Bücher mit dem Tag "jenseits"
375 Bücher
- Emily Brontë
Emily Brontë, Sturmhöhe. Vollständige Ausgabe des englischen Klassikers. Schmuckausgabe mit Goldprägung
(1.992)Aktuelle Rezension von: RattusExlibricusKategorie: Psychogramm | Drama | Menschliche Konflikte | Intrigen | Rache
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Besonderheit: Trotz überschaubaren Personals und langsamer Erzählung tun sich über die Jahre hin unglaublich intensive Abgründe auf, dies alles getragen von einem sehr präzise konstruierten Roman. Sogar der Erzähler (kein Protagonist der Geschichte im eigentlichen Sinne) befördert unwissentlich ein Schlüsselmoment.
Worum dreht sich die Handlung?: Erzählung in der Erzählung. Der Erzähler, der sich am Anfang noch für einen Menschenfeind hält, sucht in der Abgelegenheit des Landes seinen Rückzug von der Gesellschaft. Er quartiert sich auf dem Hof des mürrischen und abweisenden Mr. Heathcliff ein. Dort findet er rätselhafte Andeutungen auf eine bewegte Vergangenheit, Verhalten bei den Bewohnern, die er sich nicht erklären kann und wird von der seltsamen Reaktion des Hausherrn auf einen nächtlichen Alptraum, den er dort erfährt, irritiert. Später erzählt ihm eine Magd von der Vergangenheit des Hauses und seiner Bewohner…
Die beiden Gutshöfe der Familien Earnshaw und Linton liegen weitab von der nächsten Stadt in der einsamen Gegend in der Nähe des Moores. Während Gut Linton in einem fruchtbaren Tal angesiedelt ist und seine Bewohner einigermaßen wohlhabend sind, ist die Lage bei den Earnshaws oft schwieriger. Ihr Gut liegt auf der sogenannten Sturmhöhe, wo das Leben rauer und ungezähmter ist – so wie das Temperament seiner Bewohner.
Eines Tages bringt der Vater der Familie Earnshaw ein Findelkind mit nach Hause, das Heathcliff genannt wird und bald der beste Freund von Cathy, der willensstarken, trotzigen Tochter und dem Wildfang der Familie. Als eines Tages der Vater stirbt, übernimmt der Sohn Hindley eine strenge Herrschaft über den Haushalt und hat es dabei besonders auf Heathcliff abgesehen. Bald ersinnt Heathcliff einen Rachefeldzug gegen seinen Stiefbruder Hindley. Und das ist erst der Anfang. Denn Heathcliff und Cathy, die einander in Egoismus, Leidenschaft und manipulativen Fähigkeiten in Nichts nachstehen, haben beide ihre eigenen Pläne, in denen Ehrgeiz, Herrschsucht, Hassliebe und Besessenheit sowie der Hof und das Leben der benachbarten Lintons eine große Rolle spielen… bald sind die einstigen Kumpane Kontrahenten, die sich trotzdem immer verbunden bleiben. Diese beiden starken Figuren reiten nicht nur sich selbst dem psychischen Untergang entgegen…
Große Themen im Hintergrund: Macht und Manipulation | Schaffen und Lösen von Konflikten | Neid und menschliche Schwächen | Emotionen und Emotionskontrolle | Psychischer Untergang | Hoffnung auf das Gute im Menschen
Teilbewertung (Legende *= hat mich nicht überzeugt, **= ausbaufähig, ***=solide/gut zu lesen, ****= sehr gut/klare Empfehlung, *****= exzellent/schwer zu erreichen):
- Handlung ****
Die Handlung erstreckt sich über viele Jahre (und sogar mehr als eine Generation). Es geht um große Pläne und Intrigen genau so wie um kleine Erlebnisse und Handlungen, die erzählen, wie es zu großen Entscheidungen kam. Viel Handlung passiert auch auf charakterlicher Ebene: Das Entwickeln von Leidenschaften, Beziehungsdynamiken und perfide Rache oder das schrittweise Verlieren des Verstandes. Man kann den Charakteren förmlich dabei zusehen, wie sie alles ohne Rücksicht auf Verluste einreißen – und erlebt am Schluss noch eine unverhoffte Überraschung.
- Aufbau *****
Die einzelne Teile sind grandios zusammengesetzt, die Elemente im Kleinen wie im Großen gut aufeinander bezogen. Die Umwelt formt die Charaktere, die Charaktere spiegeln die Umwelt. Die Herrschsüchtigsten reißen (zunächst) die Handlung an sich und schaufeln sich dann ihr eigenes Grab. Die Handlung im Großen ist meisterhaft konstruiert. Die Rahmenhandlung, die zunächst eher unrelevant scheint, stellt sich im Nachhinein als wichtiger Einflussnehmer auf die Haupthandlung heraus, die mit dem Erzählen der Geschichte unerwarteterweise noch keineswegs vorüber ist, sondern holt die mit Absicht havarierte Geschichte aus ihrer Depression.
- Charakterzeichnung *****
Keiner der Charaktere ist am Ende noch sympathisch. Das schadet der Geschichte aber nicht, im Gegenteil. So kann die psychische Brutalität, die die handelnden Personen einander antun, erst recht glaubhaft werden. Trotzdem sind die Charaktere nicht einfach nur „böse“ – sie haben ihre schwachen, verletzlichen Seiten, beharren auf ihren Irrwegen, sind erschreckend menschlich und manchmal fast nachvollziehbar – um dann wieder hart mit dem moralischen Kompass zu brechen. Als Manipulatoren und Manipulierte, Herzlose und Gebrochene, von Leidenschaften getriebene und Schwache sind sie intensiv und trotz der Extreme realistisch gezeichnet. Und die grandiosen, schleichenden (oder in einem gut erklärten Fall plötzlichen) Charakterwandlungen stellen ohnehin ein Herzstück des Buches dar. Wie die Umwelt und die Handlungsebenen spiegeln sich auch verschiedene Charaktere gegenseitig – aber nie komplett.
- Sprache und Stil *****
Sprache und Stil sind manchmal fast karg wie die Landschaft, manchmal dramatisch wie ihre Bewohner. Die Sprache passt zur Szenerie und jeder Charakter spricht deutlich mit seiner eigenen Sprache. Die psychischen Abgründe werden drastisch, ungeschönt und bildgewaltig geschildert. Trotz der langsamen Handlung lässt einen die Sprache Jahre erleben, als wären es Wochen. Viele Formulierungen sind sehr treffend gewählt, die Szenen sind sehr anschaulich geschrieben. Nachdem die Geschichte in Fahrt gekommen ist (was kurz dauert) steht dem Abtauchen in die Handlung nichts mehr im Wege.
- Zielgruppe(n)
Auf jeden Fall kein Buch für die Liebhaber/innen von Wohlfühlgeschichten oder für literarisch Harmoniebedürftige. Auch nichts für Fans von actionreicher Handlung. Entgegen zahlreicher Versuche, das Buch der falschen Zielgruppe schmackhaft zu machen definitiv keine Liebesgeschichte! Wer aber gut konstruierten und intensiv bis aufwühlend erzählten Romanen mit viel Emotionalität und charakterlicher Wandlung etwas abgewinnen kann, ist hier gut bedient. Achtung: Die Charaktere sind toll und intensiv gezeichnet, aber nicht dazu gedacht, dass man sie mag. Für Liebhaber von Klassikern auf jeden Fall geeignet und dabei ein Buch, dass sich weit vom Durchschnitt abhebt.
