Bücher mit dem Tag "jan hus"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "jan hus" gekennzeichnet haben.

13 Bücher

  1. Cover des Buches Die Wanderhure (ISBN: 9783426447932)
    Iny Lorentz

    Die Wanderhure

     (3.742)
    Aktuelle Rezension von: Pia1806

    Ich lese am liebsten Thriller und Psychothriller, dennoch war ich mal auf der Suche nach etwas anderem und da habe ich das Buch die Wanderhure entdeckt. Ab Seite 1 hat mich das Buch gepackt! Ich bin eine schnelle Leserin, jedoch habe ich mir bei dem Buch Zeit gelassen, da es mich emotional sehr mitgenommen hat. Eine ergreifende Geschichte einer jungen Frau, die durch ein Lügengeschwirr ausgestoßen wird und Wanderhure wird. 

    Absolute Empfehlung!

  2. Cover des Buches Das Kind, das nachts die Sonne fand (ISBN: 9783404171804)
    Luca Di Fulvio

    Das Kind, das nachts die Sonne fand

     (215)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Das Buch ist so bildlich beschrieben, dass ich mich total in die Geschichte und Zeit hineinversetzt fühlte. Super geschrieben, es liest sich auch etwas wie ein Märchen. Liebe, Abenteuer allerdings auch die Brutalität der damaligen Zeit wird sehr deutlich dargestellt und es fasziniert und entsetzt zugleich. Ich bin begeistert und kann diesen abenteuerlichen Historienroman absolut empfehlen!

  3. Cover des Buches Jan Hus, der Feuervogel von Konstanz (ISBN: 9783038480365)
    Tania Douglas

    Jan Hus, der Feuervogel von Konstanz

     (10)
    Aktuelle Rezension von: mabuerele

    „...Selbst im Sturm spannt sich Gottes Gewölbe noch über uns. Solange ich den Himmel sehe, macht mir nichts Angst...“

    Wir schreiben das Jahr 1378. Im böhmischen Ort Birken versammelt sich die Gemeinde zum Gedenkgottesdienst für Karl IV., König von Böhmen und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches.

    Auch Johannes aus Husinetz, der sich später Jan Hus nennen wird, mit seiner Familie nehmen am Gottesdienst teil. Sie treffen Großtante Ofka, die ihre Enkeltochter Aneschka bei sich aufgenommen hat. Ihre Äußerungen zur Kindererziehung lassen Schlimmes befürchten.

    Kurze Zeit später hat Michael, Jans Vater, einen schweren Unfall. Martin, der älteste Sohn, bekommt das Fuhrgeschäft und den Hof. Für Jan erfüllt sich sein sehnlichster Wunsch. Er darf nach Prag auf die Schule.

    Die Autorin hat einen spannenden und vielschichtigen historischen Roman geschrieben. Eigentlich sind es drei Bücher in einem. Im ersten Abschnitt geht es um die Studienjahre von Jan Hus. In der Zeit lernt er die Lehre des englischen Reformers John Wycliff kennen und schätzen. Der zweite Teil widmet sich den begnadeten Prediger Jan Hus. Der letzte Abschnitt steht ganz im Zeichen des Konzils von Konstanz.

    Die Personen sind gut charakterisiert. Das trifft nicht nur auf Jan Hus zu, sondern auch auf die Menschen, die seinen Lebensweg kreuzen. Ich möchte mich hier auf zwei Protagonisten beschränken. Aneschka geht bei ihrer Tante durch eine harte Schule. Das macht sie stark. Sie wird Jan sein Leben lang begleiten. Sie, die lange wie eine Aussätzige behandelt wurde, wendet sich den Ärmsten der Gesellschaft zu. Ihr Einfühlungsvermögen und ihre Kraft, das Leben in der damaligen Zeit alleinstehend zu meistern, ihre Vergebungsbereitschaft und ihre nie aufhörende Liebe nötigen mir als Leser Bewunderung ab.

