Bücher mit dem Tag "jüdin"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "jüdin" gekennzeichnet haben.

118 Bücher

  1. Cover des Buches Gesamtausgabe (ISBN: 9783596710775)
    Anne Frank

    Gesamtausgabe

     (2.731)
    Aktuelle Rezension von: Ninalaetitia

    Ein unglaublich spannendes, trauriges und vielseitiges Tagebuch. 


    Anne Frank erzählt in ihrem Tagebuch über ihren Alltag in einem Versteck im Hinterhaus zu Zeiten des 2. Weltkriegs. 


    Das Buch hat unglaublich viele Facetten: Traurige Seiten, aber auch lustiges, romantisches, schreckliches. 


    Es zeigt die Grauen des 2 .Weltkriegs und die damit verbundene Realität für viele Juden, die sich damals versteckt halten mussten. 


    Ergänzt wird das Tagebuch durch interessante Fotografien aus Annes Jugend, etc. 


    Definitiv ein Buch, welches jeder wirklich unbedingt einmal gelesen haben 

  2. Cover des Buches Der Junge, der Träume schenkte (ISBN: 9783404160617)
    Luca Di Fulvio

    Der Junge, der Träume schenkte

     (1.145)
    Aktuelle Rezension von: Lesewesen

    Ceta stammt aus dem Süden Italiens, wo sie in ärmlichen Verhältnissen aufwächst. Als 13-Jährige wird sie brutal vergewaltigt und verlässt nur kurz darauf mit ihrem Sohn Natale ihre Heimat. Nachdem sie auf dem Schiff mehrmals vom Kapitän missbraucht wird, landet sie in New York und umgehend in einem Bordell. Doch sie versucht, ihrem Sohn so viel wie möglich an Liebe zu schenken und hofft auf eine bessere Zukunft für ihn. Der Alltag in der Lower East Side Anfang des 20. Jhd. war bestimmt von Gewalt, Armut und Prostitution. Doch Ceta schlägt sich tapfer.
    Natale, der bei der Ankunft von den Hafenbehörden den Namen Christmas, bekommen hat, wächst in ärmlichen Verhältnissen auf, die Straße wird sein Zuhause. Er gründet als Kind die Gang Diamond Dogs, mit der er später zur Berühmtheit werden soll. Mit seinen erfundenen Geschichten und seinem heiteren Wesen erobert er die Herzen der Bewohner.
    Ruth, die Tochter eines reichen, jüdischen Industriellen, wird von Bill, einem Hausangestellten brutal zusammengeschlagen und vergewaltigt. Christmas wird sie schwer verletzt finden, ihr damit das Leben retten und sich in sie verlieben.
    Nach der brutalen Tat Bills, der natürlich gleich noch eine folgen wird, verzweigt sich die Handlung in drei Perspektiven.
    Hauptsächlich folgen wir der Entwicklung Christmas’. Er ist ein nettes, schlaues Kerlchen mit viel Charme und Einfallsreichtum. Schnell erobert er die Herzen seiner Mitmenschen. Seinem Weg zu folgen, der nicht immer frei von Kleinkriminalität war, hat mir Spaß gemacht. Ihn habe ich sofort ins Herz geschlossen.

    Im zweiten Handlungsstrang folgen wir Ruth, die an den Folgen der Vergewaltigung und Verstümmlung viele Jahre leidet. Ihr dadurch entstandenes Trauma wird sie aus der Bahn werfen. Dass es sich allerdings bei der erstbesten Gelegenheit in Luft auflöst, hatte für mich einen faden Beigeschmack.

    Und dann hätten wir noch den Oberfiesling Bill, der sich recht bald nach Los Angeles absetzt, aus Angst vor der Strafverfolgung. Ich habe selten erlebt, dass ein Mensch aus dem Nichts heraus so eine dermaßen brutale Tat begeht. Nichts wird in der Geschichte vorbereitet, Di Fulvio setzt einzig auf den Schockmoment. Seine weitere Karriere ist ebenso verstörend wie brutal, dass ich an manchen Stellen von ihm angewidert war. Aber genau diese Szenen wieder und wieder zu zeigen, jede Handlung auszuschlachten, hat mir letztlich das Lesevergnügen komplett verleidet. Bliebe da noch die Strafe, die der Autor für ihn vorgesehen hat. Der Konflikt zwischen Ruth und Bill, die sich natürlich wieder begegnen, wurde als Zufall von außen gelöst. Mehr möchte ich nicht dazu sagen, da ich sonst spoilern müsste. Doch so eine Lösung ist einfallslos und unbefriedigend.

    Das sind die Zutaten für diesen 800 Seiten starken historischen Roman, der sich zwar leicht lesen lässt, aber nicht immer leicht zu verkraften ist. Nach nicht mal 100 Seiten hätte ich das Buch liebend gern abgebrochen, wenn ich nicht jemandem versprochen hätte, es zu lesen. Was mich durchhalten ließ, war die Neugier, wie der Autor wohl am Ende dem Bösewicht seine gerechte Strafe zukommen lässt.

    Dass das Leben damals kein Zuckerschlecken war, ist klar, doch dass Di Fulvio sich dermaßen darauf konzentriert, jeden Gewaltakt so explizit grausam darzustellen, war mir einfach to much. Quasi jede Frau wird Opfer von Übergriffen und Vergewaltigungen, die detailliert beschrieben wurden. Bis auf Bill sind alle Bösewichte eigentlich nette Typen, dass sie hin und wieder jemanden auf offener Straße erschießen, Schutzgeld erpressen oder jemanden brutal zusammenschlagen, ist ja nicht so schlimm.

    Damit geraten die Figuren zu Stereotypen, die wenig Neues zu bieten haben. Man bekommt den Eindruck, jede weibliche Auswanderin wird zu einer Prostituierten, die sich in einen Kleinganoven verliebt. Armer Junge verliebt sich in reiches Mädchen, sie werden getrennt, finden sich aber wieder, Happyend. Die Handlung war also von Anfang an vorhersehbar, was mich aber weniger gestört hat. Sein Erzählstil ist genretypisch leicht zu lesen, wird mit vielen blumigen Details ausgeschmückt und kontrastiert mit den Gewaltszenen, die es in der Form nicht gebraucht hätte.
    Auch Cover und Klappentext spiegeln für mich nicht das wieder, was der Leser am Ende bekommt. Es geht nicht um einen etwas fünfjährigen Jungen, wie abgebildet. Der Klappetext bezieht sich mehr auf Cetas Traum von einer besseren Welt in den USA.

    Mir fällt es schwer zu sagen, wem ich den Roman empfehlen würde. Den typischen Lesern historischer Romane wird er zu brutal sein. Andererseits ist er zu seicht und klischeehaft. Etwas mehr Niveau wie »Die Wanderhure« hatte er aber durchaus. Ich konnte den Zeitgeist der frühen 20er Jahre spüren. Den Siegeszug der neuen Technik wie Kino und Radio waren für mich glaubhaft und interessant dargestellt. Doch von einer authentischen Schilderung der Zeit war die Geschichte weit entfernt, allein wegen der Figuren. Insgesamt wird mir auch nichts Neues erzählt, was nicht schon tausend Mal irgendwo benutzt wurde.

    Fazit: 800 Seiten mit einer fesselnden Handlung zu füllen, ist nicht leicht. Zu viele Nebenschauplätze werden eröffnet, die lediglich schmückendes Beiwerk sind. Aufgrund der Brutalitäten wird es viele Leser des Genres abschrecken. In Zukunft werde ich mich guten Filmen wie »Es war einmal in Amerika« oder »Gangs of New York« widmen, die mehr Authentizität haben und nicht ganz so verkitscht sind.
    Wie immer, dies ist meine persönliche Meinung.

  3. Cover des Buches Das Mädchen, das den Himmel berührte (ISBN: 9783404167777)
    Luca Di Fulvio

    Das Mädchen, das den Himmel berührte

     (475)
    Aktuelle Rezension von: Christin87

    1515: Mercurio, Benedetta und Zolfo kämpfen als Straßenkinder und Trickbetrüger in Rom ums Überleben. Jeder ist sich dabei selbst der Nächste. Bis zu dem Tag, an dem ein Überfall schief geht und Mercurio glaubt, einen jüdischen Kaufmann umgebracht zu haben. Daraufhin flieht die kleine Gruppe ins weit entfernte Venedig. Schon auf dem Weg dorthin haben sie lebensverändernde Begegnungen. Während Mercurio an das jüdische Mädchen Guiditta sein Herz verliert, und damit Benedetta in glühende Eifersucht treibt, schließt sich Zolfo einem Hassprediger-Mönch an, dessen Lebensinhalt es ist, die Juden aus der Welt zu schaffen.

    In Venedig angekommen, werden sich ihre Wege und die Fronten an denen sie kämpfen radikal trennen. Aus Freunden werden erneut Gegner und ihre Intrigen entscheiden über Leben und Tod. Und dann ist da ja auch noch der totgeglaubte jüdische Kaufmann, der auf Rache sinnt.

    Es ist mit seinen 973 Seiten wahrscheinlich das dickste Buch, an das ich mich je herangetraut habe. Deswegen habe ich zu Beginn auch inständig gehofft, dass es eine flüssig zu lesende Story ohne Längen sein möge und ich nicht in einem Kampf mit mir selbst Ende. Und Gott sei Dank hat das Buch genau diese Hoffnung, trotz des historischen Umfelds und der schwierigen behandelten Themen, erfüllt.

    Die Geschichte ist eine Komposition aus geschichtlichen Fakten (ich war schockiert darüber, dass Juden auch damals schon gelbe Hüte, anstatt 415 Jahre später gelbe Sterne, tragen mussten und in das erste Ghetto der Geschichte gepfercht wurden) und fiktionalen Charakteren. Dabei trägt jede der Personen einen wichtigen Teil zur Spannung des Plots bei, sodass man trotz der Vielzahl nie den Überblick verliert.

    Die Umgebung ist Teils so gut beschrieben, dass man sie förmlich riechen kann und froh ist, dass man sie nicht riechen muss! ;-) 

    Den etwas vorhersehbaren Hexenprozess am Ende empfand ich als einziges als kleine Schwäche, weil eben schon so oft beschrieben. Auf der anderen Seite ist es aber eben ein wichtiger, trauriger Fakt dieser Zeit und gibt Mercurio seinen großen Showdown.

    Mercurio ist im Übrigen sowieso die Figur gewesen, von der für mich alle Handlungsstränge ausgehen und wieder hinführen, sodass sich mir nicht so recht erschlossen hat, warum der Titel einem der Mädchen gewidmet ist. Die Auflösung ist eine süße Anekdote, aber eben nicht prägend für das gesamte Buch.

    Unterm Strich hatte ich mit dem Buch vier sehr schöne, interessante Wochen und gebe ihm deshalb 4 Sterne.



     

  4. Cover des Buches Die Mittagsfrau (ISBN: 9783596510993)
    Julia Franck

    Die Mittagsfrau

     (398)
    Aktuelle Rezension von: graphida

    Es ist ein Buch, das lange auf  meiner Buchliste stand, es wurde von vielen Seiten gelobt und ich war sehr gespannt.

    Allerdings ist es auch eines der wenigen Bücher, die ich abgebrochen habe.
    Ein Vater, der sich als Kriegsheimkehrer nicht der Familie sondern einer anderen Frau zuwendet,  ein am Bahnhof von der Mutter zurückgelassenes Kind, vergewaltigte Frauen, eine Sprache die mich überhaupt nicht mitnimmt. 

    Ich möchte eintauchen in eine Geschichte, die durchaus anspruchsvoll sein darf. Viele Bücher aus den Kriegsjahren und der Nachkriegszeit habe ich gelesen, viele waren schwerverdaulich, aber diesem konnte ich nichts abgewinnen.

  5. Cover des Buches Das Herz ihrer Tochter (ISBN: 9783492959766)
    Jodi Picoult

    Das Herz ihrer Tochter

     (393)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    June Nealon hat nach dem Tod ihres Mannes erst langsam mit ihrer kleinen Tochter wieder ins Leben zurück gefunden. Der nette Polizist Kurt hilft ihr dabei und was für June unmöglich schien, wird wahr. Die Beiden heiraten und bekommen eine Tochter, Claire. Es scheint alles perfekt zu sein bist Shay Bourne bei ihnen vor der Haustür steht. Er bietet seine Hilfe bei Reperaturen an und was als nette Geste beginnt, endet in einer Tragödie. Er tötet Kurt und Junes Tochter Elizabeth. June scheint den Boden unter den Füßen zu verlieren, auch als Shay von einer Jury zum Tode verurteilt wird, kann sie nur schwer an Gerechtigkeit glauben. Elf Jahre nach der Tat macht sich June erneut große Sorgen, denn die kleine Claire hat einen Herzfehler und braucht dringend Hilfe. Shay Bourne erfährt davon und bietet sein Herz zur Spende an. Mit seinem Seelsorger dem Geistlichen Michael versucht er sein Vorhaben umzusetzen. Kann June das Herz des Mannes annehmen, der ihren Mann und ihre Tochter ermordet hat? Jodi Picoult schreibt gewohnt spannend, berührend und einfühlsam. Auch ihr Weschsel zwischen den Protagonisten ist sehr gelungen und so kommt jeder zu Wort und die Geschichte wird von mehreren Seiten erzählt. Was mich bei diesem Buch etwas gestört hat war die Tatsache, dass Shay Bourne durch seinen Glauben und durch Gott zu einem guten Mensch werden will und deshalb sein Herz anbietet. Dieser Teil ist manchmal etwas an den Haaren herbei gezogen, aber dies ist der einzige Makel an diesem Buch von Jodi Picoult.


  6. Cover des Buches Nur ein Tag (ISBN: 9783596197781)
    Gayle Forman

    Nur ein Tag

     (527)
    Aktuelle Rezension von: Mama_liest_wieder

    Ich hatte das Buch jetzt schon länger im Regal stehen und hatte jetzt endlich Zeit es zu lesen. Den Anfang fand ich wirklich gut. Es war gut zu lesen und ich kam gut durch. Ich fieberte sogar richtig mit. Dann kam der 2. Teil in dem Allyson sehr depressiv war und das hat mir so gar nicht gepasst.

    Wieso müssen Mädchen denn sofort Depressiv werden wenn ein Typ sie sitzen lässt?

     Im laufe des weiteren Buches wird dann klar das sie eigentlich hauptsächlich der Version von sich selbst nach trauert. Also nimmt sie ihr Leben in die Hand und versucht es zu ändern. An diesem Punkt gefällt mir das Buch sehr gut. Allyson wird richtig Aktiv macht eine enorme Charakter Entwicklung durch und kommt aus der Passivität heraus. Über den Punkt das sie Willem jetzt auf eigene Faust sucht bin ich zwiegespalten. Auf der einen Seite feier ich es das sie nicht auf ihn wartet um sich finden und retten zu lassen, sondern das sie selber los zieht und ihn finden will. Auf der anderen Seite finde ich aber auch das es vermittelt das man einem Typen einfach weiter hinterher laufen muss auch wenn er einen einfach sitzen gelassen hat. Aber ich denke das ist einfach dem Genre geschuldet. Trotzdem hätte ich es besser gefunden hätte sie die Suche erst begonnen wenn ihr ein Zeichen geschickt worden wäre das Willem auch gefunden werden will. Z.b. ein Zettel mit hole kurz Frühstück in ihrem Rucksack den sie seid dem Tag nicht mehr geöffnet hat oder so etwas.

    Alles in allem finde ich das Buch trotzdem gut. Und würde es auch weiter empfehlen. Vor allem gefällt mir die Allyson die emanzipiert Ihr Leben selbst in die Hand nimmt.

  7. Cover des Buches weiter leben (ISBN: 9783835321830)
    Dan und Percy Angress

    weiter leben

     (88)
    Aktuelle Rezension von: Yolande

    Die Kindheits- und Jugenderinnerungen von Ruth Klüger treffen mit voller Wucht. 1931 in Wien geboren, ist sie schon als Kleinkind den Ausgrenzungen und Anfeindungen gegenüber der jüdischen Bevölkerung ausgesetzt. Mit 11 Jahren wurde sie mit ihrer Mutter und ihrer Großmutter in das KZ Theresienstadt deportiert. Ihr Vater floh bereits 1938 aus Österreich, zunächst nach Italien, später nach Frankreich, wo er den Nazis in die Hände fiel. Er wurde 1944 in Auschwitz vergast. Auch Ruth und ihre Mutter kamen nach Auschwitz, hatten aber das „Glück“ in das Arbeitslager Christianstadt, Groß-Rosen verlegt zu werden. Als die russische Front immer näher rückte, wurden die Lager aufgelöst und die Insassen zu mörderischen Märschen Richtung Westen gezwungen. Auf diesem Marsch gelang Ruth und ihrer Mutter die Flucht und sie schlugen sich mit gefälschten Pässen, die ihnen ein mitleidiger Pfarrer ausstellte, bis nach Bayern durch.

    Ruth Klüger beschreibt diese Zeit in eindringlicher Art und Weise und es ist immer wieder erschreckend zu lesen mit welcher Grausamkeit und Empathielosigkeit die Menschen behandelt wurden. Aber die Autorin belässt es nicht bei der Erinnerungserzählung. Immer wieder richtet sie das Wort direkt an die Leser. Sie will kein Mitleid und keine Betroffenheit, sie will vielmehr wachrütteln und die Menschen überzeugen, sich mit ihrer eigenen Erinnerungskultur auseinanderzusetzen. Das Buch erschien bereits 1992. Zu dieser Zeit lebten noch viele Menschen der sogenannten „Tätergeneration“ und gerade diese sollte sich angesprochen fühlen und obwohl ich schon zu den Nachgeborenen der zweiten Generation gehöre, musste ich meine eigene Einstellung gegenüber diesen schlimmen Ereignissen ebenfalls neu bewerten.

    1947 emigrierte Ruth Klüger mit ihrer Mutter in die USA und verlebte ihre Jugendjahre in New York. Auch von dieser Zeit wird erzählt, besonders von dem schwierigen Verhältnis zwischen Mutter und Tochter. Körperlich sind beide unversehrt, aber die seelischen Verwundungen sind stark und werden bei beiden bis zum Lebensende anhalten.

    Ruth Klüger hat ein kluges und zeitloses Buch geschrieben, das zum Nachdenken anregt. Große Lesempfehlung! 

  8. Cover des Buches Welt in Flammen (ISBN: 9783499268434)
    Benjamin Monferat

    Welt in Flammen

     (123)
    Aktuelle Rezension von: P_Gandalf

    Wiedermal eine tolle Idee, wo es bei der Umsetzung hapert.

    Im Mai 1940 stehen die Truppen der deutschen Wehrmacht kurz vor Paris und der Simplon Orient Express ist eine der letzten Gelegenheiten Paris vorher zu verlassen. Unterschiedlichste Personen wollen diese Chance nutzen, um sich vor den Schrecken des Krieges aber auch vor der Verfolgung durch die SS in Sicherheit zu bringen. Außerdem an Bord, der Exil-König des fiktiven Balkanreiches Carparthien, der zurück an die Macht möchte. 

    Die Franzosen möchten gerne den Kurswagen, in dem der Versailler Friede 1918 diktiert wurde, vor Hitlers Zugriff retten und hängen den Wagon kurzfristig an.

    Im Laufe der Zeit stellt sich heraus, dass viele Reisende nicht das sind, was sie vorgeben zu sein, sondern Agenten im Auftrag der verschiedenen Regierungen sind. 

    Eigentlich eine Story, die Spannung verspricht - sie aber nicht hält. 

    Der Roman wechselt in vielen kurzen Kapiteln von einer Person zur anderen. Das führt leider auch zu elendigen vielen Wiederholungen, was mein Lesevergnügen erheblich beeinträchtigt hat. Mit der Zeit werden Handlungsstränge vorhersehbar; einzig der Handlungsstrang um die Fürstin Romanowa hat mich in seiner Absurdität immer wieder überrascht.

    Fazit: Tolle Geschichte für Fans des Orient Express - man fühlt sich als Teil dieser Reise (deswegen 3 anstelle von 2 Sternen) - ansonsten aber nicht lesenswert.

  9. Cover des Buches Madame Rosella und die Liebe (ISBN: 9783442749348)
    Tuna Kiremitci

    Madame Rosella und die Liebe

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Ninasan86
    Zum Inhalt:

    Das hier sagt das Buch selbst über sich:

    Der herzerwärmende Bestseller aus der Türkei.
    Frau Rosella, was machen wir hier eigentlich?
    Wir unterhalten uns, Mademoiselle. Aber ich verstehe Ihr Befremden. Schließlich müssen Sie sich mit einer alten Schachtel unterhalten. Weil Sie auf die Intrige einer alten Frau hereingefallen sind, sind Sie jetzt hier.
    Na, dann mal los!
    Dies ist die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft. Ein anrührendes Gespräch über Lügen und Familiengeschichten. Über Religion und Hoffnung, über Liebe, Sex und geheilte Herzen.


    Und das hier sagt der Verlag über das Buch:

    "Dies ist die Geschichte der Berliner Jüdin Rosella Galante, die während des Krieges nach Istanbul flüchtete. Und die Geschichte der jungen Türkin Pelin, die sich ihr Studium finanziert, indem sie sich mit der 88-jährigen Rosella unterhält. Einfach nur reden, Woche für Woche. Das ist es, wofür die exzentrische Rosella sie angestellt hat. Über die Vergangenheit in Istanbul. Aber auch über wehmütige Erinnerungen, geplatzte Träume, Liebschaften und sogar Sex. Es ist die Geschichte einer ganz und gar ungewöhnlichen Freundschaft zwischen zwei Frauen. Eine aufwühlende Reise durch Europa und Asien. Ein humorvolles, anrührendes Gespräch darüber, was wirklich zählt im Leben."


