Bücher mit dem Tag "iss"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "iss" gekennzeichnet haben.

18 Bücher

  1. Cover des Buches Paradox - Am Abgrund der Ewigkeit (ISBN: 9783404208432)
    Phillip P. Peterson

    Paradox - Am Abgrund der Ewigkeit

     (142)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Man muss schon einen besonders schlechten Tag erwischt haben, um als Astronaut in die Geschichte der Menschheit einzugehen, der die Weltraumstation ISS zerstört hat. Zwar ist es nicht Ed Walkers Schuld, aber wer den Schaden hat braucht für den Spott nicht zu Sorgen. Trotz seines hohen Alters bietet sich dann überraschend die Möglichkeit doch noch einmal als Kommandant an einer Weltraummission teilzunehmen. Die beste Gelegenheit, um die letzte Mission in der Erinnerung auszutilgen und doch noch positiv in die Geschichtsbücher einzugehen. Schließlich ist es eine Reise zum Rand des Sonnensystems.

    Paradox ist dabei keine klassische Science Fiction mit weit vorausliegender Zukunft. Vielmehr geht es bei Peterson um eine nahe Zukunft. Klar, ein Roman kommt natürlich nicht ohne die ein oder andere Zuspitzung und Übertreibung aus, aber der Rahmen und die grundlegenden Ideen setzen an der Gegenwart an, was sich schon allein bei der Existenz der ISS zeigt. Auch wenn die gerade in ihren letzten Atemzügen liegt.

    Peterson ist ein profunder Kenner der Materie, der als Ingenieur für Satellitenprogramme und Autor wissenschaftlicher Veröffentlichungen, seinen Gegenstand genau kennt. Das macht auch einen Großteil des Reizes von Paradox aus. Zu keiner Zeit hat man das Gefühl, die Beschreibungen des Astronautendaseins seien erfunden. Sie wirken vielmehr als direkt erfahrbare Geschichte. Genauso muss es sich anfühlen in einer Raumstation, auf einem Raumschiff.

    Paradox ist beste Unterhaltung, die auf den lang erwarteten Höhepunkt gemächlich zusteuert und dabei den Spannungsbogen ausreizt ohne ihn zu überreizen. Der Klappentext fragt: „Sind die Menschen bereit für die Wahrheit?“ Das muss jeder für sich selbst herausfinden. Die „Auflösung“ hat mich zwar wenig überzeugt, das hat der Unterhaltung aber keinen Abbruch getan. Und das letztliche Ende ist wieder ganz nach meinem Geschmack.

    Deshalb verzeihe ich Peterson auch einige Abschnitte, die dann doch zu arg männlich nerdig sind oder die, wenn man es genau nimmt, ziemlich konstruiert sind, um die Geschichte am Laufen zu halten. 60jähriger Kommandant? Unüberwindbarer Psychologe? Er konnte sich nicht vorstellen, dass jemand so fair war, „nicht einmal eine Frau“. Und die Biowissenschaftlerin hat natürlich Krimis und Frauenromane auf ihrer Festplatte – WTF? Die Ausführungen zur Political Correctness sind dann auch eher albern, ähnlich der unsinnigen Aussagen zur Geo- und Machtpolitik. Aber dass ein Ingenieur nicht weiß, was alles aus Erdöl hergestellt wird, dass lässt dann doch zweifeln. Seis drum, wir reden hier schließlich von Belletristik. Und man bekommt mit Paradox beste Unterhaltung.

  2. Cover des Buches Amalthea (ISBN: 9783442486427)
    Neal Stephenson

    Amalthea

     (44)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Der Mond explodierte ohne Vorwarnung und ohne erkennbaren Grund. Die Uhrzeit würde man später als A+0.0.0 oder schlicht Null bezeichnen ...

    05:03:12 Weltzeit. Die Stunde Null. Nach der Explosion des Mondes wütet über Jahrtausende ein Meteoritensturm, der die Erdoberfläche in eine unbewohnbare Wüstenei verwandelt. Um die Menschheit vor der Auslöschung zu bewahren, schicken die Nationen der Erde eine Flotte von Archen ins All. Der Asteroid Amalthea - ursprünglich zu Forschungszwecken an eine internationale Raumstation angedockt - soll der Kolonie als Schutzschild dienen. Doch das Leben im Weltraum fordert einen hohen Tribut, und der Fortbestand der menschlichen Zivilisation steht auf Messers Schneide ...

  3. Cover des Buches Sternenwinternacht (ISBN: 9783442486700)
    Karen Swan

    Sternenwinternacht

     (98)
    Aktuelle Rezension von: Pitzi

    Meg und ihr Verlobter Mitch wollen bald heiraten. Alles ist bereits geplant, doch Mitch ist ein Adrenalinjunkie und kann schlecht nein sagen, wenn es darum geht, ein Risiko einzugehen. Beide leben in einer abgelegenen Hütte, hoch oben in den Rocky Mountains. Als Mitch eines Tages, während ein schlimmer Schneesturm aufzieht, erfährt, dass ein Vater mit seinem Sohn als verschollen gilt, will er unbedingt helfen und die beiden Vermissten suchen. Trotz der drohenden Gefahren. Meg ist außer sich vor Angst, dennoch zieht Mitch zusammen mit ihrem Hund Badger los. Einige Stunden später hat sich das Wetter dermaßen verschlechtert, dass es beinahe hoffnungslos erscheint, dass Mitch gesund zurückkehrt. Da die Telefonleitung tot ist, setzt Meg mit dem Funkgerät ihres Verlobten einen Hilferuf ab. Und wird tatsächlich gehört von einem Mann, der weiter nicht entfernt sein könnte. Jonas ist Astronaut, befindet sich, in der Raumstation im All und versucht, die aufgeregte Meg zu beruhigen. Ihm ist es dann auch zu verdanken, dass Hilfe naht, allerdings erst am nächsten Morgen. Alle Hilfe kommt jedoch vergebens, denn Mitch kann nur noch tot geborgen werden, von einer Lawine getroffen. Badger hat überlebt, allerdings ist auch er verletzt.

    Meg ist am Boden zerstört. Ausgerechnet der Tag ihrer Hochzeit, wird nun der Tag von Mitchs Beerdigung. Auch Mitchs und Megs beste Freunde Lucy und Tuck sind sehr getroffen, vor allem Tuck, der sich die Schuld an Mitchs Unglück gibt, weil er Mitch auf eine überflüssige Suche schickte. Die beiden Vermissten waren nämlich bereits wieder sicher im Hotel eingetroffen, zum Zeitpunkt als er Mitch von ihrer Abwesenheit berichtete, was Tuck nicht ahnte.

    Auch Meg gibt Tuck die Schuld an ihrem Unglück, was Tuck in die Verzweiflung treibt und in die Trinkerei. Lucy kann es nicht fassen, wie sehr er sich hängen lässt, wo sie doch schwanger ist. Aber Tuck scheint es gar nicht zu interessieren, das er Vater wird. Im Gegenteil er sondert sich ab. Meg verfällt derweil immer mehr in Lethargie. Bis sich schließlich eine Art E-Mail und Funkkontaktfreundschaft zu Jonas entwickelt…

    Karen Swans aktueller Contemporary „Sternenwinternacht“, führt seine Leser in die Rocky Mountains, in ein kleines beschauliches Örtchen namens Banff, einem Skiparadies. Und diesmal erzählt sie die Geschichte von gleich zwei, seit der Schulzeit befreundeten Paaren. Um es vorweg zu nehmen. Trotz des wunderschönen, stimmungsvollen, weihnachtlichen Covers sollte man hier keine softe, rosarote weihnachtliche Wohlfühlstory erwarten.  Zwar hat Karen Swan einen eingängigen Schreibstil, doch die Probleme ihrer Paare, die sie schildert, sind alles andere als leichte Kost. Besonders Lucy und Tucks Beziehung verstört beim Lesen, allerdings führt die Autorin ihre Leser diesbezüglich lange Zeit aber auch auf eine falsche Fährte, was für einen großen Überraschungsmoment am Ende des Romans sorgt.

    Statt leichtem Liebesroman, bekommt man eher einen Selbstfindungsroman geboten, in dem die gutmütige, zu allen freundliche Meg, ihren bisherigen Werdegang gründlich überdenken muss. Selbst ihre langjährige Freundschaft mit der egozentrischen Lucy, die, nach Mitchs Tod ihr wahres, recht unfreundliches Gesicht zeigt. Immerhin gibt es aber auch Megs jüngere Schwester, die Meg zur Seite steht.

    Da Meg so ein gutmütiger Charakter ist, braucht sie eine Weile um zu begreifen, wer wirklich Freund und wer Feind ist. In dieser Hinsicht stand mir Meg ein wenig zu lange auf der Leitung, doch da sie so liebeswert beschrieben war, habe ich diesen kleinen Kritikpunkt nicht in meiner Bewertung einfließen lassen. Ich fand Karen Swans Roman ansonsten sehr gut und kurzweilig geschrieben und das trotz der immerhin 604 Seiten. Die Idee einen Astronaut mit der Romanheldin kommunizieren zu lassen, fand ich ebenfalls erfrischend neu und vor allem mochte ich Jonas Weisheit in gewissen Dingen. Die Liebesgeschichte hätte meiner Meinung nach hier und da dennoch ein wenig mehr Romantik vertragen können, daher gibt es einen halben Punkt Abzug. Die Herren der Schöpfung kommen leider nicht gut weg. Man fragt sich beim Lesen schon ab und an, wieso Mitch und Tuck überhaupt so gute Partien sein sollen. Ihr Verhalten ähnelt eher unreifen Kids, doch immerhin hat Karen Swan zumindest mit Meg und Jonas diesmal ein sympathisches Heldenpaar geschaffen.

    4.5 von 5 Punkten.

  4. Cover des Buches Das Leben ist kurz, iss den Nachtisch zuerst (ISBN: 9783570400791)
    Wendy Mass

    Das Leben ist kurz, iss den Nachtisch zuerst

     (128)
    Aktuelle Rezension von: Sweetybeanie

    Zum Inhalt:

    Kurz vor seinem 13. Geburtstag erhält Jeremy von seinem eine rätselhafte Kiste. Sein Vater hat diese für ihn kurz vor seinem Tod mit dem Sinn des Lebens gefüllt. Doch die vier dazugehörigen Schlüssel scheinen verschwunden zu sein. Doch aufgeben ist für Jeremy keine Option. Gemeinsam mit seiner besten Freundin Lizzy beginnt für die beiden eine rasante Jagd quer durch New York, die ihr Leben verändern wird….

    Meine Meinung:

    Wirklich unterhaltsame Jugendlektüre. Jeremy ist ein lieber Junge, der seinen Vater sehr vermisst und versucht, seiner Mutter keinen Kummer zu machen. Er ist ein wenig spleenig. Aber auf eine sympathische Art. So isst er z.B. nur bestimmte Speisen (mit Ausnahme von Süßigkeiten) und legt für interessante Dinge, wie z. B. Fehlproduktion von Süßigkeiten Sammlungen an. Gleichzeitig ist er hochgradig interessiert an Astronomie und Zeitreisen. Er liebt Bücher und schenkt seiner besten Freundin Lizzy jedes Jahr ein Buch, das er dann letztendlich selbst liest.

    Lizzy ist das Gegenteil von Jeremy. Sie hat es faustdick hinter den Ohren und überredet ihren besten Freund zu allerlei Abenteuern. Dabei hat sie das Herz am rechten Fleck.

    Ganz klar, dass sie ihren besten Freund, mit ihren Ideen unterstützt und dabei reichlich Chaos anrichtet. Zumindest auf den ersten Blick. Letztendlich sorgt ihr Chaos dafür, dass Lizzy und Jeremy auf ihrer Suche nach dem Sinn des Lebens ein ganzes Stück weiterkommen und sich Jeremy seinem Vater wieder näher fühlen kann und schließlich irgendwann das Geheimnis der Kiste lüftet.

     „Nur weil Leute aus unserem Leben verschwunden sind, heißt das noch nicht, dass sie nicht mehr an uns denken – und umgekehrt“ – Seite 166

    Das Buch ist witzig und temporeich geschrieben und es enthält gleichzeitig so viel Wahrheit, die einen während des Lesens immer wieder innehalten und nachdenken lässt.

    „Ihr müsst nur ihr selbst sein, und zwar so gut ihr irgend könnt. Findet heraus, wer ihr wirklich seid, findet heraus, warum ihr hier seid, und ihr werdet euer Ziel erkennen. Und damit letztendlich den Sinn des Lebens.“ – Seite 195

    Vielleicht sollten wir das alle tun. Rausfinden, wer wir eigentlich sind. Unabhängig davon, wie die anderen uns wahrnehmen. Sondern uns wirklich auf uns besinnen. Auf unser ganz eigenes Ich. Ich versuch das jetzt mal….

    Meine Rezension findet Ihr auch unter www.buchspinat.de


  5. Cover des Buches Das System: Thriller (ISBN: 9783841201157)
    Karl Olsberg

    Das System: Thriller

     (194)
    Aktuelle Rezension von: supersusi

    Ein richtig spannendes Buch, Computer gegen Mensch sozusagen. Anfangs hatte ich noch Bedenken, ob ich das mit den Computersystemen alles verstehe, da ich nicht mal weiß, was ein Brauser ist und der IT Mensch immer sauer wird, wenn ich anrufe, weil ich nicht weiß, wie mein PC heißt etc. 

    Aber es ist auch für PC-Idioten wie mich ausreichend und einfach genug erklärt. Und es ist, wie gesagt, richtig, richtig spannend. Immer wieder kommt es zu Störungen bei computergesteuerten Abläufen auf der ganzen Welt, mal spielen die Ampeln verrückt, mal fällt der Strom aus. Gibt es einen Zusammenhang ? In einer Softwarefirma gibt es plötzlich einen Toten. Hat er was damit zu tun ? Irgendwann stellt sich die Frage, kann ein PC töten ? Wie weit machen wir uns von der Technik abhängig ? Was ist, wenn die Computer irgendwann intelligenter sind als wir ? Und was ist, wenn die Computer plötzlich gegen uns arbeiten ? Können wir überleben ?

    Interessantes Thema, sehr spannend und gut umgesetzt. Man fieberte mit den Charakteren mit und es ist flüssig geschrieben. 5 Sterne, da es rundrum gelungen ist und ich es kaum aus der Hand legen konnte.

  6. Cover des Buches Die lange Reise (ISBN: 9783328108870)
    Samantha Cristoforetti

    Die lange Reise

     (13)
    Aktuelle Rezension von: tigerbea

    Samantha Cristoforetti verbrachte 200 Tage an Bord der Internationalen Raumstation ISS. In ihrem Buch "Die lange Reise" berichtet sie von ihrem 5jährigen Weg vom Auswahlverfahren bis hin zum Einsatz auf der ISS. Dies ist wahrlich ein langer Weg, denn die Ausbildung umfaßt so unendlich vieles. Die Ausbildung findet sowohl in Seminaren, als auch in russischen Wäldern statt, umfasst Belastungstest in Zentrifugen und Vakuumkammern und Tests in Raumanzügen in Wasserbecken. Hier wird deutlich, wie beschwerlich diese Ausbildung ist und welche Willenskraft man aufbringen muß, um dies alles zu bestehen. Samantha beschreibt ihren Werdegang auf sehr lockere und sympathische Art, gibt Einblicke in ihre Gefühlswelt und läßt den Leser hautnah an ihrem Abenteuer teilhaben. Dabei vergisst sie nicht, an die Menschen zu erinnern, die sonst eher am Rande des Geschehens stehen und doch wichtig für das Gelingen der Mission sind. Die Personen bilden eine Gemeinschaft und ich finde es gut, daß auch sie hier einmal Erwähnung finden. Samantha Cristoforetti vermittelt hier auf ganz leichte Art Fachwissen, ohne den Leser dabei zu verlieren. Ihre Erklärungen sind leicht verständlich und unheimlich interessant! Sie erläutert alltägliche Dinge, die hier auf der Erde kein Problem darstellen, jedoch in Schwerelosigkeit Fragen aufwerfen. Dabei ist sie grundehrlich und berichtet nicht nur von der Schönheit der Raumfahrt, sondern auch davon, was für sie persönlich belastend war. Diese Ehrlichkeit tut gut und macht ihren Bericht absolut glaubhaft. Dieses Buch öffnet die Augen für die Beschwerlichkeiten des Weges und Lebens auf der ISS. Wenn man sie nach dem Genuss dieses Buches als kleinen Punkt am Nachthimmel sieht, wird man noch andächtiger zu ihr hinauf schauen!

  7. Cover des Buches Seveneves (ISBN: 9780008132545)
    Neal Stephenson

    Seveneves

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    Als der Mond zerbrach, glaubte die Erdbevölkerung, ein einmaliges, faszinierendes Spektakel am Himmel zu erleben. Niemand erkannte die Gefahr. Erst, als die Bruchstücke zu kollidieren begannen, sich weitere Gesteinsbrocken abspalteten und Meteoriteneinschläge zunahmen, begriffen Wissenschaftler, dass die Zerschlagung des Mondes fatale Konsequenzen haben würde. Sie errechneten eine niederschmetternde Prognose: zwei Jahre blieben der Menschheit, bis die Anzahl der Fragmente ein kritisches Maß erreicht hätte und der Hard Rain, ein Bombardement aus Billionen von Meteoriten, die Erde in eine Flammenhölle verwandeln würde. Um den Fortbestand ihrer Spezies dennoch zu sichern, bündelten Regierungen ihre Ressourcen und arbeiteten in einem beispiellosen Mammutprojekt daran, innerhalb von zwei Jahren so viele Menschen wie möglich ins All zu schicken. Eine handverlesene Elite sollte ausgehend von der internationalen Raumstation ISS den Weltraum besiedeln. Doch die Unberechenbarkeit menschlicher Verhaltensweisen riskierte selbst in dieser Stunde größter Not das Gelingen der Mission und dezimierte die Pioniere auf eine Handvoll Überlebende.
    5.000 Jahre später zählt die Menschheit erneut in die Milliarden. Sieben Rassen entwickelten sich, deren Konflikte einem gemeinsamen Ziel entspringen: der Entdeckung einer fremden Welt. Der Erde.

    Diese Rezension ist ein Monstrum. Neal Stephensons Science-Fiction-Roman „Seveneves“ umfasst über 860 Seiten, umspannt einen Zeitraum von mehr als 5.000 Jahren und involviert zahllose höchst wissenschaftliche Erklärungen und Darstellungen. Müsste ich das Buch mit einem Wort beschreiben, lautete es „abstrakt“. Kein Wunder, dass ich mir angesichts der Aussicht, über „Seveneves“ schreiben zu müssen, beinahe ins Höschen machte. Wochenlang stand es auf meiner Kommode und verströmte eine bedrohliche Aura. Ich wollte es nicht einmal ansehen, weil es mich daran erinnerte, dass ich bald von einer Geschichte berichten musste, die ich nur ansatzweise begriffen habe und deren Lektüre wahnsinnig anstrengend war. Ich habe überdurchschnittlich lange gebraucht, weil ich unheimlich aufmerksam und präsent sein musste, um zu verstehen, was Stephenson beschrieb. Er führte mir schmerzhaft vor Augen, wie wenig ich über Astrophysik und das All weiß. Ich musste ihm vorbehaltlos vertrauen, dass seine Ausführungen plausibel, realistisch und wahrheitsgemäß sind, weil ich keine Möglichkeit sehe, diese zu überprüfen. Ich bin dermaßen ein Laie, dass ich bei Null anfangen müsste. Bis ich den erforderlichen Wissensstand erreicht hätte, um die technische und theoretische Seite von „Seveneves“ zuverlässig einschätzen zu können, würden Jahre ins Land ziehen. Also begab ich mich gutgläubig in Stephensons Hände und nahm jeden präsentierten Fakt als gegeben hin. Diese Position vollkommener Ahnungslosigkeit befähigt mich allerdings, zu urteilen, dass sich der Autor große Mühe gab, seine Erklärungen nachvollziehbar zu gestalten. Er setzt kein Vorwissen voraus, er erwartet, dass man aufpasst und mitdenkt. In den ersten Zweidritteln des Romans funktionierte das für mich trotz des benötigten Aufwands recht gut. Die ersten beiden Abschnitte thematisieren die Zeit vor und während des Einsetzens des Hard Rains, eine Spanne von etwa fünf Jahren. Es ist faszinierend, wozu die Menschheit in der Lage ist, wenn sie all ihre Energie auf ein gemeinsames Ziel ausrichtet. Ich staunte über die technischen Lösungen, die ein Überleben im All ermöglichen und lernte, welche Hindernisse überwunden werden müssen. Hättet ihr gedacht, dass Wassermangel und radioaktive Strahlung zu den größten Herausforderungen zählen? Stephenson erläutert detailliert jedes Problem und Risiko, ohne die menschliche Ebene aus den Augen zu verlieren. Er bietet einige sympathische Identifikationsfiguren an, die sich heldenhaft für unsere Spezies aufopfern. Ich bewunderte sie alle und ärgerte mich über die Steine, die ihnen vor allem die irdische Politik in den Weg legte. „Seveneves“ lässt keinen Zweifel daran, dass Politik die Geißel der Menschheit ist, weil sie machthungrige, egoistische und skrupellose Individuen hervorbringt, deren einzige Agenda ihr eigenes Schicksal ist. Leider existieren solche Exemplare auch noch 5.000 Jahre später, weshalb die Wiederentdeckung der Erde in einen Krieg ausartet. Dieser dritte Part ist der Grund, warum ich das Buch lediglich mit drei Sternen prämieren konnte. Meiner Ansicht nach war der Zeitsprung zu groß, denn er zwang Stephenson, ausschweifendes historisches Kontextwissen bereitzustellen, das die Handlung immer wieder stocken und in den Hintergrund rücken ließ. Ich hatte das Gefühl, akute Entwicklungen waren nur sekundär von Belang und langweilte mich aufgrund des schmalen Realitätsbezugs, sodass mich nicht mal die als Schocker vorgesehenen Wendungen aus meiner Lethargie reißen konnten. Ich glaube, das letzte Drittel von „Seveneves“ war Neal Stephenson einfach nicht mehr so wichtig, was ich überdeutlich wahrnahm.

    „Seveneves“ ist ein anregendes und beängstigendes Gedankenspiel, das mir vergegenwärtigte, wie wenig wir über das All wissen und wie schutzlos wir deshalb auf unserer Erdkugel durch die Galaxie treiben. Wahrscheinlich wollte Neal Stephenson mit diesem Roman sowohl für die Gefahren, die außerhalb unserer Atmosphäre lauern, sensibilisieren, als auch eine pointierte, exakte Untersuchung menschlichen Verhaltens in Extremsituationen vornehmen. Meiner Meinung nach gelang ihm beides, trotz des schwachen Endes. Mein Informationsstand mag begrenzt sein, doch ich glaube, das Szenario eines zerbrochenen Mondes ist durchaus möglich. Eine beklemmende Vorstellung, die Leser_innen, die sich in der Materie besser auskennen, vermutlich noch weit mehr zu schätzen wissen als ich. Mich beeinflusste die Lektüre dennoch nachhaltig: seit „Seveneves“ blicke ich mit anderen Augen in den Himmel.

  8. Cover des Buches Kira (ISBN: 9783752824971)
    Ive Marshall

    Kira

     (12)
    Aktuelle Rezension von: HelgasBücherparadies
    9. Rezensionsbuch 2019 

    Ive Marshall

           KIRA Bedrohung oder Rettung? 

