Bücher mit dem Tag "jüdische geschichte"
23 Bücher
- Anne Frank
Gesamtausgabe
(2.736)Aktuelle Rezension von: 0_storytime_0Eine tieftraurige, aber auch faszinierende Biografie einer jungen und einzigartigen Schriftstellerin. Man muss sich beim Lesen immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass es keine Fiktion ist, sondern leider Realität. Deswegen ist dieses Buch definitv ein Werk, welches alle lesen sollten!
- Christopher Moore
Die Bibel nach Biff
(798)Aktuelle Rezension von: PaulSteinmetzDie Geschichte behandelt ein spannendes und vor allem wenig betrachtetes Kapitel der christlichen Mythologie: Die Kindheit von Jesus und seine Jugend. Ja wir wissen er wurde in einem Stall geboren und ist später mit seinen Aposteln durch die Gegen gezogen. Aber was ist dazwischen passiert? Wie wurde er zu dem der Wunder verbracht hat?
Dabei begleiten wir das ganze aus der Sicht seines Jugendfreunds Biff. Der hat eigentlich einen längeren Namen, aber das ist eben seine Abkürzung. Die beiden reisen durch die Welt ihrer Zeit und erleben so einige spannende Abeuter und wir erleben wie sich Jesus entwickelt. Und die Sicht von Biff auf das Geschehene ist urkomisch.
Dabei wird sehr viel historischer Bezug genommen. Wer also grob in Geschichte und Religion bewandert ist, für den wird das hier ein Augenschmaus.
Ich bin kein gläubiger Mensch, aber als Jesus am Ende stirbt habe ich geheult wie ein Schloßhund.
- Nicole Krauss
Die Geschichte der Liebe
(167)Aktuelle Rezension von: Martinchen„Die Geschichte der Liebe“ ist ein Manuskript, dass Leo Gursky in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts für Alma, der Liebe seines Lebens schrieb. Alma emigrierte rechtzeitig in die USA und musste Leo zurücklassen, der rund 60 Jahre später 80jährig in New York lebt und sich unsichtbar fühlt. Ohne Leos Wissen wurde das Manuskript veröffentlicht und ein anderes Paar benannte seine Tochter nach der Protagonistin Alma. Alma versucht, den Autor ihrer literarischen Namensschwester zu finden.
Nicole Krauss, Jahrgang 1974, studierte Literatur in Stanford und Oxford und Kunstgeschichte in London. 2002 debütierte sie mit „Man Walks Into a Room“ und hat zwischenzeitlich weitere Romane veröffentlicht.
Übersetzt wurde der Roman von Grete Osterwald, Jahrgang 1947, die als freie Übersetzerin mehrfach für ihre Arbeit ausgezeichnet wurde.
Laut Klappentext ist dieses Buch „phantasievoll, phantastisch und poetisch: voller Gelächter, Ironie, Traurigkeit und Leidenschaft, voller Echos auch aus einer versunkenen jüdischen Vergangenheit und zugleich hochmodern.“
Obgleich mich solche Beschreibungen eher misstrauisch machen, folgte ich der Empfehlung unseres Instagram-Lesekreises und wurde nicht enttäuscht.
Der Roman ist nicht leicht zu lesen, die Perspektiven wechseln zwischen der jungen Alma und Leo Gursky. Nicht immer ist sofort klar, von wem gerade die Rede ist, nicht immer ist klar, ob es sich um lebende, imaginäre oder verstorbene Personen handelt. Gerade das macht, zusammen mit einer ganz besonderen Sprache, für mich den Reiz dieses Romans aus.
Das Cover zeigt ein von Wanda Wulz aufgenommes Foto ihrer Schwester Marion und passt, auch in der Gestaltung ganz wunderbar zum Roman.
Fazit: eine wunderbare Geschichte von Liebe und Enttäuschung, vom Suchen und Finden, von unwiderruflichen Verlust und neuen Träumen
- Anne Stern
Die Asche des Flieders
(6)Aktuelle Rezension von: friederickesblogKlappentext
„Es fühlt sich an, als seien wir alle Gespenster, luftiger Rauch, der durch das Lager weht… Nur wenn ich nachts Fannis Hand in meiner spüre, rücken die Dinge wieder an ihren Platz. Ich flüstere ihren Namen wie ein Gebet, wenn sie eingeschlafen ist.“
Berlin, 1936. Die begabte Bürgerstochter Else freundet sich mit dem Arbeiterkind Fanni aus der Nachbarschaft an. Nur ihre jüdische Herkunft verbindet die Mädchen. Ihr ungewöhnliches Bündnis übersteht ihre Flucht und die Deportation ins Konzentrationslager. Gemeinsam kämpfen sie ums Überleben – doch die bösen Schatten lauern nicht nur außerhalb ihrer Freundschaft.
Tel Aviv, 2017. Daniel löst die Wohnung seiner verstorbenen Großmutter auf. Inmitten von Briefen und Erinnerungen versteht er die Welt nicht mehr. Die Ungereimtheiten seiner Familiengeschichte geben ihm Rätsel auf. Gemeinsam mit der jungen Israelin Nurit gerät er auf die Spur eines Abgrunds aus Verrat und Schuld, die sie beide weit zurück in das dunkelste Kapitel der deutsch-jüdischen Geschichte entführt.
Und die Vergangenheit wirft auch auf ihre beginnende Liebe einen Schatten. Denn stehen sie wirklich auf der selben Seite?Die Autorin
Anne Stern, geboren 1982, studierte Germanistik und Geschichte und promovierte in deutscher Literaturwissenschaft. Sie lebt mit ihrem Lebensgefährten und ihren zwei Kindern in Berlin. Ihre Bücher handeln von der Vergangenheit - der deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Berlin, Anne Sterns Heimatstadt, spielt darin immer wieder eine besondere Rolle.
Ihr Genre ist das History Drama - spannende, gut recherchierte historische Plots und Figuren, deren Schicksal nahe geht.
Das Cover
Das Cover schließt sich farblich authentisch an. Zu sehen sind die Mädchen in ihrer Jugend. Das Bild harmoniert mit den anderen beiden Büchern der Familiensaga, schafft einen hohen Wiedererkennungswert und hat mich ebenso begeistert, wie die weiteren Bücher der Saga.
Die Geschichte (Achtung Spoiler!)
Im Jahre 2017 reist Daniel nach Tel Aviv, um den Nachlass seiner verstorbenen Großmutter zu regeln. Beim Räumen findet er in Briefen und Erinnerungen Familiengeheimnisse und Ungereimtheiten, die ihn sehr beschäftigen. Als er ausgeht, lernt er zufällig die Israelin Nurit kennen und freundet sich mit ihr an. Sie begleitet ihn auf seiner Spurensuche, die die beiden jungen Menschen in die finsterste Vergangenheit der deutschen Geschichte führt. Das zarte Pflänzchen Liebe wird auf eine harte Probe gestellt, denn Daniel weiß nicht, ob Nurit auf seiner Seite steht.
Meine Meinung
Ich habe dieses Buch gleich im Anschluss an Band zwei gelesen und hatte noch die Figuren und die Leben derer im Kopf die mich dort fasziniert haben. Ich war gespannt, wie es mit ihnen weitergeht.
Und dann, dann waren da lauter andere Protagonisten, andere Namen und natürlich war 2017 eine ganz andere Zeit. Ich musste mich also erst einmal von meiner Neugierde verabschieden und langsam einsteigen, sortieren und mich zurückerinnern an das erste Buch. Es ging also um einen Teil der Familie, der bisher nur am Rande erwähnt, gar etwas vergessen im Hintergrund, aber natürlich nicht unwichtig war. Als ich dann das Buch davor losgelassen und mich neu eingelassen hatte, war ich aber mittendrin im Geschehen.
Über den Schreibstil der Autorin brauche ich nichts mehr zu sagen, das habe ich in den beiden anderen Bänden der Saga ausführlich getan und das ist auch hier in diesem Buch so.
Die Wechsel zwischen den Rückblicken und der modernen Zeit machen das Buch interessant und lassen die Geschichte auf hohem Spannungsniveau voranschreiten. Die einzelnen Passagen der Vergangenheit spiegeln erneut die schlimme Zeit des Krieges wieder. Wie in allen drei Büchern sind die Figuren wunderbar ausgearbeitet, authentisch und was wichtig ist, sie lassen uns wirklich nah sich ran, oder wenn man so will, man darf in sie hineinkriechen.
Die Schauplätze vor allen Dingen Israel und die jüdischen Gepflogenheiten, die mir fremd waren, durfte ich bis ins Detail kennenlernen. Vielen Dank dafür.
Wiederum ein beeindruckendes Buch, welches ich ohne wenn und aber empfehlen möchte.
Das Buch bekommt natürlich von mir eine Leseempfehlung.
friedericke von "friederickes bücherblog"
- Jodi Magness
Masada
(5)Aktuelle Rezension von: Write_In_Pieces"Tausende zieht es jährlich auf die Felsenfestung Masada in Israel - den Ort, an dem sich vor 2000 Jahren 967 jüdische Rebellen lieber ihr Leben nahmen, als vor den Römern zu kapitulieren. Die international renommierte Archäologin Jodi Magness erzählt die unglaubliche Geschichte von Masada und dem Mythos, der sich bis heute um den Berg rankt."
Jodi Magness hat ein mehr als gutes Werk über die Festung Masada am Roten Meer geschrieben - und über deren historische und religionsgeschichtliche Bedeutsamkeit. Vor allem ihrer Ausdrucksweise und Formulierung ist es zu verdanken, dass die Geschichte lebendig wirkt, ohne trivial oder schlicht zu sein. Es ist nicht nur historisch, sondern auch sprachlich ausgezeichnet und wird durch tolle Bilder, Karten und Darstellungen ergänzt.
Ohne Zweifel ist dieses Werk ein wissenschaftliches Buch, das Verständnis für die Zeit, deren Kontext und für Masada als Symbol Israels vermittelt. Absolute Leseempfehlung!
- Ulrich Alexander Boschwitz
Der Reisende
(137)Aktuelle Rezension von: PikamadsGerade weil es eine so authentische Geschichte ist, werden alle Emotionen bildgewaltig nähergebracht. Ich musste das Buch doch tatsächlich öfter aus der Hand legen, weil es einfach so überwältigend war. Das Wissen, dass die Behandlung der Menschen in Bezug auf Otto Silbermann in so vielen Fällen einfach so falsch ist und doch aus der damaligen Überzeugung heraus geschieht, macht es einfach umso bedrückender seinem Schicksal zu folgen.
- Max Czollek
Desintegriert euch!
(3)Aktuelle Rezension von: HoldenEin tiefschürfendes Buch über die deutsche Schande, wirklich allen ans Herz gelegt. Sehr inhaltsschwer, so daß man nur langsam und mit Bedacht lesen kann. An die Walser-Rede konnte ich mich noch erinnern, sein Buch "Tod eines Kritikers" hätte vielleicht auch Erwähnung in diesem Appell finden können.
- Sasha Abramsky
Das Haus der zwanzigtausend Bücher
(21)Aktuelle Rezension von: XirxeChimen Abramsky war ein bemerkenswerter Mann. Klein an Statur, dafür umso größer an Wissen und Gelehrsamkeit. Geboren Anfang des letzten Jahrhunderts in Minsk, erlebte er als Sohn des berühmten Rabbis Yehezkel die Verwerfungen des letzten Jahrhunderts besonders deutlich. Als sein Vater in eines von Stalins Arbeitslagern deportiert wurde, flüchtete die Familie nach London, wo sie nach der Haftzeit wieder zusammenfanden. Yehezkel wurde Vorsitzender des Londoner Rabbinatsgerichtes (Beit Din), einer sehr konservativ ausgerichteten Institution, während Chimen eines der führenden Mitglieder der Kommunistischen Partei Englands wurde, trotz der Erfahrungen in seiner Familie. Doch in den 60er Jahren gelingt es auch ihm nicht mehr, über die Greueltaten und den Antisemitismus der Sowjetunion hinwegzusehen. Er verlässt die Partei schweren Herzens und der neue Schwerpunkt seines Interesses ist nunmehr die Judaica und die jüdische Geschichte.
In dieser gesamten Zeit, also fast sein ganzes Leben, las Chimen nicht nur Alles, was er zu diesen Themengebieten finden konnte, er sammelte auch sämtliche Ausgaben, Manuskripte und Dokumente, deren er habhaft werden konnte. Das Haus von ihm und Mimi, seiner Ehefrau, quoll über von Gedrucktem - und dennoch war immer Platz für Gäste, die jeden Abend zahlreich erschienen und von Mimi verköstigt wurden; Gäste, die von der Aussicht auf geistreiche Diskussionen und Streitgespräche angelockt wurden, aber auch von Mimis guter Küche.
Ein wirklich außergewöhnlicher Mensch, über den sein Enkel Sasha Abramsky, der Autor, dieses Buch geschrieben hat. Es ist keine chronologische Erzählung, stattdessen durchschreitet Sasha A. das Haus Zimmer für Zimmer und berichtet, welche Bücher dort verwahrt wurden. Doch für eine Biographie wäre das etwas wenig und so werden anhand der jeweiligen Bücher Situationen und Abschnitte aus Chimens abenteuerlichem Leben erzählt.
Sasha A. hat einen wirklich schönen Schreibstil, es ist eine Freude seine Worte und Sätze zu lesen. Doch was das Vergnügen deutlich trübt, sind diese endlosen Namen, Fremdwörter und Geschehnisse, die teilweise wie Perlen an einer Kette aufgereiht werden. Beispielsweise auf Seite 143: In 15 Zeilen werden 12 Personen namentlich aufgeführt, von denen 10 nicht wieder im Buch erscheinen. Oder Seite 165: Jarmulkes, Haggadot, Seder. Irgendwo weiter vorne wurden die Begriffe kurz erklärt, aber bei der Vielzahl konnte ich sie mir leider nicht merken. Zudem liebt es der Autor, thematisch hin- und herzuspringen: Von privaten zu geschichtlichen Ereignissen, von kulturellen zu politischen Erklärungen - und das teilweise mit einer solchen Menge von Namen und Jahreszahlen, dass ich die betreffenden Passagen nur noch quer gelesen habe.
Schade, denn so empfinde ich dieses Buch über diesen wirklich interessanten Menschen als lediglich durchschnittlich. Sein Enkel hätte mehr über ihn als beispielsweise über den Kommunismus schreiben sollen ;-) - Rena Molho
Jüdische Orte in Thessaloniki. Ein historischer Rundgang
(1)Noch keine Rezension vorhanden - Harry Mulisch
Strafsache 40/61
(5)Aktuelle Rezension von: HoldenHarry Mulischs eindringliche Betrachtung des Eichmann-Prozesses in Jerusalem, außerdem ein interessantes Porträt des Staates Israel zur damaligen Zeit (Anfang der 60er JAhre). Viele Fragen bleiben offen, für Mulisch war das Buch der literarische Durchbruch. - Asta Scheib
Beschütz mein Herz vor Liebe
(15)Aktuelle Rezension von: LyviDie Erzählung Astas über Ihre persönliches Erleben und Empfinden in dieser grauenvollen Zeit hinterlässt mir als Leserin großes Mitgefühl, die geschilderten Ängste, der Überlebendurst der jungen Frau, was Sie durchmachen musste, wieviel unermessliches Leid und der Verlust geliebter Menschen, das Heim ehemals Ort der Sicherheit und Obhut....der Titel lässt sich besonders gut nachvollziehen, bedenkt man den ganzen Schmerz, der damit verbunden war.
- Oliver Polak
Gegen Judenhass
(10)Aktuelle Rezension von: HoldenPolaks flammender Appell gegen Antisemitismus und Xenophobie jeder Art. Neben eigenen Erfahrungen, die er als jüdischer Deutscher an Ablehnung durchleben mußte (bei denen man nur sprachlos zurückbleibt), beschreibt er auch negative Erlebnisse mit Fernsehmoderatoren und sonstigen Veranstaltern (bei denen man wünschte, er würde Roß und Reiter benennen), und legt dar, wie Vorurteile und Stereotype entstehen und wie sie zu bekämpfen sind. Bei mir rannte er mir dem Buch offene Türen ein, daß einige der schlimmen Ereignisse bei uns im Emsland stattfanden, beschämte mich zutiefst. - Michael Chabon
Die Vereinigung jiddischer Polizisten
(59)Aktuelle Rezension von: Giselle74Sitka, Alaska. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Atombombe auf Berlin, durften sich geflüchtete Juden dort mit Erlaubnis der Amerikaner einen eigenen kleinen Staat errichten. Nun soll die Enklave zurück an die USA fallen und die dort wohnenden Juden wären wieder heimat- und staatenlos. In dem Chaos der Abwicklung und inmitten sich auflösender Behörden und Zuständigkeiten geschieht in einem kleinen, schmierigen Hotel ein Mord. Ein junger Schachspieler wird mit einer Kugel im Kopf auf seinem Zimmer aufgefunden. Der zufällig im selben Hotel wohnende Polizist Meyer Landsman beginnt zu ermitteln und sticht dabei in ein Wespennest.
Was für ein grandioser Roman! Einerseits ein Krimi im Stile Chandlers, mit einem Protagonisten, der ähnlich zerbeult agiert wie Philip Marlowe, andererseits aber auch ein Blick auf die unterschiedlichen Strömungen jüdischen Lebens. Die Chassidim und Zionisten kommen dabei eher schlecht weg, verhalten die "Schwarzhüte" sich doch ähnlich wie die Mafia und haben ihr Netzwerk über ganz Sitka gespannt.
Mit ungeheurer Fabulierlust, viel Wortwitz und genauso viel Einfühlungsvermögen führt uns Chabon durch seine Welt bzw durch Meyer Landsmans Welt. Glaube, Politik, Schach, die große Liebe, Identitätsfragen, Chabon verbindet und mischt diese Themen hemmungslos. Sein Blick ist zugleich zynisch, schwarzhumorig und liebevoll. Das muss einem erst einmal gelingen! Und wenn dann noch Ureinwohnerrecht auf jüdische Befindlichkeiten trifft, wird die Mischung explosiv...
Es ist beeindruckend, wie mühelos Chabon ein Meer durchquert, das klippenreicher nicht sein könnte. Er überschreitet Grenzen und verteilt seine Spitzen hemmungslos in jede Richtung: seien es geldgierige Stammesregierungen, tiefgläubige Mafiosi, gewinnorientierte Amerikaner oder attentatsbereite Zionisten. Und so ganz nebenbei zeigt dieser Roman auch, dass Menschlichkeit und Fanatismus sich ausschließen. Immer.
Wer also Krimis mag, wer... ach, Unfug! Lest dieses Buch, es ist einfach rundherum großartig! - Lynn Austin
Oasenzeiten
(16)Aktuelle Rezension von: LEXI„Gott weiß, dass wir alle hin und wieder in die Wüste hinausgeführt werden müssen, um uns von unserer bequemen Selbstgenügsamkeit zu befreien. Wenn er uns aller unserer Ressourcen beraubt, lernen wir vielleicht, uns auf ihn zu verlassen, und wir fangen wieder an zu beten.“
Lynn Austin, die Bestsellerautorin und meistgelesene Autorin im christlichen Romanbereich, nimmt in ihrem Buch „Oasenzeiten“ ihre Leser mit auf ihre Pilgerreise nach Jerusalem und lässt sie durch die bildhaften Beschreibungen tief ins Geschehen eintauchen.
Bereits in der Einleitung erzählt sie von einem Umbruch in ihrem Leben und der ungewohnten Leere, die entsteht, nachdem ihre Kinder flügge wurden und ihre eigenen Wege beschritten. Sie bezeichnet geistliche Umbrüche, die mit Zweifel einhergehen und in denen wir ausgedörrt sind, unsere Seele welkt und Gott uns weit entfernt scheint, als „Wüstenzeiten“. Lynn Austin sehnt sich nach Erneuerung, als sie zu dieser zweiwöchigen Reise aufbrach.
Die Landschaft Israels wird durch die lebendigen Schilderungen der Autorin hautnah erlebbar, Hunger und Durst, sengende Hitze und Trockenheit beinahe spürbar.
Stets zieht sie Vergleiche zur Heiligen Schrift und flicht biblische Geschehen in ihren Reisebericht mit ein. Das gesamte Buch ist durchzogen von unzähligen Bibelzitaten, und die einzelnen Stationen ihrer Reise werden in jeweils einem eigenen Kapitel erzählt. Jedes dieser Kapitel wird von einem Bibelwort eingeleitet, und im Anschluss an ihren Bericht über die entsprechenden Etappe ihrer Reise, der voller tiefgründiger Gedanken der Autorin ist, stellt sie Fragen zum Gelesenen.
Sie sinniert über den Glauben in unserem Alltag, stellt einen Bezug unseres Lebens zum Leben zur Zeit Christi her, reflektiert über ihr eigenes, persönliches Glaubensleben und über die Umsetzung biblischer Gebote in ihrem Leben.
Das Coverfoto dieses Taschenbuches lässt bereits Rückschlüsse auf den Inhalt zu. Mitten im endlosen Sand der Wüste und dem weiten Horizont im Hintergrund befindet sich eine kleine, begrünte Fläche – ein Sinnbild für eine „Oase in der Wüste“. Das Bild weist eine harmonische Farbgestaltung auf, der Buchtitel befindet sich genau im Zentrum und wurde in sehr großen, geschwungenen weißen Lettern gedruckt.
Besonders einprägsame Zitate aus dem Inhalt wurden in „Merkkästen“ ein zweites Mal abgedruckt, leider wurde hierfür eine schwarze Schrift mit dunkelgrauem Hintergrund gewählt, was meinen Lesefluss ein wenig störte.
Fazit: Obgleich Lynn Austin in der Kombination von Präsens und Ich-Form einen für mich sehr unangenehmen und unliebsamen Schreibstil verwendet, fand ich das Buch inhaltlich derart gelungen, dass ich nicht umhin kann, es jedem weiter zu empfehlen, der Lust darauf verspürt, an der Seite einer christlichen Bestsellerautorin auf den Spuren der Israeliten nach ihrem Auszug aus Ägypten zu wandeln.
- Michael A. Meyer
Deutsch-jüdische Geschichte in der Neuzeit Gesamtwerk
(1)Noch keine Rezension vorhanden - Miriam Weinstein
Jiddisch
(2)Aktuelle Rezension von: coimbraDie Geschichte und Entwicklung der jiddische Sprache,die für lange Zeit Zusammenhalt der jüdischen Gemeinschaft gegeben hat.Jiddisch war zuerst nur eine Altagssprache, die Sprache der Frauen und hat später signifikant zur Identitätsfindung beigetragen.Das zwangsweise geschaffene moderne Hebräisch hat den Stellenwert des jiddischen eingeschränkt- geblieben sind aber auch Ausdrücke wie "Chuzpe,Schlamasl,meschugge,Mischpoke",etc. Und jiddische Lebensart und Kultur erfährt auch wieder eine Renaissance. Sehr schöne Beschreibung des Aufstiegs und der Behauptung der Sprache eines Volkes ohne Land. Ein unmoralisches Angebot - Der Originalroman zum Film
(4)Aktuelle Rezension von: HoldenDie Vorlage für den Film mit Redford, Moore und Harrelson: Ein Milliardär und Staatschef aus dem Nahen Osten lernt einen nahezu mittellosen jüdischen Ghostwriter aus Philadelphia in Atlantic City im Spielcasino kennen und lädt diesen zu einem Dinner mit den jeweiligen Partnerinnen an. Bei dem gemeinsamen Abendessen verkündet der Sultan, er halte jeden Menschen zu jeder Zeit für käuflich, es komme nur auf den Preis an. Um dies zu beweisen, bietet er dem neuen Bekannten an, ihm eine Million Dollar für eine Nacht mit der Frau des anderen an. Das Ganze wird noch pikanter dadurch, daß der arme Jude (Josh) im Sechs-Tage-Krieg von 1967 Israel verteidigt hat, der Moslem (Hassan) und sein Land hingegen das Existenzrecht Israels nicht anerkennen. Und Jash und seine Frau haben durch Ehebruch von beiden zueiandergefunden, während Hassan Josh jetzt ebenfalls Ehebruch anbietet. Das Buch bietet auch interessante Einblicke in das Judentum und die israelische Geschichte, und zu den Themen "Kapitalismus" und "amerikanischer Traum" hat das Buch sicher auch einiges zu sagen. Hat mir insgesamt sehr gut gefallen, ich hab es in 2 Tagen verschlungen!- Thomas Hettche
Woraus wir gemacht sind
(42)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderNiklas Kalf beschreibt sich selbst als Biograph und nicht als Schriftsteller. Während seiner Arbeit an der Biografie des jüdischen Emigranten Eugen Meerkaz wird er nach New York eingeladen. Gemeinsam mit seiner hochschwangeren Frau Liz macht er sich auf die Reise um die Witwe von Meerkaz und seinen New Yorker Verleger zu treffen. Am dritten Tag der Reise jährt sich der Anschlag auf das World Trade Center und Liz verschwindet spurlos. Nilas Kalf bekommt einen Anruf und er soll alle Termine war nehmen und niemand darf von Liz verschwinden erfahren, sonst stirbt sie und das Baby.
Nach einiger Zeit macht sich Kalf auf um Liz zu suchen und kommt dabei quer durch Amerika, lernt neue Menschen kennen, zweifelt, strauchelt immer wieder und hadert mit seinem Schicksal. Eine Reise zu sich selbst, ein spannender Thriller.
- Carl Friedman
Zwei Koffer
(6)Aktuelle Rezension von: LEXIIn letzter Zeit scheine ich ein glückliches Händchen bei der Auswahl meiner Bücher zu haben. Diese kostbare Perle stand bereits einige Zeit in meinem Bücherregal, unbeachtet und unscheinbar. Wie ich heute sehen konnte zu Unrecht. Meinen Dank hier an dieser Stelle an Elke Heidenreich, durch deren Anmerkung auf dem Klappentext ich damals die Kaufentscheidung getroffen habe. Sie lautet: „Dass die Autorin Carl Friedman es schafft, so eine Geschichte, die noch dazu sehr traurig endet, mit viel Witz und Wärme zu erzählen, ist einfach großartig. Es macht ihr kleines Buch anrührend und kostbar.“ Frau Heidenreich kann ich hier nur zustimmen. Carl Friedman erzählt anhand der Protagonistin Chaja, einer zwanzigjährigen Philosophiestudentin aus Antwerpen, die Geschichten zweier Familien. Im Grunde erzählt sie aber viel mehr als nur das. Sie erzählt über die Geschichte des Judentums, über Ausgrenzung, Antisemiten, über Intoleranz und Grausamkeit im täglichen Umgang mit den Mitmenschen und sie erzählt aber auch über Freundschaft und Liebe. In Chajas Fall von der aufrichtigen und tiefen Liebe zum kleinen Simcha, dessen Tod Chaja wie paralysiert zurück lässt. Und sie erzählt auch von Menschlichkeit und Nächstenliebe. Ein wunderschönes Buch, das man einfach auf sich wirken lassen muss. Und vermutlich öfter lesen sollte. Und auf alle Fälle ein Buch, dem ich nur zu gerne die Höchstwertung schenken möchte. „Es ist keine Kunst, seinen Nächsten zu lieben, wenn er einem in jeder Hinsicht täuschend ähnelt. Es geht darum, dass wir einander in all unserer Verschiedenheit die Hand reichen. Nur so können wir das Blatt wenden.“ … „Wird uns das jemals gelingen?“ fragte ich. - Herbert Brettl
Die jüdische Gemeinde von Frauenkirchen: Dritte erweiterte Auflage
(0)Noch keine Rezension vorhanden - Hans Rosenthal
Zwei Leben in Deutschland
(6)Aktuelle Rezension von: FabAustenZwei Leben in Deutschland .... Donnerstags, 20 Uhr 15 war seine Zeit. Wer der heute über 30jährigen kann sich nicht an Dalli Klick, den Schnellzeichner Oskar und "Das war Spitze" erinnern. .... Zwei Leben in Deutschland ist die Biografie des Showmasters Hans Rosenthal, der mit seiner Spielshow Dalli Dalli Fernsehgeschichte schrieb. Sein Leben war außergewöhnlich, da er sich während der nationalsozialistischen Diktatur verstecken musste und dennoch später in der BRD blieb und zum Publikumsliebling avancierte. Unnötig zu erwähnen, dass die Geschichte sehr berührend ist, zum Beispiel wie er sich in einer Gartenlaube vor der Verfolgung verstecken muss. Die Hilfe, die er dabei von Deutschen erfuhr, ließ ihn wohl nach dem Krieg bleiben. Für ihn war es immer unbegreiflich und es erfüllte ihn mit Stolz, dass der Junge aus der Gartenlaube später im deutschen Fernsehen auftreten konnte. Allerdings wundert man sich unweigerlich, ob er sich nicht immer auch gefragt hat, was sein Quizkandidat vor 1945 gemacht hat. .... Hans Rosenthal beschreibt nicht nur ein einzelnes Schicksal, sondern er ist ein Teil der deutschen Geschichte. - Erica Fischer
Die Wertheims
(5)Aktuelle Rezension von: SokratesWarum habe ich mich bei diesem Buch so schwergetan? Ich weiß es nicht. Jedenfalls bin ich lediglich bis in das erste Viertel vorgedrungen und habe danach das Lesen aufgegeben. Ich habe irgendwie das Interesse verloren... Das Buch kann man nur als Lese-Biographie bezeichnen; was ich damit meine ist eine unakademische Informationsbiographie, die der Unterhaltung und groben Information über eine Familie mit überregional bekanntem Namen dient. Und so liest sich das Buch auch: die Qualität des Textes ist so, wie man es sich für ein Buch wünscht, das dem breiten Lesergeschmack entsprechen will. Wer sich demnach für weitergehende Informationen interessiert und nicht bloß einen unterhaltenden Einblick möchte, der sei auf andere Publikationen verwiesen. - 8
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