Bücher mit dem Tag "jasper fforde"

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18 Bücher

  1. Cover des Buches Der Fall Jane Eyre (ISBN: 9783423212939)
    Jasper Fforde

    Der Fall Jane Eyre

     (566)
    Aktuelle Rezension von: Svenjas_BookChallenges

    Auch „Der Fall Jane Eyre“ von Jasper Fforde (aus dem Englischen übersetzt von Lorenz Stern) ist ein Buch, das ich aus eigenem Antrieb wahrscheinlich nicht gelesen hätte. Einfach, weil ich noch nie davon gehört hatte und mittlerweile ja nur noch selten Fantasy lese. Aber es wurde mir als „ähnlich zu Walter Moers“ empfohlen und könnte daher gut zu meinem Dissertationsvorhaben passen. Aber ehrlich gesagt bin ich mir nach dem Lesen nicht so sicher, was ich von dem ersten Band der Thursday-Next-Reihe halten soll.

    Eines war er auf jeden Fall: ein wilder Ritt. Und was für einer! Jasper Fforde entführt uns in ein absolut freakiges Universum, in dem gefühlt kein Stein auf dem anderen bleibt. Ich hatte mir eine nette, vielleicht zauberhafte Geschichte á la „Tintenherz“ vorgestellt, aber weit gefehlt. „Der Fall Jane Eyre“ ist eher Agententhriller mit einer guten Portion Übersinnlichem + einer Prise Science Fiction, angereichert mit jeder Menge Blut, als kuscheliges Book-Fantasy.

    In diesem, zugegeben sehr weirden Paralleluniversum, tobt seit über 100 Jahren ein Krimkrieg zwischen Großbritannien und dem auch 1980 noch zaristischen Russland, es gibt LiteraturAgenten, die aber nicht etwa Manuskripte an den Verlag bringen, sondern Literaturverbrechen aufdecken, es gibt schwarze Löcher, Zeitreisen und und und. Ganz nebenbei geht es aber natürlich auch um den im Titel erwähnten Roman „Jane Eyre“ und um weitere Klassiker der britischen und amerikanischen Literatur. Romanfiguren werden entführt, die literarische Welt erpresst, Agenten sterben wie die Fliegen und hinter all dem steckt ein perfider Superschurke.

    Puh, ich muss erstmal wieder zu Atem kommen. Ganz ehrlich: Hier war mir deutlich zu viel los. Der Roman ist zwar mit jeder Menge Wortwitz geschrieben und hat wirklich tolle Momente, er ist aber auch vollgestopft bis oben hin. In diesem Universum herrscht reinstes Chaos, es gibt kaum Regeln und es passiert einfach alles nebeneinander, durcheinander und querbeet. Einige Handlungsstränge haben sich mir irgendwie gar nicht erschlossen und mich ermüdet (ich sag nur: Krimkrieg und Republik Wales), andere waren mir zu unausgereift. Gleichzeitig sind die Figuren zwar herrlich skurril, aber vielleicht auch ein bisschen zu klischeehaft gezeichnet. Und gerade Ich-Erzählerin Thursday Next hat mich irgendwie gar nicht überzeugt.

    Fazit: Ich bin mir nicht sicher, ob die Reihe für meine Dissertation geeignet ist (stellt sich auch vielleicht erst im Prozess heraus), aber ohne literaturwissenschaftliches Interesse würde ich sie vermutlich nicht weiterlesen. Mein Leben ist manchmal schon chaotisch genug, da kann ich so viel Literatur-Chaos nicht auch noch gebrauchen. Obwohl ich andererseits zugeben muss, dass ich einige Aspekte an der Geschichte richtig cool fand. „Der Fall Jane Eyre“ lässt mich auf jeden Fall zwiegespalten und auch ein bisschen ratlos zurück.

  2. Cover des Buches Grau (ISBN: 9783847901754)
    Jasper Fforde

    Grau

     (188)
    Aktuelle Rezension von: SophieSyndrom

    Selten begegnet mir wohl solch ein ideenreiches und weltlich komplexes Buch wie "Grau" von Jasper Fforde. Einige Zeit stand es bereits auf meiner Leseliste und jetzt nach langen fünfzehn Jahren der Wartezeit auf den zweiten Teil der Reihe gab es einen weiteren Ansporn für mich, endlich mit dem Auftakt der Geschichte zu starten.

    Ich muss ehrlich zugeben, dass mich das Buch etwas herausgefordert hat. Es verlangte von mir einiges an Aufmerksamkeit, zu verstehen, wie die Welt aufgebaut ist, was sie ausmacht und wie sich das Zusammenleben der Figuren dort gestaltet. An manchen Stellen fehlte es mir etwas an klarer Einordnung, jedoch tat das der Unterhaltung keinen Abbruch. Stets wollte ich weiterlesen und ein grundsätzliches Spannungslevel stellte sich gerade deswegen ein, weil ich dahinter blicken wollte, was es mit dieser Welt, voller Regeln und gesellschaftlich strukturiert durch selektive Farbsicht, eigentlich auf sich hat. Unzählige Fragen türmten sich auf, vor allem, da man von Anfang an das Gefühl hat, dass etwas ganz und gar verkehrt ist.

    Dieses Gefühl beschleicht auch zunehmend unseren Protagonisten Eddie Russett, der mit exzellenter Rotsicht und Aussicht auf gesellschaftlichen Aufstieg zunächst recht zufrieden mit seinem ruhigen Leben ist. Doch als er aufgrund mangelnder Demut den Auftrag erhält in einem der Randgebiete Stühle zu zählen, trifft er auf Jane – eine Graue, die mit ihrer Farbblindheit gesellschaftlich weit unten steht. Jane verdreht Eddie mit ihrer schroffen Art nicht nur sichtlich den Kopf, sondern säht darin auch immer mehr Fragezeichen, ob die gültige Ordnung mit all ihren skurrilen Regeln wirklich so gerecht ist, wie sie vorgibt zu sein. 

    Jasper Ffords Schreibstil und Ideen konnten mich wirklich sehr begeistern. Die Geschichte weißt ein hohes Maß an Absurdität auf, was sehr zum spezifischen Humor Ffords beiträgt. Aber über all den Kuriositäten, die einen schmunzeln lassen, liegt stets ein Schleier des Unheils, besonders als immer mehr Fragezeichen und verschwommene Antworten in den Raum geworfen werden. Jasper Fford verarbeitet in dieser Geschichte eine Gesellschaftskritik hinsichtlich Totalitarismus, hierarchischer Strukturen und dem unwissenden Volk – irgendwie überspitzt aber gleichzeitig so gruselig nahbar, dass einem ganz mulmig wird. Jasper Fforde beschreibt eine Gesellschaft, die so ganz anders als unsere erscheint, so unmöglich und doch in ihren Feinheiten Parallelen zieht.

