Bücher mit dem Tag "jugendzeit"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "jugendzeit" gekennzeichnet haben.

43 Bücher

  1. Cover des Buches Ari und Dante 1: Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums (ISBN: 9783522202909)
    Benjamin Alire Sáenz

    Ari und Dante 1: Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums

     (260)
    Aktuelle Rezension von: herr_hygge

    „Ich hätte gern gewusst, wie es ist, jemandem die Hand zu halten. Ich konnte mir vorstellen, dass man manchmal alle Geheimnisse des Universums in der Hand eines anderen entdecken konnte.“

    Ari wächst in den 80er Jahren in El Paso auf, er ist ein wortkarger und in sich gekehrter Teenager, hat starke Selbstzweifel und verliert sich häufig in Gedanken an seinen älteren Bruder der im Gefängnis sitzt. Dante ist das komplette Gegenteil von Ari, er ist selbstsicher und kann sich gut ausdrücken, darüber hinaus ist er sehr interessiert an Kunst, Poesie und Literatur.
    Die beiden begegnen sich während der Sommerferien im Schwimmbad. Dante bemerkt schnell, dass Ari nicht schwimmen kann und bietet ihm an, es ihm beizubringen. Schnell werden die beiden ungleichen Jungs enge Freunde, lachen gemeinsam, teilen Bücher, Gedanken und Träume. Dabei beginnen sie völlig unbewusst, die Welt des jeweils anderen zu verändern.

    Das Buch verweilte 5 Jahre auf meinem Stapel ungelesener Bücher, was definitiv viel zu lange war. 🙈
    Anfangs habe ich zwar ein bisschen gebraucht um mich in das Buch einzufinden, aber nachdem ich angekommen war, viel es mir schwer es aus der Hand zu legen. Ich wollte unbedingt wissen welche Geheimnisse des Universums Ari und Dante entdecken und wie sich das zarte Band der Freundschaft zwischen den beiden entwickelt.

    Benjamin Alire Sáenz hat mit „Aristoteles und Dante“ einen überaus gefühlvollen Coming-of-Age-Roman geschrieben, der die Geschichte zweier Jungen wieder gibt, die sich auf eine vielschichtige Entdeckungsreise begeben. Was sie dabei finden ist Freundschaft, Loyalität, Vertrauen und Liebe.

    Letztendlich bleibt mir zu diesem Buch nur eines zu sagen: Es ist fantastisch! 😍🥰

  2. Cover des Buches Dorfpunks (ISBN: 9783644404311)
    Rocko Schamoni

    Dorfpunks

     (316)
    Aktuelle Rezension von: Countofcount

    Schon kein schlechtes Buch - ich fand die Erzählstränge und Spannungsbögen in den anderen Büchern von Schamoni aber dann deutlich packender. 

    So waren das viele einzelne Episoden, die schon unterhaltsam und "mitzitternd" gewesen werden konnten, so richtig konnte ich aber nicht in die Geschichte eintauchen. Letztlich natürlich dann wiederum genau das wird ja so auch im Buch beschrieben: immer leicht draußen, und nicht angepasst. 

    Guter Lesespaß.

  3. Cover des Buches Auerhaus (ISBN: 9783746636320)
    Bov Bjerg

    Auerhaus

     (351)
    Aktuelle Rezension von: sursulapitschi

    Dieses Buch ist viel auf einmal. Es ist eine Tragödie und ein Zeitportrait, anrührend, aber auch witzig, es ist schnodderig und poetisch, eigen und doch so typisch 90er.

    Als Frieders Selbstmordversuch misslingt, ist das Erleichterung aber auch ein Weckruf für seine Freunde. Er muss beaufsichtigt werden und raus aus seinem alten Umfeld und deshalb bilden sie eine WG in einem ungenutzten alten Haus, immerhin sind sie 18, keiner kann ihnen mehr was.

    „Our House“ von Madness ist ihre Hymne und deshalb heißt das Haus bald nur noch das Auerhaus.

    Es ist ganz erstaunlich, wie weit weg einem heute eine Jugend in den 90ern vorkommt, wenn man nochmal in diese Zeit eintaucht. Da sind Telefonzellen ganz normal und man sammelt Kleingeld für ein Telefonat, man trampt oder fährt mit dem Rad und denkt darüber nach, was zu tun ist, damit man nicht zum Bund muss. Genau so war das.

    Die Geschichte könnte nicht origineller sein. Da schwebt ein drohender Selbstmord über der Zweck-WG, die aus lauter Typen besteht, die selbst Probleme haben. Sie ergänzen sich und helfen sich gegenseitig. Zu lernen, wie der perfekte Ladendiebstahl abläuft, hilft ja auch irgendwie.

    Dieses Buch ist toll erzählt, sehr besonders, macht Spaß und berührt. Besser kann man das nicht machen!

  4. Cover des Buches Die Verwirrungen des Zöglings Törleß (ISBN: 9783946619833)
    Robert Musil

    Die Verwirrungen des Zöglings Törleß

     (287)
    Aktuelle Rezension von: hufflepup_kafka

    „Die Verwirrungen des Zöglings Törleß“ von Rubert Musil aus dem Anaconda Verlag zeichnet sich durch eine düstere und intellektuell anspruchsvolle Atmosphäre aus. Törleß erkundet moralische und militärische Themen im Kontext einer Eliteschule und behandelt die dunklen Seiten der menschlichen Psyche. Musils Erstlingswerk könnte man demnach dem Dark Academia Genre zuordnen und es handelt sich hierbei um einen klassischen Entwicklungsroman aus dem Jahre 1906.

    Törleß, zunächst motiviert und voller Tatendrang, wird mit der Zeit von Heimweh und Einsamkeit geplagt. Trost sucht er in den Briefen an und von seinen Eltern, doch dieser Trost weicht einer Depression aus Leere und Langeweile sozusagen, die er mit seinen neuen „Freunden“ Reiting und Beineberg zu kompensieren versucht. Als die drei Jungen ihren Mitschüler Basini als Dieb entlarven, der aus Geldnot seine Klassenkamerad*innen bestiehlt, sehen sie von einer Anzeige bei der Schulleitung ab und sehen stattdessen in ihm ein Ventil für ein Machtspiel aus Gewalt, Selbstjustiz und Bestrafung.

    Während Beineberg und Reiting Basini vor allem körperlich wie sexuell misshandeln, beteiligt sich Törleß selbst am Machtspiel aber eigentlich nur wenig und ist viel mehr der in sich gekehrte Beobachter, in dem homoerotische Neigungen wach werden. Von dieser plötzlichen auftretenden sexuellen Begierde beschämt, flüchtet er sich zuerst in die Natur- und Geisteswissenschaften wie Mathematik, Philosophie und Psychologie, und als er darin keine Lösung findet, in das Spirituelle und Esoterische.

    Bei diesem Übergang begibt sich Törleß zwischen Identitätssuche und Internatleben und verliert sich dabei in pseudo-poetischen Gedanken, die für mich als Leser einfach nur wirr und zäh waren. Einzig vom allgemein anspruchsvollen Schreibstil und zum Teil auch von den Dialogen war ich etwas angetan. Trotzdem hatte ich nicht den Eindruck, dass ich es hier mit pubertierenden Heranwachsenden zu tun habe, sondern mit Akademikern im ermüdenden, sich im Kreis drehenden und nimmer endenden Diskurs.

    Alles in allem ist die Geschichte und die Figur um Törleß ein Konstrukt aus Egozentrik und Voyeurismus, mit dem ich einfach nicht warm wurde und von dem ich auch Klassiker liebenden und lesenden abrate. 2 von 5 Sternen.

  5. Cover des Buches Als wir träumten (ISBN: 9783104001180)
    Clemens Meyer

    Als wir träumten

     (122)
    Aktuelle Rezension von: Maus86

    Danie und seine Freunde verleben ihre Jugend im Leipzig der Nachwendejahre. Sie scheinen ziel- und perspektivlos und die Prioritäten liegen darin, gute Zeiten zu verleben und Stärke gegenüber anderen zu demonstrieren. Vieles im Verhalten der jungen Männer ist einfach typisch grenzüberschreitendes Verhalten Jugendlicher und es geht oft um das Austesten der eigenen Grenzen. Beim Protagonisten und dessen Freunden geht es jedoch immer noch einige Schritte darüber hinaus, so dass es Tote durch Autounfälle und Drogenmissbrauch gibt, Gefängnisaufenthalte und Krankenhausaufenthalte nach brutalen körperlichen Auseinandersetzungen. 

    Das Buch ist episodenhaft verfasst, ohne Chronologie und mit vielen Zeitsprüngen zwischen den Kapiteln, die sich vor und wieder zurück bewegen. Es entsteht trotzdem eine gutes Gesamtbild und die Plotlines fügen sich grob zusammen. Wir als LeserInnen nehmen dabei durchgehend die Perspektive von Danie ein. 

    Für mich war das Buch insgesamt sehr eintönig und ich konnte wenig Interesse für die Eskapaden der Jugendlichen entwickeln. Stark fand ich die Szenierie im Jugendarrest, in dem Danie einige Monate verbringen muss. Hier wird ein spannender Mirkrokosmos mit interessanten Strukturen gezeigt. Darüber hinaus fand ich die Plotline zu Mark sehr eindringlich beschrieben und empfand die Auseinandersetzung mit seiner Suchtproblematik literarisch und psychologisch stark. Leider kam das im Buch für meinen Geschmack zu kurz, hierüber hätte ich gerne mehr gelesen. 

    Insgesamt konnte mich der Autor mit dem Buch nicht recht überzeugen und ich habe es leider viel zu gerne zugeschlagen. 

  6. Cover des Buches Bubis Kinnertied. Tüsken Wieken un Wullgras (ISBN: 9783862824700)
    Detlef M. Plaisier

    Bubis Kinnertied. Tüsken Wieken un Wullgras

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Harpo

    Die Originalgeschichte, welche aus den sogenannten Memoiren des Vaters des "Autors", bezogen wurde, hätte eigentlich das Potential zu einer wahrhaft erzählenswerten sein können. Leider macht es der Autor - wir mögen ihn so nennen - einem unmöglich die Geschichte zu genießen. Der Grund: Langweilig und überaus langatmig erzählt. Dazu auch noch schriftstellerisch wenig ausgereifte Stil, der es fast schon zum Kraftakt macht, sich durch das Ganze durchzuarbeiten.

  7. Cover des Buches Am kürzeren Ende der Sonnenallee (ISBN: 9783104037639)
    Thomas Brussig

    Am kürzeren Ende der Sonnenallee

     (318)
    Aktuelle Rezension von: AlinaOberem16

    Cover: Das Cover ist sehr schön gestaltet. Durch die verschiedenen Objekte aus der DDR, die sich besonders auf die Musik beziehen kann, man gleich im Buch Verbindungen dazu ziehen.

    Inhalt: In der Lektüre "Am kürzeren Ende der Sonnenallee" von Thomas Brussig geht es um Michael Kuppisch, der in die sehr beliebte hübsche Miriam verliebt ist und zur Zeit der DDR in Ostberlin lebt. Dort muss er sich mit der politischen Lage der Zeit, der Liebe und dem Erwachsenwerden auseinandersetzen.

    Schreibstil: Der Schreibstil von Thomas Brussig war humorvoll und flüssig, trotzdem kam ich nicht so leicht in das Buch rein, da die Schreibweise von der Art älter war und ganz getroffen hat es meinen Humor leider nicht.

    Charaktere: Die Hauptcharaktere der Geschichte sind Michael Kuppisch, Miriam und Mario. Aus dem Grund, dass der Roman sich auf das Erwachsenwerden bezieht, hatte ich mehr von der Entwicklung erwartet. Viele Handlungen der Charaktere fand ich überflüssig und impulsiv.

    Fazit: Ich fand die Handlung war interessant und man konnte einen Einblick in die Zeit der DDR kriegen. Trotzdem hat es mich leider nicht ganz von sich überzeugen können.

    Von daher habe ich mir für

    3⭐

    entschieden 

    Cover: 4/5 

    Aufbau: 3/5 

    Spannung: 2/5 

    Stimmiges Ende: 3/5 

    Authentizität der Figuren: 3/5 

    Figurenentwicklung: 3/5

    Setting: 5/5

    Schreibstil: 3/5 

    Suchtfaktor: 2/5 

    Erwartungen erfüllt: 3/5

  8. Cover des Buches Von wegen Liebe (ISBN: 9783570308394)
    Kody Keplinger

    Von wegen Liebe

     (536)
    Aktuelle Rezension von: Anna_Viktoria

    Heute gibt’s mal ein etwas älteres Buch. Ich habe jede der 349 Seiten geliebt und konnte mir an einer Stelle auch ein paar Tränen nicht verkneifen. Die Geschichte um Bianca und Wesley hat mich so mitgerissen, dass ich das Buch gar nicht mehr bei Seite legen wollte.
    Zu Beginn kann Bianca Wesley absolut nicht leiden, weil er der Frauenheld der Schule und absolut arrogant ist. Doch als ihr Mutter nicht nach Hause kommt und ihr Vater in alte Muster verfällt, trifft sie sich immer häufiger mit Wesley. Er scheint sie zu verstehen, und so ändern sich insgeheim ihre Gefühle zu ihm, was sie allerdings weder vor sich noch vor ihren Freundinnen zugibt. Selbst als Toby, der Junge ihrer Träume, sie auf ein Date einlädt, schweifen Biancas Gedanken immer zu Wesley. Trotzdem redet sie sich ein, dass Toby besser für sie ist. Oder etwa doch nicht?

  9. Cover des Buches Blackbird (ISBN: 9783462002829)
    Matthias Brandt

    Blackbird

     (120)
    Aktuelle Rezension von: Deadwood

    Morton Schumacher, genannt Motte, stolpert Mitte der 70er Jahre mit seinem besten Freund Bogi durchs Leben. 

    Das heißt, in einer Kleinstadt im Rheinischen gehen die beiden aufs Gymnasium und verbringen eigentlich fast jede freie Minute miteinander. In den jeweiligen Familien sind sie wie ein weiteres Familienmitglied akzeptiert und integriert. Für beide bringt die Pubertät viele Veränderungen mit sich, die das Leben manchmal auf den Kopf stellen. Ob es die Musikgeschmäcker sind oder die Kumpels aus der Schule. Ob es die Eltern sind oder die Lehrer. Möglichkeiten gibt es genug, die einen aus der Bahn werfen können.

    Da ist die familiäre Situation bei Motte noch das kleinste Übel; dass seine Eltern sich scheiden lassen wollen, hält er längst für überfällig und sie sollen ihn damit in Ruhe lassen. Denn er hat ganz andere Probleme. Als er eines Nachmittags von Bogis Vater einen Anruf bekommt, erfährt er, dass sein Freund im Krankenhaus ist und Leukämie hat. Motte weiß gar nicht, wie er damit umgehen soll und außerdem bereitet Ihm ein Mädchen aus dem Mädchengymnasium schlaflose Nächte...

    Matthias Brandt ist hier ein brillanter Roman über eine Jungenfreundschaft und das Erwachsenwerden gelungen, der lange nachhallt. Er schafft es sehr gut, die entscheidenden Szenen so einfühlsam zu beschreiben, dass man beim Lesen immer mehr in die Geschichte und Gefühlswelt von Motte hineingezogen wird. Dieser Roman ist für alle Lesebegeisterten, die das Erwachsenwerden noch einmal miterleben möchten!

  10. Cover des Buches Amok (ISBN: 9783453025547)
    Richard Bachman

    Amok

     (284)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis

    „Der Morgen, an dem es über mich kam, war schön; ein schöner Maimorgen.“ 

    Mit diesem ersten Satz beginnt das Buch „Amok“ von Richard Bachmann. Hinter diesem Namen steht niemand geringerer als Stephen King, der Meister der Horror- und Thrillerliteratur. 

    1977, also lange, bevor der Albtraum von um sich schießenden Schülern Wirklichkeit geworden ist, beschreibt Richard Bachmann wie der Schüler Charles Decker, beinahe seinen Physiklehrer mit einem Schraubenschlüssel erschlägt, weswegen er vom Direktor der Schule verwiesen wird. Doch statt die Schule zu verlassen, holt er eine Schusswaffe, erschießt seine Mathematiklehrerin und nimmt deren Schüler als Geiseln.  

    In den nächsten bangen drei Stunden fungieren die Geiseln als Therapiegruppe für Decker. Dass sie dabei über ihre eigenen Probleme diskutieren und einige sehr persönliche Geschichten erzählen, ist ein perfides Katz- und Mausspiel von Charles Decker. Wenig später erschießt er noch den Geschichtelehrer, beendet die Geiselnahme und gibt auf.  

    Meine Meinung: 

    1977 als das Buch erstmals erschienen ist, war ich siebzehn und das Buch wurde natürlich in der Schule besprochen. Wir hatten da eine engagierte Englisch-Lehrerin, die es mit uns gelesen hat (heimlich, außerhalb des Lehrplans). Mein Gedächtnis lässt mich ein wenig im Stich, denn ich habe kaum eine Erinnerung an das Buch - nur dass sie ein paar Exemplare nach Wien geschmuggelt haben soll. Wir mussten uns zu dritt oder zu viert eines teilen und ich habe keinen besonderen Ehrgeiz entwickelt, darin zu lesen. Nun habe ich es nachgeholt, aber dennoch keinen richtigen Zugang gefunden.  

    Ja, Charles Decker ist ein Außenseiter, ja, er kommt mit dem Bildungssystem nicht zurecht - doch gibt ihm (oder jedem anderen Amokläufer) das, das Recht zur Waffe zu greifen? 

    "Mittwochmorgen, zehn nach neun, und jeder [ist] für einen weiteren Tag gefangen im großartigen, engmaschigen Netz von Mutter Bildung."

    Der Autor gewährt uns einen Blick in die Psyche des Täters und der Geiseln, die sich plötzlich mit Charles solidarisieren. 

    Als sich die Amokläufe in amerikanischen Bildungseinrichtungen in den 1980-er und 1990-er Jahren häufen, und der einige Täter Kings Buch im Spind hatten bzw. sogar daraus zitierten, ließ Stephan King sein Werk im Jahr 2000 aus dem amerikanischen Buchmarkt nehmen. Vor allem die Berichterstattung über die Ereignisse vom 20. April 1999 von Littleton, Colorada, hat den Autor in Absprache mit seinem Verlag zu diesem Schritt bewogen. Auch im deutschsprachigen Raum ist das Buch nur mehr antiquarisch zu erhalten. Ich habe es bei einer Freundin geliehen. 

    Dass das Phänomen Amoklauf in Schulen kein ausschließlich amerikanisches ist, zeigen ähnliche Vorfälle in Deutschland (Winnenden und Ansbach beides 2009) oder in anderen Ländern. 

    Fazit:

    Auch nach Jahrzehnten Pause und abermaliges Lesen muss ich feststellen, dass ich dem Buch nicht nähergekommen bin, daher nur 3 Sterne. 

     

     

  11. Cover des Buches Drei Frauen und ein falsches Leben (ISBN: 9783423220781)
    Dora Heldt

    Drei Frauen und ein falsches Leben

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Langeweile

    Im nunmehr dritten Band dieser tollen Reihe, steht das Leben von Friederike und ihrer Mutter Esther im Mittelpunkt.Friederike hat ein sehr angespanntes Verhältnis zu ihrer Mutter,da sie diese immer als sehr hart und wenig liebevoll empfunden hat.Außerdem ist sie ihr die Antwort,wer ihr Vater ist,bis jetzt schuldig geblieben.Nun lebt Esther in einer Seniorenresidenz und die Demenz gewinnt immer mehr Macht über sie.Durch ein Projekt von Studierenden,hier in Gestalt von Paula,werden einige  Umstände von Esthers Leben,ermittelt,die auch für Friederike sehr wichtig sind.

    Daneben geht es auch um Alexandra und Jule ,die in der Mitte des Lebens nochmal eine neue Richtung einschlagen.


    Meine Meinung:

    Ich kenne schon mehrere Bücher der Autorin,die sich bisher immer im humorvollen und leichten Schreibstil bewegten.Mit dieser Reihe hat sie den Versuch unternommen,ihren Büchern mehr Tiefe und Substanz zu geben ,was ihr hervorragend gelungen ist.Das Leben der drei Freundinnen,eine ist inzwischen verstorben,ging durch Höhen und Tiefen,wurde sehr realitätsnah präsentiert.Es wurden  verschiedene Themen aufgegriffen,die sowohl berührend ,als auch humorvoll waren

    Ich habe mir das Buch von der großartigen Anna Schudt vorlesen lassen,was ein wirkliches Highlight war.

    Von mir 5 Sterne und eine absolute Lese/ Hörempfehlung.



  12. Cover des Buches Ramses: Der Sohn des Lichts (ISBN: 9783644209817)
    Christian Jacq

    Ramses: Der Sohn des Lichts

     (180)
    Aktuelle Rezension von: gst

    Ramses II., auch Ramses der Große genannt, war der dritte altägyptische König aus der 19. Dynastie des Neuen Reichs. Er regierte rund 66 Jahre von 1279 bis 1213 v. Chr. und ist damit eines der am längsten amtierenden Staatsoberhäupter der Welt. Er gilt als einer der bedeutendsten Herrscher des Alten Ägypten.

    Der Autor Christian Jacq, 1947 bei Paris geboren, promovierte in Ägyptologie an der Sorbonne. Er veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Aufsätze und wurde von der Académie franҫaise ausgezeichnet. Im Zuge seiner Forschungen gründete er das Institut Ramsès, das sich insbesondere der Erhaltung gefährdeter Baudenkmäler der Antike widmet. Neben Beiträgen zur Fachliteratur schrieb er mehrere Romane.

    Im vorliegenden Buch erzählt er sehr unterhaltsam von Ramses Jugendjahren. Als Vater Sethos begann, ihn auf das Amt des Pharao vorzubereiten, war Ramses 13 Jahre alt. Obwohl dem Herrscher eines großen Reiches wenig Zeit für seinen Sohn blieb, nahm er ihn immer wieder auf Reisen mit und testete ihn mit diversen Herausforderungen. Ganz zum Ärger des älteren Sohnes Chenar, der davon überzeugt war, zum künftigen Pharao geboren zu sein.

    Ich hatte das Glück, dieses Buch in der richtigen Umgebung zur Hand zu nehmen: unter ägyptischer Sonne und von Kulturdenkmälern umgeben. So machte es noch mehr Freude, in die Geschichte des Landes einzutauchen, den Machtkämpfen und Intrigen zu folgen und Ramses Ausbildung hautnah nachzuvollziehen. Das Thema konnte mich fesseln und ließ mich immer wieder auf der im Buch enthaltenen Karte die einzelnen Stationen nachschlagen. Angenehmer kann man ein Land kaum näher kennenlernen!

    Die Neugier auf weitere Bände aus dieser fünfteiligen Reihe ist durch dieses Buch, das mit Ramses 23. Lebensjahr und dem Tod des Vaters endet, auf jeden Fall geweckt. Der Roman hat meine Erwartungen nach einer kurzen Eingewöhnungszeit weit übertroffen!

  13. Cover des Buches Gleitflug (ISBN: 9783458359760)
    Anne-Gine Goemans

    Gleitflug

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Duffy
    Nicht jeder wohnt direkt an der Start- und Landebahn eines Flughafens. Der 14jährige Gieles schon, weil sein Vater dafür verantwortlich ist, dass sich Vogelschwärme nicht ins Tagesgeschäft einmischen. Onkel Fred wohnt ebenfalls auf dem Hof und betreibt einen Campingplatz für Plane-Spotter. Gieles Mutter ist in Sachen humanitäre Hilfe fast nie zuhause. Gieles beschließt, durch eine Heldentat die Aufmerksamkeit seiner Mutter zu gewinnen und trainiert zwei Gänse, die er bei ihrer Rückkehr dazu bringen will, ihn zum Helden einer einmaligen Großtat zu machen. Zu dieser Familie stößt dann noch Super Waling, ein fetter, aber großartiger Ex-Lehrer und auch die Liebe legt in Gieles ihre ersten Keime in der Person von Meike ab, die er im Netz entdeckt. Zusammen ergibt das eine tolle Geschichte, die ohne Verstrickungen und komplizierte Wendungen erzählt wird. Anne-Gine Goemans findet den dazu passenden Ton, der die Geschichte nicht nur spannend macht, sonder voller Emphatie für die Figuren ist und eine schnelle Identifkation mit den einzelnen Charakteren zulässt. Ihr Stil ist erfrischend und lebhaft, dazu kommt ein Ende, das niemand so erwartet hat, den Leser aber keineswegs verwirrt zurücklässt, im Gegenteil, man hat, trotz der Überraschung, das Gefühl, dass hier alles an seinem Platz ist. Ein schöner und irgendwie bezaubernder Roman, in dem keine Minute Langeweile aufkommt. Schön, dass es solche Bücher noch gibt.
  14. Cover des Buches Herbstblond (ISBN: 9783453604049)
    Thomas Gottschalk

    Herbstblond

     (58)
    Aktuelle Rezension von: gst

    Es geht „im Umgang mit Menschen, die man kennt und mag, nicht um den aktuellen Marktwert, sondern darum, was für Erinnerungen sie wecken.“ (Seite 249)

    Spätestens seit der Zeit, als Thomas Gottschalk „Wetten dass“ von Frank Elstner übernommen hat, kennt ihn so gut wie jeder in Deutschland. Ich hatte das Glück, seinen Werdegang noch länger zu verfolgen und erinnere mich gern an seine ersten Radiosendungen in Bayern 3. Die waren für uns junge Leute vor über 40 Jahren etwas besonders, denn endlich kam Schwung in die konservativen Sendungen. Kein Wunder also, dass ich, die mit ihm in die Jahre gekommen ist, mit Interesse seine Autobiografie verschlungen habe.

    Launig erzählt er von seinen Kinder- und Jugendjahren in Kulmbach und dem Familienmotto seines Vaters: „Mit Gott fang an mit Schalk hör auf, das ist der schönste Lebenslauf“ (Seite 41). An Minderwertigkeitsgefühlen leidet der Dampfplauderer, der eine tiefe Verbundenheit zu der Generation verspürt, die statt mit Laptops und Handys mit ihm groß geworden ist, jedenfalls nicht. Wie unbekümmert er sich beruflich hoch gearbeitet hat, erzählt er im ersten Teil dieses Buches. Der zweite Teil ist Gedanken zum Alter, Vorbildern, dem Ruhm und der Familie vorbehalten. Hier habe ich viel neues über das Leben in Kalifornien erfahren. Authentisch und mit lockerem Mundwerk rechnet er mit der Presse ab und rundet sein Buch mit „Glaube“, „Liebe“ und „Hoffnung“ ab.

    Ich habe diese Autobiografie, in der Gottschalk gesteht, ausschließlich davon existiert zu haben, „anderen Menschen die schlechte Laune zu vertreiben“ (Seite 352) sehr gern gelesen und dabei mehrmals gegrinst und einige Male auch laut aufgelacht.



  15. Cover des Buches Das entschwundene Land (ISBN: 9783751202657)
    Astrid Lindgren

    Das entschwundene Land

     (129)
    Aktuelle Rezension von: peedee

    Astrid Lindgren erzählt in diesem Buch vom entschwundenen Land – dem Land ihrer Kindheit. Sie schwelgt in Erinnerungen und schwärmt von der lebenslangen Liebesgeschichte ihrer Eltern. Selbstverständlich sind auch Bücher – sowohl das Lesen als auch das Schreiben von Büchern – Thema.

    Erster Eindruck: Auf meinem Cover ist ein rot-weisses Bauernhaus gezeichnet; genauso, wie man sich ein typisch schwedisches Haus vorstellt – mir gefällts.

    Das kleine Büchlein von nur 104 Seiten lässt den Leser in sechs kurzen Geschichten unter anderem in die Zeit vor Astrid Lindgrens Geburt eintauchen: in der ersten Geschichte „Samuel August von Sevedstorp und Hanna in Hult“ erzählt sie von der Kennenlern- und sodann Liebesgeschichte ihrer Eltern. Es muss eine aussergewöhnliche Liebe gewesen sein, die Astrids Eltern verbunden hat. Nur allein der kurze Einblick in diese Liebe hat mich sehr berührt (und war auch meine favorisierte Geschichte des ganzen Buches).
    In zwei weiteren Geschichten thematisiert sie das Bücherschreiben. Wie schreibt man eigentlich ein gutes Kinderbuch? Was amüsiert Kinder? Wichtig ist dabei sicherlich, dass der Wortschatz zu verwenden ist, den Kinder in der angepeilten Altersgruppe auch tatsächlich sprechen und verstehen. Sie bringt dabei ein Beispiel eines nicht weiter genannten Kinderbuches, das für Fünfjährige geschrieben wurde. Sie hat es einem fünfjährigen Kind vorgelesen und bei gewissen Passagen nachgefragt, was denn nun dieses oder eines bedeuten solle – das Kind wusste es nicht. Nun ja, das wäre dann wohl nicht gut gelungen.

    Mir haben das Büchlein und der lesetechnische Ausflug nach Schweden gut gefallen. Von mir gibt es 3 Sterne.

  16. Cover des Buches Bitter im Mund (ISBN: 9783596191499)
    Monique Truong

    Bitter im Mund

     (10)
    Aktuelle Rezension von: WinfriedStanzick
    Das schon 2010 bei C.H. Beck in der HC-Ausgabe erschienene zweite Buch der 1968 in Saigon geborenen amerikanischen Schriftstellerin Monique Truong erinnert in seiner faszinierenden Thematik in vielem einem Buch des jüdischen Schriftstellers Benjamin Stein, das ebenfalls bei Beck nur kurze Zeit später unter dem Titel „Die Leinwand“ erschien. In beiden Büchern geht es um das Phänomen der Erinnerung, was sie für einen konkreten Menschen bedeutet und welche Bedeutung sie generell für unser Menschsein besitzt. Der Fischerverlag ediert das Buch nun in einer preiswerten Taschenbuchausgabe Monique Truong beschreibt die Geschichte von Linda Hammericks, so wie sie sich als Erwachsene, die nach langen Jahren in New York an die Orte ihrer Kindheit zurückkehrt, an sie erinnert. Mitte der siebziger Jahre wächst sie in einem kleinen Ort namens Boiling Springs im Staat North Carolina auf. Dort gehen die Uhren anders. Man fühlt sich Jahrzehnte früher. Seit langem hat Linda eine ganz besondere Gabe. Sie kann Wörter regelrecht schmecken. Es sind diese Geschmackswahrnehmungen, die sich mit konkreten Wörtern verbinden, die ihre Erinnerungen ausmachen, sie strukturieren und in ihnen eine Gestalt geben, einen sozusagen visuellen Hintergrund. Beim Lesen des Buches machen diese Wörter dem Leser an manchen Stellen die Lektüre holprig, aber das ist so gewollt. Nur ihre ganz frühe Kindheit entzieht sich ihrer bewussten Erinnerung. Da gibt es keine Wörter, keine Erinnerung, nur einen bitteren Geschmack im Mund. Den versucht sie als erwachsene Frau auf einer Reise in ihre Heimat loszuwerden, ihn durch etwas Konkretes zu ersetzen. Und sie beginnt damit sich zu erinnern. An ihre Jugendfreundin Kelly, die verschiedenen Mitglieder ihrer Familie und, über alles herausragend, ihren Großonkel Baby Harper, einen Mann, den sie so liebevoll, klug und sarkastisch zugleich zeichnet, dass man ihn gerne kennen gelernt hätte. Und sie kommt dem bitteren Geschmack immer mehr auf die Spur … Eine wunderbar erzählte und gleichzeitig spannend-geheimnisvolle Familiengeschichte.
  17. Cover des Buches Heimkehr (ISBN: 9783499268106)
    Rosamunde Pilcher

    Heimkehr

     (59)
    Aktuelle Rezension von: KatjaGraf
    Ich gebe zu, ich mag keine Bücher, die im Krieg spielen oder ständig die alten Geschichten aufwärmen.  Darum konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen.

    Stil:

    Die Grand Dame der Liebesromane versteht es, handwerklich gute Romane zu schreiben. Dass mir der Inhalt nicht gefallen hat, ist somit nicht Schuld von Rosamunde Pilcher. 


    Klappentext: 
    Cornwall 1935. Vor der vierzehnjährigen Judith Dunbar liegen aufregende Jahre: die Trennung von ihrer Familie, die zum Vater ins ferne Colombo zieht; die erste große Liebe - und der Krieg, der aus dem Mädchen eine selbstbewußte, verantwortungsvolle Frau reifen läßt.
  18. Cover des Buches Kartoffeln mit Stippe (ISBN: 9783104002965)
    Ilse Gräfin von Bredow

    Kartoffeln mit Stippe

     (27)
    Aktuelle Rezension von: LilyWinter

    Von rasenden Onkeln, gemeingefährlichen Cousinen und mordenden Opas, aber auch von einem Sinn für Natur und Heimat und Familie, erzählt Gräfin Ilse von Bredow über ihre Kindheit im Märkischen Brandenburg zur Vorkriegszeit. 

    Mit viel Humor und Wortwitz werden die kleinen und größeren Delikte erzählt. Als Leser taucht man völlig ein in diese wunderbare und unbeschwerte Kindheitsidylle!

  19. Cover des Buches 6 Uhr 41 (ISBN: 9783442483747)
    Jean-Philippe Blondel

    6 Uhr 41

     (174)
    Aktuelle Rezension von: gst
    „Ich liebe Züge. Die Stunden, die an einem vorbeirauschen. Man packt eine Tasche für die Fahrt. Man steckt zwei Bücher ein, Kaugummis, eine Flasche Wasser – am liebsten würde man auch noch eine Schmusedecke mitnehmen.“

    Cécile sitzt im Frühzug nach Paris, um rechtzeitig zur Arbeit zu kommen. Sie hat mal wieder ihre uneinsichtigen Eltern übers Wochenende besucht. Und da setzt sich ausgerechnet der Jugendfreund Philippe Leduc neben sie auf den letzten noch freien Platz. Nach einem äußerst unschönen Ende der Liebelei haben sie sich 27 Jahre nicht mehr gesehen. Sie erkennen sich sofort, sprechen aber nicht miteinander.
    Jeder hängt seinen Gedanken und Erinnerungen an die Zeit mit Anfang 20 nach. Sie vergleichen sich selbst und den anderen mit früher. So nach und nach wird deutlich, wie schrecklich das Ende der Jugendliebe war und warum die beiden nicht miteinander sprechen wollen.

    Der Autor Jean-Philippe Blondel wurde im Oktober 1964 in Troyes geboren. Nach seinem Schulabschluss entschied er sich für ein Englisch-Studium und begann anschließend als Englischlehrer zu arbeiten. Als Schriftsteller hat er seit 2003 eine Reihe Romane und mehrere Jugendbücher veröffentlicht. Der große Durchbruch als Autor gelang ihm mit diesem Roman, der 2014 veröffentlicht und in Frankreich zu einem Bestseller wurde. 2008 erhielt er den „Prix Charles Exbrayat“ und 2011 den „Prix Amerigo Vespucci Jeunesse“.

    Obwohl es der Autor schafft, dass ich mich sofort in die beiden, die abwechselnd zu Wort kommen, hineindenken kann, hat mich das Buch nicht wirklich erreicht. Das umeinander Herumdenken hat mich über die Hälfte des Buches gelangweilt. Erst als zur Sprache kam, was damals geschah, konnte ich das Verhalten nachvollziehen.

  20. Cover des Buches Unschuld und Unheil (ISBN: 9783899960709)
    Robert R. McCammon

    Unschuld und Unheil

     (14)
    Aktuelle Rezension von: chuma
    1964: Zephyr, eine Kleinstadt im Süden der USA ist Schauplatz der Geschichte rund um den zwölfjährigen Cory. Ein neuer, schicksalshafter Tag bricht an – Cory begleitet seinen Vater Tom auf dessen Tour mit dem Milchwagen, als ein Auto aus dem Wald bricht, sie beinahe rammt und dann in den Tiefen des angrenzenden Sees untertaucht. Tom versucht heldenhaft und verzweifelt den Fahrer aus dem Wagen zu befreien, doch dieser ist schwer misshandelt und offensichtlich tot an das Lenkrad gekettet. Das Opfer ist ein Unbekannter, der aufgrund der Tiefe des Sees nicht aus diesem geborgen werden kann. Doch niemand in der Umgebung wird vermisst und es gibt auch keinerlei Motiv oder Verdächtige. Das Geschehene lässt Cory, vor allem aber auch seinem Vater fortan keine Ruhe und so beschließt der Junge, dieses rätselhafte Verbrechen zu ergründen ...


    Leseeindruck

    "Wir rannten wie junge Furien
    Wo Engel selbst verzagten.
    Durch finstere geheimnisvolle Wälder
    Hetzten wie Dämonen auf wilden Jagden.
    Eine Colaflasche diente uns als Fernrohr,
    um zu sehen wie weit 'weit' war.
    Unsere Welt war voller Zauber,
    so unendlich und wunderbar.
    Wir liebten unsere Hunde wie Brüder,
    unsere Räder waren feurige Raketen.
    Wir flogen hinauf zu den Sternen
    und auf Rundreisen zu den Planeten.
    Wir schwangen wie Tarzan an Lianen,
    wir führten wie Zorro unsere Klingen,
    wir waren wie James Bond in seinem Aston Martin
    und niemand konnte uns je bezwingen.
    Wir blickten in die Zukunft
    und sahen ein fernes Land, wo alle unsere Lieben alterslos waren
    Und Zeit nichts als rieselnder Sand.
    Das Leben war blanke Lebenslust,
    wir haben getobt, gejohlt und gerungen.
    Im Spiegel sehe ich einen älteren Mann,
    Doch dieses Buch gilt allen Jungen."


    "Unschuld und Unheil" (OT: Boy´s Life) ist ein wunderbarer Coming-of-Age-Roman, der mit einer besonders schönen Sprache, gut ausgearbeiteten Charakteren, Spannung und auch Humor besticht. McCammon erzählt eine Geschichte, die den Leser von der ersten Seite an fesselt und selbst nach der Lektüre nicht mehr loslässt. Es fällt schwer, die Figuren und Zephyr selbst zu verlassen und sich anderen Geschichten zuzuwenden. Den Leser derart in seinen Bann ziehen zu können ist meines Erachtens ganz große Erzählkunst.

    Unser Protagonist Cory Jay Mackenson schildert die Geschehnisse in einer Rückschau (zu Beginn des Romans ist er vierzig). Somit ist es eine Geschichte in einer Geschichte, in der wir den Mann Cory in seine Kindheit zurückbegleiten und etwa ein Jahr mit ihm gemeinsam erleben. Es ist die Reise in eine Zeit, die ich selbst nur aus Büchern kenne und auch eine Hommage an die Musik, Filme, Magazine und Comics der Fünziger und Sechziger Jahre. Auch die wirtschaftlichen und politischen Umbrüche und Ereignisse der damaligen Zeit bleiben nicht unberücksichtigt, verleihen dem Erzählten Authentizität, rücken aber nicht penetrant in den Vordergrund. Rassismus, technischer und industrieller Fortschritt, der das Leben einerseits vereinfacht, andererseits aber auch viele Berufe überflüssig macht und damit Existenzen bedroht und Unsicherheit verbreitet. Es ist der Lauf der Zeit, der sich nicht aufhalten lässt, genau wie das Erwachsenwerden und der damit einhergehende Verlust der kindlichen Unschuld. Und weil das so ist, ist es wichtig, daran erinnert zu werden, dass die Fantasie und Magie der Kindheit und Jugend etwas wunderbar Einzigartiges ist, das sich lohnt zu bewahren. Cory (er)lebt diese Magie und wir als Leser dürfen daran teilhaben.

    Die Bewohner Zephyrs sind wahrhaft mannigfaltig und besonders: Vom gealterten Revolverheld bis hin zum obsessiven Prediger und einer farbigen alten Dame, die die Voodookünste beherrscht. McCammon hat ein Händchen dafür, seinen Figuren Leben einzuhauchen, sie authentisch agieren zu lassen, auch wenn sie selbst und ihre Taten manches Mal sonderbar anmuten. Cory ist der ideale Protagonist – er ist liebenswert, seine Gedanken und Gefühle sind nachvollziehbar, vielschichtig und interessant. Kurzum eine Persönlichkeit, mit der man gerne mitfiebert.

    Ich könnte endlos schwärmen, denn es gibt für mich keinen einzigen Kritikpunkt. Dieser Roman ist technisch und auch inhaltlich absolut gelungen und bietet einfach alles, was mein Leserherz begehrt.


    Fazit
    "Boy´s Life" (mir gefällt der Originaltitel einfach besser, weil er aussagekräftiger und passender ist) ist ein wunderbarer Roman über das Erwachsenwerden. Es ist eine Geschichte voller Magie, Fantasie, Mut, Hoffnung, Freundschaft, Liebe, Angst, Demut und Verlust. Ein Roman wie ihn das Leben schreibt: Klug, anregend und für alle, die nicht vergessen wollen wie es ist, noch träumen zu können.
  21. Cover des Buches Kennen Sie diesen Mann? (ISBN: 9783442715909)
    Carl Frode Tiller

    Kennen Sie diesen Mann?

     (25)
    Aktuelle Rezension von: suppenfee

    David hat sein Gedächtnis verloren und versucht nun herauszufinden, wer er wirklich ist. Wie er tickt und wie er bisher gelebt hat. Seine Freunde Jon und Silje schreiben ihm. Die drei waren als Jugendliche oft zusammen unterwegs. Auch sein Stiefvater Pfarrer Arvid meldet sich und schildert David, wie er ihn damals erlebt hat.

    Kenne ich David nach den Briefen seiner Freunde und Verwandten nun? Ich habe nicht das Gefühl. Sie hingegen kenne ich nun relativ gut, glaube ich. Der Klappentext hat mich ein wenig in die Irre geführt. Bis zuletzt habe ich darauf gewartet, dass David nun auch einmal zu Wort kommt, doch man lernt ihn nur aus den Augen der anderen kennen und muss sich seinen David selbst erschaffen. Die drei Protagonisten schildern in Briefen, wie sie den Jungen damals kennengelernt haben. Alle geben neue Einblicke, jeder hat David in der Beziehung zu sich selbst sehr subjektiv erlebt und so unterscheiden sich die Bilder von ihm natürlich auch. Man kann also nie mit Bestimmtheit sagen, wie David nun war. Doch diese Erfahrung ist auch mal sehr interessant und ich war durchweg gefesselt und oft auch sehr berührt.

    Der Autor gibt jedem seiner Erzähler eine individuelle Note. Die Briefe lassen sich alle relativ leicht lesen und haben einen recht harmonischen Schreibstil. Doch man erfährt auch immer aus den jetzigen Leben der Schreiber und hier unterscheiden sich die Stile dann sehr deutlich, was das Lesen mal mehr und mal weniger angenehm macht.

    Jon ist mit Leib und Seele Musiker, aber irgendwie in dem kleinen Nest seiner Heimat hängengeblieben und er leidet unter den Ansichten von Mutter und Bruder. Ständig geraten sie aneinander. Sowieso scheint Jon zu den meisten Leuten keine gute Beziehung zu hegen. Er ist zu pessimistisch, zu negativ in seinen Ansichten. In seinem Text fehlen gerne mal Pronomen oder Füllwörter, als würden sie das Leben noch deprimierender machen.

    Arvid habe ich als einen sehr sympathischen, wenn auch missverstandenen Menschen kennengelernt. Er ist Pfarrer, jetzt schwer krank und sehr alt, doch er hat gerne die Vaterrolle für David übernommen. Er wollte den Jungen unterstützen wo es nur ging, doch David hat diese Liebe nie so recht erwidert. Arvids Passagen waren für mich am schönsten zu lesen. Sie sind sehr bildhaft und wirken rund und warm, auch wenn er sich ärgert.

    Auf Silje war ich durch die Beschreibungen der Vorgänger am meisten gespannt. Sie war damals eine sehr schillernde und einnehmende Persönlichkeit. Ein aufgewecktes Mädchen. Doch auch sie wird von Jon und Arvid sehr unterschiedlich wahrgenommen. Offenbar macht hier der Blick eines Erwachsenen sehr viel aus. Im Heute ist Silje erschöpft und ihre Ehe droht zu zerbrechen. Plötzlich konnte ich ihre Worte genauso wenig nachvollziehen wie ihr Mann. Und obwohl mich ihre Geschichte so interessiert hat, haben mir ihre Passagen in der Gegenwart am wenigsten gefallen. Sie waren unheimlich schwer zu verfolgen. Keine wörtliche Rede mehr, lange und wirre Sätze und viele Wiederholungen, als hätte Silje selbst Persönlichkeitsstörungen entwickelt.

    Insgesamt kein leichter, aber dafür durchaus lesenswerter und tiefgründiger Roman, doch es braucht etwas Geduld, um sich darauf einzulassen.

  22. Cover des Buches Barcelona Baby (ISBN: 9783903041004)
    Alex D. Green

    Barcelona Baby

     (21)
    Aktuelle Rezension von: resa82

    Kurzbeschreibung:

    Es ist der eine Augenblick, der alles verändert. Der Moment, wenn die Welt plötzlich stehen bleibt und die Musik schlagartig verstummt. Wenn alle Menschen zu einer farbenfrohen Masse verschwimmen, die einzig und allein dem Zweck dient, einen angemessenen Hintergrund für IHN darzustellen: den Mann, mit dem nichts mehr so sein würde, wie es war.

    Sommer, Sonne, Party. Das ist alles, was Laura interessiert, als sie ihre Sprachreise nach Barcelona antritt. Bis sie Alessio trifft und ihr Leben einen völlig neuen Sinn bekommt. Die Sache hat nur einen Haken: Es gibt ein Ablaufdatum für die Liebe.


    Meine Meinung:

    „Barcelona Baby“ von Alex D. Green ist eine niedliche Geschichte über einen Urlaubsflirt.
    Die Geschichte war locker leicht zu lesen und man konnte für ein Paar stunden dem Tristen regnerischen Alltag vergessen.

    Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen und wirkten auf mich sehr authentisch.
    Auch die zarte Liebesgeschichte fand ich sehr süß geschrieben und hat mich sehr an meine erste Urlaubsliebe erinnert . Was ich bemängeln muss, ist einfach das der Umgang mit Alkohol und Zigaretten für meinen Geschmack etwas zu locker war.

    Die Fortsetzung soll ende März erscheinen und soll dann Dolce vita Lady heißen.
    Und diesmal fahren Laura und Lena nach Italien um Alessio zu besuchen.
    Ich freu mich schon sehr drauf und werden es ganz schnell lesen.


    Fazit:

    Eine nette Geschichte für zwischendurch die Lust auf Sommer, Sonne und Strand macht.

     

    http://resas-welt.blogspot.de/2015/03/barcelona-baby.html

  23. Cover des Buches Aus dem Leben einer Waise (ISBN: B0000BJMG4)
    Helene Hübener

    Aus dem Leben einer Waise

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Caro88
    Es ist schon etwas länger her, dass ich dieses Buch gelesen habe...aber ich hatte immer eine besondere Beziehung zu diesem Buch weil meine Oma überall nach diesem Buch gesucht hat, da es früher ihr Lieblingsbuch war. Als ich das Buch gelesen habe fand ich es sehr trausrig und ungerecht, aber auch ärgelich wegen ein paar dummen Zufällen die hier vorkommen.
  24. Cover des Buches Muschelstrand (ISBN: 9783458357391)
    Marie Hermanson

    Muschelstrand

     (50)
    Aktuelle Rezension von: GersBea

    Inhalt

    Schweden im Sommer, dort wo die Ferienhäuser vereinzelt am Meer stehen. Ulrika, Ende Dreißig, zeigt ihren beiden Söhnen, wo sie früher als Kind ihre Ferien verbracht hat. An dem abgelegenen „Muschelstrand“ entdecken ihre Söhne in den Felsenhöhlen eine skelettierte Leiche. Die Polizei ermittelt, dass es sich um Kristina handelt, die vor über 20 Jahren, als junger Erwachsenen in der Gegend verschwunden ist.

    Kurz darauf kehrt Ulrika allein zurück und trifft im Ferienhaus der Familie Gattermann, wo sie als Kind viel Zeit mit deren Tochter Anne-Marie verbrachte, auf deren Bruder Jens. Auch er nach vielen Jahren zum ersten Mal in das nicht mehr genutzte Haus zurückgekehrt.

    Drei ineinander verwobene Handlungsstränge bestimmen die Geschichte:

    1) Ulrika als Erwachsene im Ferienhaus der Gattermanns.
    2) Ulrikas Erinnerungen die letzten Ferien, die sie damals in dem Haus als Gast der Gattermanns verbrachte.
    3) Kristina, die damals als Anfang 20-Jährige dort in der Gegend allein lebte, da sie Menschen um sich herum als psychisch Gestörte nicht mehr ertragen konnte.

    Das Adoptivkind Maja der Gattermanns, damals 4 Jahre alt, verkettet die Erzählstränge. Maja, bei einer Indienreise aus einem Kinderheim für elternlose Kinder mitgenommen, ist als Autistin unfähig mit anderen zu kommunizieren. Sie beobachtet alles, versteht vieles, kann und will aber nicht sprechen.

    Bei einer Feier zur Sommerwende verschwindet Maja und wirft die Familie Gattermann und ihren Feriengast Ulrika in eine große Leere.

    Nach 6 Wochen wird Maja wiedergefunden unversehrt auf einem Felsen am Meer. Maja ist die „alte“, aber für die Familie Gattermann ist nichts mehr so wie vorher.

    Es war auch Ulrikas letzter Sommer mit der Familie Gattermann. Die Familie bricht auseinander.

    Meine Meinung

    Die Familiengeschichte habe ich mit viel Freude gelesen: angenehme Sprache, gute Strukturierung, ein Plot mit interessanten Persönlichkeiten. 

    Fazit

    Ich vergebe 4 Sterne für dieses sommerliche Lesevergnügen, das mich am schwedischen Sommer am Meer hat teilnehmen lassen.

    Ich habe das Buch gelesen als Teil des Doppelbandes „Muschelstrand / Der Mann unter der Treppe“.

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks