Bücher mit dem Tag "iwan"
10 Bücher
- Fjodor M. Dostojewski
Die Brüder Karamasow
(251)Aktuelle Rezension von: Lesung_vor_achtDer obligatorisch beste Roman aller Zeiten (Sigi Freud) gleicht einem elefantösen Mammutbrocken. Das rund 1242 Seiten lange Familienepos schildert auf theologischer und psychologischer Ebene den Niedergang einer Familie als exemplarisches Beispiel für das alte Russland. Rein inhaltlich handelt es sich zweifelsohne um ein Meisterwerk. Gewohnt scharfsinnig analysiert Dostojewskij die verschiedenen Milieus und weitet seinen Roman zu einer gewaltigen Gegenwartsstudie aus. Dass es sich trotzdem um ein zeitloses Werk handelt, zeugt von seinen philosophischen Kompetenzen.
Wie gern würde ich fünf Sterne vergeben! Aber angesichts der Schwächen des Romans kann ich mir das nicht leisten.
So scharfsinnig Dostojewskij sich mit Theologie und Psychologie auseinandersetzt, so klobig geraten seine Dialoge. Die Handlung des Buchs wäre schnell erzählt, aber aufgrund der haarsträubend überlangen Reden und unnötig detaillierten Monologe (die schon eher an ein Theaterstück erinnern) ähnelt das Buch eher einer Karikatur seiner selbst. Dostojewskij scheint es gänzlich unmöglich zu sein, präzise und genau zu formulieren - er schweift ab, entschuldigt sich durch den Mund seiner Figuren und setzt im nächsten Atemzug zum nächsten Monolog an. Er überlässt nichts der Fantasie. Ähnlich wie Umberto Ecos Werke legt sich auch dieses Buch bereits selbst aus, sodass man sich als Leser nur noch bequem für eine Sichtweise zu entscheiden hat (im Fall der Gerichtsverhandlung für einen der Erzrivalen Kirillowitsch oder Fetjukowitsch). Philosophisch vertreten sind dabei Idealismus (Aljoscha), Zynismus (Iwan), rationaler Materialismus (Kolja Krassotkin), Hedonismus (Fjodor Pawlowitsch), usw. Der angebliche Mörder Mitja steht für das alte Russland und Smerdjakow tritt als ideologisches Opfer Iwans auf. Iwan erkennt in sich selbst den Teufel.
Das Buch ist ein Meisterwerk. Aber eben ein Meisterwerk mit dramaturgischen Schwächen.
- Daniel Kehlmann
F
(188)Aktuelle Rezension von: RadikaleResignationKehlmann schildert die Beziehung Dreier Brüder, den gleichen Tag aus drei Blickwinkeln. Wäre vor Jahren mein erster Roman des Autors& ich war sofort begeistert. Die Sprachgewalt, der Stil, die Idee, super Komplettpaket!
- Jennifer duBois
Das Leben ist groß
(39)Aktuelle Rezension von: GruenenteIrina Ellison, amerikanische Uni-Dozentin wird bald sehr krank sein. Sie hat Corea Huntington. Eine Krankheit, die dem Betroffenen die Körper- und Hirnfunktionen in einem langen Leidenskampf nimmt. Da sie das bei ihrem Vater schon verfolgt hat, will sie dieses Leiden für sich abkürzen.
Alexander Besetow, russischer Schachweltmeister will sich in Russland als Oppositionskandidat aufstellen lassen. Ein lebensgefährliches Ansinnen.
Irina findet in den Unterlagen ihres Vaters einen Brief, mit nie beantworteten Fragen an Alexander. Sie bricht alle Verbindungen in die Heimat ab und fliegt nach Russland um dort Antworten auf die Fragen des Vaters, die jetzt auch ihre geworden sind zu bekommen.
Oh nein, es spinnt sich keine Romanze zwischen diesen ungleichen Menschen an. Sie finden aber eine Art von Verständnis für einander, wie sie es sonst bei keinem anderen Menschen gefunden haben.
Man erfährt viel über eine schreckliche Krankheit, die nicht minder schrecklichen Zustände in Russland und über Schach. Es geht darum, wie man sich verhält, wenn man nicht gewinnen kann.
Eigentlich ein tolles Buch, es konnte mich aber nicht ganz packen. Und es stürzte mich in ein tiefes Unbehagen über die politischen Vorgänge in Russland. - Alan Philps
Wolkengänger
(16)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDiese wahre Geschichte eines russischen Heimkindes ist sehr emotional und tief berührend. Ich konnte nicht aufhören zu lesen. Trotz kaum vorstellbarer Zustände in den Heimen, in denen Wanja lebte und in denen er fast schon dem Tod geweiht war, hat dieser intelligente kleine Junge seinen starken Lebenswillen halten können und ist heute, nach Adoption, ein glücklicher Mann. Ein Buch, bei dem es schwer ist, seine Tränen zurückzuhalten.
- Alina Bronsky
Spiegelkind
(205)Aktuelle Rezension von: martina400Inhalt:
Juli’s Welt gerät aus den Fugen. In ihrem Haus wird eingebrochen und ihre Mutter verschwindet. In ihrer Schule taucht ein Mädchen auf, das auf den ersten Blick nicht den Standards des Lyzeums entspricht. Ehe sich Juli versieht, entdeckt sie Welten jenseits der Normalität und erfährt, dass ihre Mutter eine Phee ist. Gemeinsam mit ihrer neuen Freundin Ksü macht sich Juli auf die Suche nach ihrer Mutter und dem Familiengeheimnis.Cover:
Das Cover gefällt mir sehr gut. Es passt sich dem Titel an und ist mit der knalligen Türkisen Farbe ein Blickfang. Durch die Risse kann man schon vermuten, dass dieses Buch sicher nicht langweilig ist.
Meine persönliche Meinung:
Obwohl ich keine Bücher mit Fantasy-Charakter lese, war ich von dieser Geschichte von Anfang an gefesselt. Der Schreibstil ist locker und leicht und man taucht rasch in die Geschichte ein. Der Autorin gelingt es, immer ein kleines Geheimnis zu wahren und somit die Spannung bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. Klar getrennte Welten von Normalen und Freaks oder Feen, gibt es natürlich nicht. Trotzdem regt das Buch zum Nachdenken an. Denn solche Bezirke gibt es zwar offiziell nicht, doch inoffiziell teilen wir Leute oder Bevölkerungsgruppen schon in gewisse Sparten ein. Hier wird deutlich was in der Welt passiert, wenn diese Einordnungen strikt durchgeführt werden und man alle nach Gesinnung und Vorlieben trennt. Als erschreckende Mahnung ist dieser Bezug zur Realität gelungen. Und wo kann dies besser angesprochen werden als in einem Jugendbuch?! Die Jugend wird schließlich unsere Zukunft bestimmen.
Fazit:
Absolut spannender Jugendroman mit vielen Wendungen und Rätseln. - Daniel Silva
Das Moskau-Komplott
(51)Aktuelle Rezension von: Deaf_LeseratteWährend Gabriel Allen bisher durch Europa herumreist, bzw. in den Staaten reist er diesmal nach Moskau für ihn bisher unbekanntes Land und am Ende würde er denken, nie wieder Russland. Denn dort operiert immer noch KGB, obwohl diese Institut nicht mehr gibt. DIe Nachfolge-Organisation FSB ist immer noch im dasselbe Haus wie KGB. Daniel Silva hat das Buch wie immer mit Feuerwerk begonnen und mit Ende ebenso. Und dazwischen hohe Spannung. Er schrieb klar und ohne komplizierte Sachen. Das beste ist, es wird kaum über das Hintergrund geschrieben. Das Geschehen ist mehr wichtiger und das gefällt mir bestens. Jeder der über russische Politik und das Inland-Geheimdienst FSB wissen will, ist hier bestens gelandet.
