Bücher mit dem Tag "italienische literatur"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "italienische literatur" gekennzeichnet haben.

144 Bücher

  1. Cover des Buches Der Name der Rose (ISBN: 9783446270749)
    Umberto Eco

    Der Name der Rose

     (1.606)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Der Name der Rose ist sicher DER Klassiker, wenn es um Krimis geht, zudem wenn es um Mittelalter-Krimis geht. Und eines muss man ihm lassen: Er übertrifft den neuen, dämlichen Imitationsversuch "Die schwarze Rose" von Dirk Schümer. Verglichen mit diesem Irrsinn ist Der Name der Rose sogar noch zu empfehlen. Aber nur unter dieser Voraussetzung!

    Nun, als Liebhaber historischer Romane, insbesondere im Bereich Spätmittelalter und Renaissance, wollte ich dieses Buch dann doch mal gelesen haben. Zumal man Klassiker einfach liest, wenn sie ins Genre passen - ob sie nun gut sind oder schlecht.

    Der Name der Rose jedenfalls ist langweilig. Unsäglich langweilig. Die Kriminalhandlung ist letztlich äußerst dünn - da der Täter recht früh schon "verdächtig" auftritt. Das "fundierte Geschichtsbild" kann ich so nicht bestätigen: Kürbisse? Paprikasoße? Im 14. Jahrhundert? Außerdem werden Klischees bedient: Folter von Mönchen durch einen eintreffenden Inquisitor? In einer Klostergemeinschaft wären solche Fälle wesentlich interner geklärt worden, kein Abt im Spätmittelalter hätte einen wildfremden Inquisitor in seinen Angelegenheiten herumschnüffeln lassen - hier wird mal wieder das Bild der übermächtigen Kirche mit ihrem unaufhaltbaren Terrororgan Inquisition präsentiert. Etwas komplizierter lief es in der Realität doch. Das Verhalten des Inquisitors ist leider eher das eines früh-neuzeitlichen Hexenjägers - was ein Unterschied ist.

    Überaus fragwürdig finde ich die am Ende gezeigte Moral der Geschichte: Denn das Verstecken und Vergiften des verbotenen Buches über das Lachen wird als Vorlage für die These genommen, kein Buch dürfe verboten und versteckt werden. Ziemlich sportlich. Es gibt eine Masse Bücher, die zu Recht verboten sind. Aber Eco sagt: Kein Buch darf verboten werden. Kein Buch? Auch nicht "Mein Kampf", "Volk ohne Raum" etc.? Von der Seite aus betrachtet verteilt sich die Ansicht auf die ganze Romanhandlung völlig anders: Wäre das versteckte Buch nicht ein Buch über das Lachen, sondern z.B. eines von faschistischem, anarchistischem oder satanistischem Inhalt, so würde sein "Hüter" als Bösewicht nicht mehr funktionieren - sondern würde zum Sympathieträger.

    Wollte nun Eco, dass wir so zwiegespalten zurück bleiben, weil er als Philosoph und Agnostiker selbst ein so zwiegespaltener Mensch war? Oder hat er die Aussagen seines Mönchsdetektivs William von Baskerville ernst gemeint?

    Eco war ein kluger Mann, aber auch ein seltsamer Vogel. Eines war er (wie ich nach der Lektüre zweier Bücher von ihm behaupten kann) nicht: Ein guter Autor.

    2 Sterne.

  2. Cover des Buches Das Mädchen, das den Himmel berührte (ISBN: 9783404167777)
    Luca Di Fulvio

    Das Mädchen, das den Himmel berührte

     (475)
    Aktuelle Rezension von: Christin87

    1515: Mercurio, Benedetta und Zolfo kämpfen als Straßenkinder und Trickbetrüger in Rom ums Überleben. Jeder ist sich dabei selbst der Nächste. Bis zu dem Tag, an dem ein Überfall schief geht und Mercurio glaubt, einen jüdischen Kaufmann umgebracht zu haben. Daraufhin flieht die kleine Gruppe ins weit entfernte Venedig. Schon auf dem Weg dorthin haben sie lebensverändernde Begegnungen. Während Mercurio an das jüdische Mädchen Guiditta sein Herz verliert, und damit Benedetta in glühende Eifersucht treibt, schließt sich Zolfo einem Hassprediger-Mönch an, dessen Lebensinhalt es ist, die Juden aus der Welt zu schaffen.

    In Venedig angekommen, werden sich ihre Wege und die Fronten an denen sie kämpfen radikal trennen. Aus Freunden werden erneut Gegner und ihre Intrigen entscheiden über Leben und Tod. Und dann ist da ja auch noch der totgeglaubte jüdische Kaufmann, der auf Rache sinnt.

    Es ist mit seinen 973 Seiten wahrscheinlich das dickste Buch, an das ich mich je herangetraut habe. Deswegen habe ich zu Beginn auch inständig gehofft, dass es eine flüssig zu lesende Story ohne Längen sein möge und ich nicht in einem Kampf mit mir selbst Ende. Und Gott sei Dank hat das Buch genau diese Hoffnung, trotz des historischen Umfelds und der schwierigen behandelten Themen, erfüllt.

    Die Geschichte ist eine Komposition aus geschichtlichen Fakten (ich war schockiert darüber, dass Juden auch damals schon gelbe Hüte, anstatt 415 Jahre später gelbe Sterne, tragen mussten und in das erste Ghetto der Geschichte gepfercht wurden) und fiktionalen Charakteren. Dabei trägt jede der Personen einen wichtigen Teil zur Spannung des Plots bei, sodass man trotz der Vielzahl nie den Überblick verliert.

    Die Umgebung ist Teils so gut beschrieben, dass man sie förmlich riechen kann und froh ist, dass man sie nicht riechen muss! ;-) 

    Den etwas vorhersehbaren Hexenprozess am Ende empfand ich als einziges als kleine Schwäche, weil eben schon so oft beschrieben. Auf der anderen Seite ist es aber eben ein wichtiger, trauriger Fakt dieser Zeit und gibt Mercurio seinen großen Showdown.

    Mercurio ist im Übrigen sowieso die Figur gewesen, von der für mich alle Handlungsstränge ausgehen und wieder hinführen, sodass sich mir nicht so recht erschlossen hat, warum der Titel einem der Mädchen gewidmet ist. Die Auflösung ist eine süße Anekdote, aber eben nicht prägend für das gesamte Buch.

    Unterm Strich hatte ich mit dem Buch vier sehr schöne, interessante Wochen und gebe ihm deshalb 4 Sterne.



     

  3. Cover des Buches Die göttliche Komödie (ISBN: 9783534273768)
    Dante Alighieri

    Die göttliche Komödie

     (186)
    Aktuelle Rezension von: Julia79

    Ist "Die göttliche Komödie" ein Buch, das man gelesen haben muss? Nun, ich zumindest hatte den Anspruch an mich und ich bin froh darüber, dass ich es jetzt kenne und einschätzen kann. Ich hatte einigen Respekt vor dem 700 Jahre alten Buch, das aus 14.233 Versen besteht, aufgeteilt auf 100 Gesänge, quasi Kapitel, und um die 600 Seiten umfassend. Ich bin ja schließlich keine Literaturwissenschaftlerin. Kann man als normale Sterbliche ohne italienische Vorfahren oder Geschichtsstudium der Antike "Die göttliche Komödie" verstehen? 

    Ich fasse mich mit der Inhaltsangabe kurz, es geht um den steinigen Weg durch die Hölle und das Fegefeuer bis ins Paradies, den Dante selbst in Begleitung des berühmten Dichters Vergil beschreitet.

    Sehr anschaulich verdeutlicht wird hierbei die damalige Weltanschauung, der Stand der Wissenschaft und Glaubensansichten sowie Moralvorstellungen und Gerechtigkeitssinn der damaligen Zeit.  

    Erwähnenswert finde ich, dass dieses Stück Weltliteratur nicht nur Dante Alighieri berühmt gemacht hat. Gustave Doré, begann 1841 - mit 9 Jahren - die ersten Illustrationen anzufertigen, letztendlich war er 29 Jahre alt, als er die 136 Holzstiche fertig stellte. Er illustrierte ebenfalls die Bibel. Ich hätte mich gefreut, wären alle diese Bilder abgebildet worden, jedoch wäre das Buch dann nochmal 100 Seiten dicker geworden. Aber ich liebe ihn einfach. 

    Bei diesen uralten Büchern druckt irgendwann jeder Verlag seine eigene Ausgabe, welche ist hier die Beste, fragte ich mich. Ich möchte euch die Ausgabe des Manesseverlages sehr ans Herz legen, aus 3 Gründen:

     1. Die Übersetzung ist großartig, die Verständlichkeit und der Rhythmus ist sehr gelungen. 

     2. Enthalten sind mit Einleitung und Kommentaren und Hintergrundinfos etwa 400 Seiten Zusatzmaterial. Ohne wäre ich ab der Hälfte aufgeschmissen gewesen! 

     3. Die Papierqualität. Das Buch ist 1200 Seiten lang, aber genauso dick, wie eines mit 800 Seiten aus einem anderen Verlag. Mit Lesebändchen. Die Illustrationen sind hochwertiger als in den anderen Ausgaben. 

    Es gibt Klassiker, von denen man behauptet, man käme nicht an ihnen vorbei. Die "Divina Commedia" gehört meiner Meinung nach nicht dazu. Unbestritten ist die Bedeutung dieser Dichtung für die italienische Literatur, zuvor wurden Schriftstücke vor allem auf latein verfasst. Sie ist jedoch so unglaublich umfangreich und komplex, dass man ohne Hintergrundwissen irgendwann nicht mehr gut mitkommt. Mit dem Einstieg in die ungewohnte Form bin ich gut zurecht gekommen, zu Beginn habe ich die Erläuterungen des Übersetzers nur überflogen, da ich dem Text sehr gut folgen konnte. Nach erfolgreicher Durchwanderung der Hölle wurde es schleichend schwieriger, im Fegefeuer musste ich doch das eine oder andere nachlesen, im Paradies kam ich dann überhaupt nicht mehr zurecht, vom Textverständnis angefangen, aber auch die Vorstellungskraft fehlte mir und es waren mir viele Zusammenhänge rätselhaft. Das mag auch mit daran liegen, dass Dante bei seiner Erzählung nicht einem Stil treu geblieben ist, es scheint, als hätte sich seine Persönlichkeit während der Reise verändert, und so ist es auch für mich als Leserin ein Wechselbad der Gefühle, mal wird geflucht und geschimpft, dann säuseln die Dialoge dahin, zum Schluss verklärte Romantik und bildreiche Beschreibungen. Wenn man bedenkt, dass er über 10 Jahre an diesem Epos geschrieben hat, ist das eigentlich nicht verwunderlich. 

  4. Cover des Buches Der Friedhof in Prag (ISBN: 9783423142274)
    Umberto Eco

    Der Friedhof in Prag

     (165)
    Aktuelle Rezension von: Liebes_Buch

    Das Konzept des Romans ist schon originell und auch teilweise ironisch geschrieben.

    Aber man hätte das ruhig auf 300 Seiten zusammenstreichen können.

    Und bei Eco hab ich immer das Gefühl, mir entgeht alles, weil ich kein Historiker bin.

  5. Cover des Buches Die Verlobten (ISBN: 9783849563585)
    Alessandro Manzoni

    Die Verlobten

     (32)
    Aktuelle Rezension von: GersBea

    Inhalt (Klappentext)

    Oberitalien zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Lucia und Renzo, zwei einfache junge Leute aus einem Dorf am Comer See, stehen kurz vor der Hochzeit. Der brutale und berüchtigte Landedelmann Don Rodrigo, der mehr aus Laune denn aus Leidenschaft gewettet hat, dass er das Mädchen besitzen werde, verhindert jedoch die Trauung. Lucia und Renzo fliehen, werden getrennt und vom Strudel der Zeitgeschichte mitgerissen: Lucia fällt einem weithin gefürchteten Feudalherrn in die Hände, während Renzo als vermeintlicher Volksverhetzer im Gefängnis landet. Nach seiner Befreiung schlägt er sich auf eigene Faust durch, bis er erfährt, dass seine geliebte Lucia in Mailand untergekommen ist. Doch dort ist die Pest ausgebrochen, und ein Wiedersehen scheint angesichts der Allgegenwart des Todes aussichtslos.

    Einfühlsam, realistisch und mit feiner Ironie entfaltet Manzoni vor unseren Augen die Geschicke all jener kleinen Leute vor dem Hintergrund großer historischer Umbrüche.

    Inhalt

    Manzoni ist ein sehr guter Menschenkenner, der die Schwächen und die Stärken der Protagonisten lebensnah beschreibt. Dazu kommen rhetorisch beeindruckende Gespräche, aber auch viele witzige Dialoge und Ereignisse, die mich schmunzeln ließen.

    Hier eine kurze Aufstellung der wichtigsten Personen, ein richtiges Kaleidoskop von unterschiedlichsten Charakteren, die man auch heute noch antrifft.

    Renzo ist ein ehrlicher tüchtiger junger Mann, der weiß was er will. Seine mitunter naive Neugier bringt in schwierige Situationen.

    Lucia ist eine junge naive Landfrau. Ihr Leben und ihre Entscheidungen werden bestimmt durch ihren tiefen Glauben und ihr Gottvertrauen.

