Bücher mit dem Tag "kafkaes"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "kafkaes" gekennzeichnet haben.

7 Bücher

  1. Cover des Buches Der Prozess (ISBN: 9783596709625)
    Franz Kafka

    Der Prozess

     (1.085)
    Aktuelle Rezension von: blueberrymuffin

    Ich habe mich dazu entschlossen "Den Prozess zu lesen, da ich von der 0815 Lektüre in meinem Bücherregal gelangweilt war und etwas Herauforderndes lesen wollte.

    In dem Roman geht es um einen Prokuristen, der scheinbar aus dem Nichts verhaftet wird und dem im Laufe des Werkes ein undurchschaubarer und zum Teil auch willkürlicher Prozess gemacht wird. Mit dem Protagonisten Josef K. habe ich mich sehr schwer getan. In Gesprächen über das Werk habe ich ihn als "arrogant" und "selbstgefällig" bezeichnet. Meine Sympathie hatte er im voranschreiten des Werkes bekommen, seine Verzweiflung dem Prozess schutzlos ausgeliefert zu sein, habe ich geteilt. Vor dem Kauf oder vielleicht beim Lesen selbst, muss man sich bewusst sein, dass das Werk 100 Jahre alt ist und manche Darstellungen und Handlungen der Charaktere aus heutiger Sicht etwas gewöhnungsbedürftig sind.

    Dadurch, dass das Werk als nicht vollendet gilt, fehlt an manchen Stellen der rote Faden. Charaktere tauchen aus dem nichts mit einer dem Leser unbekannten Vorgeschichte auf und verschwinden fast sofort wieder. Obwohl mich diese Tatsache beim Lesen sehr verunsichert hat - ich hatte immer wieder das Gefühl, dass es an mir lag und nicht am Werk - bin ich mir nun sicher, dass das Buch dadurch abgerundet wird: Der rote Faden zieht sich genauso willkürlich wie der Prozess.

    Ich finde es fast Schade, dass das Buch nicht länger war und erwische mich nun dabei nach zusätzlichen Informationen zu suchen, was zwischen den Zeilen geschrieben sein könnte. So verwirrend ich die Lektüre fand und so schwer ich mich teilweise getan habe weiterzulesen, weiß ich, dass ich das Buch in ein paar Monaten oder Jahren nochmal lesen sollte.

  2. Cover des Buches Die Verwandlung (ISBN: 9783150144336)
    Franz Kafka

    Die Verwandlung

     (1.783)
    Aktuelle Rezension von: eumel8

    Als erster Kafka kam diese Kurzgeschichte (55 Seiten) gerade recht. Angeregt durch häufiges Erwähnen von Mitmenschen und der kürzlich ausgestrahlten Fernsehserie "Kafka" haben mich diese Umstände dazu bewogen, einmal Franz Kafka zu lesen. Die Geschichte ist schnell erzählt: Ein junger Mann erwacht eines Morgens als Käfer. Einiges an Begleitumständen färben das Geschehen ins Groteske: Erstens hat er verschlafen und kann nicht wie geplant auf Dienstreise. Zweitens, das Aufstehen aus dem Bett ist beschwerlich wegen der Rückenlage als Käfer. Drittens erscheint die Ausrede unglaubwürdig, dass man nicht zur Arbeit kommen kann, weil man ein Käfer ist. Das also ist Weltliteratur.

  3. Cover des Buches Die Erzählungen (ISBN: 9783596903719)
    Roger Hermes

    Die Erzählungen

     (134)
    Aktuelle Rezension von: Erinnye
    Dass Buch ist zusammengesetzt aus vielen verschiedenen Texten von Kafka. Dies reicht von kurzen, einseitigen Erzählungen bis hin zu mehrseitigen Geschichten. Dabei gelingt es Kafka thematisch zwar immer innerhalb eines gewissen Stils zu bleiben, jedoch wiederholt er sich nicht. Jede seiner Schriften hat für sich gesehen eine individuelle Daseinsberechtigung und sagt etwas Anderes aus. Diese Aussage zu verstehen ist bei Kafka natürlich immer so eine Sache. Es bleibt ein Rätsel, ob man die Erzählung so versteht, wie der Autor sie gedacht hatte - jedoch macht dies auch den Spaß an seinem Schreibstil aus. Vielfach interpretierbar, aber auch einfach nur genußvoll lesen und die Prosa bestaunen.. dies alles ist möglich bei diesem Autor. Die Geschichte, die mich persönlich am meisten beeindruckt hat, ist die, die von einem neurotischen Maulwurf erzählt, der um seinen Bau fürchtet, gleichzeitig aber auch davor zurückschreckt ihn wieder zu betreten, wenn er zwecks Vorratsbeschaffung nach draußen muss. Kafka gelingt es, über mehrere Seiten hinweg kein einziges Mal das Wort "Maulwurf" zu benutzen und lässt somit offen, ob es nicht doch eine Wühlmaus oder ein Hamster ist, das ist auch egal, stellt es doch eine hervorragende Metapher dafür dar, dass es bei Kafka nicht um festgesetzte Personen geht, sondern lediglich um die Aussage, die er mit seinem Text tätigen will. Natürlich waren auch so berühmte Geschichten wie "Die Verwandlung" und viele Andere vertreten. Um Kafka zu lesen sollte man eine gewisse Konzentration mitbringen, es ist aber auch dann sicher nicht etwas für jedermann. Man muss den kafkaesken Stil einfach mögen. Tut man dies, dann erscheint einem diese Sammlung von Erzählungen einfach als ein einmaliges Stück Literatur und seine poetischen Texte als wahre Kunst für sich. Immer wieder lesen, immer wieder neu interpretieren, immer wieder neu erleben.
  4. Cover des Buches Die Vegetarierin (ISBN: 9783746637600)
    Han Kang

    Die Vegetarierin

     (444)
    Aktuelle Rezension von: WolfgangPhilipp

    Eine, aus der Sicht ihres Gatten, perfekte Ehefrau - durchschnittlich, unauffällig, still, Ihren ehelichen Pflichten (Kochen, Putzen, Sex) nachkommend - beschließt, kein Fleisch mehr zu essen, was ihre Familie zutiefst verstört und provoziert. Als ihr Vater bei einem Famlientreffen versucht, ihr gewaltsam Fleisch einzuflößen, begeht sie einen Selbstmordversuch.
    Dann missbraucht der Schwager ihre Tendenz, sich immer mehr wie eine Pflanze zu fühlen, indem er sie im Rahmen eines obsessiven Kunstprojekts mit Blumen bemahlt und dann erst von einem ebenfalls bemahlten Kollegen sexuell missbrauchen lässt und sich dann selbst an ihr vergeht. Und schließlich besucht ihre Schwester sie in der Psychiatrie und begleitet ihr langsames Verhungern, da sie sich irgendwann weigert, sich von etwas anderem als Wasser und Licht zu ernähren.
    Zusammengefasst ein richtiges Gute-Laune-Buch, das allerdings auch einen ziemlichen Sog auf mich ausgelöst hat.
    Ich konnte es bei allem Abgestoßensein nicht abbrechen.
    Allerdings gebe ich zu bedenken, dass ich mit der Südkoreanischen Welt und Gesellschaft nicht wirklich vertraut bin und sich mir deshalb sicher viele Anspielungen und Kritikpunkte nicht erschlossen haben.
    Verstörend.

  5. Cover des Buches Der Spiegel im Spiegel (ISBN: 9783957510464)
    Michael Ende

    Der Spiegel im Spiegel

     (104)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Der grandiose Michael Ende hat nicht nur phantastische Kinder- und Jugendbücher geschrieben, er hat auch einige Bücher für Erwachsene veröffentlicht. Ein ganz besonderes ist Der Spiegel im Spiegel. Ein Labyrinth. Es ist eine Kurzgeschichtensammlung, die düsterer und surrealer kaum sein könnte. Es gibt Gewalt, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, endlose Trauer und unendliche Schmerzen. Es gibt Hoffnung und Zuversicht. Aber vor allem gibt es Verwirrung. Denn erst, wenn man sich in den Ozean der Orientierungslosigkeit begibt, kann man anfangen sich neu zu orientieren.

    Man kann es nicht treffender beschreiben, als es auf der offiziellen Webseite von Michael Ende getan wird:

    „Lesen zwei Leser das gleiche Buch, so lesen sie dennoch nicht dasselbe. Jeder von beiden bringt sich selbst in die Lektüre ein. Das Buch ist also ein Spiegel, in welchem sich der Leser spiegelt. Aber auch der Leser ist ein Spiegel für das Buch. Was also zeigt ein Spiegel, der sich in einem Spiegel spiegelt? Das literarische Spiegelkabinett Michael Endes entführt in ein Labyrinth von Gedanken und Bildern. Harmlose und komische, surreale und beängstigende Geschichten umgeben uns wie die verzerrten und naturgetreuen Bilder in einem Spiegelkabinett. Und nur wer den Mut zum Surrealen hat, den entläßt Michael Ende aus seinem Zauberlabyrinth verändert wieder ins Freie.“ Quelle

    Die dreißig (Alb)Traum-Geschichten, sind jeweils unabhängige Erzählungen, weshalb sich Der Spiegel im Spiegel auch bestens als Nachttischlektüre empfiehlt, vorausgesetzt natürlich man nimmt die Albträume nicht mit in den eigenen Schlaf. Surreale Literatur ist natürlich nicht für jeden etwas. Man muss sich schon auf absurde Geschichten, luzides Erzählen und extrem kurze Handlungsstränge einstellen können. Aber ich bin vollkommen beeindruckt von Michael Endes Erzählkunst. Die Geschichten sind nur wenige Seiten lang und doch fesseln sie den Leser so sehr, als würde man den Protagonisten schon seit mehreren Kapiteln folgen.

    Erkenne dich selbst, dich selbst

    Die Geschichten „Die Bahnhofskathedrale stand auf einer großen Scholle“ sowie „Der Zirkus brennt“ sind von solch einer Intensität, dass ich mich an kaum andere Erzählungen erinnern kann, die trotz der Kürze solch eine Intensität entwickelt haben. Der reflexive Prozess kommt einerseits dämmrig, ganz dem Albtraum verhaftet daher, andererseits wird der Prozess mit dem Vorschlaghammer der emotionalen Betroffenheit herbeigeführt.

    „Nein!“ schreist du, „das ist nicht zu ertragen! Gibt es denn keine Rettung vor dir? Was liegt dir an mir? Warum läßt du mich nicht in Frieden hier bleiben, wo ich bin? Ich will deine Freiheit nicht!“

    „Du wirst frei sein“, sagt er, „oder du wirst nicht mehr sein.“

    Michael Ende hat immer mal wieder betont, dass seine Geschichten keine Moral, keine Empfehlungen enthalten sollen. Der erhobene Zeigefinger war ihm ein Gräuel. Und dennoch sind seine Geschichten voll von Tatsachen, die es zu verändern gilt. Oder einfach nur von Tatsachen. Oder Veränderungen?

    „Ich wollte die Unterdrückung beenden, aber dazu mußte ich diejenigen, die mich daran hindern wollten, in den Kerker werfen und vernichten. Ich mußte zum Unterdrücker werden. Um die Gewalt abzuschaffen, müssen wir Gewalt anwenden. Um das Elend zu beseitigen, müssen wir Elend hervorrufen. Um den Krieg unmöglich zu machen, müssen wir Kriege führen. Um die Welt zu retten, müssen wir die Welt vernichten. Das ist die Wahrheit der Macht!“

    Michael Endes Der Spiegel im Spiegel ist Pflichtlektüre für alle, die Michael Ende zu schätzen wissen, die surreale Literatur nicht von vornherein ablehnen und für alle, die sich gerne den eigenen Gefühlen stellen.

    „Ich habe mein Leben lang gewartet und bin alt geworden in der Erwartung aufzuwachen, und seht her, wo ich bin! Ich beneide die alle um ihre Unbekümmertheit. Ich bin bekümmert.“

  6. Cover des Buches Steinseele: Krimi - Grusel -Surreales (ISBN: 9783945600931)
  7. Cover des Buches 103 (ISBN: 9783932176074)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks