Bücher mit dem Tag "jüdin"
121 Bücher
- Anne Frank
Gesamtausgabe
(2.737)Aktuelle Rezension von: 0_storytime_0Eine tieftraurige, aber auch faszinierende Biografie einer jungen und einzigartigen Schriftstellerin. Man muss sich beim Lesen immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass es keine Fiktion ist, sondern leider Realität. Deswegen ist dieses Buch definitv ein Werk, welches alle lesen sollten!
- Luca Di Fulvio
Der Junge, der Träume schenkte
(1.150)Aktuelle Rezension von: FutziwitchCetta lebt mit ihrer Familie in Sizilien . Eines Tages wird sie von einem Mann vergewaltigt und wird schwanger da sie sich und ihrem Sohn ein besseres Leben wünscht reisst sie mit ihm nach Amerika sie gibt ihm den NAmen Natale da in Amerika aber niemand diesen Namen kennt wird er einfach Christmas genannt und so verbringt sie ihr Leben mit ihm in Amerika der Junge wächst in der Lower East Side auf und merkt swhr schnell dass er etwas machen muss um in dieser Welt zu überleben , denn dort regiert die Mafia Gangster und aneres Gesindel . Gut dass Christmas über eine fantastische Fantasy verfügt und mit seinen Geschichten bei den richtigen Leuten Eindruck schindet. Eine tolle Geschichte von einem Jungen der es nie leicht hatteaber trotzdem viel erreicht in seinem Leben
- Luca Di Fulvio
Das Mädchen, das den Himmel berührte
(475)Aktuelle Rezension von: Engel63Luca di Fulvio @lucadifulvio_ hat die faszinierende Geschichte „Das Mädchen, das den Himmel berührte“ so lebhaft geschrieben, dass ich mich sofort darin eingebunden fühlte. Die Hauptfiguren Mercurio und Giuditta, die einen langen schwierigen Weg gehen, sich immer wieder verlieren und finden, ärmlich aufgewachsen und trotzdem sehr stark und zielgerichtet sind. Knapp 1‘000 Seiten Spannung, kribbeln, Luft anhalten, weinen oder sogar heulen, lachen und schmunzeln. Ich habe dieses herrlich Natürliche geliebt und mich sehr gut in die Figuren hinein fühlen und mit leben können. Bin begeistert wie gut Luca die Zeit aus dem 16. Jahrhundert beschreibt, Rom und Venedig kennt und sein Wissen mitteilt. Ein historischer Krimi kann nicht besser sein. Interessant wie Mercurio sich immer wieder verwandeln kann, Menschen an der Nase herumführt und seine Ziele erreicht. Die Jüdin Giuditta aus Einfachem Spezielles herstellt, das sogar die Reichen haben wollen und so der Neid der Rivalin Benedetta bis ins Unermessliche geht, unvorstellbar. Jede Seite ein Genuss und lesenswert.
- Julia Franck
Die Mittagsfrau
(402)Aktuelle Rezension von: Herbstrose1945. Nach dem Einmarsch der Roten Armee flieht eine Mutter mit ihrem siebenjährigen Sohn aus Stettin in Richtung Westen. Ihr Gepäck besteht aus einem kleinen Koffer, der etwas Geld, Kleidung und die Geburtsurkunde des Jungen, sowie einen Zettel, auf dem „Onkel Sehmisch, Gelbensande“ geschrieben steht, enthält. Auf einem Provinzbahnhof fordert sie den Jungen auf sich auf eine Bank zu setzen, auf den Koffer aufzupassen und auf ihre Rückkehr zu warten. Doch sie kommt nicht mehr zurück, sie hat ihn verlassen. --- Was treibt die siebenunddreißigjährige Helene dazu, ihren kleinen Peter auszusetzen? Ist es die kürzlich erlittene Vergewaltigung durch Soldaten der Roten Armee, ist es das Scheitern ihrer Ehe mit Wilhelm Sehmisch, dem sie ihre neuen Papiere mit dem Namen Alice Sehmisch verdankt, oder die Erinnerung an ihren tödlich verunglückten Verlobten Carl? Ist ihre Handlung vielleicht auf ihr schlechtes Gewissen zurückzuführen, dass sie mit ihrer jüdischen Mutter, die psychisch labil, gefühlskalt und zu Wutausbrüchen neigend in einer psychiatrischen Anstalt an akuter Lungenentzündung verstorben sein soll, seit den Zwanzigerjahren keinen Kontakt mehr hatte?
Die deutsche Schriftstellerin Julia Franck wurde zusammen mit ihrer Zwillingsschwester 1970 in Ost-Berlin als Tochter der Schauspielerin Anna Franck und des Fernsehregisseurs Jürgen Sehmisch geboren. Für ihre Texte und Bücher erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, Preise und Stipendien, ihr 2007 im S. Fischer Verlag erschienener Roman „Die Mittagsfrau“ verhalf ihr zum Deutschen Buchpreis 2007, verkaufte sich daraufhin fast eine Million Mal und hielt sich über Monate auf der Spiegel-Bestsellerliste. Wie die Autorin in einem Interview erwähnte, hat die Geschichte Parallelen zu ihrer eigenen Familiengeschichte. Ihr 1937 in Stettin geborener Vater wurde 1945 im Zuge der Vertreibung gen Westen von seiner Mutter auf dem ersten Bahnhof westlich der Oder-Neiße-Linie aufgefordert zu warten, bis sie gleich wieder kommen würde. Sie kam nicht wieder. Nachforschungen zu diesem Roman ergaben, dass die Großmutter der Autorin mit ihrer Schwester über Jahrzehnte zurückgezogen in einer Einzimmerwohnung gelebt habe und 1996 in der Nähe von Berlin verstorben sei. Ein Kind hätte sie nie erwähnt.
Der Roman erzählt in drei Kapiteln die Lebensgeschichte der Protagonistin Helene Würsich, später Alice Sehmisch, von ihrer Kindheit Anfang des 20. Jahrhunderts in Bautzen, von ihren Erlebnisse als junge Erwachsene in den 1920er Jahren in Berlin bis zu ihrem Leben als Ehefrau und Mutter während des Naziregimes. Im Prolog und im Epilog des Romans steht ihr Sohn Peter im Mittelpunkt. Den Titel Die Mittagsfrau hat die Autorin einer slawischen Sage entlehnt, in der ein weiblicher Naturgeist an heißen Tagen um die Mittagszeit erscheint, um den Menschen den Verstand zu verwirren und ihre Glieder zu lähmen. Man kann die Geschichte, sowohl vom Schreibstil als auch inhaltlich, durchaus als anspruchsvoll bezeichnen. Werden doch neben den Wirren der beiden Weltkriege auch viele Tabuthemen der damaligen Zeit behandelt, wie lesbische Beziehungen, Drogenmissbrauch, vorehelicher Sex und Abtreibung, die nachdenklich stimmen und zum diskutieren anregen.
Fazit: Ein lesenswertes Buch, das zu Recht den Deutschen Buchpreis 2007 gewonnen hat.
- Gayle Forman
Nur ein Tag
(530)Aktuelle Rezension von: Mama_liest_wiederIch hatte das Buch jetzt schon länger im Regal stehen und hatte jetzt endlich Zeit es zu lesen. Den Anfang fand ich wirklich gut. Es war gut zu lesen und ich kam gut durch. Ich fieberte sogar richtig mit. Dann kam der 2. Teil in dem Allyson sehr depressiv war und das hat mir so gar nicht gepasst.
Wieso müssen Mädchen denn sofort Depressiv werden wenn ein Typ sie sitzen lässt?
Im laufe des weiteren Buches wird dann klar das sie eigentlich hauptsächlich der Version von sich selbst nach trauert. Also nimmt sie ihr Leben in die Hand und versucht es zu ändern. An diesem Punkt gefällt mir das Buch sehr gut. Allyson wird richtig Aktiv macht eine enorme Charakter Entwicklung durch und kommt aus der Passivität heraus. Über den Punkt das sie Willem jetzt auf eigene Faust sucht bin ich zwiegespalten. Auf der einen Seite feier ich es das sie nicht auf ihn wartet um sich finden und retten zu lassen, sondern das sie selber los zieht und ihn finden will. Auf der anderen Seite finde ich aber auch das es vermittelt das man einem Typen einfach weiter hinterher laufen muss auch wenn er einen einfach sitzen gelassen hat. Aber ich denke das ist einfach dem Genre geschuldet. Trotzdem hätte ich es besser gefunden hätte sie die Suche erst begonnen wenn ihr ein Zeichen geschickt worden wäre das Willem auch gefunden werden will. Z.b. ein Zettel mit hole kurz Frühstück in ihrem Rucksack den sie seid dem Tag nicht mehr geöffnet hat oder so etwas.
Alles in allem finde ich das Buch trotzdem gut. Und würde es auch weiter empfehlen. Vor allem gefällt mir die Allyson die emanzipiert Ihr Leben selbst in die Hand nimmt.
- Jodi Picoult
Das Herz ihrer Tochter
(393)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderJune Nealon hat nach dem Tod ihres Mannes erst langsam mit ihrer kleinen Tochter wieder ins Leben zurück gefunden. Der nette Polizist Kurt hilft ihr dabei und was für June unmöglich schien, wird wahr. Die Beiden heiraten und bekommen eine Tochter, Claire. Es scheint alles perfekt zu sein bist Shay Bourne bei ihnen vor der Haustür steht. Er bietet seine Hilfe bei Reperaturen an und was als nette Geste beginnt, endet in einer Tragödie. Er tötet Kurt und Junes Tochter Elizabeth. June scheint den Boden unter den Füßen zu verlieren, auch als Shay von einer Jury zum Tode verurteilt wird, kann sie nur schwer an Gerechtigkeit glauben. Elf Jahre nach der Tat macht sich June erneut große Sorgen, denn die kleine Claire hat einen Herzfehler und braucht dringend Hilfe. Shay Bourne erfährt davon und bietet sein Herz zur Spende an. Mit seinem Seelsorger dem Geistlichen Michael versucht er sein Vorhaben umzusetzen. Kann June das Herz des Mannes annehmen, der ihren Mann und ihre Tochter ermordet hat? Jodi Picoult schreibt gewohnt spannend, berührend und einfühlsam. Auch ihr Weschsel zwischen den Protagonisten ist sehr gelungen und so kommt jeder zu Wort und die Geschichte wird von mehreren Seiten erzählt. Was mich bei diesem Buch etwas gestört hat war die Tatsache, dass Shay Bourne durch seinen Glauben und durch Gott zu einem guten Mensch werden will und deshalb sein Herz anbietet. Dieser Teil ist manchmal etwas an den Haaren herbei gezogen, aber dies ist der einzige Makel an diesem Buch von Jodi Picoult.
- Dan und Percy Angress
weiter leben
(88)Aktuelle Rezension von: YolandeDie Kindheits- und Jugenderinnerungen von Ruth Klüger treffen mit voller Wucht. 1931 in Wien geboren, ist sie schon als Kleinkind den Ausgrenzungen und Anfeindungen gegenüber der jüdischen Bevölkerung ausgesetzt. Mit 11 Jahren wurde sie mit ihrer Mutter und ihrer Großmutter in das KZ Theresienstadt deportiert. Ihr Vater floh bereits 1938 aus Österreich, zunächst nach Italien, später nach Frankreich, wo er den Nazis in die Hände fiel. Er wurde 1944 in Auschwitz vergast. Auch Ruth und ihre Mutter kamen nach Auschwitz, hatten aber das „Glück“ in das Arbeitslager Christianstadt, Groß-Rosen verlegt zu werden. Als die russische Front immer näher rückte, wurden die Lager aufgelöst und die Insassen zu mörderischen Märschen Richtung Westen gezwungen. Auf diesem Marsch gelang Ruth und ihrer Mutter die Flucht und sie schlugen sich mit gefälschten Pässen, die ihnen ein mitleidiger Pfarrer ausstellte, bis nach Bayern durch.
Ruth Klüger beschreibt diese Zeit in eindringlicher Art und Weise und es ist immer wieder erschreckend zu lesen mit welcher Grausamkeit und Empathielosigkeit die Menschen behandelt wurden. Aber die Autorin belässt es nicht bei der Erinnerungserzählung. Immer wieder richtet sie das Wort direkt an die Leser. Sie will kein Mitleid und keine Betroffenheit, sie will vielmehr wachrütteln und die Menschen überzeugen, sich mit ihrer eigenen Erinnerungskultur auseinanderzusetzen. Das Buch erschien bereits 1992. Zu dieser Zeit lebten noch viele Menschen der sogenannten „Tätergeneration“ und gerade diese sollte sich angesprochen fühlen und obwohl ich schon zu den Nachgeborenen der zweiten Generation gehöre, musste ich meine eigene Einstellung gegenüber diesen schlimmen Ereignissen ebenfalls neu bewerten.
1947 emigrierte Ruth Klüger mit ihrer Mutter in die USA und verlebte ihre Jugendjahre in New York. Auch von dieser Zeit wird erzählt, besonders von dem schwierigen Verhältnis zwischen Mutter und Tochter. Körperlich sind beide unversehrt, aber die seelischen Verwundungen sind stark und werden bei beiden bis zum Lebensende anhalten.
Ruth Klüger hat ein kluges und zeitloses Buch geschrieben, das zum Nachdenken anregt. Große Lesempfehlung!
- Tuna Kiremitci
Madame Rosella und die Liebe
(20)Aktuelle Rezension von: Ninasan86Zum Inhalt:
Das hier sagt das Buch selbst über sich:
Der herzerwärmende Bestseller aus der Türkei.
Frau Rosella, was machen wir hier eigentlich?
Wir unterhalten uns, Mademoiselle. Aber ich verstehe Ihr Befremden. Schließlich müssen Sie sich mit einer alten Schachtel unterhalten. Weil Sie auf die Intrige einer alten Frau hereingefallen sind, sind Sie jetzt hier.
Na, dann mal los!
Dies ist die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft. Ein anrührendes Gespräch über Lügen und Familiengeschichten. Über Religion und Hoffnung, über Liebe, Sex und geheilte Herzen.
Und das hier sagt der Verlag über das Buch:
"Dies ist die Geschichte der Berliner Jüdin Rosella Galante, die während des Krieges nach Istanbul flüchtete. Und die Geschichte der jungen Türkin Pelin, die sich ihr Studium finanziert, indem sie sich mit der 88-jährigen Rosella unterhält. Einfach nur reden, Woche für Woche. Das ist es, wofür die exzentrische Rosella sie angestellt hat. Über die Vergangenheit in Istanbul. Aber auch über wehmütige Erinnerungen, geplatzte Träume, Liebschaften und sogar Sex. Es ist die Geschichte einer ganz und gar ungewöhnlichen Freundschaft zwischen zwei Frauen. Eine aufwühlende Reise durch Europa und Asien. Ein humorvolles, anrührendes Gespräch darüber, was wirklich zählt im Leben."
Über die Autorin:
"Tuna Kiremitçi wurde 1973 in Eskişehir, Anatolien, geboren. Er studierte Filmwissenschaften an der Mimar Sinan Universität der schönen Künste in Istanbul. Schon während seiner Schulzeit veröffentlichte er Gedichte. Für seine Kurzfilme wurde er vielfach ausgezeichnet. Er arbeitet als Kolumnist, komponiert Musik, schreibt Drehbücher und tritt als Solist auf. Seine Romane sind allesamt Bestseller in der Türkei."
Und nun mein Fazit und meine Rezension:
Ich halte ein für meine Verhältnisse dünnes Buch in den Händen. Das Cover hat mir auf Anhieb gefallen, verrät nicht wirklich etwas über die Geschichte, doch der Titel macht schon sehr neugierig. Als ich dann auch noch den Klappentext und die Lesestimmen von anderen Bloggerinnen und Lesern recherchiere, weiß ich: DAS muss ich einfach lesen!
Und ich durfte es auch.
Die Kapitel sind kurz und prägnant gehalten, tun der Geschichte als solche aber keinen Abbruch. Im Gegenteil, sie fördern den Lesefluss ungemein - ich beispielsweise, habe das Buch innerhalb von einem Tag ausgelesen.
Als Leser wird man direkt in die Szene eingebaut. Man betritt neben Pelin das Haus von Madame Rosella und führt zunächst einmal ein "Bewerbungsgespräch", doch schnell findet man heraus, dass es sich hier nicht um ein Gespräch für eine gewöhnliche Anstellung handelt, sondern um etwas Besonderes. Madame Rosella ist alt und krank, ihre Familie hat sie auf die ein und die andere Weise verlassen. Sie ist einsam und um genau dieser Einsamkeit entgegenzuwirken, tut sie das, was sich wohl viele Menschen denken - es aber leider nicht in die Tat umsetzen! Madame Rosella gibt eine Zeitungsannonce auf, um Gesellschaft zu haben. Sie möchte gemeinsam mit ihrer neuen Gesprächspartnerin die alten Zeiten aufleben lassen. Ein besonderer Augenmerk legt sie allerdings auf die Sprache, denn am glücklichsten war Madame Rosella, als sie in der Türkei war.
Man merkt bereits am Anfang, dass es sich hierbei nicht um eine gewöhnliche Geschichte handelt. Es wird nicht nur herunter erzählt, Fakten an Fakten gereiht, was die alte Dame alles erlebt hat, nein, man wird regelrecht mit in diese Erzählung eingesogen. Der Erzählstil von Madame Rosella ist so mitreißend und romantisch, dass man gar nicht anders kann und gemeinsam mit Pelin von Treffen zu Treffen fiebert. Zu Beginn dachte ich, dass die beiden Frauen nicht gut miteinander auskommen würden - trafen hier doch Welten aufeinander! Pelin ist türkischstämmig und ist sich der Sitten und Gebräuche ihrer Landsmänner bewusst, doch ist sie auch durch und durch Studentin und eine junge, ehrgeizige Frau, die weiß, was sie möchte. Mehr als einmal treffen die beiden mit ihren unterschiedlichen Ansichten aufeinander, doch so schnell sich die Gemüter erhitzen, genauso schnell legt es sich auch wieder.
Insbesondere die Geschichten der beiden Frauen haben es mir angetan! Von Madame Rosella erfährt man viele Geschichten bzw. Erinnerungen, die sie ausgeschmückt mit Pelin teilt. Ab und an meint man wirklich, dass die alte Dame etwas zur Übertreibung neigt, doch auch wenn dem so sein sollte - ihr Erzählstil ist und bleibt wunderbar und fesselnd bis zum Schluss.
Aber auch Pelin ist kein unbeschriebenes Blatt. Die junge Studentin floh regelrecht vor ihrem Vater und baut sich ein eigenes Leben mit Selbstbestimmungscharakter auf. Pelin ist stark und mutig und das schätze ich an ihr. Doch auch sie verbirgt das ein oder andere Geheimnis und so erfährt man im Laufe der Geschichte nicht nur etwas von Madame Rosella und ihre Liebe, sondern auch über die junge Pelin und ihr Leben.
Alles in einem kann ich sagen: mich hat das Buch sehr gefesselt und an einigen Stellen emotional mit sich gerissen - im positiven Sinne! Ich kann das Buch nur weiterempfehlen!
Meine Bewertung: 5 von 5 Punkten - Gayle Forman
Und ein ganzes Jahr
(320)Aktuelle Rezension von: Nikashe"Und ein ganzes Jahr" von Gayle Forman ist die Fortsetzung und Abschlussband von "Nur ein Tag".
Endlich erfahren wir, was in dem einen Jahr mit Willem passiert ist, wo er sich aufhält und wieso er Allyson/Lulu alleine zurück gelassen hat in Paris.
Stellt man beide Bücher nebeneinander, so ergeben Sie ein Herz, was ich sehr schön finde.
Im ersten Band der Dilogie erfahren wir recht wenig über Willem. Dies ändert sich nun mit dem zweiten Band. Denn dieser ist nun aus seiner Sicht geschrieben und wir erfahren wo er sich wann aufgehalten hat.
Wir begleiten Ihn auf den Weg Lulu zu finden, denn Allyson richtigen Namen kennt er immer noch nicht. Eine Suche, die Hoffnungslos erscheint und sich über mehrere Kontinente erstreckt.
