bleibt für ihn nicht ohne weitere Konsequenzen. Der mäßig erfolgreiche Psychotherapeut, der sich hauptsächlich auf Paartherapie und Eheberatung spezialisiert hat, verliert nach und nach seine Patienten, als seine Scheidung öffentlich bekannt wird.
    Wer möchte schon von einem geschiedenen Psychologen beraten werden, der nicht einmal seine eigene Ehe retten kann?
    So kommt es, dass der nun mittellose Mann finanziell auf seine Exfrau Elle angewiesen ist, die zwischenzeitlich durch das Erbe eines Verwandten zur mehrfachen Millionärin wurde. Freundlicherweise lässt Elle ihren Exmann in ihrem ehemaligen Zuhause kostenfrei wohnen, da diese noch immer einen engen Kontakt zu Jakob und dessen Mutter pflegt. Eines abends, besucht Elle ihren Exmann um über ihre zweite Ehe zu sprechen. Noch ahnt Jakob nicht, dass dieses Vorhaben in wenigen Stunden sein komplettes Leben auf den Kopf stellen wird.
    Armin, Elle's neuer Mann und Profiboxer ist rasend eifersüchtig. Da er weiß, dass sich seine wohlhabende Frau bei ihrem Ex aufhält, sucht er ebenfalls Jakob's Wohnung auf. Sobald der angeschlagene Psychotherapeut die Türe öffnet, schlägt Armin unkontrolliert auf Jakob ein und bricht ihm dabei die Nase. Durch die Wucht des Schlages verliert Jakob das Bewusstsein und kommt erst wenig später im Krankenwagen wieder zu sich. Während der verletzte Mann in der Notaufnahme auf einen behandelnden Arzt wartet, macht er Bekanntschaft mit Abel Baumann, einem sympathischen, älteren Herrn. Bei diesem Gespräch stellt sich heraus, dass Abel zufällig auf der Suche nach einem guten Therapeuten ist, da er sich selbst für Gott hält.
    Doch nicht nur dies: Abel schlüpft leidenschaftlich gerne in die Rolle unterschiedlichster Berufe, die alle eine gewisse Verantwortung mit sich bringen. Egal ob als Architekt, Sprengstoffexperte, Arzt oder Kernphysiker - der ältere Mann schafft es erfolgreich sich diese fremden Identitäten glaubhaft anzueignen. Da Dr. Jakobi pleite ist und derzeit keine Patienten mehr hat, widmet er seine komplette Aufmerksamkeit Abel Baumann. Je häufiger sich die beiden ungleichen Personen treffen und Zeit miteinander verbringen, desto mehr beginnt Jakob insgeheim wirklich zu glauben, dass der ältere Mann Gott höchstpersönlich ist.
    Denn seit der "Allmächtige" an seiner Seite ist, wendet sich für den Psychotherapeut das Blatt zum Positiven und nichts wird mehr so sein, wie es einmal war...

    Eigene Meinung:
    Das Buch "Und Gott sprach: Wir müssen reden!" ist eine amüsante und kurzweilige Unterhaltungslektüre für Zwischendurch. Der Autor Hans Rath hat in dem ersten Teil seiner Buchreihe einen spritzigen und flüssigen Schreibstil, sodass es sich beim Lesen so anfühlt, als wäre man Zuhörer eines guten Gesprächs zwischen zwei Personen.
    Protagonist ist der angeschlagene Psychotherapeut Dr. Jakob Jakobi, der gerne in die Fußstapfen seines erfolgreichen Vaters geschlüpft wäre, wenn er nicht komplett versagt hätte - zumindest empfindet es so seine Mutter. Diese hat nämlich nur Augen für ihren jüngeren Sohn, der ihrer Meinung nach wesentlich erfolgreicher ist.
    Als nun auch noch Jakob's Ehe zerbricht und er finanziell schlecht da steht, ist der Psychologe am Boden zerstört. Höchste Zeit also, seinem Leben wieder einen neuen Sinn zu geben. Zum Glück lernt Jakob genau jetzt Abel Baumann alias Gott kennen, der zufällig auf der Suche nach einem Therapeuten ist. Der ältere Mann hat eine sehr sympathische und altkluge Art an sich, die ihn wirklich ein wenig wie Gott wirken lässt. Durch die vielen Zaubertricks und magischen Momente verleiht die Lektüre dem Leser eine geheimnisvolle Note, die zu gleich unterhaltsam und lesenswert ist. Man fühlt sich von dem Charme des Buches, von den liebenswerten Charakteren und der Grundstory regelrecht verzaubert.
    Fazit: Witzige Szenen und amüsante Dialoge sorgen für göttliche Lesestunden.
    Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen 

  10. Cover des Buches G.A.S. (ISBN: 9783446258044)
    Matt Ruff

    G.A.S.

     (147)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Die politische Landschaft hat sich durch ein paar verheerende Kriege gewaltig verändert. Es gibt (fast) keine dunkelhäutigen Menschen mehr auf der Welt. Eine sonderbare Pandemie hat (nur) sie dahingerafft. Die „Neger“, die die Straßen noch bevölkern und allerorts anzutreffen sind, sind Maschinen. Es handelt sich um Androiden, die menschlich aussehen und dem Menschen das Leben vereinfachen und versüßen, weil sie ihnen einen Großteil der Arbeit abnehmen. Androiden werden universell eingesetzt  (z.B. als Polizisten, Bauarbeiter, Hausbedienstete etc.). Produziert werden sie von einer Firma des Trillionärs Harry Gant, der sich Größerem verschrieben hat. Neben einer Vielzahl industrieller Unternehmungen strebt Harry Gant auch den Bau des höchsten Gebäudes der Welt, einem neuen „Turm zu Babel“, an. Mutationen haben in der Kanalisation für ein Eigenleben gesorgt. Gegen den so entstandenen gigantischen weißen Hai "Meisterbrau" steht das Zoologische Dezernat der Abwasserbehörde von New York City, das in der Kanalisation mit Booten Patrouille fährt, nahezu auf hoffnungslosem Posten. Und dann gibt es noch den (die Pandemie überlebten) grünäugigen dunkelhäutigen U-Boot-Kapitän Philo Dufresne, der mit seiner Crew und dem U-Boot „Yabba-Dabba-Doo“ Walfänger mit Sahnetorten bombardiert und Jagd auf Ökosünder, wie z.B. Schiffe von Harry Gants Flotte, macht. Eine etwas „verrückte“ Welt, in der jetzt auch noch einer der – eigentlich absolut harmlosen und friedfertigen – Gant'schen Androiden Harry Gants größten industriellen Widersacher, Amberson Teaneck, für immer „ausgeschaltet“ haben soll. Die Jagd nach dem Mörder beginnt und es entpuppt sich ein unheimliches Komplott, dessen Ziel es ist, die Menschheit  auszurotten... 

    G.A.S. hat mich von der ersten Minute an gefesselt und die nur so sprühende Phantasie MATT RUFFs hat mich sofort in ihren Bann gezogen. G.A.S lebt einerseits von dieser (augenzwinkernden) Zukunftsvision und andererseits von den verrückten und schrillen Charakteren, die dem Autor nur so aus seiner Feder „geflossen“ sein müssen. Gekrönt wird das Ganze dann noch von den vielen schrägen Einfällen RUFFs mit vielen Anspielungen und voller parodistischem Anstrich.

  11. Cover des Buches The Martian (ISBN: 9781101903582)
    Andy Weir

    The Martian

     (86)
    Aktuelle Rezension von: kleopatak

    The science-fiction novel „The Martian“ by Andy Weir is about astronaut Mark Watney, who was abandoned by his crew on Mars. All by himself and without any communication with earth, he has to figure out how to survive. In order to succeed, he needs to be creative and confident in his own academic judgement. While describing all of these considerations, decisions, struggles and successes author Andy Weir finds the right balance in explaining the scientific background to the reader and not boring him. 

    Main character Mark Watney is the botanist and engineer of the crew of the fourth manned Mars mission. During an unexpected earlier take-off back to earth due to a storm, Watney gets blown away and seriously injured. Unlike the crew assumes, they are not leaving his dead body behind, but an unconscious crew mate. From that moment, Watney is the only man on planet Mars, only left with two rovers, their main expedition tent, life support systems, limited food supplies, computers and tools. Watney’s log entries are the main part of the novel and allow inspections of Watney’s thoughts. As a result the reader identifies oneself with him immediately. He is a very intelligent, inventive and charismatic person, with an scientific working method. His writing style is easy to read and colloquial, so all in all really realistic. Even though he is in a life-threatening situation, he tries to think positive and even is humorous most of the time. As he is an astronaut himself, he uses many technical terms and abbreviations. It took me a time to get to know all of them, but in the end, you don’t even notice them anymore. At the same time, Watney believes some of them are unnecessarily complex, so he makes fun of them (for example medium flexible sample container instead of ziploc bags). Besides these log entries, the reader witnesses some situations from the NASA-centre on earth and the homecoming crew. Through them the author creates suspense, allows one to look at the rescue from a different point of view and as a result reveals the whole drama of the affair.

    The story itself is well thought through and all the difficulties Watney has to face are, as far as I can tell, plausible. Especially from a scientific perspective the novel is really interesting, but also in terms of entertainment, it is really thrilling and you learn a lot about Mars. Through Watney Andy Weir includes lots of different topics concerning mars: science, of course, in all kind of ways (atmosphere, life support, gravity, geology,...), but also international law, history, botany, astronomy, climatology or the rivalry between different nations concerning space travel. These reveal lots of uncertainties and problems concerning the space and space travel. Also, it illustrates how many problems humans are facing as soon as they’re not on earth; So much to think about and to consider, and if there’s something unconsidered or poorly planned, you can easily have life-threatening problems. This points out how well adapted we are to earth. To put it in a nutshell the novel is thematically very diverse, and most topics are touched lightly.

    To conclude, this novel is really thrilling for everybody, who likes suspense, science-fiction and scientific observations. Mark Watney is a really charismatic and clever main character, who wins every reader’s heart.

  12. Cover des Buches Kurze Geschichte des Traktors auf Ukrainisch (ISBN: 9783423219068)
    Marina Lewycka

    Kurze Geschichte des Traktors auf Ukrainisch

     (316)
    Aktuelle Rezension von: Frie

    Schon seit Jahren wollte ich dieses Buch lesen. Es tauchte in Listen von lustigen Büchern auf und davon kann man nicht genug lesen, finde ich. Vorab: es ist lustig, aber es ist noch mehr.
    Nikolai, 84, Vater der Erzählerin Nadia, verliebt sich 2 Jahre nach dem Tod seiner Frau in eine 36 jährige Ukrainerin. Valentina, wandelndes Klischee, auf der Suche nach Reichtum und Sicherheit, hat den alten Vater schon zum Heiratsversprechen gebracht.
    Das führt dazu, dass sich Nadja mit ihrer Schwester Vera verbündet. Die Schwestern hatten zuvor jahrelang kein gutes Haar aneinander gelassen.
    Natürlich kann Valentina nicht genug an vermeintlich prestigeträchtigen Anschaffungen tätigen und natürlich schafft es Nikolai in Anbetracht von Valentinas prächtigen Brüsten nicht, sie zu bremsen und lebt über seine Verhältnisse.
    Alles, was man sich so vorstellt, was geschehen könnte, passiert auch. Ein bisschen Schadenfreude kommt auf.
    Daneben erfahren wir aber auch etwas über den Verlust des Zuhause in der Ukraine, den schlimmen Verhältnissen in den Lagern und das Leben in England, das irgendwie unvollständig wirkt, da die 'Heimat' doch wo anders ist.
    Obwohl die Töchter nicht sympathisch agieren und dem Vater die ohnehin nicht leichte Situation eher schwerer machen, will man sie am Ende in den Arm nehmen. Jeder trägt sein Päckchen und die meisten sind unsichtbar für andere. Das sollte man nie vergessen, wenn andere 'komisch ' sind. Und leider kommen nun erneut Menschen auf der Flucht aus der Ukraine zu uns. So bleiben manche Themen des Buches leider aktuell.
    Auch wenn das Buch anders endet als erwartet; ich habe mich gut amüsiert.
    Valentina, wenn Du nach Deutschland kommst, melde Dich bei mir!

  13. Cover des Buches So bitterkalt (ISBN: 9783492304269)
    Johan Theorin

    So bitterkalt

     (75)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ein junger Erzieher in der Einsamkeit eines west-schwedischen Ortes. Ein mehrfacher Mörder mit einem irrwitzigen Plan. Und eine Liebe die niemals aufhören wird.

    Bei diesem Werk von Johan Theorin bin ich hin und her gerissen. Ich habe seine Ölandbücher regelrecht verschlungen, finde dieses jedoch deutlich schwächer. Die Idee und die Umsetzung gefallen mir gut, jedoch hatte es zwischendurch immer mal wieder längen, die mich nur quälend vorankommen liessen.

    Gefallen haben mir die starken Gefühle, welche in diesem Buch zum Tragen kommen. Die psychischen Abgründe und enormen Abhängigkeitsbeziehungen. 

    Im Grossen und Ganzen ein gelungener Kriminalroman, der jedoch nicht ganz an die Ölandbücher heranreicht.
  14. Cover des Buches Die Monroe in mir (ISBN: 9783596189281)
    Claus Vaske

    Die Monroe in mir

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Julia_liest
    Maike Wellmann arbeitet in der Sparkasse Wyhe / Südliches Westniedersachsen und pflegt ein sehr intensives Verhältnis zu ihrem - natürlich verheirateten - Vorstand Dieter. Ansonsten steppt in Wyhe nicht gerade der Bär.
    Ein weiteres großes Laster, das sie nicht ablegen kann, ist das Rauchen. Um diesem nun endlich ein Ende zu machen lässt sich Maike von ihrer Freundin Franzi hypnotisieren - und erwacht mit einem kompletten Filmriss! 
    Woher kommt plötzlich die blonde Mähne!? Warum befindet sich ihr Konto gehörig in den Miesen!? Und wer zum Teufel ist dafür verantwortlich!?

    Das Buch ist einfach und locker geschrieben. Die knapp 250 Seiten sind in viele Abschnitte eingeteilt, was für angenehmes und übersichtliches Lesen sorgt. Claus Vaske erzählt Maikes Erlebnisse in der Ich-Form, wodurch der Leser ganz nah am Geschehen ist.

    Mir hat die Geschichte gut gefallen, mal etwas anderes vom Thema her. Ich konnte mich allerdings nicht so richtig mit Maike identifizieren - vermutlich weil ich weder rauche, noch in einer Sparkasse arbeite, geschweige denn unter den Folgen einer Hypnose zu leiden habe. Allerdings konnte ich in so manchen Situationen mit ihr fühlen und musste auch das eine oder andere Mal über ihre Misere lachen.
    Das Ende hat mich jedoch nicht überzeugt. Es kam mir zu plötzlich und erschien mir zu weit hergeholt.
    Alles in allem würde ich knappe 4 Sterne für diesen kurzweiligen Roman vergeben und runde daher auf.
  15. Cover des Buches Naked Lunch (ISBN: 9783499256448)
    James Grauerholz

    Naked Lunch

     (93)
    Aktuelle Rezension von: jamal_tuschick
    Mütterlicherseits stammte er von Robert E. Lee ab, einem Guerillavirtuosen im konföderierten Generalsrang. William Seward Burroughs (1914 - 1997) fand in dieser verwandtschaftlichen Beziehung das Motiv für einen Avatar namens Bill Lee. Protagonisten mit Zügen des Autors begegnen allen Milieus mit Neugier und Hochmut. Vierzig Jahre nach meiner ersten Burroughs-Lektüre geht mir auf, in welchem Ausmaß sich dieser Schriftsteller selbst aristokratisiert hat, vielleicht mobilisiert von einer sagenhaften Herkunft. (Wie sehr er dem Süden verhaftet war.) Ich stelle mir Burroughs als einen lebenslang Alimentierten vor. Seine Leute waren vermögend, der von Gossen und ihren Typen auf allen Kontinenten faszinierte Spross hatte seinen Kumpanen immer einen Scheck voraus. Sein Habitus verband sich mit einer Förmlichkeit, die aus europäischen Vorstellungen von einer Privatgelehrtenexistenz gewonnen wurden. In den 1940er Jahren geriet er in Abhängigkeit. Dazu regte ihn Herbert Hunke an, der dem Beat und seiner Generation ein paar Präambeln der Verkehrsordnung diktierte. Burroughs Kaltblütigkeit im Verhältnis zur Sucht erscheint mir heute noch genauso großartig wie als Jugendlicher. Die Folgen blank vor Augen: setzte er sich den ersten Schuß. Das erzählt „Junkie“. In „Naked Lunch“ lebt Burroughs als Bill Lee nach den Junk-Gesetzen. Der Autor wähnt sich in einem Zustand äußerster Luzidität. Er erkennt, was die Welt im Innersten zusammen hält. Der amerikanische Alltagsanschein hält keiner Prüfung stand, in Burroughs´ Matrix löst sich das Raum-Zeit-Kontinuum auf. In diesem paranoiden Universum ist alles Lava aus Gier. Bekanntlich wollten nach Burroughs viele auf die andere Seite durchbrechen: Break On Through To the Other Side. Freeland heißt der Bezirk in „Naked Lunch“. Da trifft Alt-Ägyptisches auf humane und semi-humane Hybriden der Handlungsgegenwart in wabernden Prozessen und mit aztekischen Zimbelierungen. So lese ich heute das Buch. Einst diente es der Erweiterung meines Drogenhorizonts. Burroughs stieß als Feldforscher vor, er experimentierte und analysierte. Er schrieb sich mit Kapazitäten.

    Sein großer Groll galt amerikanischen Behörden: „Und ständig Cops: aalglatte Bundesstaatencops mit Collegebildung, einstudiert routinierte Sprüche, elektronische Augen mustern abwägend deinen Wagen ... knurrige Großstadtbullen, Sheriffs auf dem Land mit weicher Stimme und schwarzem drohendem Blick aus alten Augen von der Farbe eines verwaschenen grauen Flanellhemdes“.

    Kiffer und Säureköpfe lagen Burroughs nicht. Stumpf fand er den beatalarmierten Nachwuchs, der lärmend in Sonderzonen eindrang, die bis dahin gespenstisch stille Refugien genuiner Randgruppen gewesen waren. Die Abgesonderten der ersten Stunde, die Bestimmung folgt Burroughs‘ biografischer Warte, bewegten sich wie ferngesteuert auf geheimen Junkrouten, die New York mit New Orleans und Ciudad de México mit Tanger verbanden. Zumindest suggeriert das der Autor, nicht nur in „Naked Lunch“. Die Entstehungsgeschichte von „Naked Lunch“ ist ein Roman für sich, nachzulesen in der „ursprünglichen Fassung“, die bei Nagel & Kimche vor Jahren erschienen ist. In einem nachträglichen „Protokoll“ behauptete Burroughs, die neunjährige Entstehungsgeschichte seines eigenen Werks im Delirium verpasst zu haben: „Aber ich habe offenbar detaillierte Aufzeichnungen ... gemacht“. An einer anderen Stelle wird die Mystifikation entschleiert. „Wenn ich sage, ich könne mich nicht erinnern, wie ich „Naked Lunch“ geschrieben habe, ist das natürlich eine Übertreibung.“ Die Herausgeber James Grauerholz und Barry Miles weisen auf Verdienste von Allen Ginsberg und Jack Kerouac hin. Die Freunde überarbeiteten das Manuskript wieder und wieder, vermutlich rangen sie es Burroughs ab: „Seine finale Form erhielt es aber erst, als Maurice Girodias im Juni 1959 W.B. mitteilte, er brauche binnen zwei Wochen“ einen druckreifen Text. Der Verleger spekulierte auf den Skandal. Die vorliegende Ausgabe folgt der Edition, „nach der Olympia Press das Buch gesetzt“ hat.  

