Bücher mit dem Tag "john dos passos"

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5 Bücher

  1. Cover des Buches Manhattan Transfer (ISBN: 9783844914092)
    John Dos Passos

    Manhattan Transfer

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Ginevra
    Manhattan Transfer/ Hörspiel

    John Dos Passos (1896- 1970) gilt als einer der wichtigsten modernen US-amerikanischen Autoren. Er schrieb zahlreiche Romane und Theaterstücke, erhielt viele Auszeichnungen und war auch Maler und Graphiker. Viele Umschlagbilder seiner Werke gestaltete er selbst.
    Dos Passos lebte in verschiedenen Ländern, engagierte sich politisch und geriet mehrfach zwischen die ideologischen Fronten. Seine Bücher beinhalten pazifistische und humanistische Botschaften, sie hinterfragen (nicht nur) die kapitalistischen Werte und zeigen die Schicksale der Schwächeren auf, die im Struggle of life untergehen. Manhattan Transfer erschien 1925.

    Manhattan Transfer ist ein Roman über New York, der sich über mehrere Jahrzehnte streckt, der dabei die Geschichte einiger Einwanderer Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Ersten Weltkriegs dokumentiert und zeigt, wie nahe Erfolg und Misserfolg oft bei einander liegen. Die Hauptfiguren sind Jimmy Herf, Ellen Thatcher (die mehrfach ihren Namen wechselt) und George Baldwin. Jimmy kommt mit seiner schwer kranken Mutter nach New York, landet beinahe in der Kanzlei seines Onkels und entscheidet sich dann für das harte Leben eines Kriegsreporters, das ihm Freiheit gibt, ihn aber auch mit Leid und Elend konfrontiert. George Baldwin ist ein aufstrebender Anwalt, der mit Ehrgeiz und Ellenbogen ganz nach oben strebt – doch findet er dort wirklich sein Glück? Ellen dagegen wächst in materieller Not auf und lernt, ihr Mäntelchen mit dem Wind in verschiedene Richtungen zu bewegen, so geht ihr Lebensweg mal auf, mal ab.

    Diese drei Menschen (und ca. 100 weitere!) begegnen einander immer wieder, manchmal nur als zufällige Beobachter, so dass ein vielschichtiges Netzwerk beschrieben wird, und der Leser Einblick in Gedanken, Gefühle und Lebensumstände vieler Menschen bekommt. Dabei spült das Schicksal auch vermeintliche Loser an die glänzende Oberfläche, wie z.B. ein Schwarzafrikaner, der alles mit Humor und einer gewissen Skrupellosigkeit angeht, und der damit - aus meiner Sicht - der glücklichste Mensch dieses Romans zu sein scheint.

    Das gleichnamige Hörspiel wurde zum „Hörbuch des Jahres 2016“ gekürt. Es umfasst nur 5 Stunden 37 Minuten, dh., der umfassende Roman wurde stark gekürzt. Dennoch hat es der Regisseur geschafft, ein intensives Hörerlebnis mit vielen großartigen Stimmen auf die Beine zu stellen, mit Jazz untermalt, insgesamt absolut hörenswert und beeindruckend!
    Besonders die Einleitungen zu den jeweiligen Kapiteln, die Dos Passos mit originellen Orts- und Wetterbeschreibungen würzt, und die mit passendem Free-Jazz untermalt werden, haben mir sehr gut gefallen! Dabei bin ich gar kein Jazz- Fan – aber hier fand ich es richtig toll.

    Fazit: ich kann dieses Hörspiel nur empfehlen und werde es bestimmt wieder hören. Für alle, die sich für Geschichte, menschliche Schicksale und großartige Literatur interessieren! 5 von 5 Sternen.
  2. Cover des Buches Manhattan Transfer (ISBN: 9783499269394)
    John Dos Passos

    Manhattan Transfer

     (41)
    Aktuelle Rezension von: Ritja

    Dieses Buch lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Auf der einen Seite fand ich die Beschreibungen von New York, der Sehnsuchtsstadt vieler Menschen, sehr gut und auch sehr lebendig. Die Charaktere waren vielfältig und aus allen Schichten. Sie haben alle versucht ihren Traum vom Leben in NY zu finden und zu erhalten. Die Lebensläufe waren so unterschiedlich und interessant, dass man sich gern die Zeit genommen hat, ihnen zu folgen.