- Fazit *****
Für mich ein unglaublich starkes Buch, das von seiner ausgeklügelten Konstruktion, seinen sehr starken (nicht sympathischen!) Charakteren, ihren psychischen Wandlungen und der ungeschönten Darstellung ihrer perfiden Kämpfe miteinander genauso lebt wie von seiner kunstvoll eingesetzten, intensiven Sprache. Man schaut der Katastrophe fassungslos und gebannt zu und fragt sich, wo das alles nur hinführen soll, wenn sich alle gegenseitig in Schutt und Asche gelegt haben. Gleichzeitig flackert am Ende ein Hoffnungsschimmer von unerwarteter Seite auf… trotzdem sollte man dieses Buch auf gar keinen Fall in der Hoffnung auf ein glückliches Ende lesen, weil man dann das Beste verpasst.
- John Green
Eine wie Alaska
(2.531)Aktuelle Rezension von: BusyReader8Miles ist neu auf dem Internat. Dort verliebt er sich in die schöne Alaska und lässt sich in ihren Bann ziehen. Schnell kommt er so von dem Schulalltag ab und macht neue Erfahrungen in Liebe und Freundschaft.
John Green hat eine besondere Art Geschichten zu erzählen. Man kann seine Charaktere sehr gut nachvollziehen und fühlt sich mit ihnen verbunden. Die Romanstruktur führt auf ein bestimmtes Ereignis hin und orientiert die Kapiteleinteilung daran. Dieser Roman ist mein Liebster von John Green, da er sehr anmutig und gleichzeitig humorvoll sowie charmant geschrieben ist. Die Geschichte war für mich interessant, unterhaltsam und mitreißend.
Empfehlen würde ich Eine wie Alaska jedem, der tiefgründige und anmutige sowie mitreißende Romane liebt. Wer John Green noch nicht kennt und gerne Liebesromane liest, sollte auf jeden Fall mal reinlesen. Von ihm sind Das Schicksal ist ein mieser Verräter (keinesfalls so enttäuschend wie der Film!) sowie Turtels all the way down noch empfehlenswert, gerne auch in der Originalsprache Englisch :)
- Cecelia Ahern
P.S. Ich liebe Dich
(8.771)Aktuelle Rezension von: Ruby_FuchsCecilia Ahern wählt einen lockeren, lustigen Schreibstil, der dennoch zum ernsten Thema passt. Das Buch handelt von Trauer, ja, vor allem aber zeigt es, wie lebenswert das Leben selbst in tragischen Momenten ist. Ich hab das Buch in einem Rutsch durchgelesen., weil es so federleicht geschrieben ist. Der Film trifft die Qualität des Buches nicht mal annähernd.
- David Safier
Mieses Karma
(5.066)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderKim Lange ist eine Karrierefrau und vernachläsigt sehr oft Mann und Kind. Als sie für einen großen Fernsehpreis nomminiert ist lässt sie sogar den Geburtstag ihrer Tochter sausen und hat einen heftigen Flirt mit einem Kollegen. Auf dem Rückweg wird sie von einer Raumstation erschlagen. Als sie die Augen wieder aufmacht befindet sie sich als Ameise bei der Arbeit. Oh mein Gott, was für ein ätzendes Leben. Nur langsam wird ihr klar, dass sie wirklich wieder geboren ist und nun auf der Reinkarnationsleiter fleißig gutes Karma sammeln muss um aufzusteigen. Ein rassant komischer Roman mit viel Witz und bitterbösem Humor erzählt.
- Dante Alighieri
Die göttliche Komödie
(186)Aktuelle Rezension von: Julia79Ist "Die göttliche Komödie" ein Buch, das man gelesen haben muss? Nun, ich zumindest hatte den Anspruch an mich und ich bin froh darüber, dass ich es jetzt kenne und einschätzen kann. Ich hatte einigen Respekt vor dem 700 Jahre alten Buch, das aus 14.233 Versen besteht, aufgeteilt auf 100 Gesänge, quasi Kapitel, und um die 600 Seiten umfassend. Ich bin ja schließlich keine Literaturwissenschaftlerin. Kann man als normale Sterbliche ohne italienische Vorfahren oder Geschichtsstudium der Antike "Die göttliche Komödie" verstehen?
Ich fasse mich mit der Inhaltsangabe kurz, es geht um den steinigen Weg durch die Hölle und das Fegefeuer bis ins Paradies, den Dante selbst in Begleitung des berühmten Dichters Vergil beschreitet.
Sehr anschaulich verdeutlicht wird hierbei die damalige Weltanschauung, der Stand der Wissenschaft und Glaubensansichten sowie Moralvorstellungen und Gerechtigkeitssinn der damaligen Zeit.
Erwähnenswert finde ich, dass dieses Stück Weltliteratur nicht nur Dante Alighieri berühmt gemacht hat. Gustave Doré, begann 1841 - mit 9 Jahren - die ersten Illustrationen anzufertigen, letztendlich war er 29 Jahre alt, als er die 136 Holzstiche fertig stellte. Er illustrierte ebenfalls die Bibel. Ich hätte mich gefreut, wären alle diese Bilder abgebildet worden, jedoch wäre das Buch dann nochmal 100 Seiten dicker geworden. Aber ich liebe ihn einfach.
Bei diesen uralten Büchern druckt irgendwann jeder Verlag seine eigene Ausgabe, welche ist hier die Beste, fragte ich mich. Ich möchte euch die Ausgabe des Manesseverlages sehr ans Herz legen, aus 3 Gründen:
1. Die Übersetzung ist großartig, die Verständlichkeit und der Rhythmus ist sehr gelungen.
2. Enthalten sind mit Einleitung und Kommentaren und Hintergrundinfos etwa 400 Seiten Zusatzmaterial. Ohne wäre ich ab der Hälfte aufgeschmissen gewesen!
3. Die Papierqualität. Das Buch ist 1200 Seiten lang, aber genauso dick, wie eines mit 800 Seiten aus einem anderen Verlag. Mit Lesebändchen. Die Illustrationen sind hochwertiger als in den anderen Ausgaben.
Es gibt Klassiker, von denen man behauptet, man käme nicht an ihnen vorbei. Die "Divina Commedia" gehört meiner Meinung nach nicht dazu. Unbestritten ist die Bedeutung dieser Dichtung für die italienische Literatur, zuvor wurden Schriftstücke vor allem auf latein verfasst. Sie ist jedoch so unglaublich umfangreich und komplex, dass man ohne Hintergrundwissen irgendwann nicht mehr gut mitkommt. Mit dem Einstieg in die ungewohnte Form bin ich gut zurecht gekommen, zu Beginn habe ich die Erläuterungen des Übersetzers nur überflogen, da ich dem Text sehr gut folgen konnte. Nach erfolgreicher Durchwanderung der Hölle wurde es schleichend schwieriger, im Fegefeuer musste ich doch das eine oder andere nachlesen, im Paradies kam ich dann überhaupt nicht mehr zurecht, vom Textverständnis angefangen, aber auch die Vorstellungskraft fehlte mir und es waren mir viele Zusammenhänge rätselhaft. Das mag auch mit daran liegen, dass Dante bei seiner Erzählung nicht einem Stil treu geblieben ist, es scheint, als hätte sich seine Persönlichkeit während der Reise verändert, und so ist es auch für mich als Leserin ein Wechselbad der Gefühle, mal wird geflucht und geschimpft, dann säuseln die Dialoge dahin, zum Schluss verklärte Romantik und bildreiche Beschreibungen. Wenn man bedenkt, dass er über 10 Jahre an diesem Epos geschrieben hat, ist das eigentlich nicht verwunderlich.
- Sebastian Fitzek
Splitter
(2.296)Aktuelle Rezension von: xdeanoDie Geschichte um den Protagonisten Marc Lucas, der nach einem Autounfall an Amnesie leidet und sich mühsam an sein früheres Leben erinnert, ist packend und geheimnisvoll. Fitzeks Schreibstil ist wie immer mitreißend und sorgt für eine konstante Spannung, die bis zum Ende des Buches anhält.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und vielschichtig, besonders Marc Lucas als Hauptfigur ist ein interessanter Protagonist, dessen Zerrissenheit und Verzweiflung authentisch wirken.
Allerdings muss ich zustimmen, dass die Geschichte an manchen Stellen etwas wiederholend wirkt. Die Spannungskurve flacht stellenweise ab. Zudem konnte mich das Ende des Buches nicht vollständig überzeugen. Es wirkte für mich einfach zu unglaubwürdig und unlogisch.
Die Geschichte ist spannend und gut erzählt, jedoch gibt es einige Schwächen im Finale. Trotzdem ist das Buch empfehlenswert für alle, die gerne Psychothriller mit einer düsteren Atmosphäre und überraschenden Wendungen mögen.
- Alyson Noël
Evermore - Die Unsterblichen (Die Immortal-Reihe 1)
(2.562)Aktuelle Rezension von: ButtaEigentlich ist diese Art von Buch total meins und auch der Schreibstil an sich war okay. Allerdings habe ich selten einen Hauptchara so wenig leiden können wie Damen (wie spricht man den überhaupt aus? allgemein waren die Namen außer Miles seltsam..)- Es gab ein paar richtig gute Ideen, Evers Fähigkeiten zum Beispiel und dass ihre Geisterschwester sie besucht hat. sie war auch eienr der wenigen Charactere, die ich wirklich gemocht habe. Ever ging mir mitunder echt auf die Nerven, vor allem mit ihren Hass auf Ava obwohl ich schon verstehe, dass sie einfach ein Ventil für ihren Hass brauchte. Die Ansätze der Trauer/des Traumas waren auch gut und auch der Teil mit der Alkohol eskalation aber irgendwie zu wenig, zu unausgereift. Damen war ..aufdringlich und ein schlechter Einfluss. Drina war irgendwie ein schlechter Bösewicht, ihre Grundmotivation fand ich gut aber ihre dialoge waren irgendwie nervig und redundant und die Lösung dieses Problems zu schnell und einfach. Evers Freunde wirkten auch sehr egozentrisch, Miles war nur am Handy mit seinen Liebschaften immer wenn sie zusammen waren, richtiges Freundschaftsgefühl kam da nicht auf, aber sie war wohl auch erst ein paar Monate dort?
Alles in allem einige gute Ideen aber meienr Meinung nach nicht so gut umgesetzt. Obwohl es alle Elemente hatte die ich sonst mag war das leider gar nichts für mich und ich werde die Reihe auch nicht weiter lesen.
- Alice Sebold
In meinem Himmel
(810)Aktuelle Rezension von: Maza_e_KeqeDie 14-jährige Susie Salmon wird im Dezember 1973 von einem Nachbarn vergewaltigt und ermordet wird. Aus einer Art Zwischenwelt/Jenseits beobachtet sie nach ihrem Tod das Leben auf der Erde: ihre Familie, Lehrer, Freunde, ihren Mörder.
Die grausamste, schrecklichste und schlimmste Szene erfolgt direkt im ersten Kapitel.
Susie erzählt aus ihrer Perspektive, nach ihrem Tod als allwissende Erzählerin, die über die Geschichte aller Menschen Bescheid weiß und alles sehen kann. Ihr Erzählstil ist nahezu poetisch, leicht und angenehm. Ich empfand die Worte als Erzählung einer Person, die sich mit ihrem Schicksal abgefunden hat. Gleichzeitig ist es spannend die Menschen zu beobachten, wie sie mit Susies Verschwinden/Tod umgehen und auch die Ermittlungen in den 70er-Jahren.
Die häufigen langen Schachtelsätze sind manchmal eine Herausforderung beim Lesen.
Ich habe den Roman parallel im englischen Original gelesen und war häufig irritiert, verwundert und verärgert darüber, wie er übersetzt wurde: Ganze Sätze wurden weg gelassen, Wörter verdreht (gehört/gesehen) oder gar nicht übersetzt, so dass ich selbst erstmal das Wörterbuch bemühen musste um den Sinn zu verstehen. Oder Phrasen wurden wörtlich übersetzt, obwohl sie im deutschen Sprachgebrauch sicher nicht so verwendet würden ("schwarz-weiß vor Verdammung sein" , "zur Nacht loslassen wollte"). Alternativ gab es umständliche Fremdwörter statt Übersetzungen (Campanile, Kotau, Vestibül). Der Roman selbst hat mich schon beim ersten Lesen mitgerissen und ging mir sehr zu Herzen. Im Nachhinein würde ich trotzdem den Originalroman bevorzugen.
- Julia Dippel
Cassardim 1: Jenseits der Goldenen Brücke
(945)Aktuelle Rezension von: MelZaAuch dieses Buch von Julia Dippel hat mich wieder schnell in seinen Bann gezogen. Es überzeugt ähnlich wie Izara durch den kurzweiligen Schreibstil ohne Schnörkel oder ewigen „Drumrum“-erzählungen. Die Protagonisten sind stimmig und die Geschichte ist nicht gleich vorhersehbar. Nur das Cover finde ich nicht besonders gelungen. Da spricht mich Teil 2 & 3 schon mehr an.
- Lucinda Riley
Der Lavendelgarten
(833)Aktuelle Rezension von: emkadivaAls ich das Buch begann, hatte ich noch nicht damit gerechnet, dass es mich letztlich so mitreißen würde. Die Gegenwartsgeschichte lief für mich schleppend voran, weil die Protagonistin so schrecklich naiv und deswegen ermüdend zu lesen war. Doch auch sie bekommt schließlich zum Glück noch die Kurve.
Die Vergangenheitsgeschichte konnte mich jedoch direkt packen, nicht zuletzt, weil hier eine vertraute Person wiederkehrt, die man schon aus "Das Orchideenhaus" kennt. Als regelmäßige Lucinda Riley Leserin hat mir dieses kleine Easter Egg gefallen.
Die Figuren der Vergangenheit sind allesamt sympathisch und riskieren so mutig ihr Leben, um andere zu schützen, dass man gar nicht anders kann, als mitzufiebern. Gleichzeitig ist es aber auch eine moralische Herausforderung. Kann man bei Gut und Böse Grauzonen sehen oder ist es doch Schwarz und Weiß? Wie würde man selbst in solchen Situationen entscheiden?
Die Tragik dieser Geschichte findet in der Gegenwart letztendlich ihren positiven Ausgang. Wie bereits erwähnt, bekommt mir die Protagonistin zum Schluss deutlich besser und es liest sich sogar noch ein mal richtig spannend, so dass der Schluss mich wieder total abholen und überzeugen konnte.
- Eckhart Tolle
Jetzt! Die Kraft der Gegenwart
(138)Aktuelle Rezension von: Power-ReaderEckhart Tolle beschreibt in JETZT! seinen Weg zu Zufriedenheit und innerem Frieden. Das Buch ist logisch aufgebaut und bezieht sich auf verschiedene Lebensbereiche. Durch die Zwischenfragen werden Zweifel geklärt, die sich eventuell einige Leser:innen stellen.
Wenn man sich auf seinen Schreibstil und die Wortwahl einlässt und nicht alles zerdenkt, kann man seinen Formulierungen leicht folgen. Er beschreibt häufige Probleme, sowie den Umgang mit Negativität und Herausforderungen. Durch praktische Übungen und klare Tipps lassen sich kleine Änderungen direkt in den Alltag integrieren.
Für Leser:innen finden sich viele neue Sichtweisen und einige hilfreiche Denkanstöße, um vorallem negative Erlebnisse im Alltag ruhiger zu meistern.
Ich fand das Buch klasse und nutze noch häufig seine Tipps oder erinnere mich an seine Formulierungen und rationale Sichtweise.
- Wolfgang Hohlbein
Das Buch
(426)Aktuelle Rezension von: LennyDie Geschichte ist eigentlich gut. 3 Sterne wurden es, weil es ei ige Längen gab und zu viel Kampfszenen.
