Bücher mit dem Tag "juden"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "juden" gekennzeichnet haben.

1.368 Bücher

  1. Cover des Buches Die Bücherdiebin (ISBN: 9783570403235)
    Markus Zusak

    Die Bücherdiebin

    (4.679)
    Aktuelle Rezension von: _jamii_

    Am Grab ihres kleinen Bruders stiehlt Liesel ihr erstes Buch. Mit dem 'Handbuch für Totengräber' lernt sie lesen und stiehlt fortan Bücher, überall, wo sie zu finden sind: aus dem Schnee, den Flammen der Nazis und der Bibliothek des Bürgermeisters. Eine tiefe Liebe zu Büchern und Worten ist geweckt, die sie auch nicht verlässt, als die Welt um sie herum in Schutt und Asche versinkt. Liesel sieht die Juden nach Dachau ziehen, sie erlebt die Bombennächte über München – und sie überlebt, weil der Tod sie in sein Herz geschlossen hat.

    Der Schreibstil war wirklich grauenhaft. Er war mühsam und nervig, ich konnte mich kein bisschen damit anfreunden. Das Buch war von Anfang an eine Qual für mich. Die Erzählweise war zwar interessant und anders, die generelle Umsetzung hat mir aber gar nicht gepasst.

    Durch 100 Seiten habe ich mich gequält, dann musste ich das Buch abbrechen. Zwischendurch habe ich immer wieder ein paar Seiten gelesen, jedoch gleich wieder aufhören müssen. Ich habe versucht, einen Sinn in der Geschichte zu finden, leider vergeblich. So hätte ich mich keine weiteren 500 Seiten durch die Geschichte kämpfen können.

    Ich kann den Hype um das Buch nicht verstehen.

  2. Cover des Buches 1984 (ISBN: 9783328111368)
    George Orwell

    1984

    (4.240)
    Aktuelle Rezension von: Stolli

    1984, erschienen 1949, von George Orwell (im Ullstein Verlag veröffentlicht) habe ich vor Urzeiten im Fernsehen geschaut, jetzt ist es als Buch dran, es macht schon nachdenklich wie George Orwell vor so langer Zeit die totale Überwachung, hier als Staat und seiner Einwohner, in der heutigen Zeit auch durch globale Konzerne und hier geben wir Menschen ohne Repression alles Mögliches von uns weiter.

    Man muss sich etwas Zeit nehmen um die Geschichte zu verarbeiten, das ganze System ist schon genial, auch die Schaffung einer neuen Sprachen (Neusprech, am Ende des Buches zusammengefasst, macht Sinn hier anzufangen) die immer weniger Freiheiten zulässt, nicht mal schlechte Gedanken sind mehr möglich.

    Ob es eine Bruderschaft wirklich gibt oder auch dies eine Erfindung der Partei um Abweichler zu finden bleibt offen.

    Einzig sind die Längen des Buches wo teilweise nicht wirklich viel passiert anzumerken, was aber an dem Werk an sich nichts ändert.

    Passenderweise hat gerade im Staatstheater Darmstadt eine Aufführung von 1984 in den Kammerspielen gestartet.

  3. Cover des Buches Er ist wieder da (ISBN: 9783847905998)
    Timur Vermes

    Er ist wieder da

    (3.405)
    Aktuelle Rezension von: Pegasus1989

    Ein recht gelungenes Werk. Ich habe mir den Film vor Jahren im Kino angesehen und habe so gelacht. Es soll zwar eine Satire sein, jedoch passt einiges doch recht gut zu Hitler. Der Film ist gut gemacht und auch die Rollenbesetzung ist gut gelungen. Neben vielen witzigen Szenen merkt man, was für ein Typ Mensch Hitler ist und hat nebenher auch immer noch im Kopf, dass er den Krieg gewollt hat. Es ist einfach zum Brüllen komisch, wie er sich in einer Nachkriegszeit zurecht finden muss, in der ganz andere Gegebenheiten herrschen, als er sie aus seiner damaligen Zeit gewohnt war.

  4. Cover des Buches Gesamtausgabe (ISBN: 9783596710775)
    Anne Frank

    Gesamtausgabe

    (2.740)
    Aktuelle Rezension von: 0_storytime_0

    Eine tieftraurige, aber auch faszinierende Biografie einer jungen und einzigartigen Schriftstellerin. Man muss sich beim Lesen immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass es keine Fiktion ist, sondern leider Realität. Deswegen ist dieses Buch definitv ein Werk, welches alle lesen sollten!               

  5. Cover des Buches Die Insel der besonderen Kinder (ISBN: 9783426520260)
    Ransom Riggs

    Die Insel der besonderen Kinder

    (2.137)
    Aktuelle Rezension von: Magische_Buchwelt

    Meine Meinung:

    "Die Insel der besonderen Kinder" ist der Auftakt zu einer düsteren Fantasyreihe.

    Der ist hier eine tolle Mischung aus magischer Fantasy und atmosphärischen Horror gelegen.

    Eine Gedichte , über einen jungen Mann, der nach dem Tod seines Großvaters, sich auf der Suche nach dessen geheimnisvolle Vergangenheit zu einer kleinen Insel reißt. Dort findet er nicht nur neue Freunde mit magischen Fähigkeiten, sondern auch ein unvollstellbares grauen.
    Die Handlung wird aus Ich-Perspektive von Jacob erzählt, er wird in diesem Buch, mit vielen gefährlichen Geheimnissen konfrontiert, die sein Leben für immer verändern.
    Ich brauchte eine Weile bis ich eine Sympathie zu ihm aufbauen konnte.

    Der Schreibstil des Autors ist bildhaft und leicht, dass man als Leser * in leicht die Geschichte eingetaucht, dass dunkle Sitting und die undurchsichtigen Charaktere sorgen dafür, dass sich schon nach wenigen Seiten ein mysteriöser  Spannungsbogen auf, der durch die vielen Plottwistst, noch verstärkt wurde.
    Mit vielen Wendungen rechnete ich nicht. Desto mehr Geheimnis über die besonderen Kinder und deren Welt gelüftet werden, um so dunkler und horrormässiger wird die Atmosphäre. Der dramatische Cliffhanger machte neugierig auf die Fortsetzung.

  6. Cover des Buches Der Medicus (ISBN: 9783453503946)
    Noah Gordon

    Der Medicus

    (2.252)
    Aktuelle Rezension von: Elite1304

    Dieses Buch ist irgendwie an mir vorbei gegangen. Ich habe nie davon gehört bis eine Kollegin mir davon erzählte und das Buch auslieh. 

    Es ist wirklich sehr gut geschrieben. Wer sich mit historischen Büchern schwer tut, findet hier einen guten Schreibstil, dem man leicht folgen kann.  Das Buch ist wirklich sehr gut. Wir befinden uns hier im 11. Jh. in London und begleiten den jungen Robert Cole auf seiner Reise und Werdegang zum Medicus.

    Der Junge verliert sehr früh seine Eltern und wird seinen Geschwistern entrissen, die er ein Leben lang suchen wird. Ein Bader taucht auf und nimmt ihn in die Lehre. Anfangs tut Rob sich schwer, aber er wird immer besser. Der Bader und er haben eine komplizierte Beziehung. Sie sind sich zugetan, aber nicht immer. Dennoch ist er alles was Rob hat und als seine Ausbildung abgeschlossen ist, empfindet der Bader Stolz für seinen Lehrling. Während seiner Ausbildung stellt er fest, dass er durch die Berührung eines Menschen erkennen kann, ob derjenige voller Leben oder gar dem Tod geweiht ist. Anfangs zweifelt der Bader daran, aber er Rob irrt sich nie und schließlich glaubt auch sein Meister an seine Gabe. Nachdem der Bader verstirbt und Rob in Trauer um ihn ist, lernt er einen Medicus kennen, der Kenntnisse aufzeigt, die Rob bisher unbekannt waren. Er verweist ihn an eine Universität in Persien und Rob reist dorthin um dort studieren zu dürfen. 

    Auf dieser Reise lernt er die Familie Cullen kennen und verliebt sich in Mary Cullen. Sie erwidert seine Gefühle und will unbedingt, dass er mit ihr und ihrem Vater fortreist, doch er verlässt sie, weil er an die Universität möchte. Rob ist in der Geschichte stets im Zwiespalt: ohne Mary ist er unglücklich, ohne jegliches Wissen aus dem Bereich der Medizin ebenfalls. 

    Als er die Uni erreicht, hat er es sehr schwer. Trotz seiner Vorkenntnisse muss er Jude sein um dort studieren zu dürfen. Und so gibt er sich als Jude aus und ändert seinen Namen. Als Student macht er sich sehr gut, und findet zwei Freunde dort, die ihm viel bedeuten. Doch sein Doppelleben wird ihm zum Verhängnis als er Mary wiedertrifft und sie nicht mehr gehen lassen will, denn die Liebe zwischen einem Juden und einem Christen wird von keiner Seite gut angesehen. Auch der König Ala spielt hier eine entscheidene Rolle und Rob ist gezwungen in den Krieg zu ziehen und Mary bei der Geburt ihres ersten gemeinsamen Kindes allein zu lassen. Die zwei stehen im Laufe der Geschichte vor so vielen Herausforderungen. Immer wieder leidet man mit ihnen mit und denkt sich, dass es erstaunlich ist, was eine Beziehung in diesen schwierigen Zeiten alles durchstehen kann. 

    Ich habe an dem Buch sehr geschätzt, dass man Rob von Kindheitstagen an begleitet hat. Es war eine richtige Lebensgeschichte, die einem das 11. Jh. näher bringt. Besonders in Bezug auf die Glaubensfrage merkt man, wie historisch die Geschichte ist. Rob ist sehr klug. Er hinterfragt alles: Glaubenssätze, die ihm unlogisch vorkommen ebenso wie Behandlungsmethoden von Todkranken. Auch damals gab es viele Menschen, die mit dem Wissen, das sie bereits hatten, zufrieden waren und keine neue Sichtweise auf die Dinge wünschten. Rob ist keiner von ihnen und so hat er es oft schwer sich gegen eben diese zu behaupten. 

