Bücher mit dem Tag "katalanien"

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13 Bücher

  1. Cover des Buches Der Schatten des Windes (ISBN: 9783596512980)
    Carlos Ruiz Zafón

    Der Schatten des Windes

     (5.792)
    Aktuelle Rezension von: Klugscheisser

    Dieses Buch hat mein Leben bereichert

    "Der Schatten des Windes" von Carlos Ruiz Zafón ist ein mitreißendes Meisterwerk, das den Leser in eine faszinierende Welt voller Geheimnisse, Intrigen und unvergesslicher Charaktere entführt. In dieser Rezension werde ich die bemerkenswerten Aspekte dieses Romans beleuchten.

    Zafón entführt uns in das Barcelona der Nachkriegszeit, eine Stadt, die von düsteren Geheimnissen und versteckten Schätzen durchdrungen ist. Die Geschichte beginnt, als der junge Daniel Sempere ein geheimnisvolles Buch mit dem Titel "Der Schatten des Windes" entdeckt. Dieses führt ihn auf eine fesselnde Reise durch die verwinkelten Gassen Barcelonas und die düsteren Mysterien seiner eigenen Familie.

    Eine der bemerkenswertesten Qualitäten des Romans ist Zafóns meisterhafte Sprache und seine Fähigkeit, eine lebhafte und atmosphärische Kulisse zu schaffen. Die detaillierte Beschreibung der Stadt Barcelona verleiht dem Roman eine fast greifbare Präsenz und lässt den Leser tief in die Welt eintauchen.

    Darüber hinaus sind die Charaktere in "Der Schatten des Windes" unglaublich vielschichtig und fesselnd. Von Daniel Sempere, einem neugierigen jungen Buchliebhaber, bis zu dem geheimnisvollen Schriftsteller Julian Carax, jeder Charakter ist sorgfältig ausgearbeitet und trägt zur fesselnden Handlung bei.

    Die Handlung selbst ist voller unerwarteter Wendungen, Intrigen und überraschender Enthüllungen, die den Leser bis zur letzten Seite gefesselt halten. Die Verflechtung von Vergangenheit und Gegenwart, Liebe und Verrat, ist meisterhaft ausgeführt und hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

    Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt des Romans ist seine Reflexion über die Macht der Literatur und die Bedeutung von Büchern in unserem Leben. "Der Schatten des Windes" feiert die Magie des Lesens und die Kraft der Worte, um uns zu trösten, zu inspirieren und zu transformieren.

    Insgesamt ist "Der Schatten des Windes" von Carlos Ruiz Zafón ein meisterhaft geschriebener Roman, der den Leser in seinen Bann zieht und ihn auf eine unvergessliche Reise durch das Barcelona der Nachkriegszeit führt. Mit seiner fesselnden Handlung, seinen faszinierenden Charakteren und seiner poetischen Sprache ist dieses Buch ein absolutes Muss für alle Liebhaber von Literatur und spannender Belletristik.

    Ich habe ihn, im Abstand von einigen Jahren bereits dreimal gelesen.

    Es gibt, Gott und dem Autor sei es gedankt, drei Fortsetzungen der Geschichte. Auch diese habe ich mehrfach verschlungen. In meiner Erinnerung sind alle Bücher zu einer einzigen großßartigen Geschichte verschmolzen

    Die Fortsetzungsbände von "Der Schatten des Windes" bilden zusammen mit dem Originalroman eine Serie von Büchern, die als "Der Friedhof der Vergessenen Bücher" bekannt sind. Hier sind die Titel der Fortsetzungsbände:

    1. "Das Spiel des Engels" (Originaltitel: "El juego del ángel")
    2. "Der Gefangene des Himmels" (Originaltitel: "El prisionero del cielo")
    3. "Das Labyrinth der Lichter" (Originaltitel: "El laberinto de los espíritus")


    Diese Bücher knüpfen an die Ereignisse und Charaktere von "Der Schatten des Windes" an, erkunden jedoch jeweils neue Aspekte der Geschichte und führen den Leser tiefer in die faszinierende Welt des "Friedhofs der Vergessenen Bücher". Jedes Buch bietet eine eigenständige, aber dennoch miteinander verbundene Handlung und erweitert das Universum, das Carlos Ruiz Zafón geschaffen hat.

    Mein absoluter Lesetipp !!

  2. Cover des Buches Der Katalane (ISBN: 9783641132743)
    Noah Gordon

    Der Katalane

     (193)
    Aktuelle Rezension von: Marjuvin
    Klappentext:
    Mit der Kraft des spanischen Weins Nachdem er Zeuge eines kaltblütigen Mordes wurde, versteckt sich Josep vier lange Jahre in Frankreich. Nun, zurück in seinem Heimatdorf in Katalonien, will er sich seinen Lebenstraum erfüllen: vollmundigen Wein auf dem Gut seiner Väter zu keltern. Doch die Reben sind vertrocknet, die Geldforderungen seines Bruders für den Erbhof horrend. Zusammen mit seiner Geliebten Maria nimmt Josep den Kampf ums Überleben auf, bis ihn die Vergangenheit einholt. Abenteuerlicher Spannungsroman und historisches Liebesdrama – wie es nur Noah Gordon gelingt!

    Rezension:
    Es hat mich überrascht zu diesem Buch relativ wenig Sterne vergeben zu sehen - ich kann es mir eigentlich nur so vorstellen, dass viele ein Buch analog zum berühmten "Medicus" erwartet hatten und dadurch durch die abweichende Thematik enttäuscht wurden. Denn der Katalane ist ein echter Gordon, wie man ihn kennt... ich liebe den Schreibstil, der einen in die jeweilige Epoche versinken lässt und ich bete Gordon dafür an, wie er Liebesgeschichten verpackt: auf unspektakuläre, leise Art und ohne bombastische Gefühlsausbrüche. Es ist für mich die beste Art Liebe in Belletristik zu packen. Aber das - das ist mir durchaus bewusst - ist stark Geschmackssache! Ich mochte Josep von Beginn an und empfand den Protagonisten als authentisch. Alles richtig gemacht - volle Leseempfehlung!
  3. Cover des Buches Der Garten über dem Meer (ISBN: 9783833310546)
    Mercè Rodoreda

    Der Garten über dem Meer

     (79)
    Aktuelle Rezension von: das_lesewesen

    Sechs Sommer lang erzählt der Gärtner eines Herrenhauses das bunte Treiben um sich herum. Mal sehr detailliert und genau. Mal unzuverlässig und unwissend. Er steht jederzeit außerhalb dessen, was seine Herrschaften da machen, welche Konflikte ausgetragen werden, wer wann wohin geht. Der Gärtner und sein Garten sind die einzigen Konstanten in einem Buch, dass sprachlich durchaus überzeugt und eine sehr sympathische Hauptfigur hervorbringt. Mehr aber nicht. An der einen oder anderen Stelle erwartet der Leser sehnsuchtsvoll Tragik, Momente der Spannung, irgendetwas Großes. Leider Vergeblich. Es bleibt viel unklar, unaufgeklärt und unausgesprochen. Vielleicht ist das der Reiz dieses unscheinbaren Romans.


