Bücher mit dem Tag "island"
760 Bücher
- Sebastian Fitzek
Die Therapie
(3.853)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderDer Beginn ist echt denkbar spannend. Viktor ist verzweifelt , denn seine Tochter Josy ist verschwunden. In Panik rennt er umher und ruft nach ihr. Seine Frau weiß auch nicht mehr weiter. Dann, einige Jahre später macht sich Viktor auf, um im Ferienhaus auf einer Insel zur Ruhe zu kommen und nachzudenken. Aber da wird er von seltsamen Dingen auf der Insel in Atem gehalten und dann steht da eine junge Frau und die weiß etwas...
Sebastian Fitzek wird gefeiert und umjubelt, aber mich packt er nicht. Die Therapie fängt stark an und lässt dann schnell nach und trudelt so dahin und dann aus. Das Ende, eigentlich überraschend und spannend, verpufft irgendwie und der Autor schafft es nicht, seinen Figuren Tiefe zu geben und mich als Leser zu packen oder gar berühren. - Heike Fröhling
Das Leben ist nur ein Moment
(55)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerMir hat das Buch nicht so gefallen. Ich persönlich habe mich sehr schwer getan mit dem Lesen. Die Sprünge zwischen dem Aktuellen und den Rückblenden. Trotzdem wollte ich schon wissen wie es endet. Eigentlich ist es nicht die Geschichte von Isabell sondern die ihrer Oma Emma. Mich hat es teilweise sehr wütend gemacht was Emma ihrer Familie angetan hat. Eigentlich hört der Roman mit einem Neuanfang auf. Fortsetzung könnte dann sein wie Isabell mit dem Neuanfang klar kommt und trifft ihre Mutter ihren Halbbruder und gibt es vielleicht doch noch eine Chance der Familie......
- Jonina Leosdottir
Meine Familie und andere Katastrophen
(33)Aktuelle Rezension von: Kuhni77INHALT:Ragnar lässt auf seiner Überraschungsparty zu seinem 60. Geburtstag, die Bombe platzen, dass er sich scheiden lassen möchte. Seine Ehefrau Margrét, die diese Überraschungsparty wochenlang geplant hat, ist natürlich sauer und versteht nicht was das soll.
Doch nach kurzem Schock, kommt dann die Erkenntnis, dass sie ja eigentlich froh sein, kann ihren infantilen Ehemann endlich los zu sein.
Eygló, die gemeinsame Tochter, möchte sich damit aber nicht abfinden und will unbedingt die Ehe ihrer Eltern retten. Sie hofft natürlich auf die Hilfe ihrer Halbgeschwister, muss aber schnell erfahren, dass diese nicht wirklich helfen wollen.
Also versucht sie es alleine, und verliert dabei fast ihr eigenes Glück aus den Augen.Jónína Leósdóttir hat in ihrem Buch über eine späte Midlife-Crisis, über Patchworkfamilien mit emotionalen Altlasten, sowie ihren Marotten und Affären, Geheimnissen und Sehnsüchten geschrieben,
MEINUNG:
Das Buch wurde als humorvolles Buch beschrieben und der Klappentext hat so einiges versprochen. Nachdem ich die Leseprobe durch hatte, wollte ich doch unbedingt wissen, wie es mit dieser chaotischen Familie weitergeht.
Jónína Leósdóttir hat einen schönen Schreibstil und somit ließ sich die Geschichte sehr schnell lesen. Der Aufbau des Buches hat mir sehr gut gefallen. Am Anfang sind es Emails zwischen Eygló und ihren Geschwistern. Danach sind die Kapitel in den einzelnen Tagen und Uhrzeiten unterteilt, so dass man einen Einblick in die nächsten 6 Tage, nach der Überraschungsparty, bekommt.
Aber das war dann leider auch schon alles, was ich positives aus dem Roman ziehen konnte.
Am Anfang hatte ich erst einmal große Schwierigkeiten, die ganzen Namen auseinanderzuhalten und musste oft zurückblättern und sortieren, wer denn nun wer ist und wie er zur Familie gehört.
Mir ist in diesen 6 Tagen einfach zu viel passiert. Ein Problem folgte nach dem anderem, nichts wurde wirklich richtig ausgesprochen oder behoben. Katastrophen waren das alles nicht, sondern selbstgemachte Probleme die einfach unnötig waren und dann auch noch ein riesen Geheimnis darum gemacht wurde.
Ich fand, dass sich alle Familienmitglieder ziemlich unreif verhalten haben und oft ziemlich übertrieben.
Das Ende fand ich dann persönlich die einzige wirkliche Katastrophe. Für mich war es kein Ende und es sind viel zu viele Fragen offen geblieben. Ich dachte wirklich, dass mir 1-2 Seiten fehlen. Einen Epilog hätte ich hier sehr gut gefunden.
FAZIT:
Der Schreibstil und die Idee haben mir sehr gut gefallen, und auch die Leseprobe fand ich sehr gut. Aber das Buch hat meine Erwartungen nicht erfüllt und mich ziemlich enttäuscht.
Eine turbulente Komödie war es für mich nicht, der Humor hat mir gefehlt und für mich leider ein Buch das in die Kategorie „Flop 2016“ eingestuft wird.
- Tauchmaske
Ich, Johannes der V.
(26)Aktuelle Rezension von: itwt69Ich war zunächst ziemlich skeptisch, als die Geschichte ins Mystische entschwand, doch als ich mich darauf eingelassen hatte, wurde ich davon gepackt. Was gibt es noch auf bzw. unterhalb unserer Erde, das nicht erforscht ist? Woher hatten Jules Verne oder Lenoardo da Vinci ihre unglaublichen Einfälle? Sind etwa alle wissenschaftlichen und religiösen Fakten unwahr oder gar falsch - bündelt sich alles Wissen in den Tiefen der Erde? Eine wahrlich monumentale Geschichte, die voller Mystik, Abenteurer, Spannung und Vorfreude auf das Kommende ist. - Björg Magnúsdóttir
Genau mein Typ
(27)Aktuelle Rezension von: Manuel2704Bryndis, Tinna, Regina und Inga sind beste Freundinnen. Sie lachen und weinen zusammen, sie hoffen und bangen und sie alle sind auf der Suche nach genau ihrem Typen! Eine Suche, die mehr als kompliziert ist, und auf deren langen Weg sich so einige kleinere bis größere Katastrophen abspielen, die auch ihre Freundschaft auf eine harte Probe stellen...
„Genau mein Typ“ ist nach dem isländischen Bestsellerroman „Nicht ganz mein Typ“ der zweite Teil von Björg Magnúsdóttir und handelt von den Irrungen und Wirrungen des Lebens, der schwierigen Suche nach Mr. Right und dem Wichtigsten überhaupt: der Freundschaft.
Mit Witz und Leichtigkeit lässt die Autorin die Charaktere in ihrem Roman lebendig werden, indem sie leidenschaftlich über Karriere, Hochzeitsplanung, Diäten, Exfreunde und sonstige Reinfälle diskutieren lässt und sie gemeinsam allerlei Dinge erleben lässt, die dem echten Leben schon sehr nahekommen. Dadurch erhält der Roman eine Authentizität, durch die man meinen könnte, die Figuren würden tatsächlich existieren.
