Bücher mit dem Tag "j. d. salinger"

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9 Bücher

  1. Cover des Buches Lektüre Kopiervorlagen: Jerome D. Salinger, Der Fänger im Roggen / Catcher in the Rye (ISBN: 9783637002388)
    J. D. Salinger

    Lektüre Kopiervorlagen: Jerome D. Salinger, Der Fänger im Roggen / Catcher in the Rye

     (1.556)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Jerome David Salinger hat genau einen Roman geschrieben. 1952 veröffentlichte er mit gerade 32 Jahren den mittlerweile drittmeist verkauften Roman in den USA. Der Fänger im Roggen wurde auf Anhieb ein Kultbuch und ist es bis heute geblieben. Auch wenn die Geschichte heute noch zu begeistern weiß, können wir nur erahnen, welche Wirkung das Buch in den puritanisch bigotten Vereinigten Staaten der 50er Jahre gehabt haben muss. 255 mal lässt J.D. Salinger seinen jugendlichen Protagonisten Holden Caulfield im Original „goddam“ und 44 mal „fuck“ sagen. Was heute geradezu selbstverständlicher Slang ist, hat in den 50er des letzten Jahrhunderts dazu geführt, dass das Buch in einigen Ländern zunächst verboten wurde. Als wollten die Sittenwächter die Hauptthese des Buches so gleich belegen: gegen alles verlogene (im Original: phony).

    Der 17jährige Holden, aus dessen Ich-Perspektive wir den Roman erleben, erzählt rückblickend eine kurze Episode seines Lebens. Der damals 16jährige ist kurz vor Weihnachten wieder einmal von einer Schule geflogen. Aus Angst vor den Reaktionen seiner Eltern, verlässt er die Schule vorzeitig, kehrt aber nicht nach Hause zurück, sondern streift suchend durch Manhatten.

    Ich weiß nicht wie viele Geschichte von Salinger beeinflusst sind, aber man könnte wohl eine ganze Literaturgattung danach benennen. Der an der verlogenen Gesellschaft scheiternde Jugendliche, der versucht eine authentische und integre Identität auszubilden, der aber immer wieder auch von der eigenen Unzulänglichkeit zurückgeworfen wird.

    The American Way of Life

    Holden Caulfield steht für die Demontage des amerikanischen Traums. „Vom Tellerwäscher zum Millionär“, „Jeder ist seines Glückes Schmied“, „Wer etwas leistet, bekommt seinen gerechten Lohn“ und all diese urbanen Legenden und gesellschaftlichen Mythen, die die Besitzstandwahrer aufrechterhalten, um sich nicht mit den kollektiven Konsequenzen ihres individualistischen Lebensstils auseinander setzen zu müssen. Wer nicht bereit ist, sich diesen Pseudowerten zu unterwerfen, wird an den Maßstäben der Mehrheitsgesellschaft scheitern. Holden ist nicht einfach ein Protagonist mit ausgeprägter Empathie, er ist das schlechte Gewissen der konsumistischen westlichen Gesellschaften. Und da hat sich seit den 50er Jahren wenig positives entwickelt, was wohl die immer noch hohen Verkaufszahlen des Romans erklären hilft.

    Holden ist kein Rebell, auch wenn er es stellvertretend für die Leser gerne sein würde. Aber so wie die Meisten die Auseinandersetzung fürchten, ist auch Holden zurückweichend. Die Rebellion gegen die Elterngeneration findet nicht im offenen Widerstand statt oder im Rowdytum, sondern im Rückzug, in der Verzweiflung und letztlich in der Flucht. Wenn der Alltag nicht besiegt werden kann, dann muss man eben vor selbigen fliehen. Erst ist es die Flucht in das Vergnügen, in den Alkohol und später ist es die Flucht aus dem so vorbestimmten wie verhassten bürgerlichen Leben. Es kulminiert in dem Wunsch aus der Gesellschaft gänzlich auszusteigen.

    Wer sich hier als Jugendlicher nicht wiederentdeckt, wer diese Konflikte nie erlebt hat, hatte entweder eine außergewöhnlich glückliche oder eine außergewöhnlich konformistische Jugend. Holden Caulfield ist eine der bedeutendsten literarischen Figuren, gerade weil er nicht einfach eine Figur ist, sondern weil er die beiseitegeschobene Erinnerung an uns selbst ist. Und aktuell Jugendlichen vermag er eine Stimme verleihen, für Gefühle, die diese selbst noch nicht verbalisieren können. Und genau das erwarte ich von großen Schriftstellern: Gefühle verbalisieren, wie wir es selbst nicht vermögen! J.D. Salinger hat uns lediglich einen Roman hinterlassen. Dafür ist es aber ein Meisterwerk. Das macht mich fertig.

  2. Cover des Buches The Catcher in the Rye (ISBN: 9784871876193)
    J. D. Salinger

    The Catcher in the Rye

     (463)
    Aktuelle Rezension von: Vorleser2

    Wie man meiner Ausgabe ansieht, habe ich sie Second Hand gekauft. Eigentlich mag ich es, wenn Bücher eine Geschichte haben. Da dieses jedoch schon arg mit genommen ist, habe ich wirklich überlegt, ob ich mir nicht doch eine neue Ausgabe kaufen solle. Denn nur weil der Roman als Vorreiter des Young Adult Genres weltberühmt ist, ist das ja keine Garantie dafür, dass er mir genauso gut gefallen wird. Mit dem Anlesen habe ich jedoch mein Buch lieb gewonnen. 

    Die Handlung ist eigentlich relativ schnell erklärt. Unser Erzähler und Protagonist Holden Caulfield bekommt kurz vor Weihnachten den nächsten Schulverweis von einem renommierten Internat. Der 16-Jährige hat bereits einige Schulen hinter sich, weshalb er seinen Eltern bislang noch nichts von dem Verweis erzählt hat. 

    Letztlich steht und fällt die Meinung über das Buch mit Holden Caulfield. Entweder man ist genervt von ihm oder er wird dein bester Freund. Mir war Holden von Beginn an sehr sympathisch und ich bin gerne auch seinen irrationalsten Gedankengängen gefolgt. Denn ich konnte mich gut in ihn hineinversetzen und seine widersprüchlichen Emotionen nachvollziehen. Um die Titelfrage zu beantworten, für mich ist "The catcher in the Rye" top. 

    Mein Lieblingszitat: 

    „I can still like him, though, can’t I? Just because somebody´s dead, you don’t just stop liking them, for God`s sake - especially if they were about a thousand times nicer than the people you know that're alive and all.“

    Die ganze Rezension findet ihr auf dem Blog und unter dem Link: http://dievorleser.blogspot.com/2022/01/der-erste-weltberuhmte-young-adult.html  🤍✨

  3. Cover des Buches Die jungen Leute (ISBN: 9783492056984)
    J. D. Salinger

    Die jungen Leute

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Das Buch ist recht seitenarm, leider, bedingt dadurch, dass Salingers Erben (sein Sohn und seine dritte Ehefrau) bis heute bestimmte Veröffentlichungen von ihm verhindern. Dazu gehört offenbar auch das Übersetzen und Publizieren seiner über 20 Kurzgeschichten, die nur im Original existieren. Vorliegende drei Storys, seine beiden ersten und eine ebenfalls recht früh veröffentlichte, wurden im Nachhinein ebenfalls wieder zurückgezogen. Alle noch nicht verkauften Exemplare mußten traurigerweise eingestampft werden.

    Salinger zeigt in diesen drei Miniaturen (zwei davon schrieb er mit Anfang 20) bereits ein ungeheures Talent in der Charakterisierung seiner Figuren. Und zwar entfalten sich die Akteure fast ausschließlich über die Dialoge, welche unglaublich lebensnah wirken. Salinger schreibt (wie sein Vorbild Hemingway) andeutungsweise, der Leser erfährt Details eher zwischen den Zeilen. Die Geschichte "Die jungen Leute" erzählt von der unbeholfenen Annäherung zweier junger Partygänger, die komplett ins Leere läuft. In "Geh zu Eddie" beklagt sich ein junger Mann bei seiner Schwester über ihren unsoliden, schlampenartigen Lebenswandel und in "Einmal die Woche bringt dich schon nicht um" bittet ein angehender junger Soldat seine Frau, sich in seiner Abwesenheit um seine geistig verwirrte Tante zu kümmern. Alle drei Erzählungen sind kurz, sprachlich genial und einfach gut.
    Damit das Büchlein doch noch eine gewisse Seitenzahl erhält, befinden sich ein interessantes Nachwort und Salingers Lebensdaten am Ende des Bandes.

    Fazit: Ein schöner Blick auf das frühe Schaffen eines hervorragenden Autors...realistisch ausgearbeitete Dialoge, faszinierend geschilderte Charaktere und viel Nachdenkliches. Top!
  4. Cover des Buches Hebt an den Dachbalken, Zimmerleute und Seymour, eine Einführung (ISBN: 9783499251740)
    J. D. Salinger

    Hebt an den Dachbalken, Zimmerleute und Seymour, eine Einführung

     (25)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Hinter diesem bizarren Titel verbergen sich zwei längere Geschichten J.D. Salingers, die mit Ausnahme einer später verfassten Kurzgeschichte die letzte Veröffentlichung dieses Schriftstellers darstellen. Salinger hat jedoch, so wird gemunkelt, in den vielen Jahren bis zu seinem Tod unermüdlich weitergeschrieben und etliche Romane und Kurzgeschichten sollen angeblich in seinem Tresor lagern. Und diese warten bis auf den heutigen Tag auf ihre Erweckung.

    Die erste Story schildert den Tag der Hochzeit eines Mitgliedes der Großfamilie Glass, die eine zentrale Rolle im Gesamtwerk Salingers spielt. Der Erzähler (der Bruder des Bräutigams) gerät von einer skurrilen Situation in die nächste, was mit viel Ironie und Humor geschildert wird. Wirklich lesenswert.

    Story Nr. 2 dagegen ist vom Schreibstil her völlig Salinger-unüblich, zwar flüssig, aber bisweilen sehr merkwürdig verfasst. Sperrig zu lesen; nur ab und an blitzt das erzählerische Können Salingers hervor, der Rest ist langweiliges Drumherumgerede. Mit Abstand die schwächste Leistung dieses Schriftstellers, was natürlich selbstverständlich mein ganz persönlicher Eindruck ist.

    Fazit: Eine gute und eine schwache Story, also im Prinzip eine mittlere Bewertung...einige gelungene Abschnitte in der zweiten Geschichte sowie der trotz allem flüssige Schreibstil werten das Ganze noch ein wenig auf. Dieses Salinger-Buch sollte man definitiv als letztes seiner werke lesen, sonst dürfte man enttäuscht sein und den Schriftsteller komplett links liegen lassen, ohne seine anderen durchweg hervorragenden Werke zu erleben.
  5. Cover des Buches Lieber Mr. Salinger (ISBN: 9783328101413)
    Joanna Rakoff

    Lieber Mr. Salinger

     (95)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Ich muss sagen, ich habe mir hier etwas ganz anderes vorgestellt... ich dachte, dieses Buch ist eine kleine Liebeserklärung an Literatur, letztlich war es für mich sich ständig wiederholendes Geplänkel ohne Tiefe. Mein Interesse ist hier leider eingeschlafen, und da mein SuB noch so viele schöne Bücher bereit hält, habe ich mich entschlossen "Lieber Mr. Salinger" nach knapp 130 Seiten abzubrechen.

  6. Cover des Buches Neun Erzählungen (ISBN: 9783499251511)
    J. D. Salinger

    Neun Erzählungen

     (45)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Dieser Band mit Geschichten des sagenumwobenen amerikanischen Schriftstellers, der zeit seines Lebens nur eine Handvoll Bücher veröffentlichte, fasziniert durch sprachlich hervorragende Sätze und Dialoge, die von Personen der amerikanischen Oberschicht erzählen. Keine reichen Menschen, aber doch meistens mit eigenem Haus und Dienstmädchen ausgestattet.
    Probleme der fünfziger Jahre werden behandelt, alltäglicher Rassismus klingt an und Salinger gelingt es, trotz der Kürze der Erzählungen interessante Charaktere zu entwerfen, die mit vielfältigen Schicksalsschlägen zu kämpfen haben, Nachkriegsschicksale, die versuchen, in der Realität zu überleben.

    Der Autor schreibt trotz der Ernsthaftigkeit der Themen mitunter mit einem humorvollen Unterton, was die gutformulierten Dialoge noch lesenswerter macht. Etliche Geschichten tragen recht skurrile Titel, die sich jedoch im Lauf der jeweiligen Erzählung stets erklären. Man spürt, wie viel Zeit sich Salinger beim Entwerfen der einzelnen Plots genommen hat; wie bei Hemingway, Kafka oder F. Scott Fitzgerald kann man auch bei diesem Schriftsteller viel zwischen den Zeilen lesen, Details, über die man oftmals hinwegliest, nachdenkenswerte Sätze existieren zuhauf.

    Meine fünf Favoriten:

    1. Teddy
    2. Die blaue Periode des Herrn de Daumier-Smith
    3. Ein herrlicher Tag für Bananenfisch
    4. Für Esmé mit Liebe und Unrat
    5. Onkel Wackelpeter in Conneticut

    Fazit: Wunderbar geeignet für eine erste Begegnung mit diesem Schriftsteller, komplex geschrieben, vielschichtige Charaktere und Dialoge. Empfehlenswert.
  7. Cover des Buches My Salinger Year (ISBN: 9780307947987)
    Joanna Smith Rakoff

    My Salinger Year

     (3)
    Aktuelle Rezension von: miss_mesmerized
    Nach dem Studium in London kehrt Joanna in die USA zurück, wo sie zunächst nicht wirklich weiß, was sie aus ihrem Leben machen soll. Eigentlich möchte sie schreiben, aber so einfach lässt sich das nicht realisieren. Ein Job in einer Agentur, die Autoren vertritt und vermittelt findet sie einen Assistentinnenjob – wie ihr Vater sagt: eine bessere Sekretärin, denn hauptsächlich tippt sie Memos ihrer Chefin ab und beantwortet Briefe. Vor allem Briefe, die begeisterte Leser an J.D. Salinger geschrieben haben, den die Agentur vertritt und der keine Fanpost erhalten möchte. Um diesen großen Autor dreht sich fast alles bei ihrer Arbeit und bald schon ist auch Joanna von dem Glamour rund um den Schriftsteller gefangen. Ist sie bei den ersten Telefonaten noch schüchtern verliert sie zunehmend die Scheu und dieser nimmt mehr und mehr Platz in ihrem Denken und Leben ein.

    Das Buch ist schlichtweg faszinierend. Einerseits ein Bericht über die Arbeit und Lebenssituation – die durchaus prekär ist – einer jungen Frau im New York der 1990er Jahre, andererseits liest es sich doch wie ein Roman um eine fiktive Figur. Interessant wie Salinger, der es ja immerhin in den Titel geschafft hat, als Person im Hintergrund bleibt, nur kurz in Telefonaten ein einmal auch persönlich auftaucht. Dennoch wirkt er omnipräsent und genau auf diese Weise schafft es Rakoff das widerzuspiegeln, was vielen jugendlichen Lesern bei seinen Büchern passieren dürfte, wenn sie sich mit Holden oder Franny identifizieren und diese imaginär zum Leben erwecken. Es macht einfach Spaß dies zu lesen, da es frei von Kitsch und falscher Lobhudelung ist und in einer leicht dahinplätschernden Sprache geschrieben ist, die hervorragend zur jungen Joanna passt.

    Fazit: Eine Hommage an J.D. Salinger, die auch ihn begeistern würde.
  8. Cover des Buches Eine Nacht mit Lolita (ISBN: 9783548607740)
    Rick Gekoski

    Eine Nacht mit Lolita

     (27)
    Aktuelle Rezension von: anushka
    Geschichten für Bibliophile und Literaturfans Rick Gekoski ist Buchsammler und antiquarischer Buchhändler. Er treibt Erstausgaben oder Sonderausgaben auf und verkauft sie an Sammler. Einige Anekdoten und Enstehungsgeschichten hat er hier zusammengetragen. Dabei leitete ihn seine Leidenschaft für moderne Literatur, d.h. für Werke des 20. Jahrhunderts. In Form von Kurzgeschichten berichtet er von Auseinandersetzungen mit Autoren oder auch davon, warum ein Schutzumschlag manchmal unglaublich viel Geld wert ist. Der Autor kann einem nahebringen, warum es für ihn der beste Schritt seines Lebens war, seine Stelle als Literaturdozent aufzugeben und dafür Händler von Sammlerstücken zu werden. Jedem Bibliophilen dürfte bei diesen Geschichten das Herz aufgehen und die Einblicke in die Literaturszenen und die Persönlichkeiten von Autoren bringen einem die eigenen Helden sehr nah. Und immer wieder wird deutlich: ein Buch zu schreiben ist gar keine leichte Aufgabe und manche werden mit der Zeit dadurch sehr verschroben. Dem Autor gelingt es zudem, dass der Leser beinahe den Staub riechen kann und während der Geschichten ehrfürchtig die Luft anhält, um ja keine dieser wertvollen Ausgaben zu beschädigen. Dieses Büchlein ist unterhaltsam und lehrreich zugleich und lohnt sich, immer mal wieder eine Geschichte zwischendurch zu lesen. Die Autoren, denen sich Gekoski widmet, sind: Tolkien, T.E. Lawrence, D.H. Lawrence, Eliot, Hemingway, Rushdie, Plath, Wilde, Waugh, Joyce, Salinger, Nabokov, Kerouac, Golding und auch Rowling. Er räumt mit Mythen auf und erzählt teilweise, wie es wirklich war. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der sich für das Geschäft rund um Bücher und Literatur interessiert.
  9. Cover des Buches Oona und Salinger (ISBN: 9783492309042)
    Frédéric Beigbeder

    Oona und Salinger

     (20)
    Aktuelle Rezension von: ErinaSchnabu
    Inhalt
    Oona & Salinger ist ein Tatsachenroman, der auf der Romanze zwischen J. D. Salinger (Autor des Romans Der Fänger im Roggen) und Oona O'Neill (Tochter des Dramatiker Eugene O'Neill) basiert.
    Oona und Jerry lernen sich in den 40er Jahren in New York im angesagten Storck Club kennen und beginnen eine Romanze. Doch dann beginnt der zweite Weltkrieg und Jerry geht als Soldat nach Europa und Oona geht nach Hollywood. Jerry schreibt ihr unzählige Briefe, die unbeantwortet bleiben, denn Oona hat sich bereits neu verliebt in den berühmten Schauspieler Charlie Chaplin, welchen sie schließlich heiratet. Jerry jedoch kann Oona nicht vergessen...

    Meine Meinung
    Obwohl ich seinen Roman Der Fänger im Roggen gelesen hatte, wusste ich kaum etwas über J. D. Salinger. Auch sein Bestseller hat mir nicht so gefallen, wie allen anderen Menschen, die ihn lasen, jedoch umso mehr der Film 39.90, der auf einer Romanvorlage von Frédéric Beigbeder basiert. Amerikanische Kultur- und Prominenzgeschichte der 40er und 50er Jahre von Beigbeder? Das kann doch nichts schlechtes sein! Und tatsächlich wurde ich nicht enttäuscht.

    Beigbeders Tatsachenroman ist gut recherchiert. Es werden nicht nur Infos über die amerikanische Prominenz eingebaut, sondern auch Hintergrundwissen zum 2. Weltkrieg, dem Holocaust und den amerikanischen Soldaten, die nach Europa gingen, um den Kontinent von den Nazis zu befreien. Das sieht man auch daran, dass am Ende ein Literaturverzeichnis angegeben ist.

    Unterhaltsam und berührend ist der Roman auch. Beigbeder wechselt die Perspektiven, kommt selbstironisch zu Wort und zieht sich wieder zurück, wenn er die Protagonisten in ihrer Liebes- und Kriegsgeschichte sprechen und handeln lässt. Ich konnte mich sehr gut einfühlen und wollte unbedingt weiter lesen. Langeweile kam beim Lesen nie auf.

    Zwischen den Zeilen kann man lesen, dass der Roman eine Ode an die Jugend ist: Jerry ist ein paar Jahre älter als die 15-jährige Oona, als sie sich kennen lernen. Oona betont immer wieder, dass sie noch jung und dumm sind. Charlie Chaplin heiratet Oona, seine jugendliche Frau, als er bereits im besten Alter ist und profitiert von ihrer Jugend. Im Krieg sterben junge Soldaten auf allen Seiten. Sie lassen ihr Leben, ihre Jugend für nichts und sterben sinnlos in einem Krieg für den sie nichts können.

    Beigbeder erzählt mit Oona & Salinger eine reale Liebesgeschichte sowie eine Antikriegsgeschichte und gibt Einblick in die Glamour-Welt der 40er Jahre. Es ist ihm bestens gelungen, mehrere Themen miteinander sinnvoll zu verweben und ich habe den Roman sehr gerne gelesen.
  10. Zeige:
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