Ich konnte mir nicht alles vorstellen, obwohl die Schauplätze und Figuren gut beschrieben wurden...von mir gibt es eine Leseempfehlung aber keine volle Punktzahl! Ich habe hier tatsächlich manchmal quergelesen.... das mache ich sonst nicht. Das Ende hat mir gut gefallen!
- Dani Atkins
Die Achse meiner Welt
(964)Aktuelle Rezension von: Maza_e_KeqeRachel ist 18 und hat gerade die Schule abgeschlossen. Vor dem Beginn des Studiums verbringt sie einen letzten Abend mit ihrem festen Freund und ihren Freunden, einer Clique, die sich seit Jahren kennt. Ein Unfall reißt sie schließlich auseinander. 5 Jahre später ist Rachel noch immer verzweifelt; Trauer, Schmerz und Sorgen bestimmen ihr Leben. Am Grab ihres besten Freundes bricht sie schließlich zusammen… und erwacht im Krankenhaus; umgeben von ihren sehr lebendigen Freunden, ihrem Verlobten und körperlich nahezu unversehrt. Niemand erinnert sich an den Unfall und an Rachels armseliges Leben danach.
Obwohl der Schreibstil angenehm flüssig liest, trieft nahezu das gesamte Buch vor Schmalz und Klischee. Die ganze Handlung liest sich wie eine extra schnulzige Liebesgeschichte: Rachel hat ihre Trauer nur geträumt und kann die wundervolle alternative Gegenwart glücklich genießen. Alles absolut langweilig und vorhersehbar. Allerdings bleibt die ständige Frage nach dem „Wie“.
Erst ganz zum Schluss folgt die unerwartete Auflösung, die mich wirklich überraschen konnte. Diese und die Anmerkung der Autorin (nach der Danksagung) konnten mich dann doch ein wenig mit der Geschichte versöhnen, weshalb ich dem Buch ein paar Sterne in der Bewertung zugestehe. - Vanessa Walder
Das wilde Mäh und die Irgendwo-Insel
(36)Aktuelle Rezension von: ZelibaCover
Alte Bekannte trifft man gerade in Kinderbüchern immer gerne wieder und genauso geht es mir bei diesem Buch. Schon das Cover genügt da, um mir ein grinsen auf die Lippen zu zaubern. Hach, jeder, der den kleinen Widder schon kennt, wird mir zustimmen. Alle andern, ab zum nächsten Buchhändler und kaufen. ;) Und auch dieses Mal begrüßt uns ein liebevoll gestaltetes Cover, auf dem man alleine oder aber mit kindgerechter Unterstützung so einige Charaktere wiederentdecken kann. Gleichzeitig weckt es die neugierig. Denn wer ist denn dieser alte Wolf? Und der Marder?
Handlung
Man möchte meinen das Ham nachdem er den Ungeheuer vertrieben, den Wald gerettet und seine Eltern gefunden hat nun wirklich mal etwas ruhe und frieden verdient hatte. Leider hatte er da nicht mit der Gämse Grazia gerechnet. Diese ist fest davon überzeugt, dass Ham unsterblich werden muss. Gar kein Zweifel immerhin ist das sein nächster Schritt. Als er bei einer kleinen nächtlichen Flucht vor der aufsässigen Gämsin seine Mutter trifft, gesteht sie ihm in einem Gespräch, das sie Papa Kipp, ihren Gefährten vermisst. Eines Tages ist er von einer Jagd nicht mehr zurückgekehrt.
Ham beschließt, dass er Kip finden muss. Niemals wieder will er seine Mama so traurig sehen. Immerhin würde jedes junges Tier alles tun damit seine Mama nicht mehr einsam und traurig ist. Wie gut nur, das er nicht so ganz alleine dabei ist. Flöckchen, der nach einer heiklen Offenbarung Nicht-Flöckchen genannt werden will, Grazia und Tupfer begleiten ihn auf seiner Suche nach der Insel der Sonne. Doch was sie dabei finden . . . das erwartet niemand . . .
Charaktere
Das Erste, was mir bei unseren so lieb gewonnen Abenteurern aufgefallen ist, ist das sie sich alle in ihrem eigenem Maß gesetzt weiterentwickelt haben. Ham hat Erfahrungen gesammelt, an denen er gewachsen ist. Er ist nicht mehr so tapsig unsicher wie im ersten Buch sondern viel Mutiger, dabei aber freundlich, optimistisch und einfach ganz flauschiges Widderchen. Seine Mama und seine Familie sind ihm unheimlich wichtig, aber er guckt schon mehr über den Tellerrand hinaus. Und dort warten natürlich weitere Abenteuer auf ihn.
Auch seine Freunde wie Flöckchen, welcher gerade in diesem Buch eine sehr wichtige Erfahrung machen wird, und auch Tupfer und Grazia - die noch nicht so lange dabei sind - machen ihre Erfahrungen und wachsen an all dem.
Schreibstil
Wer die anderen zwei Rezis von mir zu diesem Buch gelesen hat, wird ahnen das hier gleich wieder die Schwärmerei losgeht. Aber kann man es anders ausdrücken? Ich liebe Vanessa Walders Stil einfach. Sie erschafft ein Buch, das Kinder sowie erwachsenen einfach so viel Freude bringt. Ja, beide schafft zu überraschen, zum lachen und - diesmal - sicherlich auch weinen bringen kann. Und all das mit witzigen Charakteren, die durch ihre Vielfalt so viel Charme haben, im Gedächtnis bleiben und mit Sicherheit auch so manchen Lesemuffel an die Seiten bannen.
Meinung
Als ich das Buch angefangen hatte und dann zum Grund des nächsten Abenteuers von Ham kam, bin ich ehrlich, hatte ich Zweifel. Wieder sollte ein Elternteil gefunden werden. Diesmal der Vater von seinen Wolfsgeschwistern. Im Grunde dasselbe wie bei den anderen beiden Büchern? Weit gefehlt!! Die Reise führt wieder einmal in eine ganz andere Richtung und Ham lernt nicht nur, das Angst vor einem Schatten unsinnig ist, wenn man nicht weiß, was sich dahinter verbirgt. Nein, er muss auch mit Freude, Enttäuschung und dem Tod selber fertig werden. Dabei ist gerade Letzteres in Kinderbüchern oft sehr zaghaft, wenn überhaupt, aufgegriffen. Um es genau zu nehmen, kenne ich auch nur 2-3 Bilderbücher, die dies als Hauptthema führen. Und nun kommt diese Autorin, baut es in ein Abenteuer ein und schafft es dennoch dem ganzen ein Ende zu geben bei dem man erleichtert, zufrieden und ja, beruhigt ist.
Und wisst ihr was, ich finde es gut dass sie es getan hat. Es wird immer in Kinderbüchern so um dieses Thema herumgetanzt, nur um sich dann zu überschlagen, wenn es in der eigenen Umgebung einen Todesfall gibt. Woher sollen denn die Kinder ihr wissen haben, wenn sie diesbezüglich derartig in Watte gepackt werden? Ein Tabuthema bei vielen, leider. Und dabei kann man es so wunderschön erklären, dass es berührt und Versteht. Versteht, dass derjenige nie weg ist, weil Erinnerungen da sind. Das man traurig sein darf, weinen darf aber dann auch wieder aufstehen muss und weitergehen. Denn keiner kann sagen, welches Abenteuer nach dem Tod kommt. Wo derjenige dann ist. Tot ist, wie der Floh schon sagte, ein Wort hinter dem alles stecken kann.
Ham schafft es ein sensibles Thema wunderschön aufzuzeigen mit all seinen Tränen und dann doch dem Gefühl. dass derjenige immer bei einem sein wird, auch wenn man ihn nicht sieht. - Frank Maria Reifenberg
House of Ghosts - Der aus der Kälte kam
(26)Aktuelle Rezension von: LillianMcCarthyIch liebe die Idee hinter der House of Ghosts-Reihe und so war ich mehr als gespannt darauf, wie es mit Melli, Hotte und der Geistervilla weitergeht. Dieses Mal spuckt es allerdings nicht dort sondern in der Metzgerei und nachdem die beiden erst einmal vermuten, dass die Metzgerin hinter diesem Spuk steckt, ist die Wahrheit eine ganz andere und auch viel spannender. Frank M. Reifenberg nimmt uns hier also wieder mit in ein weiteres spannendes Abenteuer, bei dem man langweilige Passagen vergeblich sucht.
Schön finde ich, dass man als Leser direkt ins Geschehen geworfen wird. Wichtige Details aus Band 2 werden gut eingebaut, allerdings verschwinden diese geschickt in der Story und man weiß als Leser auch direkt, in welcher Situation Melli ist. Das langsame Herantasten aus Band 1 ist also Geschichte und die Geistererscheinungen selbst nehmen mehr Platz ein. Abgesehen davon geht natürlich auch Mellis Leben als "ganz normales Mädchen" weiter und sie wird wie alle anderen in ihrem Alter auch mit ganz normalen Problemen konfrontiert, was für das Buch und besonders auch für junge Leser*innen eine tolle Mischung entstehen lassen lässt.
Begeistert hat mich auch hier wieder der Humor des Buches, der gekonnt eingebracht wird und auch die ernsten Situationen entschärfen kann. Obwohl sich Melli und Hotte in jedem Buch einem neuen Geisterproblem stellen müssen, merkt man auch jetzt schon, dass sich im Hintergrund eine Geschichte entwickelt, die sich durch die anderen Bände ziehen wird und ich bin bereits sehr gespannt, wie diese sich weiter gestalten wird. In diesem Sinne freue ich mich schon sehr auf Band 3 der Reihe, der schon erschienen ist und hoffe, dass noch weitere folgen werden. House of Ghosts ist nicht nur für Kinder eine durchaus lesenswerte Reihe sondern auch bei Erwachsenen durchaus einen Blick wert.
- Neale Donald Walsch
Gespräche mit Gott - Band 1
(111)Aktuelle Rezension von: BlintschikWie viele andere Menschen sich hat Neale Donals Walsch Fragen über die Welt und sich selbst. Wieso gibt es Unglück auf der Welt? Wieso müssen wir leiden? Wieso offenbart sich Gott und nicht? Wieso sind wir wie wir sind? Der Autor hat Antworten auf diese Fragen bekommen und sie in diesem Buch dargestellt. Ich glaube vielen geht es wie mir wenn sie den Klappentext lesen. Wie kann der Autor sich mit Gott unterhalten? Deswegen war ich etwas misstrauisch gegenüber dem Buch. Aber ich muss ehrlich sagen, dass es meine Erwartungen übertroffen hat und mich ehrlich tiefgreifend zum Nachdenken gebracht hat. Es wird sofort am Anfang beschrieben wie diese Unterhalten funktioniert und ab da fand ich es garnicht mehr so befremdlich, denn die Erklärung klingt absolut sinnvoll. Dazu werden Themen angesprochen, die sich wirklich jeder schon mal gefragt hat und sie werden tatsächlich logisch erklärt. Manches wirkt es philosophisch und ich brauchte erst einmal Zeit, um mir Gedanken darüber zu machen. Letztendlich wirkt es echt und ist total greifbar. Außerdem werden auch Stellen aus der Bibel oder allgmein Dinge aus verschiendenen Religionen erklärt, die ich immer mit anderen Augen gesehen habe. Daher war ich oft ganz schön begeistert davon, die Dinge plötzlich anders kennenzulernen und sie erklärt zu bekommen. Letztendlich bin ich sehr positiv überrascht von diesem Buch. Es hat mich zum Nachdenken gebracht über mich selbst, über die Welt, das Zusammenleben mit anderen Menschen und vieles mehr. Ob die Dinge so stimmen, wie sie erklärt werden, kann ich nicht sagen, aber für mich klang es logisch. Es ist ein Buch, das jeder unbedingt mal gelesen haben sollte und über das man viel mehr diskutieren sollte. Es spricht so wichtige Themen an, die vielleicht auch das ein oder andere Problem lösen könnte. - TJ Klune
Das unglaubliche Leben des Wallace Price
(304)Aktuelle Rezension von: phantastische_fluchtenWallace Price ist das personifizierte Arschloch. Ein Karrieremensch, ein Workaholic, für den nur die Arbeit wichtig ist. Als Partner einer erfolgreichen Anwaltskanzlei akzeptiert keine Fehler, wer welche begeht, wird gefeuert.
Plötzlich und unerwartet stirbt er an einem Herzinfarkt und findet sich als Geist auf seiner eigenen Beerdigung wieder. Zu seinem Entsetzen sind nur fünf Leute anwesend, seine drei Partner, seine Exfrau und eine ihm unbekannte junge Frau. Wallace muss mit anhören, wie über ihn gelästert und gespottet wird, wie seine Exfrau alle seine Fehler aufzählt und er merkt, dass niemand seinen Tod betrauert. Er ist empört und entsetzt und macht seinem Ärger und seinem Verdruss lauthals Luft. Doch da er ein Geist ist, kann ihn niemand hören. Bis auf die unbekannte junge Frau. Sie stellt sich als Meiying vor, sie ist der Sensenmann oder in diesem Falle die Sensenfrau, die beauftragt wurde, Wallace den Übergang zu erleichtern. Sehr widerwillig begleitet Wallace Mei zu "Charons Fähre – Tee und Leckereien", einem Teeladen, der von Hugo Freeman geführt wird. Es ist ein Zwischenstopp, bevor ein Geist durch die "Tür" in den ewigen Gestaden geht.
Für Wallace beginnt ein regelrechter Alptraum, denn er muss sich endlich mit sich selbst auseinandersetzen und diese Reflexionen sind nicht sehr schön.
Kommentar:
Als ich das Buch begann war ich etwas enttäuscht, denn Wallace Price ist zu Beginn wirklich ein sehr unangenehmer und unsymphatischer Zeitgenosse. Im Gegensatz zu Linus Baker, bei dem man von Anfang an ahnt, dass er im Grunde seines Herzens ein einsamer aber liebenswerter Mann ist (immerhin hat er eine Katze), kann man sich bei Wallace Price nicht vorstellen, dass er jemals ein Gutmensch werden wird.
Er kann und will seinen Tod nicht akzeptieren, er hält sich für zu wichtig und unersetzbar, die Kanzlei wird ohne ihn definitiv den Bach heruntergehen. Er ist es, der alles am Laufen gehalten hat, meint er. Er ist sich sicher, dass Hugo ihm einen Weg zurück ermöglichen kann und will kann nicht glauben, dass sein Tod endgültig ist. Er durchläuft viele Phasen: Verleugnung, Wut, Angst, Akzeptanz.
Hugo ist der Fährmann, der den Toten helfen soll, den Tod zu akzeptieren und in das "Lich"t zu gehen. Diese Bezeichnung kannte ich schon aus der Serie "Ghost Whisperer" und wie auch dort, wird das Licht als etwas sehr Positives und Schönes dargestellt. Gläubige Menschen werden dieses Buch abschreckend finden, alle anderen Lesenden werden sicherlich genauso viel Spaß an dieser Geschichte haben wie ich. Ich habe lauthals gelacht, als Wallace das Medium Desdemona aus dem Laden vertreibt, ich war gerührt, als er auf die Idee kommt wie man der trauernden Nancy helfen kann und ich hatte Tränen in den Augen, als ihm erklärt wird, dass er nur noch sieben Tage in dem Teeladen verbringen darf.
Die Wandlung vom Saulus zum Paulus vollzieht sich unmerklich, ich war selber überrascht, dass ich Wallace plötzlich mochte.
Neben Hugo, einem warmherzigen Mann, der für alle ein offenes Ohr hat, für die Lebenden und die Toten, lebt noch sein Großvater Nelson im Teeladen. Nelson ist ebenfalls ein Geist wie Wallace, er hat sich geschworen, seinem Enkel Hugo so lange zu Seite zu stehen, bis er nicht mehr gebraucht wird. Und der Hund Apollo ist ebenfalls ein Geist, ein Hund, der sein Herrchen nicht verlassen möchte und auch im Tod treu an seiner Seite bleibt.
Nelson ist es, der für die amüsantesten Momente sorgt. Der 87jährige nimmt kein Blatt vor den Mund, hält Wallace oft einen Spiegel vor. Wallace muss erkennen und akzeptieren wer er war und mit der Akzeptanz kommt die Wandlung. Er lernt etwas kennen, was ihm bisher fremd war: Freundschaft. Menschen, die zusammenhalten und sich gegenseitig helfen. Die Gespräche mit Hugo, erst als Fährmann, dann als Freund, berühren sein Innerstes. Er kann sich an die schönen Momente seines Lebens erinnern, bevor er ein egoistischer karrieregeiler Anwalt wurde.
Als ich das Nachwort gelesen habe, dass der Autor das Buch auf Grund eines Verlustes geschrieben hat, war ich seltsam berührt. Es ist eine wundervolle Idee, den Toten eine Zeit zu geben, ihr Leben reflektieren zu lassen und ihnen zu versichern, dass man sich irgendwann irgendwo widertrifft.
Jeder Charakter in diesem Buch hat sehr schmerzliche Erfahrungen durchgemacht, hat gelitten, geliebt und geweint. Nur durch diese Erfahrungen können Hugo und Mei den Menschen helfen. Manchmal schaffen sie es nicht und verlieren einen Geist, manchmal ist ein Geist so zornig, dass er fast alles zerstört, was ihnen lieb und teuer ist und manchmal kommt ein Geist wie Wallace, der länger bleibt als geplant.
Die Entwicklung von Wallace geht nicht Schlag auf Schlag, das wäre absolut unglaubwürdig. Oft genug verzweifelt er oder gerät in Wut. Nelson ist es, der ihn wieder aufrichtet und ihm zeigt, wie er mit seinem "Geist sein" umgehen kann. Natürlich gibt es Rückschläge, vor allem bei der Kleiderwahl, aber sie sind zum brüllen komisch, diese Rückschläge geben dem Buch eine liebenswerte Note.
Die deutsche Titel passt leider nicht so gut, ich finde "under the whispering door" weitaus aussagekräftiger. Denn es ist ja nicht das Leben, sondern der Tod, der hier das Thema ist.
Fazit:
Ich habe jetzt drei Bücher des Autors gelesen. Alle drei waren einzigartig, keine Geschichte gleicht der anderen aber alle haben mich berührt und viele Emotionen in mir geweckt. Für mich ist T.J. Klune ein meisterhafter Erzähler und Michael Pfingstl hat die Seele des Buches erhalten, inklusive der Flachwitze auf Kosten der Toten. Ich weiß, das klingt makaber, ist es aber nicht.
Beim ersten gemeinsamen Tee bist Du ein Fremder
Beim zweiten gemeinsamen Tee bist Du ein geehrter Gast
Beim dritten gemeinsamen Tee gehörst Du zur Familie
(pakistanisches Sprichwort)
- Richard Marbel
Die Jesus-Welle
(21)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerRichard Marbel hat in "Die Jesus-Welle" einige interessante Glaubenssätze mal anders beleuchtet. Der Rahmen der Geschichte hat mich mitehmen können. Spannung wurde auch gut aufgebaut und das Rätsel, sofern es eines ist, konnte glaubhaft aufgelöst werden. Eine Geschichte die gut verfilmt werden könnte.
Doch habe ich einige Kritikpunkte:
Der größte ist wohl, dass ich die Wortwahl des öfteren einfach nicht passend fand. Beschreibungen von Gegenden und Personen wurden, für mich, nicht stimmig zusammen gesetzt. "gütiges Grinsen" ist nur ein Beispiel. Oder plötzlich wurden Worte zusammengefügt, die so den Fluß des Textes hemmten. "Obsolet" paßt z. B. überhaupt nicht in den Satz. Der Schreibstil wirkt dadurch unruhig, holprig. Des öfteren habe ich beim Lesen gestoppt und ein Wort in Gedanken durch ein anderes ersetzt, damit der Text stimmig wurde. Leider zieht sich dies durch das ganze Buch.
Auch sind ab und an Druckfehler im Buch. Das eine und andere Wort fehlt. Es ist nicht oft, doch ich stolperte darüber.
Die Geschichte ist gut ausgedacht, die Abfolge konnte mich auch überzeugen. Gerne habe ich Seite für Seite gelesen um zu erfahren wie es weiter geht.
Leider war der Schluß zu kurz. Auch war er nicht mehr su gut strukturiert wie der andere Text, obwohl noch genug Leerseiten im Buch vorhanden sind. Ich hätte es schön gefunden, wenn der Autor diese Seiten genutzt hätte. Z. B. um die Personen, die in der Quantenwelt leben, Tan und MIraa-Ma, etwas besser zu beschreiben, oder anders gesagt ihnen mehr "Leben" zu geben.
Gerne gebe ich dem Buch 4 Sterne, für die Rahmengeschichte, für das philosophische und die unerwartete Auflösung.
- Kim Harrison
Blutspur
(573)Aktuelle Rezension von: ZahirahDie Rachel-Morgan-Reihe ist eine Urban-Fantasy-Serie, die in einer Welt angesiedelt ist, in der die Menschheit fast vollständig ausgerottet ist, da genmanipulierte Lebensmittel für eine lebensbedrohliche Seuche und für zahlreiche Untote gesorgt haben. In dieser Welt versucht nun die temperamentvolle Hexe Rachel Morgan, Angestellte der Inderlander Security, für Ordnung und Sicherheit zu sorgen. Nach wiederholten Differenzen mit ihrem Vorgesetzten wird Rachel gekündigt, was sie veranlasst ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Mit dabei sind ihre Freunde Jenks - ein Pixie (ein fliegender Elf) und Ivy - eine Vampirin.
Dramatische und temporeiche Passagen wechseln sich gekonnt ab und durch den teils scharfzüngigen Erzählstil, bei dem ich mir manchen Lacher nicht verkneifen konnte, wird das Lesevergnügen konstant hoch gehalten. Mich hat dieser Teil gut unterhalten - ich kann das Buch empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sterne.
- Laura Whitcomb
Silberlicht
(620)Aktuelle Rezension von: Nora4Ich habe das Buch schon vor vielen Jahren gelesen und obwohl ich keine Rezension dazu habe (oder ich finde sie nicht mehr, aber ich war mir relativ sicher, den Eindruck davon schon einmal irgendwo aufzuschreiben), so weiss ich noch ziemlich genau, was meine Meinung und meine Kritikpunkte dazu waren, weshalb ich es noch einmal grob zusammenfassen möchte.
Das Buch hatte ich damals in der Mängelexemplarecke entdeckt und ich war sofort vom Cover gefangen und auch der Klappentext mit der Geisteridee klang nicht schlecht. Es klang nach einer interessanten Liebesgeschichte.
Leider war sie das dann aber nicht wirklich. Das Buch wirkte an vielen Stellen oberflächlich. Sie hätte als Muse eine interessante Rolle einnehmen können, was nicht der Fall war.
Was mir aber am meisten, auch bis heute noch, im Kopf geblieben war, war das eher kindische Verhalten der Charaktere. Rede ist zwar im Klappentext von einem 17-jährigen, aber Helen selbst war glaube ich sogar 27, als sie starb, wenn ich das noch recht im Kopf habe. So oder so, Helen hat mit ihrem Geisterleben noch weitere hundert Jahre auf dem Buckel, die sie ja auch bewusst wahrnahm und in denen sie neues lernte. Egal wie alt sie nun war bei ihrem Tod, man sollte nach so langer Zeit eine gewisse Reife haben, die sie aber einfach einmal zum Fenster hinausschmeisst für die Liebe.
Ich weiss noch, dass mich das Ende ziemlich enttäuscht zurückgelassen hat und ich überhaupt nicht überzeugt war von den Charakteren. Es ist mir so sehr geblieben, dass ich doch leider sagen muss, dass das Buch wohl wirklich nicht so gut war, wenn es so einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat, weshalb ich auch leider nur zwei Sterne vergeben kann.
- Victoria Schwab
Das Mädchen, das Geschichten fängt
(277)Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen"Das Mädchen, das Geschichten fängt" - ein Satz und ein Buch, was so perfekt zusammen passt, dass es zur Inspiration meines Freundes wurde, mir einen Bücheradventskalender zu schenken, als er dieses Buch auf dem Flohmarkt fand. Das Cover, der geheimnisvolle Klappentext und die gewaltige Lust aufs lesen, haben mich das Buch dann recht schnell beenden lassen und obwohl mir der letzte, magische Tropfen fehlte, hat Victoria Schwab eine traurige und gleichzeitig abenteuerlustige Geschichte erzählt...
Handlung: MacKenzie Bishop ist sechzehn und gerade mit ihrer Familie in das Coronados gezogen - ein zu Wohnungen umgebautes, ehemaliges Hotel, was mit all seiner alten Farbe und dem ganzen Staub wenig zu Macs Begeisterung beiträgt, während ihre Mutter in diesem Projekt eines Neuanfangs mit aufgesetzter Fröhlichkeit aufgeht. Nach dem Tod ihres zehnjährigen Bruders Ben vor einem Jahr, hat sich alles verändert. Sie vermisst auch ihren Großvater, der ihr alles gezeigt hat, was sie für ihr geheimes Leben als Wächterin benötigt - der ihr gezeigt hat, dass das Leben nach dem Tod in einem Archiv endet, wo sich die Erinnerungen eines Menschen in eine Chronik verwandelt, von denen die Außenwelt nichts erfahren darf und deren Schutz MacKenzie übernommen hat. Doch was bedeutet all dieses Wissen, wenn man den einen Menschen, der einem selbst zu früh genommen wurde und den man vermisst, trotzdem nicht zurück bekommen kann? Für MacKenzie, die die Gabe hat Erinnerungen aus Gegenständen zu lesen, beginnt die große Frage nach der geheimnisvollen Geschichte des Coronados, die immer blutigere Spuren hinterlässt. Ihre eigene Tragödie lässt sie etwas empfinden, wovor ihr Großvater sie immer gewarnt hat: Mitleid...
Einstieg: Gleich zu Beginn des Buches wird man mit Informationen über die Wächter, die Narrows und die Archive zugeschüttet, was mir die Fantasie benebelt und den Einstieg in die Geschichte etwas schwierig gemacht hat. Der praktische Teil, wo all diese Infos in einem Ereignis angewendet werden, hat etwas zu lange auf sich warten lassen und wurde dann auch nur kurz beschrieben.
Stimmung beim lesen: Die Art und Weise, wie die unterdrückten Gefühle der Hauptprotagonistin auf die Geschichte einwirken, bringt zu viel Emotionslosigkeit mit, was erst deutlich wird, als Wesley - ein anderer Wächter - auftaucht, der so breit grinsend und mit einem lockeren Spruch auf den Lippen selbst durch Macs Fassade dringt. MacKenzie hat eine Geschichte zu erzählen, die durch ihre Trauer benebelt ist, die sie nicht zulässt.
Schreibstil: Victoria Schwab weiß, wie sie die Aufmerksamkeit der Leser bekommen kann, spart sich das aber für später auf. Am Anfang ist vieles unverständlich, was sich nach und nach enthüllt - fast so, als würde MacKenzie selbst auftauen, und weil sie die Geschichte erzählt, kann diese sich erst entfalten, wenn es auch ihre Hauptprotagonistin tut, sobald sie es durch ihre eigene gefühlslose Blase raus geschafft hat.
Während MacKenzie aus ihrer Gegenwart erzählt, fügt die Erzählung aus der Vergangenheit - wie sie von ihrem Großvater in das Geheimnis des Archivs eingeweiht wird - an den richtigen Stellen die notwendigen Infos ein, damit man versteht, was in der Gegenwart gerade schief läuft oder besser gar nicht erst passieren sollte. MacKenzie spricht dabei direkt zu ihrem Opa und beschreibt ihn auf sehr liebevolle Art, dass es fast den Eindruck eines intimen Tagebuches vermittelt.
Protagonisten: MacKenzies Eltern sind diese typischen Randerscheinungen, die deutlich machen, wieso ihr Kind sich manchmal anders verhält und wenig Zeit mit ihnen verbringt. Die Familie versucht einen Neuanfang, wo der verstorbene Sohn im alten Zuhause gelassen wurde, was MacKenzie einen Stich versetzt. Auch ihren Großvater kann man durch ihre Erinnerungen sehr gut kennen lernen, der aus einem Grund, der leider nie wirklich genannt wird, seine Enkelin zu seiner Nachfolgerin gemacht hat und darauf drängte, dass sie trotz ihres jungen Alters die Prüfung zur Wächterin ablegt. Er ist sanft, aber auch drängend, wenn er ihr etwas wichtiges beibringen möchte.
Wesley, den MacKenzie im Coronados kennen lernt, ist der erste wirkliche Lichtblick in diesem Buch. Er trägt Eyeliner, Gothik Look und seine Erklärung dafür ist so einfach: Als Jäger einer Chronik kann es von Vorteil sein, den Gegenüber aus dem Konzept zu bringen. Je auffallender, desto besser. Und nicht nur sein Erscheinungsbild bringt Farbe in die Geschichte, sondern auch seine lockere, flapsige Art. Ohne Wes wäre Mac immer noch allein, gefangen in einer Trauer, die sie für sich behält, um ihre Eltern nicht zu beunruhigen. Wes zeigt ihr das Coronados und was es bedeutet, sich locker zu machen.
Und dann gibt es noch Owen, der immer wieder verschwindet und MacKenzie auf eine rätselhafte Reise schickt, während er ihr gleichzeitig alles zu geben scheint, was sie sich ersehnt: Normalität im totalen Chaos.
Positiv: Wenn man einmal die Struktur verstanden hat, ist es eine aufregende Geschichte, die einen gefangen hält und so viele Geheimnisse zu enthüllen hat, dass der Lesespaß groß ist. Schwabs Schreibstil ist wunderbar.
Negativ: Eines der größeren Probleme der Geschichte, ist der fehlende Abschluss. Alles ist zu plötzlich vorbei und auch Wesley, mit dem Mac eine abwechslungsreiche, interessante Zeit verbringt, wirkt einfach nicht genug ausgearbeitet, was mehr als schade ist, denn Mac ist isoliert in ihren ganzen Lügen, die sie ihrer Familie und ihrer einzigen Freundin erzählen muss. Erst durch Wes, der so leicht lügen kann, dass es wie der größte Spaß der Welt wirkt, lernt sie, wie es sich anfühlt offen etwas belastendes auszusprechen. Es steckt keine Liebesgeschichte in "Das Mädchen, das Geschichten fängt", aber leider auch kaum Freundschaft, dabei sind die Möglichkeiten da. Schwab begnügt sich jedoch mit wenigen Absätzen, um dieses Element abzuhaken, was sich einfach falsch anfühlt.
FAZIT:
Es gibt drei Orte auf der Welt: Die Außenwelt, in der auch MacKenzie lebt, die normale Welt, in der ihr Bruder und ihr Opa nicht mehr leben. Die Narrows, ein dunkler Ort, der nur aus langen Gängen und Türen besteht und zu dem nur Wächter Zugang haben - ein Puffer zwischen der Außenwelt und der dritten Welt: dem Archiv, was als Bibliothek der Toten ein Ort des Friedens ist.
"Das Mädchen, das Geschichten fängt" erzählt von den Geheimnissen des Coronados, einem alten, umgebauten Hotel, in dem etwas schreckliches passiert ist und MacKenzies Job als Wächterin eine große Rolle spielt. Nach und nach erfährt der Leser, was eigentlich ein Wächter ist und wieso ein Ring und ein Schlüssel zu ihrer Grundausstattung gehört, dafür aber niemals eine Waffe mitgeführt werden darf. Das Fantasy-Gebilde, was die Autorin versucht zu zeichnen, ist auf jeden Fall aufregend: Tote verwandeln sich in Chroniken, die für immer schlafen, es sei denn sie werden durch etwas geweckt. Dann landen sie in den Narrows, wo es die Aufgabe der Wächter ist, sie wieder einzufangen, und ins Archiv zurück zu schicken, bevor sie die Außenwelt erreichen. Doch diese Chroniken sind nicht einfach zu besänftigen, sie wehren sich, werden verrückt.
Vor allem aber ist dieses Buch eine Erzählung über Verlust und den Umgang damit, sich wieder neu orientieren zu müssen. MacKenzie ist eine Figur, die es einem nicht ganz so leicht macht sich von den Schrecken oder der Faszination der Geschichte packen zu lassen, weil sie selbst so in ihrer Trauer verschlossen ist und sich erst nach und nach öffnet, sobald man mehr von ihren liebevollen Momenten mit ihrem Großvater erfährt und ein anderer, junger Wächter in ihr Leben tritt.
Der Informationsfluss gleich zu Beginn war eine große Reizüberflutung für mich, da ich selbst lieber in der Praxis lerne, statt die Theorie runtergerattert zu bekommen, doch dann tröpfelt es nur noch und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, bis ich jedes Geheimnis kannte - wenn auch nicht alles einen Sinn ergab, oder tiefgehend erklärt wurde.
"Das Mädchen, das Geschichten fängt" hätte ein paar mehr Momente haben können, in denen die Trauer aufgearbeitet und Freundschaft aufgebaut wird. So endet die Geschichte auf etwas unbefriedigende Weise, auch wenn die Haupthandlung in sich abgeschlossen ist. Dennoch ist es ein Buch mit viel Tiefgang und spannungsvollen Momenten.
- Julia Dippel
Cassardim 2: Jenseits der Schwarzen Treppe
(502)Aktuelle Rezension von: MaischaMachen wir es kurz und Schmerzlos.
Ein gutes Buch muss mich bewegen. Ich will Lachen, ich will leiden, ich will weinen und ich will mitfiebern.
Bewertung gilt für alle drei:
Ich hab so laut gelacht, dass mein Mann reinkam. Ich hab so mitgefiebert, dass ich mit Maulwurfsaugen bis tief in die Morgenstunden gelesen habe, ehe mein Mann mich zwang, das Licht auszumachen und was hab ich geheult, als es zu Ende ging. Ich war so verheult, dass ich das Ende später nochmal gelesen habe, weil ich es unverheult und objektiv wahrnehmen wollte. Tja. Hab einfach wider geheult. Das Ende war anders, als ich es mir in meinem versteckten schwerst romatischen Herzen ins geheimen Gewünscht habe...aber es war trotzdem berührend. Schwer. Es hat mich komplett bewegt.
Von daher:
+ hervorragender Schreibstil
+ emotionaler Tiefgang
+ krative und schöne Fantasiewelt
+ Bezaubernde berührende Charaktere
+ Trotz teilweise absoluter Klischeeerfüllung immer in Bereich "aber trotzdem so beührend " geblieben
- Stephen King
Sunset
(183)Aktuelle Rezension von: AretiInhalt:
Wenn die Sonne untergeht, erwacht das Grauen ...
Was, wenn tödlicher Horror über einen hereinbricht oder Besessenheit und Gelüste alle Vernunft besiegen? Wozu der vermeintlich normale Mensch fähig ist, wenn sein Leben plötzlich eine unerwartete Wendung nimmt: Stephen King zeigt uns das, wie nur er es kann – in dreizehn neuen unheimlichen Geschichten, erstmals in einem Band gesammelt.
Meine Meinung:
"Sunset" von Stephen King ist ein Sammelband mit 13 Kurzgeschichten.
Für mich war es das erste Mal, dass ich Kurzgeschichten gelesen habe, sonst lese ich immer die Romane und Thriller von Stephen King.
Es war also etwas völlig Neues für mich, auf das ich mich erst einmal einlassen musste.
Insgesamt kann ich sagen, dass die Geschichten spannend und abwechslungsreich sind.
Es handelt sich nicht bei allen um Horrorgeschichten, aber das war für mich nicht problematisch, da ich so gut wie alle Genres gerne lese.
Kings Schreibstil ist wie gewohnt sehr flüssig und angenehm zu lesen. Die Seiten fliegen nur so dahin und man hat schnell eine Geschichte durch.
Am besten haben mir allerdings die etwas längeren Geschichten wie "Das Pfefferkuchen-Mädchen", "Der Hometrainer", "N." und "In der Klemme" gefallen. Da habe ich teilweise richtig mitgefiebert. Auch "Die Höllenkatze" und "Ayana" fand ich überzeugend.
Ich habe während des Lesens Mutmaßungen darüber angestellt, was Stephen King dazu veranlasst hat diese oder jene Geschichte zu schreiben, und dann im Anschluss seine Anmerkungen gelesen. Manchmal lag ich richtig, manchmal hat es mich völlig überrascht, was dort stand.
Es gab auch Geschichten, die ich zwar interessant fand, die mich aber nicht völlig mitgerissen haben oder bei denen ich mir nicht vorstellen konnte, was King damit erreichen wollte. Dort haben seine Anmerkungen dann auch nicht wirklich weiter geholfen. Es waren witzige Anekdoten, aber es hat mich nicht gepackt.
Insgesamt hat mir das Buch aber vor allem wegen der längeren Geschichten gut gefallen.
Fazit:
Ich kann diese Kurzgeschichtensammlung von Stephen King vor allem denjenigen Lesern empfehlen, die nicht nur Horrorgeschichten mögen, sondern offen für eine breite Vielfalt sind. Von der Länge her ist auf jeden Fall für jeden Geschmack etwas dabei und es ist abwechslungsreich. Dennoch bleiben meine Lieblingsbücher eher die Romane und Thriller von King.
- Isabel Abedi
Whisper
(1.498)Aktuelle Rezension von: abuelitaDie 16-jährige Noa muss ihre Ferien mit Ihrer Mutter und einem Freund zusammen in einem 500 Jahre alten Haus verbringen. Unheimlich ist vieles hier….
Gilbert, der schwule Freund von Noas Mutter, hat einen ausgeprägten Hand zur Esoterik, und durch eine Geisterbeschwörung nehmen Noa und David, ein junger Mann aus dem Dorf, Kontakt zu einem Geist auf…. Zu Eliza, die früher hier wohnte und über die so gut wie nicht im Dorf gesprochen wird….aus Ihrem Tagebuch steht am Anfang jeden Kapitels ein Auszug.
Das Buch ist nicht nur für Jugendliche interessant. Es ist flüssig zu lesen und die Charaktere sind sehr gut und ausführlich beschrieben.