Bücher mit dem Tag "jiddisch"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "jiddisch" gekennzeichnet haben.

30 Bücher

  1. Cover des Buches Die Vereinigung jiddischer Polizisten (ISBN: 9783462052381)
    Michael Chabon

    Die Vereinigung jiddischer Polizisten

     (59)
    Aktuelle Rezension von: Giselle74
    Sitka, Alaska. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Atombombe auf Berlin, durften sich geflüchtete Juden dort mit Erlaubnis der Amerikaner einen eigenen kleinen Staat errichten. Nun soll die Enklave zurück an die USA fallen und die dort wohnenden Juden wären wieder heimat- und staatenlos. In dem Chaos der Abwicklung und inmitten sich auflösender Behörden und Zuständigkeiten geschieht in einem kleinen, schmierigen Hotel ein Mord. Ein junger Schachspieler wird mit einer Kugel im Kopf auf seinem Zimmer aufgefunden. Der zufällig im selben Hotel wohnende Polizist Meyer Landsman beginnt zu ermitteln und sticht dabei in ein Wespennest.
    Was für ein grandioser Roman! Einerseits ein Krimi im Stile Chandlers, mit einem Protagonisten, der ähnlich zerbeult agiert wie Philip Marlowe, andererseits aber auch ein Blick auf die unterschiedlichen Strömungen jüdischen Lebens. Die Chassidim und Zionisten kommen dabei eher schlecht weg, verhalten die "Schwarzhüte" sich doch ähnlich wie die Mafia und haben ihr Netzwerk über ganz Sitka gespannt.
    Mit ungeheurer Fabulierlust, viel Wortwitz und genauso viel Einfühlungsvermögen führt uns Chabon durch seine Welt bzw durch Meyer Landsmans Welt. Glaube, Politik, Schach, die große Liebe, Identitätsfragen, Chabon verbindet und mischt diese Themen hemmungslos. Sein Blick ist zugleich zynisch, schwarzhumorig und liebevoll. Das muss einem erst einmal gelingen! Und wenn dann noch Ureinwohnerrecht auf jüdische Befindlichkeiten trifft, wird die Mischung explosiv...
    Es ist beeindruckend, wie mühelos Chabon ein Meer durchquert, das klippenreicher nicht sein könnte. Er überschreitet Grenzen und verteilt seine Spitzen hemmungslos in jede Richtung: seien es geldgierige Stammesregierungen, tiefgläubige Mafiosi, gewinnorientierte Amerikaner oder attentatsbereite Zionisten. Und so ganz nebenbei zeigt dieser Roman auch, dass Menschlichkeit und Fanatismus sich ausschließen. Immer.
    Wer also Krimis mag, wer... ach, Unfug! Lest dieses Buch, es ist einfach rundherum großartig!
  2. Cover des Buches Vienna (ISBN: 9783462306606)
    Eva Menasse

    Vienna

     (59)
    Aktuelle Rezension von: YvetteH

    Kurzrezension:

    Das Buch war eine Empfehlung, die mich leider nicht fesseln konnte. Die Protagonisten bleiben gesichts- und namenlos und die Aneinanderreihung der Anekdoten ist oft zäh und waren mir zu sprunghaft.

    Der Schreibstil ist ein wenig gewöhnungsbedürftig und konnte mich nicht fesseln.

    Deshalb vergebe ich 3 Sterne.

  3. Cover des Buches Chuzpe (ISBN: 9783518468166)
    Lily Brett

    Chuzpe

     (146)
    Aktuelle Rezension von: engineerwife

    Hier war ich wirklich zwiegespalten, am Schluss fand ich dann aber doch, dass es die Note 2 verdient. Mir ging die durchweg negative Haltung von Ruthie manchmal etwas auf die Nerven aber der Charme, Elan und Witz von Edek hat vieles wieder gut gemacht. Hat mir dann doch gut gefallen!  Lily Brett, ein Name, den man sich merken muss. 

     

  4. Cover des Buches Portnoys Beschwerden (ISBN: 9783446249820)
    Philip Roth

    Portnoys Beschwerden

     (65)
    Aktuelle Rezension von: LarissaMaria

    Ich wusste ja worauf ich mich einlasse. Im Prinzip zumindest. Zwangsstörung meets Promiskuität.

    Nicht selten wurde Philip Roth dafür kritisiert, dass seine Charaktere zu getrieben sind, es ginge nur um Sex und Selbstmitleid,
    Die geteilten Meinungen, welche über ihn kursieren, haben mein Interesse geweckt. Ich wollte mir selbst ein Bild machen.

    Ich lernte also Alexander Portnoy kennen; einen jüdischen Amerikaner, der beim Psychiater sitzt und sein Leid klagt.
    Das würde das ganze Buch eigentlich schon in einem Satz zusammenfassen.

    Der Monolog, aus dem das Buch besteht, veranschaulicht seinen Werdegang, schildert eine Existenz ohne besondere Sternstunden, ohne besonderen Glanz.

    Seine Kindheit mit der Glucken-Mama und dem Waschlappen-Vater, seine Jugend, das Erwachen seiner Sexualität welche gleich in zwanghafte Sphären abdriftet, seine Unfähigkeit eine gute Beziehung zu führen… es ist eine endlose Misere.

    Ich war während des Lesens ständig hin und her gerissen; zwischen Abscheu vor dem Protagonisten und Bewunderung für die Fähigkeit von Roth, dessen verrückte Gedankensprünge so anschaulich darzustellen.

    Daher machte das Lesen irgendwie Spaß. Großteils war ich einfach nur genervt von Portnoys Veranschaulichungen, seinen Anschuldigungen, seiner Unfähigkeit zu erkennen, dass man an seinen Fehlern arbeiten kann...  aber genau das hat eine eigene Art von Spannung erzeugt.

    Ich bin nicht restlos begeistert, aber besonders die Pointe am Schluss hat mich nochmals laut auflachen lassen.

    Also der Gesamteindruck war nicht schlecht.

  5. Cover des Buches Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse (ISBN: 9783906195803)
    Thomas Meyer

    Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse

     (99)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Mordechai Wolkenbruch wird von seine Mama liebevoll Motti genant. Der orthodoxe Jude lebt mit 25 Jahren immer noch zu Hause, aber er will dies ändern. Seine Mama leider auch und so präsentiert sie ihm eine Heiratskandidatin nach der Anderen. Komisch, sie sind irgendwie alle wie sie, aber Motti hat andere Probleme. Sein Leben ist etwas aus den Fugen geraten, denn während seines Studiums an der Universität in Zürich hat er eine Schickse (nicht jüdische Frau) kennen gelernt. Sie ist einfach faszinierend und Motti macht sich Gedanken über seine Religion, seine Familie, seine Gefühle, seine Vergangenheit und vor allem über seine eigene Zukunft. Welches ist die richtige Reiseroute? Thomas Meysers Buch ist ein Knaller! Man muss wahnsinnig viel Lachen, aber manchmal bleibt einem das Lachen auch im Halse stecken und sie wie er die richtige jüdische Lebensart sucht, so werden wir angeregt, unsere eigenen Lebenswege, Gedanken und Gefühle zu überdenken. Die vielen jüdischen Worte erklären sich von selbst und ich habe sie nicht als Stolpersteine empfunden, aber sie regen an, sich etwas näher damit zu beschäftigen und nach zu schlagen. Dieses Buch ist kein Wolkenbruch, aber eine ganz großartige Reise in die Arme einer Schickse.

  6. Cover des Buches Jiddisch (ISBN: 9783423209380)
    Leo Rosten

    Jiddisch

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Thaila
    Dieses wunderbare Wörterbuch habe ich der Reihe nach von vorne bis hinter durchgelesen, was für ein Nachschlagewerk ziemlich ungewöhnlich sein dürfte. Aber Jiddisch von Leo Rosten ist zugleich weniger und viel mehr als ein Nachschlagewerk. Braucht man ein richtiges Wörterbuch für die jiddische Sprache, so ist dieses Buch weniger zu empfehlen, da es keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit verspricht. Hat man jedoch Interesse an der Kultur der Ashkenazi (der osteuropäischen Juden), dann ist dieses Buch ein absolutes Muss. Rosten hat hier vor allem jiddische Begriffe ausgewählt, die besonders typisch für das ost-jüdische Denken sind oder die Besonderheiten des jüdischen Alltagslebens oder der jüdischen Geschichte verdeutlichen. Die einzelnen Artikel sind mit ausführlichen Artikeln versehen und werden oft durch wirklich köstliche Annekdoten, Witze und Sprichworte illustriert. So ist dieses Buch ein Kompendium jüdischen Alltags, Theologie, Kultur und Geschichte. Leo Rosten war Amerikaner, aus diesem Grund liegt der Schwerpunkt auf jiddischen Ausdrücken, die auch heute noch im amerikanischen Jiddisch benutzt werden und in vielen Fällen in die Allgemeinsprache übergegangen sind. Der deutschen Übersetzung sind jedoch typische jiddische Begriffe in der deutschen Sprache beigefügt. Ich war erstaunt, wie viele Worte, die wir benutzen aus dem jiddischen kommen! Wie gesagt, eine sehr vergnügliche Lektüre und viele alle, die sich für die jüdische Kultur Ost- und Mitteleuropas interessieren, ein Muss!
  7. Cover des Buches Melnitz (ISBN: 9783312006755)
    Charles Lewinsky

    Melnitz

     (43)
    Aktuelle Rezension von: Knigaljub

    Was für ein üppiger, virtuos erzählter, facettenreicher Roman! Warum er "Melnitz" heißt, obwohl es doch um Familie Meijer geht, wird schon ersichtlich, als Onkel Melnitz - sarkastisch, mahnend, aufdringlich - das erste Mal in Erscheinung tritt, und klärt sich spätestens im spannenden Nachwort von Lewinsky gänzlich.

    Im Laufe der Geschichte gewährt der Autor uns Einblicke in eine jüdische Familiengeschichte in der Schweiz. Mehr als ein Jahrhundert begleiten wir die Meijers und erfahren anhand ihrer Geschichte(n) auch, wie es sich zwischen 1871 und 1937 als jüdische Menschen in der Schweiz lebte, welche Ressentiments auch hier herrschten und welche Rolle die Schweiz schließlich während der NS-Zeit (nicht) spielte.

    In den personalen Erzählformen kommt man den Figuren so nahe, dass eine Verwechslungsgefahr auch bei zunehmendem Personal nicht besteht - was nicht nur daran liegen dürfte, dass der Fokus des Erzählten stets zur im Mittelpunkt stehenden Figur passt, sondern auch daran, dass sie meist Eigenheiten im Ausdruck haben. Besonders spannend fand ich die (im Anhang in einem Glossar zusammengefassten, sich aber im Erzählfluss stets selbst erklärenden) jiddischen Einschübe.

    Nicht spoilern sollte man sich durch ein genaues Studium des (ebenfalls im Anhang befindlichen) Familienstammbaums - aber wenn man am Ende angelangt ist, lässt er einen in Erinnerungen an all die besonderen Figuren schwelgen.

    Zwei Monate las ich an diesem Werk und das hatte manche Gründe - eine mangelnde Güte des Erzählten gehörte jedoch nicht dazu. Im Gegenteil: Trotz (oder wegen?) dieser langen Lesedauer bin ich nicht erleichtert, fertig zu sein, sondern wehmütig. Ich werde sie alle vermissen, vom Viehhändler Salomon, mit dem alles begann, über dessen feine Tochter Mimi und pragmatische Ziehtochter Chanele, über deren Kinder - darunter der aufstrebende François und der sensible Arthur - bis hin zu seinen Enkeln - etwa die Zwillinge Lea und Rachel - bis hin zum Urenkel Hillel, der große Pläne schmiedet.

    Es war wirklich grandios und ein bisschen wie eine lieb gewonnene Serie, bei deren letzter Folge der Abschiedsschmerz einsetzt. Große Empfehlung!

  8. Cover des Buches Bibliothek der unerfüllten Träume (ISBN: 9783423140461)
    Peter Manseau

    Bibliothek der unerfüllten Träume

     (26)
    Aktuelle Rezension von: urwort

    „Mach dir die Sprache zur Heimat, Itsik. Und mach sie dir auch zur Geliebten. Wenn du das tust, wirst du nie heimatlos sein und nie an gebrochenem Herzen leiden, das schwöre ich dir.“

    Dies ist die Geschichte von Itsik Malpesch. Der jüdische Dichter wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in einer Pogromnacht in Russland geboren – ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt. Die Lage für die Familie spitzt sich in den folgenden Jahren zu, bis Itsik in jungen Jahren nach Amerika auswandert.

    “Ich verließ Chaims Unterschlupf noch am selben Abend und wanderte acht kalte Stunden lang durch die Straßen, denn ich wollte lieber in meiner eigenen Sprache erfrieren, als an einem Ort sein, wo ich nicht einmal das Wort für Wärme kannte.”

    Hoffnungsträger seiner traurigen Seele ist die vier Jahre ältere Sascha Bimko, die auch in der Nacht seiner Geburt anwesend war. Er glaubt an Bestimmung, sie sei seine bashert, der Begriff hat sich auch mir ins Hirn gebrannt. Fortan schwebt sie wie ein Engel über jede Tätigkeit, jeder Gedanke scheint von ihr durchtränkt. Doch Sascha weiß sehr lange nichts davon.

    „Haben Worte nicht immer dann die größte Macht, wenn wir sie einsetzen, um uns selbst davon zu überzeugen, dass das, was wir wahrnehmen, die Realität ist? Wenn ein Junge einen Schwur tut, denkt er nicht daran, was das alles mit sich bringen könnte; ja, er denkt überhaupt nicht. Und doch werden seine Worte, indem er sie formt und ausspricht, zur Wahrheit.“

    In 22 Kapiteln, die mit hebräischen Schriftzeichen betitelt sind, wechseln sich Itsiks Erinnerungen mit der „Gegenwart“ ab – parallel dazu wird ein amerikanischer Student in den Fokus gerückt, der in den 90er Jahren als katholischer Religionswissenschaftler unter Vorspiegelung falscher Tatsachen Archivar in einer jüdischen Bibliothek wird.

    „Wer weiß denn schon, ob ein Autor bleibt, wer er war, wenn er für sich selbst unlesbar wird? Woran soll man das erkennen? Seine Worte werden zu einem Esel, der einem Hund geboren wurde.“

    Die Vergangenheit verschmilzt mit der Gegenwart, denn Itsik möchte sein Lebenswerk veröffentlichen, der Amerikaner soll es übersetzen. In den folgenden Kapiteln wird die Sprache selbst auseinandergenommen, als Medium interpretiert, Wortmalerei betrieben. Es wird poetisch, philosophisch, für Bibliophile ein Genuss!

    „Schon“, sagte ich. „Aber wir haben uns ja nicht völlig verändert. Wir sind immer noch Juden, nicht wahr?“
    „Wir sind das, wozu uns das Leben macht“, sagte Schweig.

    Der Autor Peter Manseau studierte Religionswissenschaften und Literatur, ist nicht jüdischen Glaubens, doch hat mit diesem Werk zu Recht den National Jewish Book Award erhalten. Wem Religionen völlig fremd sind, wird keinen Zugang zu diesem Werk finden, denn eine gewisse Offenheit ist Voraussetzung um all diese fein komponierten Emotionen empfangen zu können.

    „Was spielt es für eine Rolle, wie lange die Nacht ist, wenn eine Kerze angezündet wird?“

    Meine erste Lektüre dieses Romans ist einige Zeit her, doch ich bin nach wie vor verliebt wie am ersten Tag! Trotz grausamer Szenen, grauem Schleier der Traurigkeit, ist dieses Werk der Inbegriff von Hoffnung – getragen durch die Liebe zu einem Mädchen, was fern aller äußerlichen Kriterien einer Beziehung steht, sondern allein aus den Erinnerungen wächst und im blinden Gehorsam seiner Seele folgt.

    „Geheimnisse brauchen Gesellschaft, und sie brauchen Nahrung. Man muss Geheimnisse mit weiteren Geheimnissen nähren. Wenn man nicht für Nachschub sorgt, wenden sie sich gegen einen, das weißt du doch?“

    Plötzlich bemerkt man in sich den Drang sich der hebräischen Sprache zu bemächtigen – einfach, weil die Schriftzeichen geheimnisvoll auf uns hinauf schauen und ergründet werden möchten.
    Virtuos komponierte Figuren, Emotionen werden getragen von Worten, die Tiefgang vermitteln und dabei unglaublich fein bleiben. Ist es Zufall oder Schicksal? Diese Frage  rotiert, verfängt sich in den Antworten und bringt für die Fragenden weitlaufende Konsequenzen. Spannend. Doch das Werk ist nicht einzuordnen, es scheint alles zu umfassen, in gleichem Maße intelligent, vermittelnd, witzig, als auch grob und grausam zu sein. Darüber hinaus ist es eine bewegende Liebesgeschichte, die zu Tränen rührt.
    Ein emotional sehr bewegendes Meisterwerk! Nach der Lektüre möchte man sein/e bashert suchen und festhalten.

    „Du hast das ganze Wissen, das du fürs Leben brauchst, schon in dir. Es muss nur erschlossen werden.“

    Trotz all der lauten Gewalt und den romantischen Melodien auf der anderen Seite des Ufers, spuckt das Werk keine großen Töne, sondern ist auf eigene Art wundersam still. Harfenklänge schaffen einen goldenen Schleier, in denen Schatten tanzen. Nach der Lektüre ist man aufgewühlt, ohja, doch ganz tief unten macht sich eine Befriedung breit, die keineswegs sättigt, sondern wundersam beruhigt.

  9. Cover des Buches Erste Begegnung (ISBN: 9783499116308)
    Bella Chagall

    Erste Begegnung

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  10. Cover des Buches Der gefrorene Rabbi (ISBN: 9783453409378)
    Steve Stern

    Der gefrorene Rabbi

     (55)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

     

    Bernie Karp ist fünfzehn Jahre alt und hat immer Hunger. Der übergewichtige Junge wühlt in der Gefriertruhe seiner Eltern und entdeckt unter Steaks, Pommes und Erbsen einen Mann. Einen Rabbi! Seine Schwester ist entsetzt und seine Eltern erzählen von einem Erbstück und das er wichtig sei. Bei einer Stromausfall blickt Bernie in die Gefriertruhe und der Rabbi erwacht. Über 120 Jahre schlief der Rabbi und ist voller Tatendrang. Bernie findet in ihm einen Freund und der Rabbi eröffnet in der Einkaufsmal einen Shop für Erleuchtung und macht das große Geld und sucht seine Wurzeln.

    Steve Sterns Buch ist ein Gagfeuerwerk mit vielen ernsten Tönen und umwerfendem Humor und Charme. Die zwei Zeitebenen sind perfekt und beleuchten das Leben des Rabbis von früher. Herrlich!

  11. Cover des Buches Der jüdische Witz (ISBN: 9783843601900)
  12. Cover des Buches Das Kind von Noah (ISBN: 9783596511310)
    Eric-Emmanuel Schmitt

    Das Kind von Noah

     (139)
    Aktuelle Rezension von: Luthien_Tinuviel
    "Das Kind von Noah" schildert auf knapp 140 Seiten sehr bewegend die Geschichte des kleinen 7-jährigen jüdischen Jungen Joseph, der in Brüssel in den 1940er Jahren sich von seiner Famile trennen und untertauchen muss.

    Joseph ist, wie ich es verstanden habe, ein fiktiver Charakter, dennoch wird seine Geschichte sehr bewegend beschrieben, sodass die Person Joseph für den Leser real wird.

    Die Perspektive des kleinen Jungen, der erst nach und nach versteht, was um ihn geschieht, gelingt dem Autor hervorragend.

    Alles in allem ein sehr lesenswerter Roman.
  13. Cover des Buches Deutschland-Quiz (ISBN: 9783596176847)
    Eric T. Hansen

    Deutschland-Quiz

     (38)
    Aktuelle Rezension von: halbkreis
    Ein sehr unterhaltsames Buch! Eric T. Hansen, ein Amerikaner in Deutschland, stellt sich so manche Frage über dieses Land und seine Einwohner - Fragen, die nicht einmal die Einheimischen aus dem Stegreif beantworten könnten, obwohl sie es vielleicht sollten oder, wenn sie darüber nachdenken, sicher auch selbst gerne wissen würde (aber wen fragen, ohne sich als Nichtkenner zu outen?) Das Buch ist die Lösung! In 66, sehr gründlich recherchierten Kapiteln geht Hansen so mancher mehr oder minder typisch deutschen Sache auf den Grund. Warum haben die deutschen Frauen so wenig Kinder? Gibt es in Deutschland Urwälder? Wer war schlauer, Goethe oder Shakespeare? Gibt es ein Nazi-Gen? Usw usf. Die Themen reichen von amüsant bis provokant, das Ganze ist mit wunderbar viel Witz, Bewunderung und Selbstironie gelesen. Macht Spaß, werde mir wohl auch den Vorgänger, "Planet Germany" zulegen, denn Hansens Stil gefällt.
  14. Cover des Buches Ultraorthodox (ISBN: 9783579062181)
    Akiva Weingarten

    Ultraorthodox

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Lia48

    INHALT:
    Akiva Weingarten erzählt in diesem Buch von seinem Leben.
    Er wächst in der jüdischen Gemeinschaft der Satmarer Chassiden in Williamsburg (USA) auf, sie sprechen jiddisch, er besucht jüdische Schulen und geht mit 18 Jahren nach Israel. In dieser Zeit studiert er die Thora, die anderen Schriften und all die strengen Gebote und Verhaltensregeln seiner Religion.

    Der Mann ist das Familienoberhaupt: „Wir müssen über Frauen herrschen, denn wenn sie das Gefühl haben, dass niemand über sie herrscht, gehen sie ihre eigenen Wege. Du als Mann musst dafür sorgen, dass deine Frau immer das tut, was du ihr sagst, sie muss wissen, wer der Chef im Haus ist.“
    Frauen haben sich um Haushalt und Kinder zu kümmern, für eine andere Arbeit sind sie nicht vorgesehen.
    Nachkommen sind das höchste Ziel in der Ehe, weshalb viele der Familien eine hohe Anzahl an Kindern und Enkelkindern hat.
    Jungen und Mädchen sind ab der Schule getrennt und wenn sie sich ausnahmsweise mal begegnen, sollen sie sich nicht einmal ansehen. Selbst bei Verwandten des anderen Geschlechts, gehört es sich nicht, ihnen die Hand zu geben.
    Wie genau Kinder entstehen, erfahren sie nur in etwa und kurz vor der Hochzeit. Vorher „musste das "Wissen" genügen, dass, wenn ein Paar verheiratet war, die Frau irgendwann in ein Krankenhaus ging, um ein Kind abzuholen, das von Gott kam. Woher aber wusste man, wann es Zeit war, ein Kind abzuholen?“
    Die Satmarer Gemeinschaft hat eigene Zeitungen und Magazine, koscheres Internet & Handys, eigene Handwerksbetriebe, Geschäfte und Schulen. Die Männer arbeiten häufig innerhalb der Einrichtungen ihrer Gemeinschaft: „Es ist diese Angst vor Unreinheit, die die Chassidim von der Welt der Goyim fernhält.“

    Akiva heiratet früh, eine Frau, die er kaum kennt, er wird Rabbiner und Familienvater.
    Doch mit der Zeit muss er feststellen, dass ihn sein bisheriges Leben immer mehr gefangen nimmt. Er ist unglücklich mit seiner Ehe und und in seinem Glauben.
    Akiva beschreibt in seinem Buch, wie er aus der Satmarer Gemeinschaft, aus diesem alten Leben, ausgestiegen ist, wie er in einer Art Identitätskrise steckte und schließlich einen Neuanfang in Deutschland wagte.

    Heute lebt er zwar wieder das Judentum, aber ein anderes, ein lebendiges, in dem er sich weniger durch Regeln, Vorschriften und Kontrolle bedrängt fühlt.
    Er arbeitet als Rabbiner, weil er jüdische Menschen ermutigen und in ihrem Glauben bestärken möchte.
    Dabei widmet er sich besonders jüdischen Menschen, die aus einer ultraorthodoxen Gemeinschaft ausgestiegen sind. Denn für diese Aussteiger ist das Leben häufig erst einmal schwierig. Viele erleben Phasen von Depression und Einsamkeit, die Suizidrate unter ihnen, ist erhöht.
    „Der gewohnte, Sicherheit vermittelnde Tages- und Wochenrhythmus bricht weg. Keine gemeinsamen Gebete in der Synagoge oder in der Familie, kein Austausch mit Freunden.“
    „Dieses tragende Fundament der ultraorthodoxen Identität geht mit dem Austritt verloren und das schlechte Gewissen, das ohnehin so tief verwurzelt ist in der Satmarer Kultur, wird übermächtig. Ist es nicht ganz falsch, was ich tue? Ist es nicht das abgrundtief Böse? Manche, die das nicht aushalten, gehen zurück.“
    In Dresden hat Akiva mittlerweile die „Besht Yeshiva“ - die erste chassidisch-liberale Yeshiva (eine Art Schule) der Welt gegründet, damit Aussteiger ihren Platz in ihrer „neuen“ Welt finden können... 


    MEINUNG:
    Meine bisher gelesenen Bücher über ultraorthodoxe Juden, haben vor allem die Perspektive der Frauen eingenommen, weshalb ich es interessant fand, noch einen anderen Blickwinkel kennenzulernen. Erneut habe ich mich über manche Verhaltensregeln und Vorschriften gewundert. Und auch die vorgesehene Rolle der Frau hat mich stellenweise schwer schlucken lassen, z. B.:
    „Gott hat den Frauen ein kleineres Gehirn gegeben, weil sie nicht die wichtigen Sachen machen müssen. Sie müssen sauber machen, kochen, sich um die Kinder kümmern, sie müssen nicht Politiker oder Rabbiner oder Ärzte sein.“

    Besonders zu Beginn und gegen Ende enthält das Buch sehr viele Fakten. Manches war mir dort zu detailliert geschildert und ich verlor ab und zu die Motivation, weiterzulesen.
    Den Mittelteil dagegen fand ich klasse. Hier erzählt Akiva von vielen Erlebnissen und dem Leben in der Gemeinschaft. Das war spannend und interessant.
    Dabei veränderten sich meine Gefühle für ihn als Protagonisten immer wieder. Manche seiner Entscheidungen konnte ich nur schwer nachvollziehen, immer wieder habe ich mich auch über ihn geärgert (z. B. wenn ich den Eindruck hatte, dass er sich aus der Verantwortung zieht). Aber man steckt eben nicht in den Menschen drin...

    FAZIT: Insgesamt war es, trotz ein paar Längen, ein interessantes Buch über einen Aussteiger aus der jüdischen Gemeinschaft der Satmarer Chassiden. Wen die Thematik interessiert und wer eine Mischung aus Sachbuch und Erlebnisbericht sucht, der könnte sich das Buch ruhig mal genauer anschauen. 4/5 Sterne!

  15. Cover des Buches Antisemitismus in der Sprache (ISBN: 9783411756797)
  16. Cover des Buches Grünes Aquarium (ISBN: 9783518222102)
  17. Cover des Buches In der Stadt des Schlachtens (ISBN: 9783701706198)
  18. Cover des Buches Brennende Lichter (ISBN: 9783499112232)
    Bella Chagall

    Brennende Lichter

     (3)
    Noch keine Rezension vorhanden
  19. Cover des Buches Federmenschen (ISBN: 9783803131171)
  20. Cover des Buches Unterbrochenes Gedicht (ISBN: 9783486705881)
  21. Cover des Buches Ich kam allein (ISBN: 9783423304399)
    Rebekka Göpfert

    Ich kam allein

     (1)
    Aktuelle Rezension von: pitrie_defliegt
    Dieses Buch beinhaltet mehrere Berichte von jüdischen Kindern welche kurz vor dem 2. Weltkieg von ihren Eltern nach England geschickt worden sind, die meisten sahen ihre Eltern nie wieder. Ein Buch was einem die Grausamkeiten zu Zeiten des dritten Reiches nochmal aus einer anderen Sicht sehen lässt. Ich kann es jedem interessierten nur empfehlem.
  22. Cover des Buches Katerina (ISBN: 9783499255106)
    Aharon Appelfeld

    Katerina

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Monsignore
    Wuchtige Sprachgewalt, die an die alte untergegangene galizische Schreibkunst erinnert, ich dachte oft an Joseph Roth. Und aus Galizien kommt der heute steinalte Autor, tief im Jüdischen verwurzelt.

    In einem ukrainischen Dorf findet die junge Katerina Arbeit bei Juden. Sie hat eine schwere Kindheit hinter sich und findet erstmals Anerkennung und Zuneigung, sogar Geborgenheit in der Familie. Von außen wird sie angefeindet, weil sie bei Juden lebt und arbeitet. Nach einem Pogrom ist sie wieder auf sich allein gestellt, findet ihre große Liebe, bekommt ein Kind und verliert erneut alles. Rache nimmt jetzt Platz in ihrem Herzen und ihr ohnehin von Katastrophen geprägtes Leben steuert auf ein letztes Desaster zu.

    Es ist mir ein Rätsel, warum Aharon Appelfeld nie im Gespräch für den Literaturnobelpreis ist.
  23. Cover des Buches Jiddisch (ISBN: 9783463403786)
    Miriam Weinstein

    Jiddisch

     (2)
    Aktuelle Rezension von: coimbra
    Die Geschichte und Entwicklung der jiddische Sprache,die für lange Zeit Zusammenhalt der jüdischen Gemeinschaft gegeben hat.Jiddisch war zuerst nur eine Altagssprache, die Sprache der Frauen und hat später signifikant zur Identitätsfindung beigetragen.Das zwangsweise geschaffene moderne Hebräisch hat den Stellenwert des jiddischen eingeschränkt- geblieben sind aber auch Ausdrücke wie "Chuzpe,Schlamasl,meschugge,Mischpoke",etc. Und jiddische Lebensart und Kultur erfährt auch wieder eine Renaissance. Sehr schöne Beschreibung des Aufstiegs und der Behauptung der Sprache eines Volkes ohne Land.
  24. Cover des Buches Die Teilacher (ISBN: 9783423444613)
    Michel Bergmann

    Die Teilacher

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Das_Leseleben

    Eigentlich weiß ich gar nicht mehr wie ich auf ‚Die Teilacher‘ aufmerksam wurde. Es stand sehr lange in meinem Regal ohne wirklich Beachtung zu finden. Neulich brauchte ich eine etwas lustige Lektüre und da kam mir dieser Roman in den Sinn.
    Meine Hardcoverausgabe ist im Februar 2010 im Arche Verlag erschienen und hat 288 Seiten. Noch einmal neuerschienen ist es bei dtv. Ein Film basierend auf den Büchern von Michel Bergmann lief im April in den Kinos, unter dem Titel ‚Es war einmal in Deutschland‘

     

    Inhalt:
    Als David Bermann am 11. Januar 1972 stirbt, versammeln sich seine alten Kollegen Verständig, Fajnbrot und Szoros. Allesamt Teilacher, aber David Bermann war der Beste unter ihnen. Keiner hat so geschickt und raffinier Aussteuerpakete verkauft. Ein Meister seines Faches. Bei diesem Zusammentreffen werden aber nicht nur an die guten Seiten des Lebens gedacht. Auch der Krieg zieht sich wie ein dunkler Schatten durch die Erzählungen.
    Ein Roman der die Geschichte der Überlebenden erzählt.

     

    Meine Meinung:
    Um gleich vorweg ein Missverständnis aufzuklären das Wort Teilacher hat nichts mit dem Lachen zu tun. Sondern es kommt aus dem Jüdischem und im Deutschem sagen wir zu einem Teilacher Handelsvertreter.
    Der Stil sowie die Sprache laden zum Schmunzeln ein und sind mit dem typischen jüdischen Humor gewürzt. Dies bedeutet das wir den einen oder anderen Witz zu lesen bekommen und sehr viele jüdische Begriffe einfließen. Erst am Ende der Lektüre entdeckte ich durch Zufall das angehängte Glossar. Um ehrlich zu sein brauchte ich es nicht, da die Sprache recht seicht ist. Die meisten Begriffe erklären sich von selber.
    Michel Bergmann ist selbst ein Kind von internierten Juden und dieses merkt man seinem Werk auch an. Er weiß wovon er schreibt. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich denke das der Autor auch ein stückweit seine eigene Familiengeschichte verarbeitet.
    Trotz der geringen Seitenzahl ließ Bergmann alle Teilacher zu Wort kommen. Der Leser erzählt so einen interessanten Rundumblick. Besonders Augenmerk wird auf Max Holzmann gelegt, dies ist der Vorgesetzte von David Bermann und den anderen Teilachern. Von seiner Geschichte hätte ich wirklich gern noch viel mehr erfahren, aber immer dann wenn ich dachte jetzt geht es los, das Buch wird tiefgründiger flachte es sofort wieder ab. Dies war ein Problem das sich für mich durch das komplette Buch zog.
    Man merkt dem Roman an, das sein Autor Filme und Serien fürs deutsche Fernsehen schreibt. Es ist wie ein deutscher Film gut aber nicht wirklich gut, immer ein wenig die Angst dahinter die Realität auch wirklich abzubilden. Viel zu schnell wurde für mich dann immer auf die nächste komische Situation umgeschwenkt, die dann der Vorherigen sehr glich. Leider trug dies dann auch nicht wirklich was zur Handlung bei.

    ‚Die Teilacher‘ ist ein Buch, das wirklich stark beginnt jedoch bald seine Schwächen offenbart. Durch seinen Humor und die leichte Sprache ein gutes Buch für zwischendurch, aber mehr auch nicht.



    Mehr Infos: http://das-leseleben.webnode.com/news/die-teilacher-von-michel-bergmann/

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