Mein einziger Kritikpunkt ist der, dass mir persönlich von den vier Freundinnen zu viel über Gott und die Welt geredet wird und zu wenig an „richtiger“ Handlung passiert. Durch das Fehlen von Anführungszeichen bei der direkten Rede habe ich zudem teilweise den Überblick verloren, wer denn nun was sagt, wodurch das Lesen dieser Passagen leider ein wenig angestrengt und verwirrt hat. Ansonsten handelt es sich bei „Genau mein Typ“ sicherlich um einen witzigen, leichten Frauenroman, den man aufgrund seiner angenehmen Schriftgröße sowie den nackig-kurzen Kapiteln, die jeweils aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt werden, schnell gelesen hat. - Hans Rath
Halb so wild
(29)Aktuelle Rezension von: NicolePEine Herzattacke sorgt dafür, dass Adam sich mit seinem Leben auseinandersetzt. Eine Reise nach Island soll ihm dabei helfen. Unglücklicherweise fällt Adam von der Klippe und kann sich gerade noch festhalten. Er hat Glück, denn der seltsame Magnus kann ihn die Klippe wieder heraufziehen. Magnus ist ein Troll, und Adam steht nun in seiner Schuld. Zusammen reisen sie nach Berlin zurück. Adam ahnt noch nicht, dass sein Leben nun noch chaotischer sein wird.
Den Leser erwartet eine schöne Geschichte zum Thema Freundschaft und Erwartungen an das Leben. Die beiden Charaktere Adam und Magnus sind gut dargestellt. Andere Figuren bleiben im Hintergrund. Dabei gibt es einige, über die ich gerne mehr erfahren hätte. Autor Hans Rath hat so aber auch viele Facetten des menschlichen Lebens kurz anschneiden können, was mit einer ausführlichen Beschreibung der Nebenfiguren und -ereignisse das Buch nur aufgebläht hätte. Der Leser bleibt so bei Adam und Magnus.
Einige Sätze im Buch regen auch zum Nachdenken über das eigene Leben und über Schicksal an. Leider bleibt der nach den ersten Seiten erwartete Humor im Laufe der Geschichte aus. Die Erzählung wird eher sachlicher, und der Zugang zu den Figuren geht leicht verloren.
„Saufen nur in Zimmerlautstärke“ ist trotz kleinerer Schwächen ein guter Roman, und der seltsame Titel erklärt sich auch im Laufe der Geschichte. Das Buch war eine schöne Lektüre, welche keine allzu großen Anforderungen an den Leser stellt. Eine gute Unterhaltung für einen Nachmittag.
Weitere Rezensionen unter www.nicole-plath.de - Ransom Riggs
Miss Peregrine's Home for Peculiar Children
(166)Aktuelle Rezension von: RoebbeWie ihr meinem Schlusskommentar in der Lesechronik schon entnehmen könnt, fand ich das Buch super. Das Konzept, um gefundene/gesammelte Fotos herum eine Geschichte zu spinnen, finde ich sehr originell und gut umgesetzt. Die Sprache von Ransom Riggs gefällt mir ebenfalls sehr gut und er hat sehr interessante Charaktere zu den Bildern erfunden. Die Nebencharaktere blieben leider ein wenig flach, aber ich hoffe sehr auf Band zwei und drei, um mehr über die anderen Kinder zu erfahren.
Die Geschichte wird in aller Ruhe entwickelt und nimmt erst gegen Ende an Fahrt auf, aber gerade das hat mir gefallen. :) - Birgitta Elin Hassell
Dämmerhöhe - Lautlos
(37)Aktuelle Rezension von: YoyomausDu willst lieber trainieren als für die Schule zu lernen.
Da triffst du auf ein fremdes Mädchen.
Sie sieht dir ähnlich.
Sie schlägt dir einen Deal vor, den du kaum ausschlagen kannst.
Sie nimmt deinen Platz ein
und übernimmt schlussendlich dein Leben.
Doch wie kannst du das alles nur rückgängig machen?
Zum Inhalt:
Es war ganz plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht - das Mädchen. Und es hatte Anna ein verlockendes Angebot gemacht: Für ein bisschen mehr Freizeit und die Möglichkeit, noch öfter mit dem Snowboard unterwegs zu sein, muss Anna nur den Namen des Mädchens erraten. Doch als ihr kleiner Bruder schwer erkrankt und sie die Nachbarshündin Píla tot in ihrer Hütte findet, wird Anna klar: Das Mädchen ist nicht, was es vorgibt zu sein. Anna bleibt nur noch wenig Zeit, um das Rätsel zu lösen und das Schlimmste zu verhindern.
Cover:
Das Cover hat mir richtig gut gefallen. Es wirkt einerseits verspielt, aber auch geheimnisvoll. Auf rotem Grund sehen wir die Schemen einer Wohnsiedlung, während in der Mitte ein Gebilde aus Schatten – ähnlich wie bei psychologischen Tests – prangert auf denen der Titel des Buches zu finden ist. Das ist ganz gut gemacht und passt gut zu den anderen Büchern der Reihe, welche ähnlich gestaltet sind, jedoch nur in anderen Farben.
Eigener Eindruck:
Anna lebt in einer geheimnisvollen Stadt, welche das ganze Jahr im Schatten liegt. Ein Teil des Ortes wird von der Bevölkerung gemieden, aber nach und nach verblassen die alten Geschichten und die Warnungen der Alten verrauchen im Nichts. Als das Mädchen eigentlich für die Schule lernen müsste, jedoch lieber trainieren würde, trifft sie auf ein geheimnisvolles Mädchen, welches ihr sehr ähnlichsieht. Das Mädchen bietet Anna an, ihren Platz einzunehmen, um ihr mehr Freizeit einzuräumen. Gern nimmt diese das Angebot an, muss aber schon bald erkennen, dass das ein großer Fehler war, denn nicht nur ihre Freunde wenden sich von ihr ab, auch in der Familie gibt es Probleme, die sie so gar nicht verzapft hat. Das fremde Mädchen bietet Anna an, dass sie ihren Namen erraten könne, ansonsten übernimmt sie deren Leben komplett. Nichts leichter als das, denkt sich Anna. Doch damit beginnen die Probleme erst richtig…Die Idee zu der Geschichte von Anna ist nicht schlecht und sicher auch die Idee für die nachfolgenden Bände. Das hat schon was, ein Ort in Island der scheinbar von Monstern heimgesucht wird, die die Bevölkerung, vor allem die Teenager, dengeln. Jedoch hatte ich bei dem Buch so meine Schwierigkeiten. Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, denn immer wieder, wenn das fremde Mädchen sein wahres Ich zeigt, dann schieben die Autoren mit kursiver Schrift einfach ein paar Wörter dazwischen, was mich immer wieder aus dem Konzept gebracht hat. Dass das die Verzerrung der Realität und eine Art Traumwelt sein soll, das ist mir schon klar und ich finde es eigentlich auch raffiniert, aber es war dann eben doch nicht so meins. Außerdem war die Geschichte von Anfang an sehr durchschaubar, weshalb ich kaum Spannungsmomente hatte und auch die Emotionen sind für mich viel zu kurz gekommen. Im Großen und Ganzen ist das Buch sicher ein netter Zeitvertreib, wenn man denn über die stilistischen Mittel hinwegsehen kann, aber für mich ist sicherlich mit diesem Buch hier Schluss. Da muss ich schon ganz viel Langeweile haben, um zur Fortsetzung zu greifen. Schade.
