Bücher mit dem Tag "jugendkriminalität"
69 Bücher
- Wolfgang Herrndorf
Tschick
(2.929)Aktuelle Rezension von: Barbara_NeltingJahre, nachdem ich "Tschick" nach nur drei gelesenen Seiten des furchtbaren Schreibstils wegen weglegte, wagte ich nun einen neuen Anlauf - und wurde nicht enttäuscht. Im Gegensatz zu vermutlich den meisten Menschen, die dieses Buch gelesen und (positiv) bewertet haben, begeisterte mich die Geschichte von Maik und Tschick nicht WEGEN, sondern TROTZ ihres gelinde gesagt gewöhnungsbedürftigen Schreibstils. Dass ein, wie sich im Laufe des Buches herausstellte, durchaus differenzierter und gar nicht dummer Achtklässler nicht in der Lage sein soll, ganze, grammatikalisch korrekte Sätze zu formulieren, fand ich unplausibel. Sicher, der Text soll Maiks Gedanken spiegeln, alles klar, aber dennoch...
Nichtsdestotrotz fängt Herrndorf mit und in diesem Roman die Lebenswirklichkeit und Schulwelt Jugendlicher - altklug-weise bis zum geht nicht mehr und dabei auf der anderen Seite in vielen Dingen praktisch lebensunfähig - auf liebevolle und realistische Weise auf, ebenso wie die vielen Skurrilitäten (menschlich und bürokratisch) der deutschen Provinz des frühen 21.Jahrhunderts. Dank vieler ehrlicher Zwischenlacher verzeihe ich dem Autor auch das doch etwas ins Klischeehafte abdriftende Ende. Dank für drei Stunden richtig guter Unterhaltung!
- Louis Sachar
Löcher: Die Geheimnisse von Green Lake (Gulliver)
(823)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderStanley ist in einem Lager in Green Lake. Er soll hier eine Strafe verbüßen und muss jeden Tag mit einer Schaufel tiefe Löcher graben. Was soll das alles? Es soll den Charakter stärken heißt es nur. Stanley wundert sich, aber nicht nur darüber. Was hat es damit auf sich? Langsam kommt Stanley dahinter und muss erkennen, dass es darum geht einen Schatz zu finden, denn die Beamtin ist darauf scharf. Eine spannende, verrückte und großartige Geschichte und ein Teil Amerikanische Geschichte.
- Lionel Shriver
Wir müssen über Kevin reden
(190)Aktuelle Rezension von: BuchstabenliebhaberinWir müssen über Kevin reden. Um zu verstehen, warum ein Teenager ein Blutbad anrichtet, um zu klären, ob es sein kann, dass Kinder mit bösartigem Charakter auf die Welt kommen, oder ob sie erst dazu "gemacht" werden. Was für riesige Probleme innerhalb einer Familie entstehen, wenn ein Familienmitglied "schwierig" ist und fortwährend unangenehm auffällt.
Lionel Shriver setzt sich mit wichtigen Themen unserer Zeit auseinander:
Darf eine Frau, erfolgreiche Unternehmerin, leidenschaftliche Weltenbummlerin, Zweifel haben, ob Kinder eine gute Entscheidung für sie sind? Kann sie beides unter einen Hut bekommen oder wird sie beruflich zurückstecken, zum Wohle der Kinder?
Was passiert mit dem Familiengefüge, wenn Vater und Sohn sich gut verstehen, die Mutter sich aber abgelehnt, sogar gehasst fühlt?
Können kleine Kinder Intrigen spinnen, können sie Befriedigung darin finden, anderen Schmerzen zuzufügen oder lassen sich manche Geschehnisse und Entwicklungen nicht 1:1 mit Logik oder psychologischer Dynamik erklären?
Was bringt Kinder/Teenager dazu, an ihrer Schule Amok zu laufen?
Was macht es mit den Hinterbliebenen, den Angehörigen der Opfer, und auch der Täter?Shriver verweist hier deutlich an die real statt gefundenen Schulmassaker aus dem Jahr 1999 (das bekannteste ist das Massaker an der Columbine High School) und davor.
Der Roman hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Mutter Eva reflektiert in Briefen an ihren Ex-Mann Franklin schonungslos alles, was in Zusammenhang mit Kevin steht. Sie baut eine faszinierende Spannung auf, die mit jeden Jahr, die Kevin älter wird, zunimmt. Mir standen die Haare zu Berge, als Eva ein zweites Kind bekommt! Ich wollte Franklin schütteln, wenn er mal wieder alle Augen zudrückt, um weiterhin nur das Beste in Kevin sehen zu wollen. Verständlich. Aber leider mit fatalen Folgen. Berührend die Dialoge zwischen dem inhaftierten, inzwischen 18-jährigem und seiner Mutter, die mit einem absoluten Gefühlschaos klar kommen muss.
Lionel Shriver hat für ihr Werk den Orange Prize erhalten. Von mir bekommt sie eine klare Leseempfehlung für dieses besondere Buch.
- Stefani Kampmann
Asphalt Tribe
(305)Aktuelle Rezension von: Krimifee86Asphalt Tribe ist die Geschichte rund um eine Gruppe jugendlicher Obdachloser, die in New York City leben und sich ihren Lebensunterhalt durch Betteln, jonglieren, Autoscheiben waschen und Backpulver als Koks verkaufen, verdienen. Die Erzählerin ist das Mädchen Maybe, das nach und nach beobachtet, wie ihre Freundinnen und Freunde an der harten Realität des Straßendaseins zugrunde gehen ohne zu merken, dass sie selbst auch fast am Ende ist. Erst ein freundlicher Bibliotheksangestellter gibt ihr ein Gefühl von Menschlichkeit zurück. Aber wird sie es schaffen, der Straße zu entkommen?
Asphalt Tribe ist ein wirklich gut geschriebenes Buch, dass das harte Leben auf der Straße sehr anschaulich beschreibt. Man kann sich sehr gut in Maybe hineinversetzen und zum Teil auch verstehen, wie hart es für sie ist, diese Schein-Welt, die sie sich aufgebaut hat, wieder zu verlassen. Sie und die anderen sind in einer Abwärtsspirale gefangen aus der es anscheinend kein Entkommen gibt – außer durch den Tod. Das Buch ist dabei sehr traurig, sehr bewegend und gleichzeitig macht es einen wütend. Wütend, dass sowas in der heutigen Zeit immer noch möglich ist, wütend, dass die Jugendlichen für sich keine andere Perspektive sehen und letztlich auch wütend, selber so hilflos zu sein und nichts tun zu können.
Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen, muss aber auch am Ende ein paar Abstriche machen. Es gibt sicherlich auch viele gute Menschen auf dieser Welt, aber das, was Maybe am Ende widerfährt ist ohne zu spoilern aus meiner Sicht einfach viel zu viel des Guten. Deshalb vergebe ich 8/10 Punkte.
Mehr von mir zu den Themen Bücher, Bullet Journal, Essen, Reisen, Fotos, Disney, Harry Potter und noch vieles mehr gibt es unter: https://www.facebook.com/TaesschenTee/
- Andreas Eschbach
Todesengel
(282)Aktuelle Rezension von: JaniWas soll ich sagen,Ich habe mich regelrecht durch das Buch gequält. Für mich gilt aufgeben ist keine Option.
Es fehlte an Spannung. Die wechsel von den Charakteren waren merkwürdig. Die Story selber war nicht seher unterhaltsam. Ich lese überwiegn Thriller aber das hat für mich nichts mit Thriller zu tuhen.
- Felix Lobrecht
Sonne und Beton
(112)Aktuelle Rezension von: BeasondersFelix Lobrechts Debütroman stand lang auf meiner Liste, aber bis ich das Buch am Ende gelesen habe, ist schon einige Zeit vergangen. Nun habe ich mir diese Woche Zeit genommen und das Buch gelesen. Und ich muss sagen: Wow, was geht denn da in Gropiusstadt?
Dieses Buch ist zwar schnell gelesen, da es nur etwas über 200 Seiten hat, aber auf diesen Seiten werden so viele schwere Themen behandelt, dass sich bei jedem Umblättern ein neuer Abgrund auftut. Drogen, Alkohol, häusliche Gewalt sind nur einige Themen, die hier besprochen werden. Schnelle Dialoge und auch eine schnelle Geschichte prägen dieses Buch.
Aber daneben geht es auch um Freundschaft. Auch wenn dies keine Freundschaften wäre, die ich gern pflegen würde, ist es das, was dieses Buch ausmacht. Lukas und seine Freunde, wie sie durch den Tag gehen und dort auch irgendwie „überleben“.
Mein einziger Kritikpunkt ist der, dass das Ende recht abrupt kam. Plötzlich, mitten im Geschehen, mitten in einem weiteren Höhepunkt, endet das Buch. Das hat mich irritiert. Dennoch ein lesenswertes Buch.
- Morton Rhue
Boot Camp
(451)Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneideralles gesammelt für eien super Unterricht mit dem Buch
Cooper findet sich plötzlich in Lake Harmony wieder. Anfänglich wundert er sich noch und denkt an einen Fehler, aber dann merkt er, dass seine Eltern ihn wirklich in dieses Lager für schwierige Kinder gebracht haben. Es ist ein hartes Leben, es gibt Schläge, unmenschliche Strafen und harte Arbeit. Mit der Zeit findet Cooper aber doch ein paar Freunde und durschaut das System von Lake Harmony. Seine Freund haben eine Idee für eine Flucht und eines Tages ist es soweit. Eine erschütterndes Buch über eine unmenschliche Einrichtung und ihre Auswirkungen und Spätfolgen. Morton Rhue hat wieder einmal ein hartes und wichtiges Thema aufgegriffen.
- Herman Koch
Angerichtet
(252)Aktuelle Rezension von: Pongokaterund zweitens als man denkt, heißt es. Und wenn es einem Romanautor gelingt, den Leser am Anfang auf eine ganz falsche Fährte zu locken und ihn dann mit einem überraschenden Ende zu überzeugen, dann ist das allein große Kunst. Hier geht es um die Rivalität zweier Brüder, einer davon bekannter Politiker, und wie die Klischees von "gut und böse" vor dem HIntergrund eines Verbrechens der Kinder beider Brüder widerlegt werden.
- Mirjam Mous
Boy 7
(372)Aktuelle Rezension von: Phoenix2020"Boy 7" ist das erste Buch, welches ich von der niederländischen Autorin Mirjam Mous gelesen habe.
Das Buch befasst sich mit folgenden Themen:
- Ausnutzung von straffälligen jugendlichen
- Gedankenmanipulation
- Gedankenlöschung
Mir persönlich hat dieses Buch gut gefallen.
Es ist in der Ich-Perspektive geschrieben, wodurch ich als Leser sofort mittendrin im Geschehen war und mich gut in die Geschichte hineinversetzen konnte.
Das Cover gefällt mir nicht so gut, es wirkt einfach zu einfach und einfältig. Grundsätzlich ist es nicht schlecht, ich denke nur, man hätte noch etwas mehr daraus machen können.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und die Kapitellänge ist angenehm.
Ich würde das Buch jedem ab 12 Jahren empfehlen.
Handlung:
(eventuell Spoiler)
Boy 7, so nannten sie ihn, doch wer ist er wirklich und warum weiß er nichts mehr von seiner Vergangenheit? Um diese Frage zu beantworten, riskiert er alles, auch wenn es ihm sein Leben kosten könnte. Hinzu kommt , dass er niemanden trauen kann, nicht mal sich selbst.
An einen heißen Tag wacht Boy 7 mit Kopfschmerzen auf einer kahlen Grasebene irgendwo im nirgendwo auf und weis nichts mehr, seine ganzen Erinnerungen sind verschwunden. Er weiß weder, wer er ist, noch wie er hier gelandet ist. Seine einzigen Anhaltspunkte befinden sich in einem Rucksack, der in seiner unmittelbaren Nähe liegt. Doch was soll er mit einer Quittung von Pizza Hut, einem Foto von einem grauen Gebäude und einer Sprachnachricht die: "Was auch passiert, ruf auf keinen Fall die Polizei.", lautet anfangen?
Mithilfe von Lara, die zufällig an der Grasebene mit einem Auto vorbeifuhr, möchte Boy 7 mehr über seine Vergangenheit herausfinden. Doch war das Aufeinandertreffen der beiden wirklich ein Zufall oder steckt hinter Laras Hilfe ein ganz anderer Grund?
Nach und nach deckt Boy 7 eine schreckliche Intrige auf, die nicht nur für seinen Gedächtnisverlust, sondern auch für den von vielen weiteren Jungen, den sogenannten Boys verantwortlich ist.
Meine Lieblingsstelle (S. 220):
"Plötzlich wurde ich so wütend, dass ich vergaß, noch länger Angst zu haben. Ich hatte nichts zu verlieren. Schlimmer als das konnte es nicht werden. Was für einen Sinn hatte ein Leben, das nicht wirklich das eigene war? Wenn alles Tun und Lassen von einem anderen bestimmt wurde. Wenn ein anderer für einen entschied und für einen dachte. Dass man wie ein Soldat Befehle befolgt, auch wenn sie noch so stumpfsinnig oder gefährlich waren. Dann war ich noch lieber eine Treibhauspflanze als eine Marionette. Ich wollte meine eigenen Dinge entdecken und meine eigenen Fehler machen. Ich wollte herausfinden, wer ich war und wer ich werden konnte. Ich wollte wachsen und atmen und weinen und lachen und spüren, dass ich lebte. Sonst konnte man sich genauso gut auf einen Stuhl setzen und warten, bis man starb. Wenn es schiefginge, wäre es auf jeden Fall mein eigener Misserfolg."
- Alexander Gordon Smith
Lockdown
(12)Aktuelle Rezension von: paperloveMeine Rezension findet ihr auch auf: https://mrspaperlove.blogspot.com
Die Erzählweise in "Lockdown" ist so temporeich und actiongeladen, dass ich das Buch schnell durch hatte. Alex ist mir sehr bald ans Herz gewachsen und ich hatte das Gefühl, dass ich seine Angst förmlich gespürt habe, als die Sirenen im Gefängnis los gingen und er mal wieder nicht wusste, welche Insassen in jener Nacht ein grausames Schicksal erleben würden.
Da man als Leser die Geschichte aus den Augen von Alex erlebt, erfährt man leider relativ wenig oder eigentlich gar nichts über die Hintergründe des Gefängnisses. Man weiss zwar, dass Furnace aufgrund von zunehmenden Jugenddelikten vor einigen Jahren gegründet wurde, aber weshalb sich niemand darüber wundert, dass Jugendliche ein Leben lang ins Gefängnis gesteckt werden und/oder keinen Besuch von aussen erhalten (dürfen?), blieb mir ein Rätsel. Und genau das war der einzige Kritikpunkt, der mich am Buch gestört hat. Bis zuletzt bleiben nahezu alle Fragen ungeklärt, die sich im Laufe dieses ersten Bandes ergeben. Da es sich aber um eine 5-teilige Reihe handelt, hoffe ich, dass man in den Fortsetzungen mehr über Furnace und den geheimnisvollen Gefängnisdirektor erfährt. Und trotzdem fand ich es ein wenig seltsam, dass Alex und seine Freunde kaum Fragen dazu gestellt haben, was mit ihnen angestellt wurde. Vermutlich gibt es keine rationale Erklärung dafür, weshalb die Männer mit ihren Gasmasken verwachsen sind oder wie diese deformierten, teils menschenähnliche Hunde entstanden sind, aber nimmt man die Umstände dann trotzdem, ganz ohne Neugierde so hin? Natürlich leben die Insassen unter täglicher Angst, aber ich an ihrer Stelle hätte das ganze System vermutlich mehr hinterfragt - gerade wenn Alex Zellengenosse schon seit Jahren in Furnace steckt und mehr mitgekriegt hat. Ich hätte ihn an Alex Stelle mit Fragen bombardiert. Das hat mir bei Lockdown leider ein bisschen gefehlt. Es war fast so, als würde alles einfach als gegeben hingenommen werden – und gerade Alex, der ja unschuldiger weise im Gefängnis gelandet ist, sollte doch viel mehr Fragen nach dem Warum stellen.
Wenn ich den Vergleich mit der eingangs gemachten Randnotiz noch aufnehmen will, dann kann ich sagen, dass die Empfehlung sehr zutreffend ausgefallen ist. Der Umstand, dass es sich um ein Gefängnis für Jungs handelt und sich dort ein ganz eigenes Leben, abseits der Aussenwelt, abspielt, hat mich sehr an "Maze Runner/die Auserwählten" erinnert. Die Brutalität war dagegen eher etwas, das ich von der Vollendet-Reihe kannte. Insgesamt war Lockdown aber deutlich grausamer, gewalttätiger und barbarischer als andere Jugendbücher, am ehesten vielleicht noch vergleichbar mit "Battle Royale". Dem Autor gelingt es wirklich fantastisch, die düstere Stimmung aus dem Gefängnis einzufangen und eine Atmosphäre voller Beklommenheit beim Leser auszulösen.
Das Buch endet schliesslich in einem spannenden Cliffhanger, der einem nichts anderes übrig lässt, als möglichst bald zum zweiten Band zu greifen.
Fazit: Ein fesselnder, temporeicher Reihenauftakt für eine insgesamt 5-teilige Reihe um ein Jugendgefängnis, in dem Gewalt und Brutalität an der Tagesordnung stehen. Das Buch ist ein richtiger Pageturner und man fiebert als Leser die ganze Zeit mit dem Protagonisten Alex mit, der unschuldig in dieses grausame Gefängnis gesteckt wurde. Das Buch wirft viele Fragen zu den Hintergründen und Abläufen des Gefängnisses und dessen Direktor auf, die leider allesamt (noch) nicht beantwortet werden. Trotzdem, oder gerade deshalb, werde ich die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen. 4 Sterne gibt es von mir aufgrund kleinerer Schwächen von mir für diesen Reihenauftakt. - Andrea Gunschera
Purpurdämmern
(49)Aktuelle Rezension von: ArcherAls kleiner Junge sieht Ken sie zum ersten Mal: Marielle, ein wenig jünger als er. Er trifft sie in dem verlassenen Depot, in welches er sich regelmäßig vor seinem prügelnden, saufenden Vater flüchtet. Sie ist anders als er, von Kleidung, Reden, überhaupt. Und als sie plötzlich verschwindet, hinterlässt sie eine seltsame Blüte, die niemals verwelkt. Als Ken sie fast zehn Jahre später erneut trifft, wird er gerade von den kriminellen Freunden seines Bruders bedroht; doch plötzlich reißen dieses seltsame Mädchen und ein genauso seltsamer Fremder namens Santino aus seiner gewohnten Umgebung, gewohnten Stadt, sogar aus seiner gewohnten Welt. Denn es gibt viele Welten und Magie, und wer begabt ist, kann die Tore zu allen öffnen. Allerdings ist da noch eine Bedrohung, die ganze Welten zerstören könnte ...
Dieses Buch liegt schon ewig auf meinem Sub. Einerseits hat mich der Klappentext angesprochen, andererseits die Romantasy-Art des Covers abgeschreckt. Und jetzt im Nachhinein finde ich, dass der Verlag der Autorin mit diesem Cover keinen Gefallen erwiesen hat. Die reinen Liebesgedönsleserinnen werden enttäuscht sein. Zwar gibt es Prinzessinnen und Prinzen, aber die Liebesgeschichte bleibt wunderbar dezent im Hintergrund. Dafür gibt es jede Menge Action und komplexer Erzählebenen, doch die Leser solcher Geschichten werden wie ich vom Cover her eher nicht nach dem Buch greifen. Und das ist echt schade, denn hier findet man einen richtig guten Schreibstil, krasse Ideen und ein recht unübliches Ende, das noch Fragen aufwirft. Und natürlich Santino! Was für eine mega Nebenfigur! Ein mächtiger Magier, der trotzdem auch ein genialer Schwertkämpfer ist, ab und zu aber sogar zur Pistole greift, wenn notwendig. Warum ich trotzdem nicht volle Punktzahl vergebe? Mir war die Sache mit dem Prinzen im Apfelhain ein bisschen zu sehr Klischee und wie gesagt: Zum Schluss blieben mir ein paar zu wichtige Fragen offen. Trotzdem gibt es hier von mir eine Empfehlung für alle, die den üblichen 08/15-Einheitsbrei nicht mehr sehen können. - Heinz Buschkowsky
Neukölln ist überall
(23)Aktuelle Rezension von: TheSilencerIch lebte bisher in der Gewißheit, daß "die da oben" den Kontakt zu "uns hier unten" verloren haben und deswegen nicht wirklich wissen, wovon sie reden.
Dem ist aber nicht so.
Buschkowsky weiß es. Der SPD-Politiker ist damit auch ausreichend hausieren gegangen. "Die da oben" wissen, welche Zustände herrschen - und tun nichts dagegen.
Umso bedrückender wird das Buch Seite für Seite; Buschkowsky gibt die Realität des Alltags in Berlin - oder in Berlin-Neukölln - 1:1 wieder.
Und sie interessiert diejenigen nicht, die etwas dagegen unternehmen könnten ... - Henning Mankell
Die Brandmauer
(561)Aktuelle Rezension von: PoldisHoerspielseiteZwei Teenager erstechen auf brutale Weise einen Taxifahrer. Kurz darauf bricht ein Mann vor einem Geldautomaten zusammen und stirbt, obwohl er scheinbar guter Gesundheit war. Kommissar Wallander, der in den Fällen ermittelt, sieht lange keine Zusammenhänge und muss doch bald erkennen, dass er einer großen Verschwörung auf der Spur ist…
Henning Mankell hat mit seinen Kriminalromanen um Kommissar Wallander entscheidend zum momentanen Trend des Nordic Noir-Genres beigetragen und so den guten alten Krimi neu belebt und mit neuen Facetten versehen. Und so ist auch in „Die Brandmauer“ die typische Schwermut zu spüren, den die Hauptfigur mit sich herumträgt: Er fühlt sich alt, müde und oft überlastet. Das kommt erneut sehr gut zur Geltung und lässt auch die Szenen aus seinem Privatleben wieder sehr lesenswert und eingängig werden. Sehr gelungen ist auch, wie er völlig selbstverständlich Gesellschaftskritik einbringt und auf Missstände aufmerksam zu machen, ohne eine einfache (und dann leider auch meist unrealistische) Lösung aus dem Hut zu zaubern. Sicherlich: Er prangert an, warnt, macht aufmerksam, aber eben immer ohne allzu hoch erhobenen Zeigefinger.
All das spielt vor de Kulisse zweier scheinbar unzusammenhängender Todesfälle, die aber auf sehr clevere Weise miteinander verstrickt und um viele weitere Facetten erweitert werden. Dabei hält er nicht alles zurück, um dem Ermittler am Ende eine triumphale Auflösung zu gönnen, sondern teilt immer wieder Zwischenerkenntnisse und Teilauflösungen mit dem Leser. Das macht das Ganze ziemlich komplex, durch die spannende Erzählweise fällt es aber leicht, die Übersicht zu behalten. Erstaunlich ist es, wie sich die Handlung in eine ganz andere Richtung als erwartet entwickelt und zu einer weltumspannenden Verschwörung führt, die mit vielen überraschenden Wendung und einer sehr gelungenen Auflösung führt.
„Die Brandmauer“ überzeugt mit ihrem scheinbar gewöhnlichen Start und führt den Leser aber in eine ganz andere Richtung. Dabei wird die komplexe Handlung verdichtet, packend und gut verständlich aufbereitet, wobei auch die dichte Stimmung sehr überzeugend ist – sowohl bei dem Hacker-Thema als auch bei Wallanders Privatleben. Sehr lesenswert! - Felix Huby
Null Chance
(10)Aktuelle Rezension von: engineerwifeAuch diesmal sucht sich Felix Huby ein sehr ernstzunehmendes Thema für seinen Kriminalroman aus. Die Bandenkriege unter Teenagern und jungen Erwachsenen in den Großstädten machen auch mir Angst. Sehr anschaulich verarbeitet er hier die sogenannte „peer pressure“ oder auch „Gruppenzwang, dem junge Leute heutzutage verstärkt ausgesetzt sind. Wenn dann noch die Glaubensfrage dazu kommt, entsteht ein gefährlicher Cocktail, der jeder Zeit explodieren kann.
Leider gelang es dem Autor nicht ganz, mich als Leserin bei der Stange zu halten. Die verschiedenen Ereignisse und Vorkommnisse fand ich oft nicht ganz schlüssig und ich glaube, den Schluss habe ich auch nicht so wirklich verstanden. Wird es denn für den Schwaben in Berlin eine Fortsetzung geben? Mit 77 Jahren ist ja der Autor auch nicht mehr so ganz jung … man darf gespannt sein.
- Anthony Kiedis
Scar Tissue (Give it Away)
(37)Aktuelle Rezension von: jackdeckSelbst bin ich ein riesiger Peppers-Fan, besonders von Anthony Kiedis. Er ist ein ganz besonderer, sympathischer und tiefgründiger Mensch was man durch sein ebenso tiefgründiges Buch erfährt. Anthony Kiedis hat viele schwierige Momente durchlebt und in diesem Buch wirklich kein Blatt vor den Mund genommen. Man erfährt so viele Details über ihn, die Red Hot Chili Peppers, die Songs, das Leben in LA und über sein Umfeld. Auch ein tolles "Dokument" der Musikgeschichte seiner Zeit in den USA. Es ist erstaunlich wie Detailreich sich Anthony Kiedis an sein Leben erinnern kann. Aber im weiteren Verlauf des Buchs wird seine Lebensgeschichte eine einzige Aneinanderreihung von Frauengeschichten und Drogeneskapaden. Ich persönlich fand die zweite Hälfte des Buches sehr ermüdend zu lesen, weil sie sich spannungsmäßig fast die ganze Zeit nur auf einer Ebene bewegt: keine Höhepunkte, keine Pausen. Immer nur Anekdoten nach dem Muster: Junge trifft Mädchen, verliebt sich, sie werden ein Paar, Junge wird rückfällig, Mädchen trennt sich, Junge knallt sich drei Wochen lang zu und geht dann auf Entzug. Und die gleiche Geschichte wird in etwa der Form fünf oder sechs Mal erzählt.
Da ist kein Lernprozess erkennbar, Mr. Kiedis weigert sich standhaft, den Gründen für seine Sucht auf die Schliche zu kommen. Ganz abgesehen von dem leicht fragwürdigen Grundtenor des Buches ("ich würde niemandem raten, Drogen zu nehmen, aber ich würde die Zeit des Zuballerns auch nicht missen wollen") erfolgt keinerlei kritische Reflexion seiner Sucht oder seines Verhaltens gegenüber Freundinnen.
Ich warte quasi schon auf seinen nächsten Rückfall. Und den wird er nicht überleben, und das wäre äußerst bedauerlich, denn ich halte ihn für einen der besten Entertainer unserer Zeit. - Hans-Georg Noack
Rolltreppe abwärts
(194)Aktuelle Rezension von: fran.kriIch musste dieses Buch in der Schule lesen, es kam 1970 raus und ich bin ehrlich, es ist schlecht gealtert.
Es geht um den 13-jährigen Jochen, der sich sehr einsam fühlt. Er findet die falschen Freunde, er begeht Straftaten und landet dann in ein Erziehungsheim.
Die Themen des Buches: Gruppenzwang, Einsamkeit, Erziehung und Mobbing.
Was Jochen in diesen Buch erlebt, wird immer schlimmer, bis Jochen im Tiefpunkt seines Lebens angekommen ist und ihn niemand mehr helfen kann. Es behandelt wirklich wichtig Themen, das Problem ist aber es ist kein einprägsames Buch. Ich habe es vor vier Jahren gelesen, es sehr schnell vergessen. Deshalb nur drei von fünf Sternen.
- Jennifer Benkau
Wenn wir fallen
(60)Aktuelle Rezension von: Bethany_beDas Buch punktet durch die Charaktere. Ich habe Liz sofort ins Herz schließen können. Sie ist ein liebenswertes, cleveres Mädchen, das im Roman eine tolle, realistische Entwicklung durchmacht.
Mit Louis musste ich erst einmal warmwerden. Er war etwas undurchschaubar für mich und nicht greifbar. Das wurde im Laufe des Buches jedoch immer besser. Die Chemie der beiden, der jungen ersten Liebe, hat mir sehr gefallen. Insgesamt hat mich das Buch aufgrund der Authentizität der Beziehung begeistern können. Auch der Schreibstil ist toll: flüssig, leicht verständlich und so, dass man in die Geschichte eintauchen kann.
Was mich jedoch gestört hat, war das offene Ende. Was passiert mit den beiden? Was hatte es mit den Träumen von Liz auf sich? Wieso hat sie von ihm geträumt, er aber nicht von ihr? Gerne hätte ich diese Fragen noch in einem Epilog beantwortet bekommen.
Insgesamt hat mir das Buch jedoch sehr gefallen:)
- Sick
Shore, Stein, Papier
(40)Aktuelle Rezension von: derchrizz$ick hat echt eine krasse Geschichte hinter sich. Zum Teil liest sich sein Leben wie ein Film - wirklich sehr beeindruckend. Sein Schreibstil ist offen, ehrlich und voll auf die Fresse. Hier wird nichts beschönigt oder umschrieben - $ick schreibt alles so auf, wie er es erlebt und gefühlt hat. Und das zu lesen macht echt viel Spaß.
- Paulus Hochgatterer
Die Süße des Lebens
(47)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderEs ist kein schlechtes Buch, aber leider viel zu viel hinein gepackt. Hochgatterer schreibt wunderbar und hat ganz tolle Szenen und Figuren in diesem Krimi geschaffen. Leider verliert er sich irgendwan selbst im Gewirr seiner verschiedenen Handlungssträngen. Es verwischt vieles und immer wenn Spannung aufkommt und die Atmosphäre dichter wird, wechselt er den Ort, die Personen und fängt eine andere Geschichte an. Schade, da wäre mehr drin gewesen und auch der Schluss ist nicht ganz schlüssig...
- Elizabeth George
Wer dem Tode geweiht
(165)Aktuelle Rezension von: SigiLovesBooksGeorge ist immer wieder in der Lage, sich zu steigern bzw. kein Buch ähnelt dem anderen; wohl findet man/frau jedoch die Figuren wie Lynley und Havers etc. wieder! Auch wenn es manchen Lesern langatmig erscheint passagenweise, finde ich die Darstellung der Hintergründe sehr gelungen, auch die parallelen Erzählstränge, die letztendlich einen Sinn ergeben! Keinen Sinn hingegen ergibt eine Gesellschaft, in der es außerhalb der Vorstellungskraft der Menschen liegt, dass auch Kinder zu Bösem fähig sind: an Sozialkritik hat George (zurecht!) nicht gespart und zeigt hier auch gute Ideen auf, wo etwas passieren müsste, bevor etwas Boshaftes passiert. Ich habe das Buch soeben ausgelesen und mich trotz schwieriger Thematik (Kinder verüben Morde - bis hin zur Änderung der Identität) auch amüsiert, besonders über die Darstellung der Trunksucht der "Neuen"... - die Fläschchen lagen wie kleine Babys in ihrer Tasche... sowas kann nur Elizabeth George! Nach den beiden letzten Büchern, die ich auch nicht so gut fand wie die 12 ersten, hat sie m.E. zu ihrem Stil zurückgefunden, wie Lynley zur Met - absolut empfehlenswert und 98 Punkte!
---- gelesen Dezember 2010 - -------
- Janine Binder
Seine Toten kann man sich nicht aussuchen
(42)Aktuelle Rezension von: HoldenJanine B. berichtet von ihrem Einstieg bei der nordrhein-westfälischen Polizei und wie sie sich zur erfahrenen Kommissarin mauserte, und überraschend humorvoll scheint es auf deutschen Polizeiwachen zuzugehen. Ein abwechslungsreicher und spannender Beruf, den bestimmt nicht jeder machen kann, ich wüsste zB nicht, ob ich mich bei Beleidigungen und verbalen Angriffen so gelassen die Ruhe bewahren würde. All Cops Are Beautiful! Bitte unbedingt mehr "Hühnerstreifen", und die Sache mit den "neune Möpsen" hätte ich mir überlegt. Einige Geschichten erinnerten mich an meine Zivizeit als Krankenwagenfahrer, die Polizei hieß bei uns damals "Werder Bremen" und "Tanzverein Grün-Weiß". Wäre es nicht mal wieder Zeit für weitere Einsatzgeschichten, Frau B.?
- Margot Berger
Letzte Chance für Jana
(22)Aktuelle Rezension von: Madame_MusicWie alles begann:
Jana Schmitt dachte sich nichts besonderes dabei, als sie die ein oder anderen Sachen klaute, oder ohne Führerschein mit dem Auto ihres Vater zu Partys fuhr. Bis sie dabei erwischt wurde. Im Gericht beschloss man dann, dass sie 80 Sozialstunden auf einem Pferdegnadenhof ableisten soll. Für sie ist das eine Katastrophe. Wie soll sie denn dann mit ihrer Clique die Sommerferien verbringen? Jana wollte nur, dass ihre Freunde nichts davon erfahren. Wie würde das denn auch aussehen? Sie in Arbeitschuhen mitten in dem ganzen Pferdekram? Das ist doch wohl mehr als uncool.
Meine Bewertung:
Meiner Meinung nach, ist das Buch sehr spannend geschrieben. Mal wieder habe ich bis zum Ende hin mitgefiebert, wie Jana mit der ganzen Situation umgehen wird. Ob sie ihre letzte Chance endlich wahrnimmt, oder ob sie dann immer noch glaubt, dass alles nichts bringt und sie doch machen kann was sie möchte. Ich war die ganze Zeit am überlegen wie ich ihren Charakter finden soll. Über den Verlauf des Buches hinweg, hat sie sich gewandelt. Am Anfang war ihr alles egal und sie wollte für nichts Verantwortung übernehmen. Dieses Verhalten hat mich irgendwann so genervt, aber zum Glück hat Jana irgendwann Fenja, eine Isländer-Stute, die von ihren Besitzern nach einer Trennung im Stich gelassen wurde, kennengelernt. Sie übernimmt endlich Verantwortung für ein Tier. Man merkt, dass ihr der Umgang mit Fenja zeigt was es wirklich bedeutet Verantwortung zu übernehmen. Nachdem ich diese Änderung in ihrem Verhalten bemerkt habe war ich einfach nur richtig glücklich, dass sie wohl begriffen hat, dass es ihre letzte Chance ist. Doch leider hat sich Jana nicht im ganzen, weiteren Verlauf so Verhalten. Sie vernachlässigt ihre Arbeit, da sie Angst hat ihren Platz in der Clique zu verlieren. Jana geht sogar zum Arzt und spielt ihm vor Rückenschmerzen zu haben, sodass er ihr ein Attest ausstellt. Leider geht alles schief und ihr Chef erkennt mit einem Trick das sie nicht wirklich Schmerzen hat. Am Ende des Buches wird es nochmal richtig spannend. Ich hatte bis dahin schon 2 verschiedene Seiten von Jana gesehen und wusste nicht wirklich wie es weitergehen sollte. Ich bin allerdings nicht ganz zufrieden mit dem Ende, da es für mich zu viele Fragen offen lässt. Nachdem Jana einen schweren Fehler begeht und ihrem Pferd falsches Futter gibt schiebt sie die Schuld auf andere. Obwohl sie am Anfang des Buches schonmal darauf hingewiesen wurde hat sie das Pferd nicht richtig gefüttert. Erst als sie am Ende bemerkt wie schlecht es Fenja geht begreift sie, was sie falsch gemacht hat. Nach diesem Fehler, dachte ich das sie endlich versuchen würde alles ihrem Chef zu erklären. Das ist auch das entscheidende Argument wieso ich nur 4 Sterne vergebe. Ich hätte mir erhofft das man nach ihrer Einsicht und dem Besuch von Fenja in der Nacht erfährt wie es genau weitergehen wird. Ich war irgendwie enttäuscht darüber, dass ich nicht genau wusste ob sie und die Clique sich versöhnt haben, oder ob sie weiterhin nicht aufgibt und bei dem Pferdegnadenhof nach einer Entschuldigung und Erklärung weitermacht.
Alles in allem, finde ich das Buch trotzdem sehr gelungen und habe mich wieder einmal über eine spannende, tolle Pferdegeschichte gefreut. Besonders toll gefallen mir in diesen Büchern die interessanten Dialoge zwischen Mensch und Pferd. Das ist ein Punkt der mir bisher bei allen Büchern von ihr sehr gefallen hat. Ich finde in dem Buch wird deutlich dargestellt wie Schade es ist, wenn Tiere einfach verlassen werden und wieder neues Vertrauen zu anderen Personen schließen müssen.
- Kirsten Heisig
Das Ende der Geduld
(83)Aktuelle Rezension von: HoldenJugendrichterin Heisigs Aufklärungsbuch über Jugendgewalt. Erfreulicherweise wird nicht so getan, als sei die Gewalt vom Himmel gefallen oder bestimmten Bevölkerungsgruppen immanent. Unter den äußerst negativen Lebensbedingungen, unter denen manche der Kinder aufwachsen mußten, wäre es schwer gewesen, die "Kurve zu kriegen". Daß Heisig schreibt, daß bei Heranwachsenden häufig Erwachsenenstrafrecht angewandt werde, kann ich so nicht stehen lassen. Meinem Kenntnisstand wird nur bei Trunkenheitsfahrten das allgemeine Strafrecht angewendet, weil Trunkenheitsfahrten in jedem Alter vorkämen, ansonsten wird immer Jugendstrafrecht angewandt. Im übrigen erstaunlich, in was für Bereichen sich ein Jugendrichter auskennen muß, abseits der reinen Paragraphenarbeit in StGB und JGG. Und manche der Themen, die Heisig nur kurz anreißt, sind inzwischen in den Mittelpunkt der Diskussion getreten, zB Cybermobbing, Social Media und die sog. "Ehrenmorde".
- Tom Wolfe
Back to Blood
(34)Aktuelle Rezension von: Clarissa03Amerika zwischen Arm und Reich. Nestor, Polizist und sehr auf seinen Muskelaufbau bedacht, ist ein Träumer und gerät in mehrere Situationen, die ihn in sehr schlechtes Licht rücken lassen
Gutes Thema, aber die Wortwiederholungen und die breitgeschriebene Pornografie zwischendurch haben genervt. Dieses Buch kam nicht an Fegefeuer der Eitelkeiten heran.