Bücher mit dem Tag "kanada"
1.084 Bücher
- Frank Schätzing
Der Schwarm
(5.426)Aktuelle Rezension von: _seitenreise_In Der Schwarm häufen sich weltweit merkwürdige Ereignisse rund um die Ozeane: aggressive Tiere, mysteriöse Tiefsee-Aktivitäten, unerklärliche Naturkatastrophen. Ein internationales Forscherteam entdeckt schließlich, dass die Natur selbst der Auslöser sein könnte – und dass sie zurückschlägt.
Nach dem großen Hype um das Buch hatte ich hohe Erwartungen – und wurde nicht enttäuscht. Schon der Prolog ist spannend und zieht einen mitten in die Handlung. Ich war sofort gefesselt und fand auch die vielen wissenschaftlichen Details unglaublich interessant – auch wenn ich mir nicht alles merken konnte 😅.
Das Buch bietet zahlreiche Schauplätze und eine große Anzahl an Charakteren, aber wenn man sich davon nicht einschüchtern lässt, kommt man sehr gut durch die Handlung. Die wichtigen Figuren bleiben präsent, und ihre Perspektiven fügen sich nach und nach zu einem stimmigen Gesamtbild.
Besonders spannend fand ich den Mittelteil und das Ende des ersten Teils – echte Pageturner-Momente! Im zweiten Teil geht es zwar stellenweise etwas ruhiger zu, aber dafür werden wichtige Entwicklungen vorbereitet, die das spektakuläre Finale tragen.
Der Schwarm ist ein echter Wissenschaftsthriller, der seinen Namen verdient: fundiert recherchiert, intelligent konstruiert und mit einem beunruhigend aktuellen Thema. Man muss nicht jedes Detail verstehen – aber wer sich darauf einlässt, wird mit einem mitreißenden Leseerlebnis belohnt. Eine klare Empfehlung – auch wenn 700 Seiten vielleicht gereicht hätten. 😉
- David Foster Wallace
Unendlicher Spaß
(178)Aktuelle Rezension von: MaternaKuhnDieses Werk ist der Ironman der Literatur. Wer dieses Buch wirklich bis zur letzten Zeile durchgehalten hat, sollte vom Kiepenheuer & Witsch Verlag ein Finisher-T-Shirt zugeschickt bekommen. Mit 1551 Seiten oder 3.486 KB setzt David Foster Wallace alles daran, in Marcel Proust’s Fussstapfen zu treten. Die ganz persönliche Lesezeit betrug ein Jahr. War es eine verlorene Zeit? Machen wir uns auf die Suche.Gewöhnlicherweise beginnt eine Rezension mit einer Zusammenfassung des Inhalts in Stichworten. Aber bei Foster Wallace ist nichts gewöhnlich, schon gar nicht der Inhalt. Es geht im weitesten Sinne um eine Tennisakademie. Es geht zum Beispiel auch um James O. Incandenza, den exzentrischen Gründer dieser Tennisakademie, der gleichzeitig auch Regisseur ebenso exzentrischer Kurzfilme war, bevor er sich irgendwann mit dem Kopf in der Mikrowelle das Leben nahm. Seine Frau und seine Söhne waren oder sind Teil der Akademie; die einen als Spieler, die Mutter als Dozentin und Co-Rektorin. Es geht aber auch um ein Heim für Suchtabhängige jeder Couleur, das nur unweit von der Tennisakademie beheimatet ist. Und es geht um eine kanadische Widerstandsgruppe von Rollstuhlfahrern, die aus irgendeinem bis zum Schluß unbekannten Grund hinter einer Videokassette aus dem Schöpfungsfundus von Incandenza herjagen. Wobei kanadisch eigentlich nicht richtig ist, weil sich in dem futuristisch angelegten Roman Kanada mit den USA und Mexiko zu den sogenannten O.N.A.N.-Staaten zusammengeschlossen hat.Der Versuch einer Inhaltsangabe muss an dieser Stelle wegen Sinnlosigkeit abgebrochen werden. Wer nach Inhalt oder gar einem durchgehenden Handlungsfaden sucht, ist bei Unendlicher Spaß falsch. Der Autor wirft dem Leser Mosaiksteine zu, die dieser die längste Zeit versucht, mühsam zu einem Bild zusammenzusetzen, um am Schluss zu erfahren, dass es gar kein Bild gibt. Der Roman endet an einer scheinbar beliebigen Stelle. Das Werk lebt vom Augenblick. Seite für Seite.Irgendwann erkennt man, dass man seinen gewohnten Stil des Buchlesens adaptieren und sich einer neuen Dimension des Lesens öffnen muss. Als wenn man im Kunstmuseum von den alten Meistern des Mittelalters zum allerersten Mal in die Abteilung für abstrakte Kunst wechselt. Und so wie man in einem abstrakten Gemälde nicht nach Gegenständen suchen sollte, muss man Foster Wallace seitenlang einfach nur auf sich wirken lassen. Der Mann ist ein linguistischer Vulkan, sein sprachliches Repertoire ist beeindruckend. Und wo seine/unsere Sprache nicht ausreicht, erfindet er einfach neue Worte und Begrifflichkeiten. Deshalb auch grenzenlose Hochachtung für Ulrich Blumenbach, der in der Tat fünf (!) Jahre an der Übersetzung gearbeitet hat und es zum Beispiel schaffte, nicht nur die komplexesten Wortschöpfungen zu intonieren, sondern zum Beispiel auch schwierige, eher lautmalerische Passagen mit englischer Sprache und Schweizer Akzent ins deutsche Pendant zu transferieren.Natürlich hat solch ein Buch zwangsläufig auch seine Längen und Hänger, und das nicht zu knapp. Dann ist der Leser der Wanderer durch die Wüste, wartend auf die nächste Oase. Und die liefert Foster Wallace sehr zuverlässig immer wieder. Als dieses Werk entstand, musste sich sein Kopf wie ein sprühender Geysir anfühlen, denn das Buch ist ein Spiegelbild seiner unbändigen Kreativität, seiner Schaffenskraft, seiner Energie, seiner Kompetenz in vielen Themen, aber auch seiner mentalen Verwirrungen. Allein seine Fußnoten erstrecken sich oft über viele Seiten und haben wiederum weitere Fußnoten, weil er es offensichtlich nie ganz schaffte, alles unterzubringen, was ihm in den Sinn kam. Allerdings wird in manchen Passagen auch deutlich, wie schmal der Grat zwischen Genialität und Schrott oft ist.Unendlicher Spaß gilt als ein zentrales Werk der US-amerikanischen Literatur der 1990er Jahre und wurde vom Time Magazin zu den 100 besten englischsprachigen Romanen gerechnet. Diese Einschätzung erfuhr posthum eine weitere Aufwertung. Wallace nahm sich 2008 nach schweren Depressionsphasen und langer Alkoholabhängigkeit im Alter von 46 Jahren das Leben.Wer sich an dieses Werk heranwagt, sollte sich von den standardisierten Lese-Erwartungen loslösen, viel Zeit haben und sollte offen sein für experimentelle Literatur. Dann kann Unendlicher Spaß eine bereichernde Erfahrung sein. - Emma Hooper
Etta and Otto and Russell and James
(63)Aktuelle Rezension von: SchlehenfeeEines Tages macht sich die 82jährige Etta auf den Weg ans Meer, quer durch Kanada. Ihr Mann Otto bleibt zu Hause und versucht, alleine zurechtzukommen. Doch Etta vergisst allmählich Dinge, Otto erinnert sich an fast alles. Und dann ist da noch Russell, der Nachbar, der selbst in Etta verliebt war. Und James, ein Koyote, der Ettas Begleiter auf der Wanderung ist. Auf dem Weg erzählen sie ihr Leben: von der Liebe, vom Krieg und einer Farm in der staubigen Einöde Saskatchewans, vom Backen und vom Briefeschreiben.
Emma Hoopers Roman mit dem langen Titel ist ein bezaubernder, ein leiser Roman, der sich nicht vieler Worte bedient. Manchmal erschließt sich die Bedeutung nicht direkt, viele Passagen sind näher an einem Traum als an der Realität, z.B. Ettas Unterhaltungen mit James. Die Autorin überlässt dem Leser die Entscheidung, was geschieht und was nicht. So ist das Ende sehr offen für verschiedene Interpretationen. Diese Unbestimmtheit der Erzählung war mir manchmal etwas zu viel des Guten und ich habe nach tieferen Bedeutungen gesucht. Ich habe viel über die Handlung nachgedacht und bin mir bei den phantastischeren Elementen immer noch nicht sicher, was ich davon halten soll. Daher schwanke ich zwischen 4 und 5 Sternen.
Die Sprache ist sehr spartanisch und auf das Wichtigste beschränkt. Trotzdem konnte mich die Erzählung vom ärmlichen Leben auf einer Farm, von der Beziehung von Etta mit Otto und Russell und von Ottos Erlebnissen in Europa im 2. Weltkrieg fesseln und zutiefst berühren. Letzten Endes kommt es bei „Etta and Otto and Russell and James“ wohl auch eher auf die zwischenmenschlichen Beziehungen und die Erinnerungen der Charaktere als auf die äußere Handlung an. In dieser Hinsicht konnte mich das Buch überzeugen. - E. L. James
Grey - Fifty Shades of Grey von Christian selbst erzählt
(1.144)Aktuelle Rezension von: RosenMidnightDie Geschichte von Ana und Christian aus Shades of Grey hat international einen Hype ausgelöst und es dürfte schwierig werden, jemanden zu finden, der nicht zumindest mal von Shades of Grey gehört hat.
Nachdem die Geschichte ursprünglich ganz aus Anas Perspektive erzählt wurde, hat die Autorin die Reihe nun durch Christians Perspektive ergänzt. Es ist Unterhaltung gewürzt mit Erotik und überraschendem Tiefgang, denn Christian ist ein durchaus komplexer und interessanter Charakter, den ich persönlich viel spannender finde als Ana. Seine Perspektive kennenzulernen und in seine Gedankenwelt einzutauchen macht ihn realistischer und wirklicher, weniger gottgleich und perfekt sondern menschlicher als aus Anas Perspektive und dadurch faszinierender als in der ursprünglichen Trilogie.
- Margaret Atwood
Der Report der Magd
(826)Aktuelle Rezension von: Denny089Die Geschichte spielt in der nahen Zukunft in der Republik Gilead, einem totalitären Staat, der auf dem Gebiet der ehemaligen Vereinigten Staaten errichtet wurde. Die Gesellschaft von Gilead ist extrem patriarchalisch und basiert auf einem fundamentalistischen christlichen Regime, das die Rechte aller Frauen drastisch eingeschränkt hat. Die Hauptprotagonistin, die unter dem Namen Desfred (engl. Offred) bekannt ist, ist eine der „Mägde“, Frauen, die gezwungen werden, Kinder für die elitere unfruchtbare Oberschicht zu gebären. Die Mägde haben keine eigenen Rechte und werden aufs strengste überwacht. Jeder "sogenannte" Fehltritt wird aufs strengste bestraft. Das Buch thematisiert die Themen Unterdrückung, Freiheit, Identität und Widerstand und warnt vor den Gefahren des Extremismus und der Entmenschlichung. Ich denke der Roman von 1985 ist auch heute, ein brandaktuelles Thema mit dem man sich unbedingt beschäftigen sollte.
- Stephenie Meyer
Biss zur Mittagsstunde (Bella und Edward 2)
(7.757)Aktuelle Rezension von: BrianaPHab größtenteils drauf gewartet, dass die Handlung weitergeht und endlich mal wieder was passiert. Dabei habe ich Edward absolut nicht vermisst. Ich wollte nur, dass die Handlung weiter geht...
- David Safier
Mieses Karma
(5.082)Aktuelle Rezension von: Gute_NachtInhalt
Moderatorin Kim Lange hat sich nichts mehr gewünscht als den deutschen Fernsehpreis. Endlich hält sie ihn triumphierend in den Händen. Schade nur, dass sie von den Trümmern einer russischen Raumstation erschlagen noch am selben Abend wird.
Kim erfährt im Jenseits, dass sie sehr viel mieses Karma in ihrem Leben gesammelt hat. Prompt folgt die Rechnung. Kim findet sich wieder in einem Erdloch. Mit sechs Beinen, Fühlern und einem wirklich dicken Po. Sie ist eine Ameise! Aber fortan Kuchenkrümel durch die Gegend zu schleppen - darauf hat Kim wenig Lust. Außerdem kann sie nicht zulassen, dass ihr Mann sich mit einer Neuen tröstet. Es gibt nur einen Ausweg: Gutes Karma muss her, damit es auf der Reinkarnationsleiter wieder aufwärts geht!
Fazit
Kurzweilige, unterhaltsame Urlaubslektüre - perfekt, wenn man mal nichts anspruchsvolles lesen möchte. Der Karma Gedanke wird hier in meinen Augen zwar etwas sehr eigennützig verfolgt und Kim Lange kommt anfangs äußerst unsympathisch rüber - dennoch fühlte ich mich gut unterhalten!
- Yann Martel
Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger 3D, 1 Blu-ray
(1.037)Aktuelle Rezension von: Fiona_CamarsEines der schönsten und ungewöhnlichen Bücher, die ich je gelesen habe. Das Setting ist merkwürdig, mit einem indischen Zoobesitzer Sohn. Die Geschichte mäandern erst hier hin und dorthin, bis plötzlich der (im Deutschen) namensgebende Schiffbruch passiert, bei dem sich der Junge auf einem kleinen Rettungsboot mit einer Handvoll bedauernswerten Tieren wiederfindet. Ungewohntes Ende. Tolle Geschichte!
- Ilsa J. Bick
Ashes - Brennendes Herz
(780)Aktuelle Rezension von: Crazygirl1Das war absolut nicht das was ich erwartet habe. Eigentlich bin ich völlig ohne Erwartungen an das Buch rangegangen, aber mit einer Zombie-änlichen Apokalypse habe ich am allerwenigsten gerechnet. Zombie-ähnlich, weil man auch am Ende des Buches nicht wirklich sagen kann, was die Veränderten eigentlich sind. Denn völlig hirnlos scheinen sie nicht zu sein. Für ein Jugendbuch ist es sehr brutal, blutig und grausam bis ins Detail. Die im Klappentext angepriesene Liebe ist nur am Rande existent. Beides hat mir nichts ausgemacht. Im Gegenteil, es passte einfach zum Geschehen und grad die blutigen und brutalen Szenen Zeugen von der Düsternis die hier herrscht. Es geht hier nicht nur um körperliche Gewalt, sondern oft auch darum, was Menschen psychisch mit anderen anstellen, wie sehr sie andere täuschen und seelisch kaputt machen können. Alex versucht tapfer, sich all dem entgegen zu stellen, sich selbst treu zu bleiben. Was immer schwieriger wird...
Viele Grundzüge sind aus anderen Zombie Büchern/Filmen bekannt. Dennoch war es für mich sehr spannend, kurzweilig und unterhaltsam.
Allgemeiner Hinweis: Ich bin mit der Reihe schon durch und empfehle die Bücher ohne lange Pause dazwischen zu lesen. Es gibt kein "was bisher geschah..." und viele kleine Details, die nicht unwichtig sind, geraten doch schnell in vergessenheit
- John Irving
Bis ich dich finde
(396)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchFür 17,50 Euronen, preiswert viel zu lesen.
›Bis ich dich finde‹ ist die Geschichte des Schauspielers Jack Burns. Seine Mutter ist Tätowiererin, sein Vater ein Organist, der verschwunden ist. Ein Roman über Obsessionen und Freundschaften; über fehlende Väter und (zu) starke Mütter; über Kirchenorgeln, Ringen und Tattoos; über gestohlene Kindheit, trügerische Erinnerungen und über die Suche nach dem Vater.
Wir begleiten Jack Burns gute dreissig Jahre seines Lebens, sehr mühsam.
Der Roman ist John Irvings autobiographisches Buch, es ist mit Sicherheit sein Umfänglichstes mit 1039 Seiten.
Das Buch ist gefüllt mit typischen skurrilen Elementen.
Für mich viel zu ausschweifend und langatmig erzählt.
Eines der wenigen Bücher die ich immer wieder unterbrach und mich aufraffen mußte es weiter zu lesen.
Schlußendlich, ich habe schon wesentlich bessere Irvings gelesen.
- Sarah Sprinz
What if we Drown
(800)Aktuelle Rezension von: Chelybean_xxIch fand diese Geschichte einfach nur wundervoll und süß! Ich habe die Charakteren einfach nur ins Herz geschlossen und mit ihnen gefühlt!
Es ist in einen tollen Schreibstil geschrieben und das Setting ist toll! Das Buch greift auch schwierige Themen auf, die einen das Herz brechen!🥹🥹🥹
Ein weiteres Buch, dass ich mit guten Gewissen weiterempfehlen kann!
- Jacques Poulin
Volkswagen Blues
(41)Aktuelle Rezension von: M.Lehmann-PapeAmerikanische Franzosen oder französisches Amerika
Es ist ein langer Weg. Und es ist eine Art zu Reisen, die in der Regel eher jungen Leuten mit Abenteuerlust zugeschrieben wird und nicht mittelalten Schriftsellern, wie Jack es ist.
Mit einem alten VW „Bulli“ ist er auf Fahrt. Auf der Suche. Nach seinem Bruder, von dem wenig mehr aktuell geblieben ist als eine alte Postkarte.
Es beginnt in Gaspé, genauer in der Meeresbucht etwas außerhalb des kleinen Ortes.
„Vor der Abfahrt prüfte er wie immer drei Dinge: dem Ölstand, das Eis im Kühlschrank und den Keilriemen des Lüfterrads.
„Der VW war uralt und verrostet, aber der Motor lief bestens“. Was sogar die Heizung im Bulli angeht, wo der Kenner weiß, dass nicht wenige der alten Camping Gefährte Probleme mit den Heizbirnen haben.
Aber um den Wagen muss man sich erstmal keine Sorgen machen. Alt aber zuverlässig, wenn man gewisse Regeln beachtet. Mit hochklappbarem Dach versehen und gemütlich.
Eine Fahrt, auf der Jack nicht lange, eigentlich nur zwei Seiten zu Beginn der Lektüre, alleine bleibt. Ein junges Mädchen in Begleitung einer Katze steigt ein. Eigentlich nur für fünf Kilometer in die Stadt, aber auch das wird anders werden, als was sich Jack eigentlich vorgenommen hatte.
Wie das junge Mädchen, so ist die Fahrt mit verschiedenen Begegnungen versehen, kreuz und quer durch den Nordamerikanischen Kontinent und damit kreuz und quer durch die Zeit, durch die Traditionen, die Klischees, die Träume und Visionen ebenso, wie durch abgehalfterte Realitäten und Menschen mit je eigener Geschichte, die Spuren hinterlassen hat.
Und allmählich schält sich ein roter Faden der Erzählung heraus. Jack, der Bulli , die Katze und das Mädchen finden Spur um Spur längst vergangener Zeiten. Zeiten der Gewalt gegen Indianer, Zeiten der französischen Dominanz in verschiedenen Gebieten, die eine Spur der Verwüstung damals hinterlassen, die in der Gegenwart mehr als nur zu ahnen noch ist.
„Das „Feld“, wie sie es nannten, war eigentlich nur eine von Grasbüschelnd bewachsene Brachfläche hinter dem Trailer Park. Der Kater streunte dort gerne herum. Offenbar hatte er nicht sehr viel übrig für Asphalt“.
Vielleicht auch nicht viel über für die Trostlosigkeit, die an manchen Stellen dem Land wie ein Geruch aus den Poren dringt in anonymen und verwahrlosenden Trailerparks genauso, wie im latent Gewaltgeschwängerten Chicago.
Und doch bietet diese Kulisse an Landschaften, Schönheit und Hässlichkeit, Moderne Erfolge und längst versiegte Träume den Hintergrund für nicht nur eine „Reise zu sich selbst“, die auch Leser außerhalb Amerikas an ihre Träume und die Veränderungen der Welt im Lauf der Jahrzehnte erinnert mitsamt der Frage, was das eigentlich ist, die eigene Person. Wie man so geworden ist, wie man ist und ob es einen Ausgang hinein in erfülltere und glücklichere Zeiten hingeben kann. Es ist dabei nicht unerheblich, dass Jack genau 40 Jahre alt geworden ist. Halbzeit im Leben quasi. Und Zeit für das eigene Erwachsenwerden, was in diesem Werk heißt, sich auf die Reise zu vielen orten hin zu begeben und am Ende darauf zu achten, ob und was all die Begegnungen innerlich auslösen.
Ein „privaten Talk“ mit einer „nackten Frau“, auch wenn dieser nur einen Dollar kostet, wird da nicht sonderlich hilfreich sein. Außer einen schalen Geschmack zurückzulassen.
In kurzen Kapiteln und sehr flüssig im Stil zieht Pulin den Leser unentwegt tiefer in die Persönlichkeiten und Lebensgeschichten seiner Protagonisten herein und bietet so am Ende eine wunderbare Lektüre über das Leben selbst und die große Reise, die dieses an sich darstellt.
- Krystyna Kuhn
Das Tal. Die Katastrophe
(86)Aktuelle Rezension von: Buchlieb-SchnabelDie Geschichte an sich finde ich sehr gut und auch der Anfang steigert das Interesse immer mehr. Diese Anspielungen auf die gefährliche Vergangenheit der Geschwister wurde aber für mich von mal zu mal nervieger. Auch dauert es sehr lange bis das Spektakel in gang kommt und es mal wirklich was interessanten passiert.
Die Sprecherin selbst trägt dazu auch noch bei in dem sie so betont langsam und ausdruckslos erzählt. Zwischen dirn dachte ich dann sie hat gar keine Lust diese Geschichte zu lesen. Auch fand ich es sehr schwer manchmal nach zuvollziehen wer gerade was gesagt hat weil die Dialoge an ein paar stellen sehr ineinander übergehen. Was mich aber am meisten gestört hat, waren diese unterschwelligen hinweise auf irgendetwas magisches oder unheimliches was nie begründet oder ausgeklärt wird. Und was hat bitte dieser Junge mit seinen Zahlen, dass muss doch mal erklärt werden warum.
Ich finde einfach man wird hier in eine Geschichte hineingeworfen und der ganze Kontext den man bräuchte fehlt. Für mich steht fest die nächsten Teile spar ich mir.
- Sarah Sprinz
Infinity Falling - Mess Me Up
(320)Aktuelle Rezension von: JustmeAnikaaaInfinity Falling hat mich von der ersten Seite an mitgerissen. Sarah Sprinz schafft es, eine Geschichte zu erzählen, die nicht nur emotional berührt, sondern auch tief unter die Haut geht. Ich habe mich unglaublich gut in die Charaktere hinein fühlen können. Ihre Gedanken, Gefühle und Kämpfe waren authentisch und greifbar, dass ich stellenweise das Gefühl hatte, direkt an ihrer Seite zu stehen.
Besonders beeindruckt hat mich, wie realitätsnah und feinfühlig die Autorin gesellschaftlich relevante Themen behandelt hat. Die zum Teil angesprochenen Probleme unserer heutigen Welt wurden nicht beschönigt oder überdramatisiert, sondern sehr realistisch und nachvollziehbar dargestellt. Die Emotionen waren dabei stets passend und ehrlich.
Infinity Falling war für mich viel mehr als nur ein Liebesroman – es ist ein Buch, das mich nachhaltig beeindruckt hat. Die Geschichte erzählt nicht nur von Liebe, sondern auch von der Suche nach sich selbst, dem Mut, seinen eigenen Weg zu gehen, und der Stärke, für sich und andere einzustehen. Es ist eines dieser Bücher, das man nicht einfach zuschlägt und vergisst – es bleibt im Herzen und begleitet einen noch lange.
- Laetitia Colombani
Der Zopf
(1.026)Aktuelle Rezension von: kiramoellerDrei Frauen, drei Kontinente, drei Lebenswege – scheinbar unabhängig voneinander, und doch miteinander verbunden. Das Buch erzählt von Mut, Kampfgeist und dem Streben nach Selbstbestimmung. Jede Geschichte für sich berührt auf ihre eigene Weise: die einer indischen Kastenlosen, die gegen die Ungerechtigkeit ihrer Herkunft kämpft; die einer sizilianischen Mutter, die sich plötzlich allein einer schweren Krankheit gegenübersieht; und die einer erfolgreichen Kanadierin, die gezwungen ist, ihr Leben neu zu ordnen.
Der Schreibstil ist schnörkellos, klar und gleichzeitig einfühlsam. Die Kapitel sind kurz gehalten und wechseln regelmäßig zwischen den drei Perspektiven, was das Lesen dynamisch und abwechslungsreich macht. Es entsteht ein Gefühl von Verbindung, lange bevor diese im Buch konkret wird.
Besonders stark wirkt die symbolische Kraft des „Zopfs“, der die Schicksale der Frauen miteinander verknüpft. Die Idee ist schön umgesetzt, auch wenn einige Wendungen etwas vorhersehbar sind. Die emotionale Wirkung bleibt dennoch nicht aus.
Es ist ein Buch, das Mut macht, Hoffnung schenkt und dabei Themen wie Frauenrechte, soziale Ungleichheit und Selbstermächtigung in den Fokus stellt – ohne pathetisch zu werden.
- Emily St. John Mandel
Das Licht der letzten Tage
(394)Aktuelle Rezension von: glamourjunkiesStation Eleven bzw. Das Licht der letzten Tage ist ein post-apokalyptischer Roman mit zwei Erzählsträngen.
In einem nicht näher bestimmten hier und jetzt folgen wir einem Schauspieler – Arthur Leander – und den Menschen in seinem Leben. An dem Tag, an dem die Pandemie ausbricht, bricht er mit einem Herzinfarkt auf der Bühne zusammen.
Innerhalb weniger Tage breitet sich die Pandemie auf der ganzen Welt aus und die Zivilisation bricht komplett zusammen.
20 Jahre später folgen wir Kirsten, die mit einer Gruppe Schauspieler*innen und Musiker*innen durch Nordamerika zieht und Shakespeare aufführt. Durch sie erfahren wir, wie sich das Leben der wenigen Überlebenden entwickelt hat.
Alles scheint sich beruhigt zu haben.Ich habe mich ehrlich gesagt über den Klappentext im deutschen geärgert, weil der für mich etwas spoilert, was gar nicht sein muss. Aber die Beschreibung im englischen finde ich sehr passend.
Das ganze ist eine wirklich schöne Erzählung über Menschen, deren Leben durch Begegnungen verbunden sind.
Der Hintergrund, vor dem ihre Leben erzählt werden, ist eine weltweite Pandemie, die innerhalb kürzester Zeit das Leben völlig verändert. Das Buch wurde schon 2014 geschrieben und ist wohl durch Corona nochmal neu wahrgenommen worden. 2020 wurde es in eine Serie verfilmt.
Dafür, dass es auch etwas düster ist, finde ich es ein recht hoffnungsvolles Buch.Ich finde es sehr unterhaltsam geschrieben und flüssig erzählt.
Weil die beiden Erzählstränge ineinander verwoben sind, hab ich mich zwischendurch mal gefragt, wo die Geschichte denn wohl hin will.
Die Autorin schafft es immer wieder das Tempo, oder die Richtung der Geschichte zu änder, so das für mich oft recht offen war, was passieren wird. So, wie sie die Reise dann letztlich anlegt, fand ich schön. - Erik Lorenz
Die Geschichte des Sitting Bull.
(21)Aktuelle Rezension von: Ellaa_Meine Meinung:
•Achtung! Enthält Spuren von Spoilern!• Dieses Buch steckt voller Details, die mit Liebe und viel Mühe ausgearbeitet wurden- das merkt man mit jeder Seite. Wir begleiten den Häuptling Sitting Bull auf seinen Weg als kleinen Jungen- bis hin zum erwachsenen Mann und als Beschützer seines Volkes. Ich kann schonmal sagen: Hin- und wieder hat man definitiv einen Kloß im Hals! Eine tragische, bewegende Geschichte.
Cover: Das Cover des Buches hat mir sofort gefallen. :)
Wir sehen zunächst das stolze Gesicht eines Mannes- hohe Wangenknochen, sein alterndes Gesicht voller Ernst und Anmut, welches uns entgegenblickt. Rechts kann man einen Adler erkennen, weiter links einen Soldaten mit blauer Uniform auf braunem Pferd. Alles Dinge die uns in diesem Buch begleiten werden.
Unten ist ein Tal abgebildet- sehr grün, mit einem Fluss und umgeben von Fels und Gestein.
Das Ganze wirkt wie gemalt- was es defintiv auch wurde. Ein super schönes Cover, welches zum Stöbern einlädt. Noch ein absolutes Pluspünktchen, sind die unzähligen, teils atemberaubenden Illustrationen! Egal ob es kleine Abbildungen von z.b. Friedenspfeifen sind oder abstrakte, riesige Bilder zu Schlachten. Hier kommt garantiert jeder auf seine Kosten. :)
Schreibstil: Der Schreibstil war insgesamt gut verständlich und hat mir daher ganz gut gefallen. Wie für eine Biographie typisch, (auch wenn sie geschichtenhaft aufgezogen wurde) ist alles sehr sachlich geschrieben worden.
Hier gibt es wenig Emotionen, aber ich mochte das distanzierte erzählen dennoch gerne. Es ist unparteiisch, obwohl man trotzdem die tiefe Bewunderung des Autors herauslesen kann. Kein Wunder bei so einem herausragenden Häuptling, der soviel für sein Volk geleistet hat.
Idee: Die Idee des Buches hat mir sehr Gut gefallen.
Das Buch lässt sich in eine Einführung, einen Hauptteil und ein Nachwort gliedern.
Die Einführung fande ich wirklich sehr schön. Wir lernen einen Jungen und seinen Großvater kennen, der ihm, jetzt wo er alt genug ist, seine Stammesgeschichte erzählen möchte. Er soll die Traditionen lernen und die Geschichte des größten aller Häuptlinge erfahren: Des Sitting Bull.
Anhand von bemalten Stücken, die noch von Sitting Bull selbst gemalt wurden, erzählt der Großvater also seine Geschichte.
Und wir gelangen direkt in den Hauptteil.
Sitting Bull hat sich bereits als Kind und Jugendlicher einen Namen gemacht- er antwortet besonnen, entscheidet klug und kann schon erhebliche Erfolge in einzelnen Aufgaben erzielen. Schon mit jungen Jahren darf er an der wichtigen Büffeljagd teilnehmen, wo er auch sogleich einen tödlichen Schuss erzielen kann.
Nicht so wie andere, nimmt er nicht den nächstbesten Büffel- welches eine Kuh mit Kalb gewesen wäre, sondern entscheidet sich um. Eine weise und hochachtungsvolle Entscheidung, wie man es auch in der weiteren Geschichte von ihm gewohnt ist. Sein Volk wird nämlich unmittelbar bedroht: Blauröcke (Soldaten) und somit auch "Weißgesichter" töten die für sie lebensnotwendigen Büffel, stehlen ihr Land und es kommt immermehr zu Übergriffen.
Jeder einzige Ureinwohner muss sich Angst um seine Zukunft machen. Eine nie dagewesene Bedrohung kommt direkt auf sie zu.. und wir begleiten Sitting Bull auf diesem Umschwung und lebensveränderten Werdegang.
Insgesamt ist die Geschichte herrlich erzählt worden- die einzelnen Etappen werden künstlerisch untermalt und gut herübergebracht. Ab und an hat mir jedoch die Tiefe und Emotion etwas gefehlt. Ich habe mir eine Story gewünscht, in der man noch das Lagerfeuer knistern hört und sich tief in alles hineinfühlen kann, dass war jedoch nur teilweise der Fall. Schade- denn das Buch hat wie schon erwähnt, locker leichte Romanzüge an sich.Kapitel: In diesem Buch steigerte sich die Spannung von Kapitel zu Kapitel. Obwohl man weiß, wie die Geschichte letzten Endes ausgehen wird, fiebert und leidet man doch mit den "native americans" mit. Die kleinen Lichtblicke und die große Hoffnung hat mich zutiefst berühren können. Es ist glaube ich kein Geheimnis, dass ich großen Respekt vor diesen Leuten habe. Ihre Verbundenheit mit der Natur, ist für mich ein Vorbild. Ihre Art zu Leben ein Rätsel, aber auch unheimlich spannend.
Das Ende zeigt auf, dass doch zum Schluss einiges von ihrer Kultur verloren gegangen ist- nicht, weil sie dass so wollten, sondern weil sie mehr oder weniger dazu gezwungen wurden. Jedoch sind sie dabei, dass wissen darum wieder weiterzugeben.. und das ist auch gut so. Wie schade wäre es, wenn nichts von ihren Traditionen übrig bleiben würde.
Charaktere: In diesem Buch lernen wir völlig verschiedene und unzählige Charaktere kennen.
Der wichtigste Charakter ist die Hauptfigur Sitting Bull.
Sitting Bull ist ein unheimlich faszinierender Mann. Vom Springenden Dachs (Kindername), erarbeitet er sich schnell den Namen Sitting Bull (soviel wie: Der Bulle der sitzend über die Herde wacht). In seinem Leben gibt es auf und ab's an denen wir teilhaben dürfen. Wir lernen z.B. das es völlig normal ist, dass die Ureinwohner gleich mehrere Frauen hatten und alle unter einem Zelt wohnten. Auch Sitting Bulls Frauen und Kinder werden kurz angeschnitten.
Eine sehr wichtige Person in seinem Leben ist z.B. Sein Vater: Jumping Bull. Allgemein kann man sagen, dass sein Vater und einige seiner männlichen Verwandten ihm sehr wichtig waren. Mit ihnen beratschlagt er sich und tauscht sich aus. Bekommt wichtige Tipps und Anmerkungen. Auch sein Adoptivbruder ist sein ein und alles.
Die Frauen spielen bei ihm keine zentrale Rolle, wie es mir scheint.
Mein Fazit: Ich vergebe herzliche 4 Sterne. Dieses Buch ist ein Werk, welches das Leben des großen Häuptlings Sitting Bull beleuchtet und herrliche Einblicke in das Leben der Ureinwohner Amerikas bietet.
Wir dürfen Traditionen, Sitten und Bräuche miterleben und sind sogar in der Lage Vergleiche zu früher und heute anzustellen. Eine eher traurige Bilanz die definitiv nicht kalt lässt.
Kommt auch ihr auf die Reise Sitting Bulls mit? - Rick Riordan
Helden des Olymp 2: Der Sohn des Neptun
(660)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraDen zweiten Band der Helden des Olymp aus dem Jahr 2012 konnte ich zügig beenden. Ein Grund dafür: Percy Jackson ist wieder mit dabei. Schon der Titel Der Sohn des Neptun verrät, dass es hier wieder um den Sohn des Meeresgottes geht. In dieser fünfteiligen Reihe von Rick Riordan treffen Griechische und Römische Mythologie aufeinander. Zuletzt veröffentlichte der ehemalige Geschichts- und Englischlehrer dieses Jahr im Mai mit Tochter der Tiefe den ersten Fantasy-Einzelband. Das Buch steht schon auf meiner Wunschliste, aber bevor ich dazu komme es zu lesen, muss ich erst einmal die Helden des Olymp beenden.
Der 16-jährige Halbgott Percy Jackson hat sein Gedächtnis verloren. Zum Glück findet er im Camp Jupiter einen Unterschlupf, doch viele Mitglieder des Camps scheinen ihm gegenüber feindlich gesinnt zu sein. Glücklicherweise findet er in Frank Zhang und Hazel Levesque neue Freunde. Allerdings ist das Camp in Gefahr und Monster können plötzlich nicht mehr sterben. Percy muss sich entscheiden: Soll er der Prätorin Reyna bei der Verteidigung von Camp Jupiter helfen oder seine neu gewonnenen Freunde auf einer alles entscheidenden Rettungsmission begleiten? Dabei gibt es immer wieder einen Namen, der in seinen Gedanken aufblitzt: Annabeth.
„Die Damen mit den Schlangenhaaren gingen Percy langsam auf den Geist.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels. Ein typischer erster Satz für Riordan. Man steigt mitten in eine Actionszene ein, die merkwürdig erscheint und Fragen aufwirft. Vor allem aber platzt schon in ersten Satz die Bombe: Percy. Ich habe mich wahnsinnig gefreut, Percy nach über drei Jahren Pause wieder begleiten zu dürfen, obwohl in der Geschichte gerade einmal ein paar Monate vergangen sind. Es fühlt sich an wie einen alten Freund wiederzutreffen. Mit fast 550 Seiten und 52 Kapiteln ist Der Sohn des Neptun etwas kürzer als der Vorgänger. Als personale Erzähler im Präteritum berichten hier neben Percy auch seine neuen Freunde Hazel und Frank.
Eigentlich hätte ich an dieser Stelle gerne erklärt, inwiefern sich Percy seit dem Ende von Die letzte Göttin entwickelt hat, doch da nur wenig Zeit vergangen ist, ist er eigentlich ganz der Alte: ein gebräunter Sonnyboy mit schwarzer Surferfriese und meergrünen Augen. Eine Kleinigkeit hat sich aber doch verändert: Percy hat, genauso wie schon Jason, sein Gedächtnis verloren. Ansonsten ist er weiterhin der mutige, großherzige, loyale und witzige Typ wie zuvor. Er ist der geborene Anführer, geradezu makellos. Seine größte Schwäche ist auch gleichzeitig seine Stärke: die heldenhafte Treue. Percy ist sozusagen die Perfektion in Person, wäre er nicht noch Legastheniker mit ADHS. Und ja, natürlich merkt man, dass Percy der stereotype Good Guy und das geborene Alphatier ist. Da steckt erstaunlich wenig Tiefe drin, aber dennoch mag ich ihn wirklich gerne. Dass ich trotzdem viel Freude an dieser einseitigen Figur habe, mag nostalgische Verklärung sein. Er soll aber in erster Linie eine Identifikationsfigur für die Zielgruppe sein und dafür ist er optimal.
Was ich übrigens auch sehr an dieser Geschichte liebe, ist die Verschmelzung von Griechischer und Römischer Mythologie. So langsam lernt man nun die Olympier kennen, wie sie in Rom genannt und gesehen wurden: Jupiter, Juno, Merkur, Mars oder Venus. Neben all den actiongeladenen Heldengeschichten über Freundschaft und Selbstvertrauen, erlernt man hier auf unterhaltsame Weise Allgemeinwissen, mit dem man bestimmt irgendwann einmal punkten kann. Zwischendurch habe ich mir auch das gekürzte Hörbuch, gelesen von Marius Claren, angehört. Insgesamt ist es auch schön vorgetragen, allerdings überschlagen sich die Ereignisse so sehr, dass es teilweise im Minutentakt Ortswechsel gibt. Durch die gekürzte Fassung wurden auch sehr schöne Stellen weggelassen, die ich oft nachträglich gelesen habe, zum Beispiel als Percy und seine Freunde von einem Inuit mitgenommen werden, der von seinen Gottheiten erzählt.
Die Geschichte ist eine kunterbunte Mischung aus lustigen, spannenden und emotionalen Momenten gepaart mit ein paar Albernheiten und übernatürlich cooler Action. Eben typisch Riordan! Die Ereignisse überschlagen sich, sind jedoch auf langfristige Sicht oft wenig relevant, weshalb bei mir in der zweiten Hälfte, etwa ab Seite 350 eine Durststrecke aufkam. Ich habe etwa ein Woche gebraucht, um mich da wieder heraus zu kämpfen. Das spannende, aber knappe Finale macht dann aber doch wieder Vorfreude auf die Folgebände, denn nach dem Zuklappen des Buches hat man das Gefühl: Jetzt geht es erst richtig los.
Rick Riordans backt seine Bücher gefühlt immer mit derselben Backmischung. Man nehme einen Teenager von alleinerziehenden Eltern, gebe ihm göttliche Kräfte, verrühre es mit einer legendenumwobenen Mythologie, übernatürlichen Monsterkämpfen sowie einen apokalyptischen Bedrohung und backe das Ganze mit einer kryptischen Prophezeiung. Zum Schluss noch eine Prise Albernheiten mit Freunden und fertig ist etwas, das immer gut schmeckt, aber nie bahnbrechend ist. Ich hatte wirklich viel Spaß mit Der Sohn des Neptun, sogar noch mehr als mit Der verschwundene Halbgott. Es gibt zwar kleinere Stolpersteine, aber keinen tiefen Sturz, weshalb ich dem zweiten Band der Helden des Olymp aus dem Jahr 2012 vier von fünf Federn geben möchte. Auch wenn ich die Bücher von Riordan sehr mag, merke ich, dass mein Lesegeschmack sich langsam verändert. Gerade weil ich jetzt absolut an der obersten Grenze der Zielgruppe kratze, möchte ich diese Reihe noch beenden, bevor ich mich endgültig herausgewachsen fühle.
- Bianca Iosivoni
Golden Bay − How it hurts
(156)Aktuelle Rezension von: Alina1011"Golden Bay- How it hurts" von Bianca Iosivoni ist der zweite Teil der kanadischen second Chance Reihe.
Der Band geht nahtlos weiter nach Teil 1. Diesmal lesen wir aus der Sicht von Holden. Somit kann man ihm, im Gegensatz zum 1. Band besser verstehen und seine Handlungen nachvollziehen. Wobei es für mich nicht immer vorhersehbar war und dadurch ein Überraschungsmoment entstand. Auch in diesem Teil gab es einige Längen und die Story drehte sich im Kreis. Aber die letzten 70 Seiten nahmen stark an Fahrt auf. Auch hier wurde die Umgebung wenig beschrieben.
Der Schreibstil war wieder locker und leicht zu lesen, sodass man das Buch schnell lesen kann. Die Charaktere gefallen mich nicht so sehr. Zum einen weil man das Gefühl hat, sie wissen nicht was sie wollen, aber man merkt auch kaum eine Entwicklung,deswegen kommt die Geschichte auch nicht so richtig vorwärts.
Fazit: Das Buch hat mich nicht direkt umgehauen, aber es war eine klare Steigerung zu Band 1.und durch dem fiesen Cliffhänger werde ich auch bald dem 3. Teil lesen.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen
- Cheryl Kaye Tardif
WILDER FLUSS
(50)Aktuelle Rezension von: VirginyAls ein seltsamer alter Mann bei Del Hawthorne an der Uni auftaucht, ist sie zunächst verstört, aber irgendetwas an ihm kommt ihr bekannt vor.
Wie sich herausstellt, ist es Professor Schroeder, der Freund ihres vor 7 Jahren verstorbenen Vaters, beide waren gemeinsam auf einer Expedition am Nahanni River und gelten seitdem als tot.
Schroeder erzählt ihr, dass ihr geliebter Vater noch lebt und sie ihn retten muß, viel schlauer wird sie aus seinen gestammelten Worten allerdings nicht.
Doch nun ist ihr klar, sie muß sich einfach auf die Suche machen und bricht bald darauf mit einem verschlüsselten Notizbuch von Schroeder und einer kleinen Gruppe auf, die TJ, ihr Exfreund zusammengestellt hat, mit dabei ist auch Jake, der ehemalige Assistent ihres Vaters, der ihr schon bald den Kopf verdreht.
Ganz reibungslos läuft das Ganze jedoch nicht ab, irgendwer scheint die Suchaktion zu boykotieren und dann meldet sich auch noch Dels MS zu Wort...
Cheryl Kaye Tardifs "Wilder Fluss" beginnt spannend, wird für mich persönlich zum Ende hin aber immer unrealistischer.
Außerdem habe ich vor ein paar Jahren ein Buch gelesen, das iwie dieselbe Geschichte erzählte, nur spielte das am Amazonas.
Nichtsdestotrotz hat mich das Buch gut unterhalten und lies sich gut weglesen, dafür gibts von mir 3,5 Sterne, aufgerundet auf 4. - Sarah Graves
Das Kind im Wald
(24)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerDie Handlung:
Lizzie Snow zieht von der Großstadt in einen abgeschiedenen Ort namens Bearkill. Chevier Cody forderte die Unterstützung an, da in dem kleinen Ort mehrere Todesfälle an Polizisten vorgefallen sind, welche als Selbstmord oder Unfall öffentlich geschlossen worden sind.
Auch der Exfreund, Dylan Hudson, trifft sich mit Lizzie, da er eine Spur in Bearkill erfahren hatte, wo die Nichte von Lizzie gesehen wurde. Daher hat Lizzie nicht lang gezögert, um nach Bearkill zu ziehen.
Merkwürdige Ereignisse geschehen, viele Fälle, die aufgeklärt werden müssen.
Kann Lizzie die Fälle alle aufklären? Wird Lizzie ihre Nichte Kim finden?
"Ich hätte mehr unternehmen, früher zu suchen anfangen sollen. Ich hätte es nicht einfach auf sich beruhen lassen dürfen."
Seite 18
"Geh nach Hause. Leg Dich nicht mit Ihm an. Bitte."
Seite 192
Meine persönliche Meinung und Fazit:
Das Cover und Klappentext hat mir sehr gut gefallen, dass ich mich für dieses Buch entschieden habe und ich wurde nicht enttäuscht.
Der Schreibstil ist von Anfang spannend, flüssig, leicht zu lesen und man kann der Geschichte trotz Szenenwechsel immer folgen.
Der Aufbau der Handlungen sind gut zusammen gefasst und die Charaktere gut beschrieben.
Bis zum Ende hin habe ich stets zwischen den Tätern geschwankt und war überrascht, wer es tatsächlich gewesen ist.
Lizzie Snow fand ich von Anfang sympathisch, sowie auch Dylan.
Man erfährt von Mordfällen, wird in die Tatorte mit hineingezogen, ist bei den Ermittlungen dabei, und einiges mehr.
Das Ende jedoch war für mich jedoch etwas enttäuschend, aber ich will hier nicht verraten warum. Denn ob es ein Happy End gibt oder nicht verrate ich nicht, jedoch kommt es mir vor, als würde es einen zweiten Teil geben. Zumindest hoffe ich es.
Mein Fazit: Spannend, fließend, sehr gut beschrieben, mit einem "offenen" Ende. - Herman Melville
Moby Dick
(64)Aktuelle Rezension von: ConnanONealEinerseits ist dieses Buch oft der Grund, warum man mit der Kunst des Schreibens und dessen Lyrik eine Liebschaft eingeht und somit dem Lesen verfällt, andererseits macht es die überaus anspruchsvolle Sprache und Erzählweise von Herrn Melville eher zu einem Buch für Fortgeschrittene.
Im Prinzip geht es um die Waljagt; genauer gesagt um die Verfolgung eines ganz speziellen Geschöpfes. Das wars auch schon. Das interessante und spannende dabei ist die Liebe zum Detail, die kleinen angeschnittenen Nebenstorys und vor allem charakterliche Züge und deren Bredoullien untereinander.
- Lucy Maud Montgomery
Anne auf Green Gables
(402)Aktuelle Rezension von: Itsnotabout_HappyendingsHier ist meine Rezension zu "Anne auf Green Gables":
L.M. Montgomerys zeitloser Klassiker verzaubert auch heute noch mit seiner lebendigen Erzählweise und einer unvergesslichen Protagonistin. Die rothaarige Anne Shirley ist ein Waisenkind mit überbordender Fantasie und der besonderen Gabe, selbst in den alltäglichsten Dingen etwas Magisches zu entdecken. Als sie durch eine Verwechslung zu den alternden Geschwistern Matthew und Marilla Cuthbert nach Green Gables kommt, wirbelt sie deren geordnetes Leben gehörig durcheinander.
Die Stärke des Romans liegt in der authentischen Charakterentwicklung. Anne wächst dem Leser mit ihrer unbekümmerten Art, ihrem Hang zu dramatischen Ausdrucksweisen und ihrer gleichzeitigen Verletzlichkeit sofort ans Herz. Besonders berührend ist die sich langsam entwickelnde Beziehung zu der strengen Marilla, die trotz ihrer anfänglichen Ablehnung nach und nach von Annes Charme eingenommen wird. Auch die stille Verbindung zwischen Anne und dem schüchternen Matthew ist wunderbar einfühlsam geschildert.
Montgomery gelingt es meisterhaft, die malerische Landschaft von Prince Edward Island lebendig werden zu lassen. Ihre Naturbeschreibungen sind poetisch, ohne jemals überladen zu wirken. Die Autorin findet die perfekte Balance zwischen humorvollen Episoden - wie Annes Missgeschicke und ihre sprachlichen Eskapaden - und tiefgründigeren Momenten, die von Einsamkeit, dem Wunsch nach Zugehörigkeit und dem Erwachsenwerden handeln.
Die Geschichte besticht durch ihre zeitlose Relevanz. Themen wie Freundschaft, Selbstfindung und die Suche nach einem Platz im Leben sind heute genauso aktuell wie zur Entstehungszeit des Romans. Besonders gelungen ist die Darstellung von Annes Entwicklung vom impulsiven Kind zur jungen Frau, die lernt, ihre Fantasie und Kreativität mit den Anforderungen der realen Welt in Einklang zu bringen.
Ein kleiner Kritikpunkt könnte für manche Leser der gemächliche Erzählrhythmus sein, der sich Zeit für Details und Nebenepisoden nimmt. Doch gerade diese ruhige Erzählweise trägt zum besonderen Charme des Buches bei.
"Anne auf Green Gables" ist ein Roman, der Jung und Alt gleichermaßen anspricht und mit jeder Lektüre neue Facetten offenbart. Er ist eine Hommage an die Kraft der Fantasie und zeigt, wie ein einzelner Mensch das Leben aller um sich herum bereichern kann.
- Cheryl Strayed
Der große Trip zu dir selbst
(308)Aktuelle Rezension von: ShannonVon mir aus dürfte es gerne mehr Literatur zu wandernden Frauen geben. Diese hier ist auf der Suche nach sich selbst. Hätte ich mehr Landschaftsbeschreibung und weniger Nabelschau gehabt, wäre ich zufriedener mit dem Buch, aber alles in allem liegt hier ein lesenswertes Werk mit einer sexuell sehr selbstbewussten Frau vor, die eine für mich nicht ganz nachvollziehbare Mischung aus Proll und Intellektueller ist.