Fazit:
Diese Jugendbuchreihe soll gruseln, jedoch fand ich sie mehr verwirrend als alles andere. Der Schreibstil der isländischen Autoren ist doch recht gewöhnungsbedürftig und konnte mich nicht ansprechen, weshalb ich das Buch auch nicht empfehlen kann.
Idee: 4/5
Charaktere: 3/5
Logik: 2/5
Spannung: 2/5
Emotionen: 2/5
Gesamt: 2/5
Daten:
ISBN: 9783401601441
Sprache: Deutsch
Ausgabe: Fester Einband
Umfang: 136 Seiten
Verlag: Arena
Erscheinungsdatum: 20.01.2016
- Karin Lindberg
Herzklopfen inklusive - Kaffee von Jake
(29)Aktuelle Rezension von: Alina1011„Herzklopfen inklusive“ ist ein Liebesroman von Karin Lindberg.
Inhalt:
Viktoria hat einen schweren Schicksalsschlag in ihrem Leben erlitten und lebt seit dem nur noch für ihre Arbeit und ihren Sport. Liebe hat darin keinen Platz. Als es dann endlich soweit ist und sie eine führende Position in ihrer Firma übernehmen kann, wird ihr der Platz von dem attraktiven Jake Carter streitig gemacht. Und plötzlich spielen auch noch Gefühle mit.
Themen:
Das Buch beinhaltet die Themen Neuanfänge und Vergangenes hinter sich zu lassen. Beide Protagonisten wollen ihrem Leben einen neuen Sinn geben, aber dies scheint nicht so leicht zu sein.
Außerdem muss Viktoria lernen wieder die schönen Dinge am Leben zu finden und keine Angst zu haben Gefühle zu zu lassen.
Meinung:
Der Schreibstil ist wieder flüssig und leicht verständlich. Diesmal habe ich etwas länger gebraucht in die Geschichte herein zu finden, da Frau Lindberg nicht wie sonst erst aus der Sicht des Mannes und dann aus der Sicht der Frau schreibt, sondern ein neutraler Erzähler die Geschichte „erzählt“. Hat man aber einmal in die Geschichte hineingefunden, möchte man sie nicht mehr aus den Händen legen. Es waren viele spannende und unvorhergesehne Dinge in der Story passiert, aber an manchen Stellen wiederholt es sich bzw. zieht sich die Geschichte in die Länge.
Fazit:
Es ist nicht das stärkste Werk der Autorin, aber für kurzweilige Lesestunden mit einer schönen Liebesgeschichte ist dieses Werk sehr zu empfehlen.
Daher vergebe ich 4 von 5 Sternen.
- Marianne Jungmaier
Sommernomaden
(17)Aktuelle Rezension von: LiberteToujoursDie Erzählerin hat nirgendwo eine Heimat. Was aber auch dazu führt, dass sie überall zuhause ist. Getrieben und rastlos jagt sie von einem Land ins nächste, auf der Suche nach irgendwas, von dem sie wahrscheinlich selbst nicht genau weiß, was das ist..
Puh. Mir ist glaube ich schon lange keine Rezension so schwer gefallen. An einigen Stellen hatte ich das Gefühl, zwei verschiedene Bücher im selben Einband in der Hand zu halten - denn so fantastisch die eine Hälfte der Kapitel war, so langweilig und unnötig empfand ich die andere Hälfte.
Das einzige was mich von dieser Vermutung abbringen konnte war der Schreibstil - denn der blieb durchgehend auf einem hohen Niveau, sehr bildhaft, ja fast ein bisschen poetisch.
Ich habe allerdings durchaus ein Muster feststellen können - denn ob mir ein Kapitel gefallen hat oder nicht hing selten von den Ländern und deren Beschreibungen ab. Darum geht es hier nämlich eigentlich auch nur am Rande. Viel mehr geht es um den Selbstfindungsversuch eines Menschen. Wir beobachten einen Weg.
Gefallen hat er mir immer dann, wenn ich das Gefühl hatte etwas authentisches zu lesen. Wenn es mir so vorkam als hätte die Protagonistin sich endlich einmal eingestanden wie sie wirklich ist.
Die Kapitel in denen sie auf Biegen und Brechen versucht hat, ihre Unabhängigkeit zur Schau zu stellen konnten mich hingegen nicht packen. Das erschien mir einfach zu gewollt - und eben auch nicht ganz wahr. Denn, wir können so frei sein, wie wir wollen. An irgendwas hängt unser aller Herz - und das ist doch auch eigentlich gut so.
Auch das Ende ringt mir leider nur ein Zähneknirschen ab - zwar fand ich es schön, dass wir im selben Land enden, in dem wir begonnen haben (das macht die Sache wundervoll rund), allerdings fand ich es schade, dass so viele Fragen offen bleiben. Mir kam das Ende dann einfach einen Ticken zu plötzlich.
Für mich also ein glatter Schuss in die Mitte - zum Teil Großartig und zum Teil eben gar nicht. - Peter Hoeg
Fräulein Smillas Gespür für Schnee
(681)Aktuelle Rezension von: FavoleSmilla, halb Grönländerin, halb Dänin, ist eine verletzlich aggressive, über große Strecken unsympathische und für mich kaum nachvollziehbare Protagonistin. Sie erinnert in Ihrer Art an die Klischees von Autismus, auch wenn es wohl nicht so ist.
Dazu kommt eine langsam vorangehende Handlung in drei Abschnitten (Die Stadt, Das Meer, Das Eis), die vor allem in der ersten Hälfte des Buches ständig durch Rückblenden in Smillas Kindheit, ihre Auseinandersetzung mit Geschichte und Kultur Grönlands, durch zusätzliche Zeit- und Ortssprünge in der Gegenwart und durch philosphische und naturwissenschaftliche Betrachtungen und Erklärungen unterbrochen wird. Das macht das Lesen langsam und anstrengend. Ich habe sicher nicht alles verstanden, wenn auch die Handlung mit Tathergängen und Motiven durchaus klar herausschaut.
Es hat nicht viel gefehlt und ich hätte das Buch abgebrochen. Ich bin dran geblieben und vor allem nach der guten Hälfte des Buches, ab dem Meer-Abschnitt, wurde es spannender, auch weil vor allem die Rückblenden und Unterbrechungen deutlich weniger wurden. Ich hatte es sehr auf ein erlösendes und rundes Ende gehofft, aber irgendwie wäre das dem Buch wohl nicht gerecht geworden. Es ist nicht gänzlich offen. Der Fall ist in gewissem Maße abgeschlossen und doch bleibe ich als Leser ein wenig ratlos im kalten Eis zurück.
Alles in allem ist es kein schlechtes Buch. Es ist anspruchsvoll und das macht es per se nicht einfacher, es zu mögen. Ich bin froh, dass ich bis zum Ende durchgehalten habe, kann aber nicht sagen, ob und wem ich es empfehlen würde.