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    Liebe Grüße,

    das_lese_wesen


  4. Cover des Buches Der letzte Bolero (ISBN: 9783492245272)
    Manuel Vázquez Montalbán

    Der letzte Bolero

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Duffy
    Wieder zurück in Barcelona muss sich Carvalho mit der Leiche eines Mitglieds einer satanischen Sekte befassen. Wirtschaftliche, politische und weltanschauliche Interessen geraten aneinander. Ein ebenso großer Raum wird diesmal dem Liebesleben des Detektivs eingeräumt, denn der trifft nach 20 Jahren eine große Liebe wieder, die im Zusammenhang mit den beruflichen Ereignissen steht. Auch die Gefährtin Charo fürchtet um die Zuneigung ihres Pepe. Anders als die übrigen Carvalhoromane geht Montalban diesmal behutsam zu Werke. Er nimmt sich sensibel der philosophischen Seite von Macht und Religion an, geht vorsichtig mit dem Thema Lebenszeit um und gibt der Liebe Raum voll Poesie und Melancholie. Ein schönes Werk und das ist in diesem Genre keine oft gebrauchte Vokabel.
  5. Cover des Buches Barcelona - The rhythm of Catalunya (ISBN: 3937406921)
  6. Cover des Buches Barcelona (ISBN: 9783861088226)
    Andrea C. Theil

    Barcelona

     (0)
    Noch keine Rezension vorhanden
  7. Cover des Buches Fluchtpunkt Spanische Allee (ISBN: 9783738922899)
  8. Cover des Buches Verführung mit Aspirin (ISBN: 9783803125446)
  9. Cover des Buches Die Woll-Lust der Maria Dolors (ISBN: 9783423253659)
    Blanca Busquets

    Die Woll-Lust der Maria Dolors

     (71)
    Aktuelle Rezension von: Jisbon
    Trotz anfänglicher Probleme mit dem Schreibstil habe ich dieses Buch sehr gerne gelesen, oder vielleicht auch gerade deshalb. Ich mag komplexe Geschichten, in denen ich immer ein bisschen mitdenken muss, um mich nicht von der wechselnden Situation verwirren zu lassen. Irgendwann habe ich sogar Gefallen an diesen wechselnden Zeitformen gefunden, weil ich interessant fand, wie verschiedene Ereignisse in Maria Dolors' Erinnerung/Gedankenwelt verknüpft wurden und auch, wie es mit der Arbeit am Pullover zusammenhing. Durch diese Erzählweise setzen sich die Bruchstücke des Lebens der Protagonistin nach und nach zusammen, bis man schließlich ziemlich am Ende einen guten Überblick hat und verstehen kann, wie alles zusammenhängt und auch, dass manche Handlungen der Vergangenheit selbst noch dreißig Jahre danach ihre Auswirkungen haben. Überhaupt ist die Geschichte leicht philosophisch angehaucht - kein Wunder, immerhin hat Dolors dieses Fach (heimlich) studiert.

    Dolors ist eine sehr aufgeschlossene Frau, die auch keine Probleme mit Homosexualität hat und für die damalige Zeit erstaunlich offen war. Allerdings ist sie alles andere als ein Tugendschaf, beispielsweise ließ sie ihren eigenen Mann sterben und beging ohne Scham Ehebruch. Sie hat ihre eigenen Vorstellungen, zu allem eine Meinung und ihr Verstand ist wirklich noch sehr wach. Dadurch, dass wir die Geschichte quasi durch ihre Gedanken erleben und es sich um ihr Leben dreht, ist alles sehr subjektiv, wir sehen die Dinge nur so, wie sie es sieht, und nehmen dadurch auch die einzelnen Charaktere durch ihre Augen wahr. Dadurch kann man sich sehr stark mit der Hauptperson identifizieren, und andere Blickwinkel auf die Personen bekommt man durch Monologe, die die Charaktere führen, wenn sie sich allein fühlen (“Oma bekommt ja nichts mehr mit”). Der Epilog bietet zudem Einblicke in die Gedankenwelt der im Buch auftretenden Figuren, was ein abrundender Schluss ist.
    Was mir auch positiv aufgefallen ist: heikle Themen wie Homosexualität und Magersucht werden aufgegriffen, sind keine Tabuthemen und werden auch nicht schlecht geredet beziehungsweise verklärt. Es wird gezeigt, dass Magersucht sehr schlimm ist und dass man Hilfe braucht, außerdem, dass die Betroffenen oft blind dagegen sind.

    "Die Woll-Lust der Maria Dolors" ist in meinen Augen ein wirklich schönes Buch, das ich in wenigen Stunden gelesen habe und welches mich sehr berührt hat. Vor allem im letzten Kapitel hatte ich Tränen in den Augen. Bei der Wertung schwankte ich erst zwischen 4,5 und 5 Sternen, aber letztendlich sind es glatte 5 geworden. ;)
    __________________
    Herzlichen Dank an den Verlag und Vorablesen für den Gewinn.
  10. Cover des Buches Solitud (ISBN: 9783865550422)
    Victor Catala

    Solitud

     (4)
    Aktuelle Rezension von: HeikeG
    Die Wucht des Schicksals Ein Klassiker der katalanischen Literatur erscheint erstmals auf Deutsch: Solitud von Catarina Albert i Paradís - berühmt geworden unter dem Namen Víctor Catalá. Ursprünglich als Fortsetzungsgeschichte für eine Zeitschrift konzipiert, wurde der Roman 1905 in Buchform veröffentlicht und erzielte durchschlagenden Erfolg, der auch 100 Jahre nach Erscheinen genuin spürbar ist. Solitud offenbart ein starkes erzählerisches Genie der Schriftstellerin Catarina Albert - alias Víctor Catalá (1869-1966). Sie vermag auf unnachahmliche Weise "eine Handlung zu entwickeln und sie in einen kühnen, verschlungenen, einmaligen Stil zu kleiden, verglichen mit dem, was zu ihrer Zeit in Katalonien (und Umgebung) Maßstab war", berichtet der katalanische Journalist und Autor Jordi Puntí in einem Nachwort zu diesem Buch. Derweil sind ihre Texte mehr oder weniger ein ausschließliches Extrakt ihrer Fantasien, denn die Autorin konnte nicht gerade auf ein reichhaltiges Leben zurückblicken. Sie lebte fast ständig ans Haus gefesselt, sah, obwohl sie in einem Küstenort wohnte, nie das Meer. All ihren geistigen Reichtum verdankte die Schriftstellerin, die aus einer reichen Familie mit Landbesitz stammte, dem Leben mit Büchern. In der Bibliothek des Hauses, in der auch literarische Strömungen aus dem Ausland (Henrik Ibsen, Maurice Maeterlink) Aufnahme fanden, vertrieb sie sich die Langeweile. "In meinem Klosterdasein hinter geschlossenen Fensterläden, in einem Dorf, wo es nicht einmal einen Klavierlehrer gab, war das Schreiben meine einzige Zerstreuung. Sticken machte mir keinen Spaß. Ich ging selten spazieren. Ich kenne mich fast nirgends aus", sagte sie 1926 in einem Interview. Doch wenn man ihre Werke und vor allem diesen Roman liest, mag man dies nicht glauben. Ihre Geschichte um die Bauerntochter Camila - genannt Mila - durchzieht ein unglaublich klares Wissen um die Leiden der menschlichen Existenz auf dem Lande. Mila bezieht mit ihrem Mann Matias eine Einsiedelei in der schroffen Bergwelt Kataloniens, in der Nähe der Ortschaft Murons. Voller Optimismus - der Schönheit der Natur im schwindenden Herbst gewahr - stellt sich die junge Frau mit der "schreckhaften Rehnatur" dem eremitischen Leben. Im Schäfer Gaietà findet sie einen wahren Freund und entwickelt für dessen Gehilfen, den kleinen Baldiret, mütterliche Gefühle. Voller Eifer stürzt sie sich in die Arbeit. Sie putzt, pflanzt, gestaltet Heim und Garten. Doch zunehmend stellt sich Langeweile und verstärkte Entfremdung und Verachtung zu ihrem - in den Tag hinein lebenden - Mann ein. "Er war schwach und feige, von dieser Schwäche und Feigheit, die Faulpelzen eigen ist." Nur die fantasievollen Geschichten des Schäfers - am abendlichen Feuer erzählt - lenken sie von der aufkommenden Lethargie ab. Dessen heitere Gelassenheit gibt ihr das Gefühl, dass "in diesen düsteren Bergen längst nicht alles Schmerz und Schrecken war." Dennoch schwebt ein unheilvoller Schatten über allem, verkörpert von dem unheimlichen Ànima, einem Wilderer, halb Tier, halb Mensch in seinem Aussehen, der Mila nachzustellen scheint und dessen Gegenwart auch den sonst so friedvollen Schäfer verändert. Eine unterschwellige Gefahr scheint von ihm auszugehen. Matias hingegen fühlt sich zu ihm hingezogen, ist immer öfter mehrere Tage verschwunden, frönt dem Glücksspiel und bringt dadurch die kleine Familie in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten. Mila verfällt zunehmend in Depressionen. Sie magert ab, lässt sich gehen, weint den ganzen Tag. Abermals ist es Gaietà, der sie ins Leben zurückholt. Er wandert mit ihr in die Bergwelt, erzählt wieder seine wunderbaren Geschichten und öffnet ihr den Blick nach innen. "Alles auf der Welt ist schön, wenn man es mit den richtigen Augen ansieht, Einsiedlerin." Das eigene menschliche Dasein gerät in den Hintergrund. "Verzaubert vom unerschöpflichen Einfallsreichtum ihres Freundes, sah sie, wie sich das Land des Roquìz vor ihr ausdehnte, bis darin ganze Welten Platz fanden". Mila scheint sich in den alten Mann zu verlieben. Doch dann geschieht ein tragisches Unglück und die junge Frau verlässt die Einsiedelei - allein. Solitud ist ein Werk von unglaublich psychologischer Tiefe, die alle Charaktere durchdringt, ein Roman mit gesellschaftlicher Brisanz. Die Autorin vermag auf emphatische Weise, den Leser unweigerlich in diese Geschichte hineinzuziehen. Sie stellt immer neue Fallen und hält ständig neue Reize bereit. Ihre Figuren sind auf veritable Weise lebendig, fast körperlich greifbar und vertraut. "Denn psychologisch sind die Charaktere vollständig ausgereift, insbesondere Mila in ihrer latenten Sinnlichkeit, von der sie verzehrt und aus der Bahn geworfen wird, bis sie sich letztlich entschließt, dem Begriff solitud eine neue Deutung zu geben" (Jordi Puntí). Großartige, atmosphärische Landschaftsbeschreibungen, hellwach und von berauschender Schönheit geprägt, runden das Werk ab. Durch diese sanguine Szenerie lässt Victor Català die junge Einsiedlerin und ihre Begleiter ziehen wie "belebte Figuren auf einem unermesslich großen Gemälde". Die Erzählung schwirrt dem Leser geradezu wie eine gesummte Melodie durch den Kopf, um schließlich in ein dramatisches Finale zu münden. Solitud strahlt durch die sinnträchtige Wortwahl, die reiche komplexe Sprache, welche von Petra Zickmann imposant ins Deutsche übertragen wurde, einen besonderen Reiz aus. Der Roman ist von einer großen mythischen Schönheit und einer Stofflichkeit geprägt, die "man fast kauen kann". Es ist einerseits ein wundervolles Porträt einer Epoche mit ihren ländlichen Sitten, dem religiösen Leben und dem dramatischen Schicksal einzelner Figuren, kann aber anderseits auch als Entwicklungsroman der jungen Mila gelesen werden. Eine jüngere Studie des Werkes von Rosa Delor stellt sogar eine ebenso gewagte wie verführerische These auf: Roberto Rossellini hat sich für das Drehbuch zu seinem Film Stromboli (1950) von Solitud inspirieren lassen. Und wenn man beide Werke kennt, so kann einer gewissen Parallelität nicht widersprochen werden. Solitud ist ein moderner Roman, "weil er die formalen Regeln des 19. Jahrhunderts mit den Seelenkrisen, die das 20. mit sich bringen wird, bereits zusammenführt". Zur Zeit seines Erscheinens wurde der Autorin vorgeworfen, sich zu weit von den Formen des naturalistischen Realismus entfernt und die negativen, düsteren Aspekte des Lebens zu übertrieben dargestellt zu haben. Aber wie stellte die Autorin bereits damals fest und trifft heute umso mehr den Ton der Zeit: "Mein Credo ist der ungebremste Elektrizismus (...) das Leben schäumt und sprudelt über jede Form hinaus (...) Ich möchte es in seiner ganzen Komplexität darstellen". Fazit: Ein brillantes Buch, das auch hundert Jahre nach seinem Entstehen nichts von seiner Intensität verloren hat!
  11. Cover des Buches Solitud (ISBN: 9783492252515)
    Victor Catala

    Solitud

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Ferrante
    Ein Überraschungsfund am Weltbild-Mängelexemplar-Wühltisch! Die katalanische Schriftstellerin Caterina Albert i Paradis (1869-1966) konnte nur unter männlichem Pseudonym erfolgreich sein und veröffentlichte 1905 ihren mittlerweile zum Klassiver avanzierten Roman "Solitud". Eingebettet in fantastische Schilderungen der wilden Natur um sie herum wird die junge und unglückliche verheiratete Mila langsam zur Frau, und nach mehreren Schicksalsschlägen und Verwirrungen lässt sie ihre Ehe hinter sich. Ich habe den Roman schnurstracks ausgelesen gehabt, denn die evokative, aber klare und psychologisch sehr differenzierte Sprache fesselt ungemein. Der Roman bietet mehrere Schichten - einerseits gewissermaßen ein Bildungsroman Mileas, ist das Ganze andererseits ein Portrait der Epoche in ihren ländlichen Sitten und drittens ein landschaftliches Portrait eines ganz bestimmten Landstrichs mit seinen Legenden und Mythen. Jedenfalls wird mit der modernen Frau Milea der Entwicklung der Moderne der Weg bereitet. Lesen!
  12. Cover des Buches Mord auf katalanisch (ISBN: 9783492252607)
    Teresa Solana

    Mord auf katalanisch

     (18)
    Aktuelle Rezension von: Barbara62
    Dieses Krimidebüt der Katalanin Teresa Solana ist wahrlich kein Thriller, nicht blutrünstig und die Krimihandlung steht nicht einmal sehr dominant im Vordergrund. Dafür haben mich die satirehafte Beschreibung der katalanischen Gesellschaft und das Lokalkolorit von Barcelona bestens unterhalten und ich habe wesentlich häufiger gelacht, als das bei einem Krimi sonst der Fall ist.

    Die Handlung lebt von den beiden Hauptfiguren Eduard und Pep, die der Welt verheimlichen, dass sie Zwillingsbrüder sind. Sie sind Hochstapler, Machos und in chronischen Finanznöten, was sie dazu veranlasst, ohne belastendes Vorwissen ein Detektivbüro zu eröffnen.

    Der Auftrag eines reichen Politikers und sicheren Anwärters auf die katalanische Präsidentschaft, seine des Ehebruchs verdächtige Frau zu beschatten, kommt den beiden Hobbydetektiven wie gerufen, denn sie spüren, dass sie auf eine Goldader gestoßen sind. Die Ermittlungen führen sie in die High Society von Barcelona.

    Die überraschende Wendung, die der Beschattungsfall nimmt, und der Umgang der beiden Detektive mit der schließlich ermittelten Wahrheit machen den Krimi zu einem unterhaltsamen Lesevergnügen, auch für Nicht-Krimileser!



  13. Cover des Buches Flüchtiger Glanz (ISBN: 9783446249103)
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