    Die zweite wichtige Person ist Nikolaus Zeiselmeister. Er ist der Gegenspieler von Jan Hus und lässt keine Gelegenheit aus, um ihn zu schaden. Dabei bedient er sich auch unlauterer Mittel. Sein Ringen um Anerkennung nimmt fast groteske Züge an. Die Autorin ermöglicht mir ab und an einen Blick in seine Vergangenheit. Dort liegen die Wurzeln seines Verhaltens.

    Das Buch lässt sich gut lesen. Dazu tragen die fesselnde Handlung und die interessanten Protagonisten bei. Hinzu kommt, dass auch die historischen Belange der Zeit sehr gut beschrieben werden. Die Auseinandersetzungen um die deutsche Kaiserkrone, die Machtspiele zwischen dem Adel und den klerikalen Kreisen werden detailgetreu wiedergegeben und dabei so geschickt in die Handlung eingeflochten, dass sie dem Spannungsbogen keinem Abbruch tun.

    Der Schriftstil des Buches ist ausgereift. Das zeigt sich zum Beispiel bei der Beschreibung des Lebens in Prag. Hier werden alle Gesellschaftsschichten berücksichtigt. Treffende Metapher und passende Adjektive fördern der Anschaulichkeit. Mit allgemeinverständlichen Worten lässt die Autorin Jan Hus in vielen interessanten Dialogen oder in seinen Predigten die Unterschiede der bisher herrschenden kirchlichen Meinung zu der Auffassung von Wycliff herausarbeiten. Die Kritik am der Maßlosigkeit der Kardinäle und Päpste wird genauso thematisiert wie tiefer gehende theologische Fragen. Jans tiefer Glaube und seine Rückbesinnung auf die Bibel zieht sich durch das Buch. Obiges Zitat vermittelt eine geringen Eindruck davon. Gekonnt werden die inneren Kämpfe der Protagonisten dargestellt. Mit den Gefühlen der handelnden Personen geht die Autorin behutsam um. Emotional bewegende Szenen vervollständigen die Handlung.

    Zu Beginn des Buches befindet sich ein ausführliches Personenverzeichnis. Historische Bezüge, ein Glossar und ein Quellenverzeichnis im Anhang vervollständigen das Buch.

    Das Cover als Flammenmeer mit dem Titel auf dem als alt gemachten Pergament passt.

    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Autorin hat auf beeindruckende und bewegende Weise ein Lebensbild mit all seinen Stärken und Schwächen, inneren Kämpfen, Erfolgen und Niederlagen gezeichnet. Jan Hus sollte nach dem Wunsche seines Gegenspielers auf ewig vergessen sein. Das geschah nicht. Andere sind seinen Spuren gefolgt und haben alte Verkrustungen im kirchlichen Gefüge aufgebrochen. Daran konnten weder Verrat noch Verleumdung etwas ändern.

  4. Cover des Buches Die silberne Burg (ISBN: 9783596183395)
    Sabine Weigand

    Die silberne Burg

     (41)
    Aktuelle Rezension von: november2014

    Klapptext:

    Anno 1415: Hätte der Medicus eine Frau sein dürfen?Sie ist Ärztin, sie ist Jüdin, und sie ist auf der Flucht vor ihrem brutalen Ehemann: Sara hat viele Geheimnisse, die sie vor den Gauklern verbirgt, mit denen sie 1415 den Rhein entlang zieht. Auch der junge Ritter Ezzo schweigt über den Auftrag der ungarischen Königin, der ihn zu den Gauklern geführt hat. Und der irische Mönch Ciaran bewahrt in seiner Harfe das Vermächtnis des Ketzers John Wyclif, das die Kirche unbedingt vernichten will.Alle drei geraten auf dem Konzil von Konstanz in Machtintrigen, die sie in große Gefahr stürzen. Denn sie hüten ein Geheimnis, das die Welt von Kaiser und Papst erschüttern kann.

    Meinung:
    Ein sehr gut recharchierter historischer Roman. Trotz dessen ist mir der Einstieg recht schwer gefallen, da es sich, wie ich finde, am Anfang sehr gezogen hat. Dennoch hat gelohnt weiterzulesen, denn es wurde noch ziemlich spannend. Interessant fande ich, dass das Judentum viel hervorgehoben wurde. Auf Bräuche und Sitten wurde eingegangen und natürlich auf die schon damals bestehende Judenverfolgung. Was ich sehr erschreckend fande. Dazwischen werden immer wieder Heilanweisungen und Briefe in Original Wortlaut eingeschoben. Hat mir gut gefallen, obwohl es sich natürlich schwer lesen ließ.

    Sara als eine der Hauptprotagonisten war mir von Anfang an symphatisch. Ich habe so oft mit ihr mitgelitten und mitgefiebert. Ritter Ezzo mochte ich auch sehr gerne, auch wenn er am Anfang arg naiv war. Der einzige der 3 Hauptprotagonisten den ich nichts abgewinnen konnte, war Ciarian.

    Am Ende findet sich ein ausführlichen Glossar über das Judentum und das Nachwort über die Entstehung der Geschichte, die sehr interessant war.

    Fazit:
    Es war mal wieder ein sehr schöner und spannender historischer Roman. Kann man auf jeden Fall weiterempfehlen.

  5. Cover des Buches Das Zeichen des Ketzers (ISBN: 9783499247170)
    Sabine Wassermann

    Das Zeichen des Ketzers

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Bokmask
    Autor: Wassermann, Sabine Titel: Das Zeichen des Ketzters Originaltitel: Verlag: Rororo Original: Erschienen: 2008 / 08 Original Erschienen: Seiten: 544 ISBN-10: 3499247178 ISBN-13: 978-3499247170 Cover: TB Preis: 9,95 € [b]Inhaltsangabe:[/b] [quote] Konstanz 1415: Die Hinrichtung des Ketzers Jan Hus steht bevor. Zwei Brüder machen sich auf den Weg zum Konzil in die überfüllte Stadt: Martin, ein raubeiniger Söldner, und Alban, ein heimlicher Anhänger von Hus. Während sich Martin im Hurenviertel herumtreibt, versucht Alban, dem eingekerkerten Reformator zu helfen. Beide geraten in Lebensgefahr. Doch ein dunkles Geheimnis hindert sie, einander beizustehen.Konstanz 1415: Die Hinrichtung des Ketzers Jan Hus steht bevor. Zwei Brüder machen sich auf den Weg zum Konzil in die überfüllte Stadt: Martin, ein raubeiniger Söldner, und Alban, ein heimlicher Anhänger von Hus. Während sich Martin im Hurenviertel herumtreibt, versucht Alban, dem eingekerkerten Reformator zu helfen. Beide geraten in Lebensgefahr. Doch ein dunkles Geheimnis hindert sie, einander beizustehen. [/quote]Quelle: Amazon de [b]Meine Meinung[/b] Mit diesem Buch hatte ich endlich mal wieder einen Historischen Roman in Händen der in meinen Augen sehr gut recherchiert war. Das Konzstanzer Konzil, das den Johannes Hus für seine Bibelauslegung aburteilen will. Drum herum webte die Autorin die Geschichte zweier Brüder wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten. Der eine ein verarmter Ritter, Weiberheld, Draufgänger, Martin. Der andere ein gottesfürchtiger Mönch, der aber den Lehren des Johannes Hus anhängt, Alban. Albans Abt bekommt Wind davon das er den Lehren des Johannes Hus verfallen ist und nutzt das schamlos aus. Da dieser Abt auch noch Männer sehr gern hat. Hat Alban nichts zu lachen. Anfangs hatte ich meine Schwierigkeiten in die Geschichte zu kommen. Es passierte so viel, aber die Spannung wollte sich bei mir nicht einstellen. Dies sollte sich aber noch ändern, ab diesem Punkt war es dann schwer das Buch aus der Hand zu legen. Ich war mitten drin in der Geschichte und vor meinem inneren Auge spielte sich ein Film ab. Die Begebenheiten waren so richtig plastisch beschrieben und wunderbar ausgearbeitet. Mit jedem weiteren Kapitel bangte ich um Martins aber auch um Albans Leben. Die Schergen des Abtes hätte ich am liebsten ins ewige Eis geschickt. Auch die Liebesgeschichte zwischen Martin und Susanna war sehr schön geschrieben, Gegensätze ziehen sich doch an. Wie ein paar Magneten die am Ende doch gleich gepolt werden und doch zu einander finden können. Ich danke der Autorin für dies fast bildlich geschriebene Lesevergnügen Die Buch bekommt 4 von 5 Sternen von mir Eine satte Empfehlung, das Buch sollte gelesen werden von Lesern die sich gern mit der Geschichte auseinander setzten.
  6. Cover des Buches Das vergessene Pergament (ISBN: 9783732584345)
    Philipp Vandenberg