- William Golding
Lord of the Flies
(218)Aktuelle Rezension von: Johanna_DannebergEin Lehrstück, über die unerbittliche Grausamkeit, zu der unsere Spezies gegenüber ihren Artgenossen fähig ist. Diese Grausamkeit ist es wohl auch, was uns, meines Wissens nach, einzigartig macht in der Tierwelt. Es ist auch ein Lehrstück über Gruppendynamik, und wie leicht wir zu Tätern oder zumindest Mitläufern werden. Dass es Kinder sind, die die hier beschriebenen gruppendynamischen Prozesse durchlaufen (die Story: eine Gruppe Kinder landet in einer zeitlosen, namenlosen Welt auf einer einsamen Insel und beginnt schon bald, sich selbst zu organisieren), macht, wie ich finde, den besonderen Grusel dieses Buches aus. Denn im Grunde unseres Herzens wissen wir, dass wir eigentlich Kinder geblieben sind; die intensivsten Erinnerungen stammen aus unserer Kindheit, wir spüren, dass Kinder die Wahrheit sagen, dass sie fähig sind zu bedingungsloser Liebe und zu absoluter Grausamkeit. Wir hegen diese Eigenschaften lediglich ein, durch Rationalität, "Sachzwänge", Vernunft, doch sie können jederzeit, bei jedem Menschen, in ihrer schönsten und auch schlimmsten Ausprägung hervorbrechen - und genau das macht den "Herrn der Fliegen" zu einem Buch, das man, einmal gelesen hat, nicht mehr vergisst.
- William Golding
Herr der Fliegen
(873)Aktuelle Rezension von: bookstories"Herr der Fliegen", im Originaltitel "Lord of the Flies", ist ein Klassiker der Weltliteratur. Es war William Goldings erster Roman, nachdem er 1934 mit Gedichten an die Öffentlichkeit trat und erst zwanzig Jahre später Romane zu schreiben begann. Noch einmal dreissig Jahre später wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen. Golding hat neben ein paar Essays insgesamt neun Romane geschrieben, 1993 starb er im Alter von 82 Jahren. Seine poetische Ader findet auch hier in "Herr der Fliegen" ihren Durchschlag - mit Recht wird auf der Rückseite meiner ex libris Ausgabe von 1983 eine Kritik der Frankfurter Allgemeine Zeitung angeführt, dass Poesie und bittere Wahrheit selten so eins sind wie in diesem Buch. Dieser Roman kann nicht besprochen werden, ohne das Ende zu erwähnen, ohne zu spoilern, denn schon im Klappentext des Buches, wenn man ihn denn vorher lesen möchte, wird auf die Absicht des Autors und den Ausgang der Geschichte hingedeutet.
Ich hatte mit der Lektüre kurz vor unserem lange ersehnten Wellness-Weihnachtsurlaub begonnen und den Grossteil des Buches dann im Hotel bei tiefster Entspannung gelesen. Auf dem Nachtisch lagen während diesen Tagen noch drei weitere Romane, die ich mitgenommen hatte, da ich glaubte, zum Lesen endlich genügend Zeit zu finden. Meine Besprechungen wollte ich dann später zuhause schreiben, doch nach der Lektüre von "Herr der Fliegen" konnte und wollte ich kein anderes Buch mehr lesen. Die Geschichte hat mich am Ende sehr nachdenklich gestimmt, obwohl sie mich in der ersten Hälfte nicht wirklich begeistern konnte.
Warum nicht? Immer wieder fragte ich mich bis zur Mitte, was mich denn stört, was mich davon abhält, tief in den Schauplatz auf dieser einsamen Insel einzutauchen. Gewiss liegt es nicht an der Erzählkunst des Autors, seiner wundervollen poetischen, imposanten und bildkräftigen Sprache, wenn er Landstriche der Insel beschreibt, Naturstimmungen, Formulierungen benutzt, die ich so noch nie gelesen habe, die aber einprägende Bilder entstehen lassen und den Leser unmittelbar in die Wildnis, in dunklen Dickicht, an Palmenstrände in grünem Licht, prallgefüllte Fruchtbäume, tiefblaue Lagunen, rote Klippen und Felsformationen, warme Tümpel, weissen Sand und Gischt umschäumte Meeresbrandungen führt. Allein das ist schon die Lektüre wert.
Auch liegt es nicht am Erzähltempo, das mir nicht langsam genug sein kann, wenn es darum geht, Atmosphäre zu schaffen. Selbst für Dialoge und das Befinden seiner Protagonisten nimmt der Autor sich Zeit, obwohl viele Dialoge und Gedankengänge mitten im Satz abbrechen. Er interessiert sich für seine Figuren, arbeitet sie sorgsam heraus, schildert eindrücklich, wie Abgeschiedenheit, Isolation und Angst mehr und mehr an den Kindern nagt und ihnen Grenzen, Struktur und Ordnung der Erwachsenenwelt zu fehlen beginnen. Vielleicht ist genau das der Grund. Ich frage mich, ob es dem Autor tatsächlich gelungen ist, aus der Perspektive und Innenschau von Sechs- bis Zwölfjährigen zu schreiben. Dass Erwachsene in entsprechenden Situationen anders handeln oder denken oder sprechen würden, darüber besteht kein Zweifel. Aber es ist mir nicht gelungen, mich aufgrund von Goldings Schilderungen permanent in die Kinder hineinzuversetzen. Mag sein, dass dies an meinem eigenen Unvermögen liegt. Allerdings - wenn die Geschichte dem Ende zugeht, scheint der Leser immer mehr zu vergessen, dass hier Kinder die Hauptrolle spielen, und nicht wild gewordene Erwachsene. Doch dies scheint so gewollt zu sein und macht am Ende das Verstörte der Geschichte aus, und deren Botschaft.
"Herr der Fliegen" wurde ein paar Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs im Faber and Faber Verlag London veröffentlicht und erlangte, nachdem zuerst etliche Verlage den Roman abgelehnt hatten, vor allem in Grossbritannien und Amerika grosses Aufsehen. Das Buch erreichte Millionen von Lesern. Übertragen für den S. Fischer Verlag hat Hermann Stiehl, der auch spätere Romane Goldings ins Deutsche übersetzte. Als Vorwort ist dem Roman ein Zitat aus Goethes Faust vorangestellt, worin Mephistopheles spricht, und das auf das Teuflische hindeutet. Er sei der Geist, der stets verneint, und dass alles, was entstehe, zurecht zugrunde gehe, und gibt sich als das eigentliche Element zu erkennen, das der Mensch Zerstörung nennt, das Böse. Auch ist in dem Zitat vom Fliegengott die Rede.
Ich habe mich vor der Lektüre öfter gefragt, wer mit "Herr der Fliegen" eigentlich gemeint ist - und wie dieses Vorwort schon andeutet, kann von einem Gleichnis, einer symbolischen Umschreibung der finsteren Urkraft, des animalischen, zerstörerischen Urtriebs ausgegangen werden. Dies wird speziell im achten Kapitel deutlich (Golding benutzt Kapitelüberschriften), das den eigentlichen Titel "Der Herr der Fliegen" trägt. Ein aufgespiester Schweinekopf und die herumliegenden Gedärme des abgeschlachteten Schweins ziehen Fliegen an, die sich auf die grinsende Todesfratze setzen. Der Schweinekopf, eine Opfergabe für ein erdachtes Tier, das die Kinder auf der Insel bedrohen soll, beginnt mit Simon, einem der Jungen, stumm zu sprechen - ein Ausdruck von Angst, die sich in dem Jungen auf diese schwarzmagische okkulte Weise offenbart.
Wovon handelt die Geschichte? Eine Gruppe von Schuljungen zwischen sechs und zwölf Jahren strandet nach einem Flugzeugabsturz auf einer unbewohnten Insel und muss mit der nackten Natur und ihrer eigenen "Nacktheit" zurechtkommen. Dass Krieg herrscht in der übrigen Zivilisation und ihre Maschine abgeschossen wurde, darf der Leser annehmen. Die Erwachsenenwelt bleibt aussen vor und mit ihr auch alle Gesetze, Strukturen und Ordnungen der Grossen. Zwei Jungen lernen sich gleich zu Beginn kennen, Ralph und Piggy, die unterschiedlicher nicht sein können. Sie finden ein Muschelhorn, dessen Klang eine ganze Horde von Kindern aus dem Dickicht lockt.
Mit diesem Horn als Signal beschliesst Ralph, Versammlungen durchzuführen und einen Anführer zu bestimmen - der Beginn rivalisierender Verhaltensmuster und Egoansprüche, die sich durch das ganze Buch ziehen. Denn für Ralph, ein eher instinktiv handelnder Junge, der als Anführer gewählt wird, hat das Anhalten eines grossen Höhenfeuers und das Bauen von Hütten erste Priorität. Er strebt nach Sicherheit und will von der Insel weg. Sein Gegenspieler Jack findet nur Gefallen am Jagen von Schweinen, die sie auf der Insel entdeckt haben. Ihn kümmert die Rettung nicht, die Jagd macht ihm Spass, und nicht nur das Fleisch, das es zu essen gibt, treibt ihn an, auch die Lust am Töten. Was allen Kindern gemein ist, und die Kleinen leiden am meisten darunter, ist die Angst vor der Dunkelheit auf der Insel. Nachts werden sie von Alpträumen geplagt, und man beginnt sich einzureden, von einem unbekannten, auf der Insel hausenden Tier bedroht zu werden.
So verdrängen unterschiedliche Motivationen und vor allem die Machtansprüche seitens Jack ein geordnetes Zurechtkommen auf einer Insel, die alles bietet. Piggy, der kleine Dicke mit Brille ist in diesem Buch der schüchterne Vertreter der Vernunft und des logischen Denkens, doch er wird von niemandem angehört, nicht einmal dann, wenn er als Sprecher in einer Versammlung das Muschelhorn im Arm trägt. Nur seine Brille findet Nutzen - als Brennglas, um Feuer zu entfachen. Als Jack sich mit ein paar anderen von der Gruppe absetzt, beginnt der Kampf um Nahrungsbeschaffung, Feuerbesitz und Macht zu eskalieren. Am Ende ist es Ralph, der gejagt wird, und keine Schweine mehr. Eine beklemmende Vorstellung, wenn man bedenkt, dass es sich bei den Protagonisten nicht um gewalttätige Erwachsene handelt, sondern um zwölfjährige Kinder. Am Ende bringen sie es fertig, eine paradiesische Insel in Schutt und Asche zu legen.
Die Geschichte der Jungengruppe auf der einsamen Pazifikinsel soll ein Gleichnis sein für die Botschaft, dass die Gebrechen der Gesellschaft auf die Gebrechen der menschlichen Natur zurückzuführen sind. Der Einzelne in seinem Widerstand gegen die Barbarei entscheidet über das Ethos der Gemeinschaft, wie Golding es selbst formuliert hat. Dass der Mensch in seinem tiefsten Innern grundsätzlich zerstörerisch ist, bezweifle ich allerdings. Es gibt eine Sequenz im Buch, wo der Autor die Machtlust bereits beim Spielen eines Sechsjährigen aufflammen lässt. Dem Kleinen bereitet es Freude, kleine Tierchen, die mit der Flut an den Strand gespült werden, in mit Wasser gefüllten Rinnen und Fussstapfungen gefangen zu halten. Golding schreibt, seine Hingabe an dieses Spiel sei mehr als blosses Glücksgefühl, als der Kleine spürt, dass er über lebende Wesen gebieten kann. Mag sein, dass dies dem Menschen eigen ist. Was das menschliche Bewusstsein in jedem Fall von jenem des animalischen unterscheidet, ist die Fähigkeit, zu denken. Dies kann zur Meisterschaft führen, doch ebendiese Identifikation mit dem Denken stärkt das Ego, das den Menschen ins Leid und Verderben stürtzt.
Review mit Zitaten und Bildern auf https://www.bookstories.ch/gelesenes1/herr-der-fliegen
- Jules Verne
Reise zum Mittelpunkt der Erde
(416)Aktuelle Rezension von: SophelliestDa ich gerade ein wenig gefallen an Klassikern gefunden habe, konnte ich auch vor diesem Buch nicht halt machen.
Der Schreibstil
Ich fand den Schreibstil ganz in Ordnung, teilweise wurden aber auch Dinge beschrieben, die ich ein bisschen unnötig fand, ich konnte auch mit der Beschreibung von den Steinen nicht wirklich etwas anfangen, dafür fehlt mir die Begeisterung für Geologie.
Die Charaktere
Ich fand die Charaktere wirklich sehr interessant und fand die Entwicklung wirklich spannend. Die Entwicklung wurde auch durch den Schreibstil deutlich, was mich wirklich beeindruckt hat.
Die Story
Ich weiß nicht wirklich, was ich von der Geschichte halten soll. War ganz in Ordnung, hatte ein bisschen Spannung aber auch viele, meiner Meinung nach, unnötige Szenen.
