Bücher mit dem Tag "jary"
13 Bücher
- Micaela Jary
Das Bild der Erinnerung
(88)Aktuelle Rezension von: n_readsDieser Spruch wird in diesem Roman wahr. Ein Bild so klar und intensiv gemalt, dass es die kühnste Gedanken hervorbringt. Gemalt zu einer Zeit, wo dies absolut als Skandalös galt. Es ist jedoch eine so beeindruckende Szene und macht es wertvoll. So bedeutend, dass alles versucht wird, dass dieses Bild im 2. Weltkrieg kein Schaden nimmt. Aber warum? Und wir das in der prekären Zeit möglich? Diesen und weiteren Fragen geht Anna Falkberg auf die Spur und ahnt nicht, was sie damit alles auslöst.
Der Roman fesselt einen mit der Spannung um dieses Bild. Es wird zwischen Vergangenheit und Gegenwart fließend gewechselt, sodass der Faden nicht verloren geht auch dank des tollen Schreibstils. Romantisch würde ich das Buch nicht unbedingt beschreiben, denn hinter der intensiven Liebe, die in der Kriegszeit erwähnt wird, verbirgt sich leider einige Schattenseiten.
- Micaela Jary
Sterne über der Alster
(75)Aktuelle Rezension von: julestodoDer zweite Band von Micaela Jary um die Familie Dornhain aus Hamburg. Schon den ersten Band habe ich sehr gerne gelesen, nun wollte ich gerne erfahren, wie es der Familie weiterhin ergeht. Die Zeit um den 1. Weltkrieg und die Zeit danach sind gut wiedergegeben und das Schicksal der Menschen, die diese Zeit miterleben mußten. Nicht nur die Situation der Familie Dornhain ist gut wiedergegeben, auch die der Menschen aus nicht so gut situierten Schichten, die sich in der Zeit nach dem Krieg versuchen müssen sich über Wasser zu halten und zu überleben.Der Schreibstil von Micaela Jary gefällt mir sehr gut. Die Bücher, die ich bisher gelesen habe, und auch dieses hier sind flüssig zu lesen und die Personen scheinen authentisch.
Gerne werde ich weitere Bücher von dieser Autorin lesen!
- Micaela Jary
Das Haus am Alsterufer
(140)Aktuelle Rezension von: Katjuschka"Das Haus am Alsterufer" ist der erste Band einer Familiensaga über die Hamburger Reederfamilie Dornhain.
Anfang des 19. Jahrhunderts:
Der verwitwete Victor Dornhain lebt mit seinen Töchtern Ellinor, Helene (Nele) und Lavinia sowie seiner Mutter Charlotte in einem herrschaftlichen Anwesen am Alsterufer.
Ellinor ist als Nachfolgerin von Victor Dornhain auserkoren und ihr Interesse liegen in den Frauenrechten und der Betriebswirtschaft.
Nele studiert Malerei und Grafik in München.
Die Jüngste, Lavinia ist sehr ichbezogen und naiv - stets versucht sie ihren Willen durchzusetzen.
Dies geschieht auch, als sie Konrad Michaelis kennenlernt - einen aufstrebenden und jungen Architekten.
Lavinia wählt ihn als ihren zukünftigen Ehemann aus und es gelingt ihr sogar mit unlauteren Mitteln ihr Ziel zu erreichen.
Dabei ist Schwester Nele die Frau, die Konrads Liebe gewonnen hat. Die beiden lernen sich kennen und lieben, wobei Konrad nichts vom familiären Hintergrund Neles weiß. Deshalb ist die Überraschung groß, als die Wahrheit an der Verlobungsfeier von Lavinia und Konrad ans Licht kommt.
Für wen wird Konrad sich entscheiden?
Und dann ist da noch Klara Thießen, das Hausmädchen. Victor Dornhain stellt sie auf eine Empfehlung hin ein, in dem Wissen, dass sie seine uneheliche Tochter ist.
Dunkle Wolken ziehen auf, als der 1. Weltkrieg ausbricht. Die Welt verändert sich - auch für die Dornhains...
Micaela Jary ist mit "Das Haus am Alsterufer" eine wunderbare Familiensaga gelungen.
Die ebenfalls empfehlenswerte Fortsetzung heißt "Sterne über der Alster" - Micaela Jary
Sehnsucht nach Sansibar
(80)Aktuelle Rezension von: Steffi_the_bookworm3.5
1888 sind drei Frauen aus sehr unterschiedlichen Verhältnissen an Bord eines Schiffes auf dem Weg nach Sansibar. Da ist zum einen Viktoria, eine Reederstochter, die nach einem Skandal Hamburg verlassen soll, um ein wenig Gras über die Sache wachsen zu lassen, zum anderen Antonia, die einen Forscher als seine Sekretärin auf einer Expedition begleitet und Juliane, ein verwöhnte junge Frau aus reichem Hause. An Bord freunden die sich drei Frauen und starten in ihr Abenteuer auf Sansibar.
Mich konnte die Geschichte um die drei Frauen sehr gut unterhalten und ich fand ihre unterschiedlichen Lebensweise und Lebenshintergründe sehr interessant. Wir begleiten die drei Frauen auf ihrem Abenteuer in einem fremden Land, wie sie sich zurechtfinden müssen und neue Dinge auf sie warten.
Auch die Umgebung und das Land werden mit vielen Details beschrieben und man hat das Gefühl alles genau vor Augen zu haben. Dennoch haben sich ab und an ein paar Längen eingeschlichen und mir fehlte manchmal ein wenig ein roter Faden. Die Geschichte konnte mich aber auch des öfteren überraschen.
Insgesamt war das Buch für mich ein unterhaltsamer historischer Roman, der mit einem tollen Setting überzeugen kann.
- Micaela Jary
Das Kino am Jungfernstieg
(29)Aktuelle Rezension von: sandra_liest123Gesamteindruck: Enttäuschend: kein großes Kino. Als Cineastin war ich begeistert von dem, was der Klappentext und das Interview mit der Autorin – selbst Tochter eines Filmkomponisten in der Ära des Nachkriegskinos – versprachen, beim Lesen wurde ich jedoch herb enttäuscht. Denn es ist der Autorin nicht gelungen, ihr Wissen szenisch in den Roman einzuarbeiten. Dass ihr Vater Michael Jary mit den Größen des Nachkriegskinos verkehrte und die Autorin als Kind ein Autogramm von Zarah Leander bekam, macht sich als Verkaufsstory für den Roman zwar gut, verhilft dem Roman jedoch leider nicht zu Qualität und inhaltlicher Tiefe.
Zur Handlung: Auf spannende Details über das Nachkriegskino in Deutschland wartet man vergeblich. Ja, in zwei Szenen wird zwar ein Filmdreh bei Nacht in den Trümmern Hamburgs beschrieben, aber alles, was ich lese, ist: Am Set scheinen helle Scheinwerfer und dann ruft der Regisseur „Schnitt“. Mehr nicht? Nein, mehr nicht. Es gibt nur drei kurze Szenen, die tatsächlich im titelgebenden Kino am Jungfernstieg spielen, aber da wird nur viel geredet über alten Glanz, das Kino liegt bis zum Ende des Romans in Ruinen im Dornröschenschlaf.
Ein paar blutleere Fakten werden über die Tätigkeit der britischen Film Section eingestreut, die für die Entnazifizierung der Filmschaffenden zuständig ist. Diesen Aspekt zeigt die Autorin durch die Figur des britischen Offiziers John Fontaine, der jedoch arg blass bleibt. Einen kritischen Blick – z. B. durch die Augen des Briten – auf die deutsche Filmwelt im Spannungsfeld zwischen Nazi-Ideologie, Mitläufertum und subversiver Gegenströmung sucht man vergeblich.
Pluspunkte für den Schauplatz und Stil: Die Atmosphäre im bitterkalten Winter 1946 im zerbombten Hamburg mit Lebensmittelknappheit wird eindringlich beschrieben. Sprachlich ist der Roman solide geschrieben, flüssig lesbar.
Zu den Figuren: Enttäuscht war ich von der Protagonistin Lili Paal, Schnittmeisterin beim Film: Es gibt keine Szene im Schneideraum, in der ich als Leserin miterlebe, wie das handwerklich und künstlerisch funktioniert. Auch hat mich genervt, dass Lili wie ein Backfisch charakterisiert wird. Ständig wiederholt die Autorin die gleichen banalen Gedanken von Lili, in denen sie jede verbotene Berührung mit Fontaine analysiert. Die eine große Liebesszene fand ich ungelenk geschrieben, wenig Knistern, stattdessen zähe Gespräche und konstruierte Missverständnisse bei der Zigarette danach. Und dann plötzlich ein Autounfall, damit mal was Dramatisches passiert.
Der im Klappentext als charismatisch gepriesene Filmregisseur Leon Caspari hat nur drei Auftritte im Roman und wirkt wie ein wandelndes Klischee des impulsiven Künstlers. Holzschnittartig sind auch die weiteren Nebenfiguren, besonders die fiese Halbschwester Hilde und deren Mann werden platt als die Bösen präsentiert, ohne jegliche Ambivalenz.
Fazit: Das größte Problem ist meines Erachtens, dass Autorin und Verlag für eine bessere Markttauglichkeit unbedingt eine mehrteilige Saga machen wollten. Dabei hätte die Story viel besser kompakt in 1 Roman von rund 400 Seiten erzählt werden können. Aber stattdessen nimmt die Autorin hier in Band 1 mit 359 Seiten Anlauf (und endet mit einem Cliffhanger – alle Storyteile hängen unvollständig in der Luft) für Band 2, wo es dann erst richtig losgeht. Frustrierend. Muss ich nun – nachdem Band 1 meine Erwartungen enttäuscht hat – mit Band 2 anfangen in der Hoffnung, dass doch noch etwas Interessantes über die Kinowelt kommt?
- Micaela Jary
Die Villa am Meer
(67)Aktuelle Rezension von: Renate1964Warnemünde 1897. Katharina liebt Joachim. Als er als Seemann lange abwesend ist, heiratet sie aus dem Wunsch nach Geborgenheit den viel älteren Korbmanufakturbesitzer Borchers
Leicht und flüssig geschrieben, die Entstehung der Strandkörbe und das Aufblühen der Seebäder sind interessant, ebenso wird der 1.Weltkrieg sehr gut beschrieben. Die Personen sind flach,die Liebesgeschichte vorhersehbar
- Micaela Jary
Wie ein fernes Lied
(62)Aktuelle Rezension von: InaRomHamburg 1939:
Die achtzehnjährige blonde Marga liebt den Jazz, der in die Beine fährt und sie überall tanzen lässt. Genauso vernarrt ist sie aber auch in ihren Jugendfreund Michael Friedländer, einen jüdischen Klarinettisten. Beide sind glühende Fans der Swing-Jugend, die sich an englischer und amerikanischer Musik erfreut. Als der Ton in der Gesellschaft rauer und gefährlicher wird, emigriert Michael nach Paris. Beim Abschied am Bahnhof ist sie fest davon überzeugt ihre große Liebe einmal wiederzusehen, denn ihre Liebe ist wie ein Lied, das niemals verklingt. Doch der herannahende Krieg erschwert ihr die Suche nach Michael. Oder will er gar nicht gefunden werden? …
Paris 1999:
Der Journalist Frank Renner sitzt in einem Restaurant, wo er fünf jungen Frauen der Darbietung des alten französischen Chansons La Mer, lauscht. Er bemerkt, wie ein älterer Tischnachbar der blonden Pianistin verstohlene Blicke zuwirft und plötzlich wie getrieben, seinen Platz verlässt und zum Ausgang des Lokals stürmt. Frank wundert sich, als er sieht, wie die Pianistin versucht, dem alten Mann zu folgen und mit Rufen zum Stehenbleiben zu bewegen. Der Instinkt des Journalisten erwacht und ohne dass ihm richtig klar ist, was ihn antreibt, folgt er den Beiden. Er sieht noch die schwarze Karosserie eines Taxis und hört die kreischenden Bremsen denen ein Schrei folgt …
Mein Taschenbuch hat ein wunderschönes Titelbild. Es zeigt ein Mädchen mit blonden Haaren, das einem wegfahrenden Zug nachblickt. Auf 590 Seiten wird in 59 Kapitel abwechselnd in zwei Zeitebenen der rote Faden zwischen Marga und Andrea gesponnen. Der Schreibstil ist flüssig und so interessant, dass man immer wissen möchte, wie es mit den Protagonisten weitergeht. Marga wurde mir sehr gut vorstellbar beschrieben. Eine junge hübsche Frau, die die Jazz-Musik und das Tanzen liebt und noch dazu gut singen kann. Sie macht ihre Ausbildung zur Sängerin mit dem Hauptwunsch, dadurch ihre große Liebe Michael wiederzufinden. Denn Michaels Herz gehört ebenfalls der Musik. Marga übersieht ein bisschen, dass der Krieg Menschen verändert hat und ich hätte sie gerne darauf hingewiesen, dass die wirklich große Liebe, sie schon seit Jahren auf ihren Reisen begleitet und beschützt. Das Zusammenführen der beiden roten Fäden am Ende des Buches hat mir sehr gefallen, aber am meisten beeindruckt hat mich die Tatsache, dass ich sehr viel über die damalige Zeit und ihre Swing-Musik samt Swing-Jugend gelernt habe. Es war sehr aufschlussreich, darüber auch im Internet nachzulesen. Am Ende des Buches hat die Autorin eine interessante Fußnote zur Entstehung der Geschichte und ein Verzeichnis der im Roman genannten Künstler verfasst. Dieser Roman war eine tolle Erfahrung und hat mir sehr gefallen. Ich habe mir nur ein wenig mit den vielen (manchmal gleichen) Namen schwergetan. Für Leser historischer Romane mit Liebe zur Musik gebe ich gerne eine Leseempfehlung ab.
- David B. Coe
Die Chroniken von Amarid. Bd.5
(9)Aktuelle Rezension von: LerchieWie Ende des letzten Buches bereits zu lesen war, hat sich der Orden gespalten, bzw. der Eulenmagier Erland ist mit seinem Gefolge aus der Großen Halle marschiert und hat die Liga von Amarid gegründet. Er will den Orden vernichten. Er hat sich der Hilfe Cailins versichert, die am Anfang noch nicht bemerkt, dass er sie eigentlich nur benutzt. Auf Orris, den sie einen Verräter nennen, machen die Ligamagier Jagd.
Jaryd hat seinen Falken verloren, ist seit einem halben Jahr ungebunden. Auch Alaynas Vogel ist gestorben, doch hat sie sich bald an eine Eule gebunden. Sie haben eine kleine Tochter, die sie Myn nenne, in Anlehnung an die Eulenweise Jassemyn, die Sartol getötet hat. Myn zeigt schon lange den Blick und ihre Prophezeiungen sind allesamt eingetroffen. Eines Morgens behauptet sei, sie würden schon am nächsten, spätestens übernächsten Tag nach Amarid gehen. Bis zur Versammlung war es aber noch einige Zeit hin. Doch Jaryd und Alayna glaubten Myn. Alayna fing an zu packen, während Jaryd nach Lastri ging, um der Stadtoberen ihre Abwesenheit in nächster Zeit mitzuteilen, und auch noch einige Einkäufe zu tätigen. Auf dem Weg in die Stadt begegnete er seinem nächsten Vogel. Es war ein Adler und Jaryd wusste sehr genau, was das hieß. Myn hatte recht behalten, sie mussten nach Amarid, denn immer wenn ein Magier sich an einen Adler gebunden hatte, hatte es Krieg gegeben. Auch Alayna war erschrocken, als sie den Adler sah. Jaryd musste Radomil per Cerryl-Var Mitteilung machen, damit der mittels Rufstein eine Versammlung einberufen solle.
In Tobyn Ser hatte sich in den letzten Jahren vieles verändert. Seit Orris aus Lon Ser zurückgekommen war, hatten sich Handelsbeziehungen angebahnt, und der Tempel ließ unmäßig Holz schlagen. Den Magiern gefiel das nicht, doch sie konnten dagegen nichts tun, denn es war Grund und Boden des Tempels. Außer der Liga und dem Orden gab es jetzt auch noch freie, umhanglose Magier, die ihre Dienste anboten. Und so trafen Baden und Sonel auf drei Umhanglose, die einem Dorf gegen die Hüter des Tempels wegen eines Kahlschlags halfen.
Diese drei waren überzeugt, am meisten die Frau, dass sie Hilfe bräuchten, und die Magierin setzte sich durch, die Hilfe der Unbehausten in Anspruch zu nehmen. Und so geschah es, dass für einen Unbehausten der Zeitpunkt kam, auf den er schon lange gewartet hatte…
Auch für Melyor in Lon Ser lief nicht alles ganz reibungslos. Es gab Attentate und Verrat.
Das Buch geht wieder spannend weiter. Die Stelle der Bindung Jaryds an den Adler und als er seiner Frau Alayna seinen neuen Vogel vorgestellt hat, lese ich immer wieder besonders gern. Schlimm ist die Stelle, als die Magierin zu dem Unbehausten geht und ihre Zustimmung zu etwas gibt, das sie gleich darauf bereut, aber nicht mehr ändern kann. So ist der ganze Roman spannend, zumal es noch eine Person gibt, die sich an einen Adler bindet. Diese Bücher sind zwar schon etwas älter, genauer aus 2002, aber immer wieder spannend. Der Autor hat, wie Tolkien – obwohl man das natürlich nicht vergleichen kann – eine eigene Welt erfunden: Tobyn Ser und Lon Ser die nur durch die Lon-Tobyn-Landenge verbunden sind. Nördlich davon gibt es dann noch Aborij. Wie gesagt, auch wenn die Bücher schon etwas alt sind, sind sie doch sehr lesenswert. Dies ist der fünfte Band der Chroniken, darauf folgt nur noch Band sechs.
- Micaela Jary
Das Kino am Jungfernstieg - Der Filmpalast
(22)Aktuelle Rezension von: sandra_liest123Vorab: Der Romantitel und Klappentext grenzen an Etikettenschwindel, denn das Kino am Jungfernstieg gibt es in Band 2 gar nicht mehr, es wurde in einen Jazzclub umgewandelt. Ein Filmpalast wird nur erwähnt und nie szenisch gezeigt, lediglich die letzte Szene spielt auf dem roten Teppich einer Filmpremiere. Auf Einblicke in die Filmwelt – z. B. Dreharbeiten, Kinovorstellung, Betreiben eines Kinos – wartete ich als Leserin vergeblich. Die Protagonistin arbeitet zwar als Cutterin bei der Wochenschau, aber ich erfahre nur, dass sie dabei einen weißen Kittel trägt und sonst gar nichts über den handwerklichen und künstlerischen Prozess. Enttäuschend.
Band 1 der Saga fand ich langatmig, endet mit einem Cliffhanger. Ich empfehle, direkt mit Band 2 einzusteigen, man versteht alles.
Handlung in Hamburg 1951:
Im Zentrum steht Filmschnittmeisterin Lili, die physisch und seelisch von dem Autounfall (vor 4 Jahren) heilen muss, ihre Familiengeschichte recherchiert und sich aus ihrer unglücklichen Ehe befreit, um endlich ihre große Liebe und ihren Erbanteil zu erkämpfen. Die Vernetzung der Figuren untereinander – geheime Verwandtschaftsverhältnisse und ehemalige Liebschaften – wirkte auf mich arg konstruiert, wobei sich der in beiden Bänden immer wieder erwähnte Kriminalfall bei Dreharbeiten vor dem Krieg unspektakulär auflöst. Meine Erwartung, dass die verschollene Filmrolle die Lösung zu Tage fördert, wurde herb enttäuscht. Damit hat die Autorin ein effekthascherisches Drama aufgebaut, das dann einfach sang- und klanglos im Nichts verläuft. Zudem hat es mich genervt, dass sich das Missverständnis, das die Liebenden voneinander trennt, zwei Mal auf ähnliche Weise wiederholt.
Achtung, Falschinformation vom Goldmann Verlag:
Auf dem Klappentext und in den Produktbeschreibungen diverser Online-Portale finden sich inhaltliche Fehler: Die Figur Thea von Middendorff ist keine berühmte „Hollywood-Diva“, sondern eine abgehalfterte deutsche Schauspielerin der UFA der 1930er Jahre, die seit Jahren im Exil in der Schweiz keinen Film mehr gedreht hat und nun ihr Comeback versucht. Weiterhin heißt es im Teaser: „Auf ihrer Spur befindet sich der britische Journalist John Fontaine, der Thea von Middendorff nun mit einem Interview kompromittiert.“ Solch eine Szene kommt im Roman nicht vor – weder das Interview, noch lüftet John ihr Geheimnis. Der Kriminalfall, der hier fälschlicherweise ins Zentrum der Handlung gerückt wird, klärt sich auf den letzten Seiten in einem Absatz durch die Erzählung einer Nebenfigur auf.
Irreführend ist auch das Buchcover (glamouröse Frau), das zwar ästhetisch ansprechend ist, aber den Kerninhalt und die Atmosphäre des Romans (hart arbeitende und erkrankte Frau geht durch die Ehehölle) verfehlt. Das Cover und der reißerische Teaser mit den Glamour und Spannung versprechenden Signalwörtern mögen in der Vermarktung zwar wirkungsvoll sein, führen aber zur Verärgerung beim Lesen, weil die geweckten Erwartungen nicht eingelöst werden.
Charaktere: Die beiden Hauptfiguren – Lili Paal und ihr Geliebter, John Fontaine – kamen mir beim Lesen lebendig und psychologisch rund vor und ich habe für sie mitgefiebert. Lilis Ehemann Albert kommt nur in wenigen Szenen vor und wird glaubwürdig portraitiert als selbstsüchtiger Musiker mit schwachem Charakter, der sich von Intriganten beeinflussen lässt. Es ist abstoßend, wie er seine Ehefrau zum Sex zwingt, sie finanziell ausnutzt, belügt und betrügt. Damit gelingt es der Autorin, bei der Leserin Wut gegen den abscheulichen Ehemann zu schüren, wobei sie den Frustrationsbogen etwas überspannt: Warum verlässt Lili diesen Ehemann nicht schneller? Die duldsame Lili verursacht der Leserin einiges an Ungeduld und Mitleiden. Hätte die Autorin die Figur des Albert vielschichtiger angelegt, wären Beziehungsgeflecht und Dramaturgie interessanter gewesen.
Kritikwürdig finde ich die Ausarbeitung der weiteren Nebenfiguren: Lilis Halbschwester Hilde und deren fies intrigierender Ehemann Peter Westphal sind ganz simpel die Bösen (gerade bei Hilde wäre Potenzial für Ambivalenz).
Die glamouröse, exaltierte und tablettenschluckende Filmdiva Thea von Middendorff ist ein wandelndes Klischee. Die Autorin beschreibt sie aus der emotionalen Distanz einer schaulustigen Beobachterin und gibt die seelischen Nöte der Schauspielerin der Lächerlichkeit preis, wodurch es auch mir als Leserin schwerfällt, einen echten Menschen hinter der dicken Schminke zu erkennen. Was für eine vertane Chance! Hier wäre Raum gewesen, ein facettenreiches Portrait einer Künstlerin zu zeichnen und über diese Figur die Magie des Filmemachens zu entfalten.
Zeit- und Lokalkolorit sind sehr gut: Ein großer Pluspunkt ist, wie die Autorin ihre gründliche Recherchearbeit über die gesellschaftliche und juristische Stellung der Frau im Deutschland der 1950er Jahre (z. B. Modalitäten bei einer Scheidung, harte Besteuerung von berufstätigen, verheirateten Frauen, Machtposition der Ehemänner) sowie die Gesetzgebung beim Wiederaufbau der zerbombten Stadt in die Handlung verwoben hat. Das Hamburg der Nachkriegszeit wird im Roman anschaulich und facettenreich beschrieben.
Stil: Die Autorin schreibt flüssig lesbar, sprachlich souverän und atmosphärisch dicht. Nur einige Passage, in denen Figuren seitenlang in Gedanken hin und her überlegen strapazieren die Geduld (besonders dann, wenn man als Leser:in bereits einen Wissensvorsprung gegenüber den Figuren hat).
Fazit: Ein recht unterhaltsamer historischer Roman, sofern man sich damit abfindet, nichts Konkretes über die titelgebende Welt des Kinos zu erfahren. Es ist eine romantische, bittersüße Liebesgeschichte, eingebettet in ein faszinierendes Zeitportrait und eine Emanzipationsgeschichte, denn die Protagonistin erwacht schmerzhaft aus ihrer Naivität und kämpft um ihre Rechte. Es ist kein Wohlfühlroman, denn es kommen schwere Themen vor (z. B. wie Ehefrauen erzwungenen Geschlechtsverkehr erdulden müssen). Demgegenüber ist nicht stimmig, dass ernstzunehmende Themen wie Medikamentenmissbrauch und ein Nervenzusammenbruch bagatellisiert und auf Schlagzeilen in der Boulevardpresse reduziert werden. Tiefgang und Seichtes liegen in diesem Roman dicht nebeneinander.
- David B. Coe
Die Chroniken von Amarid. Bd.2
(12)Aktuelle Rezension von: LerchieAlayna und Jaryd waren vor Sartol in den Hain geflohen. Dort hatten sie den Geist des Ersten Eulenmeisters Theron getroffen, der zuerst nicht bereit war, ihnen irgendwie zu helfen. Doch nachdem sie eine Nacht im Hain verbracht hatten, eine Nacht in welcher ihnen Geister von Menschen begegneten, und Theron sah, dass sie Mut hatten, gab er ihnen auf ihre richtigen Fragen auch ein paar Ratschläge. Und am Schluss überließ er ihnen seinen Stab! Sie fanden diesen am nächsten Morgen als sie aufwachten zu ihren Füßen. Doch weder Alayna noch Jaryd waren sich sicher, dass Sartol weggegangen war.
Als sie wieder herauskamen, war nur noch Thran da, der auf sie gewartet hatte. Baden war mit Sartol, der Orris des Verrats bezichtigte, nach Amarid aufgebrochen. Nachdem Thran die beiden Magier überzeugt hatte, machten sie sich ebenfalls auf den Weg.
Baden waren auf seinem Ritt mit Sartol Zweifel an diesem gekommen, die sich in einem gerade überfallenen Ort bestätigten. Denn Sartol erschoss die beiden angeblichen Magier, obwohl Baden bat, sie leben zu lassen um sie zu verhören. Er nahm Baden gefangen. Doch dieser machte sich, von Orris wieder befreit, ebenfalls auf den Weg nach Amarid. Sartol hatte genug Vorsprung, um zu erreichen, dass Baden, Thran und Orris gefangen genommen wurden. Jaryd und Alayna hatten sie als Trumpf in der Hinterhand gebeten, erst zur Verhandlung, mit der Baden gerechnet hatte, zu erscheinen. Was Thran und Baden auffiel war, dass der Rufstein einen Schimmer von Sartols Cerryl zeigte, wenn dieser daran vorbei ging. Und sie waren sich sicher, dass er den Rufstein zu beherrschen versuchte….
Wird Baden die Versammlung der Magier von seiner Unschuld überzeugen können? Werden Jaryd und Alayna rechtzeitig in die Große Halle kommen um ihm zu helfen? Und was wird Sartol dann tun? Er hat noch eine ganze Nacht um zu versuchen, den Rufstein zu beherrschen. Und selbst wenn Sartol besiegt ist, gibt es immer noch die Eindringlinge, die sich als Magier ausgaben. Was wird mit ihnen passieren? Werden sie diese Verbrecher erwischen?
Das Buch fängt genau an dem Punkt an, wo der erste Band aufgehört hat: In Therons Hain bei Alayna und Jaryd. Und es geht auch genauso spannend weiter. Obwohl ich auch dieses Buch schon mehrmals gelesen habe, hat es mich gefesselt und ich mochte nicht mit dem Lesen aufhören. Wie der erste Band hat es sich sehr gut und flüssig lesen lassen und es hat mir hervorragend gefallen - Micaela Jary
Die Bucht des blauen Feuers
(47)Aktuelle Rezension von: Steffi_the_bookworm3.5
Nach dem tragischen Tod ihres Vaters erfährt Emma, dass ihre totgeglaubte womöglich noch lebt und zwar in Südwestafrika. Zusammen mit der Pianistin Dorothee begibt sie sich auf die Reise nach Afrika.
Die Geschichte konnte mich im Großen und Ganzen ganz gut unterhalten, aber so richtig begeistern konnte sie mich dennoch nicht.
Vieles in der Geschichte ist recht langgezogen und manchmal waren es ein wenig zu viele Themen, die hier abgearbeitet worden sind. Zum Ende hin war es mir dann auch ein wenig zu konstruiert.
Gleichzeitig haben die verschiedenen Themen auch für Abwechslung gesorgt und ich war von der Handlung zum Teil auch ein wenig überrascht.
Das Setting ist ein absoluter Traum und die Autorin beschreibt die Umgebung mit vielen schönen Details. - David B. Coe
Die Chroniken von Amarid. Bd.1
(12)Aktuelle Rezension von: LerchieEin Mann ging mit seinem Sohn bestimmte Blätter auf einer Insel suchen. Sie waren gerade fertig, als ein Magier mit einem großen Vogel auf sie zukam. Doch er war nicht friedfertig sondern böse. Er hieß seinen Vogel den Mann und seinen Sohn zu töten und legte als Zeichen wer es getan haben sollte, eine Feder zu den Leichen. Federn waren Zeichen der Kinder Amarids, die sie den Menschen gaben, welchen sie geholfen hatten. Die Kinder Amarids waren ein Magierorden, der von Amarid und Theron gegründet worden waren.
Jaryd hatte Visionen gehabt, und nicht gewusst, was er davon halten sollte. Doch nachdem die ersten in Erfüllung gegangen waren, sprach er bei der Dritten mit seinen Eltern, denn er hatte gesehen, dass im Dorf etwas passieren würde. Dank seiner Vision waren die Menschen vorgewarnt. Ein ganzes Jahr war seither vergangen. Er arbeitete als Lehrer und jeder brachte ihm Respekt entgegen. Es war kurz vor seinem achtzehnten Geburtstag, als eines Tages ein Magier erschien, denn Jaryd nur einmal in seiner Kindheit gesehen hatte. Es war sein Onkel Baden, der ihm eröffnete, dass er ihn gerne als seinen Schüler mit zur Versammlung nach Amarid nehmen wolle. Er würde ihn ausbilden und sicher würde sich Jaryd bald an einen Falken binden. Einen Tag nach seinem Geburtstag brachen sie auf. Unterwegs fing Baden an Jaryd zu unterrichten, Er erzählte ihm von Theron und wie es kam, dass er ein unbehauster Magier geworden war. Unbehaust waren die Magier, die ohne Bindung starben und sie fanden, dank Therons Fluch, keine Ruhe.
Sie sprachen auch über die abtrünnigen Magier, von welchen man in letzter Zeit immer öfter hörte. Baden vermutete Theron dahinter, doch er war sich nicht sicher. Er hatte vor, auf der Versammlung vorzuschlagen, zu Therons Hain zu gehen um mit dem Magier zu reden. Doch noch nie war jemand von dort zurückgekommen…
Wird die Versammlung Badens Vorschlag zustimmen? Oder wird das telepathische Netz wieder aufgebaut? Ein anderer Magier schlug Patrouillen vor. Was wird der Orden tun, und wer ist bereit, sich in Therons Hain dem Magier zu stellen, mit ihm zu reden? Und wenn er es nicht war? Ja, dann konnte es nur noch einen Verräter im Orden geben…
Ich habe dieses Buch bereits vor einigen Jahren gelesen und war hellauf begeistert. Inzwischen ist es das vierte oder gar fünfte Mal, dass ich es gelesen habe, und doch ist es immer wieder spannend. Es hatte mich damals schon gepackt und ich konnte nicht aufhören zu lesen. Es ist spannend vom Anfang bis zum Ende, an dem es dann, wie bei Mehrteilern wohl üblich, einen Cliffhanger gibt. Es hat mir hervorragend gefallen, und da alle sechs Bücher bereits erschienen waren, konnte ich auch stramm weiterlesen, was ich auch jetzt wieder machen werde.
- Micaela Jary
Der Gutshof im Alten Land
(42)Aktuelle Rezension von: Leser44Auf dem ersten Blick dachte ich: „Schon wieder eine typische Gutshofsaga". Doch ganz so typisch war diese Geschichte nicht! Wie erwartet gab es romantische Liebesgeschichten. Allerdings beruht die Handlung auf einer vielversprechenden Idee: Der eigene Sohn der Gutsfamilie ist im Krieg verschollen und wird kurzerhand durch einen Fremden, der ihm ähnlich sieht ausgetauscht. Die Idee ist grandios! Doch ich muss sagen: Man hätte mehr rausholen können. Diese innovative Idee hätte viel Stoff für eine fesselnde und tragische Geschichte bieten können. Dieser Roman hätte mehr Drama, mehr Chaos und mehr brenzlige Situationen verdient! Obwohl ich das Lesen sehr genossen habe, fehlte der Handlung der gewisse Pfiff. Somit bliebt es eher eine leichte nette, und dennoch empfehlenswerte Lektüre.
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und flüssig. Die Charaktere werden anschaulich dargestellt. Vor allem die Gutstochter Finja und der „Ersatzsohn" Clemens habe ich schnell in mein Herz geschlossen. Während Cousin Ronald ein echter Ekel ist! Zu meiner Überraschung waren die Liebesbeziehungen für mich nicht vorhersehbar. Genauso war das Ende für mich eine Überraschung, die mich überzeugen konnte!
Kurz anmerken möchte ich, dass in meiner Ausgabe der Klappentext auf dem Buchrücken quasi fehlte, denn 2 nichtssagende Sätze sind noch lange kein Klappentext.
Fazit: Wer eine leichte, rührselige Lektüre sucht, ist hier genau richtig! Meine Empfehlung bekommt der Roman!
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