Bücher mit dem Tag "kamikaze"
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2 Bücher
- William Scott Morton
Japan, Geschichte und Kultur. Das Inselreich in Tradition und Fortschritt
(1)Aktuelle Rezension von: AdmiralDas Buch "Japan: Kultur und Geschichte. Das Inselreich in Tradition und Fortschritt" (1970) von William Scott Morton ist wird tatsächlich mehr oder weniger dem Titel gerecht: denn es ist eine Abhandlung über die komplette Geschichte Japans von den mythologischen/prähistorischen Anfängen zu einer vorsichtigen Zukunftsprognose anhand der derzeiten Gesellschaftseinstellung und der Wahlergebnisse vom Januar 1970.
Ich denke, eine Zusammenfassung kann ich mir sparen. Zwar gehe ich nicht davon aus, dass jeder, der das hier liest, eine fundierte Ahnung der japanischen Geschichte hat, doch ist reines Faktenwissen heutzutage in großem Umfang leichtzu bekommen. Dabei denke ich primär an Wikipedia und sekundär an die unzähligen kleineren Seiten, die in sekundenschnelle über Google zu finden sind (hab eben probehalber mal gegoogelt und mit dem Suchtitel "japanische Geschichte" natürlich direkt 5 Hps gefunden, die zumindest dem Namen/Titel nach das Thema behandeln). Stattdessen will ich direkt zu einzelnen Aspekten und einer direkt eingeflochtenen Bewertung übergehen.
Positiv fällt auf, dass Morton einen scheinbar hohen narrativen Anspruch hat und ihn mit einem minimalen Fundament an Wissenschaftlichkeit zu verbinden sucht. Dafür sprechen einerseits die stellenweise echt saubere Lesbarkeit und andererseits die Fussnoten (S. 275-7), sowie die immer wiederkehrenden wörtlichen Zitate (ausschließlich in dt. Übersetzung). Die ersten beiden Drittel des Buches (S. 7-196; Thema: Anfänge bis Meiji-Restauration) lassen sich wunderbar verständlich runterlesen, während Morton nur punktuell in eine Art trockene Nacherzählung verfällt (zB der direkte Anfang). Mit dem Kapitel "13 Die Meiji-Restauration und die Modernisierung Japans. 1868-1912" bis zum Ende nimmt erzähltechnisch dann doch die trockene Nacherzählung die Oberhand. Zusätzlich tauchen hier auch (verstärkt ?) Rechtschreib-/Tippfehler auf (zB Japn statt Japan), was in einem Buch (Korrekturleser aus Freundeskreis/Familie + Lektorat !) nicht passieren sollte. Zur Wissenschaftlichkeit andererseits sollte ich wohl sagen, dass sie doch sehr rudimentärer Natur bleibt. Die Fussnoten beschränken sich auf eine Anzahl von gerademal 42, was für ein Buch von etwa 270 Seiten Fließtext natürlich schon rein quantitativ viel zu wenig ist. Da helfen auch die oft in den Text eingebundenen Quellenzitate kaum raus. Hier wurde wohl versucht, das Buch einem breiteren unwissenschaftlichen Publikum zugänglich zu machen. Ob das funktioniert/es sich gelohnt hat, weiß ich nicht genau. Ein netter Versuch war im letzten Kapitel die Voraussicht auf künftige Tendezen in der weiteren japanischen Entwicklung. Der Buchtitel lässt genau das erwarten, nur kommt dieser Ausblick doch etwas spät, kurz und unfundiert vor.
Bedauerlich ist, dass sich das Buch in seiner Darstellung doch wieder auf eine personengebundene Geschichtserzählung stützt. Es kommen zwar immer mal wieder methodischem, kultur-, kunst-, sozial- und politikhistorische Exkurse vor (Verfassungen: zB S. 33f. und 213-8; Quellenmethodik: zB S. 38-40; etc.), doch sind sie klar in der Unterzahl. Die Darstellung entspricht dem althistorischen/antiken Bild des großen und wichtigen Individuums, das die Geschichte durch seine Un-/Taten vorantreibt. Es fehlt deutlich Themen- und Strukturgeschichte (vgl. dazu methodisch Colin Wells: Das römische Reich. Es hat abwechselnd ereignis- und strukturhistorische Themen).
Angenehm hilfreich sind allerdings noch die 4 gebündelten Bilderkompilationen (insgesamt 32 kommentierte Bilder, wobei allerdings auch Bilder 15 und 16 fehlen). Eine sehr fragmentarische und etwas unübersichtliche/verwirrende Zeittafel, eine recht ausführliche Lioteraturliste und ein Register sind dem Fließtext noch beigefügt.
Edit.
Um ehrlich mit euch zu sein, wollte ich (bevor ich mit dem Schreiben dieser "Rezension" began) dem Buch noch 4-5 Sterne geben. Nun sind es doch nur 2 geworden ! Das liegt daran, weil mir erst im Rückblick und mit Hilfe einiger Distanz die vielen Makel aufgefallen sind, die sich mMn nicht so leicht übersehen oder wegdiskutieren lassen. Tatsache scheint wohl zu sein, dass ich wohl noch kein wirklich gutes (!) Buch über japanische Geschichte gelesen habe und mir deshalb die differenzierte Bewertung nicht so leicht fällt.
- Daphne du Maurier
Die Vögel
(3)Aktuelle Rezension von: TheSaintJens Wawrczeck's Stimme ist gewöhnungsbedürftig... die ersten Minuten der Lesung der 1952 erschienen Novelle lassen an einem zufriedenstellenden Kauf dieses Hörbuches zweifeln...Doch mit zunehmender Zeit und fortschreitender Handlung entwickelt die Stimme des 1963 in Dänemark geborenen Schauspielers, Regisseurs, Sängers und Übersetzers eine eigene Atmosphäre und Faszination.
Die Novelle der Daphne du Maurier (1907-1989) erzählt von mysteriösen Kamikaze-Angriffen einer Vielzahl von kleinen, mittleren und größeren Vögeln an einem Dezembertag auf ein kleines Küstenstädtchen in Cornwall.Ein plötzlicher Wetterumschwung leitet ein bizarres Verhalten der gefiederten Umwelt des Küstenstädtchens ein, in welchem der Kriegsveteran Nat Hocken, der für den Bauern Mr. Triggs tageweise arbeitet, um seine kleine Militärpension aufzubessern und so seine Frau und beiden Kinder durchs Leben zu bringen.Er stellt das seltsame Verhalten an diesem kalten Dezembermorgen fest, doch die Richtigkeit seiner Vermutungen bestätigt sich erst in der kommenden Nacht, als sein Haus von kleineren Vögeln angegriffen wird, die sich ihren Weg durch Fenster in das Kinderzimmer bahnen und die Kinder in Panik versetzen.Die Attacken steigern sich, werden aber nur von Hocken ernst genommen... als schlußendlich die BBC von ähnlichen massiven Vogelattacken in ganz England berichtet, ist es schon beinah zu spät für die Bewohner des Küstenstädtchens...
Man lauscht diesem Hörbuch, welches in Wawrczeck's eigenem Hörbuch-Label AUDOBA erschienen ist, mit zunehmender Spannung und angenehmem Grusel.Der Sprecher erzeugt gekonnt durch perfektem Einsatz verschiedener Stimmlagen eine spürbare Atmosphäre der Angst.
Du Maurier liefert uns in dieser Novelle, die als Allegorie auf die Luftangriffe London's während des II. Weltkriegs (speziell während "The Blitz") verstanden werden kann, auch interessante Ideen und Ansätze, was das Verhalten der Vögel ausgelöst haben könnte und gibt uns damit mehr, als die Verfilmung Hitchcock's von 1963. Somit erscheinen die Geschehnisse plausibler und realer. Der Meister des Suspense hat sich aber nur gewisser Teile der Geschichte angenommen, um aus diesen Elementen einen Film über ein anderes Thema, als in "The Birds" beschrieben, zu machen.
Der Roman ist spannend, originell, überrascht und besticht mit einem Schluß, der in seiner Prägnanz nochmals das Unerwartete aus luftigen Höhen potenziert.