- Ingrid Zellner
Gnadensee
(18)Aktuelle Rezension von: JanoshLona, Tochter aus begütertem Hause und Studentin ohne eigentliches Ziel, lebt nach dem Unfalltod des Vaters zusammen mit ihrer abweisenden und gefühlskalten Mutter in der Familienvilla auf der Bodenseeinsel Reichenau. Nachdem sie am Tag ihres 24. Geburtstages vergeblich auf ihren Freund Dirk gewartet hat, beschließt sie, ihn in seiner Wohnung aufzusuchen. Doch er ist spurlos verschwunden und niemand weiß etwas über seinen Verbleib. So macht sich Lona auf die Suche nach ihm und dabei verfestigt sich ihr anfänglicher Verdacht, dass Dirk etwas Schlimmes zugestoßen sein muss. Auch sein Freund und Kommilitone, der junge Isländer Brynjar, ist nicht auffindbar.Eine erste Spur, die zur Erhellung der Umstände des rätselhaften Verschwindens der beiden Freunde beitragen soll, führt nach Island. Dort lebt Brynjars Bruder Arnar, der im Folgenden bei der Suche nach den beiden Vermissten an Lonas Seite sein wird. Zurück in Deutschland überstürzen sich die Ereignisse und Lona ereilt ein Schicksalsschlag nach dem nächsten, an denen sie zu zerbrechen droht. Doch gibt sie nicht auf und nähert sich Schritt für Schritt einer unerwarteten Lösung, die sie selbst in tödliche Gefahr bringt...Kann man einen Kriminalroman wirklich als "schön" bezeichnen? Eigentlich sind die darin erzählten Geschichten, denen immer ein Verbrechen zugrunde liegt, niemals schön! Doch dieser Roman ist tatsächlich von einer eigenartigen, berührenden Schönheit!Die Hauptfigur Lona bewegt sich auf landschaftlich faszinierenden Schauplätzen: da ist zum einen der Bodensee mit seinen Inseln, den die Autorin vor den Augen des Lesers auftauchen lässt. Und sie tut dies auf eine Weise, die nicht gleich ins Auge springt. Weder bemüht sie den sogenannten Lokalkolorit, mit dem seit einiger Zeit so viele Krimis nerven, noch langweilt sie mit schwelgerischen und quälend ausführlichen Beschreibungen. Eher karg sind die Hinweise auf die schöne Landschaft mit ihren Kulturschätzen, dennoch so eindringlich und stimmungsvoll, dass man die Atmosphäre, die sie heraufbeschwört, fast mit Händen greifen kann. Großartig macht sie das!Das gleiche gilt für Island, den zweiten Schauplatz, die Insel aus Feuer und Eis im nördlichen Atlantik, die in den letzten Jahren immer mehr zu einem begehrten Reiseland geworden ist. Auch die dort spielenden Szenen sind stimmungsvoll, fangen den besonderen Zauber, der von der Insel, ihrer Landschaft, ihrem Licht und ihrem unvergleichlichen Himmel ausgeht, in einem Maße ein, dass der Leser wie gebannt ist - und Sehnsucht bekommt nach dem kühlen Land hoch oben im Norden. Und denjenigen, die schon dort waren, kommen die Gefühle, die Eindrücke, die die Insel in ihnen hinterließ, zurück aus der Erinnerung, werden wieder gegenwärtig.Ingrid Zellner erweist sich als eine Erzählerin von großer Einfühlungskraft, ohne jemals ins Sentimentale zu verfallen. Und so ist auch die Geschichte, die sie in ihrem Krimi erzählt, zwar zutiefst anrührend, aber zu keinem Zeitpunkt kitschig-süß. Ihre Charaktere zeichnet sie sehr glaubwürdig, sie sind in keiner Weise vollkommen, sind Einzelgänger wie Lona, aber auch so skurrile Typen wei Dirks Schwester Claudia und deren Chef Marten, Besitzer eines Tattoo-Studios. Sie machen Fehler, gehen falsche Wege, sehen aber ihre Irrtümer irgendwann ein und lernen daraus. Und sie entwickeln sich weiter - allen voran Lona, die am Ende des Krimis nicht mehr dieselbe ist wie zu dessen Beginn.Und die Handlung schließlich ist spannend, offen bis zum Schluss, der nicht nur für Lona mit einer faustdicken Überraschung aufwartet.Manch einer mag die Aneinanderreihung von Zufällen, mit denen die Akteure konfrontiert werden, als unrealistisch und zuviel des Guten ansehen - doch sollte man nicht vergessen, dass man es hier mit einer fiktiven Geschichte zu tun hat, die keineswegs die Realität wiederspiegeln muss! Die Zufälle passen in die Handlung, machen sie spannend und liefern den Überraschungseffekt, den sich doch die meisten Leser von einem guten Kriminalroman erhoffen. Und genau das ist "Gnadensee"! Ein guter Krimi, der dazu noch schön ist! Eine unbedingte Weiterempfehlung für jeden Leser, der ebendiese Schönheit auch in einem Spannungsroman zu schätzen weiß! - Evelyn Boyd
Kjell. Versuchung der Ewigkeit (Die Seerosen-Saga, Band 2)
(25)Aktuelle Rezension von: TanteGhostGenau so flach und langweilig geschrieben wie der erste Band und eine Protagonistin, die absolut nichts gelernt hat.
Inhalt: Nach langem Katzenjammer kann sich Sofie endlich aufraffen und hat ein Einsehen, dass auch ihr Leben weiter geht. Sie bewirbt sich auf ein Studium und sucht sich einen Job. Außgerechnet Betreuerin einer Gruppe, die nach Finnland fährt. - Es kommt, wie es kommen muss. Sofie begegnet wieder einem Wassergeist. Allerdings auch (ihrem) Kjell.
Kjell ist nicht tot. Er hat seinen Cousin getötet und wurde dafür von der Familie verstoßen. In Finnland wartet er darauf, dass er ein verrücktes Wassermonstr wird, weil er sich nicht mehr nährt.
Außgerechnet so ein verrücktes Wassermonster kann Sofie und Kjell helfen, wie sie doch noch zueinander finden können. Doch bevor es so weit ist, müssen sie ihre wahre Liebe unter Beweis stellen.
Fazit: Ich will gar nicht lang um den heißen Brei herum reden, aber auch dieser Band ist so flach wie der erste. Nur ein einzelner Handlungsstrang mit drei Leuten, die hauptsächlich die ganze Handlung bestreiten. Das alles ist nicht gerade anspruchsvoll. Seichte Jugendliteratur, wo ich bezweifle, dass die wirklich so gut bei der entsprechenden Altersgruppe ankommt.
Das erste Mal aufgestöhnt habe ich, als die Pläne der Reise entstanden. Da will die Protagonistin studieren, hat aber aus ihrem vergangenen Abenteuer nichts gelernt. Und dann trifft sie im Lager auf diesen seltsamen Typen, wo bei mir gleich sämtliche Alarmglocken los geschrillt sind. Das war alles so vorhersehbar, dass es für mich keine Überraschung war, als sich heraus stellt, dass auch er ein Wassergeist ist. Nur eben ein finnischer. - War klar, dass auch Kjell irgendwann auftauchen würde.
Die ganze Handlung ist total auf emotional gemacht. Die Autorin legt auf die Gefühle der Protagonistin großen Wert und schreibt dem entsprechend viel über sie. Auf diese Weise leidet aber leider die Handlung. Stellenweise kommt die gar nicht vom Fleck und ich habe hart mit mir selber gestritten, ob ich die Lektüre nicht abbrechen sollte. - Aber ich habe in meinem Leseleben bisher gerade mal zwei Bücher abgebrochen und bin darauf nicht besonders stolz. - Zum Weiterlesen hat mich eigentlich nur die Neugier getrieben, wass denn nun aus der Story wird. Außerdem hatte die Handlung dann wirklich Potential noch einmal aufzudrehen. - Der Schreibstil hat das aber leider
wieder zunichte gemacht.
Ich will das Buch jetzt nicht komplett kaputt reden, aber ein Burner war es nicht. Deswegen bewerte ich es auch lediglich mit 3 von 5 Sternen. Es ist gut, dass die Reihe hier an dieser Stelle beendet ist. Noch weitere Bände hätte es wirklich nicht vertragen. Das wäre dann komplett nach unten gegangen.
Hier kann ich nicht wirklich eine Leseempfehlung geben. Jeder halbwegs mit Fantasie begabte Mensch kann sich eine spannendere Fortsetzung selber überlegen. Das war alles so vorhersehbar und diese typisch verteilten Rollen. Sie das schwache Geschlecht, er der starke Typ, der alles reist. - Oh man, auch Jugend hat eigentlich Spannung verdient. Wenn sie schon lesen.
