Bücher mit dem Tag "kapitalismus"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "kapitalismus" gekennzeichnet haben.

414 Bücher

  1. Cover des Buches Sturz der Titanen (ISBN: 9783404166602)
    Ken Follett

    Sturz der Titanen

     (1.281)
    Aktuelle Rezension von: Mike_Leseratte

    Dies ist nicht der erste Follett den ich lese, dennoch wahrscheinlich einer der besten. Der Einstieg ist etwas gewöhnungsbedürftig, weil man sich an die vielen sehr unterschiedlichen Charaktere gewöhnen muss. Doch sobald man dies geschafft hat, kann man das Buch echt nur noch genießen. Die verschiedenen Charaktere spiegeln wunderbar die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und Länder dar, die entsprechend in dem Weltkrieg beteiligt sind. Es wird ausführlich dargestellt, wie die Kette an Umständen für den Krieg sorgt, wie der Krieg abläuft und wie wieder "Frieden" einkehrt. 

    Dennoch schadet es nicht, entsprechendes Vorwissen zu haben, um die Ereignisse in den richtigen Kontext einordnen zu können. Des weiteren ist mir zu Beginn des Buches einige "tun" aufgefallen, was den Lesefluss störte, da diese leicht hätten verhindert werden könnten. Ich kann nur vermuten, dass es Übersetzungsüberbleibsel von dem Verb "do" ist, oder eigentlich den walisischen Wortschlag aufgreifen möchte, was aber im deutschen nicht sehr gelungen ist. Dadurch, dass er nach kurzer Zeit verschwindet, fällt er auch nicht mehr sonderlich ins Gewicht.


    Insgesamt eine wunderbare Aufarbeitung und Erzählung zu Zeiten des ersten Weltkrieges. 

  2. Cover des Buches Babel (ISBN: 9783847901433)
    Rebecca F. Kuang

    Babel

     (284)
    Aktuelle Rezension von: Eliza08

    Episch und mit verschiedenen Entwicklungsphasen versehen ist dieses Buch eine absolute positive Überraschung für mich. In der Story geht es um den jungen Robin Swift, der aus der chinesischen Stadt Kanton von Professor Lovell aus Oxford nach London gebracht wird. Dort erzieht ihn Lovell nach einem strengen Lehrplan und mit hartem Regiment. Eines Tages beginnt Robin sein Studium an der berühmten Universität Oxford, genauer gesagt an dem Königlichen Institut für Übersetzung in dem berühmten Turm Babel im Zentrum vom Campus. Dort lernt er seine Freunde Ramy, Letty und Victoire kennen und das Abenteuer Studium beginnt für Ihn. Doch der Schein trügt und bald sind Robin und seine Freunde in Gefahr und müssen sich entscheiden? Oder sind sie nur auf der falschen Fährte?

    Robin ist ein anfangs schüchterner fast ängstlicher Junge, der aufgrund der harten Erziehung von Professor Lovell kein Selbstbewusstsein hat. Durch den Umgang mit gleichaltrigen lernt er sich und sein Verhalten besser kennen und entwickelt einen Charakter in eine ganz interessante Richtung mit der ich als Leser nicht gerechnet habe. Von seinen Freunden hat mir Victoire sehr gut gefallen, da ich mich auch in ihr getäuscht hatte. Die Erzählung ist in mehrere Bücher (Abschnitte) aufgeteilt und wird nur durch wenige Zeitsprünge in die Vergangenheit unterbrochen. Durch die vielen Wechseln innerhalb der Erzählung weiß man als Leser nicht in welchem Genre man unterwegs ist.

    Der Roman ist eine Mischung aus Fantasy, historischem Roman und Coming of Age (New Adult) und nach einigen Abschnitten ist man wieder ganz woanders. Sehr temporeich und abwechslungsreich ist die Sprache der Übersetzung. Gerade die Passagen in den Sprachakademien strotzen nur so von geistreichen Ideen und großartigen Sprachpassagen, die ich in der Kombination so selten in einem Roman bisher gelesen habe. Die Autorin hat großartige Ideen für die Herkunft von Wörtern und warum sie in der Übersetzung manchmal schwierig zu deuten sind. Auch die Verbindung zu den Silberbarren ist gut durchdacht worden. Die Entwicklung und sehr gute Zeichnung der Charaktere sind ein weiterer großer Benefit dieses Buches. Auch das Ende hat mich überzeugt da es sich nicht so um ein klassisches Ende handelt. Die Autorin hat sich klar zu den rassistischen Begrifflichkeiten in dem Buch geäußert. Denn das Drama um die Klassenunterschiede im viktorianischen England des 18. Jahrhunderts hat sie ganz bewusst in die Geschichte eingebaut. Ein großartiges Buch, dass ich allen empfehlen kann die das Interesse an Fantasy, Historie und auch an Coming of Age haben.

  3. Cover des Buches Ein plötzlicher Todesfall (ISBN: 9783548285283)
    Joanne K. Rowling

    Ein plötzlicher Todesfall

     (774)
    Aktuelle Rezension von: fayreads

    In der Kleinstadt Pagford stirbt Barry Fairbrother. Die AnwohnerInnen sind erschüttert über seinen plötzlichen Tod, doch mit dem Todestag wird der Abgrund der Stadt deutlich. Fairbrother war ein bedeutendes Gemeinderat-Mitglied und nun ist ein Platz frei, den viele wollen, aber nur einer bekommen kann. 


    Diese Streitereien bekommen auch die Kinder der Kleinstadt-PolitikerInnen mit und auch sie haben einige Schwierigkeiten in ihrem Leben. Doch sie können nicht tatenlos zugucken und hacken die Homepage des Gemeinderats und offenbaren nach und nach immer mehr Geheimnisse.

    Fazit: 


    Durch die Autorin hatte ich gewisse Ansprüche und wurde auch nicht enttäuscht. Anfangs hatte ich eine andere Geschichte erwartet, doch der Kleinstadt-Krieg, den ich bekommen habe, habe ich auch gerne gelesen. 

    Leider waren es mir zu viele Figuren, da ich die ersten 200 Seiten damit verbracht habe, mich zu fragen, welche Sicht ich gerade lese und wer das noch einmal war. 

    Außerdem waren mir die Jugendlichen etwas zu gewollt wild geschrieben. Sie dachten eigentlich immer nur an Sex oder wie sie ihre Eltern ruinieren können und das war mir etwas zu viel. Bei den Jugendlichen hätte ich auch gerne mehr über Gaia gelesen, die mir etwas zu kurz kam, obwohl sie eigentlich ein interessanter Charakter war. 

    Das Ende war extrem deprimierend. Zwischendurch hatte ich die Hoffnung auf ein Happy-End, doch dann wurde ich enttäuscht. Ich hätte mir eindeutig ein anderes Ende gewünscht und wenigstens ein paar Figuren ein schönes Leben gewünscht. 

  4. Cover des Buches Momo (ISBN: 9783522202992)
    Michael Ende

    Momo

     (2.357)
    Aktuelle Rezension von: Melanie_M1

    Das Buch ,,Momo" von Michael Ende ist eine starke Geschichte über Freundschaft, in der es vor allem darum geht, wie wir unsere Zeit auf der Erde nutzen. Gerade in unserer heutigen reizüberfluteten Welt, in der es vor Ablenkung nur so wimmelt, kann diese Frage den Blick wieder auf das Wesentliche und Wahrhaftige lenken. 

    Bereits ,,die unendliche Geschichte" von Michael Ende hat mich so berührt, da ich so viele spirituelle Impulse herauslesen konnte. Als jemand der frei von Religion an eine alles umfassende Wahrheit glaubt, die auf Liebe und Selbstermächtigung baut, habe ich mich sehr gesehen und verstanden gefühlt. Spätestens nach ,,Momo" wurde Michael Ende mein absoluter Lieblingsautor. Für mich liegt ein besonderer Zauber in seinen Worten und die Protagonisten sind mir sehr ans Herz gewachsen. Jeder für sich ist ein Original, mal voller Humor, Weisheit oder unbeschwerter Lebensfreude. In dieser Geschichte findet man wohl von allem ein bisschen und noch viel mehr. Und wie bereits in ,,die unendliche Geschichte" kann man auch hier sehr viel zwischen den Zeilen lesen. 

    Ich kann jedem von Herzen empfehlen, sich für diese Geschichte zu öffnen und sie auf sich wirken zu lassen. Vielleicht siehst du die Welt danach aus einer ganz anderen Perspektive als zuvor. 

  5. Cover des Buches Der große Gatsby (ISBN: 9783649640950)
    F. Scott Fitzgerald

    Der große Gatsby

     (1.159)
    Aktuelle Rezension von: Gurkengirl_lel

    Ich mochte das Buch wirklich mehr als gedacht.

    Ich kannte bereits den Film und wollte es deshalb lesen. Es hat mich wirklich sehr begeistert, genau kann ich gar nicht sagen wieso.

    Aber ich empfehle es weiter! Es ist kurz (ca. 220 Seiten) und hat eine spannende Story, welche sehr schön geschrieben ist. 


  6. Cover des Buches Die Känguru-Chroniken (ISBN: 9783548920771)
    Marc-Uwe Kling

    Die Känguru-Chroniken

     (1.219)
    Aktuelle Rezension von: martina400

    „Ich glaube, dies ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft .“ S. 17

    Inhalt:
    In der Nachbarwohnung zieht ein Känguru ein. Doch bald wohnt es mit dem Erzähler in der selben Wohnung und bereichert sein Leben mit Gemeinheiten und seiner allgegenwärtigen Präsenz.

    Cover:
    Durch die giftgrüne Farbgebung erweckt das Cover auf jeden Fall die Aufmerksamkeit vieler Lesenden beim Schmökern in einer Buchhandlung.

    Meine persönliche Meinung:
    Ich habe viel gehört von den Chroniken und auch mein Bruder ist sehr begeistert von den Hörbüchern. Also hab ich mich gefreut, das Buch zu lesen. Doch leider packt es mich gar nicht. Ich verstehe den Humor weniger als gar nicht. Ich finde nichts daran lustig oder abstrus oder was mich zum Schmunzeln bringen könnte. Das einzig positive ist, dass die Kapitel so kurz sind, dass man sie bequem in Werbepausen lesen kann und auch nicht zusammenhängen, sodass man nicht mal aufmerksam sein muss. Ich weiß, dass ist sehr gemein, aber ich sage auch deutlich, das ist nur meine Meinung und ich kann absolut nichts damit anfangen oder den Hype nachvollziehen.

    Fazit:
    Ein sehr schräges Buch über die Beziehung eines Menschen und eines Kängurus, das wohl amüsant sein sollte.

  7. Cover des Buches Junktown (ISBN: 9783453318212)
    Matthias Oden

    Junktown

     (48)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Diese Zukunft ist ein Schlaraffenland: Konsum ist Pflicht, Rauschmittel werden vom Staat verabreicht, und Beamte achten darauf, dass ja keine Langeweile aufkommt. Die Wirklichkeit in »Junktown«, wie die Hauptstadt nur noch genannt wird, sieht anders aus. Eine eiserne Diktatur hält die Menschen im kollektiven Drogenwahn, dem sich niemand entziehen darf.

    Mit der Synthese von Technologie, Biologie, Pharmazeutik und totalitärer Politik macht (...) Matthias Oden sein dystopisches Gesellschaftspanorama zu einem einzigartigen Mix.

  8. Cover des Buches QualityLand (QualityLand 1) (ISBN: 9783548291871)
    Marc-Uwe Kling

    QualityLand (QualityLand 1)

     (820)
    Aktuelle Rezension von: Bettinaviolabarth

    Ich war ehrlich gesagt sehr skeptisch, als ich dieses Buch erstmals in die Hand nahm. Ich hatte das große Glück, dass ich es im Rahmen von einem Literaturherbst in Göttingen gewonnen habe. Ich hatte es meinem Mann geschenkt, aber der hat es traurigerweise bis heute nicht gelesen. Zum Glück war ich da, damit das gute Stück nicht ungelesen bleibt. Ich war wirklich überrascht, dass Marc-Uwe Kling den Sprung von den Känguru Chroniken und Kängurubüchern in eine Welt schafft, die erschreckend realistisch scheint. Manche kleine Fetzen und Ideen haben wir schon in vergangenen Büchern gesehen, und es gibt auch ein bisschen Fan Service, aber ich möchte nicht so viel verraten, diese Rezension bleibt Spoilerfrei. Ich sage nur so viel: überraschend realistische Szenarien in Sachen Mensch und Maschine werden hier in voller Gänze ausgebreitet und auch, wenn es nicht so scheint, es entwickelt sich daraus eine sehr interessante und fesselnde Geschichte.

  9. Cover des Buches Green net (ISBN: 9783942498203)
    Wilfried von Manstein

    Green net

     (45)
    Aktuelle Rezension von: JessyYy
    Meinung:
    Nachdem ich den Klappentext dieses Buches gelesen hatte, dachte ich mir: Warum nicht? Ist bestimmt interessant, wie das alles in dieser Geschichte umgesetzt wird und wie die Natur irgendwann gegen das zurückschlagen wird, was ihr durch die Menschheit angetan wird. Die ersten paar Seiten waren auch recht interessant, doch irgendwann verlor das Buch leider so an Spannung, dass ich mich fast schon zwingen musste, es weiter zu lesen.
    Wirklich schade, ich hatte mir einiges mehr davon erwartet und dachte nicht, dass ich so enttäuscht werden würde.

  10. Cover des Buches Karte und Gebiet (ISBN: 9783832164522)
    Michel Houellebecq

    Karte und Gebiet

     (177)
    Aktuelle Rezension von: holzmair_eva

    Der kapitalistische Kunstbetrieb, in dem Stars gemacht werden, in diesem Fall ein zurückgezogen lebender Absolvent der École des Beaux-Arts namens Jed Martin, dessen Fotos von Michelin-Regionalkarten einen PR-gesteuerten Hype auslösen. Der richtige Augenblick, um eine Geliebte zu halten, der, wenn einmal versäumt, nicht mehr nachgeholt werden kann. Die Distanz zwischen Sohn (Jed) und Vater, die zu Weihnachten nur mit Mühe ein Gespräch führen können. Die Zumutungen des Alterns, die sowohl Jeds Vater (er wird gegen Ende des Romans in Zürich assistiert Selbstmord begehen) als auch Michel Houellebecq plagen, der im Roman als versoffen der Einsamkeit fröhnend dargestellt wird und den Jed aufsucht, damit er ein Vorwort für seine nächste große Ausstellung schreibt. Die Frage, was Kunst und Künstler sein (bei Houellebecq eindeutig männlich geprägt) eigentlich bedeuten.

    All das und noch mehr ist in diesem Roman verpackt, liest sich amüsant, etwa die Porträts von Houellebecqs Kollegen wie Frédéric Beigbeder oder von Möchtegernberühmtheiten und Adabeis der Pariser Szene, nur stellenweise etwas langatmig (etwa wenn Houellebecq zu viel aus Wikipedia und anderen Schriften zitiert) und hält für ausgesprochene Houellebecq-Hasser:innen auch noch die Befriedigung bereit, dass der Autor ermordet und zerstückelt in seinem Landhaus aufgefunden wird. Was will frau mehr!

  11. Cover des Buches American Psycho (ISBN: 9783462312065)
    Bret Easton Ellis

    American Psycho

     (420)
    Aktuelle Rezension von: Aboutmandyreads

    Ich musste das Buch ja lesen, nachdem ich den Film und die Idee dahinter immer sehr faszinierend fand. Man muss schon sagen, man muss sich mit dem Schreibstil anfreunden bzw. entweder kommt man damit klar oder nicht. Ich weiß gar nicht, was ich von dem Buch so richtig halten soll. Schlecht ist es nicht, sonderlich in meinen Geschmack, rein wegen des Schreibstils, passt es allerdings auch nicht. Dennoch würde ich es unfair finden weniger als 4 Sterne zu vergeben. Dafür ist mir „American Psycho“ zu skurril und detailliert in faszinierenden Bereichen. Es hat mich auf eine seltsame Art und Weise einfach in den Bann gezogen.

  12. Cover des Buches Die Kunst des Liebens (ISBN: 9783548377513)
    Erich Fromm

    Die Kunst des Liebens

     (260)
    Aktuelle Rezension von: Maxim_Wermke

    Fromm hat sich ein wunderschönes Gesamtkonzept zum Lieben, romantischer Liebe, zum Lernen des Liebens  und der Liebe selbst ausgedacht. Er definiert die Facetten der Liebe sinnvoll und erlaubt damit eine nähere Analyse und Diskussion des Themas. Außerdem ist sein Buch eine brillante gesellschaftliche Analyse und enthält spannende Beobachtungen zur westlichen und östlichen Logik. Weiterhin sind seine Ausführungen zu Problemen in der Kindheit, samt Beispielen zu was für Herausforderungen, Leidenschaften oder Eigenarten, das im späteren Leben führen kann, extrem hilfreich zum “Erwachsen“ werden. (Erwachsen im Sinne von: Ein glücklicher, eigenständiger und potenter Mensch oder auch ein Mensch, der zum Lieben fähig ist.)

    Während viele seiner Analysen, insbesondere zu menschlichen Problemursachen und dessen symptomatischer Manifestierung, stimmen mögen, ist das Buch und seine Erklärungen unnötig komplex. Es baut auf sehr vielen wertvollen Beobachtungen auf, aber zumindest ein paar seiner Annahmen sind zwar als Logik erklärt, aber nur mit Glauben nachvollziehbar - also weil man sie glauben möchte. Sein Gesamt-Stil lässt einen wissenschaftlichen Anspruch anmuten, und seine Komplexität sowie seine Kompliziertheit machen Kritik an seinem Werk extrem schwer.

    Schön und schwierig zugleich ist, dass er sich ein subjektives und menschlich höchst komplexes Thema annimmt. Beim Versuch ihn zu verstehen, habe ich viel “Wahrheit” gefunden, mich aber trotz intensiver Auseinandersetzung an einigen Stellen nicht in der Lage gesehen, seine Logik nachzuvollziehen. Ich gehe soweit und sage, es sind entweder Logikfehler enthalten oder nicht erklärte Annahmen.

    Sein Konzept der Liebe ist an sich schön, kann glücklich machen und vor allem eine schöne Welt produzieren. Es hilft beim Verständnis anderer und beim eigenen persönlichen Wachstum. Doch das, was man dabei leicht vergisst, ist, dass es letztlich ein Konzept ist und bleibt und keine wissenschaftliche Arbeit, auch wenn viele seiner Schlussfolgerungen gut abgeleitet sind. 

    Ich dachte zunächst, sein Kommentar Schwule können nicht wirklich lieben (nach seiner Definition!) sei auf ein falsches Verständnis von “weiblicher” und “männlicher” Energie zurückzuführen (ein anderes Konzept, das ich sehr hilfreich finde). Doch bei genauerem Hinschauen hat seine Logik an dieser Stelle einfach keinen Sinn ergeben und man mag mit ihm aufGrund der Zeit, in der er gelebt hat, nachgiebig sein. Eine andere Stelle, an der seine Logik meines Erachtens nicht funktioniert, ist die Aussage:
    “Man muss alle Menschen lieben, um einen Menschen lieben zu können.”
    Die Aussage ist schön, und ein für die Menschheit sehr hilfreicher Glaubenssatz. Doch ich glaube nicht, dass sie stimmt. Vielleicht verstehe ich sie auch nicht richtig. Ich habe es jedenfalls lange versucht. Fromm argumentiert, man müsse das Menschsein an sich lieben. Aber warum? Den Teil, den man am Mensch sein nicht liebt, würde man auch an seinem Objekt der Liebe und sich selbst nicht lieben. Diese Aussage ist höchst philosophisch und ich glaube nicht, dass sie in sich stimmt. Vielleicht hilft dieses Konzept der Menschheit, und allgemein beim Vergeben. Sie hilft sicherlich beim allgemeinen Umgang miteinander und daran zu glauben ist meines Erachtens höchst wertvoll. Aber der Logik und fast axiomatischen Annahme möchte ich widersprechen. Zusätzlich ist das Konzept sehr artenspezifisch. Vielleicht sollte man auch das Leben an sich lieben. Egal was mensch glauben möchte, in dieser Schlussfolgerung sehe ich keine einwandfreie Logik. Seine Darstellung lässt einen jedoch der Gefahr laufen, dass es eine solche sei, man sie vielleicht nur nicht ganz versteht.


    Mein höchster Kritikpunkt jedoch ist, dass Fromm behauptet, Liebe sei die einzig nachhaltige Antwort auf das Problem menschlicher Existenz. Durch das Lesen und Verstehen seines Konzeptes, bin ich zum gleichen Schluss gekommen. Dann habe ich von Singer “Die Seele will frei sein” gelesen und teile diese Meinung nun nicht mehr. Letztlich ist Fromms Buch voll von Konzepten und ein nur fast in sich stimmiges Gesamtkonzept. Es kann sicherlich beim glücklich sein helfen. Besonders wertvoll dabei ist, dass zum glücklich sein vor allem innere Arbeit, bzw “Arbeit” an sich selbst nötig ist. Auch seine Erklärung von “Aktivitäten” - dem wirklich von innen heraus - und “Passivitäten” - zu denen man getrieben ist - finde ich dazu sehr hilfreich.     Doch vereinfacht gesagt, schreibt Fromm, man brauche eine weitere Hälfte, um nachhaltig glücklich zu sein. Und auch wenn diese hilfreich sein mag, kann mensch auch definitiv nachhaltig glücklich sein, ohne jegliche Erfüllung von externen Faktoren. Vielleicht ist es nicht einfach, doch es ist schlicht: Wenn mensch sich von Konzepten befreit, oder zumindest die Freiheit entwickelt, seine eigene Konzepte davon wie die Welt zu sein hat, nicht zu verteidigen, wenn man also aufhört zu definieren was man braucht um glücklich zu sein und einfach beobachtet was die Welt, seine eigenen Gedanken und Emotionen tun, wenn man aus dem Zentrum seines Bewusstseins die Welt beobachtet, dann kann man ohne jegliche externe Faktoren glücklich sein.



    Letztlich sind die wertvollsten Dinge die man sich aus dem Buch ziehen kann die folgenden:

    1. Es ist eine sehr gute Gedankenübung

    2. man kann Liebe besser differenzieren

    3. man lernt viele Aspekte die hilfreich sind, um nachhaltig zu Lieben (sollte Fromms Logik aber nicht als “Wahrheit” anerkennen”)

    4. sein Konzept des Erwachsen werdens ist sehr hilfreich

    5. das Verständnis von östlicher und westlicher Logik

    6. die gesellschaftliche Analyse zu “Liebe und ihrem Verfall in der heutig westlichen Gesellschaft”


    Problematisch beim Lesen jedoch ist zum Einen, dass sein Werk beim ersten Mal schwer zu lesen ist oder man zumindest oder ich zumindest immer nur kurze Abschnitte lesen konnte, weil es so informationsdicht geschrieben ist. Zum anderen ist schwierig, dass man leicht der Annahme verfallen kann, seine Analysen seien wissenschaftliche Erkenntnisse.
    Die gleiche “Sperrigkeit“ beim ersten Lesen, entwickelt sich übrigens zu einer wundervollen Prägnanz beim wiederholten Lesen - was ich sehr genossen habe.


    Unabhängig von all meiner Kritik denke ich, dass insbesondere das Kapitel “Liebe und ihr Verfall in der heutig westlichen Gesellschaft“, seine Ausführungen zu westlicher und östlicher Logik, seine Erklärung von Aktivität vs Passivität und seine Praxistipps zum Lieben lernen höchst lesenswert sind. Sie sollten meines Erachtens von allen Menschen, die Teil der westlichen Kultur sind, gelesen/ konsumiert werden. Zur Aktivität habe ich bereits eine Konzept-Erklärung als Video veröffentlicht. 





  13. Cover des Buches Der Besuch der alten Dame (ISBN: 9783257600575)
    Friedrich Dürrenmatt

    Der Besuch der alten Dame

     (1.841)
    Aktuelle Rezension von: AMedea

    Ill hätte verschwinden können doch er macht ein größeres Problem draus und zweifelt an den andern so sehr bis er dadurch ein Problem bekommt. Wäre er eher verschwunden hätte er die andern nicht in Versuchung geführt, auch wenn das die Schuld der andern nicht mindert. Man könnte daraus lernen, dass man sein Ding durchziehen sollte und sich nicht von andern verunsichern lassen sollte. Zudem zeigt es das Menschen eine Menge Geld zwar ablehnen können, aber nicht lange widerstehen können. Alle sind käuflich, die frage ist nur womit und wie lange man sie unter Druck setzten muss.

    Ich finde "die Dame" eine Interessante Rolle, sie recht sich, zurecht wie man herraus bekommt. Sie kann einem also Leid tun, sie zieht ihr Ding durch auch wenn es verwerflich ist, aber die andern Menschen spielen mit, also macht sie in meinen Augen nichts falsches, sie nutzt die andern aus, aber hat in ihrem Leben auch schon genügend Leid mit gemacht.

  14. Cover des Buches Gomorrha (ISBN: 9783423345293)
    Roberto Saviano

    Gomorrha

     (181)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Gomorrha ist ein Sachbuch, so wird es beschrieben und das sollte man auch im Hinterkopf behalten. Es wird an keiner Stelle echte Spannung aufgebaut, dessen sollte man sich bewusst sein, somit kann es sich an manchen Stellen etwas ziehen. Auch die vielen verschiedenen Personen sind durchaus etwas verwirrend. Allerdings war das Buch für mich auch ein sehr interessantes und auch schockierendes Buch, vor allem das Ende hat es noch einmal wirklich in sich, ohne jetzt zuviel verraten zu wollen

  15. Cover des Buches Haben oder Sein (ISBN: 9783423195195)
    Erich Fromm

    Haben oder Sein

     (134)
    Aktuelle Rezension von: Vera-Seidl

    Nach "Die Kunst des Liebens" und "Die Furcht vor der Freiheit" habe ich nun Erich Fromms Werk "Haben oder Sein" zum dritten Mal in meinem Leben gelesen. Der Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe lässt mich nicht mehr los. Besonders hat es mir seine Kapitalismuskritik angetan:

     

    "Der Kapitalismus des 18. Jahrhunderts machte schrittweise einen radikalen Wandel durch: Das wirtschaftliche Verhalten wurde von der Ethik und den menschlichen Werten abgetrennt. Der Witschaftsmechanismus wurde als autonomes Ganzes angesehen, das unabhängig von den menschlichen Bedürfnissen und dem menschlichen Willen ist - ein System, das sich aus eigener Kraft und nach eigenen Gesetzen in Gang hält ... Die Entwicklung dieses Wirtschaftssystems wurde nicht mehr durch die Frage: Was ist gut für den Menschen? bestimmt, sondern durch die Frage: Was ist gut für das Wachstum des Systems?"

     

    Das Wort Privateigentum komme vom latainischen privare, habe ich erfahren, was rauben bedeutet und nicht ohne Gewalt möglich ist.

    Das betrifft auch die Natur, die die kapitalistische Gesellschaft ebenso verachte, wie alles, was nicht von Maschinen hergestellt worden ist.

     

    Wie sehr sich das Haben in unsere Köpfe eingeschlichen hat, zeige sich auch am Wandel der Sprache. Der Schwerpunkt liege nicht mehr auf den Verben, sondern auf den Substantiven. Sogar einen Namen HABEN wir, der eine Unvergänglichkeit vortäusche.

    Vom Haben durchdrungen sei auch das Lernen, das Erinnern, das Lesen, das Wissen, der Glaube und das Lieben.

     

    Das Sein sei dagegen Tätigsein, womit nicht Geschäftigsein gemeint sei, sondern nicht entfremdete Aktivität. Fromm spricht hier vom "produktiven Tätigsein", während er im Buch "Die Kunst des Liebens" vom "spontanen Tätigsein" spricht. 

    Letzteres gefällt mir besser, weil nicht das Produkt entscheidend ist, sondern der Prozess. 

    Ich habe daran gedacht, wie Kinder aus Bauklötzen einen Turm bauen, dessen Bestand ihnen aber nicht wichtig ist.

     

    Im Kapitel "Sein als Wirklichkeit" unterscheidet der Autor das Sein vom Schein, indem er auf die Verdrängungen aufmerksam macht. "Wir wissen fast alles Wesentliche über das menschliche Verhalten, so wie unsere Vorfahren erstaunlich viel über die Bahnen der Gestirne wußten. Doch während sie sich ihres Wissens bewußt waren und es anwandten, verdrängen wir unser Wissen sofort, denn wenn es bewußt bliebe, würde unser Leben zu schwierig werden und - so reden wir uns ein - zu 'gefährlich' sein."

     

    So viel für das Sein spricht, beide Tendenzen, das Haben und das Sein, seien im Menschen veranlagt: "die eine, zu haben, zu besitzen, eine Kraft, die letzlich ihre Stärke dem biologisch gegebenen Wunsch nach Überleben verdankt; die andere, zu sein, die Bereitschaft, zu teilen, zu geben und zu opfern, die ihre Stärke den spezifischen Bedingungen der menschlichen Existenz verdankt, speziell in dem eingeborenen Bedürfnis, durch Einssein mit anderen die eigene Isolierung zu überwinden."

     

    Aufgehorcht habe ich, als Fromm die Möglichkeit zu sein einschränkte: "Dies gilt für normale Lebensumstände und natürlich nicht für extreme Situationen wie Krankheiten mit unerträglichen Schmerzen, Folter oder andere Fälle, in denen die meisten Menschen ihrer Fähigkeit zu sein beraubt sind."

     

    "Über den Ungehorsam" lautet der Titel eines der Bücher Erich Fromms. Für den Analytiker ist der Ungehorsam keine Sünde, sondern die Aufrechterhaltung der Distanz. "'Sie machten sich einen Schurz' (Gen 3,7) und versuchten auf diese Weise, die volle menschliche Begegnung zu vermeiden, die Nacktheit, in der sie einander sehen. Aber weder Scham noch Schuld lassen sich beseitigen, indem man sie verbirgt. Sie suchten nicht, sich in Liebe zu nähern; ... Daß sie einander nicht lieben, geht aus ihrer gegenseitigen Einstellung hervor: Eva versucht nicht, Adam zu beschützen, und Adam will der Bestrafung entgehen, indem er Eva als die Schuldige bezichtigt, statt sie zu verteidigen."

     

    Über die bedingungslose, mütterliche Liebe spricht der Autor ausführlich in "Die Kunst des Liebens". Im Buch "Haben oder Sein" macht er auf eine "neue geheime Religion - die Religion des Industriezeitalters -" aufmerksam. Sie sei eine rein patriachalische Form des Christentums, die durch die Verdrängung der Jungfrau Maria in der Reformationszeit möglich wurde.

     

    Im dritten Teil des Buches "Der neue Mensch und die neue Gesellschaft" beneidete ich Fromm um seine Hoffnungen. Folgen konnte ich ihm, als er mir noch einmal die Lehre des Buddhas ins Gedächtnis rief: "Ich bin überzeugt, daß sich der menschliche Charakter in der Tat ändern kann, wenn die folgenden Voraussetzungen gegeben sind:

    - Wir leiden und sind uns dessen bewußt.

    - Wir haben die Ursache unseres Leides (ill-being) erkannt.

    - Wir sehen eine Möglichkeit, unser Leiden zu überwinden.

    - Wir sehen ein, dass wir uns bestimmte Verhaltensnormen zu eigen machen und unsere gegenwärtige Lebenspraxis ändern müssen, um unser Leiden zu überwinden."

     

    Schon am ersten Punkt scheitern die Menschen des 21. Jahrhunderts, meine ich. Die absolute Vorherrschaft hat der "Marketing-Charakter" übernommen. "Ich habe die Bezeichnung 'Marketing-Charkater' gewählt, weil der einzelne sich selbst als Ware und den eigenen Wert nicht als 'Gebrauchswert', sondern als 'Tauschwert' erlebt." "Der Bürokrat fürchtet persönliche Verantwortung und sucht hinter seinen Vorschriften Zuflucht. Was ihm Sicherheit und Stolz gibt, ist seine Loyalität gegenüber den Gesetzen, nicht seine Loyalität gegenüber den Geboten der Menschlichkeit ... Die bürokratische Einstellung ist nicht nur Verwaltungsbediensteten verbreitet - sie ist auch unter Ärzten, Schwestern, Lehrern und Professoren zu finden, sowie unter Ehemännern und Eltern gegenüber ihren Frauen bzw. Kindern."

     

    "Warum ist das Buch noch keine Pflichtlektüre in den Schulen?", hatte ich in meiner Rezension zu "Die Kunst des Liebens" gefragt. Leider kenne ich inzwischen die Antwort.  Fromms Werke entsprechen nicht dem Diktat des Kapitalismus, sondern ermöglichen wahre Freiheit.

     

    Meister Eckhart definierte das so: "Selig sind die geistlich Armen; denn ihrer ist das Reich der Himmel ... Das ist ein armer Mensch, der nichts will und nichts weiß und nichts hat.

     

    Ich verneige mich vor der Seele von Erich Fromm und danke ihm herzlich für die Bereicherung meines Lebens.

     

    Vera Seidl

  16. Cover des Buches Der Untertan (ISBN: 9783988289858)
    Heinrich Mann

    Der Untertan

     (381)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Das Buch ist von der Handlung, immer noch sehr aktuell. Eigentlich kann man es auf alle Zeiten übertragen und findet immer Aspekte und Parallelen. Im Deutsch LK habe ich mich durch das Buch gequält und habe es jetzt mal wieder versucht. Klar, die Handlung ist und bleibt in jeder Zeit aktuell, aber es ist einfach immer noch recht zäh. Manche Bücher die man in der Schule gelesen hat, fand man aus Prinzip doof und später dann richtig gut. Leider ist es hier nicht der Fall. Sprachlich toll, aber das bringt auch nichts, wenn die Story nicht vom Fleck kommt.

  17. Cover des Buches Das Känguru-Manifest (Die Känguru-Werke 2) (ISBN: 9783548373836)
    Marc-Uwe Kling

    Das Känguru-Manifest (Die Känguru-Werke 2)

     (582)
    Aktuelle Rezension von: phoenixfire8

    Ich glaube, ich muss nicht groß beschreiben, worum es in diesem Band geht - wie der Klappentext so gut beschreibt: ">>Ein Idiot in Uniform<<, sagt das Känguru, >>ist immer noch ein Idiot! >>Ein Idiot in Uniform<<, sagt der Sicherheitsdienstleister, >>ist immer noch in Uniform.<<. 

    Die Kurzgeschichten-Methode mit dem leichten roten Faden geht weiter wie im ersten Band.

    Das Känguru bekommt seinen Konkurrenten - den Pinguin. Es gibt zwischen den Beiden immer wieder Kleinkriege, wobei sie direkte Gegenpole darstellen.

    Auch die Antiterroranschläge des Asozialen Netzwerkes spielen in diesem Band eine wichtige Rolle. Der Linienbus ist einfach nur ein Weglacher. Das sind, glaube ich, meine Lieblingskapitel in diesem Band.

    Aber auch Krapotke ist einfach nur super! Ich finde es toll, wie Marc-Uwe Kling nicht einfach einen Nebencharakter einen Nebencharakter sein lässt, sondern sie immer wieder "mitspielen" lässt, sodass die Charakter einem einfach ans Herz wachsen müssen!

    Und natürlich liebe ich die falsch zugeordneten Zitate!!


    Und wie beim ersten Band muss ich wieder meinen Respekt und Erstaunen ausdrücken, wie der Autor es schafft Humor und lehrreiche Informationen so gut miteinander zu verbinden!

  18. Cover des Buches Die Entdeckung des Himmels (ISBN: 9783499247521)
    Harry Mulisch

    Die Entdeckung des Himmels

     (280)
    Aktuelle Rezension von: Ferrum
    Was macht der Himmel, wenn er mit den Menschen unzufrieden ist? Richtig, er will seine 10 Gebote zurückholen und somit die Verbindung zur Erde auflösen. Und darum gehts, beginnend vor der Zeugung der Akteure bis hin zum großen FInale in Jerusalem. 

    Kaum eines der großen gesellschaftspolitischen Themen wird dabei ausgelassen, und dennoch hat man nie das Gefühl, dem hocherhobenen, moralinsaurem Zeigefinger ausgesetzt zu sein. Hat einen ewigen Ehrenplatz in meiner Bibliothek.
  19. Cover des Buches Das Kapital im 21. Jahrhundert (ISBN: 9783406801044)
    Thomas Piketty

    Das Kapital im 21. Jahrhundert

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Der französische Wirtschaftler Thomas Piketty hat mit diesem knapp 1000 Seiten fassenden Werk eine mit einer fast erschlagenden Fülle von Belegen versehene Geschichte der Vermögensentwicklung seit dem 18. Jahrhundert vorgelegt. Der Ökonom umkreist die Frage von sozialer Gerechtigkeit bei der Akkumulation von Kapital. Anhand leicht verständlicher Beispiele und richtig gestreuten Wiederholungen analysiert Piketty verständlich den Kapitalismus über die Jahrhunderte hinweg.

    Erst ganz zum Schluss bringt der Autor seine eigenen Vorschläge ein. Hauptthese von Piketty ist den modernen Kapitalismus über eine progressive Kapitalsteuer an die demokratische Kette zu legen. Ob man am Ende gleicher Meinung ist oder nicht, so bleibt das Buch eine absolute Leseempfehlung für jeden der sich an das Thema Kapital bis jetzt noch nicht ran getraut hat!

  20. Cover des Buches Das goldene Notizbuch (ISBN: 9783596522330)
    Doris Lessing

    Das goldene Notizbuch

     (54)
    Aktuelle Rezension von: sumsidie
    Anna Wulf lebt zu einer Zeit das Leben einer ungebundenen Frau, in der das noch nicht so normal war wie heute. Sie ist unverheiratet und lebt allein mit ihrer Tochter. Zwischen ihrem literarischen Leben, sie hat ein Buch geschrieben, ihrem kommunistisch-marxistisch orientiertem politischen Leben und ihrer Freundschaft mit ihrer besten Freundin Molly versucht sie ihren Idealen und sich selbst treu zu bleiben. In Form von Notizen aus ihren 4 Notizbüchern nimmt der Leser teil an dieser Introspektion und Sinnsuche.

    Das Buch hat fast 800 Seiten und viele starke Passagen, die mich sehr beeindruckt haben, so z.B. die Szenen in Südafrika währendes 2. WK, Annas Ansichten über Literatur, ihr Umgang mit dem Sohn ihrer besten Freundin. Und dann gab es auch unglaubliche Längen, mit denen ich mich sehr schwer getan habe, wo es vor allem um Annas diverse Affären ging und die Betrachtung dieser Mann-Frau Beziehungen. Und nach 800 Seiten war der Schluss für mich auch eher unzufriedenstellend.
  21. Cover des Buches Die verblödete Republik (ISBN: 9783426780985)
    Thomas Wieczorek

    Die verblödete Republik

     (86)
    Aktuelle Rezension von: TheSilencer
    Ich dachte mir, ich gebe dem Miesmacher- und Pessimisten-Buch nach der Generation Doof noch eine Chance. Doof war schließlich unterirdisch.

    Wieczorek nimm in bester Tradition dieser zur Zeit hippen Bücher den Rundumschlag vor und trifft des öfteren ins Schwarze. Das macht er geschickt und gut formuliert.

    Bloß leider nimmt die Interessenkurve - mal analog zur Spannungskurve eines Romanes zu sehen - stetig ab.

    Daß wir verblöden, steht wohl außer Frage. Alleine mit der Fernbedienung einen Abend lang durch die TV-Landschaft zappen und man bekommt das kalte Grausen.
    Darüber Bücher zu schreiben, ist legitim, denke ich. 

    Aber als Leser beginnt man genau damit die Therapie. 

    Was nützt es, wenn ich Geifer-sabbernd diese Werke lese, anstatt meine Zeit in richtige Bildung zu investieren? Wenn das das Ziel des Buches war, habe ich es erreicht. Denn es war mein letztes dieser Mein-Land-ist-schlecht-Bücher.

    (Welchen Eindruck möchte Wieczorek eigentlich mit der allgegenwärtigen "Bild"-Schelte hinterlassen, war er doch mal selbst Chefreporter dieser Zeitung ... ?)
  22. Cover des Buches Wächter des Tages (ISBN: 9783453316195)
    Sergej Lukianenko

    Wächter des Tages

     (513)
    Aktuelle Rezension von: Olaf_Raack

    Wie bereits beim ersten Band, unterteilt sich dieses Buch in drei einzelne Geschichten, die jedoch spätestens in der dritten wieder miteinander verknüpft werden. Auch Inhalte des ersten Buches werden neu beleuchtet, weshalb ein Quereinstieg in diese komplexe Geschichte aus Intrigen und strategischen, das Schicksal beeinflussenden Handlungen nicht empfehlenswert ist.

    Dieses Buch beschäftigt sich vermehrt mit den Dunklen. Magier, Hexen, Tierwesen und Vampire, die in der Tagwache ihren Dienst ableisten und das Gegengewicht zu den Lichten Wesen der Nachtwache bilden. Ein Gleichgewicht, das durch geschickte Schachzüge beider Seiten aus den Fugen zu geraten droht und nur von der regulativ eingreifenden Inquisition und der zwischenweltlichen Existenzebene des Zwielichtes wieder ins Lot gebracht werden kann. Spannend, intrigant, um Ecken gedacht, manchmal verwirrend und letztlich doch wieder schlüssig. Eine klasse Fortsetzung des ersten Teils und ebenso empfehlenswert.

  23. Cover des Buches Der überflüssige Mensch (ISBN: 9783423348546)
    Ilija Trojanow

    Der überflüssige Mensch

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Duffy
    "Es geht alles den Bach runter", "Es ist ja doch zu spät", "Daran kann man nichts ändern". Diese und noch einige Slogans mehr dieser Art bestimmen die Kommentare des "gemeinen" Menschen unserer Zeit, der sich von den Medien mit einem bunten Allerlei zurechgeschnippelter Nachrichten, einseitiger Berichterstattung und manipulierter Faktenverwertung füttern lässt. Die von oben subventionierte Ohnmacht, kalkuliert und geschickt eingesetzt in einem Sud aus unterschiedlichen Interessen, bewahrt einen Status quo, der längst nicht mehr vorhanden ist, eine Maske, unter der sich die Zukunft befindet, die alles andere als kontrollierbar ist.
    Aufklärer und Fachleute, Gelehrte und Weitsichtige bemühen sich schon seit vielen Jahren auf die Fragilität unserer Welt hinzuweisen, doch das kann nicht im Interesse der Eliten sein, die die Einzigen sind, die vom momentanen Umbruch noch eine Weile profitieren werden. doch auch dieses Modell ist endlich. Die Entwicklung dieser Welt ins Robotronische Zeitalter hat längst begonnen und dadurch verändert sich die Rolle des Menschen ganz wesentlich, denn in der herkömmlichen Form wird jede Ökonomie sterben und mit ihr auch das einzige Kapital, was dem Gros der Menschheit zur Verfügung steht: seine Arbeitskraft. Mit anderen Worten: Der Mensch wird überflüssig.
    Darüber wurden von Gelehrten ganze Bücher verfasst, eines ausführlicher als das andere, Horrorvisionen in epischer Länge, immer neue und andere Szenarien, man hat sie da vor sich liegen, diese kleinen Swimmingpools voller Theorie, alle geeignet, in die Abteilung "Erklär' mir nicht die Welt, die versteh' ich sowieso nicht" abgeschoben zu werden.
    Ilja Trojanow hat dazu keine Streitschrift verfasst, denn über Fakten kann man nicht streiten. Er nennt diese knapp 100 Seiten starke Veröffentlichung eine "Politische Stellungnahme", man könnte es aber auch "Der Stand der menschlichen Gesellschaft" nennen. Und die hat es in sich. Faktisch kann man ihn nicht belangen, alles ist korrekt und damit vollbringt Trojanow die Großtat, in einer klaren, schnörkellosen und sachlichen Sprache in aller Kürze aber vollkommen ausreichender Gründlchkeit über den Stand der Dinge im Kaptialismus unserer Zeit und der Rolle der Menschen in dieser Lebensform Auskunft zu geben. Auskunft, die alles andere als beruhigend oder sorglos ist, im Gegenteil, wer sich nach dieser Lektüre nicht einige grundlegende Gedanken über die Zeit, in der er lebt macht, den könnte auch der Fall einer Atombombe nicht mehr erschüttern.
    Und hier kommen wir zum abschließenden springenden Punkt: Dieses kleine Büchlein ist einfach zu gut und wichtig, um ignoriert zu werden. Es sollte Pflichtlektüre für alle werden. Wenn sich alle diese recht einfach und schnell zu begreifenden Fakten vor Augen halten, dann könnte man vielleicht noch etwas bewegen. Denn wie führt der Autor selbst aus: "Es gibt keine Alternative zu organisiertem, gemeinsamen Handeln".
    Ein Buch, das in jedem, in wirklich jedem Haushalt von einem gelesen werden sollte. Was drinsteht, wird derjenige dann schon zu berichten wissen. Unverzichtbar!
  24. Cover des Buches Die toten Seelen (ISBN: 9783862678303)
    Nikolai W. Gogol

    Die toten Seelen

     (117)
    Aktuelle Rezension von: berybooks

    Pawel Iwanowitsch Tschitschikow, ein findiger Finanzbeamter, zieht über's Land und kauft "Papierleichen" auf, verstorbene Leibeigene, deren Namen noch durch die Register geistern, weil er darin ein profitables Geschäft wittert. Nebenbei charakterisiert Gogol in dieser satirisch angehauchten Geschichte auch das Ständesystem des "alten Russlands", die lebensuntauglichen Herren der Provinzgüter und eine Welt, die es mittlerweile schon lange nicht mehr gibt (und die damals vielleicht auch schon eigentlich aus der Zeit gefallen war)

    Ich habe "Die toten Seelen" sehr gern gelesen. Der Schreibstil ist nicht so sperrig, wie man vielleicht bei einem so alten Roman erwarten würde und obwohl ich natürlich keine Ahnung von der damaligen Gesellschaft habe und darum bestimmt eine Menge der Anspielungen gar nicht verstanden habe, war es trotzdem unterhaltsam und zum Teil sogar lustig, wie Gogol so ironisch und kritisch seine Charaktere beschreibt.

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