    Kira, die künstliche Intelligenz verweigert den Zugriff auf die Raumstation ISS und möchte nur mit Peter Walter sprechen. Er ist Verhaltenspsychologe und Bezugsperson von Kira.
    Peter und Martina Bechstein, die maßgeblich an der Sprachsoftware beteiligt war und eine ausgewählte Besatzung fliegen zur ISS.
    Kira warnt vor der Gefahr, dass ein Asteroid in 4 Jahren auf die Erde trifft.
    Ein Krisenmanagement mit allen wichtigen Staatsoberhäuptern der Welt ist schnell gebildet und es wird beschlossen ein Raumschiff zu bauen, das in der Lage ist, den Asteroiden umzulenken.

    Das Raumschiff wird in Zusammenarbeit aller Nationen gebaut und Peter, Martina und die Crew, die auch schon zur ISS geflogen ist, nimmt Kurs auf und erlebt einige Abenteuer.

    Ist Kira ehrlich oder befolgt sie andere Ziele? Wie bedroht ist wirklich die Erde?

    Ive Marshall hat eindrucksvoll das Leben im Raumschiff beschrieben. Ob es die Ängste, die Enge, die Gefühle der Besatzung oder die Versorgung ist, dies wurde bildhaft dargestellt.

    Trotz einiger Fachbegriffe lässt sich das Buch flüssig lesen und regt zum Nachdenken an. Was wäre wenn ein Asteroid Kurs auf die Erde nimmt? Würde die Bevölkerung davon erfahren? 

    Die Charaktere allesamt sympathisch und authentisch.

    Das Ende war überraschend. Eine Fortsetzung könnte ich mir gut vorstellen.
    💥💥💥💥
  9. Cover des Buches Himmelwärts (ISBN: 9783446279223)
    Karen Köhler

    Himmelwärts

     (57)
    Aktuelle Rezension von: riraraffi

    Toni (Toni-Peperoni) ist 10 Jahre alt, sie verbringt am liebsten Zeit mit ihrer besten Freundin YumYum, liebt Pommes, Halloween, Lakritze und ihr Mama-Regal, und hasst den Geruch von Krankenhäusern und Beerdigungen. Das alles erfährt man durch das detailliert ausgefüllte Freundschaftsbuch, in dem auch die besagte beste Freundin YumYum nicht zu kurz kommt, als Leser*in darf man ebenfalls eine Seite ausfüllen. Wenn das nicht schon genug zum Nachdenken anregt, dann im folgenden Teil, denn Toni philosophiert auf liebenswerte Weise über die Zeit und das man eigentlich gar nicht weiß, „wie viele Erlebnisperlen man noch auf die Zeit-Lakritzschnur” ziehen” kann.
    Toni weiß das aus eigener Erfahrung, denn ihre Mama hatte irgendwann keine Erlebnisperlen mehr übrig. Zwischen den Kapiteln notiert Toni jeden Erinnerungsfetzen, der ihr mit ihrer Mutter einfällt, der harte Verlust ist die ganze Zeit spürbar.
    Auch wenn Toni eine gute Zeit mit ihrer besten Freundin beim abenteuerlichen Garten-Zelten hat und die beiden es sogar schaffen, mit ihrem umgebauten Radio eine echte Astronautin zu erreichen, die super viele spannende Insider-Infos über das Weltall hat, denkt sie immer an ihre Mutter.
    Das Universum, von dem die Astronautin erzählt, ist für sie trotzdem ein tröstlicher Gedanke, denn wer weiß, wo es ihre Mama dorthin verschlagen hat, immerhin verschwindet Energie nie komplett. 

    Als ich das Buch in der Bahn angefangen habe, kamen direkt so viele schöne Gedanken von Toni, dass ich das Buch doch lieber in Ruhe zuhause lesen wollte, um kein Wort zu verpassen. Nicht alle von Tonis  Gedanken waren so stark philosophisch, was ich auch nicht authentisch gefunden hätte, schließlich ist sie immer noch ein trauerndes Mädchen.
    So schön ich finde, dass sie ihre Mutter ehrt finde ich Aussagen wie „Eure Cafeteria-Mamas reichen ihr nicht das Wasser” hinsichtlich ihrer Klassenkameraden jedoch schade, da das Buch eigentlich so sensibel mit dem Thema Tod umgeht, dann aber abwertende Äußerungen ihren Platz finden. 


    Insgesamt erlebt man mit Toni und YumYum eine magische Nacht, die zeigt, wie endlos die Liebe zur Mutter, aber auch zu Freunden, zu Süßigkeiten und dem Leben sein kann. 

  10. Cover des Buches In der Schwebe (ISBN: 9783641164126)
    Tess Gerritsen

    In der Schwebe

     (123)
    Aktuelle Rezension von: Sinclair69

    Tess Gerritsen ist natürlich eine Hausnummer für CrimeFans, ihre abgeschlossenen Fortsetzungen im Bereich der Gerichtsmedizin sind in meinen Augen über jeden Zweifel erhaben, dieses Buch war für mich aber ein wenig abgehoben. Ich mochte von ihr die bodenständigen, teilweise mit Psychoanteilen gespickten Thriller. In der Schwebe ist aber mit etwas zu viel ScienceFiction oder auch Raumfahrttechnik behaftet. Klar, wie immer spannend und ein Pageturner aber wer Tess Gerritsen noch nicht kennt, sollte mit früheren Werken, z.B. "Die Chirurgin starten.

  11. Cover des Buches Defcon One (ISBN: 9783426430255)
  12. Cover des Buches Der letzte Außenposten (ISBN: 9783754655504)
    Anne Polifka

    Der letzte Außenposten

     (16)
    Aktuelle Rezension von: dia78

    Das Buch "Der letzte Außenposten - Band 1 der Impakt-Chroniken" wurde von Anne Polifka verfasst und erschien 2023.

    Hautnah lässt und die Autorin dabei sein, als die Erde in einen dystopischen Abgrund blickt. Die Protagonisten und der Handlungsort sind interessant und detailreich beschrieben. 

    Die Wortwahl und der Sprachstil sind sehr gut für das Buch gewählt und man fliegt förmlich durch die Seiten. Man kann mit ihnen Probleme lösen, lachen, leben, weinen, erleben und noch so vieles mehr. Der erste Teil lässt einem schon auf einen genialen 2. Band hoffen.