    Mit jeder Seite begleiten wir Eddie Russett immer tiefer in einen Zwiespalt zwischen seinen gesellschaftlichen Pflichten und seiner Liebe zu Jane, die im Zusammenhang mit einem drastischen Wiederstand gegen die vorherrschende Ordnung steht. Und am Ende teilt man mit ihm dasselbe Gefühl – das man weiß, dass man so viele Dinge noch nicht weiß. Ein Glück, dass ich direkt in den zweiten Band starten konnte.

  3. Cover des Buches Irgendwo ganz anders (ISBN: 9783423212977)
    Jasper Fforde

    Irgendwo ganz anders

     (115)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Thursday Next ist wieder da! Nun stürzt sich die tapfere SpecOps Agentin, in das von Fans, lange erwartete fünfte Abenteuer.

  4. Cover des Buches Im Brunnen der Manuskripte (ISBN: 9783423212953)
    Jasper Fforde

    Im Brunnen der Manuskripte

     (230)
    Aktuelle Rezension von: phantastische_fluchten

    Nachdem ihr Ehemann, Landen Parke-Laine, von der ChronoGarde genichtet wurde, alle Welt hinter Thursday Next her ist und sie nicht mehr weiß, wem sie noch trauen kann, flüchtet die ehemalige Agentin in die Literatur. Über das Figuren »AustauschProgramm« bekommt sie einen Platz in dem unveröffentlichten Roman »Coversham Heights«, einem ruhiger Kriminalroman ohne sonderlich viel Aufregung. 

    Ihre Mentorin Miss Havisham, aus dem Roman »Große Erwartungen«, kümmert sich auf ihre etwas eigenwillige Art rührend um Thursday Next. Sie fördert ihre Ausbildung zur Jurisfiktions Agentin und weist sie in die Welt der Literatur ein. 

    Schon bald sind Thursdays detektivische Fähigkeiten gefragt, denn eine literarische Figur verschwindet spurlos, ein Agent wird getötet und der Minotaurus flieht. Zuerst scheinen die Fälle nicht zusammen zu hängen aber bald wird klar, dass die Ereignisse etwas mit der Einführung eines neuen Textverarbeitungsprogrammes  zu tun haben. 

    In einer bizarren, verrückten und abenteuerlichen Welt muss Thursday Next den Mörder finden und bringt sich dabei selbst in höchste Gefahr. 

    Kommentar: 

    Die ist Band drei der Reihe um Thursday Next, mittlerweile Thursday Parke-Laine und der bisher verrückteste. Alle Träume eines bibliophilen Menschen werden hier umgesetzt. In eine Handlung hinein springen und einen Roman erleben, die Figuren kennen lernen und mit ihnen agieren. Jasper FForde schreibt dies auf so spannende, amüsante und verrückte Art und Weise, dass man aus dem Lachen kaum noch heraus kommt. Natürlich gibt es auch traurige und erschütternde Momente, denn in den Romanen ist nicht immer alles auf ein Happy End ausgerichtet aber der Humor und die skurrilen Szenen überwiegen. 

    Als Thursday den Platz von Mary einnimmt, die in dem Roman eine Nebenrolle spielt, ahnt sie noch nicht, was alles auf sie zukommt. In dem Hausboot, das die nächsten Wochen ihr Zuhause sein wird, werden zwei Rohlinge einquartiert. Thursday nennt diese Rohlinge ibb und obb. Ohne Großbuchstaben, da sie noch über keinerlei Persönlichkeiten verfügen. Unter Thursday Regiment verfügen die zwei Mitbewohner bald über diverse Charaktereigenschaften, die sicher so nicht vorgesehen waren. Für den Leser daran erkennbar, dass sie im Laufe der Zeit Großbuchstaben erhalten (Ibb und Obb) und alsbald richtige Namen, Gefühle und Charaktereigenschaften.   

    Und ein weiterer Gast quartiert sich ein. Großmutter Next zieht auf das Hausboot um zu verhindern, dass ihre Enkelin ihren Mann vergisst. 

    Das Buch ist voller verrückter Ideen. Der Brunnen der Manuskripte ähnelt einem Marktplatz. Hier eine Beschreibung von  Seite 57: »Vor allem war es sehr laut hier. Lieferanten, Handwerker, Ingenieure und Rohlinge liefen durch die Korridore, tauchten auf und verschwanden, bewegten sich in dieses Buch oder jenes, bauten hier etwas auf und dort etwas ab, änderten, zerlegten, demolierten, ganz nach den Wünschen der Autoren. Zahllose Anschlagtafeln, Litfasssäulen und Plakate machten Reklame für Konversationslexika,  Schriftbilder,  Reime, Spezialwörterbücher, Erzähltechniken, Versformen und tausend anderer literarische Hilfsmittel und Tricks. 

    Es gibt die »Chesire Cat«,  der einen Führer zur großen Bibliothek verfasst, den verrückten Emporer Zhark, Godot, der immer auf sich warten lässt, den Großwildjäger Bradshaw, einen eingebildeten Heathcliff der seit 77 Jahren den Preis für die Rolle des schwierigster Liebhaber erhält  und damit Hamlet immer wieder auf Platz 2 verweist….die bekannten, beliebten und teilweise verrückten Charaktere geben sich hier die Klinke in die Hand. 

    Ein weiteres, sehr wundervolles Zitat von Snell aus der Serie Parker&Snell: »Lesen ist ein äußerst schöpferischer Vorgang, der die Vorstellungskraft sehr beansprucht. Vielleicht sogar noch mehr als das Schreiben. Wenn sie Gefühle in ihren Köpfen entstehen lassen, wenn sie die Farben eines Sonnenuntergangs vor ihrem inneren Auge erzeugen oder dahin kommen, dass sie eine frische Brise auf ihrer Haut spüren, dann leisten die Leserinnen und Leser eine ganz erstaunliche Vorstellungsarbeit und verdienen mindestens so viel Lob wie der Autor.«

    »Wellen, die auf den Strand schlagen«, das würde doch überhaupt nichts bedeuten, wenn Sie es nicht vor sich sähen, wenn Sie nicht wüssten, wie es sich anfühlt, wenn der Boden unter den Brechern zittert. «

    »Bücher« sagt Snell lächelnd, »sind eine Art Zauberei.«

    Seite 269:»Echofinder sind Handwerker, die einen Text kurz vor der Veröffentlichung betreten und Echos suchen und zerstören. Als Faustregel gilt, dass identische Wörter (mit Ausnahme von Eigennamen und kleineren Wörtern wie z.B. Pronomen) einen Mindestabstand von 15 Wörtern im Text brauchen, weil sonst die Gedanken- und Bildübertragung ins Bewusstsein des Lesers gestört wird.«

    Das gilt für mich völlig logisch, wie so viele andere Ideen in diesem Buch, das sich jeder Autor und jede Autorin wirklich einmal durchlesen sollte. Durch die Augen der literarischen Figuren bekommt man eine ganz neue Perspektive auf das geschriebene Werk. Sehr zu Herzen gehen einem die Figuren, die in einem bisher unveröffentlichten Roman leben und nie wissen, ob dieser Roman je das Licht der Welt erblicken wird oder ob sie zurück in den großen Textfluss müssen. Zum Glück findet Thursday Next für »Coversham Heights« eine befriedigende Lösung, denn die Figuren sind ihr ans Herz gewachsen. Eine große Gefahr für die »Außenweltler«, die sich zu intensiv auf eine Handlung einlassen und oft versuchen, diese dann zu ändern. Was übrigens eine Straftat ist. 

    Ich könnte hunderte Seiten aus diesem Buch zitieren, die Schädlinge der Literatur aufzählen wie das Grammasit oder den Nounfish oder erzählen, was aus den Figuren wird, wenn ein Roman nicht mehr gelesen wird. Aber ich könnte euch nie dieses wunderbare Gefühl vermitteln, das einen beim Lesen dieser Geschichte befällt. Man geht in ihr auf, verliert sich komplett in ihr und wünscht sich, es wäre alles wahr. Das Pünktchen auf dem I dieses Romans sind die jeweiligen Einleitungen zu den Kapiteln die von den unterschiedlichsten Personen verfasst wurden und jeweils einen kurzen Aspekt der literarischen Welt umreißen. 

     

    Fazit: 

    Jeder bibliophile Mensch sollte dieses Buch lesen, danach liest man jedes weitere Buch mit anderen Augen. Sprachlich perfekt, überzeugend und verführerisch gut. Für mich der beste Band der Serie. 

  5. Cover des Buches In einem anderen Buch (ISBN: 9783423212946)
    Jasper Fforde

    In einem anderen Buch

     (277)
    Aktuelle Rezension von: CocuriRuby

    Man kommt sehr gut in die Geschichte rein. Wenn man noch weiß wer Thursday, Bowden und Landen ist, dürfte man keine Schwierigkeiten haben.

    Der zweite Teil ist sogar noch abgedrehter als der erste. Ich würde sagen, dass der erste Teil schon etwas Verrücktes an sich hatte, aber dieser Teil ist wirklich abgedreht.

    Das meine ich nicht mal negativ, weil ich sowas liebe! Aber das muss man mögen, sonst wird man mit diesem Buch nicht glücklich werden.

    Dieses Mal wird auch mehr Blick auf die Welt und Thursdays Familie gelegt. Die beide so einiges zu bieten und entdecken haben.

    Jeder hat in seiner Familie diesen einen verschrobenen, leicht verrückten Onkel oder Tante. Bei Thursday sind ALLE Mitglieder ihrer Familie so. Und das ist absolut sympathisch – man möchte ein Teil davon sein.

    Die Detailliebe für diese Welt/Gesellschaft ist unglaublich und wirklich alles fügt sich zu einem perfekten Bild zusammen – auch wenn es noch so abgedreht ist.

    Selbst vermeintlich alltägliche Dinge werden zum Erlebnis. Allein die Darstellung eines Buchverkaufes von stark reduzierten Büchern in einem modernen Antiquariat, war der Hammer!

    In diesem Band wurde viel Fokus auf Zeitreisen gelegt.

    Das Ganze auch mehr auf die fiktive, als wissenschaftliche Sicht. Es gab da durchaus Paradoxien, aber die wurden von dem Buch selbst aufgegriffen bzw. angesprochen und sehr charmant erklärt. Deshalb finde ich das wirklich gut gemacht und natürlich ist es auch sehr kreativ in Szene gesetzt. 

    Allerdings erlaubt dieses Konzept der Geschichte sehr viel. Auch außerhalb der Zeitreisesache gibt es ein paar Dinge, wo sich logische Fehler finden lassen. Die werden in aller Regel aber gut kaschiert.

    Man übertreibt bei dieser Reihe auch wirklich nicht, wenn man sagt, dass so ziemlich alles an dem Buch kreativ ist.

    Da wird auch nicht von Parallelwelten, Zeitrealitäten oder auch eine ganze Welt der Gedanken halt gemacht.

    Es werden allgemein sehr viele Themen an- oder besprochen. Wie z.B. Zeitreise, Ausmaß von Erinnerungen, Konzernmonopole, Überwachung, Zensur, der Frage was Kunst ist usw.

    Aber natürlich steht im Mittelpunkt, die Liebe zur Literatur, die man auch in diesem Band überall herauslesen kann – vielleicht sogar noch mehr als im ersten Band, weil sich hier nicht auf ein Roman fokussiert wird.

    Allerdings müsste man alle Werke gelesen haben, auf die hier angespielt werden, weil man sonst ein paar Raffinessen verpasst.

    Das dumme ist, dass man vorher nicht wissen kann, auf was für Werke oder Figuren angespielt werden. Denn es gibt keine Liste oder so etwas. Man merkt das Defizit also erst, wenn es zu spät ist (zumindest wenn man keine Lust hat das Buch zu unterbrechen und das betreffende Werk nachzulesen).

    Was ich auch etwas schade fand war, dass das Buch nicht so ganz in sich abgeschlossen ist – damit hatte ich aber gerechnet, weil es bei dem ersten Band der Fall war.

    Es ist auch nicht gänzlich offen, ich würde sagen es gab in dem Band zwei große Handlungsthemen – eine davon wurde aufgelöst, die andere nicht. Irgendwie fühlte ich mich da fast ein wenig halbherzig zurück gelassen – aber macht nichts, ich habe den dritten zum Glück bereits griffbereit.

     

    Fazit

    Insgesamt bin ich bisher sehr begeistert von der Reihe – ich finde den zweiten Band sogar noch etwas besser als den ersten.
    Es ist unglaublich kreativ, es ist vielschichtig, sehr unterhaltsam und eine Liebeserklärung an die Literatur.

  6. Cover des Buches The Thursday Next Collection 1-3: The Eyre Affair, Lost in a Good Book, The Well of Lost Plots (Thursday Next Books) (ISBN: 9781444763195)
    Jasper Fforde

    The Thursday Next Collection 1-3: The Eyre Affair, Lost in a Good Book, The Well of Lost Plots (Thursday Next Books)

     (77)
    Aktuelle Rezension von: Saralonde

    Wir schreiben das Jahr 1985 in einem etwas anderen London, in dem Literatur eine viel größere Rolle spielt als in unserer Welt und immer noch der Krimkrieg zwischen England und Russland andauert. Das Originalmanuskript von Dickens‘ „Martin Chuzzlewit“ wurde gestohlen. Die Literaturpolizei LiteraTec vermutet niemand anderen hinter dem Diebstahl als den genialen Gauner Acheron Hades. LiteraTec-Detective Thursday Next hat bei dem früheren Professor studiert und wird daher als Expertin für den Fall angeheuert. Als eine Nebenfigur aus „Martin Chuzzlewit“ verschwindet, ahnt sie, was Hades vorhat: Er hat eine Möglichkeit gefunden, in das Skript einzudringen und will den Staat unter Androhung der Ermordung der Hauptfigur erpressen… Nicht auszudenken, was aus dem Roman würde ohne seine Hauptfigur.

    Jasper Ffordes Erstling ist vor allem aufgrund seiner Ansiedelung in einer Parallelwelt etwas ganz Besonderes. Jedem literaturaffinen Leser wird allein die Tatsache, dass Literatur und Kunst in dieser Parallelwelt immens wichtig sind, enormes Vergnügen bereiten. Es ist einfach herrlich, dass sich hier nicht Fußball-Hooligans bekriegen, sondern Raphaelisten und Neo-Surrealisten. Und so manches literarische Werk, etwa „Jane Eyre“, das wie der Titel schon sagt eine entscheidende Rolle spielt, oder „Love’s Labour’s Won“ (!) hat ein anderes Ende als bei uns…

    Ich verneige mich vor Jasper Fforde. Die Konstruktion dieser Welt ist einfach genial und erlaubt ein Kriminalstück, wie es in einer „normalen“ Welt nicht denkbar wäre. Das auch mich fesseln kann, die herkömmliche Krimis (meistens) langweilig findet. Die ganzen literarischen Anspielungen machen einfach einen Riesenspaß. Auf Seite 286 gibt es beispielsweise einen Detective Inspector Oswald Mandias, was sicherlich auf das berühmte Gedicht „Ozymandias“ von Percy Bysshe Shelley anspielt. Ich muss auch mal im Internet nachforschen, was mir da wohl alles entgangen ist.

    Auch Zeitreisen sind in diesem kuriosen Paralleluniversum möglich, was einige sehr komische Folgen hat. Wollt ihr zum Beispiel wissen, woher die Banane kommt? Dann müsst ihr dieses Buch lesen.

    Thursday Next ist eine sympathische Heldin, der ich gerne in weitere Bücher folgen werde. Die restlichen Charaktere sind teilweise ein bisschen klischeehaft, etwa der geniale Bösewicht, was aber angesichts der ganzen Literaturbezüge nicht stört, sondern im Gegenteil nur konsequent ist.

    Einen kleinen Abzug gibt es von mir für die Liebesgeschichte, die ist schon ein wenig kitschig und für mich stellenweise auch nervig (es geht mal wieder um Vergebung), aber sie drängt sich nicht in den Vordergrund und tut dem Vergnügen, das dieses Buch bereitet, keinen Abbruch.

    Herrlich!

  7. Cover des Buches Die letzte Drachentöterin (ISBN: 9783404208869)
    Jasper Fforde

    Die letzte Drachentöterin

     (60)
    Aktuelle Rezension von: PMelittaM

    Die Magie der Ununited Kingdoms scheint zu schwinden – bis die hellsehenden Magier eine Vorahnung haben, die vieles verändern kann, und die die Magie – zumindest vorübergehend – wieder deutlich erhöht: Maltcassion, der letzte Drache wird nur noch wenige Tage leben.

    Diese Nachricht elektrisiert nicht nur einige Herrscher, sondern auch Unternehmen und einfache Bürger, denn mit dem Tod Maltcassions wird das Gebiet, in dem er lebt, und das auf Lebenszeit geschützt ist, frei verfügbar.

    Die Waise Jennifer Strange ist Geschäftsführerin von Kazam, einer Agentur, die Magier vermietet. Nun stellt sich heraus, dass Jennifer auch die letzte Drachentöterin ist, ihre Aufgabe scheint es zu sein, den Drachen zum vorhergesehenen Zeitpunkt zu töten. Doch Jennifer sieht keine Notwendigkeit gegeben, weigert sich – und bekommt bald sehr deutliche Aufforderungen.

    Jasper Fjorde hat mit seinem ersten Jugendbuch einen typisch britischen Fantasyroman, der auch Erwachsenen gefallen kann, geschrieben, typisch britisch, da nicht nur die Geschichte ziemlich abgefahren ist, sondern sich darin auch eine ganze Menge mehr oder weniger skurriler Charaktere tummeln und der Humor entsprechend ist. Wer das mag, wird sich hier gut unterhalten.

    Jennifer Strange, die der Autor hier selbst in Ich-Form erzählen lässt, ist zwar noch sehr jung, aber auch sehr reif für ihr Alter. Sie selbst kann keine Magie wirken, kennt sich durch ihren Job aber gut in der Materie aus. Ihr liebster Begleiter ist das Quarktier, das zwar gefährlich aussieht, und das auch sein kann, aber eigentlich ganz lieb ist.

    Die Welt, die der Autor hier erschaffen hat, ist eine Art Parallelwelt Großbritanniens, eine, in der es Magie gibt, und in der die Königreiche nicht vereint sind – die Ununited Kingdoms eben. Und wie die Königreiche sind auch die meisten Einwohner, jeder denkt an seinen Vorteil, die Herrschenden und die Wirtschaftsunternehmen ganz besonders. Ein bisschen Sozialkritik schwingt hier durchaus mit.

    Das Ende kommt dann anders als erwartet, und auch bis dahin gibt es eine Reihe Überraschungen. Die Geschichte kann man eigenständig lesen, aber es gibt auch noch zwei Fortsetzungen, auf die ich große Lust bekommen habe.

    Jasper Fjordes erster Jugendroman hat mich gut unterhalten, Welt und Geschichte sind interessant, die Protagonistin sympathisch und es gibt viel (britischen) Humor. Man darf auf die beiden Fortsetzungen gespannt sein. Ich vergebe 4 Sterne und eine Leseempfehlung für Jugendliche und Erwachsene, die an skurriler Fantasy Spaß haben.

  8. Cover des Buches The Last Dragonslayer (ISBN: B00F4059QG)
    Jasper Fforde

    The Last Dragonslayer

     (14)
    Aktuelle Rezension von: gra
    Wiedereinmal erschafft Fforde ein alternatives Großbritannien, diesmal ein Unvereinigtes Königreich, in dem 18 Könige, Grafen und Barone um die Vorherrschaft streiten. Im Gegensatz zu seinen sonstigen Welten fehlt dieser die Düsternis. Ein allmächtiger Staat fehlt ebenso wie globale Bedrohungen. Diese Welt ist eher heiter chaotisch und erinnert von der Atmosphäre eher an eine Scheibenwelt im 21. Jahrhundert. *** Früher einmal war die Magie mächtig, doch die Kraft schwindet schon seit Jahrhunderten, ohne dass jemand den Grund dafür kennt. Zauberer und Hexen, die noch vor einigen Jahren wahre Wunder vollbringen konnten, sind nun nur noch zu besseren Taschenspielertricks fähig. Dazu ist der kleine Rest von Zauberei von restriktiven Gesetzen und Bürokratie geregelt. Von den magischen Firmen sind nur noch wenige übrig. *** Jennifer Strange leitet Kazam, eine der letzten dieser Firmen. Alltäglich hat sie mit exzentrischen bis wahnsinnigen Hexen, Wahrsagern, Teppichfliegern, seltsamen Flüchen und verzwickten Formularen zu kämpfen. Dazu noch Kunden, die ihren Garten von Mauwürfen gesäubert oder eine neue Elektrik gehext haben wollen. Ihre Aufgabe wird durch die Tatsache, dass sie gerade einmal 15 ist, nicht unbedingt erleichtert. *** Eines Tages fliegt die starke Vorhersage, der letzte Drache werde sterben, durch das Land. Spekulanten kommen zu Hauf, um ein Stück des Drachenlandes für sich in Anspruch zu nehmen und die sonst schwindende magische Stärke steigt und steigt. Als dann Jennifer zum letzten Drachentöter erwählt wird, gerät sie zwischen die Fronten rivalisierender Königreiche, Immobilienmakler und Werbevertreter. Es wird immer schwieriger und gefährlicher für Jennifer, ihre Integrität, ihre Freiheit und ihr Leben zu behalten. Das schwerste Problem ist aber: Jennifer kann keinen Grund erkennen, warum sie den Drachen töten soll, der nichts Verbotenes getan hat und eigentlich ganz sympathisch ist. *** Ich habe das Buch an zwei Tagen durchgelesen und fühlte mich ohne Einschränkung gut unterhalten. Die Figuren sind sympathisch und ein bisschen verrückt, die Welt ist wie immer interessant und ich freue mich in den Fortsetzungen mehr über sie zu erfahren. Allerdings fehlt dem Buch die Tiefe, die die sonstigen Werke Ffordes auszeichnet. Keine literarischen oder historischen Anspielungen, nicht das Gefühl nach nur einmal Lesen die Hälfte nicht entdeckt zu haben. Auch ist die Geschichte, obwohl sicher nicht einfallslos, bei weitem nicht so innovativ wie die Thursday Next Bücher oder Shades of Grey. Die Protagonistin Jennifer erinnerte mich wiederum stark an Thursday, sie ist intelligent und mutig und vermag sich unglaublich schnell an neue Herausforderungen anzupassen. Zugleich fehlt ihr aber das jugendtypische, das man in einer so jungen Figur doch erwarten sollte. Ohne die Angabe ihres Alters mit 15 hätte man sie ohne weiteres für erwachsen halten können. Insgesamt eine sehr schöne Unterhaltung, überdurchschnittlich und witzig. Die Fortsetzungen werde ich ohne zu Zögern kaufen. Wegen seiner einfacheren Sprache dürfte das Buch auch für Englischanfänger eher geeignet sein. Jedoch keine "Offenbarung" wie die sonstigen Ffordes.
  9. Cover des Buches First Among Sequels (ISBN: 9780340752029)
    Jasper Fforde

    First Among Sequels

     (34)
    Aktuelle Rezension von: broul
    The fifth Thursday Next novel. It took me some time to read it, some thing that didn't happen with the first books. As always Thursday has a lot to do: saving the world (again), saving her son from being replaced, saving the books and saving everything and everyone from herself (kind of). In my opinion this book is different from the rest and I think the fact that I read this one in English is not the only reason. Some new ideas are woven into this book and In my opinion this book is different from the rest and I think the fact that I read this one in English is not the only reason. Some new ideas are woven into this book and at the same time everything that worked well in the previous books is still there. Still I wasn't as enthusiastic about this book as I was about the first ones. Maybe the idea, once so new, is slowly wearing off. But it surely is a nice book, just not meeting the sky high standards I have ;)
  10. Cover des Buches Lost in a Good Book (ISBN: 1435281934)
    Jasper Fforde

    Lost in a Good Book

     (57)
    Aktuelle Rezension von: NannyOgg
    Wie auch schon der Vorgänger "Der Fall Jane Eyre"/"The Eyre Affair" herrlich skurril - spitze!
  11. Cover des Buches Wo ist Thursday Next? (ISBN: 9783423214537)
    Jasper Fforde

    Wo ist Thursday Next?

     (75)
    Aktuelle Rezension von: CocuriRuby

    Ein Band, der mal wieder (fast) rein in der BuchWelt spielt, die einfach nur toll inszeniert wurde.

    Zur Orientierung haben wir dieses Mal eine Karte der BuchWelt mit all ihren Inseln/Genren. Allein schon diese Karte ist so detailliert und durchdacht und einfach schön anzusehen – auch wenn ich es schade fand, dass sie stellenweise nicht übersetzt wurde.


    Vor jedem Kapitel haben wir einen kurzen Absatz, indem einen Infos zur BuchWelt geliefert werden und dessen Gestaltung und Eigenheiten nahegelegt werden.


    Dieses Buch wird nicht von Thursday selbst erzählt, sondern von der geschriebenen Thursday. Deswegen hatte ich zunächst meine Bedenken – die waren jedoch gänzlich unbegründet. Auf der menschlichen Seite, hat mir diese Thursday sogar etwas besser gefallen als das „Original“. Ich fand sie gut ausbalanciert, mit deutlicher Charakterentwicklung und auch als weibliche Figur stimmiger – auch wenn sie durchaus ab und an ihre nervigen Momente hatte (die absolut verzeihlich waren).


    Sprachlich war natürlich wieder alles aus den Möglichkeiten eines Buches rausgeholt worden, wie ich es von der Reihe gewöhnt bin. Es ist so kreativ und innovativ. Es macht einfach Spaß zu lesen und zu entdecken.

    Dabei blitzt auch immer mal wieder ein toller Humor auf. Brüllend komisch ist das Buch nicht, aber es hat Humor.


    Das Buch hat auch eine wirklich gut Handlungsdichte, auch wenn nicht jede Seite in dem Buch wirklich spannend bzw. actionreich ist.

    In diesem Band befinden sich besonders viele Krimielemente – also einen Fall lösen, Indizien sammeln.

    Eine Sache, die mir eigentlich eher nicht liegt. Hier fand ich es aber nicht langweilig, denn die Fantasy-Elemente und die kreative Gestaltung fangen das wieder auf.


    Diese finden sich zum großen Teil in der Gestaltung der BuchWelt – mit allem was dazu gehört. In dieser Reihe wird alles was mit Buch und Lesen zu hat lebendig und bedeutungsvoll – ich finde das so toll und liebevoll gemacht.

    Wie die BuchWelt aussieht, was die Figuren machen, wenn sie gerade nicht gelesen werden oder welche Probleme es gibt, die behoben werden müssen, bevor der Leser etwas davon merkt – wie dargestellt wird, was für einen Einfluss jeder Leser auf das Buch hat und dessen indirekte Mitgestaltung – das ist einfach nur großartig.


    Natürlich gibt es wieder eine Unmenge an Verknüpfungen mit anderen Werken (wovon ich nur die wenigsten gelesen habe, leider). Das ist aber gar nicht so schlimm. In diesem Band war dies auch nicht so extrem präsent, wie in den meisten anderen Teilen der Reihe.


    Das Buch hat aber auch eine Ebene mit sehr realem Bezug. Es ist faszinierend gemacht, wie diese vermeintlichen Buchinternen Probleme (z.B. Gattungskrieg) auf unsere Gesellschaft übertragen werden können (z.B. politische Probleme) und damit eine gelungene Gesellschaftskritik bilden.

    Weitere Themen die angeschnitten werden sind: Fake-News, Debattenkultur (Verschwörungstheorien), Flüchtlingsströme (von Selfpublisher-Insel), Drogenschmuggel (Käse-Mafia), Rohstoffkriege (Metaphern), Lobbyismus, etc.


    Man muss schon sagen, dass die Geschichte schon sehr konstruiert ist – es gibt viele Zufälle und sonderbare Gegebenheiten. Es gibt auch durchaus ein paar Logiklücken oder Unstimmigkeiten in der Plausibilität.

    Aber ich finde es so charmant, dass das Buch (bzw. Autor) das selbst weiß und sich deswegen sogar selbst auf die Schüppe nimmt – womit wir wieder beim Thema Humor wären.

    Es ist einfach herrlich gemacht.


    Fazit

    Wieder ein sehr schönes Buch auf der Feder von Fforde. Schade, dass der letzte Band nicht mehr übersetzt wurde, denn diese Reihe traue ich mir nicht im englischen Original zu.

    So oder so, aber eine klare Leseempfehlung für die ganze Reihe.

  12. Cover des Buches One of Our Thursdays Is Missing (ISBN: 9780143120513)
    Jasper Fforde

    One of Our Thursdays Is Missing

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Alais
    "I’d heard many stories about the RealWorld, and although it sounded an interesting place to visit, you’d not want to live there." (p. 190)

    This sixth Thursday Next novel plunges deep into the BookWorld, starring among others the written Thursday Next, a friendly automaton called Sprockett and a not-so-cute written Pickwick with her hilariously funny caustic remarks.
    You can find all the ingredients of the wonderful Thursday Next series: the comicalness of some situations, witty remarks, numerous references to works of literature (such as "The Lady of Shalott" or the Harry Potter series) and an intricate world-building. I love the way the illustrations, quotes from the fictional "Bradshaw's BookWorld Companion" and even some bookworldish advertisements on the last pages of the book contribute to the latter.
    I would have certainly completely failed when faced with the challenge to conceive and describe the life within a BookWorld but Jasper Fforde has a talent to make the impossible work astonishingly well. He has so many good ideas to illustrate his world like the “Siblings of More Famous BookWorld Personalities” self-help group or the literal flatness of characters in fan-fiction and gives a quite convincing portrait of this world that is a reader's paradise and yet so strange.
    Despite all the pleasure I had reading about the BookWorld, the story did not grip me as much as the first books of the series. There is a lot of action and the written Thursday Next gets into some quite dangerous situations as she tries to save the peace talks and find out what happened to the "real" Thursday Next but I was never much into action. I just loved, however, the description of trip on the steamer "The Metaphoric Queen" with the various roles of the characters ("mysterious passenger", "fodder"...). 
    An enjoyable read thanks to the author's wonderful ingenuity! 
  13. Cover des Buches Thursday Next in the Well of Lost Plots (ISBN: 1435290682)
    Jasper Fforde

    Thursday Next in the Well of Lost Plots

     (46)
    Aktuelle Rezension von: Korinna
    Thursday Next, literature detective
  14. Cover des Buches Thursday Next: In einem anderen Buch (ISBN: B00JRF62GK)
    Jasper Fforde

    Thursday Next: In einem anderen Buch

     (7)
    Aktuelle Rezension von: parden
    DER LITERARISCHE IRRSINN GEHT WEITER...

    Spezialagentin Thursday Next, eben noch strahlende Heldin im Falle Jane Eyre, wird schwer in die Mangel genommen: Ihre eigene Dienststelle lässt sie beschatten, bei der Mammut-Herbstwanderung fällt ihr ein Oldtimer fast auf den Kopf, ihr Dodo legt in ihrer Küche ein Ei, der eben erst erworbene Ehemann wird von der ChronoGarde genichtet, und obendrein geht am 12. Dezember die Welt unter, wenn sie und ihr ewig zeitreisender Vater nicht herausfinden, warum sich plötzlich alles in rosa Soße verwandelt. Zum Glück findet sie in Miss Havisham eine strenge Lehrerin, die ihr zeigt, wie man sich mit Hilfe von Jurisfiction nicht nur aus einem Prozess à la Kafka, sondern auch aus einer Waschanleitung für Angorapullover befreit...

    Wer es nicht mehr weiß: Jasper Fforde stellt in seiner Reihe um Thursday Next eine ziemlich schräge Welt vor. Eigentlich spielt das Geschehen im England der achziger Jahre, doch hat der Autor hier einige eigenwillige Wendungen vorgenommen: England befindet sich seit über 100 Jahren im Krieg mit dem zaristischen Russland um die Krimhalbinsel, Wales hat seine Unabhängigkeit als kommunistischer Staat erklärt, und nicht die Flugzeuge haben sich im Luftverkehr durchgesetzt, sondern die allseits beliebten Zeppeline.

    Geheimagentin Thursday Next ist auch keine gewöhnliche Polizistin: sie gehört einer speziellen Einheit des 'Special Operations Network' (SpecOps) an. Sie ist eine Literatur-Agentin (LitAg), die Verbrechen an der Literatur verfolgt. Zeitreisen und Reisen in (und aus) Büchern sind hier möglich, Wirklichkeit und Fiktion vermischen sich immer wieder. Wegen des hohen Ansehens von Kunst und Literatur sind Bücherfälschungen an der Tagesordnung und werden von den LitAgs streng geahndet.

    Allerdings stehen derartige Aufträge derzeit gar nicht im Fokus der Arbeit von Thursday, sondern sie dient nach ihrem aufsehenerregenden Erfolg um die dramatischen Geschehnisse um Jane Eyre (Band 1) als Aushängeschild der SpecOps. Zahllose Interviews, Treffen mit Berühmtheiten und Auftritte in TV-Shows hat sie zu absolvieren, und sie sehnt sich den alltäglichen Trott händeringend wieder herbei.

    Daraus wird allerdings nichts, denn die Ereignisse nehmen ihren Lauf und die Handlung ordentlich an Fahrt auf. Der Ehemann von Thursday verschwindet, kaum dass sie erfahren hat, dass sie schwanger ist, die Agentin erhält Unterricht im Bücherspringen, begegnet der Grinsekatze aus Alice im Wunderland, macht Bekanntschaft mit dem Fußnotaphon und erfährt ganz nebenher, dass es an ihr liegt, in wenigen Tagen die Welt zu retten. Dabei wird Thursday gleichzeitig verfolgt von ihrer eigenen Behörde, wird von dem mächtigen Konzern ' Goliath Corporation' erpresst, muss sich in Kafkas Prozess verteidigen, rettet sich in eine Waschanleitung und schwebt ständig in Lebensgefahr.

    Klingt durchgeknallt? Ist es auch! Es ist gar nicht wirklich möglich, die Handlung auf einen roten Faden zu reduzieren - hier erwartet den Hörer wieder ein Feuerwerk an kreativen Ideen, voll von schwarzem Humor und zahllosen Anspielungen auf literarische Werke. Wer versucht, hier wirklich durchzublicken, hat leider verloren. Also: einfach zurücklehnen, genießen und schmunzeln. Jeder dürfte hier literarischen Figuren begegnen, die er bereits von einem anderen Kontext her kennt - und das macht einfach nur Spaß. So ganz nebenbei versteckt Jasper Fforde auch noch kleine gesellschaftskritische Anspielungen, was mir ebenfalls gefallen hat.

    Elisabeth Günther liest das rasante (ungekürzte) Spektakel von 13 Stunden und 13 Minuten (eine andere Ausgabe als die hier abgebildete) in angenehmer und der jeweiligen Situation entsprechender variantenreicher Stimmlage. Auch wenn die Charaktere eher distanziert bleiben, ist Fforde hier erneut eine unterhaltsame Mischung aus Krimi und fantastischen Elementen gelungen, die eindeutig Lust auf mehr macht!

    Ein toller zweiter Band der Reihe um Thursday Next, und das offene Ende zwingt schon dazu, unbedingt auch nach Teil drei Ausschau zu halten. Intelligenter Nonsens hoch drei und vor allem: eine tolle Liebeserklärung an die Literatur...



    © Parden


    ***********


    Die Reihenfolge der Bände um Thursday Next:

    1. Der Fall Jane Eyre
    2. In einem anderen Buch
    3. Im Brunnen der Manuskripte
    4. Es ist was faul
    5. Irgendwo ganz anders
    6. Wo ist Thursday Next?
    --------
    7. (noch nicht auf Deutsch): The woman who died a lot
  15. Cover des Buches The Fourth Bear (ISBN: 1435283333)
    Jasper Fforde

    The Fourth Bear

     (24)
    Aktuelle Rezension von: thursdaynext

    „Least likely Abduction suspects. The Rambosians, who, when asked wether they´d been involved in reported medical experiments on “abductees” replied:”You must be joking. If we wanted to know about physiology – which we don’t – we’d just watch BBC2 or read Grays Anatomy.” When pressed they had to admit they couldn’t think of any life form bored enough to want to travel halfway across the galaxy to push a probe up an ape’s bottom, nor what it might accomplish – apart from confirming that in general apes don’t like that sort of thing.”

     

    -The Bumper Book of Berkshire Records, 2004 edition

     

     

    Der zweite Band um die Nursery Crimes, ist wieder ein klassisches  Tätersuchspiel.

    Was allerdings völlig nebensächlich ist, denn tatsächlich ist es die Welt der Märchenfiguren & Kinderreime die sich hier von ihrer meist eher garstigen, bis dato völlig unbekannten Seite zeigt. Auch ein paar literarische Anspielungen gönnt Fforde dem Leser, u. a. bei sich selbst, bzw. den Thursdaynext Romanen, aber auch auf den Literaturbetrieb und affige Autoren.

     

    Jack Spratt hat versagt. Seine Erfolge im Humpty Dumpty Fall zählen nichts mehr. Die Pressemeute und besonders Josh Hatchett vom „Toad“ , hetzen ihn. Seine geistige Gesundheit wird offiziell angezweifelt, er suspendiert und vom Scherenmannfall (Der Scissor-man versetzt seit Jahrzehnten ein Wohngebiet von Reading in Angst u. Schrecken. Unfolgsamen oder daumenlutschenden Kindern werden die Daumen abgeschnitten, alle dort lebenden Familien haben nur brave Kinder, oder tote ....) abgezogen, bis eine psychologische Untersuchung ihm „Normalität“ bescheinigt. Schwierig wenn man seinen neuen Gebrauchtwagen bei Dorian Gray kauft und feststellt, dass er sich selbst repariert egal welche Beulen oder sonstigen Schäden er durch die Nutzung davongetragen hat und Neugkeiten über den eigenen Background erfährt die fernab jeder Normalität sind und geeignet das Privatleben eines jeden bunt durcheinander zu würfeln.

     

    Noch dazu macht der einst  von Jack inhaftierte psychotische Serienkiller Lebkuchenmann; „the big bad biscuit“ „the most dangerous baked object“ nach seinem Ausbruch die Gegend unsicher und der auf ihn angesetzte Kommissar ist unfähig......

     

    Mary Mary wird neue Chef der NCD und arbeitet zusammen mit Ashley dem Rambosianer auf eigene Faust loyal aber heimlich mit Jack zusammen. Auf Josh Hartnetts Bitte hin suchen sie seine verschwunden Schwester „Goldlöckchen“ die der Lösung der vielen „unexplained explosions“ auf der Fährte war die allesamt etwas mit Gurkenzüchtern die in eben jenen Exposionen ihr Leben verloren zusammenhängen.

    Dann wäre noch die Frage zu klären wer die Bären mit illegalem Porridge versorgt und was der undurchsichtige aber erfolgreiche multinationale Quangle Wangle Konzern damit zu tun hat......

     

    Viel Arbeit für die Nursery  Crime Divison und ein Heidenspaß für Leser die die abstruse vielfältig kreative Phantasie Jasper Ffordes lieben , die von gesellschaftlichen ironischen Seitenhieben, Slapstickeinlagen und gebannt sind und sich königlich amüsieren. Aber wer nicht sattelfest in englischen Märchen ist sollte ein wenig Internetrecherche betreiben. Es erhöht den Spaßfaktor wenn man den Background kennt.

     

     

    Genesis Musical Nursery Crymes

     

    Play me Old King Cole
    That I may join with you,
    All your hearts now seem so far from me
    It hardly seems to matter now.

    And the nurse will tell you lies
    Of a kingdom beyond the skies.
    But I am lost within this half-world,
    It hardly seems to matter now.

     

    Fazit:

    Wieder mal ein Kult Buchschätzchen. Leider nicht in dt. Übersetzung erhältlich, aber gut zu bewältigen, wenn man ab und an mal im craggy "blättert". Ein Muss für Douglas Adams Fans!

    Da es keine Dodos in Nursery Crimes gibt 5 Rambosians, oder Sterne ....


     

  16. Cover des Buches Something Rotten (ISBN: 1435281985)
    Jasper Fforde

    Something Rotten

     (39)
    Aktuelle Rezension von: Jerron
    Der vierte (und in meiner Zählweise) letzte Teil der Geschichte um Jurisfiction-Agentin Thursday Next, die aus der Welt innerhalb der Bücher zurückgekehrt ist, um ihren im Alter von 2 Jahren von der Goliath Corporation umgebrachten Eheman wieder zurückzubekommen, zu verhindern, daß ein Fiktionaler Charakter den dritten Weltkrieg auslöst und Hamlet zu einem Konfliktmanager zu schicken. Um die Welt zu retten muß laut der Prophezeihung des mittelalterlichen Propheten St. Zvlkx nur dafür gesorgt werden, daß Swindon die Croquett-Weltmeisterschaft gewinnt. Man sieht, es strotzt mal wieder nur so vor lauter abgefahrenen Ideen, die im Gegensatz zum vorigen Band jetzt mal wieder sinnvoll eingebaut werden und nicht nur, um einen Gag einzufahren. So bescheuert das ganze auch klingt, es löst sich alles wunderbar auf, macht richtig Sinn und gipfelt zudem noch in einer äußerst rührenden Abschiedsszene. schnüff. Und nein, Jasper Fforde hat keine Fortsetzung dazu geschrieben!! Eine Fortsetzung existiert nicht lalalalala augen zuhalt
  17. Cover des Buches The Big over Easy (ISBN: 1435283228)
    Jasper Fforde

    The Big over Easy

     (35)
    Aktuelle Rezension von: thursdaynext
    Fforde bereitet seinen Lesern ein Krimivergnügen der erlesensten Art . Fantasy , Märchenfiguren, humorvoller Sarkasmus und gelungene Personenschilderungen lassen schwelgen. Allein seine Namensgebung ist genial. Detective Inspector "Jack Spratt" wird, unterstützt von seiner Nursery Crime Division : Lieutenant "Mary Mary" (nicht aus Baden Baden ) , den Ausserirdischen Gretel und Ashley sowie Mrs . Singh, den Mord an "Humpty Dumpty", auch gegen den Widerstand seines Kontrahenten "Friedland Chymes" dem, von der gesamten Presse Readings, gefeierten Kriminalhelden lösen. Dazu benötigt Jack sein, durch ausgeprägtes Ehrgefühl recht beschnittenes, ganzes verfügbares diplomatisches Geschick und Feingefühl , da Nursery Crime kurz vor der Schliessung steht. Unvorhersehbare Verwicklungen, abstruse Wendungen, irrwitzige Dialoge, abgedrehte Nebencharaktere und griechische Sagengestalten inbegriffen. Ich liebe diese besondere Art von Ffordes Schreibe . Der Mann ist einzigartig . 20 von 5 Sternen
  18. Cover des Buches Es ist was faul (ISBN: 9783423212960)
    Jasper Fforde

    Es ist was faul

     (180)
    Aktuelle Rezension von: CocuriRuby

    Dieser Teil spielt wieder hauptsächlich in der echten Welt.

    Ich mag die Figuren nach wie vor, da selbst jede noch so kleine Figur einen eigenen Charakter und Geschichte hat. Es ist sehr erfrischend, wie hier mit den Charakteren umgegangen wird.

    Allerdings finde ich auch, dass man große Emotionen in dieser Reihe vergeblich sucht. Wirklich tiefgreifende Emotionen sind auch vom Schreibstil her nicht drin.

    Dafür gibt es viele starke Figuren, natürlich gilt das gerade für die Protagonistin, die so ziemlich jeder Herausforderung gewachsen und jammern für sie ein Fremdwort ist.  

    Allerdings gibt es bei ihr eine Sache, die ich nicht unbedingt stimmig finde: Thursday hat sich im 3.Teil schon nicht wie eine Mutter (Schwangere) verhalten und jetzt verhält sie sich nicht wie eine Mutter – bei diesem Thema merkt man ganz deutlich, dass der Autor männlich ist und dahingehend vielleicht nicht unbedingt recherchiert hat.

    Außerdem hat sich die Protagonistin in diesem Band sich das erste Mal an manchen Stellen wirklich einfach dumm verhalten, dass hat sie in den vorherigen Bänden nie getan oder es ist mir schlicht nicht aufgefallen.

    Die Handlung selbst ist im Prinzip eine Mischung aus allen vorherigen Teilen. Es werden einen Zeitreisen, Buchfiguren, Probleme der realen Welt, usw. geboten – aber nicht direkt was eigenes Neues. Es gibt keine richtig neuen Themen mehr – es gibt immer neue Details und kleine Dinge, die sind auch sehr intelligent und witzig, aber es gibt nichts großes Neues mehr.

    Ein paar thematische Details die angesprochen werden, sind unter anderem: Politik, Medien (witzig, wie die politischen Talkshows aufs Korn genommen wurden mit der erfolgreichsten Polit-Talk-Show namens „Stell mir keine heiklen Fragen“) oder wie diese Phrasen der Politik funktionieren und wie sie Fragen ausweichen und von ihrer Politik ablenken. Es geht auch wieder um Konzern-Monopole in Form der Goliath-Corporation.

    In diesen überspitzten Darstellungen befinden sich deutliche Gesellschaftskritiken. Das ist unterhaltsam gemacht und immer auch ein wenig Schockierend, wenn man merkt, dass das zwar überspitzt deutlich dargestellt wird, aber nicht mal wirklich unrealistisch ist. So z.B., wenn darüber gesprochen wird, dass Konzerne keine Moral kennen, sondern nur Gewinn und Wachstum und dass sie Jahrhunderte alt werden können, während die Regierung alle paar Jahre ausgetauscht wird und Konzerne nicht den Medien Rechenschaft schuldig sind. Mächtige Konzerne sind längst eine Art Nebenregierung.  

    Diese Reihe reizt auch so ziemlich alles an kreativer Nutzen/Gestaltung aus. In diesem Band werden z.B. verschiedene Schriftarten für verschiedene Sprachen verwendet (also z.B. alte Sprache wird in alter Schrift dargestellt, oder eine laute Sprache durch fett gedruckten Buchstaben).

    Und natürlich  gibt es nach wie vor tolle Anspielungen zu literarischen Werken. Es ist nach wie vor eine Liebeserklärung an die Literatur.

     

    Fazit

    Qualitativ ist dieser Teil nicht schlechter als die vorherigen Bände. Er ist kreativ, es werden sehr viele Themen zumindest angesprochen, es gibt viel Gesellschaftskritik, die kreativ verpackt ist und es wird auch Spannung geboten.

    Allerdings habe ich das Gefühl, dass mir dieser Teil nicht mehr wirklich was Neues bieten kann.

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