Willem wirkt sehr zerstreut und meidet Konflikte. Es wird klar, wieso er ein Vagabunden leben lebt und wofür er versucht wegzulaufen.
Es war Interessant zu lesen, was in dem Jahr bei Willem passiert ist, auch wenn das Ende durch Band 1 bekannt war, hatte die Geschichte ihre spannenden Punkte.
Sein Charakter wird mehr erläutert und wirkt dadurch sympathischer als zuvor.
Die Orte und Personen, die ihm auf seiner Suche begegnen, machen die Story dann weniger vorhersehbar.
Willem der vorher an das Schicksal und an Zufälle geglaubt hat, fängt immer mehr an daran zu Zweifeln und am Ende wird doch alles gut.
Fazit:
Band 2 fand ich nur ein wenig Schwächer als Band 1. Dies liegt daran, dass man das Ende bereits kennt und leider meine Hoffnung nicht bestätigt wurde, dass man darüber hinaus noch etwas erfährt.
Das fand ich sehr Schade. Schließlich fiebert man die ganze Zeit dem Treffen entgegen und dann ist die Geschichte vorbei.
Willems Geschichte zu lesen hat mir dennoch Spaß gemacht und es war schön zu sehen, wieso er ein Vagabunden leben lebt und diese Selbsterkenntnis und der Weg dorthin hat mir gut gefallen.
- Benjamin Monferat
Welt in Flammen
(124)Aktuelle Rezension von: P_GandalfWiedermal eine tolle Idee, wo es bei der Umsetzung hapert.
Im Mai 1940 stehen die Truppen der deutschen Wehrmacht kurz vor Paris und der Simplon Orient Express ist eine der letzten Gelegenheiten Paris vorher zu verlassen. Unterschiedlichste Personen wollen diese Chance nutzen, um sich vor den Schrecken des Krieges aber auch vor der Verfolgung durch die SS in Sicherheit zu bringen. Außerdem an Bord, der Exil-König des fiktiven Balkanreiches Carparthien, der zurück an die Macht möchte.
Die Franzosen möchten gerne den Kurswagen, in dem der Versailler Friede 1918 diktiert wurde, vor Hitlers Zugriff retten und hängen den Wagon kurzfristig an.
Im Laufe der Zeit stellt sich heraus, dass viele Reisende nicht das sind, was sie vorgeben zu sein, sondern Agenten im Auftrag der verschiedenen Regierungen sind.
Eigentlich eine Story, die Spannung verspricht - sie aber nicht hält.
Der Roman wechselt in vielen kurzen Kapiteln von einer Person zur anderen. Das führt leider auch zu elendigen vielen Wiederholungen, was mein Lesevergnügen erheblich beeinträchtigt hat. Mit der Zeit werden Handlungsstränge vorhersehbar; einzig der Handlungsstrang um die Fürstin Romanowa hat mich in seiner Absurdität immer wieder überrascht.
Fazit: Tolle Geschichte für Fans des Orient Express - man fühlt sich als Teil dieser Reise (deswegen 3 anstelle von 2 Sternen) - ansonsten aber nicht lesenswert.
- Karin Slaughter
Cop Town
(222)Aktuelle Rezension von: sleepwalker1303„Cop Town“ ist ein Stand-Alone-Thriller von Karin Slaughter aus dem Jahr 2015. Es ist für mich nicht wirklich ein Thriller, sondern mehr ein gesellschaftskritischer Roman mit viel Gewalt und einigen Toten, außerdem fand ich es zu langatmig und zu wenig spannend. Die Tatsache, dass es mir beim Lesen ein sehr unangenehmes Gefühl in der Magengegend bescherte, liegt eher an der aktuellen politischen Situation als an dem Buch an sich, denn gefühlt sind die USA auf dem besten Weg zurück in die Zeiten, die in diesem Buch beschrieben werden. Dennoch ist es für mich eines der schwächsten Bücher von Karin Slaughter.
Aber von vorn.
Die Polizei in Atlanta ist im Ausnahmezustand. Ein Killer scheint wahllos Polizisten zu erschießen, fünf Opfer sind schon zu beklagen. Die Polizei schwört eher auf Rache als auf eine saubere Aufklärung der Morde. Mittendrin sind Maggie Lawson und Kate Murphy. Maggies Bruder Jimmy war dabei, als sein Partner Don erschossen wurde, die verwitwete Kate ist neu bei der Polizei. Niemand nimmt die beiden ernst, also ermitteln sie zusammen und kämpfen gegen Ignoranz und Hass von allen Seiten. Schnell entdecken sie, dass die Zeugenaussage von Maggies Bruder Jimmy so nicht stimmen kann. Will er etwas vertuschen?
Wow. In diesem Buch prallen völlig unterschiedliche Charaktere aufeinander. Auf der einen Seite: die Männer. Karin Slaughter beschreibt die Polizei von Atlanta des Jahres 1974 als eine misogyne, antisemitische, hasserfüllte und oft betrunkene Gruppe von selbstherrlichen Rassisten. Auf der anderen Seite, ebenso stereotyp: die Frauen. Diese sind eine inhomogene Gruppe, in der statt Solidarität eine gewisse „Stutenbissigkeit“ und Zickenkrieg herrschen. Kate als Neue hat es schwer. Sie stammt aus einer reichen jüdischen Familie, ihr Mann ist in Vietnam gefallen und es ist ihr erster Job. Maggie kommt hingegen aus einer eher einfachen Familie, ihr Onkel Terry und ihr Bruder sind ebenfalls bei der Polizei, ihrer Mutter wäre es lieber, sie würde als Sekretärin arbeiten. Beide Frauen haben unterschiedliche Gründe, wieso sie zur Polizei gegangen sind, aber beide wollen sich beweisen und ihren Platz innerhalb der Truppe behaupten.
Erzählt wird die Geschichte von einem externen Erzähler jeweils mit Maggie oder/und Kate als Mittelpunkt, in einigen spielt aber der Täter die Hauptrolle und man erfährt aus erster Hand etwas über seine Ziele und Motive. Das steigert einerseits die Spannung, weil man dazu angehalten wird, mitzuraten, wer sich hinter dem „Fox“ verbirgt, andererseits steigert es aber auch den Abscheu-Faktor, denn die Gründe für die Taten sind weder hehr noch dienen seine Taten der Wiederherstellung von „Recht und Ordnung“. Es ist vielmehr Selbstjustiz aus absolut niederen Beweggründen.
Sprachlich ist das Buch so, wie man es von Karin Slaughter gewöhnt ist: vulgär, primitiv und brutal. Da hört aber für mich auch schon die Ähnlichkeit zu ihren anderen Büchern auf. Obwohl sich die Geschichte nur über einen Zeitraum von vier Tagen erstreckt, fand ich „Cop Town“ zu langatmig, zu voller Nebensächlichkeiten und insgesamt zu wenig spannend. Es ist für mich kein Thriller, sondern vielmehr ein gesellschaftskritischer Roman rund um einen durchgeknallten Massenmörder. Die Jagd auf ihn verkommt aber schnell zur Nebenhandlung. Die Themen Rassismus und Frauen-Juden-Schwulenhass sind von der Autorin durchaus gut beschrieben, ebenso das unkollegiale Verhalten der Polizisten untereinander, die Stutenbissigkeit unter den Frauen und die aufkeimende Emanzipation gegen das immer noch vorherrschende Patriarchat.
Karin Slaughter hat zu diesem Thema sicherlich gründlich recherchiert. Sie beschreibt die Probleme weiblicher Polizeibeamter auch in ihrem Buch „Blutige Fesseln“, einem Teil der Georgia-Serie. Dieses fand ich allerdings um Klassen besser, wer also einen Thriller mit dem Themenschwerpunkt lesen möchte, dem sei dieses Buch eher ans Herz gelegt. Für „Cop Town“ reicht es bei mir nur für drei Sterne.
- Lily Brett
Chuzpe
(146)Aktuelle Rezension von: engineerwifeHier war ich wirklich zwiegespalten, am Schluss fand ich dann aber doch, dass es die Note 2 verdient. Mir ging die durchweg negative Haltung von Ruthie manchmal etwas auf die Nerven aber der Charme, Elan und Witz von Edek hat vieles wieder gut gemacht. Hat mir dann doch gut gefallen! Lily Brett, ein Name, den man sich merken muss.
- Iny Lorentz
Die Goldhändlerin
(266)Aktuelle Rezension von: KiraNearTitel: Die Goldhändlerin
Autor*in: Iny Lorentz
Erschienen in Deutschland: 2004
Originaltitel: -
Erschienen in -: -
Übersetzer*in: -
Weitere Informationen:
Genre: Historisch, Drama, Hetero, Romance
Preis: € 8,00
Seiten: 623
Sprache: Deutsch
ISBN: 3-426-63300-0
Verlag: Knaur Taschenbuch
Rezensionsexemplar: Nein
Inhalt:
Deutschland im Jahre 1485 - für die junge Jüdin Lea ein Jahr der Katastrophen: Ihr Vater und ihr jüngerer Bruder Samuel kommen bei einem Pogrom ums Leben. Um das Erbe des Vaters und damit ihr Überleben zu sichern, muss Lea sich fortan als Samuel ausgeben. In ihrer Doppelrolle drohen ihr viele Gefahren, nicht nur von christlicher Seite, sondern auch von ihren Glaubensbrüdern, die "Samuel" unbedingt verheiraten wollen. Doch sie verliebt sich ausgerechnet in den mysteriösen Roland, der sie zu einer mehr als abenteuerlichen Mission verleitet ...
Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):
Das Buch hier habe ich im letzten Jahr im öffentlichen Bücherregal gefunden, es hat aber eine längere Weile gedauert, bis ich dazu gekommen bin, das Buch zu lesen. Da ich schon öfters Bücher von Iny Lorentz gerne gelesen habe, war ich auch hier wieder total neugierig, was für ein Buch mich hier erwarten würde. Zumal mir nicht immer alle Bücher von Iny Lorentz gefallen haben. Aber das ist ja normal.
Dass sich der weibliche Hauptcharakter aus bestimmten Gründen als Mann ausgeben muss, das Thema scheint bei dem Autorenpaar sehr beliebt zu sein, denn ich hatte das Thema jetzt bereits zum dritten Mal in einem Buch, wenn ich mich nicht verzählt habe. Nicht, dass micht das stört, ich finde die Beobachtung nur sehr lustig XD
Die Gründe sind natürlich unterschiedlich, hier liegt es einfach an den gesellschaftlichen Regeln und dass der Betrieb nur von einem männlichen Erben übernommen werden kann, was allerdings nach dem Tod von Samuel nicht mehr möglich war. Und da hat sie keinen anderen Ausweg mehr gesehen.
Den Weg, den sie nun fortan beschreiten muss, ist nicht einfach, besonders, da sie sich auch mit den Problemen stellen muss, die die Pubertät so mit sich bringt. Aber sie schafft es dank ihrer Vertrauten, die für sie arbeiten, diese Probleme so gut es geht zu verstecken und die Männer (die wichtigen) von sich zu überzeugen. Viele machen sich dann z.B. über ihre Stimme lustig oder den fehlenden Bartwuchs, aber irgendwann lässt auch das nach. Dabei muss sie immer wieder mit Rückschlägen kämpfen, leider auch aus der überlebenden Familie, was meiner Meinung nach ein wenig unnötig ist. Es bringt unnötiges Drama in die Geschichte und nicht immer konnte ich das Verhalten oder die Motive der "gegnerischen Verwandten" nachvollziehen.
Auch hat es neben kleinen Nebenstorys und langgezogenenen Szenen dafür gesorgt, dass die Geschichte unnötig gestreckt wurde. Es fühlte sich auch ein wenig an, als gäbe es keine feste Hauptstory, abgesehen davon, dass Lea nun als ihr Bruder weiterlebt. Klar gibt es auch in anderen Iny Lorentz Büchern viele Nebenhandlungen, die passieren und das ist ja auch vollkommen normal. Aber hier konnte ich nicht sehen: Was ist jetzt der Hauptfaden? Wo führt das alles nur hin? Das fand ich ein wenig schade, denn es hat mich hin und wieder zu sehr vom Lesen abgelenkt.
Gleichzeitig fand ich auch die Verbindung zwischen ihr und Roland interessant, besonders, wie sie miteinander umgegangen sind und welche Wirkung es auf die restliche Story hatte. Und manchmal konnte ich deswegen über Lea nur mit dem Kopf schütteln. In einer lustigen Weise, aber auch ein bisschen mit nem inneren Facepalm. So in der Art, bevor wir uns da irgenwdie falsch verstehen, was ich aber jetzt nicht glaube.
Auch waren es hier ein bisschen zu viele Charaktere, viele davon hinterließen bei mir keinen besonderen Eindruck und ich habe oft nach dem Lesen auch wieder vergessen, dass es sie überhaupt gab. Was auch daran lag, dass es mehr eine Ansammlung an Nebenstorys waren und ich mir dachte: Ok, wenn die Nebenstory vorbei ist, spielt die und die und die Person keine Rolle mehr. Manchmal wurde ich vom Gegenteil überrascht, was aber nicht immer der Fall war.
Fazit:
Das Buch ist kein Meisterwerk, sicherlich hätten ein paar Punkte besser gelöst werden können und manche andere hätte es gar nicht erst gebraucht, dennoch war ich neugierig auf Leas Werdegang und wie das Ganze enden wird. Besonders, da ich mir das nicht vorstellen konnte, ich meine, je länger sie das machte, desto schwerer war es für Lea, wieder zurück zu Lea zurückkehren zu können und aufzuhören, ihren Bruder zu spielen. Nichtsdestrotrotz hatte ich viel Spaß beim Lesen und so gebe ich dem Buch insgesamt vier Sterne, sowie eine normal große Lese-Empfehlung.
- Olga Grjasnowa
Der Russe ist einer, der Birken liebt
(191)Aktuelle Rezension von: GiaLuuKlappentext: Mascha ist jung und eigenwillig, sie ist Aserbaidschanerin, Jüdin, und wenn nötig auch Türkin und Französin. Als Immigrantin musste sie in Deutschland früh die Erfahrung der Sprachlosigkeit machen. Nun spricht sie fünf Sprachen fließend. Sie plant gerade ihre Karriere bei der UNO, als ihr Freund Elias schwer erkrankt. Verzweifelt flieht sie nach Israel und wird von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt. Ebenso tragisch wie komisch, mit Sinn für das Wesentliche erzählt Olga Grjasnowa die Geschichte einer Generation, die keine Grenzen kennt, aber auch keine Heimat hat.
Der Schreibstil von Olga Grjasnowa und die Geschichte zu Der Russe ist einer, der Birken liebt empfand ich als sehr bewegend und interessant. Sie setzt sich mit verschiedenen Identitäten auseinander, wo fühlt man sich zugehörig in einem fremden Land. Die Protagonistin muss Verluste verkraften und daraus resultieren tiefe Traumata, über die sie nicht hinwegkommen scheint. Der Roman beinhaltet wichtige Themen aus vergangener und heutiger Zeit. Für mich war die Geschichte sehr interessant und berührend zu lesen, auch wenn ich mir an Menschen Stellen ein bisschen was anderes gewünscht hätte, das Ende fand ich leider nicht so gut, aber dennoch passend zur Protagonistin, ich hatte mir einfach anderes erhofft. Trotzdem ein gutes Buch.
- Micha Krämer
Keltenring
(19)Aktuelle Rezension von: Elenas-ZeilenZauber‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
Als ich den Klappentext las, war ich zwiegespalten. Einerseits finde ich Zeitreisen toll, andererseits lese ich nicht gern geschichtliches und schon mal gar nicht über die die Zeit des Nationalsozialismus. Doch meine Sorge war unbegründet. Das Buch liest sich wie „geschnitten Brot“.
Ich flog nur so durch die Seiten und der geschichtliche Aspekt war einfach nur als Hintergrund für die Zeitreise gegeben und gab dem Ganzen noch eine Schippe mehr Spannung, als eh schon vom Autor aufgebaut worden war.
Wo wir gerade bei Spannung sind - es beginnt alles ganz locker und geht es steil bergauf. Ich konnte das Buch gar nicht aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie Krämer dieses Zeitreise-Paradoxon lösen wird. Auch spitzte sich Toms Situation immer mehr zu, doch war mir nach zwei Dritteln des Buches der Zusammenhang der Figuren klar. Die Auflösung ist schlüssig und hat mir gut gefallen.
Die Charaktere sind lebendig und besitzen ihre Ecken und Kanten. Vor allem hat mir gut gefallen, dass der Autor auf Schwarz-Weiß-Malerei verzichtete und so noch mehr Authentizität schaffte.
Der Schreibstil ist der Situation angepasst - mal wieder kurz und knapp formuliert, wenn es hektisch wird. Dann wird detailfreudig beschrieben, was der Handlung mehr Tiefe verleiht und Bilder im Kopf entstehen lässt.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich vergebe gern 5 zeitreisende Sterne.
‘*‘ Klappentext ‘*‘
Bei Experimenten im Jahr 2007 an einer keltischen Kultstätte im Jonastal in Thüringen gerät Tom Berger, Schatzsucher und Erbe des gleichnamigen exzentrischen Milliardärs, in ein Energiefeld, bei dem es sich um ein Portal durch die Zeit handelt. Er erwacht im Jahr 1944 in einer Gefängniszelle der Nazis. Doch wie kommt er wieder zurück in die Gegenwart? Zwar experimentieren die Nazis ebenfalls mit Zeitreisen. Sein Gewissen verbietet ihm jedoch einen Pakt mit dem NS-Regime. Aber hat Tom überhaupt eine andere Möglichkeit, um wieder durch das Portal zu gehen? Im Haus von Obersturmbannführer Maurer verliebt sich Tom in die hübsche Jüdin Anna, eine Liebe, die seine Lage nicht gerade vereinfacht. Als dann auch noch Himmler auftaucht und den „Mann aus der Zukunft“ mit nach Berlin nehmen will, überschlagen sich die Ereignisse. - Peer Martin
Sommer unter schwarzen Flügeln
(138)Aktuelle Rezension von: MissRose1989Das Cover ist an sich schon besonders, wir haben eigentlich nur den Buchtitel, der dominiert und der Rest der Covergestaltung tritt in den Hintergrund. Trotzdem ist das Cover sehr passend für die Thematik des Buches.
Nuri hat in ihrem Leben schon viel erlebt und ist durch Flucht in Deutschland gelandet, wo sie mit ihrer Familie Schutz sucht.
Calvin dagegen ist Mitglied einer rechten Gang, aber auch sein gesamtes Umfeld besteht aus Menschen, die durch ihre eigene Vergangenheit einen schlechten Einfluss auf ihn haben, ihm den Hass auf Ausländer praktisch einimpfen.
Aber dann lernen sich Nuri und Calvin kennen und aus ausfänglicher Distanz wird Nähe und aus Freundschaft schnell Liebe. Aber beide müssen sich ihrer eigenen Realität stellen, die diese Liebe nie verstehen wird und alles daran setzt, die Beziehung zu unterbringen und zu zerstören...
Nuri und Calvin sind 2 Charaktere, die man als Leser sehr intensiv kennenlernt, die beiden sind mit viel Tiefe dargestellt, aber auch die Nebencharaktere bilden sehr starke Charaktere in dem Buch, gerade wenn es um Nebencharaktere wie Pascal oder Frau Silbermann geht, die hier stellvertretend für die beiden Erfahrungswelten von Nuri und Calvin stehen.
Peer Martin zeichnet in seiner Geschichte nicht nur zwei Erlebniswelten, weil Nuri ist eine grosse Erzählerin, die sich an ihr Leben in Syrien und ihr Leben erzählt, während Calvin schon durch sein Elternhaus geprägt wird und auch durch seinen Umgang mit seiner Clique, die absolute Nähe zum rechten Spektrum hat. Diese zwei Welten prallen durch ihre Liebe komplett aufeinander und während die Familie von Nuri in Teilen offen ist, ergeben sich in Calvins Umfeld - vor allem durch seine Clique aus Neonazis, NPD-Freunden und anderen ausländerfeindlichen Personen besteht - sehr bedrohliche Konstellationen, die neben Calvin auch das Leben von Nuri und ihren Mitbewohnerin in der Flüchtlingsunterkunft bedrohen.
Peer Martin nimmt die Leser mit aus eine sehr emotionale und aufwühlende Reise und schafft damit ein Buch, was sicher heute noch die Relevanz hat. Er lässt das Buch auch immer wieder durch unerwartete Momente interessant werden und dadurch möchte man wissen, wie es mit Nuri und Calvin weitergeht.
Mit der Leseempfehlung ab 16 Jahren muss man dem Verlag und dem Autor auch recht geben, es ist an sich kein klassisches Jugendbuch sondern recht schwere Kost, weil die Problemfelder vom Autor recht gross gehalten werden und dadurch ergibt sich ein Buch voller Konflikte, die eigentlich nur durch eine Liebe ausgelöst werden.
Fazit:
Peer Martin schafft mit "Sommer unter schwarzen Flügeln" kein klassisches Jugendbuch, er schafft eine Geschichte, die fesselt, die berührt und auch nachwirkt.
Ein Jugendbuch mit einer Liebesgeschichte zwischen einen Neonazi und einem Mädchen aus Syrien - an sich würde man meinen, die Geschichte ist so schon hart genug, aber Peer Martin schafft daraus richtig schwere Kost mit vielen Problemen, die sich durch die Nebencharakteren ergeben und auch die gesamte politische Lage. Verschärft wird das Ganze noch durch die Nähe zu ausländerfeindlichen Freunden und einem Umfeld, dass sich auf beide wirklich toxisch auswirkt.
- Sally Koslow
Ich, Molly Marx, kürzlich verstorben
(134)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderVoll entsetzen blickt Molly Marx auf ihre Beerdigung. Grauenhaft das Ambiente, komisch die Trauernden und mit fünfundreißig Jahren viel zu früh gegangen. Ihre kleine Tochter kann doch nicht so einfach ohne die Mama weiter leben und ihr untreuer Ehemann hat seine Lektion noch nicht bekommen. Die Umstände ihres Todes sind auch mehr als geklärt und der Ermittler macht ihrer Meinung nach zu große und viele Fehler. Deshalb beschließt Molly Marx noch nicht endgültig ins Jenseits zu reisen, sondern erstmal noch einiges auf der Erde in die richtige Bahn zu lenken. Sally Koslow ist ein lustiger, unterhaltsamer und auch nachdenklicher Roman gelungen. Köstlich!
- Gloria Goldreich
Die Tochter des Malers
(66)Aktuelle Rezension von: MarinaHPersönliche Meinung:
Das Buch spricht mich weder vom Cover, weder vom Klappentext besonders an. Ida Chagall ist ein unsympathischer Charakter, der durchs ganze Leben, nie wirklich frei von ihrem Vater wird. Ihr Vater, der berühmte Marc Chagall, hat sie vollkommen in seiner Gewalt und man merkt die Abhängigkeit zwischen den beiden.
Der Schreibstil der Autorin spricht mich gar nicht an, es sind zu viele Füller, zu wenig Handlung.
Ihre Beschreibungen sind zu detailliert, nach nur wenigen Seiten, bekommt man genug davon. Selbst beim mehreren Seiten überspringen, kommt man gut mit der Handlung zurecht da einfach nichts passiert.Fazit:
Ein langweiliges Buch, welches sich nicht zu lesen lohnt. Marc Chagall war ein Tyrann, der seinen Angehörigen das Leben zur Hölle gemacht hat.
- Roma Ligocka
Das Mädchen im roten Mantel
(148)Aktuelle Rezension von: Booklovers0Also ich habe schon mehrere Erfahrungsberichte über den zweiten Weltkrieg bzw den Holocaust gelesen. Aber ich muss sagen dieses Buch hat mich echt enttäuscht. Ich bin davon ausgegangen das es, wie in den meisten solcher Biografien, hauptsächlich um den Krieg, um die Erfahrung, um das leid, um das überleben,.... geht. Aber in dem Buch dreht es sich hauptsächlich darum wie es nach dem Krieg bei ihr weiter ging. Klar, keine Frage, sie hatte es definitiv nicht leicht und mit den Kriegserfahrungen die sie im jungen Alter machen musste, echt schwer zu kämpfen. Das steht außer frage. Aber von den Buch habe ich mir wirklich was anderes vorgestellt. - Alois Prinz
Hannah Arendt
(28)Aktuelle Rezension von: Pantoffeltier"Ihr »Ton« sei ihre Person, hat Hannah Arendt einmal ihren Kritikern entgegengehalten, und damit gemeint dass man ihre Bücher und ihre »Philosophie« nicht trennen kann von ihrer persönlichen Haltung, ihrem Auftreten in der Öffentlichkeit und ihrer Einstellung zu Politik, Freundschaft und Liebe." (aus der Nachbemerkung des Autors zur Neuausgabe)
Laut Alois Prinz kann man Hannah Arendt nur verstehen wenn man ihre Beziehungen zu anderen Menschen, die historischen Hintergründe, ihre Erlebnisse und ihre Persönlichkeit kennt. Eben dies alles versucht er in seiner Biographie zu verbinden. Da gibt es viel zu erzählen, denn Hannah Arendt hat einen wechselvollen Lebensweg und ihre Denkweise bleibt vielen ihrer ZeitgenossInnen unverständlich.
Prinz zeichnet das Bild einer scharfsinnigen Denkerin, die gern streitet, keine Kompromisse und falsche Höflichkeit zulässt und damit oft aneckt. Zentral sind für Sie die Diskussionen mit Anderen. Berühmt ist ihre Beziehung zu Heidegger mit dessen Philosophie und politischer Einstellung sie ihr Leben lang hadert, aber sie pflegte auch enge Freundschaften u.a. zu Karl Jaspers, Walter Benjamin und Mary McCarthey.
Das Ganze ist informativ und gut lesbar aufbereitet. Arendts Werke werden eher in den Kontext gesetzt, als das tiefgehend ihr Inhalt beschrieben wird.
Eine Biographie, die sich gut eignet, um sich einen Überblick zu verschaffen und Arendts Werke biographisch und historisch einzuordnen und deren Rezeption zu verstehen. Ein guter Einstieg in Arendts Denkweise.
- Sabine Weigand
Die silberne Burg
(43)Aktuelle Rezension von: Thommy28Einen ersten Blick auf das Geschehen ermöglicht die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:
Das Buch verbindet - wie von der Autorin gewohnt - historische Fakten, Geschehnisse und Figuren auf hervorragender Weise mit fiktiven Handlungen, Ereignissen und Figuren.
Die Figuren, ob nun historisch belegt oder erdacht - sind sehr gut gezeichnet und man kann sich als Leser hervorragend in sie hinein versetzen. Die Handlung - unterteilt in 5 Bücher und viele Kapitel - ist sehr gut aufgebaut und gut aufgelockert durch Einschübe historischer Dokumente. Lieder, Verse, Briefe und Rezepte. Da hat es die Autorin allerdings meiner Meinung nach diesmal etwas zu gut gemeint. Die Fülle dieser Einschübe verführt dazu diese zu überblättern, um schnell zu sehen wie die Handlung weiter geht. Das ist eigentlich sehr schade, denn die Dokumente sind doch eindrucksvoll zu lesen.
Der Schreibstiel ist sehr gut und es gelingt der Autorin damit, den Leser in die Handlung hinein zu ziehen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und es verfehlt die volle Punktzahl nur ganz knapp.
- Sarah Samuel
Das Lazarettkind
(11)Aktuelle Rezension von: Reenchenz„Wir leben so, wie wir träumen – alleine.“
Ach ja! Die Wiener Intellektuelle Gertrude Hellwig hat es nicht leicht. Aufgezogen von ihrer männerhassenden Mutter im Nachkriegsösterreich und ohne Vater muss sie sich in der patriarchalischen Welt der Geisteswissenschaften durchschlagen. Sexbesessen stürzt sie sich nach einer Vergewaltigungserfahrung in Affären mit Frauen und findet schließlich in der jüdischen Musikerin Ruth eine dauerhafte Gefährtin. Nachdem sich Gertrude mit Ruths Hilfe an ihrem Peiniger gerächt hat, begeben sich die beiden Frauen auf die Suche nach Gertrudes Vater, der ihre Mutter mitten in Kriegszeiten in einem Wiener Lazarett schwängerte und dann für immer verschwand.
„Mutig voran und auf ins Grenzenlose, …“
Der französische Jude, und Verführer vieler Frauen, Salomon Meir überlebt mit viel List, Skrupellosigkeit und Glück den Zweiten Weltkrieg.
Das Buch besteht aus zwei Teilen. Im ersten und umfangreicheren Teil erfährt der Leser, von den Autoren (laut Verlag handelt es sich bei Sarah Samuel um das Pseudonym eines österreichischen Autorenpaares) in der Ich-Perspektive verfasst, von Gertrudes Leben, ihren Gedanken und Gefühlen. Der zweite Teil des Buches, ebenfalls in der Ich-Perspektive geschrieben, folgt dem Überleben des Salomon Meir im Zweiten Weltkrieg.
Anfänglich tat ich mich mit dem Stil des Romans schwer, da er mir durch das teilweise aufgesetzt wirkende intellektuelle Geschwurbel und die häufige Verwendung französischer Vokabeln unnötig den Lesefluss erschwerte. Es brauchte einige Seiten, bis mich auch die Handlung packen konnte und ich in der anfänglich komplizierten Erzählweise ein Stilmittel zur Charakterisierung der Protagonistin zu erkennen glaubte.
Gertrude ist egoistisch und manipulativ. Zudem verfügt sie über ein Moralverständnis, über das man durchaus streiten kann oder sogar muss. Diese Eigenschaften teilt sie, ohne es zu ahnen, mit ihrem Vater. Der Roman ist psychologisch spannend, insbesondere wenn man betrachtet, wie die Sicht der Protagonisten auf sich selbst ist und was sie vor allem von einander halten würden.
Den Aufbau der Erzählung hätte ich mir jedoch etwas abwechslungsreicher gewünscht. Hier wurden mehr oder weniger zwei Biografien nacheinander erzählt. Dies machte den ersten Teil für mich etwas zäh, während ich im zweiten Teil gebannt nur so durch die Zeilen flog.
Die in anderen Besprechungen des Buches viel gescholtenen Sexszenen sind auch mir teilweise unangenehm aufgestoßen, was überraschenderweise aber nicht an ihrer bloßen Existenz und Häufigkeit lag, denn erotische Literatur ist eigentlich so gar nicht meins, sondern an solchen Worten wie „Lustgrotte“ oder Formulierungen wie „bis sie vor Wohlbehagen wie ein Kätzchen schnurrt.“ Dies hätte ich mir etwas eleganter gewünscht, da es irgendwie nicht zum sonstigen hohen Niveau der Sprache passte. Für die Charakterisierung der Protagonisten waren diese Szenen meiner Ansicht nach wichtig, so dass mich die Existenz und Häufigkeit nicht gestört hat.
Empfehlen möchte ich diesen Roman insbesondere frankophilen Leserinnen und Lesern und natürlich allen, die sich für die Überlebensgeschichten europäischer Juden im Zweiten Weltkrieg interessieren. Die vorliegende Geschichte mag fiktiv sein, steht den vielen bekannten Tatsachenberichten aus dieser Zeit aber an Glaubwürdigkeit in nichts nach.
- Tatiana de Rosnay
Sarahs Schlüssel
(241)Aktuelle Rezension von: MarielSehr ergreifende und berührende Geschichte, die die Ereignisse der Judenverfolgung in Frankreich aufarbeitet und die Geschichte näher bringt und dafür sorgt, dass sie nicht in Vergessenheit gerät.
Mich hat dieses Buch sehr erschüttert und auch Frankreich und seinen Umgang mit der Judenverfolgung nochmal anders erkennen lassen. Ich bin sehr dankbar, dieses Buch gelesen zu haben.
- Lily Brett
Lola Bensky
(50)Aktuelle Rezension von: dasbuchzuhause"Lola Bensky" interviewt Mick Jagger, Janis Joplin, Jimi Hendrix, geht mit Linda Mc Cartney feiern und leiht Cher ihre künstlichen Wimpern. Gleichzeitig trägt sie ein schweres Päckchen mit sich herum. Ihre Eltern haben den Holocaust überlebt und dieses Trauma an ihr Kind weitergegeben. Lola ist völlig davon geprägt und im Buch begleiten wir sie auf ihrem Heilungsprozess. Doch Lola ist nicht als völlig verzweifelte Frau angelegt, Lily Brett gelingt mal wieder der Spagat, ein trauriges Thema in eine humorvolle Geschichte zu packen. Mit ihrem bissigen Unterton schafft sie es immer wieder, ein Schmunzeln hervorzulocken und ist nie drüber bei dem, was sie macht. Nach "Chuzpe" ist es der zweite Roman, den ich von ihr lese und auch dieses Mal hat sie mich mit viel Ironie und Feingefühl begeistert. Das Buch enthält einige Stellen, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen und einem das Grauen des Holocausts noch einmal vor Augen führen. Da ist es kein Wunder, dass die Kinder der Überlebenden oftmals selbst ein schweres Päckchen mit sich tragen. So etwas prägt und lässt sich nicht einfach wegwischen. Lily Brett ist wie ihre Protagonistin das Kind von Holocaust-Überlebenden und einiges an Autobiografischem wird in dieses Buch eingeflossen sein. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung