Bücher mit dem Tag "jenische"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "jenische" gekennzeichnet haben.

8 Bücher

  1. Cover des Buches Nebel im August (ISBN: 9783570403280)
    Robert Domes

    Nebel im August

     (60)
    Aktuelle Rezension von: Sternenstaubfee

    Ein sehr bewegendes Buch, das die Geschichte von Ernst Lossa erzählt.
    Eine schockierende Geschichte, die auf einer wahren Begebenheit beruht.
    Ernst Lossa wird von seiner Familie getrennt, kommt in ein Kinderheim.
    Er klaut, gilt als schwer erziehbar und wird so von einem Kinderheim ins nächste gesteckt.
    Irgendwann landet er in der Psychiatrie, obwohl er kerngesund ist. Doch er gilt als Psychopath.
    Außerdem ist er ein Jenischer, ein "Zigeuner".
    Und so wird er letztendlich ein Opfer der NS-Euthanasie. Er bekommt 1944 die Todesspritze verabreicht.
    Es ist bestürzend, dass diese "Geschichte" wahr ist. Die Dialoge sind fiktiv, aber das ganze Gerüst drum herum ist wahr und macht es so grausig und schockierend.
    Mich hat die Geschichte von Ernst Lossa tief bewegt als Beispiel von so unendlich vielen Opfern der damaligen Zeit.
    Den Film habe ich noch nicht gesehen, möchte das aber noch nachholen.
    Das Buch kann ich auf jeden Fall empfehlen!

  2. Cover des Buches Die Älteste (ISBN: 9783746632780)
    Thomas Sautner

    Die Älteste

     (8)
    Aktuelle Rezension von: mariameerhaba

    Du hast Krebs und es gibt keine Behandlungsmöglichkeit? Hier eine Heilmöglichkeit, die garantiert funktionieren wird, darauf schwört der Autor mit Leib und Seele: Heiße den Krebs willkommen! Danke ihm, grüße ihn, liebe ihn, lass ihn wachsen, kämpfe nicht dagegen an, weil der Tumor in deinem Hirn ein Teil von dir ist, so wie deine Arme und Beine auch. Und voila, sechs Wochen später krebsfrei, garantiert. Ur Blödsinn, oder? Aber genau das vermittelt dieses Buch, das auf wahre Begebenheiten beruht.

    Ich habe so hart meinen Kopf geschüttelt, dass ich mir fast das Genick gebrochen habe. Aber lassen wir das mit den Fakten, der Wissenschaft, der jahrzehntelangen Studienergebnissen, ignorieren das A und O der Gesundheit, sondern wenn ich mich nur auf das Buch einlasse, nur auf den Stil, was habe ich dann: Ein mieses Buch.

    Die Hexe am Fluss benimmt sich wie der ärgste Vollidiot, der beim Lesen mir schon das Blut zum Kochen gebracht hat. Auf jede Frage reagiert sie immer völlig abweisend und wenn man zu viele Fragen stelle, würde man damit alles nur schwermachen. Wieso? Wieso machen Fragen das Leben schwer? Ist Unwissenheit ein Segen? Ein Polizist, der mich mal aufgehalten hat, sagte mir damals etwas, das sich eingebrannt hat: Unwissenheit schützt nicht vor Strafe.

    Die alte Frau am See wird keinen Momentlang sympathisch. Sie benimmt sich immer allwissend und ist im Grunde supergemein. Alles, was sie macht, fühlte sich beim Lesen so an, als würde sie es spontan machen, aus dem Stegreif heraus, und es dann so vermarkten, als hätte sie ein kleines Wunder vollzogen.

    Die Protagonistin selber wird so schnell vom Autor verbogen, als besäße sie keine Knochen. Ja, sie ist verzweifelt, am Ende, aber sobald sie bei der Hexe auftaucht, die sich so danebenbenimmt, die sie sogar wütend macht, nimmt sie alles hin und schluckt alle ihre Gefühle hinunter. So verzweifelt wie sie ist, hätte sie sich frustriert vor der Hexe abwenden müssen, aber nein, die Hexe steigt in ihren Augen so schnell zu einer Gottheit, dass ich überrascht bin, dass sie ihre Seele nicht gleich verkauft hat.

    »Lisbeth, ich muss auf die große Seite.
     Auf die große Seite, wiederholte sie, sichtlich amüsiert. Und dann: Scheißen musst, oder?«

    Ich habe noch nie gehört, dass jemand sagt, er müsse auf die große Seite. Wer sagt das? Seite? Noch nie gehört, noch nie gelesen, aber das liegt wahrscheinlich daran, dass dieser männliche Autor keine Ahnung von Frauen hat und sie mit Samthandschuhen anfasst in der Angst, er könnte das weibliche Geschlecht abschrecken. Weißt du, was das weibliche Geschlecht abschreckt? Das hier:

    »Der Krebs hatte für mich all das angenommen, wozu ich nicht imstande gewesen war.
    Schick ihm Liebe und Licht, sagte Lisbeth.
     Ich heulte Rotz und Wasser. Die Befreiung brach aus mir wie ein Sturm.«

    Ja, schick dem Krebs deine Liebe und Voila, du bist geheilt. Oder ganz leckeres Licht. In Afrika ist so viel Licht und Sonne und Vitamin D. Warum herrscht dort eigentlich noch Hungersnot?

    Abgesehen davon, die Protagonist heult plötzlich aus dem Nichts, nur weil sie so einen bescheuerten Vorschlag gehört hat. Wieso? Oder lautet das Argument hier: Frauen sind nun mal so und weinen einfach drauflos? Wo bleibt die Vorarbeit? Wo ist die Kraft, die sich zu diesem Zeitpunkt zusammenballt und dann so explodiert?

    Und dann der Stil, der so schrecklich ist! Ich würde nicht behaupten, dass ein Kind gleich besser schreiben würde, nein, wahrscheinlich nicht. Aber der Stil bleibt schrecklich, die Vorarbeit ist schrott, die Figuren unglaubwürdig und die Idee zum Kotzen. Das ist kein stimmungsvoller Roman, sondern blanke Geldverschwendung!

  3. Cover des Buches Hunkeler macht Sachen (ISBN: 9783257242607)
  4. Cover des Buches Silas (ISBN: 9783719314224)
  5. Cover des Buches Sechseläuten (Ein Kommissar-Eschenbach-Krimi 3) (ISBN: 9783548609447)
    Michael Theurillat

    Sechseläuten (Ein Kommissar-Eschenbach-Krimi 3)

     (43)
    Aktuelle Rezension von: engineerwife

    Auch in seinem dritten Roman um Kommissar Eschenbach widmet sich der Autor Michael Theurillat wieder einem spannenden, wenngleich heiklen Thema. Während der Titel natürlich sofort an das für Zürich bekannte „Sechseläuten“ erinnert, merkt man als Leser schnell, dass es sich in dem Buch weniger um den alten Brauch als um die Machenschaften der Mächtigen, unter anderem der ewig korrupten FIFA, handelt. Aber was haben sie mit den Jenischen, den Fahrenden, zu tun? Eine tote Frau, ein verstörtes Kind gefolgt von einer Suspendierung lässt Eschenbach mal wieder als „lone ranger“ agieren. Treu zu Seite steht ihm seine stets engagierte Sekretärin Rosa, während ihm sein Assistent Claudio durch einen anderen Fall entzogen wird. Rasch wird er hineingezogen in den Strudel des Bösen, des schier Unglaublichen, das zwischen 1929 und 1973 über 600 jenische Kinder von ihren Eltern getrennt und in Pflegefamilien, Heime oder Anstalten gebracht hat …

    Während der Start in die Geschichte ein wenig behäbig erscheint, war ich spätestens ab der Hälfte gefesselt von dieser unglaublich authentischen Story, die der Autor in seinem Kriminalroman geschickt verwebt. Masche für Masche verstrickt er Fiktion und Wahrheit zu einem spannenden Roman, der mich sprachlos zurücklässt. Welche Monster steckten hinter dem Hilfswerk Pro Juvente, das sich anmaßte über das Leben und schließlich auch oft den Tod dieser armen Kinder zu entscheiden? „Respekt, Eschenbach … Respekt!“ das sind die Worte, die die Chefin ihrem Kommissar hinterlässt und denen möchte ich mich begeistert anschließen mit einem ehrlichgemeinten „Respekt, Theurillat … Respekt!“ und vier sehr, sehr verdienten Sternen. Der nächste Band „Rütlischwur“ liegt schon bereit und wird auf jeden Fall zeitnah gelesen.    

  6. Cover des Buches Sechs (ISBN: 9783426445808)
    Michael Seitz

    Sechs

     (11)
    Aktuelle Rezension von: labelloprincess

    Das Cover finde ich für das Genre sehr gut ausgewählt. Es passt, sowie auch der Titel, zum Inhalt des Buches.

    Der Schreibstil des Autors war für mich sehr gewöhnungsbedürftig. Mit der Zeit fiel mir das Lesen zum Glück etwas leichter, nur die PDF-Dateien waren bis zum Schluss nicht flüssig zu lesen. Die kurzen Kapitel steigerten mein Lesetempo.

    Die Charaktere wirkten mir etwas zu blass und distanziert oder sie waren mir einfach unsympathisch.

    Beim Lesen hatte ich oft das Gefühl, dass ich etwas Wichtiges verpasst habe und so manche Zusammenhänge nicht richtig verstehen konnte. Einige Dinge kommen mir auch zu wenig detailliert oder umfangreich vor.

    Manche Stellen und vor allem der Showdown waren sehr spannend, aber die meiste Zeit war ich von der Geschichte zu verwirrt, um mit ständiger Freude dabei zu sein. Zum Glück wurden zum Schluss doch noch etliche Ungereimtheiten aufgeklärt.

     Leider konnte mich das Buch nicht zur Gänze überzeugen. Ich vergebe dafür 3,5 von 5 Sterne.


  7. Cover des Buches Fuchserde (ISBN: 9783711721150)
    Thomas Sautner

    Fuchserde

     (36)
    Aktuelle Rezension von: Braini4ever

    Hier lernt man als Leser die Minderheit der Jenischen kennen. Spannend macht dies der Schreibstil, denn es ist als würde man dem Großvater gegenüber sitzen und zuhören.

    Während er "seinem kleinen Fuchs" die Familiengeschichte anhand von Rückblenden erzählt. 

    Einerseits lernt man so die Lebensart und Weisheiten der Jenischen kennen und andererseits zittert man in den Rückblenden mit. Denn da erlebt man die Grausamkeit des Holocaust mit.

    Zwischendurch sind noch historische Tatsachen eingefügt. 

    Ich bin von Thema und Schreibstil begeistert und empfehle es hiermit weiter! Jedoch nur an belastbare Gemüter,denn die Beschreibungen sind durchaus brutal.

  8. Cover des Buches Räuberleben (ISBN: 9783257242058)
    Lukas Hartmann

    Räuberleben

     (18)
    Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzick
    Lukas Hartmann ist ein großer Meister der Aufbereitung historisch belegter Stoffe und Ereignisse für literarisch anspruchsvolle Romane. Für seinen neuen Roman „Räuberleben“ hat er nach eigenen Angaben lange und intensiv nicht nur in den entsprechenden Archiven recherchiert , sondern auch unzählige Gespräche mit Lokalhistorikern geführt, die sich zum Teil schon ein halbes Leben mit der Hauptfigur des Romans befassen. Es geht um die Geschichte des Sinti Hannikel, der mit seiner Räuberbande Ende des 18. Jahrhunderts vor allem im Schwarzwald und im Elsass, aber auch in angrenzenden Regionen Angst und Schrecken verbreitete. Erzählt wird die Geschichte immer wieder aus dem Blickwinkel von Wilhelm Grau, einem Schreiber in Diensten von Jacob Schäffer, seines Zeichens Oberamtmann von Sulz und von einer großen Mission beseelt: er will den Räubern, Jaunern und Zigeunern das Handwerk legen, sie gefangen nehmen und ihrer gerechten Strafe zuführen. Der Schreiber Grau ist ein passionierter Insektenkundler und steht in regem schriftlichem Austausch mit einem Professor in Norddeutschland. Mit einem Brief an ihn beginnt das Buch im August des Jahres 1794. Nachdem die halbe Stadt Sulz einem verheerenden Band zum Opfer gefallen ist, vermutet Grau einen Racheakt des Sohnes des vor Jahren hingerichteten Räubers Hannikel. Zu diesem Sohn Dieterle hatte Grau während der monatelangen Verhöre nach der schlussendlichen Verhaftung der Bande ein von seiner Seite aus fast väterliches Verhältnis. Der Leser weiß also schon von Anfang an, was geschehen ist. Doch er kennt nicht die Details, er kennt nicht die Hintergründe und vor allem nicht die reichen sozialgeschichtlichen Informationen, die Lukas Hartmann nun Schritt für Schritt erzählt. Da wird berichtet von der leidenschaftlichen Arbeit des Räuberjägers Schäffer, bei der es ihn oft auch außer Landes zieht, und bei der ihn sein Schreiber Grau immer begleitet. Wir werden hineingeführt in das Leben und die Politik des Landesvaters Herzog Karl Eugen und seiner Frau Franziska. Es ist eine spannende und informative Geschichte, die Lukas Hartmann da aus den historischen Fakten entwickelt. Eine Geschichte voller auch menschlicher Dramatik, die einen etwas spüren lässt von den Lebensbedingen der Menschen Ende des 18. Jahrhunderts quer durch die verschiedenen Schichten. Eine wundervolle unterhaltsame Lektüre. Ein Buch, das man bis zum Ende nicht aus der Hand legen will.

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