Bücher mit dem Tag "kanon"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "kanon" gekennzeichnet haben.

62 Bücher

  1. Cover des Buches Das Lied der Dunkelheit (ISBN: 9783453524767)
    Peter V. Brett

    Das Lied der Dunkelheit

     (1.202)
    Aktuelle Rezension von: Janine_Gut

    Arlens Welt hat mich bereits nach dem ersten Band in den Bann gezogen. Die Welt die Brett erschaffen hat, die nach unserem Zeitalter stattfindet, ist einfach nur fantastisch. Ich sehe den Nebel in der Morgen- oder Abenddämmerung nun mit ganz anderen Augen. Die Geschichte ist packend geschrieben und macht Lust auf mehr.

  2. Cover des Buches Das Flüstern der Nacht (ISBN: 9783453526112)
    Peter V. Brett

    Das Flüstern der Nacht

     (631)
    Aktuelle Rezension von: FraeuleinSpinnweb

    Zu Beginn entführt uns Peter V. Brett das erste Drittel des Buches über in die Wüste und zeigt uns die brutale und von Traditionen geprägte Vergangenheit von Jardir, der im ersten Band nur eine Nebenfigur war. Für Leser, die gerne mit Arlen, Leesha und Rojer mitfiebern wollen, ist das fürs Erste sehr ungewohnt und eventuell zäh, doch es erklärt die weiteren Schritte von Jardir ganz gut.

    Belohnt wird man anschließend mit einem lockeren Einstieg in das Leben unserer drei lieb gewonnenen Charaktere.

    Die Welt hat sich um das Tal der Holzfäller verändert und die Menschen kämpfen nun jede Nacht gegen die Dämonen.

    Doch aus dem Horc (der Hölle) haben sich neue, starke und intelligente Feinde erhoben, doch auch Jardir und sein Volk werden zu einer Gefahr, als sie gegen den Norden ziehen.

    Die neu eingeführten Hauptfiguren bringen frischen Wind und erweitern das Universum Thesa. Es bleibt weiterhin spannend 😊


  3. Cover des Buches Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins (ISBN: 9783596510979)
    Milan Kundera

    Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins

     (1.159)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Milan Kunderas "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" manifestiert sich als ein meisterhaftes Werk, das nicht nur den politischen Rahmen des Prager Frühlings einfängt, sondern auch tief in die Essenz menschlicher Gefühle eindringt. Diese Erzählung entfaltet sich als eine Symphonie von Leben und Liebe, durchtränkt von einer atmosphärischen Brillanz, die selbst den anspruchsvollsten Leser fesselt.

    Kundera webt die Charaktere in ein psychologisches Gewebe, das die Vielschichtigkeit menschlicher Emotionen auf einzigartige Weise enthüllt. Tomas, Teresa, Sabina und Franz werden zu lebendigen Gefährten auf einer Reise durch die Abgründe ihrer eigenen Seelen. In der geschickten Darstellung ihrer Ambivalenzen und inneren Kämpfe erkennt man Kunderas meisterhafte Fähigkeit, das Emotionalste im Menschen zu erforschen.

    Die Erzählstruktur, die narrative Geschicklichkeit mit philosophischer Tiefgründigkeit verbindet, fordert intellektuell heraus, ohne dabei die emotionale Resonanz zu vernachlässigen. Kundera platziert die Schicksale seiner Charaktere in einem philosophischen Kontext, der existenzielle Fragen hervorruft und den Leser dazu inspiriert, über die eigene Existenz nachzudenken. Diese Kombination aus persönlicher Geschichte und philosophischer Reflexion erzeugt eine kraftvolle emotionale Wirkung.

    Kunderas Sprache, präzise und dennoch poetisch, verleiht dem Text eine Eleganz, die die Gefühlswelt der Geschichte subtil einfängt. Die Nuancenreichtum seiner Prosa ermöglicht es, komplexe Gedanken und Gefühle mit einer Intensität zu vermitteln, die den Leser berührt und mitnimmt. Die emotionale Tiefe, die in jeder Zeile schwingt, spricht direkt zum Herzen.

    Die thematische Vielfalt des Romans, von der Liebe bis zu den politischen Intrigen, wird mit einer bemerkenswerten Ausgewogenheit behandelt. Kundera umgeht geschickt jegliche Simplifizierung und erlaubt dem Leser, in den vielfältigen Facetten menschlicher Existenz zu schwelgen, ohne dabei die emotionale Verbindung zu verlieren.

    "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" ist nicht nur ein literarisches Meisterstück, sondern auch eine emotionale Reise. Milan Kundera hat ein Werk geschaffen, das nicht nur den Verstand anspricht, sondern auch das Herz tief berührt. In diesem Buch verschmelzen literarische Genialität und emotionale Resonanz zu einem unvergesslichen Leseerlebnis, das die zutiefst menschlichen Aspekte der Existenz feiert.

  4. Cover des Buches Bildung (ISBN: 9783641263089)
    Dietrich Schwanitz

    Bildung

     (314)
    Aktuelle Rezension von: Mike_Leseratte

    Dies ist ein zweigeteiltes Sachbuch. Im ersten Teil geht es wirklich um das Wissen und gibt Informationen wieder. Dabei ist vieles, wovon man gehört hat und wovon man wissen kann und evtl. auch sollte. Dennoch sind einige Punkte sehr ausführlich und voller Fachbegriffe, bei denen ich mich gefragt habe, ob ich den Kontext so genau brauche oder ob man das auch sein lassen kann. 

    Im zweiten Teil geht es dann um das "können". Er beschäftigt sich mit der Anwendung von Wissen und wie man es richtig in der Kommunikation verwendet. Dieser Teil ist zum Glück deutlich kürzer. Er kann hilfreich sein, aber auch hier verliert man sich in Kontextwiederholungen, die bereits im Wissensteil aufgegriffen wurden.


    Grundsätzlich ein grundsolides Buch das meiner Meinung nach die wichtigsten Bereiche des Wissens abdeckt. Ich empfehle aber, bevor man es liest, einen Blick hineinzuwerfen und dann zu entscheiden, ob es wirklich was für einen ist.

  5. Cover des Buches Homo faber (ISBN: 9783518471845)
    Max Frisch

    Homo faber

     (3.269)
    Aktuelle Rezension von: SM1

    Der Roman "Homo Faber" erzählt die Geschichte von Walter Faber, einem Ingenieur, der stets rational denkt und handelt. Auf einer Flugreise muss er in einer Wüste notlanden, anschließend reist er durch den Urwald und wieder zurück New York. Auf einer Schiffsreise über den Atlantik macht er eine Bekanntschaft, die sein Leben verändert und Erinnerungen an seine Vergangenheit zurückbringt.

    Ein sehr lesenswerter Klassiker der Weltliteratur.

  6. Cover des Buches Im Westen nichts Neues (ISBN: 9783462046328)
    E.M. Remarque

    Im Westen nichts Neues

     (1.235)
    Aktuelle Rezension von: rose7474

    Dieses Buch habe ich nun zum 3. Malgelesen nach sehr langer Zeit. Damals war es eine Schullektüre, die mich sehr ansprach. Dadurch habe ich dann alle Romane von Erich Maria Remarque regelrecht vetschlungen. Dieses Buch hat mich wieder sehr erschüttert und nachdenklich gemacht. Ein sehr wichtiges Buch was man unbedingt gelesen haben muss. 

    Daher vergebe ich wohlverdiente 5 Sterne und eine Leseempfehlung ab dem jugendlichen Alter. Von diesem Autoren, der leicht zu lesen ist werde ich auf jeden Fall noch mehr Werke nochmals lesen. 


  7. Cover des Buches Die Flammen der Dämmerung (ISBN: 9783453524743)
    Peter V. Brett

    Die Flammen der Dämmerung

     (417)
    Aktuelle Rezension von: Mike_Leseratte

    Auch dieses Buch fand ich wieder überragend. Doch auch hier möchte ich wieder mit einer Triggerwarnung starten. Da diese automatisch auch Spoiler enthält, sind diese entsprechend gekennzeichnet.

    1. Essen von ekelhaften Dingen (Dämonenfleisch etc.)

    2. Vergewaltigung von Frauen sowie deren Misshandlung

    3. Mord aus niedersten Beweggründen

    4. Genitalverstümmelung


    Auch dieser Teil beginnt mit einem Rückblick in die Vergangenheit, in der schon bereits Bekannte Szenen nochmal aus einer anderen Sicht wiederholt werden, dabei jedoch deutlich kürzer gefasst werden, was einen guten Eindruck von der Figur wiedergibt. Es wirft auf einige bedeutende Szenen sofort ein ganz anderes Licht. Inevera, um welche dieser Rückblick sich dreht, wird dadurch viel nachvollziehbarer und bleibt nicht so umnebelt, wie in den ersten beiden Teilen. Zudem dreht es sich wieder um das Tal des Erlösers/Das Tal der Holzfäller, in dem sich viel verändert. Es hat seine zwischenzeitlichen Längen, was aber seine Berechtigung hat, weil diese den nächsten Sprung in der Story aufbauen. Was mir besonders gut gefällt, ist, wie sich die Völker untereinander annähern. Sie stehen sich immer noch feindlich gegenüber, jedoch geschieht einiges an Völkerverständigung und Jadir treibt vieles an, was man als Eingliederung und Fusionierung der Völker bezeichnen könnte, auch wenn dies nicht unter den besten Umständen passiert. 

    Das Cover passt wieder super zu den vorigen Teilen und zeigt den Schatten des Tätowierten Mannes an der Klippe, sowie eine weitere Person weiter hinten im Hintergrund. Die Cover Erinnern mich immer an altes Pergament, aufgrund der sachten Farben mit der schwarzen Schrift. 

    Die Figuren sind wieder ausgezeichnet ausgearbeitet. Alle haben ihre Schwächen und Stärken und haben ihre kritischen Momente, welche man ausgiebig diskutieren könnte, ob der eingeschlagene Weg der richtige ist. Sie sind vielschichtig und zeigen Charakter. 

    Somit ergibt sich für mich ein Buch, welches die dicke von über 1000 Seiten auch verdient. Man hätte es in zwei Teile Teilen können, hätte aber dann einen langweiligeren ersten Teil, weil dort viel organisatorisches und strukturelles passiert und einen zweiten überragenden Teil, der dann voller Action ist, aber alles andere vernachlässigen würde. Somit ist es so schon perfekt aufgebaut. Man hat eine ordentliche Entwicklung in der Story und die Figuren entwickeln sich deutlich weiter. Ob man diese Entwicklung gut findet oder nicht, ist jedem selbst überlassen. Ich bin z.B. in dem Bereich zwiegespalten. 

    Wenn man sich also nicht abschrecken lässt (vgl. Triggerwarnung oben), kann auch der dritte Teil einem echt viel Freude bereiten.

  8. Cover des Buches Die Verwandlung (ISBN: 9783150144336)
    Franz Kafka

    Die Verwandlung

     (1.779)
    Aktuelle Rezension von: Bemyberlinbaby

    Eines Morgens erwacht Gregor Samsa und findet sich selbst als großes Ungeziefer. Noch kann er das Ausmaß dieser Verwandlung nicht einmal ansatzweise begreifen. Seine Familie und der Prokurist der Firma, in der er arbeitet, sind entsetzt von seinem Anblick. Der Vater jagt ihn in sein Zimmer zurück und fürs erste traut sich keiner mehr zu ihm. Die Monate vergehen, die Schwester kümmert sich um das leibliche Wohl Gregors und die Ordnung seines Zimmers, aber auch sie kann seinen Anblick nicht ertragen. Der Vater hat, bedingt durch die fehlenden Einkünfte, nun eine Stellung in der Bank erhalten und sieht mit seiner Uniform aus wie ein anderer Mann, saß er doch sonst steht’s faul im Sessel. Die Familie formiert sich immer mehr gegen Gregor und kann es kaum noch ertragen, mit ihm unter einem Dach zu leben. Zum Ende der Geschichte muss der Leser feststellen, dass nicht nur Gregor, sondern die gesamte Familie eine große Verwandlung durchgemacht hat.

  9. Cover des Buches Der alte Mann und das Meer (ISBN: 9783499269356)
    Ernest Hemingway

    Der alte Mann und das Meer

     (1.035)
    Aktuelle Rezension von: bookstories

    Ich weiss nicht mehr, wann ich "Der alte Mann und das Meer" zum ersten Mal gelesen habe. Vermutlich irgendwann in der Schule. "The Old Man and the Sea", ist ein Literatur-Weltklassiker. Die Novelle wurde 1951 von Ernest Hemingway auf Kuba geschrieben und erstmals im August 1952 als Kurzroman in der Zeitschrift Life veröffentlicht. Noch im selben Jahr gab sie der Scribner Verlag in Buchform heraus. Charlie Scribner sowie dem Lektor Max Perkins hat Hemingway die Novelle gewidmet. Bis ins Jahr 2012 existierte nur eine einzige autorisierte Übertragung ins Deutsche, Annemarie Horschitz-Horst hat den Text übersetzt. Dann liess der Rowohlt Verlag die Geschichte von Werner Schmitz neu übersetzen. Bei meinem Buchexemplar handelt es sich um eine alte Lizenzausgabe für den Bertelsmann Lesering, mit acht Holzschnitten von Frans Masereel. Auch der Einband zeigt einen dieser Holzschnitte.


    "Der alte Mann und das Meer" ist Hemingways letzter Roman. Durch ihn erregte Hemingway noch einmal Aufsehen auf der Bühne der Weltliteratur. Es folgte der Pulitzerpreis für den Roman und der Nobelpreis für den Autor. Die Geschichte wurde auch mehrmals verfilmt. Wer kennt ihn nicht, den alten Fischer Santiago aus einem kleinen Fischerdorf auf Kuba, der im einsamen Kampf gegen einen Schwertfisch, gegen die Haie und gegen sich selbst Durchhaltevermögen beweisen muss. Auf den Buchplattformen findet man zahlreiche Rezensionen über dieses Buch, auch wird es gerne im Schul- oder Studienunterricht behandelt. Neues werde ich also nicht zu berichten wissen. Die Handlung ist einfach gestrickt und in wenigen Sätzen zusammengefasst. Nur zwei Personen spielen eine Rolle, der alte Mann Santiago und der Junge Manolin, der zu Beginn und am Ende der Geschichte in Szene kommt und dem alten Fischer in der Mitte des Buches fehlt, als diesen auf seinem abenteuerlichen Fischfang die Kräfte verlassen und er sich den Jungen zur Hilfe herbeiwünscht.


    Die Figuren werden eingeführt, indem der Alte und der Junge sich über den Fischfang und auch über Baseball unterhalten. Seit vierundachtzig Tagen hat der alte Mann keinen Fisch mehr gefangen, weshalb er von anderen Fischern mittlerweile gehänselt wird, woran er sich aber nicht zu stören scheint. Auf seinen Bootsfahrten begleitet ihn der Junge Manolin, der auch sonst für den alten Mann sorgt und der ihm hin und wieder zu essen bringt. Die beiden verbindet eine enge Freundschaft, beinahe eine Vater-Sohn-Beziehung. Doch die Eltern haben den Jungen angewiesen, auf einem anderen Fischerboot mitzufahren, da sie glauben, dass der alte Mann salao ist, was die schlimmste Form von Pechhaben bedeutet. So fährt der alte Mann eines frühen Morgens allein auf das Meer hinaus, lediglich begleitet von den guten Wünschen des Jungen. 


    Tatsächlich gelingt es ihm, schon gegen Mittag einen Marlin an den Haken zu bekommen, ein Riesenexpemplar von Schwertfisch. Ein Machtkampf zwischen den beiden beginnt. Zwei Tage und zwei Nächte lang zieht ihn der Fisch im Schlepptau immer weiter aufs offene Meer hinaus, bis er schliesslich zu kreisen beginnt und Anzeichen von Erschöpfung zeigt. Dem alten Mann fehlt der Junge, dies bringt er immer wieder laut zum Ausdruck. "Ich wünschte, ich hätte den Jungen da." Der Alte beginnt mit sich selbst zu sprechen, obwohl Schweigen beim Fischfang eine Tugend ist. Er spricht zu seinen Händen, die er wie eigenständige Werkzeuge betrachtet, und deren Linke ihn durch eine Verkrampfung stundenlang im Stich lässt, und er spricht mit dem Marlin, der ihm trotz der Jagd ans Herz gewachsen ist. "Er ist mein Bruder, aber ich muss ihn töten."


    Schliesslich kann er ihn mit der Harpune erledigen. Unter grosser Anstrengung vertäut er seinen Fang an die Bootsseite, ein Fisch, der zwei Fuss länger ist als das Boot. Aber auch der alte Mann ist müde geworden, nicht mehr voll bei Kräften, als die Haie kommen und den blutenden Marlin anzufressen beginnen. Einen Hai nach dem anderen kann der alte Mann erledigen, obwohl seine Hände vom Halten der Leine mittlerweile zerschunden sind, bis schliesslich des Nachts ein ganzes Rudel Galanos auftaucht und nichts mehr von der Beute übriglässt. Nur mit dem Gerippe an der Seite des Bootes kehrt der alte, von den rauhen Naturgesetzen bezwungene Fischer heim, wo der Junge ihn schon sorgenvoll erwartet.


    Hemingways Sprache ist leicht verständlich, er schreibt in einfachen Worten, verzichtet auf literarisch hochstehende Ausdrucksformen oder überflüssige Nebensätze. Was gesagt werden muss, wird gesagt, und dies stellenweise mit gnadenloser Härte. Das macht seine Texte lebensecht, man empfindet in sie hinein, selbst wenn man wie hier des Fischereihandwerks nicht kundig ist. Existenzialismus voller Poesie. Ich war schnell durch mit der Lektüre, zumal das Buch, das weder Kapitel noch Abschnitte enthält, auch einen überschaubaren Umfang hat. "Der alte Mann und das Meer" gehört zu den Büchern, die man immer wieder zur Hand nehmen kann und nie langweilig werden.


    Und doch besteht die Geschichte einzig und allein aus den Beschreibungen des Abenteuers auf See und den inneren Monologen und Gedankengängen des alten Mannes, die ein tragendes Element sind. Letzere sind in Präsenz formuliert, während die Erzählung in der Vergangenheitsform geschildert wird. Gewöhnen muss man sich an die vielen Fachwörter aus der Schiffswelt. Bug und Heck sind Begriffe, die man als Laie noch kennt, aber bei Pinne, Schott, Ducht, Beting, Plicht usw. muss man schon hie und da nachschlagen. Auch über bestimmte Fischarten kann man einiges erfahren, über die Galano- und Dentuso-Haie, von denen der alte Mann einige erledigen kann, und über den Marlin, und über Golmakrelen oder fliegende Fische.


    Für mich ist das Buch ein eindrücklicher und lesenswerter Abenteuerroman, der an Moby Dick anlehnt. Dadurch, dass er nur das eine Erlebnis des alten Mannes schildert, liegt der Verdacht nahe, dass Hemingway mit der Geschichte eine Botschaft transportieren will, zumal es auch sein letztes Werk ist. Botschaften, sofern sie nicht vom Autor selbst bestätigt sind, bleiben immer Interpretationen. Man müsste Hemingways Biografie gelesen haben, um mit Gewissheit sagen zu können, dass der alte Mann eine Essenz dessen verkörpert, was der Autor selbst erlebt hat. Die Worte des Fischers, "man kann vernichtet werden, aber man darf nicht aufgeben", erlangten als Aphorismus Weltbekanntheit, und vielleicht spiegeln sie den harten Existenzkampf Hemingways wider. Vielleicht ist diese simple Erkenntnis, diese Duchhalteparole, eine Essenz aus Hemingways eigenen harten Lebenserfahrungen. Er kam viel herum in der Welt, hat zwei Weltkriege miterlebt und den spanischen Bürgerkrieg. Auch der Stierkampf hatte es ihm angetan. In der Zeit auf Key West verdiente er sein Geld als Grossfischfänger, was gewiss in "Der alte Mann und das Meer" Ausdruck findet.


    Die Kritik feierte die Novelle anfänglich als gelungene Fischergeschichte ohne irgendwelche Hintergründe, erst einige Jahre später kam dann die harsche Kritik, als man damit begann, Botschaften hinein zu interpretieren, und in dem Werk gar religiöse Anspielungen erkannt haben wollte, Anspielungen auf das Wüstenerlebnis Christi schon in der Exposition oder das Zusammenspiel von Gott und Mensch, wobei die Naturgewalten Gott verkörpern und der einsame alte Mann den Menschen.


    Eindrücklich in jeglicher Hinsicht ist die Beziehung, die der alte Mann zu seinem Fang während der Jagd aufbaut, wie sehr er das Wesen des Marlins mit Würde betrachtet, obwohl er den Fisch töten muss. Er muss der Stärkere sein, um sich und der Welt beweisen zu können, dass er noch zu etwas taugt, und doch identifiziert er sich mit seinem Opfer, bereits während der Jagd, und auch später, als die Haie dessen Leib vernichten. Er kann ihn danach nicht mehr ansehen, und er spricht auch nicht mehr zu ihm. Einzig die Entschuldigung bleibt ihm - dafür, zu weit hinausgefahren zu sein.


    Review mit Zitaten und Bildern auf https://www.bookstories.ch/gelesenes1/der-alte-mann-und-das-meer 

  10. Cover des Buches IZARA - Sturmluft (ISBN: 9783570314432)
    Julia Dippel

    IZARA - Sturmluft

     (627)
    Aktuelle Rezension von: Lenska_reads

    Ari muss sich an ihr neues Leben gewöhnen,doch Maras Auferstehung macht ihr es nicht gerade leicht auch nicht die Last die Lucian die liebe ihres Lebens tragen muss.

    Auch diesem Teil der Reihe fehlt es nicht an Spannung und der so liebgewonnene Charakter. Obwohl man sich zwischen zeitig frag wie das der letzte Teil sein kann doch alles wir super aufgelöst und es erwartet einen auf jeden Fall ein anderes Ende als man es im Verlauf des Buches gedacht hat.

  11. Cover des Buches Demian (ISBN: 9783518463536)
    Hermann Hesse

    Demian

     (613)
    Aktuelle Rezension von: Nathanael

    Zunächst einmal wollte ich sagen das ich nach Jahren aktueller Literatur bei diesem Werk endlich Mal wieder atmen konnte. Endlich gute Literatur!

    Ich kann es bestätigen, diesen Weg musste ich auch gehen allerdings nur weil ich gebrochen wurde irgendwie denke ich, es ist sinnlos und falsch. Außer das man wieder zu sich findet

    In meiner Geschichte ist zwar vieles anders gelaufen und vieles deute ich anders aber ich verstehe alles und so ist es leider wenn man abgefallen ist.

    Z.b. ist Kain nichts tolles denn er steht nicht zu sich und das muss er wieder lernen von daher kann man garnicht sagen stark oder irgendsoetwas. Weil Jesus uns alle so liebt wie wir sind und das schnallt er nicht.

    Ein sehr gutes Buch aber dieser Weg ist nicht nötig!


  12. Cover des Buches Solaris (ISBN: 9783843705806)
    Stanislaw Lem

    Solaris

     (311)
    Aktuelle Rezension von: Onkel_Ebert

    Leider wurde die Übersetzung dieser Ausgabe von einer absolut unbedarften Amateurin durchgeführt,. Das würde jeute vermutlich selbst Deepl besser hinbekommen. Schade eigentlich.

    Denn Solaris ist ein tolles Buch für all diejenigen, die ihren Kopf nicht nur deshalb auf den Schultern tragen, damit es nicht in den Hals regnet.

    Für den ungetrübten Lesespaß empfehle ich jedoch die DDR Version des Buches. Diese wurde vernünftig übersetzt.

  13. Cover des Buches Deutschstunde (ISBN: 9783455009484)
    Siegfried Lenz

    Deutschstunde

     (300)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Ein ausgiebig erzählter Blick auf Einzelpersonen unter den Nationalsozialisten. Mit Pflicht als starkes Leitthema und atmosphärischer Sprache ist "Deutschstunde" eine Heimaterzählung mit großem literarischen Wert                                                                                                                        

  14. Cover des Buches Die Bibel. Altes und Neues Testament (ISBN: 9783451280009)

    Die Bibel. Altes und Neues Testament

     (38)
    Aktuelle Rezension von: Boris_Goroff

    Zeitlose Erzählungen für Moral und Ethik

  15. Cover des Buches Andorra (ISBN: 9783518734803)
    Max Frisch

    Andorra

     (1.019)
    Aktuelle Rezension von: Olympia_Summer

    „Andorra“ von Max Frisch, welches im Jahr 1961 erschienen ist, behandelt die Vorurteile gegenüber Juden.

    Dabei steht Andri im Vordergrund, welcher der Adoptivsohn des Dorflehrers ist. Er erlebt immer wieder Rückschläge, da er selbst Jude ist, und somit viele Nachteile genießt. Der Protagonist verliebt sich in seine Stiefschwester, sodass schon bald der Heiratsantrag folgt. Beiden ist jedoch bewusst, dass die Tat nicht ohne Folgen bleiben kann. Kurz darauf begrüßt das Dorf eine Reisende, die mehr mit Andris Vergangenheit zu tun hat, als der Protagonist vorerst denkt.

    Max Frisch versucht mit zahlreichen Vorausdeutungen, die Handlung des Buches vorweg zunehmen. Diese sind allerdings bloß anwendbar, wenn der Leser sich aufwendig mit dem Werk beschäftigt. Allgemein ist die Handlung nicht immer linear angeordnet, sodass es zwischen den Bilder öfters einen „Vordergrund“ gibt. Diese Szenen spielen nach der Haupthandlung und dienen zum Verständnis des Ablaufs. Leider werden diese Nebenhandlungen nicht weitergeführt, sodass man beispielsweise nicht mehr erfährt, wieso der Tischler, der Geselle, der Wirt sowie verschiedene andere Charaktere vor Gericht aussagen mussten. Jedoch ist die Absicht des Autors ganz klar zu erkennen. Gerade durch den Protagonisten möchte Max Frisch zeigen, wie viel Vorurteile bewirken und beeinflussen können. Vordergründig steht vor allem der Antisemitismus der Menschen, wie es der Autor in „Andorra“ stark verdeutlicht.

    Der Spannungsbogen ist erst im letzten Bild wirklich zu erkennen, was unter anderem auch daran liegt, dass es sich beim letzten Bild um ein Drama im Drama handelt. Ab hier steigt die Spannung stetig und viele Aktionen passieren schnell hintereinander. Dies ist trotz alledem der einzige Part, in dem meine Neugier voll und ganz geweckt wurde. Das erste drittel des Buches beschäftigt sich stattdessen hauptsächlich damit, den Sachverhalt sowie die Beziehung zwischen den einzelnen Personen zu erklären.

    Der Schreibstil ist angenehm und gut verständlich. Es werden hin und wieder Wörter benutzt, die heute so nicht mehr verwendet werden und der Wortklang sowie die Schreibweise einiger Begriffe sind veraltet. Ein Beispiel dafür ist das Wort ‚muss‘, welches im Werk von Frisch mit einem ‚ß‘ statt einem Doppel-S geschrieben wird. Dies ist allerdings verständlich, da zu beachten ist, dass das Stück aus dem Jahre 1961 stammt. Hat man die ersten paar Seiten durch, gewöhnt man sich aber schnell an den Schreibstil.

    Ich empfehle jedem das Buch, der sich das Thema Antisemitismus interessiert und sich auch auf einen älteren Schreibstil einlassen kann.

    Insgesamt konnte mich „Andorra“ einigermaßen begeistern, was vor allem an dem flüssigen Schreibstil liegt. Max Frisch hat die Themen Antisemitismus sowie allgemein Vorurteile wunderbar in seinem Werk inszeniert, jedoch hat mir der Spannungsbogen im mittleren Fragment etwas gefehlt.

  16. Cover des Buches Good Night Stories for Rebel Girls (ISBN: 9783446256903)
    Elena Favilli

    Good Night Stories for Rebel Girls

     (115)
    Aktuelle Rezension von: kleine_buecherwuermchen

    Pro Doppelseite wird je eine außergewöhnliche Frau vorgestellt. Auf der linken Seite steht ein kurzer Text über ihr Leben und warum sie beeindruckend ist/war, rechts findet man eine Illustration. Die Stile der Bilder unterscheiden sich sehr, da viele Künstlerinnen mitgewirkt haben.
    Es gibt noch mehr Bücher von der Reihe „Rebel Girls“. Leider sind nicht alle auch auf Deutsch erhältlich.

    Meine Erfahrung/Meinung:
    🙂
    Mein Kind (19 M) kann zwar noch nicht wirklich etwas davon verstehen, jedoch betrachten wir gerne die Bilder und manchmal lese ich auch ein wenig vor. Habe das Buch für mich schon gelesen und finde es sehr bereichernd, da nicht nur die allbekannten berühmten Frauen (Marie Curie, Maria Montessori usw.), sondern auch viele für mich neue Personen, vertreten sind.

  17. Cover des Buches Weltwissen der Siebenjährigen (ISBN: 9783888978135)
    Donata Elschenbroich

    Weltwissen der Siebenjährigen

     (37)
    Aktuelle Rezension von: Schlehenfee
    Ende der Neunziger Jahre hat Donata Elschenbroich, Expertin für Frühe Kindheit, Interviews mit Personen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten geführt und die Erkenntnisse daraus zu einem neuen „Bildungskanon“ zusammengefasst. Was sollte ein Kind in den ersten sieben Lebensjahren erlebt haben, können und wissen?
    Neben der Weltwissen-Liste werden einige der Interviews im Buch wiedergegeben, es folgend „Bildungsminiaturen“, die zeigen sollen, warum der Punkt auf der Liste ist, sowie Einblicke in den elementaren Erziehungsbereich anderer Länder wie USA, Großbritannien, Ungarn und Japan.

    Donata Elschenbroichs Buch ist vor mehr als zehn Jahren herausgekommen und somit sind Teile ihrer Ansichten schon wieder überholt. Sie bemüht sich, einen breiten „Bildungskanon“ vorzugeben, der nicht nur Fakten, sondern lebenspraktische, emotionale und kulturelle Bildung beinhaltet. Das ist löblich, denn Bildung umfasst nach pädagogischem Verständnis nicht nur Faktenwissen. Leider hatte ich immer das unterschwellige Gefühl, dass die Herausgeberin und auch die Interviewpartner, ihre natürlich subjektive Ansicht nicht verhehlen konnten, dass eben doch nur „Schul“bildung zählt und Erwachsene Kindern Wissen und Bildung vermitteln müssen a la „Nürnberger Trichter“. Wenn sie das heute anerkannte Konzept der „Selbstbildung“ von Kindern als „Heilslehre“ betitelt, hat das für mich einen negativen Beigeschmack, ebenso wie ihre eingeschränkte Sicht auf den Situationsansatz. Auch die hohe Selbstmordrate japanischer Schüler im nächsten Satz mit „harmlos“ zu beschreiben, ist mir aufgestoßen. Da zeigt sich meiner Meinung nach, dass Elschenbroich doch eine Pädagogin vom alten Schlag ist.

    Ich frage mich auch, an welche Zielgruppe das Buch gerichtet ist. Der Schreibstil ist sehr dröge und verkopft und dürfte für die meisten Eltern schnell frustrierend wirken. Außerdem wage ich zu behaupten, dass die Hälfte meiner Erzieherkollegen in meiner Einrichtung Vieles im Buch nicht verstehen (sorry, Leute).
    An Eltern gerichtet dürfte das Buch eher für Panik sorgen, dass ihr Kind Chancen verpasst, wenn es die Punkte der Weltwissen-Liste nicht erfüllt. Elschenbroich verpasst einfach, Beispiele zu geben, bzw. Eltern zu vermitteln, dass Zuwendung und breitgefächterte Aktivitäten mit Kindern diese bilden. Allerdings bilden sich Kinder selbst, das heißt, sie nehmen Dinge aus den Angeboten auf, die für sie wichtig sind, anderes wiederum nicht. Auch ein Besuch auf dem Spielplatz, freies Spiel untereinander oder das Klettern auf einen Baum ist Bildung. Vielen Eltern ist dies nicht bekannt, da Bildung=Schulwissen betrachtet wird und durch dieses Buch wird das auch nicht vermittelt.
    Andere wichtige Dinge, die Kinder für ihre weitere Entwicklung maßgeblich beeinflussen, wie das Selbstkonzept und Selbstwirksamkeit erwähnt Elschenbroich mit keinem Wort. Stattdessen äußert sie sich lieber abfällig über Kindergärten in den USA oder träumt von einem „Orbis Sensualium Pictus“ wie das von Comenius aus dem 17. Jahrhundert, worüber sie ausführlich berichtet.

    Fazit: Als Ratgeber für Eltern ist das „Weltwissen der Siebenjährigen“ nicht zu gebrauchen, eher als wissenschaftliche Abhandlung. Vieles ist meiner Meinung nach zu subjektiv dargestellt und mittlerweile überholt.
  18. Cover des Buches Candide (ISBN: 9783843801379)
    Voltaire

    Candide

     (145)
    Aktuelle Rezension von: blerta

    Candide wird unvorbereitet in die weite Welt geworfen. Auf sich allein gestellt, erkundet er die Welt, die nach seinem Lehrer Panglos, die beste aller Welten ist, und in der es keine Ursache ohne Wirkung gibt.

    Zusammen mit Candide begegnet man in diesem Buch vielen grauenvollen Taten: Vergewaltigung, Krieg, Missbrauch, Mord. Man wird mit vielem konfrontiert, das einem zu denken gibt. Ist dies wirklich die beste aller Welten?

    Es wird nie wirklich ins Detail gegangen, die Erzählungen sind sehr oberflächlich, was es mir manchmal etwas schwierig gemacht hat, dem Handlungsverlauf auch wirklich zu folgen. Aber diese oberflächliche Schilderung mit diesem satirischen Ton, macht, dass man zu hinterfragen beginnt, aus welcher Ursache diese Wirkung entstanden ist. Und das gibt auch Candide zu denken, denn ihn plagen Zweifel, ob die Welt wirklich so schön ist, wie er immer gedacht hat.

    Die Handlung spielt sich vor allem zum Ende hin sehr rasant ab; ich wusste manchmal nicht mehr, wo oben und unten war, was jetzt gerade passierte – und vor allem wieso das jetzt passierte. Aber auch das hat einen gewissen Reiz, den man erlebt Abenteuer, die man nie erwartet hätte und hört Geschichten, die man ansonsten nie hören würde.

    Ich verstehe die Kritik, die Voltaire mit dieser Geschichte im 18. Jahrhundert übt: Dass die Welt grausam sein kann, dass es nicht nur Gutes geben kann. Und Candides blinder Optimismus, der in so einer Welt Fehl am Platz scheint, regt zum Nachdenken an.

    Aber leider machte mir das Lesen keine Freude, was vor allem an der Sprache und Erzählweise lag, obwohl ich die Denkansätze, die das Buch liefert, sehr interessant finde.

    Fazit
    Eine Kritik an die Missstände im 18. Jahrhundert, die satirisch behandelt werden und einen zum Nachdenken anregen. Die Geschichteliefert interessante Denkansätze und zwingt einen, sich mit grauenvollen Taten auseinanderzusetzen und sich zu fragen, weshalb das alles passiert.

    Leider fand ich es sehr anstrengend zu lesen und konnte teils der Handlung nicht wirklich folgen.

  19. Cover des Buches FRAUEN LITERATUR (ISBN: 9783462006650)
    Nicole Seifert

    FRAUEN LITERATUR

     (59)
    Aktuelle Rezension von: ingaburg

    Eigentlich sollte es beim Lesen von Literatur und bei Leseeindrücken, Besprechungen und Rezensionen um den Text gehen, also um einen sachlichen Austausch über den Text und um einen respektvollen Umgang mit literarischen Texten. Doch Nicole Seifert macht in ihrem Sachbuch deutlich, dass bei der Besprechung von Literatur mit zweierlei Maß gemessen wird. Sie berichtet zum Beispiel von einem Experiment bei der die Autorin Cathrine Nichols einen Probetext fünfzigmal mit ihrem eigenen Namen und fünfzigmal mit einem männlichen Pseudonym an Literaturagenturen gesendet hat. Das Ergebnis ist erschreckend: „Der vermeintliche Autor wurde siebzehnmal um das vollständige Manuskript gebeten, die Autorin ganze zweimal. Als Grund wurde im Fall des vermeintlichen männlichen Autors angegeben, der Text sei gut konstruiert und clever geschrieben, im Fall der Autorin hieß es, der Text sei nicht gut genug, wenn auch schön geschrieben.“ (S.133)

    Nicole Seifert belegt in ihrem Buch sehr anschaulich, dass der literarische Kanon in Schule und Universität immer noch männlich dominiert wird, dass die Abwertung weiblicher Literatur ein strukturelles Problem ist und dass vor allem männliche Literaturkritiker gerne vernichtende persönliche Abwertungen der Autorinnen von sich geben. Würde man, ähnlich wie in der Musikbranche häufig angewendet, eine blind audition machen, wäre der Literaturbetrieb gezwungen, sich sachlich mit den Texten auseinanderzusetzen. Das Vorurteil, Frauen würden vor allem für Frauen schreiben, gilt immer noch. Dabei gibt es weder männliches noch weibliches Schreiben, allein die Themenvielfalt würde zunehmen. Seifert erklärt an vielen Beispielen, dass der Literaturbetrieb bis heute von einer misogynen und rassistischen Haltung geprägt ist, die es erst noch zu überwinden gilt.

    Meine unbedingte Leseempfehlung für dieses fachlich fundierte und interessante Sachbuch.

  20. Cover des Buches Die verlorene Ehre der Katharina Blum (ISBN: 9783423146050)
    Heinrich Böll

    Die verlorene Ehre der Katharina Blum

     (858)
    Aktuelle Rezension von: caro_lin

    Ich fand die Bericht-Form in der es geschrieben ist irgendwie ziemlich zäh, und die verschiedenen Nebencharaktere zu verwirrend, um bis zum Schluss durchzublicken. Vielleicht hätte ich es zügiger durchlesen müssen, aber wie man sieht hat es mich dafür nicht genug gepackt.
    Die Story ist ganz nett, mal was anderes, da man das Ende schon kennt, aber irgendwie auch einfach frustrierend.

  21. Cover des Buches Leben des Galilei (ISBN: 9783518427477)
    Bertolt Brecht

    Leben des Galilei

     (589)
    Aktuelle Rezension von: Karla_die_Freie

    Das Leben des Galilei wurde sehr interessant geschrieben. Das Buch habe ich in der Schule gelesen und es war auf gar keinen Fall langweilig. 

  22. Cover des Buches Literatur! (ISBN: 9783455001228)
    Katharina Mahrenholtz

    Literatur!

     (59)
    Aktuelle Rezension von: jelimuki

    Dieses Buch versammelt wirklich sehr schöne Zusammenfassungen, die allein schon von den Formulierungen oft Spaß machen. Oft genug spielen die Autorinnen mit Ironie und Witz. Auch die Illustrationen gefallen mir gut. Vor allem die, die Buchinhalte zusammenfassen. 

    Wer neugierig ist auf die Welt der Literatur und riskieren kann, dass seine Lesewunschliste wächst, liegt mit diesem Überblick sicher nicht falsch. 

  23. Cover des Buches Das periodische System (ISBN: 9783423113342)
    Primo Levi

    Das periodische System

     (39)
    Aktuelle Rezension von: olgica
    In 21 Kapiteln, benannt nach chemischen Elementen, schildert der jüdische Wissenschaftler Primo Levi interessantes aus seinem Leben. Angefangen bei "Argon" mit seinen Vorfahren, die vermutlich im 16. Jahrhundert nach Italien kamen und dort Seide produzierten, über seine Zeit während des Zweiten Weltkrieges, bis zu seinem Werdegang als Wissenschaftler bezieht er sich auf chemische Elemente und schreibt dazu Erlebnisse und Geschichten die er damit verbindet. Nur zu zwei Elementen finden wir Geschichten, die nichts mit Levis Vergangenheit zu tun haben. Im Anhang befinden sich Anmerkungen zu besonderen Ausdrücken, Personen und Werken die im Laufe des Buches erwähnt werden. Zwischendurch sind immer wieder Chemische Elemente bebildert dargestellt. Dies fand ich als Chemielaie gut, weil im Text auch oft die Rede davon war, wie sich einzelne Verbindungen zusammensetzen und mir die Bilder dies verdeutlichten. Primo Levis Sprache ist sehr angenehm, ich war positiv überrascht von der Leichtigkeit mit der er erzählt. Auch wenn viele der Geschichten tatsächliche Erlebnisse des Autoren beinhalten, ist das Buch keine eigentliche Biografie. Es ist auch kein Chemiebuch, trotz der Erkenntnisse dieser Naturwissenschaft, die man bei der Lektüre gewinnt. Der Autor selbst sagte, dass es keine Autobiografie sei, "aber irgendwie Geschichte ist es doch"
  24. Cover des Buches Don Karlos (ISBN: 9783150192344)
    Friedrich Schiller

    Don Karlos

     (295)
    Aktuelle Rezension von: Lisa_Diessner

    Das Buch findest aus der Zeit des "Sturm und Drang" heraus im 16Jhd. statt und fußt auf dem tatsächlich existierenden Don Carlos von Spanien. Dieser galt als zurückgeblieben und wurde tatsächlich vom Vater Phillipp II. niederträchtigst behandelt. Ein realer Hintergrund der Alles umso tragischer werden lässt. Dennoch behandelt das Buch diverse sich unterscheidende Aspekte. 

    So ist in der Fiktion der emotionale Held Calos verliebt in die Frau, die zu seiner Stiefmutter wird. Ein unglücklicher Umstand der Calos' Gefühle aus der Bahn wirft und das Verhalten zu seinem Vater stört. Ein grimmiger Mann der vorrangig König ist und sich so weder liebevoll noch empathisch verhält. Das Stück ist aufgrund dessen direkt zu Beginn hochemotional - die Hauptfigur weiß weder ein noch aus und wird lediglich von wahrer, selbstloser Freundschaft aufgefangen - die im Sinne der Norm nicht existieren dürfte. Verkörpert wird diese von Marguis von Posa (dem kein gleichnamiges Original zu Grunde liegt) -  ein Vasall Carlos' und wie ich finde der heimliche Held, da er für seine Überzeugung Alles opfert.

    Das komplette Stück behandelt den Spagat zwischen Etikette und Leidenschaft. So kann es als eine Kritik an gesellschaftlichen Normen gesehen werden - die das Individuum mit Macht in ungewollte Muster drängt, Liebe und Freundschaft verbieten und unmoralische Taten rechtfertigen. Oder schlicht das tatsächlich Menschliche verbietet.

    Die Sprache ich freilich ab und an etwas geschwollen und muss ggf. ein zweites Mal gelesen werden. Dennoch ist der Sinn und Hintergrund einfach zu fassen. So sind auch die Handlungen der Figuren zu jeder Zeit nachvollziehbar, außer es handelt sich um einen Komplott. - Eine Sache die wie ich finde besonders gut gelungen ist, da man gleichzeitig mit der Hauptfigur an Anderen zu zweifeln beginnt.

    Wer also auf tragische Helden aus dem typisch leidenschaftlichen Sturm und Drang steht kommt bei diesem Stück voll auf seine Kosten und wird nicht eine Sekunde enttäuscht werden.

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