    Jeder, der gerne spannende Sci-Fi liest, dem empfehle ich diesen Teil gerne und ich freue mich schon auf den nächsten Teil der Impakt-Chroniken.

  13. Cover des Buches Anleitung zur Schwerelosigkeit (ISBN: 9783453200685)
    Chris Hadfield

    Anleitung zur Schwerelosigkeit

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Steve_Schild
    Ich habe vom Buch etwas völlig anderes erwartet. Mir ist beim Lesen das Gefühl gekommen, dass nur Chris Hadfield ein guter Astronaut sei und alle anderen quasi nichts können. Ich empfinde den Herrn nach diesem Buch etwas arrogant. Was die Fakten betrifft, unumstritten sehr gut dargestellt. Auf der persönlichen Ebene und der Lebenseinstellung von Ihm bin ich bei vielem völlig anderer Meinung. 
  14. Cover des Buches Der Meteor (ISBN: 9783963571275)
    Joshua Tree

    Der Meteor

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Julia_Kathrin_Matos

    Dies ist ein Auftakt mit offenem Ende zu einer 4-teiligen Reihe. Genre: Agenten-, Science-Fiction- und Mystery-Thriller. Bis dato kein Endzeit- oder Katastrophenthriller, wie man es vermuten könnte. Am ehesten vergleichbar mit „The Wall - Ewige Nacht“, „Das Fossil“ und „Das Artefakt“.
    Nachtrag: Endzeitstimmung kommt in Folgebänden zum Tragen.

    Gesamtbeurteilung in Kürze (knappe vier Sterne):
    Vorzüge: Spannung und Rätsel vorhanden, interessant, eingängiger, bildhafter Erzählstil.
    Nachteile: Hat mich emotional nur in wenigen Szenen erreicht. Tote ohne Sinn oder emotionale Würdigung. In Teilen langatmig. Wenige Herausstellungsmerkmale (besondere Ideen, Humor, Wow-Effekt, Visionäres).
    Ein Buch, das solide kurzweilig unterhält, nicht ausgefeilt genug, um im Gedächtnis zu bleiben.

    Die ersten Seiten lesen sich wie ein typischer Anfang in einem Hard-SF-Roman des Kollegen Brandon Q. Morris: Der Weg und die Ankunft eines Naturwissenschaftlers (hier interessanterweise gleichzeitig ein „Influencer“) an einem Astronomie-Observatorium und ein auffälliger Himmelskörper …
    Dann wechselt man kapitelweise zwischen drei Erzählperspektiven, die zusammengeführt werden: a) die eiskalte Agentin Jenna, b) der vorbestrafte „Seebär“ Branson, c) der NASA-Astronaut Lee auf der ISS.

    Die jeweilige Mission ist ständig präsent und verständlich. Die Perspektiven sind leicht lesbar und lassen sich problemlos unterscheiden. Für sich genommen nicht außergewöhnlich emotional. Es ergibt sich aber ein spannendes Gesamtgefüge, das angenehm zum Miträtseln animiert.

    Jenna sammelt im verbalen Schlagabtausch mit Feyn Pluspunkte bei mir, ist aber ansonsten aufgrund ihres brutalen Vorgehens (vergleichbar mit Cheileen aus Hypervoid A.D.D.), mangelnder Schuldgefühle und in Unkenntnis einer Motivation unsympathisch. Insbesondere für Ortsunkundige interessant finde ich das Setting in Asien. Die Perspektive ist turbulent und actionreich, gefiel mir aber am wenigsten.

    Bransons Heimat ist sein altes Schatzsucherschiff und seine vierköpfige Crew. Sein Hang zu illegalem, gefährlichem Verhalten dämpft meine Freude über den freundschaftlichen Umgang im Team. Zu einer schwerwiegenden Entscheidung am Ende hätte ich mich über eine erläuternde Abwägung gefreut, um ihn besser zu verstehen. Gefühlsmäßig war ich hier am meisten dabei, insbesondere beim Showdown.

    Lee ist fleißig, loyal und ein guter Kamerad. Als er in Gefahr gerät, ging mir das nicht so sehr zu Herzen wie gewünscht. Die Raumstation und den Weltraumspaziergang empfand ich als eingängig und bildhaft dargestellt, es kann zudem für Laien wie mich informativ sein. Der Autor outet sich als Fan von Elon Musk und extrapoliert tagesaktuelle Entwicklungen um SpaceX in das Jahr 2022. Schöne Ansätze, wobei „Das Fossil“ - verortet in 2042 - visionärer und futuristischer war. Trotzdem meine Lieblingsperspektive.

    Von den Nebenfiguren erhielt ich lebhafte Eindrücke. Xenia interessiert mich besonders. Ich hätte es nicht gebraucht und finde es trotzdem immer wieder gut, dass ein Personenverzeichnis und ein Glossar im Anhang zur Verfügung stehen. Als langatmig empfand ich einige Szenen, in denen Handgriffe oder Nahkampf sehr detailliert dargestellt sind. Es herrscht eine bedrohliche, aber nicht dystopische Atmosphäre, durchbrochen von ein paar humorigen, kumpelhaften Frotzeleien. Hier hat Joshua Tree eine gute Balance gefunden, zu erheitern und aufzulockern, ohne der Geschichte den nötigen Ernst zu nehmen.

    Jede Hauptfigur hat ihren eigenen gelungenen Epilog, wo jeweils ein Zwischenfazit gezogen und eine neue Positionierung geschaffen wird für Band 2, den ich lesen möchte, um offen gebliebene Rätsel zu lüften und die Wege aller Figuren weiterzuverfolgen.

  15. Cover des Buches Defying Gravity: Roman (ISBN: B08SRCLGFJ)
    Anna Augustin

    Defying Gravity: Roman

     (26)
    Aktuelle Rezension von: ivy.booksbaum

     

    Kein Job, kein Geld und die Pflege ihres demenzkranken Opas. Das sind Maggies größte Probleme, welche allesamt auf einen Schlag gelöst werden könnten. Sie wurde für eine Bewerbungsrunde bei der NASA eingeladen. Dort muss sie in der letzten Phase mit einem Partner eine Aufgabe erledigen. Leider ist dieser Partner ausgerechnet ihr Exfreund Xander, der ihr Leben schon einmal ruiniert hat. Aber sie will es nicht zulassen, dass dies noch einmal passiert. Ob ihr das gelingt? Oder hat sie am Ende dann nur noch mehr Probleme?

     

    Ich weiß gar nicht so richtig was ich zu dem Buch sagen soll. Es war ein stetiges hin und her und auf und ab. Mal fand ich das Geschehen super interessant, spannend, witzig und konnte kaum aufhören zu lesen. Dann kamen aber wieder mehrere Seiten, die ich am Liebsten gar nicht gelesen hätte, weil sie sich einfach bis ins unermessliche gezogen haben. Das Thema rund um die NASA und die damit verbundene Aufgabe, die erfüllt werden muss, fand ich echt hammer. Das war auf jeden Fall das Beste am ganzen Buch. Super interessant und faszinierend, selbst wenn es in Realität nicht so umgesetzt werden könnte, fand ich allein die Vorstellung schon super. Die Geschichte rund um den Opa war wirklich herzzerreißend. Es tat so weh im Herzen zu lesen, wie er sich an so vieles nicht mehr erinnern kann. Dahingegen war mir die Beziehung zwischen Maggie und ihrer Mutter ein großer Dorn im Auge. Sie haben sich nur angegiftet, hier und da kamen mal positive Gefühle durch, aber für mich kamen die aus dem nichts. Dann der Grund dieser schlechten Beziehung und der Wandel des Ganzen?!?! Ich fands wirklich schrecklich.

     

    Leider wurde ich auch überhaupt nicht warm mit Maggie. Sie hat immer so große Töne und nimmt sich vor stark und taff zu sein. Am Ende schafft sie es aber Null. Ihre Handlungen sind immer viel zu unüberlegt, sie schafft es nicht sich auszudrücken, ihre Gefühle Kund zu geben oder mal rational zu denken. Ich konnte sie wirklich nicht leiden. Xander dahingegen mochte ich sehr. Er ist super lieb und süß. Er schafft es zwar auch nicht so gut über manche Gefühle zu reden, aber immer hin kann er sie in Gesten und geschriebenen Worten zum Ausdruck bringen. Auch er hat natürlich seine Schattenseiten, aber die macht er mit seinem Charme wieder wett. :-D

     

    Insgesamt ist das Buch ganz nett für zwischendurch. Ich würde es nicht nochmal lesen, da ich mich insgesamt zu viel aufgeregt habe. Doch schöne Momente gab es dennoch.

  16. Cover des Buches Lob des Taifuns (ISBN: 9783458174202)
    Durs Grünbein

    Lob des Taifuns

     (1)
    Aktuelle Rezension von: buchwanderer
    „Verbring ihn allein
    Diesen Tag – du wirst sehen,
    Wieviel länger er dauert.“(S.37)

    Zum Inhalt:

    Mit dem Band Nr. 1308 aus der Inselbücherei stellt Durs Grünbein alle vier in Haikus verfassten Tagebücher seiner Japan-Reisen zusammen: ein großer Schritt in der Geschichte der deutschsprachigen Haiku-Dichtung.“(S.115) Die in Deutsch und Japanisch dargebotenen Kurzgedichte, in enger Anlehnung an die und in der Tradition der japanischen Haikus verfasst, nehmen den Leser in stenografischer Dichtheit mit auf eine Reise, welche Durs Grünbein zu (s)einem Japan-Erlebnis macht. Im Nachwort, dessen inhaltliche, historische und literaturkritische Fingerzeige ein lyrisches Universum öffnen, das dem klassischen Gedichtrezipienten ansonsten verschlossen bleibt, breiten Grünbein und Yûji Nawata einen irisierenden Teppich an Informationen rund um diese „poetische Kurz- und Kürzestform“ (S.102) aus.

    Fazit:

    Anfangs irritiert die Präsentation des lyrischen Textes stark, zumal, wenn man wie ich, des Japanischen nicht mächtig ist. Man kann jedoch getrost den Worten Yûji Nawatas im Nachwort vertrauen, wenn er schreibt: „Wenn daher Leserinnen und Leser dieses Buches der Insel-Bücherei unlesbare Schriftzeichen vor sich sehen, darunter viele chinesische, erleben sie das gleiche, was auch Grünbein erlebt und in seinen Haikus thematisiert hat. Diese Erfahrung schadet bei der Lektüre nicht, ist hoffentlich vielmehr hilfreich. Auch so kann die Zweisprachigkeit des vorliegenden Büchleins verstanden werden.“ (S.127)
    Geerdet, ja beinahe geeicht von der Lyrik Heines, Brechts oder Hesses, fand ich in diesem Exkurs einen vollkommen neuen stilistischen Kosmos, den ich als Leseerlebnis nicht mehr missen möchte. Auch zeigt die auf diese Weise schreibende Erarbeitung einer Reise eine spannende und durchweg zur Nachahmung animierende Form der Reisedokumentation auf, die noch erheblich persönlicher, intimer als jene des Fotografierens oder Filmens ist. Am ehesten Vergleichbar dem Malen, jedoch sowohl zeitlich, wie auch raumtechnisch um Welten kompakter.

    Zum Buch:

    Ausgezeichnet in jedweder Hinsicht präsentiert sich der Band der Insel-Bücherei, sei es nun handwerklich buchbinderisch, wie auch drucktechnisch. Stets findet der Leser Buchkunst auf sehr hohem Niveau. Gesetzt wurde der Text aus den Schriften Adobe Garamond Pro und Kozuka Mincho Std., das Motiv des Einbandes wurde dem Einwickelpapier eines Tokyoter Sojawarenhändlers entlehnt und rundet das Buch ästhetisch stimmig ab.

  17. Cover des Buches 166 Tage im All (ISBN: 9783954161980)
    Alexander Gerst

    166 Tage im All

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Mit „Astro Alex“ hat Deutschland auch endlich einen modernen und Social Media kompatiblen Astronauten der neuen Generation. Wobei er jetzt eigentlich schon zu den alten Hasen gehört. 166 Tage im All ist ein Bildband mit Geo-typischen hochqualitativen Großaufnahmen meist von Alexander Gerst selbst aufgenommen. Und da schon der ein oder andere Experte am Sachbuchschreiben gescheitert ist, hat sich Gerst den GEO-Reporter Lars Abromeit als Ergänzung gesucht. Ob es nun an Gersts schriftstellerischen Fähigkeiten lag oder einfach an seinen zeitlichen Rahmenbedingungen ist letztlich irrelevant, denn das Ergebnis zählt.

    Ist ein Bildband noch zeitgemäß?

    Gerst war als Bordingenieur an den ISS-Expeditionen 40 und 41 sowie 56 und 57 beteiligt. Als erster Deutscher und zweiter Westeuropäer übernahm er am 3. Oktober 2018 die Funktion des ISS-Kommandanten. Insgesamt war er über 362 Tage im Weltall. Inhaltlich bezieht sich der Bildband auf seine erste Mission „Blue Dot“ und wirft am Ende lediglich einen kurzen Ausblick auf seine zweite Mission „Horizons“. So sehr Alexander Gerst auch für die Raumfahrt, Astrophysik und das Weltall im Allgemeinen zu begeistern vermag, stellt sich natürlich die Frage, ob man heute überhaupt noch ein Bildband benötigt. Die Bilderarchive von NASA und ESA sind riesig und allgemein zugänglich. Ich kann mir fast alle nur denkbaren Bilder von Planeten und Monden, von der Erde, der ISS, den unterschiedlichen Raumschiffen auf meinem großen Monitor angucken. Zahlreiche Bilder sind in so hoher Auflösung vorhanden, dass ich bis in die kleinsten Details hereinzoomen kann.

    Damit nicht genug, finden sich auf flickr tausende Bilder der ISS-Missionen, darunter auch einige der im Bildband vorhandenen. Nun könnte man einwenden, dass dort aber die Informationen fehlen, mit denen der Bildband im Text aufwartet. Schon wahr, aber leider sind eben diese Infos doch recht spärlich. Gewiss, wenn man sich noch gar nicht für die Raumfahrt interessiert hat, dann ist der Bildband ein ausgezeichneter Einstieg. Wer sich aber schon ein klein wenig auskennt, wird nichts neues erfahren und auch Gersts persönliche Ansichten sind bereits vielfach in verschiedensten Medien frei zugänglich. Man könnte es also als niedrigschwelligen Einstieg verstehen, wäre da nicht der Preis. 40 Euro sind nicht gerade niedrigschwellig. Und ich kann beim besten Willen auch nicht erkennen, warum man soviel Geld ausgeben sollte. Es sei denn man ist eben ein Nerd. Entweder Büchernerd oder Raumfahrtnerd oder Fotonerd. Dann lohnt sich der Bildband allemal.

    Für Fans und Nerds

    Am besten ist es man liest den Bildband als Ergänzung oder Vorbereitung zu Samantha Cristoforettis „Die lange Reise – Tagebuch einer Astronautin“. Cristoforettis Buch ist nämlich alles das, was 166 Tage im All nicht ist, durchgehend informativ, spannend und unterhaltsam. Bei Gerst und Abromeit wirken die Texte wie Beiwerk. Aber wenn ich mir ein Buch für 40 Euro kaufe, möchte ich nicht nur Bilder sehen, sondern eben auch wertigen Text bekommen, sonst kann ich nämlich wirklich besser Bilder am Monitor anschauen. Auch wenn es ein Bildband ist (und der zweite Bildband der beiden Autoren ist schon angekündigt) erwarte ich als Leser, dass viel mehr Hintergrund beschrieben wird, als es die Wikipedia bereits macht. Nichtsdestotrotz weiß Gerst zu begeistern und ich halte eben auch gerne ein Buch in den Händen. Dennoch, in ihrem nächsten Band „Horizons“ muss da mehr kommen.

    Das Einzige was etwas nervt, ist dieses überbordende Saubermann-Image, dass Alexander Gerst verpasst wird. So ist er eben nicht der Junge von Nebenan, sondern alsbald der Übervater für die neue Generation Astronaut*innen und wissenschaftsbegeisterte Kinder und Jugendliche. Etwas weniger nationaler Volksheld, etwas weniger wehende Deutschlandfahnen und Jubelpatriotismus wäre wirklich angebracht. Zumal Gerst selbst das Internationale an Raumfahrt und Wissenschaft permanent betont.

  18. Cover des Buches Der Rasmus-Effekt (ISBN: 9798656332668)
    Cookie Ellerdahl

    Der Rasmus-Effekt

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Jasmin_Iser

    Eigentlich bin ich eher auf dem Fantasy-Planeten beheimatet. Doch dieser Thriller wurde mir wärmstens empfohlen, weshalb ich ihn einfach lesen musste. 

    Was soll ich sagen? Er war brillant! Spannend, herzzerreißend, komplex und toll recherchiert. Die liebe Cookie hat mich gehörig leiden lassen. Ihr toller Schreibstil nimmt einen mit, ob ISS oder brasilianischer Dschungel, ich hatte die Bilder vor Augen, konnte mitfiebern, hoffen, beten, hach, was habe ich sie geliebt und verflucht. 😄 Ich habe während des Lesens viele Theorien aufgestellt, sie verworfen und neue entwickelt. Die Auflösung mag überraschend gewesen sein. Doch sie war vollkommen überzeugend und hat die Geschichte wunderbar abgerundet. 

    Die Protagonisten und Nebencharaktere waren überzeugend und haben sich während der Katastrophe toll entwickelt. Mein Liebling war - wer hätte es gedacht? - Gigi. Wenn die Welt untergeht, möchte ich sein wie sie: schrill, verrückt, aber mit ganz viel Herz. 

    Ich freue mich auf die nächste Apokalypse. ❤️

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