Bücher mit dem Tag "john ajvide lindqvist"
5 Bücher
- John Ajvide Lindqvist
Unwesen
(343)Aktuelle Rezension von: DetoxIch hatte so meine Mühe mit diesem Buch. Mehrmals war ich kurz davor, es abzubrechen, was ich höchst selten tue. Und jetzt, da ich es zu Ende gelesen habe, kann ich nicht einmal sagen, dass ich Außerordentliches versäumt hätte, wäre ich nicht dran geblieben. Ich bereue nichts, aber wirklich mit "vollem geistigen Magen" lässt mich dieses Buch auch nicht zurück. Zynisch formuliert: ich hätte dieses Buch nicht gebraucht, es gelesen zu haben, würde ich aber auch nicht als Verschwendung meiner Lebenszeit betrachten.
ACHTUNG SPOILER:
Es werden die Leben von jungen Menschen betrachtet und verknüpft vor dem Hintergrund einer schwedischen Kleinstadt. Eine Verbindung zwischen den meisten dieser Menschen ist eine böse Präsenz, die sich im beschaulichen Städtchen breit macht, aber hinsichtlich dieses Romanes NICHT im Vordergrund steht. Es dient eher als notwendige Klammer, als Katalysator, für die Lebensgeschichten und Charakterentwicklungen der Protagonisten. Von diesen berühren manche nur ganz am Rande oder gar nicht diesen unheimlichen, übernatürlichen Teil der Geschichte. Da gibt es zB den vorbestraften und aus dem Gefängnis entlassenen Bruder einer Protagonistin, der kurz vor Ende des Buches mal eben von Gangstern in die Luft gesprengt wird. Wird dann nicht weiter kommentiert, die Schwester wundert sich auf den letzten Seiten noch, nichts mehr von ihm gehört zu haben. Der Charakter Marko ist auch so ein wandelndes offnes Ende. Im letzten Viertel des Buches verlässt er den Schauplatz und geht zurück in die bosnische Heimat, beim "großen" Finale ist er nicht mehr dabei.
Die Kurzfassung KÖNNTE lauten: Böse Macht kommt in herzlich-liebe schwedische Kleinstadt, worauf alle Leute echt arschig werden und sich gegenseitig an den Kragen gehen, bis eine Gruppe hellsichtiger Menschen daherkommt und die Präsenz vertreibt. Das ist ein mageres Skelett, um dessen Knochen sich ganz andere Geschichten winden und legen, die mit dem übernatürlichen Topos mitunter gar nichts zu tun haben. Ich hatte oft den Eindruck, die Geschichte mäandert so ziellos dahin.
Gut geschrieben ist der Roman, auch die Charakterentwicklung hat Hand und Fuß. Nur erwartet man nach dem Lesen des Klappentextes eben keine Charakter- und Milleustudie, die noch dazu mit Gesellschaftskritik verknüpft ist. Der Vergleich mit King in der Werbung führt auch völlig auf die falsche Fährte.
Die Handlung wirkt insgesamt ziellos, ausgefranst, unfokusiert, jedenfalls, wenn es um den Grund für die vielen Todesfälle geht. Das läuft eher nebenbei. Ich denke nicht, dass ich von diesem Autor noch ein anderes Buch lesen werde.
- John Ajvide Lindqvist
Menschenhafen
(119)Aktuelle Rezension von: NespavanjeMenschenhafen ist eine Geschichte voll von Liebe, Hass und natürlich auch dem Übernatürlichen und anders als in anderen Horrorgeschichten sind es keine Massaker, Blutbäder oder Monster die direkt in Erscheinung treten oder im Vordergrund stehen. Der Horror ist viel subtiler. Hier ein Insekt in einer Streichholzschachtel, dort ein verschwundenes Mädchen und die Geschichte selbst, wie eben die fiktive Insel Gåvasten entstanden ist und sich die ersten Menschen ansiedelten. Darüber hinaus ist – Menschenhafen - sehr unkonventionell erzählt. Die düstere Geschichte rund um Majas Verschwinden wird aus der Sicht mehrerer Dorfbewohner und aus verschiedenen Zeitabschnitten erzählt. Wie einzelne Puzzelteile erfährt der Leser Seite für Seite mehr und mehr. Erst mit dem Ende also quasi, wenn das Puzzle fertig gelegt ist, offenbart sich dem Leser das ganze Bild. Müsste ich es klassifizieren, ich würde es dem literarischen Horror Genre zuordnen.
Wer nun von John Ajvide Lindqvist bisher noch nichts gelesen hat, dem kann ich auch seinen Debütroman – So finster die Nacht – empfehlen.