     

  16. Cover des Buches Ich war Hitlers Trauzeuge (ISBN: 9783328103776)
    Peter Keglevic

    Ich war Hitlers Trauzeuge

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Federstrich

    Der Roman von Peter Keglevic hat einen guten Start hingelegt. Als Pendant zu "Er ist wieder da", taugt er jedoch aus meiner Warte gar nicht. Zwar ist der Humor bissig und bisweilen recht schwarz, was mir liegt, doch die Handlung wird mit jedem Kilometer, den Harry zurücklegt übertriebener und unglaubhafter. Zwischendrin wird das Klischee vom Schwarzen Liebhaber und von der BDM-Führerin gedroschen,  und die ganze Geschichte wurde, wie der Lauf, allmählich mühsam für mich. Dass Harry den Zieleinlauf tatsächlich schafft, war zwar am Ende keine Frage mehr, doch immerhin ging es noch mal bergauf... zumindest für den Protagonisten.

  17. Cover des Buches Abscheuliche Angewohnheiten (ISBN: 9783570218525)
  18. Cover des Buches Verkehrte Welt (ISBN: 9783328111139)
    Jürgen von der Lippe

    Verkehrte Welt

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Seidenhauch
    Irrwitzige Story ohne Netz, aber mit reichlich doppeltem Boden. – Das ist die wohl zutreffendste Beschreibung. Das Buch fast 52 Kurzgeschichten von Jürgen von der Lippe und Monika Cleves, die seit mehr als zwölf Jahren schon Lippes Fachkraft für Pointen und Textwesen ist. Schräger Humor und das vom Feinsten. Wer Jürgen von der Lippe kennt erwartet hier wahrscheinlich andauernde Lachkrämpfe mit extremen Lachmuskelkater am nächsten Tag. Das ist aber nicht so. Was jedoch nicht heißen soll, dass die Geschichten schlecht sind, im Gegenteil. Die Inhalte scheinen realitätsfern, manchmal auch beinahe sinnlos, aber beim genaueren „Hinschauen“ entdeckt man wie im Klappentext schön genannt, den „doppelten Boden“ und merkt, dass sie gar nicht so abwegig sind. Das schöne an Interpretationen ist ja, dass es keine falschen Interpretationen (Auslegungssache) gibt. Jedenfalls finde ich die Geschichten gar nicht so an den „Haaren“ herbeigezogen, wie sie im ersten Moment auf den Leser wirken. Gelacht wird trotzdem nur nicht in dem Maße wie man es von Jürgen von der Lippe vielleicht gewohnt ist. Hier fehlt einfach seine ‘besondere’ Stimme und die richtige „Betonung“, die alleine schon für gute Lacher sorgen. Das Besondere an diesen Kurzeschichten sind die unvorhersehbaren Pointen. Nichts ist so, wie es scheint! Skurril oder irrwitzig trifft es auf den Pumt. Ich hatte zuvor nämlich noch nicht von einem dreizehnjährigen gehört, der unentgeltlich an eine nervenstarke Pflegefamilie abzugeben war oder von einem Bankangestellten, der seine eigenen Kunden überfiel, geschweige denn von Kaiserpinguin mit Burnout-Syndrom, der die Weltherrschaft anstrebte… Der Schreibstil ist leicht und flüssig, aber ich brauchte nach jeder Geschichte eine Art kleiner „Verschnaufpause“, um das Gelesene sacken zu lassen, den Sinn und Hintergrund zu „ergründen“ und meine Parallelen zu ziehen. Dazu sollte ich vielleicht erwähnen, das ich stundenlang über ein Thema, sei es noch so klein, philosophieren kann und es mir dazu auch noch einen reisen Spaß bereitet. Dies hatte natürlich zur Folge, dass ich eine ganze Weile mit dem Buch „zu tun“ hatte. lach Fazit: Sehr unterhaltsam. Skurril aber humorvoll mit einem ordentlichen Schuss Ironie und Sarkasmus. Diese Geschichten eignen sich Ideal zum Abschalten und entlassen den Leser aus seinem Alltag. Der erhoffte und vielleicht auch gewohnte Lachkrampf fehlte ein wenig, aber dennoch irre komisch.
  19. Cover des Buches Der nackte Idiot (ISBN: 9783939362371)
    Stefan Bouxsein

    Der nackte Idiot

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Nina_Nins

    Mir ist dieses Buch zufällig in die Hände gefallen, ich kannte den Autor, habe bisher aber nur seine Krimis gelesen (die ich ganz gut finde).


    Hans Bremer gewinnt eine Traumreise im Wert von über 16.000€ auf die Seychellen und kann das Thema frei wählen- so begibt er sich in ein erotisches Abenteuer und trifft auf der Reise seine Traumfrau.

    Zurück in Deutschland kommt eines zum andern, so erbt Hans einen Hof und entschließt sich, eine FKK-Oase in der beschaulichen Wetterau zu eröffnen..... das verrückte Vorhaben nimmt seinen Lauf!

    Klar, die Handlung ist komplett an den Haaren herbei gezogen, stellenweise ist es etwas sehr übertrieben, aber insgesamt sehr kurzweilig und durchgehend unterhaltsam. 

  20. Cover des Buches Die Bibel nach Biff (ISBN: 9783868047448)
    Christopher Moore

    Die Bibel nach Biff

     (54)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Der beste Freund von Jesus wird von einem Engel wieder zum Leben erweckt, um seine Sicht der Dinge zu beschreiben. Interessant ist vor allem die Frage, was Jesus in den Jahren nach seiner Kindheit bis zu seinem 30. Lebensjahr so gemacht hat, über die bekanntlicherweise nichts in der Bibel steht. Laut Biff war er meist auf Reise, auf der Suche nach Erkenntnis und Biff muss es als bester Freund ja wissen. 


    Ich hatte eigentlich vielmehr mit einer Komödie gerechnet. Die spaßigen Momente gibt es aber vor allem in der Jetztzeit zwischen Biff und Engel. Bei den 'historischen' Schilderungen geht es doch eher ernsthaft zu. Natürlich bewegt man sich damit auf schmalem Grad zur Blasphemie. Doch für mich als Menschen mit religiösem Gespür erlebte ich die Handlung eher als Bereicherung und zum Nachdenken anregend, denn als Ärgernis. 

    Mit einer sehr lockeren, fast jugendlichen Sprache, beweist der Autor, dass biblische Geschichte alles andere als angestaubt daherkommen müssen. 

    Ich kenne die Romanvorlage nicht, habe somit keine Vergleichsmöglichkeit. Die Umsetzung als Hörbuch halte ich für gelungen. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Mir sind keine größeren logischen Brüche oder auch Lücken aufgefallen. 

    Simon Jäger verleiht den unterschiedlichen Figuren ein unterscheidbares Profil. Er macht seine Sache gut, wenn auch an manchen Punkten fast ein wenig übertrieben. 

    Es handelt sich um eine gekürzte Lesung auf 4 CDs mit ca. 5 Stunden Hörerlebnis.

    Fazit: Ein schönes Gedanken-Experiment. Vielleicht ist das Buch ja - wie viele anmerken - noch besser. 







  21. Cover des Buches Kings of the Wyld (ISBN: 9780316362474)
    Nicholas Eames

    Kings of the Wyld

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Fiona_Camars

    Die Geschichte um alternde Helden, die'S nochmal wissen wollen ist wohlbekannt und an sich ausgelutscht, auch in Filmen kommt sie oft vor, um alternden Schauspielern nochmal eine Bühne an der Front zu bieten. Die Charaktere sind dazu recht simpel gestrickt. Aber das Buch ist trotzdem gut. Jedem, der sich mit Zauberschwertern, Königinnen, Kriegern und Monstern anfreunden kann, sei es ans Herz gelegt.

  22. Cover des Buches Der Club der Lügner (ISBN: 9783442307029)
    Mary Karr

    Der Club der Lügner

     (5)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly

    Klein Mary Madeleine und ihre zwei Jahre ältere Schwester Lecia wachsen zu Beginn der sechziger Jahre im tristen Ölförder-Areal Leechfield, Texas auf. Daddy ist ein texanischer Arbeiter mit "einem Spritzer Indianerblut", Mutter eine ewige Kunststudentin mit einem natürlichen Hang zur Dramatik, beide verbindet Abhängigkeit und Sucht. So verlaufen Marys Tage zwischen dem industriellen Umfeld der Ölförderanlagen, der Arbeiterwelt mit all ihren Geldnöten, dem Kampf mit den Nachbarskindern um Akzeptanz, Kneipen voller Qualm, dem Alkoholdunst und den Geschichten im Club der Lügner. Der Club der Lügner ist die Kneipengesellschaft um ihren Vater, Arbeits- und Trinkkollegen, die sich ihren Alltag mit Geschichten aus vergangenen Zeiten polieren. Mary liebt ihren Vater, der an kalten Abenden die Socken für sie auf der Heizung für den nächsten Morgen parat legt. Mary liebt ihre Mutter, die trotz Alkohol- und Tablettenexzessen stolz und grazil den Anschein einer heilen Welt aufrecht halten will. Mary liebt Lecia, ihre große Schwester, die viel mehr die Rolle der Hüterin wahrnimmt, als es für ein Kind gut sein kann.
    "Der Club der Lügner" ist die wahre Geschichte der Mary (Madeleine) Karr, die nicht nur das Talent des Geschichtenerzählens von ihrem Vater geerbt hat, sondern auch die Fähigkeit immer wieder aufzustehen. Ganz egal, wie hart das Schicksal zuschlägt.

    Ich habe einen Ausschnitt aus Tori Amos "Crucify" für den Titel dieser Rezension gewählt, weil mich Mary Karrs Geschichte so sehr an die Musik von Amos erinnert. Beide erzählen vom Leben als Weg, oft steinig und ohne Schutz vor Wind, Wetter oder diesen Straßenräubern, die uns dreist bestehlen und uns im Gegenzug weismachen wollen, wir hätten den falschen Weg gewählt, aber auch von schützenden Bänken am Wegrand, Schatten unter Bäumen mit mundwässernden Früchten und Begleitern, die unsere Wege kreuzen. Sie begleiten uns und lassen diesen Fleck in uns wachsen, dort, wo wir Liebe empfinden.

    Eine Lebensgeschichte, wie alle Lebensgeschichten ohne Happy Ending, aber mit Kindheitserinnerungen, die unter die Haut gehen. Wer Geschichten, wie „Kaputte Suppe“ von Jenny Valentine oder Heather O’Neils „Wiegenlied für kleine Ganoven“ mochte, mag auch den „Club der Lügner“.

    Und nicht vergessen...auch mal wieder Tori Amos mit dem Herzen anhören :]
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