Bücher mit dem Tag "jüdische herkunft"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "jüdische herkunft" gekennzeichnet haben.

7 Bücher

  1. Cover des Buches Portnoys Beschwerden (ISBN: 9783446249820)
    Philip Roth

    Portnoys Beschwerden

     (65)
    Aktuelle Rezension von: LarissaMaria

    Ich wusste ja worauf ich mich einlasse. Im Prinzip zumindest. Zwangsstörung meets Promiskuität.

    Nicht selten wurde Philip Roth dafür kritisiert, dass seine Charaktere zu getrieben sind, es ginge nur um Sex und Selbstmitleid,
    Die geteilten Meinungen, welche über ihn kursieren, haben mein Interesse geweckt. Ich wollte mir selbst ein Bild machen.

    Ich lernte also Alexander Portnoy kennen; einen jüdischen Amerikaner, der beim Psychiater sitzt und sein Leid klagt.
    Das würde das ganze Buch eigentlich schon in einem Satz zusammenfassen.

    Der Monolog, aus dem das Buch besteht, veranschaulicht seinen Werdegang, schildert eine Existenz ohne besondere Sternstunden, ohne besonderen Glanz.

    Seine Kindheit mit der Glucken-Mama und dem Waschlappen-Vater, seine Jugend, das Erwachen seiner Sexualität welche gleich in zwanghafte Sphären abdriftet, seine Unfähigkeit eine gute Beziehung zu führen… es ist eine endlose Misere.

    Ich war während des Lesens ständig hin und her gerissen; zwischen Abscheu vor dem Protagonisten und Bewunderung für die Fähigkeit von Roth, dessen verrückte Gedankensprünge so anschaulich darzustellen.

    Daher machte das Lesen irgendwie Spaß. Großteils war ich einfach nur genervt von Portnoys Veranschaulichungen, seinen Anschuldigungen, seiner Unfähigkeit zu erkennen, dass man an seinen Fehlern arbeiten kann...  aber genau das hat eine eigene Art von Spannung erzeugt.

    Ich bin nicht restlos begeistert, aber besonders die Pointe am Schluss hat mich nochmals laut auflachen lassen.

    Also der Gesamteindruck war nicht schlecht.

  2. Cover des Buches Die Absonderung (ISBN: 9783104908373)
  3. Cover des Buches Der Besucher (ISBN: 9783909081059)
    Eric-Emmanuel Schmitt

    Der Besucher

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Liebes_Buch
    Nachdem die Nazis Österreich besetzt haben, versucht Anna, ihren Vater, Sigmund Freud, zur Flucht zu bewegen. Für ihr freches Mundwerk wird sie von der Gestapo mitgenommen. Freud gerät in Panik. Da erscheint plötzlich ein merkwürdiger Besuch. Handelt es sich etwa um Gott?
    Die Idee, den Atheisten Freud mit Gott debattieren zu lassen, ist spannend.
    Die Darstellung Gottes ist theologisch nicht so stimmig. Dafür bleibt dann auch offen, ob es sich tatsächlich um Gott handelt, um den Teufel oder um einen entlaufenen Patienten aus der Nervenheilanstalt.
    Originell.
  4. Cover des Buches Die Aussetzung (ISBN: 9783104908366)
  5. Cover des Buches Über die Flüsse (ISBN: 9783596156993)
    Georges-Arthur Goldschmidt

    Über die Flüsse

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Kaivai
    Am 2.Mai 1928 wurde Georges-Arthur Goldschmidt in Reinbek bei Hamburg geboren.Seine Eltern waren zum Protestantismus konvertierte Juden,die dem liberalen Bürgertum entstammten. "Meine Mutter - sie war sechsundvierzig Jahre alt bei meiner Geburt - wurde sehr schnell müde und wechselte ungemein rasch von einem aufs andere.Sie war ganz fröhlich,voll Charme und Liebe,und im nächsten Augenblick brach sie in Tränen aus und wandte sich von uns ab.Sie küßte und schmuste,und im nächsten Augenblick stieß sie einen weg und schimpfte.Ich erinner mich an Augenblicke des körperlichen Zusammensdchmelzens mit ihr,als wären wir nur noch eine einzige Existenz,denen ein Zustand des Erstickens,der Abweisung folgte,wo man nur noch als senkrechte Insel in gelber Leere stand: es waren die Augenblicke,in denen sie ihre Depression und ihre Ermattung nicht mehr meistern konnte.Zugleich wollte sie mich ganz für sich haben,ich war ihr aber sofort lästig,fühlte mich schuldig und haßte sie aus Liebe." "Mein Vater lehrte mich sehen,das heißt mich wundern,den Blick ganz von dem einfangen zu lassen,was er gerade sah,er lehrte mich unbeweglich zu bleiben,bis der Name der Dinge verschwinde und damit nur die Farben und Formen blieben,womit das Wunder beginnt." G.A.G. war ein Kind seiner Eltern und seine Eltern Kinder ihrer Zeit.Die Zeit war rabenelterig für Juden in Deutschland.Doch auch entsetzlich schwierig für solch ein überquellend wildlebendiges Kind,wie Georges-Arthur es war.Es zappelte in ihm und das potenzierte die Unruhe im Hause,insbesondere die seiner Mutter,die eh grenzwertig veranlagt war und ihren Sohn u.a. durch eine restriktive Sexualerzeiehung,die im Bürgertum damals gang und gäbe war,in den Griff zu kriegen versuchte.Die dunklen Wolken des nationalsozialistischen Rassenwahns,die immer bedrohlicher aufzogen,gaben der Familie den Rest.Beklemmend schildert G.A.G. wie die Angst sich in seinem Zuhause breit macht.Im Mai 1938 wird er mit seinem Bruder in einen Zug gesetzt und nach Florenz gebracht.Von dort aus weiter nach Frankreich in die savoyer Alpen.Die zweite Hälfte des Buches handelt von seinem achtjährigen Aufenthalt im Internat College Florimontane,in dem er vor den Deutschen versteckt wurde,aber sich nicht verstecken konnte vor den prügelnden Erziehungskräften.Nach der Befreiung wird Goldchmidt Franzose und wohnhaft in Paris. Im Jahr 1956 endet diese Autobiographie. Es gibt Schriftsteller,die verschlucken ihre Worte und lassen sie in den Bauch hinab und dort kreisen und verschlingen die Worte sich und steigen auf wie Ranken in den Arm,der schreibt und von dort aufs Papier.Georges-Arthur Goldschmidt ist solch ein Ausnahmetalent, dem dies gelingt und in dieser Hinsicht mit Per Olov Enquist verwandt.Dies ist ein Buch,das ein Dichter Wald in einen Dschungel verzaubert hat und ein Dichter Nebel in ein Meer aus Licht.Absolut lesenswert!
  6. Cover des Buches La traversee des fleuves: Autobiographie (Fiction & Cie) (ISBN: 9782020209915)
  7. Cover des Buches Ein Geheimnis (ISBN: 9783518467916)
    Philippe Grimbert

    Ein Geheimnis

     (62)
    Aktuelle Rezension von: Alexandra-H

    Hier bewegt nicht die Geschichte als solche, denn diese, so schrecklich und dramatisch sie ist, ist eine von viel zu vielen jener furchtbaren Zeit. Es ist viel mehr die Tatsache, dass der Autor selbst involviert ist, es sich um seine Biografie handelt, die seiner Familie, die er sich so schmerzvoll und am Ende doch befreiend selbst erschließen musste. Diesen langsamen Prozess des Entschleierns erzählt Grimbert auf eine sehr schöne Art, ganz unverschnörkelt und doch sehr engagiert. Man spürt in jeder Zeile, wie viel ihm das zu Erzählende bedeutet, wie viel Einfluss es für immer auf alle Involvierten hatte. Dabei das grosse Thema der Schuld, die vermeintliche oder tatsächliche seiner Eltern, die, die er in der Kindheit selbst zu haben glaubte und natürlich die all derer, die dies grundsätzlich zugelassen haben.
    Trotzdem bewahrt Grimbert bei allem das Maß, wird nie zu dramatisch, berührt gerade deshalb so tief.

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