- John Ajvide Lindqvist
Im Verborgenen
(31)Aktuelle Rezension von: AnnaRuppZugegeben, ich habe diesen Autor mit einem anderen verwechselt, als ich das Buch bezahlte und den Laden verließ und weil Bastei Lübbe draufstand, war ich überzeugt, im Einband steckt jede Menge Gutes. Tut es aber nicht, zumindest meiner Meinung nach. Ich lasse mich gern hinreißen von Geschichten und gebe mir alle Mühe, mich vom Grusel und Unheil sofort packen zu lassen, aber als da plötzlich Riesententakel aus dem Klo kommen und die Menschen durch die Kanalisation reißen-was soll das? Ernsthaft! Was soll das? Das ist so, als läuft man durch ein gruseliges altes Spukschloss, hört schreckliche Kratzgeräusche hinter einer alten Eisentür, nimmt sich allen Mut zusammen, rechnet mit dem Schlimmsten und dann sitzt da ein süßer Hundewelpe im lila laune Land. So ungefähr fühlte ich mich bei den Geschichten, die ich da im Buch gelesen habe und genau darum habe ich auch nicht alle gelesen und bin zwischendurch zum Nachwort gehuscht. Das fand ich schon so blöd, dass ich ganz genau wusste, warum mir der Rest gar nicht erst gefallen KONNTE. Aber so ist es eben, man kann nicht alles mögen, der Autor möge es mir verzeihen :) - John Ajvide Lindqvist
Himmelstrand
(26)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerStory ist eine wirklich gute Idee. Es dauert anfänglich ein wenig die einzelnen Charaktere einander zuzuordnen. Teilweise war ich sehr versunken in die Geschichte, teilweise aber auch gelangweilt. Stückweise sind echt langwierige Rückblenden dabei.
Erst auf den letzten 100 Seiten nimmt es Fahrt auf wird zugleich aber massiv verwirrend, dass ich doch 2x ein paar Seiten zurückgehen musste, warum bspw. Carina im Auto und nicht mehr bei ihrem Sohn sitzt. Viele Protagonisten = viele Handlungsstränge
Was jedoch sind die letzten 30 Seiten? Ein konfusen Konstrukt den ganzen Input gerecht zum Ende zu bringen. Ich war bis 450 echt noch drauf und dran dem ganzen ein GUT zu geben, aber wirklich....warum beendet man ein Buch so....übereilt, verwirrend, nicht nachvollziehbar, strange.....
Und Horror.........suchte ich vergebens.
Alles in allem eine gute Geschichte wenn man vom Ende absieht. Aber auch 100 Seiten weniger hätte es verkraften können.
Mein ersten Buch von diesem Author. Ich mag die skandinavische Literatur, allerdings wird es wohl erstmal, zumindest bei diesem Buchauthor, dabei bleiben. - John Ajvide Lindqvist
Wolfskinder
(65)Aktuelle Rezension von: P_GandalfWas schreibe ich zu diesem Buch?
Das Buch hat zwei Hauptcharaktere.
Theres, ein Mädchen, dass als Säugling ausgesetzt wurde und von einem älteren Ehepaar aufgenommen wird, ohne das irgendjemand wissen darf, dass dieses Kind existiert. Das Ehepaar hat vor vielen Jahren als Schlagerduo Lennart und Laila gewisse Bekanntheit in Schweden erreicht. Da das Mädchen ein außergewöhnliche Singstimme besitzt, beginnt Lennart seine Träume von Erfolg und Karriere auf Theres zu projizieren.
Teresa, ein Mädchen, dass in normalen Verhältnissen aufwächst, aber von klein auf introvertiert ist. In der Pubertät wird alles noch schlimmer, weil sie vom Aussehen her unscheinbar ist und einige Kilos zu viel mit sich herumschleppt.
Was soll daran interessant sein?
Schwer zu beschreiben ohne zu viel zu verraten. Das Buch lebt von der Entwicklung seiner Hauptpersonen. Als Leser*in fiebert man mit Theres und Teresa mit. Als Theres dank ihrer Stimme und Teresas Texte bekannt wird, sammeln sich weitere Mädchen um die zwei, die ängstlich sind und sich ausgegrenzt fühlen. Eine tödliche Gruppendynamik entsteht.
Fazit:
Der Roman ist gut geschrieben und hat ab und an seine Länge, ist aber nie langweilig. Einige Passagen sind blutig und gewalttätig. Der Roman setzt aber nicht auf die Schockeffekte. Meiner Meinung kommt es Lindqvist mehr auf den Einfluss falscher Erziehung (Theres) und Ausgrenzung (Teresa und alle anderen Mädchen) an.
Leider werden einige Fragen nicht beantwortet (z.B. wer sind Theres Eltern und warum wurde sie ausgesetzt).