    Agnese, Lucias Mutter und Witwe, ist eine tatkräftige, lebenserfahrene Landfrau, die mitten im Leben steht.

    Don Rodrigo ist ein unreflektierter Adeliger, der durch die Privilegien seiner Klasse Angst und Drückebergerei verbreitet.

    Don Abbondio ist ein opportunistischer ängstlicher Landpfarrer, der letztendlich um zu Überleben jedes Rückgrat verloren hat.

    Perpetua, Don Abbondios Haushälterin, fällt alle Entscheidungen für den immer verunsicherten Pfarrer.

    Pater Cristoforo, Mönch mit einem den Menschen zugewandten Glauben, tatkräftig und empathisch.

    Gertrude, armes reiches Mädchen aus dem niederen Adel, gegen ihren Willen abgeschoben ins Kloster, weil der Vater sich so die Aussteuer für sie erspart.

    Bartolo, Renzos bodenständiger warmherziger Vetter in Bergamo, unterstützt Renzo tatkräftig.

    Der „Ungenannte“, Burgbesitzer und Missetäter, der vielen Übles antut, mit machtvollem Netzwerk von Schurken.

    Erzbischof Frederigo von Mailand, ein wahrer Kirchenführer, hochgebildet und bescheiden, den Menschen vorurteilsfrei zugewandt.

    Donna Prassede, alte Edeldame, ein Gutmensch: sie will Gutes bewirken, erreicht jedoch nur das Gegenteil.

    Don Ferrante, Donna Prassedes Ehemann, beschränkter sich selbst maßlos überschätzender „Wissenschaftler“.

    Viele Charaktertypen sind auch heute noch sehr präsent.

    Meine Meinung

    Meine Buchausgabe ist ungekürzt.

    In Italien gilt der Roman als „der“ Klassiker schlechthin, weil er sprachprägend war (wie im Deutschen die Bibelübersetzung von Martin Luther).

    Die Übersetzung von Caesar Rymarrowicz fand ich angemessen.

    Anfangs haben mich die unterschiedlichen „Textsorten“ irritiert:

    • reine Erzählung,
    • Reflektionen,
    • historischer Überblicke und Einordnungen.

    Manzoni ist ein gebildeter Autor, der auch die großen Zusammenhänge gut darstellt und verstehbar macht.

    Manzoni: „Und in dieser Erzählung ist, um die Wahrheit zu sagen, unser Ziel nicht nur, die Lage zu schildern, in der sich unsere Personen befinden, sondern zugleich auch, soweit dies in einer Zusammenfassung möglich ist und soweit wir es vermögen, einen mehr berühmten als bekannten Abschnitt unserer vaterländischen Geschichte vorzustellen.

    So habe ich eine Menge über die italienische Geschichte der Jahre 1628-1631 erfahren:

    • Aufruhr von 1628 (Brot-Aufstand),
    • italienische Pest in Mailand und Oberitalien, 1629-1631,
    • Mantuanischer Erbfolgekrieg, 1628–1631.

    Gelernt habe ich was Bravi, Monatti und Salber sind.

    Die Abhängigkeiten von Kirche und Politik werden deutlich gemacht.

    Pest/Covid19

    Vor allem Manzonis Reflektionen haben mich beeindruckt. Seine Gedanken und Analysen zum Verhalten der Menschen während der Pest fand ich tagesaktuell auf unsere heutige Situation mit Covid19 abbildbar. Heute wie damals trägt eine misslungene Kommunikation wesentlich zu deren Entstehung bei.

    Manzoni fasst zusammen: „Am Anfang also keine Pest, durchaus keine, um keinen Preis, sogar das Wort auszusprechen war verboten. Dann pestartige Fieber: der Begriff wird als Beiwort durch die Hintertür eingeführt. Dann keine richtige Pest, das heißt Pest allerdings, aber in einem gewissen Sinne keine eigentliche Pest, sondern etwas, wofür man keinen anderen Namen zu finden weiß. Endlich Pest ohne Zweifel und ohne Widerspruch, doch schon hängt sich ein anderer Begriff daran, der Begriff der Vergiftung und der Hexerei, wodurch das nicht mehr zurückzudrängende Wort verfälscht und verwirrt wird.

     

    Beim Lesen hat es mich ab etwa der Hälfte des Buches gar nicht mehr so interessiert, ob Renzo und Lucia sich nun kriegen oder nicht. Das ganze „Drumherum“ fand ich viel interessanter.

    Titelbild

    Das Titelbild ist farblich zwar ganz nett, aber viel zu modern für das Buch, das 1827 verfasst wurde. Im Prinzip ein Etikettenschwindel.

    Fazit

    Ich vergebe 4 Sterne, weil das Buch manchmal anstrengend zu lesen ist. So viele Fakten kommen in einem Kapitel vor, dass ich nach jedem Kapitel eine Pause gemacht habe, um den Inhalt sich setzen zu lassen. Dass ich das Buch in einer diskussionsfreudigen Leserunde gelesen habe, war sehr hilfreich.

  6. Cover des Buches Gomorrha (ISBN: 9783423345293)
    Roberto Saviano

    Gomorrha

     (181)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Gomorrha ist ein Sachbuch, so wird es beschrieben und das sollte man auch im Hinterkopf behalten. Es wird an keiner Stelle echte Spannung aufgebaut, dessen sollte man sich bewusst sein, somit kann es sich an manchen Stellen etwas ziehen. Auch die vielen verschiedenen Personen sind durchaus etwas verwirrend. Allerdings war das Buch für mich auch ein sehr interessantes und auch schockierendes Buch, vor allem das Ende hat es noch einmal wirklich in sich, ohne jetzt zuviel verraten zu wollen

  7. Cover des Buches Das Foucaultsche Pendel (ISBN: B005QMPEXU)
    Umberto Eco

    Das Foucaultsche Pendel

     (352)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Herr Eco schreibt in einem absolut unzugänglichen Stil, den wohl nur er selbst als Verfasser durchstiegen hat.

    Dann versucht er zu allem Überfluss auch noch, die okkulte Welt von Verschwörungstheorien zu zeigen und begibt sich dabei teilweise gefährlich nah an ideologisch verwurmtes Gedankengut ...

    Stil: 6.

    Das sagt schonmal alles!

  8. Cover des Buches Bis sich unsere Wege wieder kreuzen (ISBN: 9782919806546)
    Verena Maria Kalmann

    Bis sich unsere Wege wieder kreuzen

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Fantasticfox

    Das Cover ist einfach traumhaft und der Klappentext sehr interessant.

    Auch der Schreibstil hat mir eigentlich ganz gut gefallen, jedoch konnte er mich das ganze Buch über nicht fesseln und auch die Emotionen blieben mehr oder weniger komplett aus.

    Das Fesseln haben die kurzen Kapitel und der Inhalt der Geschichte übernommen, sodass ich das Buch schlussendlich innerhalb eines Tages durchgelesen hatte.

    Also alles in allem ein wunderbares Buch mit berührender Geschichte, auch wenn das durch den Schreibstil gar nicht so rüber kam.

  9. Cover des Buches Die Einsamkeit der Primzahlen (ISBN: 9783499291289)
    Paolo Giordano

    Die Einsamkeit der Primzahlen

     (809)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Alice ist für ihren Vater ganz wichtig und sie hat tiefes Vertrauen in ihn. Das Einzige was sie stört, ist sein Wunsch, dass Skirennen fährt. Das tägliche Training ist für das junge Mädchen oft ein Graus und eigentlich möchte sie nur weg und da fährt sie dann eine Piste hinunter, die eigentlich gesperrt ist. Im Krankenhaus bekommt sie dann mit, dass sie nicht mehr Skifahren kann und ihr eines Bein nie wieder ganz heilen wird. Das Vertrauen zu ihrem Vater ist für immer weg und die tiefen Verletzungen sieht man an ihrem Bein. Ungefähr um die gleiche Zeit herum soll Mattia mit seiner Zwillingsschwester zu einer Geburtstagsfeier. Zum ersten mal sind sie eingeladen auf eine Kinderparty, denn eigentlich will niemand seine Schwester dabei haben. Mattia eigentlich auch nicht und lässt seine Schwester im Park zurück und seit dem Tag taucht sie dann nie wieder auf. Mattia zieht sich in seine Welt zurück und fängt an sich zu verletzen, denn die Narben auf der Haut spiegeln dann die in seiner Seele wieder. Auf der Schule lernen sich Alice und Mattia sieben Jahre später kennen. Jeder mit seinem Paket an Narben und Sorgen. Alice wird von ihren Freundinnen bedrängt Mattia auf einer Party zu küssen und Mattia war seit dem Verschwinden seiner Schwester nie wieder auf einer Party und lässt sich überreden hin zu gehen. Da lernen sich die Beiden richtig kennen und ihre Schicksale bringen sie näher, entfernen sie aber auch auf grausame Art und über viele Jahre hinweg ist es ein aufeinander Treffen, Abstoßen, Verstehen und Verletzen.

    Ein großartiges Buch! Obwohl es viele Probleme, Schicksale und Verletzungen gibt, ist das Buch doch auch durch viel Hoffnung geprägt und es gibt wunderbare Beschreibungen, Sätze und Aussprüche. 

  10. Cover des Buches Das Dekameron (ISBN: 9783650400659)
    Giovanni Boccaccio

    Das Dekameron

     (73)
    Aktuelle Rezension von: Yolande
    Giovanni di Boccaccio wurde am 16. Juni 1313 als unehelicher Sohn eines Kaufmanns geboren. Seine Kindheit verbrachte er im Haus seines Vaters in Florenz. Als Jugendlicher wurde er nach Neapel in eine Filiale des Geschäfts seines Vaters geschickt, um den Beruf des Kaufmanns zu erlernen.
    In Neapel bekam Boccaccio Zugang zu höfischen Kreisen, dies hatte großen Einfluss auf seine persönliche und intellektuelle Entwicklung. 1340 kehrte er nach Florenz zurück und trat in den Staatsdienst ein.
    Sein populäres Werk "Il Decamerone" entstand wahrscheinlich zwischen 1349 und 1353 nach einer Pestepidemie, die 1348 in Italien grassierte. 
    Boccaccio schloss Freundschaft mit Francesco Petrarca und widmete sich den klassischen Werken des Altertums. Er war ein anerkannter Experte des Dante Aligheri, dem Verfasser der der "Divina Commedia" (Die Göttliche Komödie), den er sehr verehrte.
    Giovanni di Boccaccio starb am 21. Dezember 1375 in Certaldo bei Florenz.

    Bei dem Dekameron handelt es sich um eine Novellensammlung mit 100 Geschichten. 
    Es gibt eine Rahmenhandlung, in der sich zehn junge Menschen, sieben Frauen und drei Männer, aus dem von der Pest heimgesuchten Florenz aufs Land zurückziehen. Nicht um sich zu retten, sondern um sich in diesen schweren Zeiten aufzuheitern und sich auf andere Gedanken zu bringen. Jeden Tag wird ein anderer aus der Reihe zum König oder zur Königin gewählt. Dieser, bzw. diese gibt nun ein Thema der zu erzählenden Geschichten vor. Nun muss jeder der zehn eine zu diesem Thema passende Geschichte erzählen. Nachdem jeder der Zehn einmal König war und jeweils zehn Geschichten am Tag erzählt wurden, kehrt die Gruppe nach Florenz zurück. 
    Die Geschichten selbst sind volkstümliche Erzählungen, die Boccaccio gesammelt und in diesem Werk zusammengetragen hat. Da in einigen der Novellen sexuelle Freizügigkeit oder Ehebruch über die christliche Sittenlehre gestellt werden, bekam das Dekameron einen etwas zweifelhaften Ruf. Die Kirche und ihre Angestellten kommen oft nicht sehr gut weg.
    Boccaccios Novellensammlung gilt als Meisterwerk der Weltliteratur und viele der darin enthaltenen Geschichten wurde später von anderen Dichtern oder Schriftstellern verarbeitet. Auch der Aufbau wurde viele Male kopiert, so z. B. bei den "Canterbury Tales".

    Das Buch lässt sich, trotz der etwas altertümlichen Sprache sehr gut lesen. Man bekommt einen Einblick in die Sittenlehre und Wertvorstellungen der damaligen Zeit, die offensichtlich nicht so prüde waren wie in späteren Jahrhunderten. Manche Erzählungen sind recht deftig, andere wiederum sehr fromm, oft gibt es eine Moral. Mit der Zeit ist es zwar etwas ermüdend, da es viele ähnliche Handlungen gibt, aber das Buch war für mich eine bemerkenswerte und aufschlussreiche Leseerfahrung. 
    Meiner Ausgabe ist eine sehr ausführliche Einleitung von André Jolles, einem niederländisch-deutschen Sprach- und Literaturwissenschaftler vorangestellt. Diese Ausführungen waren sehr informativ und man bekommt auch einen anderen Blickwinkel auf diese Novellen, allerdings war mir dieser Text oftmals zu theoretisch und intellektuell verfasst. 

    Fazit: Es kann nicht schaden, diese berühmte Novellensammlung gelesen zu haben, auf die Dauer wird es aber aufgrund der ähnlichen Abläufe und Handlungen etwas langweilig.





  11. Cover des Buches Venezianisches Finale (ISBN: 9783257231717)
    Donna Leon

    Venezianisches Finale

     (447)
    Aktuelle Rezension von: Dawnie

    Ich bin aufgewachsen mit den Filmen dieser Buchserie, da meine Mutter sie immer geschaut hat wenn sie ausgestrahlt wurden -sie ist begeistertet Fan von Venedig und mag diese Buch (und Film) Serie ebenfalls. 


    Dieses Jahr habe ich beschlossen endlich wirklich all die älteren Serien anzufangen zu lesen wie ich es seit Jahren vor hatte und beschlossen mit diesem anzufangen. 


    Und ich denke es ist eine gute Entscheidung gewesen. 


    Wer Italien -besonders Venedig liebt? Dieses Buch strahlt förmlich von der LIebe die die Autorin eindeutig für die Stadt hat. 

    Die Charaktere sind sehr gut, der Commissario ist wirklich gut und es ist ein guter Anfang einer Serie. 


    Man merkt das es das erste Buch einer längeren Reihe ist, da man einige Vorstellungen von Charakteren bekommt die keine wirkliche Rolle in diesem Buch spielen, aber zu der Familie des Commissario's gehören und daher eindeutig wieder in den nächsten Büchern auftreten werden. 


    Die eigentliche Krimigeschichte war sehr gut geschrieben und interessant aufgeklärt wurde. 

    Ich mochte das Ende des Buches and wie der Commissario das ganze gelöst hat. 


    Ich denke nicht das man wirklich die sind es fast 30 Jahre?- die das Buch nun alt ist. Sicher gibt es kleine Momente wo man bemerkt das das Internet und Handy's nicht vorhanden sind wie wir es heute kennen, allerdings fand ich nicht dass das in irgendeiner weise negative Auswirkungen mit diesem Buch hatte. 


    Ich werde auf jeden Fall weiter lesen, ich habe diese Vorstellung in die Serie genossen. 

  12. Cover des Buches Wenn ein Reisender in einer Winternacht (ISBN: 9783596523368)
    Italo Calvino

    Wenn ein Reisender in einer Winternacht

     (169)
    Aktuelle Rezension von: Das_literarische_Parkett

    Italo Calvinos Schreibstil ist unauffällig, poetisch ohne überladen zu wirken, philosophisch ohne sich schwermütig über das Geschehen zu legen, intellektuell ohne aufgesetzt zu werden.
    Der Protagonist ist der Lesende, ein hoffnungslos Verlorener, der in den Strudel faszinierend vielseitiger Erzählungen gesogen wird: als Reisender in eine Winternacht verwandelt er sich auf der Jagd nach dem Ende der Erzählungen in einen Liebenden, filtrierten Agenten und schizophrenen Millardär.

    Mich hat dieser erste Calvino sehr begeistert, hat mich abtauchen lassen und oft irritiert, leider aber nie verblüfft oder innerlich gerührt. Faszinierend geschrieben ist diese Reise, aber die Tiefe der Poesie und der einzelnen Erzählungen gleiten dem genialen Autor im Sog der sprunghaften Erzählweise aus der Hand. Das Hin- und Her wirkte auf mich zunehmend nicht mehr kreativ, sondern nur wie die logische Konsequenz eines Prinzips.
    Calvino möchte ich unbedingt weiterlesen; sein Stil und seine Perspektive auf Literatur und literarische Figuren treffen wirklich meinen Geschmack, nur leider hat die grundsätzlich faszinierende Idee des Buches die spannenden Ambivalenzen und Bezüge verschluckt.
    Für mich leider das klassische Beispiel, dass weniger auch mehr sein kann.

    Auszug:

    'Beim Betrachten der Frau im Liegestuhl ist mir das Bedürfnis gekommen, „nach der Natur“ zu schreiben, das heißt nicht die Frau zu beschreiben, sondern ihr Lesen, beziehungsweise irgendetwas zu schreiben, aber ständig dabei zu denken, dass es durch ihr Lesen hindurch muss. Jetzt, beim Betrachten des Schmetterlings, der sich dort auf mein Buch setzt, möchte ich „nach der Natur“ schreiben, indem ich ständig an den Schmetterling denke. Zum Beispiel ein scheußliches Verbrechen beschreiben, das aber bei aller Scheußlichkeit diesem Schmetterling irgendwie gleicht, also leicht und zart ist wie er. Ich könnte auch den Schmetterling beschreiben und dabei so intensiv an ein scheußliches Verbrechen denken, dass der Schmetterling etwas Entsetzliches wird.'

     

  13. Cover des Buches Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana (ISBN: 9783423134897)
    Umberto Eco

    Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana

     (109)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Giambattista Bodoni, Antiquar, erwacht aus dem Koma und hat einen Teil seines Gedächtnisses verloren. Auf der Suche nach seinen persönlichen Erinnerungen fährt er ins Haus seiner Kindheit und findet dort alles wieder: Bücher und Bilder, Comics und Kino, Pastadosen und Zigarettenschachteln. Was für Bodoni eine Reise der Wiederentdeckungen durch sein Leben und seine Lieben wird, gerät Eco zur Zeitreise durch das 20. Jahrhundert: witzig, nostalgisch und überraschend. 

    Schon lange her das ich es gelesen habe, aber hin und wieder lese ich mal wieder ein wenig hinein und finde es nach wievor toll.

  14. Cover des Buches Geh, wohin dein Herz dich trägt (ISBN: 9783257261202)
    Susanna Tamaro

    Geh, wohin dein Herz dich trägt

     (258)
    Aktuelle Rezension von: DerBlaueVogel

    Positiv ist, dass es mich von Seite 1 an packte, sodass ich das komplette Buch an einem Vormittag verschlang. 

    1-2 Sterne würde ich jedoch abziehen, da ich mehr erwartet habe und kein Fan von offenen Enden bin. Es ist ein Briefroman und !!ACHTUNG Spoiler!! der Leser erfährt leider nicht, ob, wann und wie dieses Tagebuch bei der Nichte der Verfasserin ankommt. 

    Abgesehen davon war es dennoch eine wunderschöne Geschichte, die zu Tränen rührte. Kein Potenzial zum Lieblingsbuch, aber eines, dass man ohne schlechtes Gewissen an einem kalten Wintertag empfehlen kann. 

  15. Cover des Buches Baudolino (ISBN: 9783423195256)
    Umberto Eco

    Baudolino

     (235)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Konstantinopel brennt! Die prachtvolle Hauptstadt des Byzantinischen Reiches – erobert, geplündert und in Brand gesetzt von den Rittern des Vierten Kreuzzuges. Einer von ihnen ist ein gewisser Baudolino aus dem Piemont. Den Kopf voller Flausen, Phantasien und Lügen, führt er uns durch ein historisches Panorama von überwältigender Breite. 

    Ein ungemein unterhaltsamer Schelmen- und Bildungsroman, voller Witz und Burlesken, eine herrliche Summe italienischen Lebens zwischen Stadtrepubliken, Papst und Kaiser ist ihm gelungen. Kalte Machtpolitik, saftige Erotik, pralle Lebensfreude – Eco lebt seine ganze Lust am Fabulieren und Träumen aus. 

    Ein prächtiger Lesestoff.

  16. Cover des Buches Acqua alta (ISBN: 9783257231755)
    Donna Leon

    Acqua alta

     (255)
    Aktuelle Rezension von: Igelmanu66

    »Als Commissario Brunetti von der venezianischen Polizei an dem Ort ankam, wo der Direktor des wichtigsten Museums der Stadt ermordet worden war, hatte er in der rechten Hand eine weiße Einkaufstüte, die in roten Lettern den Namen eines Supermarktes trug. In der Tüte war ein Paar Gummistiefel Größe zweiundvierzig.«

     

    In Venedig steigt das Wasser, das jährliche Hochwasser „acqua alta“ droht. Trotzdem geht das normale Leben weiter und für Brunetti und seine Kollegen bedeutet das, dass sie in Gummistiefeln ermitteln. Und zu tun gibt es genug. Zumindest für Brunetti, der den brutalen Überfall auf eine amerikanische Archäologin nicht einfach als versuchten Raub abhaken will. Doch als zwei Tage danach ein hochangesehener Museumsdirektor ermordet wird, ist die Öffentlichkeit in Aufruhr. Und Brunetti erkennt, dass beide Verbrechen zusammenhängen…

     

    Die Besonderheiten bei diesem Fall sind zum einen die Kulisse, das jährliche Hochwasser, das bereits im Titel gewürdigt wird. Und dann der Hintergrund der Verbrechen, bei dem sich alles um Kunst dreht. Entsprechend wird den Beschreibungen von Kunstgegenständen, dem Fälschen, Schmuggeln, ihrem Diebstahl und der Hehlerei reichlich Raum gegeben. Die Archäologin ist zudem mit einer berühmten Operndiva liiert, weshalb auch noch Arien und andere Werke der klassischen Musik thematisiert werden. Ein ungewöhnlicher, aber reizvoller Hintergrund.

     

    Ich mag diese Reihe, das war jetzt der sechste Band, den ich gelesen habe und weitere werden folgen. Ich mag es, dass Brunetti ein ganz normaler Mensch ist, dass er weder Alkoholiker ist noch private Traumata mit sich rumschleppt und ein völlig normales Familienleben führt. Ich amüsiere mich über die allgegenwärtigen Vorurteile gegenüber allen Italienern aus dem Süden und über die Art der Ermittlungen, die zu einem nicht unwesentlichen Teil darauf beruht, dass man jemanden kennt, der jemanden kennt, der einem einen Gefallen schuldet.

     

    Fazit: Wieder ein spannender Fall, ich freue mich schon auf den nächsten Band.

  17. Cover des Buches Venezianische Scharade (ISBN: 9783257231731)
    Donna Leon

    Venezianische Scharade

     (260)
    Aktuelle Rezension von: Igelmanu66

    »Soweit ich weiß, stecken sich diese anständigen, schwer arbeitenden Männer, um die Sie so besorgt sind, mit Aids an, weil sie diese „Perversen“ dafür bezahlen, dass sie Ihnen den … … dürfen. Und vergessen wir auch nicht, dass dieser Tote, wer immer er sein mag, ermordet wurde und es unsere Pflicht ist, seinen Mörder zu finden. Auch wenn der ein anständiger, schwer arbeitender Mann war.«

     

    Es ist heiß in diesem August in Venedig. Und statt mit seiner Familie in die kühlen Berge in Urlaub zu fahren, muss sich Commissario Brunetti mit einem verzwickten Mordfall herumschlagen. Das Opfer, brutal erschlagen, war ein Mann in Frauenkleidern – für die Öffentlichkeit und leider auch einige von Brunettis Kollegen ist der Fall ganz simpel: Da hatte ein Transvestit Ärger mit einem Freier. Eine schlimme Sache, aber weit entfernt von der Welt der normalen, anständigen und ehrbaren Leute. Von denen sich einige bald ärgern werden, denn Brunetti macht es sich nicht so einfach und schaut genauer hin…

     

    Ein großartiger Krimi war das! Abgesehen von der mal wieder sehr gelungen und atmosphärisch dargestellten Kulisse fesselte mich die Aufklärung dieses Falls in hohem Maße. Wie Brunetti nach und nach die Hintergründe aufdeckt, das Puzzle zusammenfügt und üble Fälle bürgerlicher Doppelmoral entlarvt, war ein großes Lesevergnügen.

     

    Fazit: Toller Fall, tolle Atmosphäre. Ich suche mir gleich den nächsten Brunetti raus.

  18. Cover des Buches Die Form des Wassers (ISBN: 9783838703275)
    Andrea Camilleri

    Die Form des Wassers

     (191)
    Aktuelle Rezension von: Aglaya
    In Sizilien wird die Leiche eines bekannten Ingenieurs gefunden. Commissario Montalbano will nicht so recht an einen Unfall glauben.

    Die Geschichte wird in der dritten Person erzählt, in erster Linie aus der Sicht des Kommissars Salvo Montalbano. Leider habe ich nicht besonders viel über ihn erfahren, was mich überrascht hat, da es sich hier doch um den ersten Band der Reihe handelt, in dem normalerweise die Figuren eingeführt werden. Montalbano scheint ein ehrlicher Mensch zu sein, der von der in Italien nicht unüblichen Korruption nicht viel hält, aber auch gerne mal ein Auge zudrückt, wenn es passt. Ansonsten blieb er für mich ein blosser Name. So ging es mir auch mit allen anderen Figuren, weshalb ich grosse Mühe hatte, sie zu unterscheiden.

    Die Handlung ist geradelinig und kommt ohne grosse Überraschungen aus. Ein wirkliches Italien- respektive Sizilien-Feeling kam für mich auch nicht rüber, was ich sehr vermisst habe. Insgesamt hat mir die Spannung gefehlt, der Krimi konnte mich an keiner Stelle packen. Eigentlich hat mich nicht mal wirklich interessiert, was nun genau mit dem toten Ingenieur passiert ist, da ich keine Verbindung zum Fall und zum Ermittler aufbauen konnte.

    Gar nicht überzeugen konnte mich der Schreibstil des Autors Andrea Camilleri. Er nutzt eine sperrige Sprache mit langen, verschachtelten Sätzen und wenig Dialogen, die noch dazu sehr hölzen wirken, weshalb ich die Lektüre trotz des geringen Umfangs von lediglich rund 250 Seiten als langatmig und zäh empfand.

    Mein Fazit
    Blasse Figuren und zäher Schreibstil
  19. Cover des Buches La Commedia / Die Göttliche Komödie (ISBN: 9783150113479)
    Dante Alighieri

    La Commedia / Die Göttliche Komödie

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Lena_Sophie

    Die göttliche Komödie war mir bereits bekannt. Nun ja, zumindest der Name sowie Autor. Ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, was sich dahinter verbirgt, jedoch wusste ich, dass ich dieses Werk unbedingt lesen wollte. Ich wollte endlich die Anspielungen aus anderen Bücher verstehen, die sich hierauf beziehen, ich wollte endlich mal etwas lesen, was der Bekanntheit nach durchaus den Titel „Klassiker“ verdient hat. Und nun sitze ich hier und bin überfordert wie lange nicht.


    Die Geschichte war mehr als nur eine einfache Geschichte. Sie war manchmal eine Qual, manchmal ein echtes Erlebnis, manchmal nur eine Pflicht und manchmal dagegen, wenn auch seltener, ein Genuss. 

    Allein diese umständliche Sprache hat mich oft fast an den Rand der Verzweiflung getrieben, wobei man das Buch da in Schutz nehmen muss: Ich hätte damit rechnen können, dass mich keine moderne, jugendliche Sprache erwartet. Die hätte ich auch nicht haben müssen, aber hier und dort bin ich doch ganz ordentlich ins Stolpern gekommen. Dazu kommt, dass der Text wirklich lang und umfangreich ist, wesentlich umfangreicher, als ich im Vorfeld angenommen hätte.


    Die Gesänge und Verse sind mit Bildern ergänzt, die mir zwischendurch wirklich gut dabei geholfen haben, wieder zu Atem zu kommen. Stellenweise war das Leseerlebnis recht zäh und da kam etwas zum Anschauen gerade recht, auch wenn das wahrscheinlich nun recht faul klingt. Ich bin halt ein bekennender Fan von passenden Illustrationen und die hier befindlichen von Gustave Doré haben das Geschriebene wunderbar ergänzt. 


    Mein Fazit:
    Ich war nicht zu 100% für dieses Buch gemacht. Zwar bin ich sehr froh, diese Bildungslücke nun schließen zu können, allerdings habe ich ziemlich an Dantes Werk zu knabbern gehabt. Mein Highlight waren, um ehrlich zu sein, die Bilder. Und trotz allem habe ich das Gefühl, ich täte dem Buch unrecht, wenn ich es schlecht bewerten würde, nur weil ich zu unfähig bin, um mit der anspruchsvollen Sprache klarzukommen. Von daher gibt es gut gemeinte 3 von 5 Sternen. 

  20. Cover des Buches Ein anderes Meer (ISBN: 9783423138758)
  21. Cover des Buches Lasset die Kinder zu mir kommen (ISBN: 9783257231861)
    Donna Leon

    Lasset die Kinder zu mir kommen

     (125)
    Aktuelle Rezension von: Igelmanu66

    »Einer der Aspekte, die Brunetti insgeheim seit jeher an den antiken Dichtern und Denkern bewundert hatte - und derentwegen er sie wieder und wieder las -, war die scheinbare Leichtigkeit, mit der sie ihre moralischen Urteile fällten. Richtig oder falsch; schwarz und weiß. Ach, was für unbeschwerte Zeiten!«

     

    Gerade hat Kinderarzt Gustavo Pedrolli noch seinen kleinen 18 Monate alten Sohn Alfredo gewickelt, mit ihm gespielt und ihn ins Bett gebracht. Gerade noch lag er selber wach und dachte glücklich daran, dass der Kleine ihn erstmals "Papa" genannt hat... Von einem Moment auf den anderen ist es mit diesem Idyll vorbei. Eine Einheit von Carabinieri stürmt die Wohnung, schlägt Pedrolli nieder und nimmt den kleinen Alfredo mit. Eine unglaubliche Tat, die sich einem zunächst nicht erschließt. Als Commissario Brunetti versucht, die Hintergründe zu erfahren, stößt er auf Schweigen, sowohl von Seiten der Carabinieri als auch bei dem krankenhausreif geprügelten Pedrolli, der seit dieser Nacht kein Wort mehr gesprochen hat. Brunetti bohrt tiefer und stößt auf ein Geflecht aus Bestechung, Korruption und illegalen Aktivitäten...

     

    Dieser Krimi startet schon mal anders als die meisten anderen, nämlich nicht mit einem Mord. Das macht ihn aber nicht weniger spannend, denn der Vater, der seinen geliebten kleinen Sohn verloren hat, kann niemanden kalt lassen. Auch Brunetti und seine Kollegen reagieren höchst emotional auf diesen ungewöhnlichen Fall, Brunetti zeigt sich besonders dünnhäutig, da er ständig an seine eigenen Kinder denken muss. Recht und Unrecht sind hier alles andere als klar verteilt, ich ertappte mich dabei, dass ich noch nach Zuklappen des Buches darüber nachgrübelte. Beim Bohren in Medizinerkreisen werden weitere sensible Themen aufgedeckt, die betroffen machen und zum Nachdenken anregen.

     

    Brunetti mag ich als Charakter sehr. Er hat eine wunderbar trockene Art, seinen eigenen Kopf und ist ansonsten herrlich normal. Weder hat er großartige psychische Probleme, noch ist er geschieden, gesundheitlich beeinträchtigt oder alkoholabhängig. Entsprechend beschäftigen ihn – abgesehen von seiner Arbeit – ganz normale und alltägliche Dinge, die jeder so oder so ähnlich kennt. Ich finde so einen „normalen“ Charakter zwischendurch sehr erholsam!

     

    Das Szenario gefiel mir ebenfalls sehr - die Beschreibungen Venedigs verursachen bei mir regelmäßig spontane Reiselust - und die diversen eingestreuten italienischen Begriffe runden das Bild ab. Wer das Land und die Sprache liebt, bekommt beim Lesen häufig Grund zur Freude… 

    »In anderen Kulturen hätte man Giuliano Marcolini vielleicht einfach als dick bezeichnet. Den Italienern hingegen, deren Sprache so reich an Beschönigungen ist, galt ein Mann wie er als "robusto".«

     

    Fazit: Gelungener Krimi der ruhigen Art. Sensible Themen und viel Stoff zum Nachdenken.

     

    »Das Gesetz ist eine herzlose Bestie, Lorenzo.«

  22. Cover des Buches Ohne Blut (ISBN: 9783455651416)
    Alessandro Baricco

    Ohne Blut

     (37)
    Aktuelle Rezension von: Astah

    Nachdem mich die Sprache des Autors in zwei Vorgängern -- Seide & Novencento schon begeisterte, habe ich daraufhin das hier vorliegende als drittes  gelesen und  wieder mit derselben Begeisterung. 

    Das zentrale Thema ist die Frage: wann endet der Krieg. Diese Frage kann sich momentan jeder in unserer unruhigen Zeit stellen. Daher finde ich das Buch aktuell.

    Hier geht es um einen Racheakt vor Jahrzehnten. Nina, damals ein Kind, erlebte den Mord an ihrem Vater & Bruder. Sie trifft nun den ehemaligen, jetzt alten, Killer und will in einem hochemotionalen Gespräch Antworten auf ihre Fragen bekommen. 

    Die Kunst des Autors liegt nun darin die Kriegsfolgen spartanisch aber mit den richtigen Worten zur Nachempfindung darzustellen. 

  23. Cover des Buches Feine Freunde (ISBN: 9783257231793)
    Donna Leon

    Feine Freunde

     (213)
    Aktuelle Rezension von: Herbstrose

    Ärgerlich, wenn man an seinem freien Tag gestört wird – noch ärgerlicher aber, wenn Franco Rossi vom Katasteramt vor der Tür steht und die nicht vorhandene Baugenehmigung der vor über zwanzig Jahren gekauften Wohnung sehen will. So erging es Guido Brunetti, der sich bereits mit dem Gedanken befasste, dass seine Wohnung eventuell abgerissen wird. Soll er seiner Frau Paola erlauben, ihren einflussreichen Vater deshalb um Hilfe zu bitten? Dies erübrigt sich, als er Wochen später in der Zeitung liest, dass ebendieser Franco Rossi beim Sturz von einem Baugerüst ums Leben gekommen sei. Jetzt erwacht der Commissario in Brunetti, denn er weiß, dass Rossi unter extremer Höhenangst litt und sich niemals freiwillig auf ein Gerüst begeben hätte. In Rossis Tasche wurde eine Telefonnummer gefunden, die einem zuvor erschossenen Anwalt gehörte. Brunettis Nachforschungen führen ihn zu Korruption und Bestechung in den höchsten Ämtern, zu Geldverleihern und Wucherern und zu Drogendealern aus besseren Kreisen. Er kommt mit seinen Ermittlungen nur schleppend voran, denn offenbar sind in Venedig alle korrupt und jeder hat einen guten Freund, der ihm aus der Klemme helfen kann. Sogar Paola hat wegen der Wohnung ihren Vater eingeschaltet … 

    Donna Leon ist eine US-amerikanische Schriftstellerin, die 1942 in Montclair/New Jersey geboren wurde. Nach Aufenthalten in der ganzen Welt lebte sie lange Zeit in Venedig, wo auch die meisten ihrer Kriminalromane über Commissario Guido Brunetti, die im jährlichen Rhythmus erscheinen, entstanden. Sie wurden in 35 Sprachen übersetzt, jedoch auf ihren Wunsch hin nie auf Italienisch, in Deutschland zählt Donna Leon zu den Bestsellerautorinnen. Seit 2007 lebt sie im Kanton Graubünden in der Schweiz und erhielt 2020 die Schweizer Staatsbürgerschaft. 

    Nachdem ich bereits vor vielen Jahren die ersten acht Fälle Brunettis gelesen hatte, habe ich mir nun den neunten Fall vorgenommen und wurde nicht enttäuscht - es war wie alte Freunde wieder zu treffen. In der Questura hat noch immer der etwas cholerische und von sich selbst überzeugte Vice Questore Patta das Sagen, doch diesmal hat er selbst große Probleme. Auch Signorina Elletra, die gute Seele des Polizeipräsidiums, treffen wir wieder und sind nach wie vor überrascht, wie schnell und zuverlässig sie immer an brisante Informationen kommt. Bei Brunettis zu Hause herrscht immer noch große Harmonie. Bruno und seine Frau Paola sind meist einer Meinung – und sollte es doch mal Differenzen geben, bei ihrem guten Essen ist er gleich wieder versöhnt. Ihre beiden Kinder, Raffaele und Chiara, sind inzwischen Teenager und fügen sich harmonisch ins Familienleben ein. 

    Wie auch in den vorangegangenen Romanen beschreibt die Autorin das Leben in Venedig sehr detailliert, die Schauplätze des Geschehens sind anhand eines Stadtplans leicht zu finden. Auch greift sie wieder Themen und Missstände auf, über die aktuell in Zeitungen berichtet werden. Zwischen Bestechung in Ämtern und Behörden, Rauschgiftverkauf an Jugendliche und Umweltskandalen sind die wenigen, nicht sehr blutrünstigen Morde geschickt eingebettet. Durch kleine Gefälligkeiten gewinnt man Freunde, auf deren Wohlwollen man dann später bei Bedarf zurück greifen kann – diese Erfahrung macht sich dieses Mal selbst der sonst so gewissenhafte Brunetti zu eigen.  

    Fazit: Nicht der beste Krimi der Autorin, dennoch angenehme und gut geschriebene Unterhaltung. Gerne werde ich auch Brunettis weitere Fälle lesen.  

  24. Cover des Buches Die unsichtbaren Städte (ISBN: 9783596523481)
    Italo Calvino

    Die unsichtbaren Städte

     (31)
    Aktuelle Rezension von: Moni
    Als Rahmenhandlung der unsichtbaren Städte dient ein "fiktiver" Dialog zwischen dem jungen Marco Polo und dem greisen Kublai Khan, in welchem Marco Polo, der Kundschafter des Tatarenkaisers, die auf seinen Sendreisen besuchten "ebenso fiktiven" Städte schildert. Die Städte tragen alle antike oder biblische Frauennamen: Diomira Isidora Dorothea Zaira Anastasia Tamara Zora Despina Zirma Isaura Maurilia Fedora Zoe Zenobia Euphemia Zobeide Hypatia Armilla Chloe Valdrada Olivia Sophronia Eutropia Zemrude Aglaura Ottavia Ersilia Baucis Leandra Melania Esmeralda Phyllis Pyrrha Adelma Eudoxia Moriana Clarice Eusapia Bathseba Leonia Irene Argia Thekla Trude Olinda Laudomia Perinthia Procopia Raissa Andria Cäcilia Marotia Penthesilea Theodora und Berenike. Auf jeweils ein- bis drei Seiten skizziert Italo Calvino seine Städtebilder. Die Stadt Dornbirn, in der ich wohne, und wo einmal mitten auf dem Marktplatz ein Tourist nach dem Stadtzentrum gefragt hat, entspricht am ehesten dieser: "In Penthesilea gehst du stundenlang voran, und dir ist noch immer nicht klargeworden, ob du schon mitten in der Stadt oder noch draußen bist."

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