Bücher mit dem Tag "kaffeehaus"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "kaffeehaus" gekennzeichnet haben.

54 Bücher

  1. Cover des Buches Alle sieben Wellen (ISBN: 9783442472444)
    Daniel Glattauer

    Alle sieben Wellen

     (2.225)
    Aktuelle Rezension von: Nicole_Thoene

    Alle sieben Wellen
    Erstens: Sie kennen Emmi Rothner und Leo Leike? Dann haben Sie also "Gut gegen Nordwind" gelesen, jene ungewöhnliche Liebesgeschichte, in der sich zwei Menschen, die einander nie gesehen haben, per E-Mail rettungslos verlieben. Zweitens: Für Sie ist die Geschichte von Emmi und Leo und ihrer unerfüllten Liebe abgeschlossen. Mag sein. Aber nicht für Emmi und Leo! Drittens: Sie sind der Ansicht, dass die Liebenden zumindest eine einzige wirkliche Begegnung verdient hätten und der Roman eine zweite Chance auf ein anderes Ende? Bitte, hier haben Sie's! Viertens: Sie haben keine Ahnung, wovon hier die Rede ist? Kein Problem. In diesem Buch erfahren Sie alles: von Leos Rückkehr aus Boston, von Emmis Eheproblemen und von der siebenten Welle, die immer für Überraschungen gut ist.

    Der erste Teil war ja schon ziemlich frustrierend, wenn ich so an das Ende denke. Da war ich ja vollkommen enttäuscht, dass die beiden nicht zusammen gekommen sind. Durch Zufall habe ich jetzt den zweiten Teil in einem Bücherpaket bekommen. Dieser geht natürlich lustig weiter, da die Emails natürlich nicht ankommen und dafür der Systemmanager antwortet.

    Es war auch beim zweiten Teil auch etwas gewöhnungsbedürftig, wenn man diesen Emailverlauf liest, aber daran gewöhnt man sich schnell.

    Der Schreibstil ist auch hier sehr flüssig und ich habe bei einigen Sprüchen schon geschmunzelt. Emmi ist einfach nur cool. Sie weiß, was sie will und wie sie es bekommt. Leo muss erstmal in dem Buch zu sich selber finden, dennoch finde ich ihn einen schönen Charakter.

    Wendungen in der Story bekommt man hier auch geboten. Und vor allem hat man am Ende ein Happy End. Kann euch also das Buch weiterempfehlen.

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  2. Cover des Buches Das Hotel New Hampshire (ISBN: 9783257600216)
    John Irving

    Das Hotel New Hampshire

     (736)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Diese Familie ist wirklich durchgeknallt und jeder in der Familie hat seinen ganz eigenen Splin. Der Vater eröffnet ein Hotel und will damit groß raus kommen. Die Kinder finden sich nach und nach damit zurecht und mit Liebe unter Geschwistern, einem homosexuellen Sohn und einer Tochter die nicht wachsen will hat jeder sein Päckchen zu tragen. Ein Bär der auf dem Motorrad herum fährt und ein toter Hund, der die Familie irgendwie nicht verlässt. Komisch, kurios und mit viel Wärme und schwarzem Humor präsentiert uns John Irving eine irrwitzige Familiengeschichte. Die Tragik und auch die Liebe und die Hoffnung kommen nicht zu kurz und so macht es einfach irrsinnig Spaß. Nicht jeder mag John Irving, aber ich liebe seine Art.

  3. Cover des Buches Schachnovelle (ISBN: 9783755769965)
    Stefan Zweig

    Schachnovelle

     (1.447)
    Aktuelle Rezension von: Tuppis

    Auf einem großen Passagierdampfer fährt der Weltschachmeister Mirko Czentovic nach Argentinien.

    Der Schreibstil ist schwierig zu lesen, aber ich habe alles verstanden und konnte es mir sehr gut vorstellen. Ein Junge ohne Intellekt, der nicht richtig schreiben, lesen oder rechnen konnte und sich auch sprachlich sehr einfach ausdrückte, spielte mit 15 seine erste Partie Schach und gewann daraufhin gegen fast jeden Gegner.

    Auch auf dem Dampfer hatte Czentovic keine Gegner - bis eines Tages ein Unbekannter auftauchte, der Züge vorausberechnen konnte und ihm Paroli gab. Der Leser erfuhr, wie Dr. B. unter der Herrschaft der Nationalsozialisten leiden musste und in Isolation alleine in einem leeren Raum ohne irgendetwas monatelang ausharren musste - bis er beim Warten auf das nächste Verhör in einer hängenden Jacke ein Buch ausmachen konnte. Er schaffte es, das Buch an sich zu bringen und heimlich in seine Zelle zu schmuggeln. Endlich Nahrung für sein Gehirn und ein Ausweg aus der zermürbenden Einsamkeit! Als er es endlich betrachten konnte, war die Enttäuschung groß: es war ein Schachrepetitorium, eine Sammlung von 150 Meisterpartien…

    Ein Buch, dass sehr genau beschreibt, was mit der Psyche passiert, wenn das Gehirn keine Aufgabe hat. Berührend, verängstigend und erschreckend - auch wenn es nur Fiktion ist, wirkt es sehr realistisch!

  4. Cover des Buches Der Weihnachtshund (ISBN: 9783552063921)
    Daniel Glattauer

    Der Weihnachtshund

     (317)
    Aktuelle Rezension von: ourbooksoflife

    BUCHTITEL: Der Weihnachtshund
    AUTOR: Daniel Glattauer
    VERLAG: Goldmann
    ISBN: 9783442467624
    SEITENZAHL PRINT: 224

    KLAPPENTEXT:
    Eine Liebesgeschichte, wie sie schöner nicht sein könnte

    Max will vor Weihnachten flüchten und auf die Malediven fliegen. Dabei ist ihm Kurt, sein Hund, im Weg. Kurt war leider eine Fehlinvestition. Er schläft meistens. Und wenn er sich bewegt, dann höchstens irrtümlich. Katrin wird demnächst dreißig und leidet unter Eltern, die darunter leiden, dass sie noch keinen Mann fürs Leben gefunden hat. Mit Weihnachten kommt der Höhepunkt des familiären Leidens auf sie zu. Da tritt plötzlich Kurt in Erscheinung. Katrin mag zwar keine Hunde, aber Kurt bringt sie auf eine Idee …

    MEINE MEINUNG:
    Boah was soll ich sagen?!

    Ich hatte mich wahnsinnig auf das Buch gefreut. Zum einen Klang der Buchtitel und der Klappentext ansprechend, zum anderen hatte ich vom Autor schon ein anderes Buch gelesen und dies hatte mir gefallen.

    Leider hat dieses hier für mich allerdings überhaupt nichts mit einem Weihnachtsroman zu tun und auch als normales Buch ist es einfach nur enttäuschend.

    Zum einen sind die Szenen mit dem übergewichtigen Mädchen einfach menschenunwürdig und auch der Hund wird eher als leidiges Anhängsel bezeichnet.

    Ich versteh ehrlich gesagt nicht wie ein erwachsener Mann sowas schreiben kann und wie so etwas überhaupt veröffentlicht werden kann.

  5. Cover des Buches Schutzpatrone (ISBN: 9783960743026)
    Rudolf Trink

    Schutzpatrone

     (16)
    Aktuelle Rezension von: EmiliAna

    Ausgelesene Bücher lassen ihre Leser mit den unterschiedlichsten Empfindungen zurück! Man mag traurig darüber sein, dass die Geschichte zu Ende ist, enttäuscht, weil sie vielleicht den in sie gesetzten Erwartungen nicht entsprochen hat, gar ärgerlich, weil man das Gefühl hat, seine Zeit vertan zu haben, gleichgültig, weil man halt wieder einmal ein Werk gelesen hat, das sich in nichts unterscheidet von den durchschnittlich-schlechten Exemplaren inmitten der Büchermassen, die tagtäglich auf den Markt geworfen werden, erfreut, weil das Lesen rundum Spaß gemacht hat – oder man ist, im besten Falle, begeistert, verblüfft, bewegt, spürt man doch, dass man hier etwas nicht Alltägliches, etwas Besonderes, eine rechte Perle unter all den langweiligen und schlecht gemachten Imitationen, um im Bilde zu bleiben, gefunden hat.

    „Schutzpatrone“ ist eine solche Perle! Rudolf Trinks zweiter Roman um den pensionierten Kriminalbeamten Johann Rumpler nebst Katze Rosamunde ist, obwohl die Mordfälle, die aufzuklären man dem Ruheständler angetragen hat, gebührend erschröcklich sind, von einer außerordentlichen Liebenswürdigkeit und einem wunderbar altmodischen Charme. Der Protagonist ist jemand, wie man ihn heutzutage nur noch selten findet, er verkörpert, wie mir scheint, ein Stück altes Wien, wirkt beinahe wie ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten, ein bewahrenswertes freilich, denn die ihm innewohnende Freundlichkeit, die große Menschlichkeit und sein Einfühlungsvermögen, die er im Umgang mit jedermann, ob arm oder reich, gesellschaftlich akzeptabel oder nicht, ob Bettler oder Edelmann, Obdachloser oder Gutsherr an den Tag legt, sucht ihresgleichen. Als Hauptfigur ist einer wie Rumpler unschlagbar!

    Ebenso unschlagbar ist die Kulisse, vor der er agiert, die Stadt Wien nämlich, seine Heimat, die er liebt, die er kennt, wie seine Westentasche, die er hoch zu schätzen weiß und deren althergebrachte Institutionen er gebührend nutzt. Er geht ein und aus in den unzähligen Kaffeehäusern der schönen Stadt, verhält sich so, wie ich mir das immer vorgestellt habe bei den Stammgästen der Traditionscafés, hat seinen angestammten „Fleischhauer“, der ihn zuverlässig mit all dem versorgt, das er für seine ausgesuchten Speisen und natürlich diejenigen seiner, wie er selbst, angejahrten Katze Rosamunde braucht. Er ist ein Genießer, der Hans Rumpler, der so zufrieden und dankbar für all das Schöne ist, mit dem er sich vom Leben beschenkt fühlt und wozu vor allem seine neue Gefährtin Alma gehört, ein unerwartetes, großartiges Geschenk, mit dem er nach dem Tod seiner Ehefrau wenige Jahre zuvor nicht mehr gerechnet hatte. Er liebt die alte Wiener beziehungsweise, wie ich vermute, österreichische Küche, die er gelegentlich durchaus mit einem Hauch moderner Küche zu kombinieren weiß – und wie er die Zubereitung seiner Speisen achtsam zelebriert, erfreut das Leserherz, ist wunderschön geschildert und genießerisch auch von Seiten des Lesers auszukosten.

    So angenehm wie Rumpler selbst ist auch seine Gefährtin Alma, sein perfektes Pendant. Sie ist ihm von Herzen zugetan und beider Zusammenspiel ist so zauberhaft innig, von gegenseitiger Achtung und Achtsamkeit und von einer Freundlichkeit geprägt, wie man es sich nur erträumen kann. Da gibt es keine Zerrissenheiten, keine überschwänglich-dramatischen Szenen oder überbordende Leidenschaften, die leider gar nicht wenige Autoren gegenwärtig für notwendig erachten, um große Gefühle zu demonstrieren. Nichts ist plakativ an dieser Beziehung, was im Übrigen auch für den gesamten Roman gilt. Sie nennt ihn „Lieber“ - und sagt dieses so einfache Wort genau so, dass man ein ganzes Universum von Gefühlen dahinter erspüren kann. Das ist unbeschreiblich schön!

    Wenn man nun, nach all der Innenschau, die ich den Hauptcharakteren habe zukommen lassen, auf einen nicht sonderlich aufregenden Kriminalfall schließt, dann befindet man sich im Irrtum, denn das, was Rumpler aufdecken soll, ist alles andere als gemütlich-betulich! Es ist vielmehr von erheblicher Grausamkeit, gar Brutalität geprägt – und die Auflösung nach sehr überlegten, unaufgeregten aber immer spannenden und, wie es dem Pensionär entspricht, sehr menschlichen Ermittlungen, ist durchaus überraschend, wobei sich der Kriminalbeamte außer Dienst als ausgesprochen fähiger, erfahrener und kluger Kriminalist bewährt, der einen sicheren Blick für das Kleine, das scheinbar Nebensächliche, nicht relevant Erscheinende hat, dem im Zuge der Wahrheitssuche so große Bedeutung zukommt. Unvergleichlich schön, wenn Rumpler einmal mehr in „den Furchen seines Gedankenackers“ kramt.... Voll ist die Geschichte von Ausdrücken dieser Art, aber auch von solchen, die man vielleicht auf Anhieb nur dann versteht, wenn man selbst Österreicher ist, die sich jedenfalls aber allmählich auch denjenigen unter den Lesern erschließen, die der so wohlklingenden österreichischen Version des Deutschen nicht mächtig sind, sie aber unweigerlich lieb gewinnen müssen.

    Und somit bin ich – schon fast am Ende meiner Betrachtungen – schließlich bei der Sprache angelangt! Sie legt sich wie Balsam auf meine Seele, besticht durch ihre Gewähltheit, ihre Klarheit, ihre Syntax, durch so berückende wie perfekte Satzkonstruktionen, die einem einmal mehr die Komplexität und inhärente Schönheit der eigenen Sprache vor Augen führen, die es, trotz oder gerade wegen der Tendenz, keine ganzen Sätze mehr zu schreiben aber vor allem zu sprechen, sich möglichst abgehackt und „hipp“ auszudrücken, so viele Anglizismen „wie geht“ einfließen zu lassen, unbedingt zu bewahren gilt!

    Danke, Rudolf Trink, für diesen charmanten, ästhetischen und ganz und gar makellosen Roman, mit dem Sie mir nicht nur kurzweilige Lesezeit geschenkt, sondern mich wahrlich glücklich gemacht haben!

  6. Cover des Buches Der Fall des Lemming (ISBN: 9783644405615)
    Stefan Slupetzky

    Der Fall des Lemming

     (71)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Es war der erste Roman, den ich von Slupetzky gelesen habe. Ob es auch schon der letzte war, ist noch nicht ganz sicher. Ich tat mich schwer mit dem österreichischen Sprachgebrauch. Aber das war nur eine Seite. 

    Die Figur des Lemming ist widersprüchlich: ein von seinem Vorgesetzten klein gehaltener Kriminalbeamter, der nach Rauswurf bei einem Sicherheitsdienst auf eigene Faust ermittelt, weil er durch Verstrickungen und Zufälle in das Raster einer Mordermittlung gerät. Das eine Opfer ist ein ehemaliger Lehrer, der für sein faschistoides Verhalten wohlbekannt war, gegen den jedoch nichts unternommen worden ist von offizieller Seite. Ich meine, darin auch eine herbe Gesellschaftskritik zu erkennen. Die Menschen haben sich in Bequemlichkeiten eingerichtet, an denen sie aus eben diesem Grunde nicht rütteln, so lange sie nicht selbst betroffen sind.

    Der überraschende Augenblick, der zur Lösung des Falls führt, wird vom Autor geschickt eingefädelt. Wobei das Ende die Frage nach der Gerechtigkeit weitgehend offen lässt.

    Ein lesenswertes Buch, wenn man sich gern auf österreichische Befindlichkeiten einlässt.

  7. Cover des Buches Darum (ISBN: 9783552063846)
    Daniel Glattauer

    Darum

     (238)
    Aktuelle Rezension von: Hellena92
    Der nette Mörder von nebenan

    Stell dir vor, es ist Mord, und keiner glaubt dir. So geht es dem allseits beliebten Journalisten und Gerichtsreporter Jan Rufus Haigerer, der eines Abends einen Menschen niederschießt, um sich gleich darauf in die Hände der Justiz zu begeben. Dort will man ihn allerdings als Mörder partout nicht in Frage kommen lassen. Haigerer versucht mit allen Mitteln, endlich für seine Tat verurteilt zu werden. Doch sein Wille zur Sühne wird durch das unerbittliche Wohlwollen der Mitmenschen auf eine harte Probe gestellt …


    Ein paar lustige Stunden hatte ich mit diesem Roman. Wieso nicht mal alles andersherum? Der Täter stellt sich und keiner glaub ihm. 
    Ich mochte den Schreibstil und ich fand das Buch sehr kurzweilig :)
  8. Cover des Buches Gebrauchsanweisung für Wien (ISBN: 9783492276795)
    Monika Czernin

    Gebrauchsanweisung für Wien

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Duffy

    Die Serie „Gebrauchsanweisung für ...“ vom Piper-Verlag verfolgt ein interessantes und sehr unterhaltsames Konzept. Hier werden Städte oder Regionen vorgestellt, aber nicht in der üblichen Reiseführer-mit-ausführlicher-Hintergrund-Version, sondern wirklich im Sinne einer Gebrauchsanweisung, wie man den Menschen dort begegnet, die natürlich mit anderen Traditionen aufgewachsen sind und daraus den Lebensstil pflegen, der gemeinhin als „regionaler Charakter“ bezeichnet wird. Dass der natürlich auch eine Menge „Schrullen“ enthalten kann, macht die Betrachtungsweise sehr amüsant und die Herkunft dieser eingebrannten Besonderheiten sind oft interessante Geschichten. Deshalb kommen in dieser Piper-Reihe auch immer Autoren zu Wort, die Belletristiker sind und das Material eben in diesem Stil schreiben, dass man bei einer Reise ins Zielgebiet auf diese Besonderheiten achten kann.

    Monika Czernin ist ebenfalls eine etablierte Autorin und Wien-Kennerin mit der Zutat, die so ein Buch braucht: Der Liebe zum Objekt. Doch leider kommt die Betrachtung der Wiener Mentalität, die man heute auch immer noch überall findet, obwohl sich Wien wie kaum eine Stadt in den letzten zwanzig Jahren verändert hat, etwas zu kurz. Natürlich liest man einiges, was den Wiener als solchen auszeichnet, aber im Prinzip macht die Autorin das, was man eigentlich nicht sucht: Einen Spaziergang durch Wien mit ausführlichen Informationen nebst Geschichte ihrer Stationen, dann einen sehr ausführlichen Abriss der Wiener Geschichte in Kunst, Politik und Stadtentwicklung. Das liest sich eben so wie ein Sachbuch. Viel Informationen, viele Daten. Die Betrachtung der typisch wienerischen Merkmale werden zu kurz abgehandelt, teilweise in schmalen Kapiteln, nüchtern und ohne großen Unterhaltungswert, der diese Reihe eigentlich auszeichnet.

    Es ist nichts verkehrt, was die Autorin macht, nur passt es nicht in diese Reihe. Es ist auch nicht wirklich ein Sachbuch, aber eines ist es ganz bestimmt nicht: Eine Gebrauchsanweisung. Dazu fehlt es an der Vitalität und dem Humor.

    Wer ein lockeres Buch über die wichtigsten Wiener Epochen und über die sehenswürdigen Orte der Stadt lesen will, der ist hier ganz gut aufgehoben. Wer sich allerdings mehr mit den Eigenarten des Wiener Lebens beschäftigen möchte, dem seien Bücher von „Ur-Wienern“ empfohlen, die sich mehr mit den Absurditäten dieser schönen und erlebnisreichen Stadt beschäftigen.

  9. Cover des Buches Vienna (ISBN: 9783462306606)
    Eva Menasse

    Vienna

     (59)
    Aktuelle Rezension von: YvetteH

    Kurzrezension:

    Das Buch war eine Empfehlung, die mich leider nicht fesseln konnte. Die Protagonisten bleiben gesichts- und namenlos und die Aneinanderreihung der Anekdoten ist oft zäh und waren mir zu sprunghaft.

    Der Schreibstil ist ein wenig gewöhnungsbedürftig und konnte mich nicht fesseln.

    Deshalb vergebe ich 3 Sterne.

  10. Cover des Buches Die Naschmarkt-Morde (ISBN: 9783839227053)
    Gerhard Loibelsberger

    Die Naschmarkt-Morde

     (27)
    Aktuelle Rezension von: awogfli
    Der Erstlingsroman von Gerhard Loibelsberger wurde 2017 in einer sehr schön gestalteten Jugendstil-Sonderausgabe neu aufgelegt, und ich habe natürlich sehr erfreut zugegriffen. Diese historische Regionalkrimireihe spielt im Wien um die Jahrhundertwende und präsentiert neben viel Lokalkolorit auch noch ein wundervolles Abbild der Zeit des Fin de Siecle.  Ich persönlich wurde auf den Autor aufmerksam, als ich letztes Jahr  eine Graphic Novel basierend auf dieser Reihe hier in lovelybooks  rezensierte, die mir ausnehmend gut gefallen hat. Nun wollte ich natürlich auch noch die gesamte doch etwas tiefergehende Hintergrundgeschichte erforschen und erleben.

    Josef Maria Nechyba, ein K&K Polizeiinspector - in seiner Freizeit ein Gourmet vor dem Herrn - kann sehr ungewöhnlich für die Zeit, in der der Roman spielt auch noch recht ordentlich kochen. Er wird mit einer „schenen unbekannten Leich“ konfrontiert, von der sich nach einigen Ermittlungen herausstellt, dass es sich um eine Adelige respektive um eine Frau Baronin handelt, die sich nächtens in der Strizzi-Welt des Naschmarktes  (ein historischer Wiener Lebensmittelmarkt am Tage und ein Sündenpfuhl von Prostituierten und Kleinganoven bei Nacht) auf Grund eines „schlamperten Verhältnisses“ (eine amouröse unschickliche Affäre mit einem nicht standesgemäßen Mann) herumgetrieben hat.

    Wundervoll beschreibt Loibelsberger das historische Biotop der Gegend um den Naschmarkt. Die hochherrschaftlichen reichen Adels- und  Staatsbeamten-Haushalte mit ihren Bediensteten an der linken Wienzeile und der Bodensatz der Gesellschaft in der Mitte am Naschmarkt und auf der rechten Wienzeile. Weiters werden ziemlich grandios mehrere wichtige Hotspots, wie Kaffeehäuser in anderen Bezirken, Heurigenlokale, Ausflugsziele und viele andere Lokalitäten der Stadt Wien und der Umgebung sehr genau - fast schon plastisch - geschildert, sodass der Leser einen recht genauen Einblick ins Wien um die Jahrhundertwende bekommt.

    Wie Ihr seht, habe ich bereits im zweiten Absatz meiner Rezension mehrere österreichische Spezialausdrücke verwendet, die aus dem Tschechischen, Jiddischen etc. entstammen, dies ist auch dem Roman geschuldet, denn der geneigte deutschsprachige Leser muss sich auf eine andere Welt und eine andere Sprache einstellen, was der Autor aber ziemlich praktisch und großartig unterstützt, da auf jeder Seite in den Fußnoten die österreichischen Wörter, Speisen etc. genau und hinreichend erklärt werden. Dabei habe sogar ich noch einiges gelernt, denn die Speisen zu dieser Zeit, die in den hochherrschaftlichen Haushalten tagtäglich kreiert wurden, unterscheiden sich doch sehr von der modernen österreichischen Küche. Die Sprache - insbesondere der Wiener Dialekt - hat sich zumindest für meine Generation in den letzten 110 Jahren noch nicht wesentlich geändert. Auf jeden Fall kann auch der Leser aus Deutschland durch die guten Erklärungen sehr leicht der Geschichte folgen.

    Das restliche „Personal“ abseits des Herrn Inspectors wurde in diesem Krimi derart liebevoll konzipiert, dass es die reine Freude ist. Spannend war für mich die Figur des Pospischil, der Assistent von Nechyba, der das krasse Gegenteil des vor Kraft strotzenden etwas fülligen Polizeikommissars darstellt. Rachitisch, mit teigiger Gesichtsfarbe, duckmäuserisch nach oben und nach unten tretend bzw. zu Gewaltausbrüchen gegen Verdächtige neigend, poliert er einerseits im Polizeidienst sein Ego auf und versucht andererseits durch Anbiederung an Vorgesetzte und höhergestellte Persönlichkeiten seine Karriere nicht zu verderben.

    Auch die Köchin Aurelia, in die sich Nechyba ein bisschen verliebt hat, ist sehr gut gezeichnet. Zudem bereitet sie tagtäglich für die Familie des Herrn Hofrat ein köstliches Essen zu, das derart detailliert beschrieben wird, dass dem Leser das Wasser im Mund zusammenläuft. Ich empfehle, das Buch keinesfalls hungrig zu lesen, denn die Koch- und Essorgien sind mit leerem Magen kaum zu ertragen.

    Zudem existieren auch noch die typischen reichen nutzlosen Lebemann-Charaktere im Stile des Joseph Roth, wie zum Beispiel der spielsüchtige Baron, der in der ganzen Stadt Schulden gemacht hat, der wegen seiner Ehre schon überlegt, sich zu entleiben und dann dennoch zu seiner Mutter betteln geht, damit diese seine Ehrenschuld begleicht.

    Einer der größten Pluspunkte des Krimis ist der Umstand, dass auch historische Persönlichkeiten konsistent in die Handlung eingebaut auftreten. Da gibt es zum Beispiel einen köstlichen Dialog zwischen Gustav Klimt  himself und Baron Schönthal-Schrattenbach, in dem sich der Künstler aufpudelt (aufregt), dass die feinen Leut immer über seine Bilder reden wollen, anstatt die Augen aufzumachen und sie einfach anzuschauen. Auch Otto Weininger und ein paar andere Persönlichkeiten werden glaubwürdig mit ihrer Biografie in den Plot integriert.

    So könnte ich ewig weiter die Figurenentwicklung loben, aber ich möchte nun nicht mehr weiterspoilern, auf jeden Fall wird dem Leser ein genaues Bild der Bevölkerung sowohl aus der Unterschicht als auch von den oberen Zehntausend und auch von vielen irgendwo dazwischen, wie dem angestellten Hauspersonal, gegeben.

    Sprachlich ist der Krimi wundervoll und der etwas bodenständigere derbe Wiener-Schmäh (Humor) blitzt auch aus allen Kapiteln reichlich hervor. Ich habe mich köstlichst amüsiert. Die Szene mit dem Hund Seppi oder die Beschreibung des Katers (im Sinne von Hangover) vom Redakteur Goldblatt inklusive der morgendlichen Körperfunktionen, die in einem solchen Zustand zu tragen kommen, haben mich vor Lachen fast vom Sessel gerissen.

    „Eine Frauenstimme keifte: „Seppi! Hierher! Sapperlot! Seppi, du Rabenvieh, wirst herkommen? Seppi, hier! Wenn du jetzt nicht sofort parierst, kommst du ins Gulasch!“
    Diese Drohung machte Eindruck, denn knurrend und fletschend trollte sich der Seppi zurück in den Hof, aus dem er wie ein Deus ex Machina hervorgeschossen war.
    Nechyba versuchte, sich den Geschmack eines Hundegulaschs vorzustellen. Dabei kam ihm der pelzig ranzige Geruch, der den meisten Hunden im Sommer eigen ist, in den Sinn. Ob sich diese Ausdünstungen mit dem würzig-süßen Paprika-Zwiebel-Aroma eines ordentlichen Gulaschs vertragen würden? Ein Gedanke, bei dem der Inspector erschauerte.


    Bei all der wundervollen Übererfüllung von erzähltechnischen Anforderungen ist der Kriminalfall letztendlich zwar ordentlich ausgeführt, aber dient irgendwie nur als Nebenhandlung zur Beschreibung des historischen Wiens. Das fand ich dann schon ein bisschen schade, denn für mich war der Täter recht schnell erkennbar.

    Fazit: Ich serviere Euch ein echtes Wiener-Schmankerl mit wärmster Leseempfehlung von mir – ein wundervolles Sittenbild von Wien um die Jahrhundertwende quer durch alle Schichten inklusive kulinarischer Reise und mit ein bisschen Mord und Totschlag garniert.

     
    *Kren: = Meerrettich
  11. Cover des Buches Im Café der verlorenen Jugend (ISBN: 9783423142748)
    Patrick Modiano

    Im Café der verlorenen Jugend

     (146)
    Aktuelle Rezension von: Faidit

    Ich habe mich durchgebissen, weil ich die ersten 30 Seiten nicht umsonst gelesen haben wollte, aber das Buch hat mich beinahe depressiv zurückgelassen. Die Sprache ist sehr schön, wie ich zugeben muss. Doch die Atmosphäre, die die Erzählung verbreitet ist mehr als melancholisch. Der Autor Patrick Modiano betrachtet das Leben einer Café-Bekanntschaft aus dem Blickwinkel von drei männlichen Gästen eines Cafés in Paris und der observierten jungen Frau selbst. Modiano schlüpft dabei jeweils in die Rolle seiner Protagonisten als Ich-Erzähler, wie dies viele französische Autoren tun. Tatsächlich hat mir das Kapitel, als er die junge Frau Louki selbst ihr Leben erzählen lässt, am besten gefallen, weil es wenigstens etwas Gefühl transportierte. 

    Im Großen und Ganzen bleibt der Autor an der Oberfläche und seine Erzählung geht nicht unter die Haut. Die Protagonisten und ihre Handlungen haben keinerlei Tiefgang und scheinen einzig ihre Lebenszeit totschlagen zu wollen. Der Freiheitsdrang Loukis ist nichts anderes als ein Weglaufen vor Beziehung. Alle Protas sind Egoisten ohne Interesse an ihren sogenannten Freunden. Die Beschreibung von Paris beschränkt sich auf die Benennung von Straßen, Plätzen und Metrostationen. Ich konnte nur graue Pflastersteine, dunkle Straßenecken und nachtschwarze Häuserfassaden vor meinem inneren Auge sehen. Zu Nebel gewordene Gefühlskälte und verschwendete Jugend. Der Autor scheint selbst den "Schnee" eingeatmet zu haben und zu keinen großen Gefühlsregungen fähig zu sein. Denn am Ende des Buches fragt man sich, weshalb es überhaupt geschrieben wurde.  

  12. Cover des Buches Die Tante Jolesch (ISBN: 9783784436906)
    Friedrich Torberg

    Die Tante Jolesch

     (35)
    Aktuelle Rezension von: DorGer

    »Was ein Mann schöner ist wie ein Aff, ist ein Luxus« ist wohl jedem bekannt und - zumindest in Österreich - ein nach wie vor vielgenutzer Satz. Und so bitterböse geht es weiter, mit viel Humor, einzelne Geschichten aus mehrerer Leute Erinnerung zusammengefasst.

    Als die Familie ums Sterbebett der Tante versammelt ist und sich alle gegenseitig anstupsen, um noch rechtzeitig das Geheimrezept ihrer weithin bekannten Krautfleckerl zu erfragen, bevor es mit ihr stirbt und die Sterbende mit letzter Kraft haucht »Es waren nie genug..« ist einfach grandios. Und für Kinder der Überflussgesellschaft wahrscheinlich neu.

    Es ist kein Witzbuch, sondern festgehaltene Szenen einer vergangenen Zeit, die es wert sind, unvergessen zu bleiben.

  13. Cover des Buches Dallmayr. Der Traum vom schönen Leben (ISBN: 9783328106029)
    Lisa Graf-Riemann

    Dallmayr. Der Traum vom schönen Leben

     (97)
    Aktuelle Rezension von: Jayjay94

    Das Cover spricht mich schon sehr an. Es ist ein richtiger Hingucker mit der goldenen Schrift.

    Im ersten Teil der Saga geht es um die Familie Randlkofer, die den beliebten Feinkostladen Dallmayr führt. Doch eines Tages stirbt Anton, der Chef und Ehemann von Therese. Jetzt muss die verwitwete Frau alleine das Unternehmen führen. Und das ist gar nicht so leicht...

    Der Schreibstil gefällt mir sehr gut und ich bin auch ganz leicht in die Geschichte hineingekommen. Man fragt sich bei so einem dicken Buch, was da alles passieren soll. Aber ich kann sagen, dass es von Anfang bis Ende spannend ist. Die Autorin beschreibt das Leben vieler Personen in der Reihenfolge. So lernt man einige Hauptprotagonisten kennen und lieben. Man freundet sich richtig mit ihnen an.

    Außerdem bekommt man auch ein gutes Bild davon, wie die Menschen zur damaligen Zeit gelebt haben.

    Ein Lob an die Autorin, so etwas zu schaffen.

    Ich bin schon gespannt, wie es mit allen weitergeht. 

    Dieser Roman ist ein Buch mit Spannung und etwas Romantik. Ein Buch über Mut, Familie und Träumen!

    Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

  14. Cover des Buches Karnak-Café (ISBN: 9783293405844)
    Nagib Machfus

    Karnak-Café

     (4)
    Aktuelle Rezension von: monerl
    Meine Meinung
    Der Einstieg ist mir sehr leicht gefallen. Der Autor schafft Atmosphäre und verbreitet ein gutes Gefühl in Bezug auf das Karnak-Café und seine (Stamm)Gäste. Wenn man Ägypten bereits bereist hat, kann man sich diese Art von Café sehr gut vorstellen. Man hat die Gäste vor Augen, wie sie ihre Zeit dort genießen, über Politik, die Liebe und Gott und die Welt palavern. Das machen Ägypter in solchen Cafés tatsächlich mit riesengroßer Freude. Eher unüblich ist dabei die Anwesenheit von Frauen, sowohl als Inhaberin als auch als Gast. Dies muss jedoch an der Zeit liegen, in der das Buch verortet ist. In den 50er sowie 60er Jahren stellten Frauen in Cafés in Kairo durchaus ein normales Straßenbild dar.

    Der Erzähler stolpert ganz zufälltig über das Café und erkennt in der Inhaberin die in den 40er Jahren berühmte Bauchtänzerin Kurunfula. Ihr Name ist auf die Nelke zurückzuführen, die im Ägyptisch Arabisch “karanful” (قرنفل) heißt. Sie strahlt und er erinnert sich an die damalige Zeit, in der er Kurunfula bewunderte und freute sich nun umsomehr dieses Café gefunden zu haben, in dem er sich schnell sehr wohl und als einer von -ihnen- fühlte.

    “Was aber diesen Ort zu etws ganz Besonderem machte, war die innige Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart, von wehmütiger Erinnerung an schöne Zeiten und dem Stolz auf die rühmliche Jetztzeit. Über allem schwebte der Zauber des unerwarteten Zufalls. Da war einfach nur meine Uhr stehen geblieben, und schon erlebte ich einen so manigfaltigen Reiz. Oh ja, sagte ich mir, wann immer die Zeit es erlaubt, soll das Karnak-Café der Ort sein, an dem ich mich ausruhe und erhole.“ (S. 7f.)

    Doch dieser wundervolle Café-Alltag hällt nicht für immer. Drei junge Stammgäste, einer davon ist Hilmi Hamada, in den Kurunfula sehr verliebt ist, sind plötzlich für eine längere Zeit verschwunden. Irgendwann erscheinen sie wieder und es ist klar, dass sie Schreckliches erlebt haben, und dass das mit dem Geheimdienst zu tun hat.

    Die drei verschwinden noch zweimal und jedes Mal kommen sie älter und verstörter zurück. Und wenn das nicht schon schlimm genug wäre, widerfährt dem ägyptischen Volk in dieser harten, politischen Zeit eine schmerzhafte Niederlagen, bei der über 10.000 Soldaten den Tod fanden. Es ist die Niederlage im Kampf gegen Israel, der Ägypten durch den Sechstagekrieg/Junikrieg (05.-10. Juni 1967) den Stolz und die Söhne nahm.

    Nagib Machfus hat seine Novelle einige Wochen nach dem Sechstagekrieg geschrieben und man erkennt dabei, dass er diesen als auch die gesamte ägyptische Politik darin verarbeitet und kritisiert.

    Diese Novelle ist nicht sehr umfangreich. In den ca. 120 Seiten reduziert Machfus somit alles auf das Wichtigste. Als Leser kann man der Entwicklung folgen, wobei es ohne Kenntnisse zur ägyptischen Politik, der Revolution von 1952, dem Sechstagekrieg und den Gesellschaftsstrukturen nicht leicht fällt, das Gesagte zu verstehen. Das Buch muss in der zeitlichen Verortung gesehen und gelesen werden, damit Machfus’ Worte verstanden werden können.

    Meine Interpretation des Endes ist, dass sich das Volk verraten und vergewaltigt fühlte; von der Revolution, von den Versprechungen, von der Führungspolitik. Am Ende blieb ihnen nicht einmal mehr der Stolz – und der ist sehr wichtig für viele Ägypter. Wenn man schon in Ägypten war und die Gelegenheit hatte sich mich Einheimischen zu unterhalten, konnte man ganz bald erkennen, dass die meisten Ägypter stolz darauf sind, Ägypter zu sein. Was auch immer das im Grunde bedeuten soll.

    Der Autor hat noch etwas Hoffnung für sein Land. Dass er die aber durch den Mund des Folterers kundtut, der in den Kreis des Karnak-Cafés aufgenommen wird, spricht meiner Ansicht nach Bände.

    “Lasst mich in aller Kürze sagen, was für mich die Quintessenz dessen ist, was ich in der letzten Zeit gelernt habe. Mit der Niederlage war mein früheres Leben beendet, aber ich bin aus dieser Krise mit neuen Erkenntnisssen hiervorgegangen, die mir für mein zukünftiges Leben als Richtschnur dienen werden. Was für Prinzipien das sind? Erstens: Begib dich niemals wieder auf den Irrweg von Willkür und Diktatur. […]“ (S.116)

    Ich hätte mir insgesamt aber ein paar Seiten mehr gewünscht, auf denen die Charaktere ein bisschen näher beschrieben worden wären. Dies ist kein Entwicklungsroman. Das Buch beschreibt eigentlich den damaligen Ist-Zustand, wie der Autor ihn empfand.

    Sehr gut gefallen haben mir zum Schluss die Worterklärungen, die Infos zur Übersetzerin und eine Art Nachwort zum Buch von Roger Allen. Das alles gibt einem ein größeres Gefühl für das “Karnak-Café”.


    Fazit
    Ein sehr interessantes Buch über die ägyptische Gesellschaft bis Ende der 60er Jahre. Ein wahrlich historisches Buch, das die damalige politische Landschaft und Struktur beschreibt, in der es zum damaligen Zeitpunkt geschrieben wurde. Dies ist kein Buch, das man einfach so zwischendurch liest, um sich zu unterhalten. Ohne Vorwissen oder nachträgliche Recherche als auch Interesse an Ägypten und seiner Gesellschaft, wird sich dem Leser der Inhalt des Buches nicht richtig eröffnen. Es wird lediglich ein geschriebener Text bleiben, der nicht berührt. Dies finde ich sehr schade und wird dem Buch und dem Autor nicht gerecht. Deshalb sollte jeder die Finger davon lassen, der sich nicht für Klasser, nicht für Politik und nicht für Ägypten und seine Konflikte interessiert.
  15. Cover des Buches Der dritte Mann (ISBN: 9783864060762)
    Graham Greene

    Der dritte Mann

     (110)
    Aktuelle Rezension von: Giselle74

    Den Film mit Orson Welles und Joseph Cotten und seine berühmte Titelmelodie kannte einst jeder. In meiner Kindheit liefen diese Filme noch beständig im regulären Fernsehprogramm. Da waren auch Schwarzweiß-Fernseher noch normal.
    Das schreibe ich nicht, um auf mein Alter hinzuweisen, sondern weil ich damals eine Liebe für diese teilweise großartig inszenierten Filme entwickelt habe.
    Umso irritierter war ich, den "Dritten Mann" in Buchform zu entdecken. Es gibt also eine Romanvorlage und dann auch noch von Graham Greene?
    Nein, gibt es genau genommen nicht. Es gibt ein Drehbuch, einen erfolgreichen Film und eine für das Drehbuch entwickelte Erzählung, die daher nicht in allen Szenen mit dem Film übereinstimmt. Und diese Erzählung ist nun also als Buch veröffentlicht worden.
    Der amerikanische Autor Rollo Martins kommt auf Einladung seines Freundes Harry Lime nach Wien. Der Zweite Weltkrieg ist beendet, Wien in fünf Sektoren aufgeteilt, vier werden von je einer Besatzungsmacht, der fünfte wird gemeinsam monatlich wechselnd verwaltet.
    Kurz nach der Ankunft erfährt Martins von einem tödlichen Unfall seines Freundes und kommt gerade noch rechtzeitig zur Beerdigung. Im Zuge seines Aufenthalts stößt er auf Ungereimtheiten den Unfall betreffend und beginnt nachzuforschen.
    Es geht um Schiebereien auf dem Schwarzmarkt, um gestrecktes Penicillin, um das Wien der direkten Nachkriegszeit. Dementsprechend düster ist die Stimmung.
    Um es gleich zu sagen, an den Film kommt die Erzählung nicht einmal andeutungsweise heran. Aber das war ja auch nie der Plan. Greene ging es um eine genauere Charakterisierung seines Personals, um eine Vorarbeit zum Drehbuch. Dementsprechend nüchtern ist der Text, der dabei aber immer noch besser ist als so mancher ambitionierte Krimi. Die Lektüre lohnt also durchaus, wenn man sich für das Thema interessiert, den Film gerade nicht zur Hand hat oder Graham Greene-Fan ist.
    Die Büchergilde Gutenberg hat übrigens eine Ausgabe herausgebracht mit Illustrationen von Annika Siems, die durch ihre schlichte Schönheit besticht und in jede vernünftige Krimisammlung gehört.

  16. Cover des Buches Leutnant Gustl (ISBN: 9783746715162)
    Arthur Schnitzler

    Leutnant Gustl

     (137)
    Aktuelle Rezension von: Sternenstaubfee

    Leutnant Gustl wird bei einem Theaterbesuch von einem Bäckermeister als "Dummer Bub" betitelt. Daraufhin fühlt sich der Leutnant so in seiner Ehre verletzt, dass er meint, sich umbringen zu müssen. 

    Das ganze Buch ist eigentlich nur ein innerer Monolog des Leutnants und ich muss sagen, dafür hat mir die Novelle erstaunlich gut gefallen! 

    In seiner Überspitztheit hat die Geschichte schon wieder Spaß gemacht. 

    04.12.2023

  17. Cover des Buches Verlangen nach Drachen (ISBN: 9783442740642)
    Verena Roßbacher

    Verlangen nach Drachen

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Rosalie
    Leider überhaupt nicht mein Fall, ich habe es knapp nach der Hälfte abgebrochen. ...
  18. Cover des Buches Schritt ins Licht (ISBN: 9782496711196)
    Ellin Carsta

    Schritt ins Licht

     (61)
    Aktuelle Rezension von: YukiC

    Ich habe mich sehr über das Erscheinen der Reihe Hansen Kinder gefreut. Das Buch ist ein echtes Leseerlebnis. Sowohl inhaltlich als auch vom Spannungsbogen fesselt die Geschichte mich seit der ersten Seite. Der Schreibstil ist sehr flüssig und stilisch sehr gut im historischen Kontext verfasst. Was mir besonders gefallen hat war gleich zu Anfang der Familienstammbaum. Bei den folgenden Kapiteln habe ich es als positiv empfunden,  das am Anfang des Kapitels ein Zitat von dem  jeweiligen Erzähler für einen guten Überblick der nun folgenden Kurzgeschichte stand . So wusste man gleich welches Hansenmitglied jetzt aus seiner jeweiligen Sicht erzählt . Die Protagonistin  Amala gefiel mir natürlich besonders.  Der Mut der im Buch dargestellt wird,  ebenso die Hoffnung und Disziplin sind sehr authentisch und charaktervoll dargestellt. Ich freue mich auf den zweiten Band.

  19. Cover des Buches Lenauwahn (ISBN: 9783839214145)
    Hermann Bauer

    Lenauwahn

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Norskehex

    Der pensionierte Lehrer Hannes Langthaler stirbt, sein Neffe Stefan verschwindet vom Leichenschmaus und ist unauffindbar. Drei Jungs strolchen als Mutprobe auf dem Friedhof herum, einer von ihnen findet die Leiche des Lehrers nackt im offenen Sarg liegen. Ein weiterer der drei wird außerhalb des Friedhofs niedergeschlagen und kann sich an nichts mehr erinnern. Die Schwester des Lehrers sucht verzweifelt ihren Sohn, während ihr Mann und der andere Sohn glauben der sei nur mal - wie wohl schonmal - für kurze Zeit untergetaucht. Brigitte Renner, die Schwester des Lehrers und Stefans Mutter, sucht Hilfe beim Oberkellner des Café Heller, Leopold. Der wiederum ist gut befreundet mit Thomas, einem Lehrer der drei Mutprobe-Jungs, und dem Chefinspektor. Leopold will Frau Renner helfen, hat jedoch keinerlei Hinweise. Seltsam findet er nur das Verhalten der anderen Familienmitglieder. Stefans Frau will sich scheiden lassen und macht sich nur Sorgen, ob Stefan zur Scheidung auch wieder auftauchen wird. Fast alle Renners sind Mitglieder im geheimen Club der Lenaubrüder, der von Langthaler gegründet worden war. Diese Mitglieder sind mehr oder weniger fanatische Fans des Dichters Lenau. Oberkellner Leopold hat aber noch ein anderes Problem, seine Chefin Frau Heller kam auf die Idee im Café Kulturabende zu veranstalten. Gleich der erste Abend wird beinahe zur Katastrophe. Nachdem die alternde Diva Gattermann durchgesetzt hat, dass sie als Hauptact auftreten darf, verschwindet ihr Pianist kurz vor dem Auftritt unbemerkt aus dem Café und kehrt nicht mehr zurück. Das kann er auch nicht, denn er wird kurz darauf ermordet vor dem Friedhof aufgefunden, auf dem Langthaler bestattet wurde. Leopold sieht einen Zusammenhang zwischen den Ereignissen und beginnt zu ermitteln. Denn seiner Meinung nach sind alle in diesem Fall verdächtig. Und er hätte sicher mehr Zeit und Konzentration, wenn ihm nicht die Liebe in Gestalt der Erika Haller (Achtung! Haller nicht Heller, die Dame hat nix mit der Chefin zu tun) dazwischen kommen würde.

    Wo ist Stefan? Lebt er noch? Wer hat den Pianisten ermordet? Und welche Rolle spielen die seltsamen Lenau-Brüder?


    Ein gelungender Krimi, bei dem ich bis zum Ende nicht rausgefunden habe wer der Mörder war und warum. Die Auflösung hat mich dann ein ganz klein wenig enttäuscht, die fand ich etwas seltsam motiviert, aber gut. Insgesamt find ich die Geschichte großartig. Es gelingt dem Autor den Leser mit ins Wien der Herbstzeit zu nehmen und man sehnt sich ab und zu danach auch in diesem Kaffeeehaus zu sitzen und mit Leopold den Fall zu diskutieren - und dabei einen leckeren Kaffee zu trinken. 

    Und in diesem Fall passt der Titel auch perfekt zur Geschichte, viele der Verdächtigen sind auch wirklich einem Wahn um diesen seltsamen Dichter Lenau verfallen (den gab´s übrigens wirklich). Witzig find ich die Idee, dass ein Oberkellner die Ermittlungen aufnimmt. Das ist mal was ganz anderes. Gefallen hat mir auch, dass man die Geschichte nicht ins perfekte Hochdeutsch übersetzt hat, sondern viele österreichische Ausdrücke/Redeweisen beibehalten wurden (wer´s nicht versteht, hinten gibt´s ein kleines Wörterbuch). Das ist zwar manchmal a bisserl ungewohnt, aber es bringt doch die Atmosphäre und den Wiener Schmäh sehr gut rüber.

    Ich denke, ich werd noch andere Geschichte mit dem Oberkellner Leopold lesen. Mal sehen, ob ich Schauplätze im Oktober wiederentdecke, wenn ich nach Wien reise :-)

    Also, auf jeden Fall schnell das Buch kaufen und mit Leopold auf Ermittlungstour durch Wien gehen!

  20. Cover des Buches Das Kaffeehaus - Bewegte Jahre (ISBN: 9783442493555)
    Marie Lacrosse

    Das Kaffeehaus - Bewegte Jahre

     (74)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Marie Lacrosse schafft es einen Teil der österreichischen Geschichte in einen spannenden und authentischen Roman zu verwandeln. Ihre Darstellung der Personen ist authentisch und sehr gut recherchiert. Man fiebert mit , hofft und bangt obwohl einem das Ende eigentlich bekannt ist. 

    Mit der liebevoll gezeichneten Hauptfigur und den Spielort des Kaffeehauses bekommt das ganze einen wunderbaren Rahmen. 

    Ein neuer Blickwinkel auf etwas bekanntes und viel neues über die Kaffeehausszene Wiens.

  21. Cover des Buches Die Frau meines Lebens (ISBN: 9783455651072)
    Nicolas Barreau

    Die Frau meines Lebens

     (437)
    Aktuelle Rezension von: Geerthi

    Die Frau meines Lebens ist ein romantisches Buch von Nicolas Barreau. 

    Es handelt sich um den Buchhändler Antoine, der in einem Café «die Frau meines Lebens» trifft. Das ist für ihn die Liebe auf dem ersten Blick. Er möchte gerne sie ansprechen, ist aber so nervös, dass er es nicht geschafft hat. Und dann taucht auch noch Konkurrenz am Tisch der Verehrten auf. Antoine fühlt schon sein Herz brechen, doch am Ende belohnt ihn die wunderschöne Frau mit ihrem Namen, ihrer Telefonnummer und einer kleinen Botschaft, bevor sich ihre Wege wieder trennen. 

    Antoine freut sich schon auf ein Wiedersehen und eine Zukunft mit Isabelle bis der Zettel mit ihrer Telefonnummer von einem Vogel beschädigt wird. Die letzte Ziffer von ihrer Nummer ist nicht mehr zu erkennen und ein unterhaltsamer Abenteuer beginnt nun für Antoine. 

     Wer gerne eine unterhaltsame Geschichte sucht, ist hier genau richtig. Barreau hat mich überzeugt, mit seinem emotionalen und humorvollen Schreibstil, der mich vom ersten bis zum letzten Wort in seinen Bann gezogen hat, und mich zum Lachen brachte.

     Mit hat dieses Buch gut gefallen. Weil man das Ende ahnen konnte, gebe ich 4/5 ⭐️.

  22. Cover des Buches Das Kaffeehaus - Falscher Glanz (ISBN: 9783442493562)
    Marie Lacrosse

    Das Kaffeehaus - Falscher Glanz

     (63)
    Aktuelle Rezension von: Nicola89

    Nach den Geschehnissen in Mayerling wird Sophie von Werdenfels von Sisi zur Hofdame berufen. Als sie ihre Stelle antritt, wird sie nicht von allen am Hof mit offenen Armen empfangen. Besonders als Sophie in der Gunst Sisis steigt, spinnt die einstige Favoritin Sisis Intrigen. Zudem ist Sophie als Hofdame verpflichtet, an der Hochzeit ihrer großen Liebe Richard von Werdenfels mit Amalie von Thurnau teilzunehmen. Als der deutlich ältere Graf Lajos Szalay beginnt um Sophie zu werben und sie ihn gegen ihren Willen heiraten soll, flieht sie vom Hof und sucht Zuflucht bei ihrem, inzwischen schwer erkrankten, Onkel im Kaffeehaus.

    Auch dieser zweite Teil der Kaffeehaus-Saga hat mir wieder sehr gut gefallen und ich konnte wieder einiges über die Geschichte Österreichs lernen. Auch der Einblick in das (nur) nach außen hin schillernde Leben der Kaiserfamilie mochte ich sehr.

    Leider wurden die wirklich spannenden und interessanten Passagen dann auch immer mal wieder von einigen zu sehr in die Länge gezogenen Stellen unterbrochen.

    Das sehr ausführliche Nachwort hat wieder einen guten Eindruck der sicher sehr zeitaufwendigen, intensiven Recherche gegeben und hat nochmal einige Dinge besser erklärt und auch der Unterschied zwischen Fiktion und historisch belegten Fakten herausgestellt.

    Nach dem leider tragischen Ende dieses zweiten Bandes habe ich eine Idee davon, was sich im dritten Teil zutragen wird und  ich freue mich darauf, diesen zu lesen und herauszufinden, ob ich richtig liege.

  23. Cover des Buches Küsse am Wiener Kongress (Die Lancroft Abbey Reihe) (ISBN: 9783955307769)
    Sophia Farago

    Küsse am Wiener Kongress (Die Lancroft Abbey Reihe)

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Buechermama85

    Ich bin ja eigentlich eher skeptisch an den 4 Teil der Reihe gegangen. Habe ich doch die Barnett Geschwister so lieb gewonnen, da hat mich die Cousine Agatha nicht wirklich interessiert. Im Gegenteil, sie war mir sogar irgendwie unsympathisch. 

    Doch mit dem 4 Teil lernt man sie und Ihre Geschichte kennen und ich bin froh das Buch gelesen zu haben. Aber auch die Geschichte um den lieben Bertram kommt nicht zu kurz und zeigt doch wieder, nichts ist wie es scheint ...

  24. Cover des Buches Dallmayr. Der Glanz einer neuen Ära (ISBN: 9783328602231)
    Lisa Graf-Riemann

    Dallmayr. Der Glanz einer neuen Ära

     (32)
    Aktuelle Rezension von: Renate1964

    Therese  ist nach wie  vor energisch und hält das Uepter fest in der Hand. Dallmayer wird  größer und es gibt noch viel  Neues. Nicht immer aber werden Wünsche wahr. Schließlich bricht der Krieg aus. Ich finde  Band 2 wieder sehr gut gelungen. Auch die  Stimmung in der Bevölkerung ist lebendig. Die Entwicklung der Kinder hat mir besonders gefallen und ich freue mich schon auf die Fortsetzung 

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