    Mary hingegen leidet in Persien. Sie ist Christin und vermisst es, das frei auszleben zu dürfen und unter Gleichgesinnten zu sein. Als sie eines Tages endlich zurück nach London gehen und sie ihrer Heimat auf dem Lande näher kommt, trifft Rob auf seine Vergangenheit und muss sich ihr stellen.

    Es ist sagenhaft gut geschrieben. Es hat mir unglaublich gut gefallen.

  7. Cover des Buches Winter der Welt (ISBN: 9783404169993)
    Ken Follett

    Winter der Welt

    (816)
    Aktuelle Rezension von: SM1

    "Winter der Welt" ist der zweite Teil der dreiteiligen Jahrhundert-Saga von Ken Follett. In diesem Roman stehen der zweite Weltkrieg und seine Vorgeschichte im Fokus. Hierbei nehmen die Ereignisse in Europa den größeren Teil der Handlung ein, aber auch der Krieg im Pazifikraum wird ausführlich thematisiert.

    Ein Großteil der Hauptfiguren aus dem Auftakt-Roman "Sturz der Titanen" kommt auch in diesem Buch wieder vor, im Mittelpunkt steht aber die nächste Generation. Auch diesmal verteilen sich die Handlungsstränge hauptsächlich auf England, Deutschland, Russland und die USA und verknüpfen sich nach und nach zu einem eindrucksvollen Gesamtbild.

    Wer bereits "Sturz der Titanen" mochte, wird auch diesen Roman mit großem Vergnügen lesen, und wem der Vorgänger teilweise zu langatmig war, der wird in dieser Fortsetzung entschädigt, denn die Handlung kommt schneller in Gang und die Verbindungen zwischen den einzelnen Handlungsebenen sind bereits bekannt.

  8. Cover des Buches Pici: Erinnerungen an die Ghettos Carei und Satu Mare und die Konzentrationslager Auschwitz, Walldorf und Ravensbrück (ISBN: 9783944442402)
    Robert Scheer

    Pici: Erinnerungen an die Ghettos Carei und Satu Mare und die Konzentrationslager Auschwitz, Walldorf und Ravensbrück

    (42)
    Aktuelle Rezension von: parden
    EIN PERSÖNLICHES MAHNMAL...

    Robert Scheer liebte seine Großmutter. Dies ist an und für sich nichts Besonderes, doch eigentlich ist es ein Wunder, dass es den Autor überhaupt gibt. Denn eigentlich hätte seine Großmutter Pici nicht überleben, nicht heiraten und keine Familie gründen dürfen. Denn dies war der Plan von Hitler und seinen Schergen. Doch als einzige ihrer weitverzweigten jüdischen Familie überlebte Pici ("die Kleine") seinerzeit die Gräuel des Holocaust.


    "Die Weisen sagen, das Ziel des Lebens sei das Leben selbst. Dem folgend habe ich das Ziel erreicht. Denn ich lebe noch." (S. 56)


    Zum 90. Geburtstag seiner Großmutter beschloss Robert Scheer, diese nach ihren Erlebnissen zu befragen, damit ihr Zeugnis bewahrt bleibt. Und wo Pici jahrzehntelang geschwiegen hat, öffnete sie sich ihrem Enkel gegenüber und gab Auskunft über helle und dunkle Jahre ihrer Vergangenheit.

    Die ersten zwei Drittel des Buches erzählen von Picis Familie und ihrer Kindheit in Rumänien. Dort wohnte die Familie ungarischer Juden und lebte vom Holzhandel des Vaters. Arm, kinderreich, aber zufrieden, so wie viele andere Menschen der kleinen rumänischen Stadt auch. Als etwas langatmig habe ich diese Schilderungen zeitweise empfunden, aber andererseits als durchaus legitim - holte sich Pici auf diese Art noch einmal alle Mitglieder iher großen Familie in ihre Erinnerung zurück, alle in den Jahren des Holocaust ums Leben gekommen.

    Die schlimmen Erlebnisse Picis nach dem Verlust ihrer Heimat in den 40er Jahren nach der Machtergreifung Hitlers nehmen entsprechend etwa ein Drittel des Buches ein. Die Vertreibung ihrer Familie aus der kleinen rumänischen Stadt, die Erfahrungen im Ghetto, die Deportationen in verschiedene Konzentrationslager, die Kälte, die Hitze, der Hunger, die Unmenschlichkeit, die Angst, die Krankheiten, das Trauma, der Tod - Dinge, über die es sicher auch nach 70 Jahren noch schwerfallen dürfte zu sprechen.

    Was mich bei der Lektüre verblüffte, waren die großen Erinnerungslücken Picis, die viele schreckliche Erlebnisse und Details ausgeblendet zu haben scheint.


    "Und auch für die folgenden Zeiten gibt es solche kleinen Momente, die völlig in meinem Gedächtnis fehlen, aber nicht so, dass ich sie nach Jahren vergessen hatte, sondern so, als hätten sie nichts mit mir zu tun gehabt. Vielleicht, weil mein Verstand dies alles nicht nachvollziehen konnte und von sich wegschob..." (S. 90)


    Entsprechend rudimentär erscheinen denn auch teilweise die Erinnerungen, Spotlights der Schrecken, wobei die Schilderungen selbst nahezu nüchtern erscheinen. Dennoch kommt das Grauen beim Leser an, die Bilder lassen sich ncht verdrängen, die Unfassbarkeit der Erinnerungen bricht sich Bahn. Zahlreiche in den Text integrierte Fotos (viele aus dem Privatbesitz des Autors) unterstreichen das Geschriebene, geben dem Erzählten ein Gesicht und verankern das Grauen in der Realität.

    Der Schreibstil ist einfach, erinnert zeitweise an einen ungeübten Schulaufsatz. Doch vieles ist in wörtlicher Rede wiedergegeben und dokumentiert so eher das Gespräch zwischen dem Enkel und seiner Großmutter Pici als dass es literarisch aufgearbeitet ist. Dieses Stilmittel der wörtlichen Rede unterstreicht in meinen Augen die Authentizität der Erzählung.

    Neben den bereits erwähnten Fotos gibt es - vor allem in dem vielseitigen Anhang - auch zahlreiche Kopien von alten Briefen, Dokumenten und Listen, die die Erinnerungen Picis in Raum und Zeit des Holocaust verankern. Hier hätte ich mir eine bessere Qualität der Darstellung gewünscht, denn viele der genannten Quellen waren durch eine blasse und verschwommene Kopie für mich tatsächlich kaum leserlich, was ich wirklich bedauerlich fand.

    Robert Scheer hat mit diesem Buch nicht nur seiner geliebten Großmutter ein Denkmal gesetzt, sondern mit Picis Erinnerungen auch ein persönliches Mahnmal geschaffen. Ein Buch 'Gegen das Vergessen', das sehr persönliche Einblicke gewährt.


    © Parden
  9. Cover des Buches PHOENIX - Unsere Rache wird euch treffen (ISBN: 9783955206789)
    Matthias Jösch

    PHOENIX - Unsere Rache wird euch treffen

    (46)
    Aktuelle Rezension von: Uwes-Leselounge

    Die Geschichte wird einmal aus der Sicht von einem jungen Mann names S. erzählt. Hier erleben wir die Gräueltaten der SS im 2. Weltkrieg hautnah mit, die sehr brutal, ausführlich und schonungslos erzählt werden. Dies war und ist starker Tobak! Parallel zu dieser Geschichte befinden wir uns in der Gegenwart und lernen Adrian von Zollern kennen. Er besitzt eine Dozentenstelle an der Humboldt-Universität in Berlin, die er aber gekündigt hat, um seine neue Stelle beim BND anzufangen. 

    Durch den Erwerb einer Holzkiste bekommen es Adrian, sein bester Freund Sebastian und dessen Schwester Violetta mit einer Organisation zu tun, die es sich zur Aufgabe gemacht hat das 3. Reich wie ein Phoenix aus der Asche auferstehen zu lassen, um eine neue Weltordnung zu schaffen. Aber was hat dies alles mit der Holzkiste und den Schallplatten zu tun? Währenddessen geht die junge und schöne Israelin Shari verschiedenen Hinweisen bezüglich einer Verschwörung nach und dabei stößt sie auf Adrian und seine Freunde. Es beginnt eine gnadenlose Jagd quer durch Deutschland, Österreich, England, Argentinien, Israel und Syrien nach Hinweisen aus der Vergangenheit. Wird es unseren Protagonisten gelingen, den Plan der Organisation zu vereiteln oder fällt Deutschland und Europa in die Zeit des 2. Weltkrieges zurück?

    Mit dieser Geschichte arbeitet der Autor Matthias Jösch unsere Vergangenheit rund um den 2. Weltkrieg und der Herrschaft von Hitler auf. Dies tut er in einer schonungslosen und mitunter sehr brutalen Weise. Eigentlich bin ich schon recht hart im Nehmen, was so etwas angeht, aber gerade das Thema Judenverfolgung und hier speziell Ausschwitz, haben mir teilweise den Atem geraubt bzw. mehrmals schlucken lassen. Ich kann einfach nicht nachvollziehen, wie ein so großer Hass auf andere Menschen, Religionen oder Ansichten entstehen und man einem einzelnen Mann folgen kann...

    Hier wird dem Leser nochmals ein Spiegel vor das Gesicht gehalten. Und ich möchte hoffen, dass ein solches Szenario wie im Buch beschrieben, niemals eintrifft. Die Protagonisten wurden allesamt gut ausgearbeitet, ohne jedoch einen besonders hervorheben zu wollen. Die Geschichte an sich, ist von Anfang bis Ende gut durchdacht und weißt eine sehr hohe Spannung auf, die sich zum Ende hin nochmals stark erhöht. So sollte ein Thriller sein. Gerade auf Grund der schweren Thematik des Buches, aber auch der noch relativ jungen Vergangenheit von Eurokrise und ähnlichem, ist das Buch nicht mal eben so weg zu lesen. Ich werde jetzt erst mal ein, zwei Tage Pause einlegen, da mich dieses Buch gedanklich doch noch recht beschäftigt.

    Ich kann das Buch nur empfehlen!

  10. Cover des Buches Das Mädchen, das den Himmel berührte (ISBN: 9783404167777)
    Luca Di Fulvio

    Das Mädchen, das den Himmel berührte

    (476)
    Aktuelle Rezension von: Engel63

    Luca di Fulvio @lucadifulvio_ hat die faszinierende Geschichte „Das Mädchen, das den Himmel berührte“ so lebhaft geschrieben, dass ich mich sofort darin eingebunden fühlte. Die Hauptfiguren Mercurio und Giuditta, die einen langen schwierigen Weg gehen, sich immer wieder verlieren und finden, ärmlich aufgewachsen und trotzdem sehr stark und zielgerichtet sind. Knapp 1‘000 Seiten Spannung, kribbeln, Luft anhalten, weinen oder sogar heulen, lachen und schmunzeln. Ich habe dieses herrlich Natürliche geliebt und mich sehr gut in die Figuren hinein fühlen und mit leben können. Bin begeistert wie gut Luca die Zeit aus dem 16. Jahrhundert beschreibt, Rom und Venedig kennt und sein Wissen mitteilt. Ein historischer Krimi kann nicht besser sein. Interessant wie Mercurio sich immer wieder verwandeln kann, Menschen an der Nase herumführt und seine Ziele erreicht. Die Jüdin Giuditta aus Einfachem Spezielles herstellt, das sogar die Reichen haben wollen und so der Neid der Rivalin Benedetta bis ins Unermessliche geht, unvorstellbar. Jede Seite ein Genuss und lesenswert.

  11. Cover des Buches Der Junge, der Träume schenkte (ISBN: 9783404160617)
    Luca Di Fulvio

    Der Junge, der Träume schenkte

    (1.150)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Der Junge, der Träume schenkte ist nichts für schwache Nerven – es enthält auch sensible Themen wie Gewalt und sexuelle Inhalte. Luca Di Fulvios Schreibstil ist einzigartig: Man taucht sofort tief in die Geschichte ein und kann das Buch kaum weglegen. Er schafft es, selbst die vermeintlich langweiligsten Themen spannend und fesselnd zu erzählen. Die Motivation und der Ehrgeiz der Hauptfigur ziehen einen förmlich in den Bann, sodass man als Leser mitfiebert, ob er seinen Traum erfüllen kann. Die berührende Geschichte über Hoffnung, Mut und Freundschaft zeigt schwierige Lebensrealitäten ehrlich und regt zum Nachdenken an.


  12. Cover des Buches Der Vorleser (ISBN: 9783257073690)
    Bernhard Schlink

    Der Vorleser

    (5.798)
    Aktuelle Rezension von: bookswithjacki

    So wie viele andere musste ich dieses Buch damals in der Schule lesen und bin bis heute sehr dankbar dafür. Der 15-jährige Protagonist verliebt sich in die 36-jährige Hanna. Sie gehen eine Beziehung ein, doch eines Tages verschwindet Hanna spurlos. Erst Jahre später treffen die beiden in einem Gerichtsprozess wieder aufeinander. Schlink arbeitet mit diesem Buch die Geschehnisse des Zweiten Weltkriegs auf und zeigt zugleich die Schwierigkeiten, ein gerechtes Urteil zutreffen. Der Protagonist befindet sich in einem moralischen Dilemma, was immer wieder philosophische Fragen aufwirft, so dass der Leser zum Nachdenken angeregt wird. Es geht immer wieder um die eigene Schuld und Verantwortung in Bezug auf den Nationalsozialismus. Wichtig zu erwähnen finde ich, dass Schlink die Beziehung der beiden NICHT als "Ideal" oder normal darstellt. Ich bin der Meinung, er gibt dem Lesern genug Möglichkeiten zu sehen, dass diese Beziehung nicht auf einer Augenhöhe stattfinden kann, auch wenn es manchmal so wirkt. Natürlich sind hier romanische Gefühle im Spiel, doch die Kritik, dass er diese Beziehung beschönigt etc. würde ich in jedem Fall abstreiten. Das Werk ist in jedem Fall lesenswert und lässt sich in zwei Tagen durchlesen, da der Schreibstil so simpel ist, aber dennoch einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Bis heute denke ich oft an dieses Buch.

  13. Cover des Buches Solange am Himmel Sterne stehen (ISBN: 9783442381210)
    Kristin Harmel

    Solange am Himmel Sterne stehen

    (794)
    Aktuelle Rezension von: Renate1964

    Rose ist dement und vertraut in einem lichten Moment ihrer geliebten Enkelin Holly eine Namensliste an, die angeblich die Familienmitglieder enthalten soll. Holly beginnt zu recherchieren und landet dabei im besetzten Paris 

    Der Teil, der die Vergangenheit betrifft,  ist sehr spannend und informativ, Hollys Nachforschungen fand ich jedoch unrealistisch und vieles auch kitschig..eine leichte Lektüre für den Strand 

  14. Cover des Buches Kein Ort ohne dich (ISBN: B015YMPH8S)
    Nicholas Sparks

    Kein Ort ohne dich

    (693)
    Aktuelle Rezension von: Carry1980

    Dieses Buch ist einfach ein typischer "Nicholas Sparks" Roman. Man erwartet eine tiefgründige einfühlsame Geschichte und bekommt diese auch. Die Gechichte wird aus 3 Sichtweisen erzählt, zu einem ist der 91-jährige Ira, der sterbenskrank ist und bei einem Unfall ein Gespräch mit seiner verstorbenen Ehefrau sein Leben Revue passieren lässt. Dann gibt es noch Sophia, eine junge Studentin, die sich gerade von der Trennung ihres Ex-Freundes erholt und Luke ein typischer Cowboy und Bullenreiter.

    Die Geschichte ist einfühlsam und seicht. Der Roman liest sich gut, ist ein netter Zeitvertreib für zwischendurch. 

    Ich hatte bereits die Verfilmung gesehen, von daher hat mich das Buch nicht mehr ganz so großartig mitreißen können, da die Verfilmung schon sehr gut war Vielleicht wäre es andersherum besser gewesen - erst das Buch und dann den Film ansehen. Aber na gut.

  15. Cover des Buches Der Junge im gestreiften Pyjama (ISBN: 9783733507275)
    John Boyne

    Der Junge im gestreiften Pyjama

    (2.363)
    Aktuelle Rezension von: dodo2025

    Die Vergangenheit zu thematisieren ist sicher immer wichtig und es jungen Menschen durch solch einen Roman näher zu bringen auch, aber dann sollten auch keine fiktiven Namen genannt werden wie z.B. Aus-Wisch , Fukor usw. Die  Geschichte als solches ist nett geschrieben und leicht zu lesen, aber auch traurig, so wie die Geschichte halt auch war.

  16. Cover des Buches Alles ist erleuchtet (ISBN: B005C37GUW)
    Jonathan Safran Foer

    Alles ist erleuchtet

    (527)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Ich habe zuerst den Film gesehen, zu dem das Buch als Vorlage diente; und dieser hat mir ausgesprochen gut gefallen. Normalerweise ist man von der filmischen Umsetzung eines literarischen Werkes enttäuscht, im vorliegenden Fall war es gerade umgekehrt.

    Die Geschichte eines jungen jüdischen Amerikaners (Jonathan Safran Foer), der in die Ukraine fährt und sich dort mit Hilfe eines radebrechenden, machohaften Reiseführers und dessen "blinden" Opa als Fahrer, nebst "Blindenhund" auf die Suche nach der Vergangenheit seines eigenen Großvaters macht, ist im Buch als eine der vier Handlungsstränge enthalten.

    Daneben geht es um die Geschichte von "Brod", die dem gleichnamigen Fluss "entspringt", als ihre Eltern im Jahre 1791 dort mit Fuhrwerk in den Fluten versinken; des weiteren um die Geschichte der Heirat von Jonathans Großvater vor Zerstörung des Schtetls um 1940 und um die Kommentare von Alex, dem ukrainischen Reisebegleiter von Jonathan, der scheinbar diese Geschichten Korrektur ließt.

    Ganz schön verwirrend und so kam es mir beim Lesen auch durchgehend vor. Hätte ich zuvor den Film nicht gesehen, hätte ich bezüglich Orientierung wohl auch gewiss einige Probleme gehabt. Nun, das mag "innovativ" sein, aber meinem Lesevergnügen zumindest nicht zuträglich.

    Natürlich sind alle Geschichten miteinander verwoben und auch Alexs Großvater ist involviert. Ein bisschen dick aufgetragen, wie ich finde.

    Negativ aufgestoßen ist mir auch die unnötig obszöne Sprache, die in manchen Passagen benutzt wird.

    Fazit: Insgesamt kein wirklich schlechtes Buch. Aber es kommt halt wie ein besonders bemühtes Erstlingswerk eines noch nicht ganz ausgereiften Schreiberling rüber.

  17. Cover des Buches Die Kathedrale des Meeres (ISBN: 9783328103134)
    Ildefonso Falcones

    Die Kathedrale des Meeres

    (526)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Zuallererst, Die Säulen de Erde hat mir nicht gefallen. Die Kathedrale des Meeres ist streckenweiße super spannend und historisch dicht erzählt, aber es gibt so viel überflüssiges, soviele brutale Schilderungen, Sexszenen, Gewalt und unnötig in die Länge gezogene Gemetzel. Das ermüdet dann leider und ist viel zu lang


  18. Cover des Buches Und Nietzsche weinte (ISBN: 9783641157371)
    Irvin D. Yalom

    Und Nietzsche weinte

    (414)
    Aktuelle Rezension von: Kolibri_liest

    Die etwas veraltete Sprache ist zunächst gewöhnungsbedürftig, passt aber hervorragend zum Inhalt. Wer allerdings Probleme mit philosophischen Werken hat, wird an diesem Roman keine Freude finden. Gerade Nietzsche ist für seine zuweilen recht wirren, schwer zu durchdringenden Werke und Gedankengänge bekannt und dies wird hier aufgenommen. Die Charaktere wirken, als hätte der Autor sie selbst gekannt, so lebensecht treten sie auf. Ich bin begeistert und werde noch mehr von Yalom lesen!

  19. Cover des Buches Die Wohlgesinnten (ISBN: 9783833306280)
    Jonathan Littell

    Die Wohlgesinnten

    (160)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Nach der großen Ankündigung und dem großen Erfolg in Frankreich konnte man sehr gespannt sein. Der Autor hat wohl die nötige Distanz um dieses >Eisen< anzupacken. Leider passiert dann sehr wenig. Lobenswert ist die genaue Recherche und das Aufarbeiten von Zahlen und Orten, aber Ereignisse werden zum Teil nur gestreift und das Buch wird bald langweilig. Es ist sehr enttäuschend, man kann fast von einem Machwerk sprechen denn von all dem angekündigten, versprochenen ist nichts übrig. Es wird soviel angepackt, aber dann plötzlich fallen gelassen und der Autor nimmt seine Erzählfäden oft nicht mehr auf und so ist es nicht interessant, nicht brisant, nicht aufklärend oder aufrüttelnd, sondern einfach nur langatmig, langweilig und überhaupt nichts sensationelles.

  20. Cover des Buches Eine Geschichte von Liebe und Finsternis (ISBN: 9783518467268)
    Amos Oz

    Eine Geschichte von Liebe und Finsternis

    (110)
    Aktuelle Rezension von: Jari
    Eigentlich hatte ich nie vor, dieses Buch zu lesen. Schlussendlich tat ich es trotzdem und zwar für die Weltreise-Challenge. Also liess ich mich von Amos Oz durch Jerusalem und seine Geschichte führen. Es war kein Flop, obwohl ich mich doch etwas durch das Buch quälen musste, und das ist schon mal nicht schlecht.

    Grundsätzlich bin ich nun froh, sagen zu können, dass ich ein Buch von Amos Oz gelesen habe. Dazu auch noch sein wohl bekanntestes. Am meisten gefielen mir die einzelnen Passagen, in denen es um die Literatur und Amos' intellektuelle Familie ging. Also vor allem der Anfang hat es mir doch sehr angetan.

    Doch schlussendlich hat sich das Buch für mich zu sehr verzweigt, aber damit hatte ich schon gerechnet. Vielleicht war meine Lektüre somit eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, wobei ich wie schon gesagt, vom Anfang sehr begeistert war. Aber mit der Zeit liess meine Faszination merklich nach und ich blieb eigentlich nur wegen ein bisschen Faktenwissen und der Challenge dabei.

    Sprachlich bewegt sich Oz auf einem Niveau, das seinem Ruf gerecht wird. Ein präziser Schriftsteller, sehr begabt, ein Talent, welches aus seinem familiären Umfeld gewachsen ist. Wer in eine solch akademische Familie hineingeboren wird, dem liegt das Spielen mit den Worten wahrscheinlich im Blut. Dennoch war es ermutigend zu erfahren, dass auch jemand wie ein Amos Oz Mühe hatte. Deshalb war es auch wieder das Ende, das mich nach längerer Durststrecke wieder mitnahm.

    Ich bin froh, dass ich das Buch durch habe. Trotz meines Mühsals war die Lektüre nicht vergebens. Viele schöne Textzeilen warten darauf, niedergeschrieben zu werden. Ausserdem habe ich einiges über die Geschichte Jerusalems und Israels lernen können. Kein Buch ist vergebens und dieses schon gar nicht.

    Bücher wie "Eine Geschichte von Liebe und Finsternis" tun gut, auch wenn man sich durch sie durchkämpft. Auch dann, wenn man die Handlungen der Figuren nicht versteht. Nicht versteht, wie sie oft nicht zufrieden sein können, wenn sie doch ein Leben leben, das ich auch gerne hätte. Aber jeder kämpft mit seinen Geistern, auch das lehrt uns Oz. Manchmal sind sie auch zu stark, dies zeigt das prägende Erlebnis des Todes der Mutter, das an unterschiedlichen Stellen thematisiert wird.

    Ein eindrückliches Buch mit starkem Charakter. Ein Buch, das sich nicht so leicht unterkriegen lässt, trotz aller Unwirtlichkeiten. Deshalb prädestiniert wie kein zweites, um Israel zu repräsentieren.
  21. Cover des Buches Hiobs Brüder (ISBN: 9783404178704)
    Rebecca Gablé

    Hiobs Brüder

    (571)
    Aktuelle Rezension von: BluejayPrime

    Die faszinierende Geschichte eines kleinen Grüppchens körperlich oder geistig behinderter Menschen, die sich durchs mittelalterliche England bewegen, schafft es auch beim zweiten und dritten Lesen, einen völlig in seinen Bann zu ziehen. Ich habe alle historischen Romane von Gablé verschlungen, aber der hier wird immer mit Abstand mein Favorit sein, vielleicht auch, weil ich mich selbst in vielem wiederfinde. Das Thema der Diskriminierung behinderter Menschen ist ohnehin - leider - daueraktuell. 

    Einziges kleines Manko ist vielleicht die Tatsache, dass einer der Protagonisten vergleichsweise zügig "geheilt" wird und dann tatsächlich für immer gesund ist - ich hätte mir stattdessen gewünscht, dass er mit seiner Beeinträchtigung zu leben lernt. Andererseits freut es einen natürlich für den Charakter. :-)

  22. Cover des Buches Die Bücherdiebin (ISBN: 9783837133561)
    Markus Zusak

    Die Bücherdiebin

    (263)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Boris Alijinovic liest das Buch einfach ganz großartig und so wird es zu einem großen Hörbucherlebnis. Auch wenn es gekürtzt wurde. Hat der Tod ein Herz? Ja hat er, denn er erzählt uns hier eine wunderbar Geschichte. Die kleine Liesel Meminger kommt während dem Zweiten Weltkrieg zu Hans und Rosa Hubermann. Hier soll für sie alles besser werden und sie hofft auf eine bessere Zeit. Hans nimmt sich dem Mädchen an wie wenn sie seine eigene Tochter wäre und Rosa ist zu keiner Gefühlsregung fähig. Auf dem Weg nach Molching kam ihr Bruder ums Leben und sie stahl hier ihr erstes Buch. Das Mädchen stielt immer wieder ein Buch und mit ihrem Papa liest sie heimlich im Keller. Das ist ihr Lieblingsplatz und hier versteckt die Familie später auch den Juden Max. Die Bücherdiebin findet auch verbündete und bekommt Zugang zur Welt der Bücher. Markus Zusak ist ein gewagtes Buch gelungen. Der Schrecken des dritten Reichs, die Verbrechen an den Juden, all das wird aus der Sicht des Todes erzählt und nebenbei lernen wir die liebenswerte Liesel Meminger kennen. Es ist komisch, ehrlich, traurig und sehr berührend zugleich. Ein außergewöhnliches Buch, dass einen nicht mehr los lässt. Für alle Leseraten ab 16 Jahren.

  23. Cover des Buches Der Trafikant (ISBN: 9783036959092)
    Robert Seethaler

    Der Trafikant

    (513)
    Aktuelle Rezension von: Lovingfiction

    „Erinnert wird nämlich meist sowieso nicht die Wahrheit, sondern nur das was laut genug herausgebrüllt oder eben fett genug abgedruckt wird“. 

    Spätsommer 1937, Wien: Der 17-Jährige Franz Huchel beginnt erwartungsvoll eine Lehre in der Trafik eines alten Bekannten seiner Mutter- einem Zeitungs-und Tabakwarengeschäft. Mitten in einer Zeit brisanter gesellschaftlicher und politischer Umbrüche wird der zunächst sehr naive Junge vom Land -er kommt aus einem kleinen Dorf in Salzkammergut- innerhalb eines knappen Jahres zu einem reflektierten jungen Mann. Er verliebt sich zum ersten Mal, leidet zum ersten Mal an Liebeskummer, beginnt eine außergewöhnliche Freundschaft mit dem berühmten Psychoanalytiker Sigmund Freud und lernt Verantwortung zu übernehmen… 



    Seethalers Trafikant ist in meinen Augen ein sehr gelungener Adoleszenzroman, der Erwachsenwerden in Zeiten des aufsteigenden Nationalsozialismus und die damit verbundenen Herausforderungen facettenreich greifbar macht. Er vermag es in meinen Augen nicht nur sehr gut einzigartige, charakterstarke Protagonisten zu erfinden, nein, seine Darstellung eines nahbaren Sigmund Freuds aus der Perspektive eines naiven 17-Jährigen gefällt mir ebenfalls sehr gut. 

    Darüber hinaus vermag Seethaler es auf subtile, aber sehr gekonnte Weise den Zeitgeist verschiedener Epochen literarisch einzufangen. 

    Dass der Trafikant dabei auch noch sehr rührend, aber gleichzeitig durchwoben von subtilem Humor und jugendlicher Leichtigkeit ist, macht sein Werk sehr vollkommen- eine absolute Leseempfehlung. 

  24. Cover des Buches Das Hotel New Hampshire (ISBN: 9783257600216)
    John Irving

    Das Hotel New Hampshire

    (742)
    Aktuelle Rezension von: Argentumverde

    John Berry ist der mittlere von fünf Geschwistern. Er erzählt die Geschichte seiner Familie, Glück und Unglück, einige schlimme Erfahrungen und Tragödien, aber auch Liebe und starken Zusammenhalt. Es geht ums Erwachsenwerden und das Über-sich-Hinauswachsen. Es geht um Verlust und Hoffnung und Mut nie aufzugeben.

     Der Schreibstil ist prägnant, wortgewandt, teils enorm vulgär und meist situationsgenau. Zu Beginn überlädt der Autor den Leser mit Charakteren, unklaren Handlungen und Aneinanderreihung en von Begebenheiten. Die teils skurrilen Begebenheiten bleiben für den Leser wenig greifbar und nur schwer findet er sich im Buch zurecht. Dabei muß er sich nicht nur mit den Wirren der Familie sondern auch mit politischen und gesellschaftlichen Spannungsfeldern US-Amerikas der 1940er bis 1960er auseinandersetzen. Erst Recht spät wird deutlich, dass sich Schreibstil und Dynamik der Geschichte mit den Personen mitentwickeln. Die stilistischen und inhaltlichen Extreme machen den Wachstumsprozess der einzelnen Figuren, wie auch der Geschichte umso deutlicher.

    Mein Fazit: Ein für mich schwieriges Buch. Zu Beginn fand ich kaum Zugang, im Weiterlesen war ich kurz davor, es abzubrechen, was ich äußerst selten mit einem Buch tue. Erst zum Schluss hin konnte es mich doch noch erreichen und sogar stellenweise überzeugen. Ich kann es also nur sehr bedingt weiterempfehlen und denke, dass es bessere Werke des Autors gibt.

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