    Über die Autorin:

    "Tuna Kiremitçi wurde 1973 in Eskişehir, Anatolien, geboren. Er studierte Filmwissenschaften an der Mimar Sinan Universität der schönen Künste in Istanbul. Schon während seiner Schulzeit veröffentlichte er Gedichte. Für seine Kurzfilme wurde er vielfach ausgezeichnet. Er arbeitet als Kolumnist, komponiert Musik, schreibt Drehbücher und tritt als Solist auf. Seine Romane sind allesamt Bestseller in der Türkei."


    Und nun mein Fazit und meine Rezension:

    Ich halte ein für meine Verhältnisse dünnes Buch in den Händen. Das Cover hat mir auf Anhieb gefallen, verrät nicht wirklich etwas über die Geschichte, doch der Titel macht schon sehr neugierig. Als ich dann auch noch den Klappentext und die Lesestimmen von anderen Bloggerinnen und Lesern recherchiere, weiß ich: DAS muss ich einfach lesen!
    Und ich durfte es auch.
    Die Kapitel sind kurz und prägnant gehalten, tun der Geschichte als solche aber keinen Abbruch. Im Gegenteil, sie fördern den Lesefluss ungemein - ich beispielsweise, habe das Buch innerhalb von einem Tag ausgelesen.

    Als Leser wird man direkt in die Szene eingebaut. Man betritt neben Pelin das Haus von Madame Rosella und führt zunächst einmal ein "Bewerbungsgespräch", doch schnell findet man heraus, dass es sich hier nicht um ein Gespräch für eine gewöhnliche Anstellung handelt, sondern um etwas Besonderes. Madame Rosella ist alt und krank, ihre Familie hat sie auf die ein und die andere Weise verlassen. Sie ist einsam und um genau dieser Einsamkeit entgegenzuwirken, tut sie das, was sich wohl viele Menschen denken - es aber leider nicht in die Tat umsetzen! Madame Rosella gibt eine Zeitungsannonce auf, um Gesellschaft zu haben. Sie möchte gemeinsam mit ihrer neuen Gesprächspartnerin die alten Zeiten aufleben lassen. Ein besonderer Augenmerk legt sie allerdings auf die Sprache, denn am glücklichsten war Madame Rosella, als sie in der Türkei war.
    Man merkt bereits am Anfang, dass es sich hierbei nicht um eine gewöhnliche Geschichte handelt. Es wird nicht nur herunter erzählt, Fakten an Fakten gereiht, was die alte Dame alles erlebt hat, nein, man wird regelrecht mit in diese Erzählung eingesogen. Der Erzählstil von Madame Rosella ist so mitreißend und romantisch, dass man gar nicht anders kann und gemeinsam mit Pelin von Treffen zu Treffen fiebert. Zu Beginn dachte ich, dass die beiden Frauen nicht gut miteinander auskommen würden - trafen hier doch Welten aufeinander! Pelin ist türkischstämmig und ist sich der Sitten und Gebräuche ihrer Landsmänner bewusst, doch ist sie auch durch und durch Studentin und eine junge, ehrgeizige Frau, die weiß, was sie möchte. Mehr als einmal treffen die beiden mit ihren unterschiedlichen Ansichten aufeinander, doch so schnell sich die Gemüter erhitzen, genauso schnell legt es sich auch wieder.
    Insbesondere die Geschichten der beiden Frauen haben es mir angetan! Von Madame Rosella erfährt man viele Geschichten bzw. Erinnerungen, die sie ausgeschmückt mit Pelin teilt. Ab und an meint man wirklich, dass die alte Dame etwas zur Übertreibung neigt, doch auch wenn dem so sein sollte - ihr Erzählstil ist und bleibt wunderbar und fesselnd bis zum Schluss.
    Aber auch Pelin ist kein unbeschriebenes Blatt. Die junge Studentin floh regelrecht vor ihrem Vater und baut sich ein eigenes Leben mit Selbstbestimmungscharakter auf. Pelin ist stark und mutig und das schätze ich an ihr. Doch auch sie verbirgt das ein oder andere Geheimnis und so erfährt man im Laufe der Geschichte nicht nur etwas von Madame Rosella und ihre Liebe, sondern auch über die junge Pelin und ihr Leben.
    Alles in einem kann ich sagen: mich hat das Buch sehr gefesselt und an einigen Stellen emotional mit sich gerissen - im positiven Sinne! Ich kann das Buch nur weiterempfehlen!

    Meine Bewertung: 5 von 5 Punkten
  10. Cover des Buches Die radioaktive Marmelade meiner Großmutter (ISBN: 9783939239468)
    Ramona Ambs

    Die radioaktive Marmelade meiner Großmutter

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Schnutsche
    ~Erster Satz~

    Manche Leute werden schon als Junkies geboren.

    ~Meine Meinung~

    Tja, was soll man sagen. Eine traurige Geschichte, so irrwitzig erzählt, dass man an Stellen lachen muss, die eigentlich eher zum Heulen sind. Super Schreibstil. Obwohl es ein ziemlich dünnes Buch ist, habe ich mir Zeit gelassen es zu lesen. Es gibt eine Menge Sätze in diesem Buch, in denen man sich wiederfinden kann. (...auch, wenn man kein Junkie ist!) Besonders sprachlos machte mich die Tatsache, dass das Buch bei Kapitel 135 beginnt, mit der Begründung, dass kein Buch bei Kapitel eins beginnen sollte, da es auch vorher schon etwas gab. Bäm. Das hat mich erstmal geflasht! Auf der ersten Seite. Während des Lesens gab es immer mal wieder kleine Flashs, bis zum Schluss. Mehr kann ich auch gar nicht dazu sagen, ohne das halbe Buch zu verraten. Wer eine Geschichte mit jüdischem Hintergrund nach dem Krieg, Schicksalsschlägen und falschen Entscheidungen, gepaart mit einem seltsam komischen Humor und ein bisschen Liebe lesen möchte, der sollte es lesen. 
  11. Cover des Buches Cop Town - Stadt der Angst (ISBN: 9783734104060)
    Karin Slaughter

    Cop Town - Stadt der Angst

     (210)
    Aktuelle Rezension von: leipzigermama

    Ich habe die anderen Bücher von Karin Slaughter geliebt. Ok, bei manchen war es schwer sich durch die ersten, trägen Seiten zu kämpfen. Aber gerade Belladonna oder Gottlos blieben mir im Gedächtnis haften.
    Aber leider, leider, baut Karin Slaughter von Buch zu Buch ab. Anfangs war man noch mittendrin im Geschehen. Nun gibt es einen Prolog, der Fragen aufwirft und dann unzählige, träge Seiten die erst einmal die Leben aller Protagonisten genau beleuchten muss.
    Ok, das ist an dieser Stelle vielleicht etwas übertrieben. Es war einfach schwer am Ball zu bleiben. Doch ich biss die Zähne zusammen, um bis zum Ende zu kommen.
    An einigen Stellen war die Story mitreißend und man wollte das Buch dann nicht mehr aus der Hand legen. Dann kamen aber leider wieder viele, träge Seiten. Insbesondere die Stellen mit dem Onkel habe ich irgendwann gehasst.
    Ob ich das Buch weiterempfehlen würde?
    Wenn man schon andere Bücher der Autorin kennt? Vielleicht.
    Wenn es das erste Buch der Autorin ist, das man lesen möchte? Nein! Definitiv nein!
    Es gibt einfach bessere Werke. Wie schon erwähnt Belladonna und Gottlos.

  12. Cover des Buches Und ein ganzes Jahr (ISBN: 9783596197798)
    Gayle Forman

    Und ein ganzes Jahr

     (318)
    Aktuelle Rezension von: Nikashe

    "Und ein ganzes Jahr" von Gayle Forman ist die Fortsetzung und Abschlussband von "Nur ein Tag".

    Endlich erfahren wir, was in dem einen Jahr mit Willem passiert ist, wo er sich aufhält und wieso er Allyson/Lulu alleine zurück gelassen hat in Paris. 


    Stellt man beide Bücher nebeneinander, so ergeben Sie ein Herz, was ich sehr schön finde.


    Im ersten Band der Dilogie erfahren wir recht wenig über Willem. Dies ändert sich nun mit dem zweiten Band. Denn dieser ist nun aus seiner Sicht geschrieben und wir erfahren wo er sich wann aufgehalten hat. 

    Wir begleiten Ihn auf den Weg Lulu zu finden, denn Allyson richtigen Namen kennt er immer noch nicht. Eine Suche, die Hoffnungslos erscheint und sich über mehrere Kontinente erstreckt. 


    Willem wirkt sehr zerstreut und meidet Konflikte. Es wird klar, wieso er ein Vagabunden leben lebt und wofür er versucht wegzulaufen. 

    Es war Interessant zu lesen, was in dem Jahr bei Willem passiert ist, auch wenn das Ende durch Band 1 bekannt war, hatte die Geschichte ihre spannenden Punkte. 

    Sein Charakter wird mehr erläutert und wirkt dadurch sympathischer als zuvor. 

    Die Orte und Personen, die ihm auf seiner Suche begegnen, machen die Story dann weniger vorhersehbar. 

    Willem der vorher an das Schicksal und an Zufälle geglaubt hat, fängt immer mehr an daran zu Zweifeln und am Ende wird doch alles gut. 


    Fazit:

    Band 2 fand ich nur ein wenig Schwächer als Band 1. Dies liegt daran, dass man das Ende bereits kennt und leider meine Hoffnung nicht bestätigt wurde, dass man darüber hinaus noch etwas erfährt. 

    Das fand ich sehr Schade. Schließlich fiebert man die ganze Zeit dem Treffen entgegen und dann ist die Geschichte vorbei.  

    Willems Geschichte zu lesen hat mir dennoch Spaß gemacht und es war schön zu sehen, wieso er ein Vagabunden leben lebt und diese Selbsterkenntnis und der Weg dorthin hat mir gut gefallen. 

  13. Cover des Buches Wir sehen uns am Meer (DAISY Edition) (ISBN: 9783839852804)
    Dorit Rabinyan

    Wir sehen uns am Meer (DAISY Edition)

     (7)
    Aktuelle Rezension von: EmmaZecka
    Gestaltung
    Im Argon Verlag legt man bei der Hörbuchgestaltung sehr viel Wert auf Barrierefreiheit. Woran das liegt?

    Zum einen werden Produktionen im Daisy Format produziert. Keine Sorge, ihr könnt das Hörbuch auch auf normalen MP3 Playern hören, allerdings können dann die speziellen Funktionen nicht genutzt werden. Dank dem Daisy Format kann man nämlich nicht nur von Kapitel zu Kapitel springen, sondern auch von Satz zu Satz oder - wenn man das Hörbuch mit einem Gerät hört, dass das Daisy Format unterstützt - können auch Notizen zum Hörbuch hinzugefügt werden.

    Zum anderen befinden sich die Daisy Hörbücher in Hüllen, die mit Blindenschrift beschriftet sind. Das finde ich unheimlich praktisch, weil man, wenn man blind ist, problemlos das passende Hörbuch aus dem Bücherregal holen kann.

    Allerdings gibt es da nur einen Nachteil: Die Daisy Hörbücher befinden sich nicht in normalen CD Hüllen, sondern haben das Format einer DVD Hülle. Das fand ich persönlich etwas schade, weil ich das Hörbuch so nicht in meinem CD Regal unterbringen konnte, weil es einfach zu groß war. Dabei lassen sich Punktschriftbeschriftungen auch auf kleineren Hüllen anbringen.

    Kommen wir aber nun zur Sprecherin: Wir sehen uns am Meer wird von Luise Helm gelesen. Kaum hatte ich mit dem Hörbuch begonnen, stellte ich irritiert fest, dass ich die Sprecherin kaum wiedererkannt hätte. Erst im März hatte ich Ein ganzes halbes Jahr gehört und dachte eigentlich, sie hätte den Großteil der Geschichte gesprochen. Dort kam mir ihre Stimmfarbe etwas heller vor. In Wir sehen uns am Meer, klingt ihre Stimmfarbe dunkler. Und ich hätte nicht gedacht, dass sich eine Stimmfarbe ja nach Produktion so unterscheiden kann.

    Luise Helm stellt unsere Hauptcharaktere wunderbar dar und greift zudem die schwierige Situation auf, in der sich die beiden befinden. Einerseits erleben wir in Wir sehen uns am Meer eine junge Liebe, die aber auch von einer Schwere geprägt ist. Eine Last, die unsere Protagonisten nicht abschütteln können. Und das konnte Luise Helm glaubhaft darstellen.

    Inhalt / Spannung
    Liat und Chilmi lernen sich durch einen Zufall in New York kennen und verlieben sich beinahe auf den ersten Blick ineinander. Doch da gibt es ein großes Problem: Liat ist Israelin und Chilmi Palästinenser. Obwohl beide in Israel aufgewachsen sind, sind sie unterschiedlich sozialisiert worden und wissen genau, dass ihre Liebe in der Heimat nicht bestehen könnte. Was ihnen bleibt, sind drei gemeinsame Monate, die sie so gut wie eben möglich nutzen möchten.

    Hier begegnet uns eine Art moderne Version von Romeo und Julia. Allerdings wird Wir sehen uns am Meer nicht etwa von einem Familienkonflikt bestimmt. Liat und Chilmi wurden so sozialisiert, dass sie das Volk des jeweils anderen als Feind ansehen müssten. Und genau das sorgt immer wieder für Konflikte in ihrer Beziehung.

    Mir gefiel es sehr gut, dass neben der Liebesgeschichte auch noch ein gesellschaftlicher Konflikt in die Handlung eingebaut wurde. Ein Konflikt, der in unserer westlichen Kultur vor ein paar Jahrhunderten ebenfalls noch sehr präsent war. Katholiken und Protestanten in einer Beziehung wurde auch bei uns lange Zeit nicht gerne gesehen.

    Der Inhalt stimmte mich stellenweise sehr nachdenklich, weil hier sehr eindrücklich geschildert wird, was passiert, wenn Menschen unterschiedlich sozialisiert werden und es Konflikte gibt, die über Generationen weitergegeben werden. Dabei suchen beide Gruppen nach Frieden und dennoch ist es so schwer, eine gemeinsame Lösung für die Konflikte zu finden.
    Doch zwischen Liat und Chilmi steht nicht nur der gesellschaftliche Konflikt. Die beiden Protagonisten sind auch sehr gegensätzlich.

    Liat sucht nach Ordnung und Struktur. Ihr ist es wichtig, was Freunde und Familie über sie denken und so macht es sie unglaublich nervös, als sie ihre Beziehung zu Chilmi verheimlichen muss. Eine Beziehung, die sie nicht kontrollieren kann.
    Chilmi ist verträumt und sehr gefühlvoll. Während Liat ihr Leben organisiert, lässt sich Chilmi überraschen, was das Leben so für ihn bereit hält.

    Schreibstil
    Dorit Rabinyan erzählt die Geschichte aus der Perspektive von Liat. Wir lernen also nicht nur Liats Gedanken kennen, sondern erfahren auch, wie sie Chilmi wahrnimmt. Und das sagt wiederum unbewusst viel über seinen Charakter aus.
    Immer wieder baut die Autorin Bedeutungen für hebräische oder arabische Wörter ein. Das fand ich persönlich sehr spannend, weil mir so fremde Kulturen und Sprachen ein bisschen näher gebracht wurden, ohne, dass es aufdringlich wirkte.

    Gesamteindruck
    Hinter Wir sehen uns am Meer verbirgt sich eine sehr tiefgründige Liebesgeschichte, die von der Frage geprägt ist, ob diese Liebe die gesellschaftlichen Konflikte überstehen kann und es doch noch ein Happy End für Liat und Chilmi gibt. Wer sich also für Liebesgeschichten interessiert, in denen nicht nur die Paarbeziehung im Vordergrund steht, sondern auch noch andere Konflikte thematisiert werden, sollte sich die Geschichte mal genauer anschauen. 
  14. Cover des Buches Die Goldhändlerin (ISBN: 9783868003338)
    Iny Lorentz

    Die Goldhändlerin

     (265)
    Aktuelle Rezension von: buchfeemelanie
    Der Schreibstil gefällt mir gut. Er ist einfach und flüssig zu lesen. Die Kapitel sind nicht zu lang.

    Dem Autorenpaar ist es gelungen, eine mittelalterliche und authentische Atmosphäre zu schaffen. So fühlte ich mich direkt in die vergangene Zeit zurück versetzt. Besonders gut wurde auch die aufgeheizte, bedrückende Stimmung gegen die Juden dargestellt.

    Lea ist eine sympathische Protagonistin, die mir schnell ans Herz gewachsen ist. Das Goldhandwerk wurde anschaulich dargestellt. Ich habe mit ihr mitgebangt und gehofft. 
    Ihre egoistischen und eigensinnigen Geschwister haben mich zwar emotional aufgeregt, waren aber für die Handlung ebenfalls gut beschriebene Figuren.
    Roland empfand ich auch als gut gelungener Charakter. Ich habe mich sehr amüsiert, wie er "Lea" gerne gereizt hat.



    Das Buch war spannend mit einigen wenigen Längen.
  15. Cover des Buches Chuzpe (ISBN: 9783518468166)
    Lily Brett

    Chuzpe

     (146)
    Aktuelle Rezension von: engineerwife

    Hier war ich wirklich zwiegespalten, am Schluss fand ich dann aber doch, dass es die Note 2 verdient. Mir ging die durchweg negative Haltung von Ruthie manchmal etwas auf die Nerven aber der Charme, Elan und Witz von Edek hat vieles wieder gut gemacht. Hat mir dann doch gut gefallen!  Lily Brett, ein Name, den man sich merken muss. 

     

  16. Cover des Buches Das Mädchen im roten Mantel (ISBN: 9783426420010)
    Roma Ligocka

    Das Mädchen im roten Mantel

     (147)
    Aktuelle Rezension von: Booklovers0
    Also ich habe schon mehrere Erfahrungsberichte über den zweiten Weltkrieg bzw den Holocaust gelesen. Aber ich muss sagen dieses Buch hat mich echt enttäuscht. Ich bin davon ausgegangen das es, wie in den meisten solcher Biografien, hauptsächlich um den Krieg, um die Erfahrung, um das leid, um das überleben,.... geht. Aber in dem Buch dreht es sich hauptsächlich darum wie es nach dem Krieg bei ihr weiter ging. Klar, keine Frage, sie hatte es definitiv nicht leicht und mit den Kriegserfahrungen die sie im jungen Alter machen musste, echt schwer zu kämpfen. Das steht außer frage. Aber von den Buch habe ich mir wirklich was anderes vorgestellt.
  17. Cover des Buches Der Russe ist einer, der Birken liebt (ISBN: 9783423142465)
    Olga Grjasnowa

    Der Russe ist einer, der Birken liebt

     (187)
    Aktuelle Rezension von: GiaLuu

    Klappentext: Mascha ist jung und eigenwillig, sie ist Aserbaidschanerin, Jüdin, und wenn nötig auch Türkin und Französin. Als Immigrantin musste sie in Deutschland früh die Erfahrung der Sprachlosigkeit machen. Nun spricht sie fünf Sprachen fließend. Sie plant gerade ihre Karriere bei der UNO, als ihr Freund Elias schwer erkrankt. Verzweifelt flieht sie nach Israel und wird von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt. Ebenso tragisch wie komisch, mit Sinn für das Wesentliche erzählt Olga Grjasnowa die Geschichte einer Generation, die keine Grenzen kennt, aber auch keine Heimat hat.

    Der Schreibstil von Olga Grjasnowa und die Geschichte zu Der Russe ist einer, der Birken liebt empfand ich als sehr bewegend und interessant. Sie setzt sich mit verschiedenen Identitäten auseinander, wo fühlt man sich zugehörig in einem fremden Land. Die Protagonistin muss Verluste verkraften und daraus resultieren tiefe Traumata, über die sie nicht hinwegkommen scheint. Der Roman beinhaltet wichtige Themen aus vergangener und heutiger Zeit. Für mich war die Geschichte sehr interessant und berührend zu lesen, auch wenn ich mir an Menschen Stellen ein bisschen was anderes gewünscht hätte, das Ende fand ich leider nicht so gut, aber dennoch passend zur Protagonistin, ich hatte mir einfach anderes erhofft. Trotzdem ein gutes Buch. 

  18. Cover des Buches Meine Schwester Sara (ISBN: 9783423445498)
    Ruth Weiss

    Meine Schwester Sara

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Lau
    Musste es in der Schule lesen.
    Es kam auch in der Prüfung dran.
    War das schlechteste Buch das ich je gelesen habe.
    Konnte es jedoch nicht abbrechen, da es eine Schullektüre war.
  19. Cover des Buches Keltenring (ISBN: 9783942256100)
    Micha Krämer

    Keltenring

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Elenas-ZeilenZauber
    ‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
    Als ich den Klappentext las, war ich zwiegespalten. Einerseits finde ich Zeitreisen toll, andererseits lese ich nicht gern geschichtliches und schon mal gar nicht über die die Zeit des Nationalsozialismus. Doch meine Sorge war unbegründet. Das Buch liest sich wie „geschnitten Brot“.
    Ich flog nur so durch die Seiten und der geschichtliche Aspekt war einfach nur als Hintergrund für die Zeitreise gegeben und gab dem Ganzen noch eine Schippe mehr Spannung, als eh schon vom Autor aufgebaut worden war.
    Wo wir gerade bei Spannung sind - es beginnt alles ganz locker und geht es steil bergauf. Ich konnte das Buch gar nicht aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie Krämer dieses Zeitreise-Paradoxon lösen wird. Auch spitzte sich Toms Situation immer mehr zu, doch war mir nach zwei Dritteln des Buches der Zusammenhang der Figuren klar. Die Auflösung ist schlüssig und hat mir gut gefallen.
    Die Charaktere sind lebendig und besitzen ihre Ecken und Kanten. Vor allem hat mir gut gefallen, dass der Autor auf Schwarz-Weiß-Malerei verzichtete und so noch mehr Authentizität schaffte.
    Der Schreibstil ist der Situation angepasst - mal wieder kurz und knapp formuliert, wenn es hektisch wird. Dann wird detailfreudig beschrieben, was der Handlung mehr Tiefe verleiht und Bilder im Kopf entstehen lässt.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich vergebe gern 5 zeitreisende Sterne.

    ‘*‘ Klappentext ‘*‘
    Bei Experimenten im Jahr 2007 an einer keltischen Kultstätte im Jonastal in Thüringen gerät Tom Berger, Schatzsucher und Erbe des gleichnamigen exzentrischen Milliardärs, in ein Energiefeld, bei dem es sich um ein Portal durch die Zeit handelt. Er erwacht im Jahr 1944 in einer Gefängniszelle der Nazis. Doch wie kommt er wieder zurück in die Gegenwart? Zwar experimentieren die Nazis ebenfalls mit Zeitreisen. Sein Gewissen verbietet ihm jedoch einen Pakt mit dem NS-Regime. Aber hat Tom überhaupt eine andere Möglichkeit, um wieder durch das Portal zu gehen? Im Haus von Obersturmbannführer Maurer verliebt sich Tom in die hübsche Jüdin Anna, eine Liebe, die seine Lage nicht gerade vereinfacht. Als dann auch noch Himmler auftaucht und den „Mann aus der Zukunft“ mit nach Berlin nehmen will, überschlagen sich die Ereignisse.
  20. Cover des Buches Sommer unter schwarzen Flügeln (ISBN: 9783789142970)
    Peer Martin

    Sommer unter schwarzen Flügeln

     (138)
    Aktuelle Rezension von: MissRose1989

    Das Cover ist an sich schon besonders, wir haben eigentlich nur den Buchtitel, der dominiert und der Rest der Covergestaltung tritt in den Hintergrund. Trotzdem ist das Cover sehr passend für die Thematik des Buches. 

    Nuri hat in ihrem Leben schon viel erlebt und ist durch Flucht in Deutschland gelandet, wo sie mit ihrer Familie Schutz sucht. 

    Calvin dagegen ist Mitglied einer rechten Gang, aber auch sein gesamtes Umfeld besteht aus Menschen, die durch ihre eigene Vergangenheit einen schlechten Einfluss auf ihn haben, ihm den Hass auf Ausländer praktisch einimpfen. 

    Aber dann lernen sich Nuri und Calvin kennen und aus ausfänglicher Distanz wird Nähe und aus Freundschaft schnell Liebe. Aber beide müssen sich ihrer eigenen Realität stellen, die diese Liebe nie verstehen wird und alles daran setzt, die Beziehung zu unterbringen und zu zerstören... 

    Nuri und Calvin sind 2 Charaktere, die man als Leser sehr intensiv kennenlernt, die beiden sind mit viel Tiefe dargestellt, aber auch die Nebencharaktere bilden sehr starke Charaktere in dem Buch, gerade wenn es um Nebencharaktere wie Pascal oder Frau Silbermann geht, die hier stellvertretend für die beiden Erfahrungswelten von Nuri und Calvin stehen. 

    Peer Martin zeichnet in seiner Geschichte nicht nur zwei Erlebniswelten, weil Nuri ist eine grosse Erzählerin, die sich an ihr Leben in Syrien und ihr Leben erzählt, während Calvin schon durch sein Elternhaus geprägt wird und auch durch seinen Umgang mit seiner Clique, die absolute Nähe zum rechten Spektrum hat. Diese zwei Welten prallen durch ihre Liebe komplett aufeinander und während die Familie von Nuri in Teilen offen ist, ergeben sich in Calvins Umfeld - vor allem durch seine Clique aus Neonazis, NPD-Freunden und anderen ausländerfeindlichen Personen besteht - sehr bedrohliche Konstellationen, die neben Calvin auch das Leben von Nuri und ihren Mitbewohnerin in der Flüchtlingsunterkunft bedrohen. 

    Peer Martin nimmt die Leser mit aus eine sehr emotionale und aufwühlende Reise und schafft damit ein Buch, was sicher heute noch die Relevanz hat. Er lässt das Buch auch immer wieder durch unerwartete Momente interessant werden und dadurch möchte man wissen, wie es mit Nuri und Calvin weitergeht. 

    Mit der Leseempfehlung ab 16 Jahren muss man dem Verlag und dem Autor auch recht geben, es ist an sich kein klassisches Jugendbuch sondern recht schwere Kost, weil die Problemfelder vom Autor recht gross gehalten werden und dadurch ergibt sich ein Buch voller Konflikte, die eigentlich nur durch eine Liebe ausgelöst werden. 


    Fazit: 

    Peer Martin schafft mit "Sommer unter schwarzen Flügeln" kein klassisches Jugendbuch, er schafft eine Geschichte, die fesselt, die berührt und auch nachwirkt. 

    Ein Jugendbuch mit einer Liebesgeschichte zwischen einen Neonazi und einem Mädchen aus Syrien - an sich würde man meinen, die Geschichte ist so schon hart genug, aber Peer Martin schafft daraus richtig schwere Kost mit vielen Problemen, die sich durch die Nebencharakteren ergeben und auch die gesamte politische Lage. Verschärft wird das Ganze noch durch die Nähe zu ausländerfeindlichen Freunden und einem Umfeld, dass sich auf beide wirklich toxisch auswirkt. 

  21. Cover des Buches Ich, Molly Marx, kürzlich verstorben (ISBN: 9783423214407)
    Sally Koslow

    Ich, Molly Marx, kürzlich verstorben

     (133)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Voll entsetzen blickt Molly Marx auf ihre Beerdigung. Grauenhaft das Ambiente, komisch die Trauernden und mit fünfundreißig Jahren viel zu früh gegangen. Ihre kleine Tochter kann doch nicht so einfach ohne die Mama weiter leben und ihr untreuer Ehemann hat seine Lektion noch nicht bekommen. Die Umstände ihres Todes sind auch mehr als geklärt und der Ermittler macht ihrer Meinung nach zu große und viele Fehler. Deshalb beschließt Molly Marx noch nicht endgültig ins Jenseits zu reisen, sondern erstmal noch einiges auf der Erde in die richtige Bahn zu lenken.  Sally Koslow ist ein lustiger, unterhaltsamer und auch nachdenklicher Roman gelungen. Köstlich!


  22. Cover des Buches Hannah Arendt (ISBN: 9783458358725)
    Alois Prinz

    Hannah Arendt

     (28)
    Aktuelle Rezension von: Pantoffeltier

    "Ihr »Ton« sei ihre Person, hat Hannah Arendt einmal ihren Kritikern entgegengehalten, und damit gemeint dass man ihre Bücher und ihre »Philosophie« nicht trennen kann von ihrer persönlichen Haltung, ihrem Auftreten in der Öffentlichkeit und ihrer Einstellung zu Politik, Freundschaft und Liebe." (aus der Nachbemerkung des Autors zur Neuausgabe)

    Laut Alois Prinz kann man Hannah Arendt nur verstehen wenn man ihre Beziehungen zu anderen Menschen, die historischen Hintergründe, ihre Erlebnisse und ihre Persönlichkeit kennt. Eben dies alles versucht er in seiner Biographie zu verbinden. Da gibt es viel zu erzählen, denn Hannah Arendt hat einen wechselvollen Lebensweg und ihre Denkweise bleibt vielen ihrer ZeitgenossInnen unverständlich. 

    Prinz zeichnet das Bild einer scharfsinnigen Denkerin, die gern streitet, keine Kompromisse und falsche Höflichkeit zulässt und damit oft aneckt. Zentral sind für Sie die Diskussionen mit Anderen. Berühmt ist ihre Beziehung zu Heidegger mit dessen Philosophie und politischer Einstellung sie ihr Leben lang hadert, aber sie pflegte auch enge Freundschaften u.a. zu Karl Jaspers, Walter Benjamin und Mary McCarthey.

    Das Ganze ist informativ und gut lesbar aufbereitet. Arendts Werke werden eher in den Kontext gesetzt, als das tiefgehend ihr Inhalt beschrieben wird.

    Eine Biographie, die sich gut eignet, um sich einen Überblick zu verschaffen und Arendts Werke biographisch und historisch einzuordnen und deren Rezeption zu verstehen. Ein guter Einstieg in Arendts Denkweise.

  23. Cover des Buches Das Lazarettkind (ISBN: 9783903155404)
    Sarah Samuel

    Das Lazarettkind

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Reenchenz

    „Wir leben so, wie wir träumen – alleine.“

    Ach ja! Die Wiener Intellektuelle Gertrude Hellwig hat es nicht leicht. Aufgezogen von ihrer männerhassenden Mutter im Nachkriegsösterreich und ohne Vater muss sie sich in der patriarchalischen Welt der Geisteswissenschaften durchschlagen. Sexbesessen stürzt sie sich nach einer Vergewaltigungserfahrung in Affären mit Frauen und findet schließlich in der jüdischen Musikerin Ruth eine dauerhafte Gefährtin. Nachdem sich Gertrude mit Ruths Hilfe an ihrem Peiniger gerächt hat, begeben sich die beiden Frauen auf die Suche nach Gertrudes Vater, der ihre Mutter mitten in Kriegszeiten in einem Wiener Lazarett schwängerte und dann für immer verschwand.

    „Mutig voran und auf ins Grenzenlose, …“

    Der französische Jude, und Verführer vieler Frauen, Salomon Meir überlebt mit viel List, Skrupellosigkeit und Glück den Zweiten Weltkrieg.

    Das Buch besteht aus zwei Teilen. Im ersten und umfangreicheren Teil erfährt der Leser, von den Autoren (laut Verlag handelt es sich bei Sarah Samuel um das Pseudonym eines österreichischen Autorenpaares) in der Ich-Perspektive verfasst, von Gertrudes Leben, ihren Gedanken und Gefühlen. Der zweite Teil des Buches, ebenfalls in der Ich-Perspektive geschrieben, folgt dem Überleben des Salomon Meir im Zweiten Weltkrieg.

    Anfänglich tat ich mich mit dem Stil des Romans schwer, da er mir durch das teilweise aufgesetzt wirkende intellektuelle Geschwurbel und die häufige Verwendung französischer Vokabeln unnötig den Lesefluss erschwerte. Es brauchte einige Seiten, bis mich auch die Handlung packen konnte und ich in der anfänglich komplizierten Erzählweise ein Stilmittel zur Charakterisierung der Protagonistin zu erkennen glaubte.

    Gertrude ist egoistisch und manipulativ. Zudem verfügt sie über ein Moralverständnis, über das man durchaus streiten kann oder sogar muss. Diese Eigenschaften teilt sie, ohne es zu ahnen, mit ihrem Vater. Der Roman ist psychologisch spannend, insbesondere wenn man betrachtet, wie die Sicht der Protagonisten auf sich selbst ist und was sie vor allem von einander halten würden.

    Den Aufbau der Erzählung hätte ich mir jedoch etwas abwechslungsreicher gewünscht. Hier wurden mehr oder weniger zwei Biografien nacheinander erzählt. Dies machte den ersten Teil für mich etwas zäh, während ich im zweiten Teil gebannt nur so durch die Zeilen flog.

    Die in anderen Besprechungen des Buches viel gescholtenen Sexszenen sind auch mir teilweise unangenehm aufgestoßen, was überraschenderweise aber nicht an ihrer bloßen Existenz und Häufigkeit lag, denn erotische Literatur ist eigentlich so gar nicht meins, sondern an solchen Worten wie „Lustgrotte“ oder Formulierungen wie „bis sie vor Wohlbehagen wie ein Kätzchen schnurrt.“ Dies hätte ich mir etwas eleganter gewünscht, da es irgendwie nicht zum sonstigen hohen Niveau der Sprache passte. Für die Charakterisierung der Protagonisten waren diese Szenen meiner Ansicht nach wichtig, so dass mich die Existenz und Häufigkeit nicht gestört hat.

    Empfehlen möchte ich diesen Roman insbesondere frankophilen Leserinnen und Lesern und natürlich allen, die sich für die Überlebensgeschichten europäischer Juden im Zweiten Weltkrieg interessieren. Die vorliegende Geschichte mag fiktiv sein, steht den vielen bekannten Tatsachenberichten aus dieser Zeit aber an Glaubwürdigkeit in nichts nach.

     

  24. Cover des Buches Die silberne Burg (ISBN: 9783596183395)
    Sabine Weigand

    Die silberne Burg

     (41)
    Aktuelle Rezension von: november2014

    Klapptext:

    Anno 1415: Hätte der Medicus eine Frau sein dürfen?Sie ist Ärztin, sie ist Jüdin, und sie ist auf der Flucht vor ihrem brutalen Ehemann: Sara hat viele Geheimnisse, die sie vor den Gauklern verbirgt, mit denen sie 1415 den Rhein entlang zieht. Auch der junge Ritter Ezzo schweigt über den Auftrag der ungarischen Königin, der ihn zu den Gauklern geführt hat. Und der irische Mönch Ciaran bewahrt in seiner Harfe das Vermächtnis des Ketzers John Wyclif, das die Kirche unbedingt vernichten will.Alle drei geraten auf dem Konzil von Konstanz in Machtintrigen, die sie in große Gefahr stürzen. Denn sie hüten ein Geheimnis, das die Welt von Kaiser und Papst erschüttern kann.

    Meinung:
    Ein sehr gut recharchierter historischer Roman. Trotz dessen ist mir der Einstieg recht schwer gefallen, da es sich, wie ich finde, am Anfang sehr gezogen hat. Dennoch hat gelohnt weiterzulesen, denn es wurde noch ziemlich spannend. Interessant fande ich, dass das Judentum viel hervorgehoben wurde. Auf Bräuche und Sitten wurde eingegangen und natürlich auf die schon damals bestehende Judenverfolgung. Was ich sehr erschreckend fande. Dazwischen werden immer wieder Heilanweisungen und Briefe in Original Wortlaut eingeschoben. Hat mir gut gefallen, obwohl es sich natürlich schwer lesen ließ.

    Sara als eine der Hauptprotagonisten war mir von Anfang an symphatisch. Ich habe so oft mit ihr mitgelitten und mitgefiebert. Ritter Ezzo mochte ich auch sehr gerne, auch wenn er am Anfang arg naiv war. Der einzige der 3 Hauptprotagonisten den ich nichts abgewinnen konnte, war Ciarian.

    Am Ende findet sich ein ausführlichen Glossar über das Judentum und das Nachwort über die Entstehung der Geschichte, die sehr interessant war.

    Fazit:
    Es war mal wieder ein sehr schöner und spannender historischer Roman. Kann man auf jeden Fall weiterempfehlen.

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