    Auf der anderen Seite waren die vielen Ein- und Ausstiege. Immer wieder sprang der Autor zwischen den Charakteren hin und her. Ich empfand es als anstrengend, immer wieder aus der aktuellen Geschichte herausgerissen und in die neue andere Geschichte gestoßen zu werden. Es erschwerte das Verständnis für die gesamte Geschichte.

     Man muss sich Zeit nehmen für dieses Buch und man sollte sich auf die Zeit einlassen, denn das Buch wurde 1925 geschrieben. Es gibt einiges, was man aus der heutigen Zeit nicht mehr kennt, was aber die Geschichte umso interessanter und spannender macht. Der Autor hat einen schönen Schreibstil, der sich gut lesen lässt und so kann man mit dem Buch durchaus auch ein paar schöne Lesestunden verbringen.  

  3. Cover des Buches Das Schloss der Schriftsteller (ISBN: 9783406791451)
    Uwe Neumahr

    Das Schloss der Schriftsteller

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Snowbird

    Von November 1945 bis Oktober 1946 fand in Nürnberg nichts Geringeres als der Hauptkriegsverbrecherprozess gegen die Nazis statt. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich die Crème de la Crème der schreibenden Zunft – Journalist*innen, Schriftsteller*innen, Kriegsberichterstatter*innen – in beeindruckend großer Zahl eingefunden hatte, um zu berichten. Dies war der erste Prozess in der Geschichte, bei dem der Rechtsgrundsatz nicht galt, dass niemand nach Gesetzen vor Gericht gestellt werden darf, die es zum Zeitpunkt der Tat noch nicht gab (S. 48). Dort begegneten sich bekannte und noch völlig unbekannte Autor*innen: Martha Gellhorn, John dos Passos, Erich Kästner, Willy Brandt, Marcus Wolf, Rebecca West, Erika Mann, Golo Mann, Elsa Triolet und viele mehr. Die meisten von ihnen waren im von den Alliierten konfiszierten Schloss der Famile von Faber-Castell, weltbekannt für ihre Bleistiftproduktion, untergebracht. Was vornehm klingt, war allerdings alles andere als luxuriös, das Schloss erwies sich als Massenunterkunft mit von vielen beklagter schlechter Verpflegung und unzureichenden hygienischen Verhältnissen. Wer es sich leisten konnte, logierte im Grand Hotel in Nürnberg. Die deutschen Pressevertreter*innen betraf das nicht, denn die mussten sich ihre Unterkünfte selbst suchen, was dem Fraternisierungsverbot geschuldet war. Bemerkenswert ist, dass das Gros der Reporter weiblichen Geschlechts war, ganz entgegen dem Prozess selbst, der über Chefankläger, Richter, Verteidiger, Zeugen und Angklagte männlich dominiert war. Auffällig auch, dass sich unter den 139 geladenen Zeugen lediglich 3 Juden befanden. Der Holocaust war nicht der Hauptbestandteil der Anklage (S. 24). Die menschliche Vorstellungskraft reichte zu jenem Zeitpunkt nicht aus, um dessen unermessliches Ausmaß erfassen zu können, man hielt die Berichte sowjetischer Zeugen für übertrieben und befürchtete, dass die Aussagen jüdischer Zeugen aus Rache unkorrekt ausfallen könnten und wenig zuverlässig seien – aus heutiger Sicht, mit heutigem Kenntnisstand absolut unfassbar. Dies sind nur ein paar wenige Fakten, die ich durch die Lektüre dieses Buches gelernt habe. Sehr gerne würde ich detaillierter auf noch mehr Punkte eingehen, doch damit würde ich hier den Rahmen sprengen.


    Das Buch ist so konzipiert, dass etwa 15 der Berichterstatter*innen ein eigenes Kapitel eingeräumt wird, in dem es um ihre Haltung zum Prozess, zu den Deutschen, um ihre Rolle bzw ihr Schicksal während des Krieges und um ihren persönlichen Lebensweg inklusive Wegbegleiter geht. Damit wählt der Verfasser eine sehr multiperspektivische Sichtweise, denn die Bewertungen über den Prozess, die Haltung zu den Deutschen und die Vorstellungen, wie es mit Deutschland weitergehen sollte, waren zum Teil sehr konträr. Diese vielen Sichtweisen, alle für sich gut begründet und nachvollziehbar, haben die Lektüre für mich spannend gemacht. Interessant ist auch, dass der Prozess teilweise als sehr langweilig empfunden wurde, stundenlanges Vorlesen von vielen Seiten Aktenmaterial in trockenem Amtsdeutsch war nichts, was die Reporter*innen für ihre Berichterstattung verwerten konnten. Die Konsequenz war, dass einige Verfasser*innen von mehr oder weniger dichterischer Freiheit Gebrauch machten, um ihre Texte interessanter und spektakulärer zu gestalten. Einige hatten ganz andere Probleme, Willy Brandt zum Beispiel, der als norwegischer Journalist anwesend war, konnte nicht nach Oslo kabeln, weil es keine direkte Verbindung gab, sondern musste den Umweg über London nehmen. Demzufolge erschienen seine Berichte mit drei Tagen Verspätung in den norwegischen Zeitungen, damit hatte er ein Aktualitätsproblem, dass er über seine Art des Berichtens lösen musste. Die Beiträge der sowjetischen Journalisten durchliefen die Zensur, denn die sowjetische Führung hatte kein Interesse daran, ihrem Volk alle Informationen zugänglich zu machen, zu ähnlich waren die Verbrechen der Nazis ihren eigenen politischen Praktiken. 


    Das Buch ist populärwissenschatlich geschrieben und sehr unterhaltsam zu lesen. Wer „Februar 33“ von Uwe Wittstock oder „Liebe in Zeiten des Hasses“ von Jörg Illies mag, kommt hier auf seine Kosten. Es lohnt sich, das Buch mit dem Bleistift zu lesen und sich Notizen zu machen, weil es eine Fülle von Informationen birgt, die man sonst allzu schnell wieder vergisst, und das wäre schade. Es gibt sehr viele Verweise auf die schriftstellerischen Prozesse der Journalist*innen, und ich habe große Lust bekommen, mich mit einigen dieser Autor*innen in Zukunft noch eingehender zu befassen, auch das ist eine Leistung dieses Buches. Obwohl die Lektüre aufgrund es behandelten Themas nicht immer Freude macht, sondern ganz im Gegenteil stellenweise sehr schwer verdaulich ist, habe ich das Buch sehr gerne gelesen und es hat mir großen Wissenszuwachs beschert. Uneingeschränkte Leseempfehlung!


  4. Cover des Buches USA-Trilogie, 3 Bde. (ISBN: 9783499143465)
    John DosPassos

    USA-Trilogie, 3 Bde.

     (7)
    Noch keine Rezension vorhanden
  5. Cover des Buches Hotel Florida (ISBN: 9783608949155)
    Amanda Vaill

    Hotel Florida

     (2)
    Aktuelle Rezension von: lesestunden
    Amanda Vaill legt hier ein sehr interessantes Buch über den spanischen Bürgerkrieg der 30er Jahre vor und schildert in einem dokumentarischen Stil die politischen Entwicklungen, den Kampf der verschiedenen politischen Ideologien in Europa aus der Sicht der international berühmten Intellektuellen. Auch wenn sie die Stärken und Schwächen der bekannten Journalisten, Autoren und Fotografen vielschichtig portraitiert, hat mich das Buch nicht gepackt. Es ist zwar interessant, aber nicht spannend und auch nicht mitreißend. Vaill liefert wahnsinnig viele Details, Informationen, von dem politischen Weltgeschehen, bis hin zu den künstlerischen Leistungen der Protagonisten und erzeugt ein realistisches und greifbares Bild von dem grausamen Krieg und den Menschen, die darin am Rande und im Zentrum wandeln und vergehen. In diesem Buch steckt wahnsinnig viel Recherche und man merkt, dass die Autorin sich auskennt und mit dem Thema intensiv befasst hat. Hotel Florida ist ein Sachbuch, das als Film einer der herausragend guten Reportagen von arte entsprechen würde. Ich habe bei der Lektüre viel gelernt, viel erfahren und einen Teil der Geschichte Europas kennengelernt, der mir vorher völlig unbekannt war.

    Ausführliche Rezension: http://www.lesestunden.de/2015/10/hotel-florida-amanda-vaill/

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