    Das vergessene Pergament

     (81)
    Aktuelle Rezension von: PrinzessinMurks
    Einst gab es eine Schenkungsurkunde für den Vatikan - auf dieser beruht die Macht der Kirche von Beginn an bis heute. Was wäre, wenn diese Urkunde eine Fälschung wäre, und was, wen der Vatikan dies wüsste? - Noch interessanter: Was würde dem zustoßen, der dies wüsste? Vandenberg erzählt mal wieder farbenfroh und lebendig aus dem Mittelalter.
  7. Cover des Buches Duden. Was jeder wissen muss. Deutsche Geschichte (ISBN: 9783411740116)
  8. Cover des Buches Deutsche Geschichte (ISBN: 9783961281459)
  9. Cover des Buches Der Ketzer und das Mädchen (ISBN: 9783839214947)
    Petra Gabriel

    Der Ketzer und das Mädchen

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Zyrin

    Als Ennlin die Flucht vor dem Kinderhändler „Gelber Hans“ gelingt, landet sie gemeinsam mit ihrem kleinen Bruder in den Straßen von Konstanz. Sie beklaut eines Tages Benedikt, den Sohn der Pfisterin, die in der Stadt gute Geschäfte macht, unter anderem mit der Nobelhure Constanzia. Vom Hunger getrieben geht Ennlin zur Armenspeisung, wo ihr Hennslin, der Neffe eines Ritters auflauert und ihr zusammen mit Freunden an den Rock will. Benedikt greift ein, doch in diesem Tumult verschwindet Jakob, Ennlins kleiner Bruder, denn der Gelbe Hans ist ebenfalls in Konstanz und will Rache. Durch eine Verkettung „interessanter“ Zusammenhänge landet Ennlin ausgerechnet als Dienstmagd im Hause der Pfisterin, wo auch Hus, der Ketzer aus Böhmen Quartier nimmt. Zudem gerät Ennlin immer wieder in Schwierigkeiten, da sie ihren Bruder aus den Fängen des Gelben Hans befreien will, dabei bekommt sie Hilfe von sehr einflussreichen Gönnern unter denen ihr Lehenherr und ein englischer Graf sind. 


    Die Autorin erzählt in diesem Buch ein ziemlich einfaches und nettes Märchen für Erwachsene. Ennlin, das tapfere junge Mädchen, dem viel Unglück zustößt, aber das immer viele Retter und Ritter um sich schart, die sie immer im letzten Moment retten, bevor ihr tatsächlich etwas zustößt. Die Erzählung wird zudem durch die Schilderungen und Begebenheiten des Konzils unterbrochen. Zwar schafft es die Autorin schöne Intrigen und Zusammenhänge in die Geschichte zu spinnen, doch bleibt die Erzählung ohne Spannungsbogen und Gefühl. 


    Eigene Meinung
    Dieser Roman war schnell durchgelesen. Überzeugen konnte mich die Erzählung aber nicht. Da kommt eine Unfreie vom Land nach Konstanz und freundet sich nach und nach mit dem Jungen an, den sie zuerst bestiehlt und dann mit einem, der sie fast vergewaltigen wollte. Das klingt sehr nach einer Heldin, die dann auch noch alle Jungs ihre Ritter nennt. Natürlich verliebt sie sich in einen, selbstverständlich den anständigen aus bürgerlichem Haus und natürlich kommt es, wie es kommen muss, nämlich, dass sie doch keine so Unfreie ist, sondern…ach ja…


    Fazit: Zwei Sterne für gute Recherche, hervorragende und passende Wortwahl.
  10. Cover des Buches Ein Kaiserschmarrn (ISBN: 9783941400313)
  11. Cover des Buches In Nomine Diaboli (ISBN: 9783839214657)
    Monika Küble

    In Nomine Diaboli

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Gwhynwhyfar
    Ich habe mich durch diese 770 Papierseiten hindurchgequält, die nicht Fisch, noch Fleisch sind. Ein Histo-Roman? Ein wenig. Ein Sachbuch? Ein wenig. Ein Krimi? Auf keinen Fall. 

    Dieser Roman wurde vielumworben und ich war enttäuscht. Gleich nach ein paar Seiten war ich geneigt das Buch wegzulegen, da es mich sprachlich überhaupt nicht ansprach. Adjektive fast vor jedem Subjekt, Füllwörter, Schachtelsätze, Grammatikfehler, ungelenke Sätze. Die Geschichte wechselt vom Präsens ins Perfekt, so etwas darf nicht passieren. Von der Grammatik der Steigerung haben die Autoren und Korrektoren nichts gehört, denn Gesichter werden röter, es gibt den reinsten Wein … Alle Protagonisten lächeln am Fließband. Ich konnte das Wort nach ein paar Seiten nicht mehr lesen. Sprachlich holprige Sätze, die Tränen in die Augen treiben, einer nach dem anderen.
    „Sie sind ebenso prächtig gekleidet wie er, mit seidenem Wams, eleganten roten und schwarzen Beinlingen und kostbaren Samtmänteln …“
    „‘Ihr seid spät, Dandolo´, eröffnete der Rote missmutig das Gespräch. Dandolo lächelt malizös.“ – Und irgendwie lächeln dann alle hin und her, gefühlte zwanzig mal auf jeder Seite.
    Es folgten Sätze, die mir ein Kopfschütteln abverlangten: „Als Cunrat Wolgemut zum ersten Mal die Augen aufschlug war er gestorben.“ - „Das Alter und die Strenge haben tiefe Furchen um seinen Mund gegraben.“
    Oder wie mag ich dies verstehen?: „Langsam pendelt im Morgengrauen ein Leichnam hin und her, dreht sich dann und wann gemächlich um sich selbst.“ Es muss schon ein ordentlicher Wind blasen, der einen Mann ständig am Galgen hin und her bewegen lässt, aber von Wind ist nicht die Rede. Als geduldiger Mensch gab ich dem Buch eine weitere Chance. Geduld ist bei diesem Roman grundsätzlich anzuraten. Sprachlich wurde es dann besser, es lohnt sich weiterzulesen. Nur spannend wird es bis zum Ende nicht. Cunrat stohotttertt sich am Anfang durchs Buch. Eine Hauptfigur die stottert, im Lesefluss nicht auszuhalten. Glücklicherweise schafft er es, seinen Sprachfehler abzulegen. Sonst hätte ich vorher aufgehört zu lesen. Wäre besser gewesen, das von Anfang an zu lassen.

    Worum geht es in diesem Roman? Genau hier habe ich ein Problem. Nimmt man die Story von fast 800 Seiten, kann man sie ziemlich kurz zusammenfassen. Im Herbst 1414 finden sich kirchliche und weltliche Machtelite zum größten kirchenpolitischen Konzil des Mittelalters in Konstanz zusammen. Drei Personen nannten sich Papst, was dem König zuwider war. Eine Lösung musste her, sich auf einen Papst zu einigen. Aus 8000 Einwohnern wurden plötzlich 80.000 in der Bodenseestadt. Die Stadt brauchte Nahrung und Servicepersonal. Bäckergeselle Cunrat Wolgemut trifft in Konstanz ein, um seinem Onkel, dem Bäckermeister Katz, während des Konzils zur Hand zu gehen. Als er das Bärbeli, die Tochter vom Katz, nicht heiraten will, wird er hinausgeworfen. Der Deutsch-Venezianer Giovanni Rossi, nimmt ihn in seine Crew von Bäckergesellen aus Venedig auf, die bis auf Giovanni kein Deutsch sprechen. Auf Handkarren bieten sie ihre Backwaren an. Gleichzeitig gibt es den ein oder anderen Toten in Konstanz und Cunrat hält sich ganz zufällig immer in der Nähe der Morde auf und rätselt, was passiert, zufällig kannte auch jeden Toten. Giovanni ist sein Freund und sie sind meist zusammen. Sie kommen dem Mörder mehr zufällig auf die Spur, wie die ganze Story auf unendlich vielen Zufällen zusammengeschustert wird, was sie unglaubwürdig macht.

    Woran liegt das? Für mich ist dieses Manuskript dreigeteilt. Nicht die Story ist das Hauptthema, sondern das Konzil als erster Block. Genau das macht das Buch schwer lesbar. Wer einen Roman kauft, sucht eine Story. Sehr genau werden die Geschehnisse des Konzils dargestellt, das drei Jahre dauerte. Der Sekretärs des Papstes, Poggio Bracchiolini, schreibt ellenlange Briefe über die Ereignisse, die mit viel Liebe und Kenntnis recherchiert wurden, aber in einem Roman einen Bruch bilden, sozusagen den Leser übergestülpt werden. Ein Sachbuch wäre anschaulicher gewesen. Ich habe die Briefe quergelesen, bzw. überblättert. Langeweile lässt grüßen in Ausdruck und Inhalt. Und obendrein ist Poggio Bracchiolini auf der Suche nach den Manuskripten von Cicero, was auch immer das in dieser Geschichte zu suchen hat. Ein langweiliger Nebenplot.
    Der zweite Block besteht aus dem mittelalterlichen Konstanz. Man könnte eine Karte vom alten Konstanz beim Lesen erstellen, denn jede wichtige Straße und jedes wichtiges Gebäude in Konstanz und Umgebung werden genau beschrieben. Man kann sich die historische Baustruktur bildlich vorstellen, ebenso die sozialen Strukturen. Mittelalterliche Märkte, Handwerker, Ritterturniere, Bankette, Schankstuben- und Badehäuser, öffentliche Hinrichtungen und Ketzerverfolgung, einschließlich der Hinrichtung von Jan Hus, das ist alles ganz hübsch, aber es ufert in der Beschreibung leider aus und animiert zum weiterblättern. Als Beispiel nehme ich ein Fest im Haus eines Patriziers, das über ca. 40 Seiten beschrieben wird, ohne dass die Geschichte vorwärtsgebracht wird. Zuerst wird das Haus von außen beschrieben, dann von innen, samt Möbel und Bilder bis zum Geschirr und dem Essen. Sogar Kaiser Sigismund ist zugegen. Am Ende taucht wieder Cunrat auf, der dort als Hilfskellner angestellt ist (als ob er als Bäcker nicht genug zu tun hat). Nur allein die Beschreibung von einem Weihnachtsgottesdienst umfasst ca. 30 Seiten. Ein Sachbuch wäre auch hier interessanter gewesen. Ich könnte so fortfahren. Diese ellenlangen Beschreibungen habe ich meist überblättert, um nicht einzuschlafen. Aus der Geschichte fliegt man nämlich gedanklich sonst ganz heraus.
    Im dritten Teil geht es um den Bäckergesellen Cunrat. Diese Geschichte sollte in einem Roman das Herzstück sein. Hier scheint es mir aber, das Block eins und zwei zuerst vorhanden waren und es nun darum ging, sie zusammenzufügen und drumherum eine Story zu erfinden, damit man das ganze Roman nennen kann. Cunrat stolpert tumb durch die Geschichte, ist ganz zufällig immer in der Nähe, sobald ein Mord geschieht und zufällig kennt er die Toten. Mal mag das so sein, aber Cunrad findet alle Ermordeten der Stadt zuerst, hört die Rufe, steht daneben … Und da ja meist hohe Herrschaften ermordet werden, muss irgendetwas konstruiert werden, damit Cunrad mittendrin ist. So muss er sich mit Poggio Bracchiolini (den gab es wirklich) anfreunden, was für mich völlig undenkbar ist, mit einem jüdischen Arzt, dem Stadthenker usw. Seine Freundin muss in einem Patrizierhaushalt angestellt werden, die Herrschaften müssen ein freundschaftliches Verhältnis zu ihren Angestellten führen, damit auch Cunrat sich mit ihnen anfreunden kann, den König bedienen darf beim Fest und wieder neben einer Leiche steht. Cunrat ist nicht der Schlauste, löst aber alle Rätsel der Mordserie, was der Obrigkeit nicht gelingt und er schaltet plötzlich Gedanken frei, die nicht zu seinem Charakter passen. Das störte mich sehr. Nun darf man sich Curat nicht als Detektiv vorstellen. Nein, er ist halt zufällig immer dort, wo ein Mord geschieht, zufällig kennt er den Toten, zufällig kann er sich etwas zusammenreimen. Die Story ist höchst konstruiert und unglaubwürdig. Es gibt keinen Moment der Spannung. Wer einen Spannungsbogen im Plot sucht, wird nicht fündig. Auch die Wiederholungen nerven erheblich. Cunrat erlebt etwas, Poggio schreibt einen Brief, indem er die Geschehnisse wiederholt und über das Konzil berichtet. In jedem Brief gibt es ellenlange Wiederholungen der Vorseiten.
    Am Ende ist das Konzil abgeschlossen. Was macht man nun als Autor mit Cunrat? Und wieder kommt der Zufall geflogen, er bekommt in der Heimat per Brief den Traumjob angeboten. Ein Zufall nach dem anderen, meine beiden Hände reichen lange nicht aus zum Zählen. Die eigentliche Geschichte wird immer wieder unterbrochen, man könnte sie wahrscheinlich, würde man sie herausnehmen, auf 100 Seiten zusammenschrumpfen. Ellenlange Beschreibungen aus Block eins, inclusive der ausufernden Briefe von Poggio und Block zwei sind aber nicht alles. Immer wieder gibt es Nebenstränge, wie die von Simon Ringlin, der seitenlang über sein Leben als Sklave im Morgenland berichtet. Was hat das mit dieser Geschichte zu tun? Taucht Cunrat mal wieder auf, so überlegt man zunächst, was war eigentlich zuletzt mit diesem Kerl passiert?

    Sämtliche Figuren werden oberflächlich und hölzern dargestellt. Die Schriftsteller konnten ihnen keine Leben einhauchen, keine Persönlichkeit. Sie sind irgendwie da und agieren, um die Berichte vom Konzil mit Figuren zu füllen. Wie sehen sie aus? Curat ist ziemlich groß, nicht der Schlauste, das Bärbeli hat verfaulte Zähne. Blond sind sie. Mehr fällt mir zu keiner Figur ein. Was denken sie? Was treibt sie vorwärts? Keine Ahnung.

    Ein langes Konzil mit Papstwahl, eine interessante Begebenheit in Konstanz, daraus hätte man etwas gestalten können. Hier finde ich einerseits die detaillierte Schilderung des damaligen Konstanz und des Mittelalters, dort die detaillierten Vorgänge des Konzils und zwischendrin eine langweilige Geschichte. Zuviel des Guten erschlägt den Leser, nervt mit Wiederholungen, lässt ihn einschlafen. Tut mir leid, hier passt gar nichts zusammen. Das Buch wird als Krimi empfohlen. Ein Krimi kann es gar nicht sein, weil es keine Ermittlungen gibt. Denn Cunrat ermittelt nicht wie ein Detektiv oder Hobbydetektiv, er steht halt immer in der Nähe von Morden, reimt sich was zusammen. Da hilft es auch nicht, wenn die Autoren gebetsmühlenhaft er wähnen, dass Cunrat herausbekommen will, wer seinen Freund, den Gastwirt, ermordet hat, der erste Tote. Er war sein Freund? Cunrat war Gast in der Schenke, hatte sonst nichts mit ihm zu tun. Auch hier eine Intension, die logisch nicht nachzuvollziehen ist.

    Sprachlich gesehen hat das Buch mich nicht gereizt. Am Anfang eine Katastrophe, später lesbar. Allerdings ist die Sprache von Cunrat und seinen Freunden sehr flapsig, auch wie man mit den Herrschaften spricht. Würde man lediglich die Dialoge herausfiltern, vorlesen, niemand käme auf einen mittelalterlichen Stoff. Es ist die Sprache von heute. Das hat mich gestört, kein historisches Leseerlebnis aufkommen lassen. Zwischendurch fallen häufig italienische Sätze. Wohl dem, der Italienisch spricht, ansonsten Pech gehabt. Sollte jemand Probleme mit dem Einschlafen haben, so empfehle ich das Buch. Wer eine gute Geschichte sucht, ist schlecht bedient. Wer etwas über das Konzil lesen möchte, ist mit einem Sachbuch besser dran, muss sich somit nicht durch Bankette und Messen quälen und sich mit unglaublichen Zufällen des Cunrat beschäftigen. 
  12. Cover des Buches Mittelalter (ISBN: 9783817485680)
  13. Cover des Buches Das Hexenzeichen (ISBN: 9781542047357)
    Nora Berger

    Das Hexenzeichen

     (19)
    Aktuelle Rezension von: fredhel
    Emma hat Glück im Unglück. Als sie als Findelkind im Kloster abgegeben wird, findet sich schnell eine adlige Ziehmutter, die sie an Kindes statt aufnimmt. Sie versteht sich gut mit ihrem jüngeren Bruder Ekart und verliebt sich als junges Mädchen in den Ritter Wolfram. 
    Anhand dieser drei Schicksale beschreibt die Autorin Nora Berger das Leben im Mittelalter zur Zeit des Konzils zu Konstanz.
    Aus Emmas Blickwinkel erfährt man viel über das Leben in einer Burg, die Pflichten einer Frau und nimmt Anteil an ihrem schweren Schicksal.
    Mit Ekart begibt sich der Leser auf einen Kreuzzug ins Heilige Land, und Wolfram wird zum Anhänger von Jan Hus, aus damaliger Sicht einem Ketzer, aus heutiger einem Vorläufer der Reformation durch Martin Luther.
    Das Buch verknüpft zwar die drei menschlichen Schicksale miteinander, liefert auch einiges an geschichtlichem Hintergrund (wobei ich nicht beurteilen kann, wie gut die Tatsachen dargestellt werden), aber es konnte mich nicht fesseln. Es waren für mich einfach zu viele Personen und Schauplätze, so dass ich mich nicht auf ein Geschehen konzentrieren konnte. Da half es auch nichts, dass zum Schluss alle Handlungsstränge schnell in einen münden. 
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