- Nicola Förg
Glück ist nichts für Feiglinge
(21)Aktuelle Rezension von: ScheckTinaLeider hat mir das Buch nicht sonderlich gefallen. Es ist zwar eine lustige und äußerst ungewöhnliche Geschichte. (Ich meine, wer fliegt ans Ende der Welt nur um seine Katze zu suchen). Aber mehr auch nicht. Teilweise ist die Geschichte von den ganzen Erzählungen über die Insel untergegangen. Ich hatte manchmal richtig das Gefühl, dass ich in einem Reiseführer lese. Die ganzen Gletscher, Vulkane, kleinere Inseln und die Pensionen die hier beschrieben wurden, dann so viele Informationen über Legenden und Sagen was, wann und von wem sie Runtergeschrieben wurden. Das war zu viel. Wenn jemand vorhat nach Island zu Fliegen, kann er ja das Buch durchlesen und weiß woran er ist. Leider wurde die Geschichte in diesem Buch zur Nebensache. - Jane Costello
Männer wachsen nicht auf Bäumen
(13)Aktuelle Rezension von: Julia_liestKurz vor ihrem 30. Geburtstag findet Emma eine Liste, die sie als Teenager mit ihrer Schwester und ihren Freundinnen verfasst hat. Darauf stehen Dinge, die sie bis dahin getan haben wollte.
Eigentlich war die junge Engländerin bisher ganz zufrieden mit ihrem Leben, doch als Emma die Punkte auf der Liste prüft, stellt sie fest, dass sie so gut wie keinen davon verwirklicht hat.
Da wären beispielsweise: mit einem berühmten Menschen knutschen, aus einem Flugzeug springen, einen One Night Stand haben und die Haare wachsen lassen. In den kommenden Monaten soll die Liste abgearbeitet werden...
Die Geschichte von Emma wird in der ICH-Form erzählt, was es mir persönlich immer etwas leichter macht, mich in das Buch einzulesen. Der Stil ist locker, witzig und unkompliziert.
Emma ist eine junge Frau, mit der sich viele Leser/innen identifizieren können. Man ist gleich gespannt wie sie die Punkte auf ihrer Liste abarbeiten möchte, denn eigentlich führt sie ein recht geregeltes vernünftiges Leben, aus dem sie zur Verwirklichung ihrer Ziele auch einmal ausbrechen muss.
Schon als sie den ersten Punkt angeht, wird es turbulent, doch den Humor bewahrt sich Emma immer und der Leser wird sehr gut unterhalten. Auch fürs Herz ist etwas im Roman von Jane Costello dabei, sodass man mitlachen und mitweinen kann.
Ein sehr gelungener Roman zum Training der Lachmuskeln und fürs Herz. - Hannah Kent
Burial Rites
(18)Aktuelle Rezension von: KeksisbabyVon ihrer Mutter bei der erst besten Gelegenheit zurückgelassen wächst Agnes Magnusdottir im kargen Island auf. Jahre später wird sie des Mordes an ihrem Liebhaber bezichtigt. Zum Tode verurteilt, wird sie in einer normalen Familie untergebracht, bis das Urteil vollstreckt werden soll. An ihrer Seite ein junger Priester, der sie zur Einsicht bringen soll, dass sie gesündigt hat. Doch Agnes ist nicht die wilde Bestie, die alle erwartet haben. Vielmehr ist sie eine Frau, die hart arbeiten kann und die nur das Pech hatte sich in den falschen Mann zu verlieben. Während Agnes auf die Vollstreckung wartet, enthüllt sie ihre Geschichte und all die Wirrungen des Schicksals, die sie an diesen Punkt gebracht haben.
Die Geschichte um die Magd Agnes Magnusdottir hat mich emotional mitgenommen. Als erstes bildet man sich ein Urteil über Agnes. Eine Frau die aus Habgier getötet hat. Doch je besser man sie kennenlernt, desto mehr wächst sie einem ans Herz. Ich bekam Mitleid für ihr Schicksal, denn unter der rauen Schale, ist sie nur unsicher und möchte Anerkennung. Ich hatte so gehofft, dass sie doch noch begnadigt wird, aber da die Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht, war damit nicht zu rechnen. Genau wie dem jungen Priester ging mir diese stille introvertierte Frau unter die Haut und die Story ließ mich auch lange nach dem Lesen nicht los. Nebenbei erfuhr ich etwas über das beschwerliche Leben auf Island. Die kurzen Sommer, in denen für die langen dunklen Winter vorgesorgt werden muss. Und die Verzweigungen der Höfe und der Menschen, die nicht überleben können, wenn sie sich nicht aufeinander verlassen können. Aber auch an so einem Ort, herrscht ein Machtgefüge und es gibt Leute mit politischem Kalkül.
Hannah Kent hat sich mit ihrem Debüt in mein Herz geschrieben. Sie zeigt mir die menschliche Seite einer als Mörderin verurteilten Frau und hat mir die Geschichte eines isländischen Mythos näher gebraucht, von dem ich sonst nie erfahren hätte.
- Diverse
Europareise
(17)Aktuelle Rezension von: EdelstellaEinfach wunderbar diese Europareise bekannter Autoren, erschienen beim Audio-Verlag, hörbar auf 8 CD's, besprochen von bekannten Synchronstimmen.
Der Hörgenuß dieser Reise ist von ganz besonderer Art:
Da umgarnt mich Goethe voller Romantik und entführt mich nach Italien, insbesondere nach Rom und Neapel und ich kann es riechen und sehen und fühlen. Barenberg nimmt uns mit und wir nehmen ihm den Goethe ab, er ist es gar. Wunderbar.
Stefan Zweig hat mich besonders mit der Beschreibung der Großartigkeit von Oxford gefangengenommen und ich möchte einfach da mal hin. Till Hagen hat das gut umgesetzt und mich träumen lassen. Bei Zweig wünsche ich mir immer, auch über so eine wortgewaltige Sprache zu verfügen.
Und dann eine Reise nach Norwegen auf den Spuren Nansens, besser gesagt auf seinen Schneeschuhen. Welch positive Lebenseinstellung, was für ein Elan und wie großartig die Schneewelt dort beschrieben wird. David Nathan hat hier seine Stimme geliehen. So frisch wie der Schnee selbst.
Ich fand auch Heines Ausflug nach Polen sehr gut. Das Land aus Sicht des einfachen Bauern und deren Verhältnis zu den Edelleuten und wiederum deren Stellung zu Frankreich und Rußland.Sehr wissenswert und wertschätzend. So wie es Heines Art war!
So kann man immer weiter schwärmen, auch wenn man Dickens durch Frankreich begleitet und sich so manches Schmunzeln nicht verkneifen kann.
Was haben diese großen Menschen für Strapazen auf sich genommen und trotzdem sind sie an ihnen gewachsen und wir dürfen die jeweiligen Zeiten und Sehenswürdigkeiten durch ihre Augen betrachten und oft geben sie Raum, uns ein eigenes Bild zu machen.Ein Kulturgenuß der Lust macht, den nächsten Zug zu nehmen und hinaus in die Welt zu schreiten und der Neugier auf weitere Werke der großen Erzähler/innen macht.
Selbst der Umkarton der CD's ist sehr elegant gestaltet, zeigt er doch meines Erachtens eine Bühne mit Vorhängen für den nächsten Aufzug! Ich vergebe 5 Sterne und eine klare Empfehlung, wenn man ein besonderes Geschenk für einen verehrten Menschen braucht.
- Margot Jung
Falsche Fäter
(25)Aktuelle Rezension von: ginnykatzeAls Fernsehköchin Francesca den Freund ihrer Tochter Clara kennenlernt, bekommt sie sofort ein schlechtes Gewissen. Eigentlich war es ihr egal, von wem das Mädel abstammt, aber der Verdacht, der sich ihr nun auftut, ist schlimmer, als die Wahrheit.
Gelegen kommt ihr hier die Einladung von Aron, als Jurorin am Food-and-Fun-Festival seines Vaters Magnus in Island, teilzunehmen.
Kurzentschlossen reist Francesca in Begleitung ihrer Freundin Benita nach Reykjavik und will herausfinden, wer der wirkliche Vater ihrer Tochter ist.
Dass dabei nicht immer gute Stimmung herrscht, ist vorprogrammiert und dann trifft Francesca in Island auch ausgerechnet noch ihren Exmann Gianluca.
Der Aufenthalt auf Island ist interessant und spannend und nebenbei passieren Dinge, die Francesca sich niemals hatte erträumen lassen. Die Verzehrung von Walfischfleisch stoßt nicht bei allen Menschen auf Zustimmung, nein es kommt zum Eklat zwischen den Tierschützern und den Befürwortern dieser Szene.
Fazit:
Die Autorin Margot Jung nimmt mich in „Falsche Fäter“ mit in die raue Welt nach Island. Die Beschreibungen der Umgebung und Einheimischen gelingt ihr sehr gut, so dass ich gleich bei ihr bin und sie, im mir bekannten Reykjavik, begleite. Dieser Satz von Seite 246 beschreibt die Schönheit von Island genau: „Sie sah schneebedeckte Gletscher, schwarze Strände, tiefe Schluchten und unzählige Wasserfälle.“
Der Schreibstil lässt sich leicht und flüssig lesen, so eile ich von Seite zu Seite und bin schnell am Ende der Geschichte angelangt. Dieser Island-Krimi ist für mich eher eine Familiengeschichte, die aber durchaus spannend und sehr gut erzählt ist.
Spannung kommt daher leider eher wenig vor. Aber trotzdem ist das Buch und das darin aufgenommene Thema der Walfischjagd sehr interessant in eine Familiengeschichte mit guter Unterhaltung und auch ein wenig Humor, eingeflochten.
Ich als aufmerksame Leserin erfahre viel über Island, über Wale und wie Tierschützer auch mal zu nicht alltäglichen Mitteln greifen, um diese wunderschönen Tiere nicht ausrotten zu lassen.
Das Ende ist dann schnell zusammengefasst und da kommt dann auch ein ganz klein wenig Krimifeeling auf.
Ich vergebe hier, auch wenn es sich in meinen Augen nicht um einen wirklichen Krimi handelt, 4 Sterne und eine klare Leseempfehlung, nicht nur als Fan von Island, auch, weil die Geschichte es verdient hat, gelesen zu werden. Aber lest selbst, denn dies ist ganz allein meine Meinung.
Mit diesen beiden prägnanten Sätzen von Seite 118 beende ich meine Rezension: „Ruhig und elegant glitt der graue Riese an ihrem winzigen Boot vorbei. Er zeigte mehrmals seinen Rücken und stieß Wasserfontänen in die Höhe.“
- Tina Bauer
Ein Jahr in Island
(28)Aktuelle Rezension von: buchwoelkchenInhalt:'Ich sehe nur noch blau-weiß-rot. In jedem Fenster, in jedem Garten flattert die isländische Flagge: rotes Kreuz mit weißem Rand auf blauem Grund. Kinderwagen sind mit Fähnchen geschmückt. Backen sind mit den isländischen Farben bemalt. ›Til hamingju Ísland! Herzlichen Glückwunsch Island‹, begrüßt mich Sóley vor dem Café Paris am Austurvöllur.'
Hinreißend erzählt Tina Bauer von einem Jahr zwischen Hotpots, Elfen und Vulkanen.
Meine Meinung:Die Autorin lässt uns an ihrem Alltag in Island teilhaben.
Sie erzählt von den Eigenarten und der Lebensweise der Isländer. Wie sie ihren Alltag als Eingewanderte dort meistert, neue Freunde kennenlernt und mit dem langen Winter in Island fertig wird. Wie sie langsam die Traditionen der Isländer kennen und lieben lernt.
Ausserdem erzählt die Autorin von der Atemberaubenden Landschaft in Island, von Vulkanen und der Weiter Islands. Auch erfahren wir etwas über Trolle und Elfen:-)
Der Schreibstil von Tina Bauer ist flüssig und mit Humor. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und wollte unbedingt auch nach Island:-)
Mein Fazit:
Während dem lesen bekommt man Sehnsucht nach Island und will sofort dorthin:-)
- Roger Willemsen
Die Enden der Welt
(89)Aktuelle Rezension von: Anne_B_Wie ihr schon nach dem von mir vergebenen Titel erkennen könnt, fand ich das Buch langweilig. Ich habe nur die ersten 50 Seiten geschafft. Mir hat die Sprache nicht gefallen, es war so als ob der Autor vor sich hin schreiben würde, ziellos. Ich konnte keinen Mehrwert daran erkennen, das Buch weiter zu lesen. Die Idee war eigentlich sehr schön, die Umsetzung dafür... naja. Nicht so gut.
- Gerwin van der Werf
Der Anhalter
(20)Aktuelle Rezension von: PoesiesosoEin dünner Nebeldunst, der vom Wasser aufsteigt. Berge, die dem Reisenden schreckliche Geheimnisse zuflüstern und Chinesen, die nach minutenlangem Warten in Selfie-Pose ihr Handy vor Schreck fallen lassen, als der Geysir endlich aus der Erde schießt. Inmitten dieser faszinierenden Landschaft will der Ich-Erzähler Tiddo seine Ehe mit Isa retten. Nach Jahren der Planung mieten sie ein Wohnmobil und fahren mit ihrem 13-jährigen Sohn von einem Programmpunkt zum nächsten. Eine entspannte Urlaubsstimmung kommt nicht auf, zu viel liegt im Argen. Es wird immer offensichtlicher, dass auch die Erhabenheit Islands und das gemeinsame Staunen nicht über die fehlende Nähe und das fragile Beziehungsnetz hinweghelfen können. Als sich der schöne, mit mythischen Runen tätowierte Anhalter Svein (sein Name macht ihm alle Ehre) ihrem Roadtrip als Wegweiser anschließt, scheint alles zu eskalieren.
Zwischen äußerst gelungenen Naturbeschreibungen und authentischen Dialogen erzählt der Niederländer Gerwin van der Werf von der Macht der Worte, die einen alles glauben lassen, „selbst, dass die Toten erwachen und die Liebe ewig ist.“
Mich hat der Roman mit seiner subtilen Spannung, dem Setting inmitten dieser schönen Einöde und glaubhaften Charakteren absolut überzeugt, auch wenn es in der zweiten Hälfte etwas abstrus wurde. Aber mit der Kraft der Sagen und Mythen lässt sich wohl einiges erklären. Danke an den S. Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar!