Bücher mit dem Tag "kamtschatka"
10 Bücher
- Tom Rob Smith
Kolyma
(286)Aktuelle Rezension von: katha84Leo hat sein Leben geändert. Er leitet inzwischen das geheime Morddezernat und versucht sich so zumindest von einem Teil seiner Schuld rein zu waschen. Zusammen mit seiner Frau versucht er Soja und Elena eine neue Familie zu geben. Aber grade Sofa kann Leo den Tod ihrer Eltern nicht verzeihen. Und dann taucht auch noch jemand aus Leos Vergangenheit auf und scheint alles zu bedrohen, was er sich aufgebaut hat. Kann er seine Familie noch retten oder ist alles verloren?
Der zweite Teil hat mich längst nicht so gepackt, wie Band 1. Aber das ändert nichts daran, dass es wieder ein sehr gutes Buch war. Voller Schrecken und Grausamkeiten, die man sich gar nicht vorstellen will. Grade die Kapitel in Kolyma sind ziemlich hart. Aber es ist Sojas Geschichte und ihr unglaubliches Leid, das einen so mitnimmt. Tom Rob Smith hat einen sehr eindringlichen Schreibstil und die Story bringt einen unwillkürlich zum nachdenken. Vieles geschieht hier aus Rache und Hass. Und auch wenn man das vielleicht nachvollziehen kann, da Leo wirklich schlimme Dinge getan hat, macht mich das alles ziemlich traurig und fassungslos. Keine leichte Kost - grade auch, in der heutigen Zeit.
- Roger Willemsen
Die Enden der Welt
(89)Aktuelle Rezension von: Anne_B_Wie ihr schon nach dem von mir vergebenen Titel erkennen könnt, fand ich das Buch langweilig. Ich habe nur die ersten 50 Seiten geschafft. Mir hat die Sprache nicht gefallen, es war so als ob der Autor vor sich hin schreiben würde, ziellos. Ich konnte keinen Mehrwert daran erkennen, das Buch weiter zu lesen. Die Idee war eigentlich sehr schön, die Umsetzung dafür... naja. Nicht so gut.
- Fredrik Sjöberg
Die Fliegenfalle
(12)Aktuelle Rezension von: yokoKann sich Richtiges falsch anfühlen? Es kann. Das weiß ich nun mit einer großen Gewissheit. Komisch ist es, und ich verwandle mich bei dem Gedanken in einen Topf mit schiefem Deckel. Wie beim Buch „Fliegenfalle: Über das Glück der Versenkung in seltsame Passionen, die Seele des Sammlers, Fliegen und das Leben mit der Natur“ von Fredrik Sjöberg. Es ist eine wunderbare Lektüre. Aber auch schöne Bücher treffen uns manchmal nicht mitten ins Herz, weil eine Kleinigkeit fehlt. Was genau, können wir oft nicht sagen. Das Bruchstück taucht auf und bleibt beharrlich anwesend – egal, wie viel wir lesen. Und so ziehe ich mich heute zurück, schließe den Deckel und lasse das Buch selbst sprechen. Liebe Bücherfreunde, Yoko hat ja schon angekündigt, dass sie nicht ganz warm mit mir geworden ist. Trotzdem hat sie mich weitergelesen, weil sie mich mochte. Ich habe es in ihren Augen gesehen und gespürt, wie sie meine Seiten umgeblättert hat. Sie hat mich liebevoll in ihrer Büchertasche herumgetragen, unterwegs und im heimischen Sessel gelesen. Ich kann es ihr nicht übel nehmen, dass es nicht gefunkt hat, ich bin nämlich schon recht speziell. Mein Autor, Fredrik Sjöberg, erzählt die Geschichte von einem Mann, der aus dem Leben aussteigt und sich auf einer Insel ganz den Fliegen widmet. Er folgt quasi seiner Berufung: „Ich hatte ein Talent für Fliegen.“ Besonders die Schwebefliegen haben es ihm angetan. Von denen gibt es nicht wenige. Er sammelt sie und behandelt sie wie ein verliebter Mann seine Liebste. Er streift durch die Natur und spürt sie auf. Von den Insekten gibt es so viele verschiedene Arten, dass einem fast schwindelig wird. Unser Sammler bleibt jedoch nicht allein in der Geschichte. Er dreht sich nicht nur im eigenen Kreis, weil Fredrik Sjöberg sehr raffiniert die Biographie von dem bekannten Entomologen, René Malaise, einarbeitet. Und der Blick über den Tellerrand geht weiter und führt euch, liebe Bücherfreunde, auch in die Welt der guten Literatur. Die liebt der Protagonist auch sehr. Hier und da streut er einzelne Passagen aus den Werken von D.H. Lawrence ein oder denkt über Milan Kunderas Roman „Die Langsamkeit“ nach. Dabei entschlüpfen dem Protagonisten interessante Ansichten wie diese hier: „Wenn alles langsamer ginge, würden wir alle mehr oder weniger verrückt werden und mit einer Aufrichtigkeit um Schnelligkeit flehen, in deren Nähe die Prediger der Bedächtigkeit nicht einmal ansatzweise kommen.“ Was bin ich nun also? Eine kleine Studie über Schwebefliegen, ein Dokument über das Leben eines Entomologen und ein philosophisches, nachdenkliches Werk. Wenn man mich liest, hört man die Wellen rauschen und verspürt da so einen Juckreiz am Arm, weil dort irgendwas krabbelt. Es ist angenehm warm, man räkelt sich glücklich am Strand und blinzelt vergnügt in die Sonne. Nichts ist fremd, alles ist vertraut, alles ist richtig, selbst wenn es sich hier und da falsch anfühlt. So ist es wohl als schräges gutes Buch. - Julia Phillips
Das Verschwinden der Erde
(128)Aktuelle Rezension von: Annii_readsMega interessantes Setting und coole Umsetzung... fand es bisschen schade, dass man von manchen Charakteren nur einmal und dann nie wieder was gehört hat, aber die ganzen Verknüpfungen gegen Ende hin waren extrem gut ausgeklügelt. Auch, dass man durch die unterschiedlichen PoVs nochmal andere Blickwinkel (positive und negative) auf vereinzelte Personen bekommen hat, fand ich sehr cool.
- Marcelo Figueras
Kamtschatka
(28)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzerherzerwärmend-liebevolle story in harten zeiten.klasse - Julia Phillips
Disappearing Earth: A novel (English Edition)
(5)Aktuelle Rezension von: Nicolai_LevinWas wissen wir über die Kamtschatka? Ich für mein Teil herzlich wenig: Ein Landstrich im äußersten Osten Russlands, eisigkalt, Vulkane, Bären, Lachse. (Also das mit den Lachsen nehme ich an, denn in Alaska gibt es auch welche - und Alaska ist ja gleich ums Eck, einmal rüber über die Dings … die Beringstraße …)
Julia Phillips war auf Kamtschatka, ein Jahr lang als Fulbright-Stipendiatin, und sie hat aus ihren Beobachtungen ein Buch gemacht: „Disappearing Earth“. Das Ganze ist kein Roman, aber fiktional, hat keine Hauptfigur, für jeden Monat ein Kapitel, ein Jahr lang, und jedes Kapitel von einer anderen Stimme erzählt. Für ethnografische Näherungen scheint das eine geeignete Methode zu sein, Juli Zeh hat es auch so gemacht, als sie uns mit „Unterleuten“ das fremde Brandenburg näherbringen wollte.
Trifft die Autorin den Ton? Den Pulsschlag der Gegend? Die Tonlage der Kultur? Ich weiß es nicht, ich kenn mich ja in Kamtschatka nicht aus. Mein Gemüt trifft sie jedenfalls, mich sprechen sie an, diese Stimmen aus dem fernen, faszinierenden Land. Denn es sind universelle Probleme, die sie treiben, neun Stunden Zeitunterschied von Moskau entfernt und auf dem Landweg unerreichbar: Die russischstämmigen Städter mit ihren Verwaltungsjobs ebenso wie die traditionsbewussten Einheimischen in den pittoresken Museumsdörfern, in denen die Alten noch während der Sommer mit den Rentieren ziehen. Es sind Geschichten vom Festhalten und Loslassen, vom Finden und Verlieren von Liebe, von jeder Generation, die sich selbst neu zurechtfinden muss in einer fundamental veränderten Welt, auch da, wo sich Polarfuchs und Schneehase Gute Nacht sagen, wo Rubelkurs und Fischfangquoten über den Wohlstand bestimmen.
Phillips’ Stimmen sind miteinander verbunden, und alle eint das große Aufregerthema des berichteten Jahres, als zwei Mädchen einfach so verschwunden sind, mitten im Touristentrubel im August am Strand von Petropavlovsk. Das fügt sich alles zu einem sehr runden Ganzen, einzig der Schluss hat mich enttäuscht, auch wenn er sich aufgedrängt haben mag. Ich will hier nicht spoilern, aber ein weniger deutliches Ende hätte mir besser gefallen, von mir aus hätte die Kamtschatka eines ihrer Geheimnisse behalten dürfen …
- Beau Riffenburgh
Die Entdeckung der Welt
(2)Aktuelle Rezension von: buch_ratteEin höchst interessantes Buch über die Entdeckungen unserer Welt. Die Zeit vor Kolumbus wird nur knapp angeschnitten, das Zeitalter danach dafür um so ausführlicher. Was dieses Buch von anderen abhebt sind die Beigaben. es enthält sehr interessante Faksimiles, wie z.B. Briefe, Einkaufslisten, Tagebucheintragungen... Freundlicherweise sind im Anhang die Übersetzungen oder Zusammenfassungen vorhanden. Dieses Buch ist ein MUSS für alle Fans von Entdeckungsrisen. Natürlich deckt es nicht alle ab, aber doch die wichtigsten bzw. interessanten der letzten 500 Jahre. - 8
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