- Ceri Radford
Das Leben ist kein Gurkensandwich
(76)Aktuelle Rezension von: secretworldofbooksEin Satz zum Buch :" Ich mag es!"
Hier haben wir wieder eine Lektüre, wo die Meinungen der Leserschaft auseinander klaffen. Mir hat es gefallen. Typisch trockener britischer Humor. Ich kann die Protagonistin Constance Harding voll verstehen. Ein Mann der auf Abwegen ist, anstatt sich um seine Familie zu kümmern. Zwei Kinder die aus ihrem Leben so gar nicht das machen wie von ihrer Mutter erwartet. Und in der Gemeinde hat sie auch viel um die Ohren.
Die Handlung ist amüsant und urkomisch. Vielleicht muss man für diesen Roman selbst schon ältere Kinder haben um ihn besser verstehen zu können.
- Shimona Löwenstein
Iwan, der Zauberlehrling
(5)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer„Der elfjährige Iwan stellt eines Tages fest, daß er die Sprache der Tiere verstehen kann und besondere Fähigkeiten besitzt. Deshalb versucht er, mehr über die Zauberei herauszufinden. Seine Suche nach einer Zauberschule führt ihn in ein Zauberferienlager und schließlich zu sonderbaren Wesen namens Sümpflinge. Dabei erlebt er verschiedene Abenteuer und Absurditäten, durch die er langsam lernt, das Wesen der Magie zu verstehen. Die Geschichte des Zauberlehrlings Iwan ist eine satirisch absurde Erzählung und eine Fantasiegeschichte in einem.“
Layout
Das Cover finde ich disharmonisch, es sieht auch nicht hochwertig aus. Vermutlich verstehe ich die künstlerische Absicht dahinter nur nicht, weshalb ich es bei diesem subjektiven Eindruck belasse. Die unterschiedlichen Schriftarten innerhalb des Textes gefallen mir gut, manchmal sind sie etwas zu klein geraten, ansonsten aber eine tolle Abwechslung. Alles in allem scheint mir das Buch sauber und fehlerfrei gesetzt worden zu sein.
Erwartungen
Das Buch wurde mit „Die deutsche Antwort auf Harry Potter“ beworben. Trotz aller Rechtfertigung seitens der Verantwortlichen finde ich diesen Satz irreführend. Auch, dass es eine sarkastische Erzählung ist, habe ich in der Bewerbung der Verlosung übersehen. Ich erwähne dies deshalb, weil der Verlag dies alles komplett in die Verantwortung der Leser abschiebt, die Beschreibung der Verlosung meiner Meinung nach aber unweigerlich zu Missverständnissen führt. Vielleicht kann man diese in Zukunft ausführlicher gestalten. Letztendlich bin ich dann möglichst ohne Erwartungen an dieses Buch herangetreten.
Inhalt
Von der ersten Seite an werden in fast jedem Satz Vorwürfe an die Gesellschaft oder die Politik gemacht, die meiner Meinung nach eher plump sind. Aus dem Mund eines Elfjährigen finde ich dies weder lustig noch satirisch, sondern nur grotesk. Es ist bewundernswert, wieviel die Autorin in dieses Buch hineinpackt, auch Dinge, über die sich der Alltagsmensch womöglich nie Gedanken macht. Allerdings werden diese Erkenntnisse und Spitzen eben einem Elfjährigen in den Mund gelegt, was für mich nicht nachvollziehbar ist, Satire hin oder her. Auch die Charakterzeichnung Iwans halte ich für unvollständig, er wird nur als Sprachrohr benutzt, ist aber nach eigener Aussage nur der kleine, dumme Iwan.
Fazit
Ein Buch voller plumper Vorwürfe an die Gesellschaft, verpackt in einer sehr grotesken Erzählung. Das abwechslungsreiche Layout ist erfrischend. Inhaltlich finde ich die Gesellschaftskritik unangenehm zu lesen, auch die Rahmenhandlung rund um die Zauberei ist für mich nicht gelungen. - 8
- 12