Bücher mit dem Tag "katastrophe"
611 Bücher
- Frank Schätzing
Der Schwarm
(5.425)Aktuelle Rezension von: NoraStormDie erste Hälfte des Buchs kann sich mit jedem Wissenschaftsthriller von Michael Crichton messen – die Idee ist innovativ, die Helden überzeugend, die Spannung gut aufgebaut; es kündigt sich ein ganz großer Wurf an. Die merkwürdigen Vorfälle im Meer werden klug geschildert, oft quasi dokumentarisch eingestreut. Die Suche nach den Zusammenhängen zwischen den einzelnen, so unterschiedlichen Vorkommnissen ist nicht nur mitreißend erzählt, sondern man lernt sehr viel über das Meer, seine Beschaffenheit und seine Bewohner. Schätzing gelingt es besonders auf Vancouver Island ein überzeugender Handlungsteil; die Natur von Vancouver Island, die Identitätssuche des Protagonisten und das Thema Wale werden auf packende Weise miteinander verstrickt. Zu trauriger Berühmtheit ist auch die markerschütternde Beschreibung eines Tsunamis in der Nordsee gekommen – den dann Südostasien erlebt hat.
In der ersten Hälfte des Buchs überzeugt Schätzing mit kurzen Skizzen von alltäglichen Vorkommnissen (ein Hummer explodiert beim Garen im Nobelrestaurant…), die langsam außer Kontrolle geraten (…erst wird ein Koch krank, dann der nächste, dann die ganze Stadt). Im zweiten Teil des Buchs reicht eine Aneinanderreihung solch kurzer Pinselstriche nicht mehr, denn hier müssten die vielen hochgeworfenen Bälle über lange Zeit in der Luft gehalten werden, damit die diversen Handlungsstränge gemeinsam in ein kohärentes Ende münden können – und da liegt Schätzings Schwäche: Ab der Mitte des Buches bekommt man den Eindruck, dass der Autor die Komplexität der Ereignisse, die er schildert, nicht mehr beherrscht, sondern von ihnen überrollt wird – die Handlung sowie die handelnden Personen werden langsam immer absurder. Das Ende ist die Krönung des Absurden; das Ende ist erzwungen und unglaubwürdig und enttäuschend, und es ist unendlich schade, dass dieser über weite Strecken wirklich glaubwürdige und lehrreiche, auf wissenschaftlichen Tatsachen basierende Thriller dann in der Esoterik-Fantasy-Ecke landet.
Fünf Sterne für den Anfang und null Sterne für das Ende machen 2,5 – abgerundet auf 2 Sterne wegen fahrlässigem Verschenken einer so tollen Story.
- Justin Cronin
Der Übergang
(1.257)Aktuelle Rezension von: NalasBuchBlogIch wage mich zu behaupten, dass ein jeder Leser irgendwann mal seinen Endgegner trifft – für mich war es in diesem Jahr dieses Buch.
Die Geschichte beginnt recht spannend mit dem Ziel, anhand von Experimenten und menschlichen Versuchen den ‚perfekten‘ Soldaten zu schaffen. Doch leider geraten diese entsetzlich schief, sodass es fast die ganze Menschheit ausrottet.
So spannend der Anfang des Buches auch ist, so schnell schwappt die Stimmung auch um.
Im ersten Drittel des Buches schwankt die Erzählperspektive zwischen allen wichtigen Personen, die zur Ausgangssituation beitragen und um den Leser den Ausbruch zu erklären. Doch leider wechseln die Blickwinkel auch innerhalb mancher Kapitel, sodass ich irgendwann verwirrt war und mich fragte, warum wir an diesem oder jenem Punkt sind und was eigentlich in der Zwischenzeit geschehen ist.
Weiterhin ist der Erzählstil sehr ausschweifend, sodass man hier auch einige Passagen und Kapitel hat, die eigentlich nichts zum Geschehen beitragen, wodurch sich das Buch unnötig in die Länge zieht.
Worauf man sich auch einstellen muss, ist die Wandlung zu einem postapokalyptischen Epos, der Walking Dead nicht unähnlich ist.
Wer das Buch bis dato nicht abgebrochen hat, kann sich jedoch wieder auf das Ende des Buches freuen, denn erst auf den letzten Seiten (Buch 9 / Buch 10) wird es wieder spannender, da die Geschichte hier wieder zusammenläuft.
Ob ich Band 2 und 3 lesen werde, kann ich zum aktuellen Zeitpunkt nicht sagen. - Jennifer L. Armentrout
Obsidian 1: Obsidian. Schattendunkel
(6.114)Aktuelle Rezension von: tines_bookworld"Swimming was the last thing I wanted to do. Drowning him? Maybe."
Es ist schon eine Weile her, dass ich so sehr mit einem Buch gerungen habe wie mit diesem hier. Die "Lux"-Reihe kam damals im Zeitraum von "Maze Runner" und co. raus, was mich ja völlig gecatcht hat, und ist irgendwie völlig an mir vorbeigegangen. Da die Autorin nun viel mit populärem "Erwachsenen-Romantasy" aufwartet und ihre "Lux"-Reihe trotzdem noch so präsent ist, wollte ich das Leseerlebnis nun endlich mal nachholen.
Ich habe mich uuuunglaublich schwer getan mit dem Buch. Der Schreibstil war so gar nicht flüssig, Satzzusammenhänge waren teils völlig aus der Luft gegriffen und die Themenwechsel waren viel zu abrupt. Ich habe das Buch mehrfach (!) abgebrochen und wollte es eigentlich direkt in den nächsten Bücherschrank stellen, aber irgendwie dachte ich mir, dass die gesamte Reihe doch nicht umsonst so oft so gut bewertet werden konnte. Die gesamte Reihe wohlgemerkt. Das sind fünf Bücher. Solche Bewertungen über so viele Bücher sind heutzutage nicht mehr normal. Also habe ich mir zum vierten Mal das Buch geschnappt, Seite um Seite vorgeblättert - es ist einfach nichts passiert und war völlig konfus - und war dann ungefähr bei der Hälfte. So, und hier hat mich das Buch endlich irgendwie gepackt. Plötzlich kam der ganze Witz und das sarkastische Hin und Her zwischen Katy und Daemon bei mir an. Ich saß grinsend auf dem Sofa! Plötzlich kam auch der Slow Burn zwischen den beiden bei mir an (es gibt nur noch selten richtigen, guten Slow Burn - gerne her mit Empfehlungen!) und dann waren die restlichen vier Bände auch schon bei Kleinanzeigen gekauft? Whoops.
Ich kann echt nicht genau sagen, was schließlich den Unterschied gemacht hat. Ich bin plötzlich nur noch durch die Seiten geflogen, die ganze "Lux"-Enthüllung wurde plötzlich spannend und mit den Charakteren habe ich mitgefiebert. Es muss also wirklich was dran sein an dem Hype. Aufgrund des ganzen Hin und Her zwischen mir und dem Buch gibt es für diesen Auftakt erstmal nur 3/5 Sterne, aber da die nächsten Bände laut den Bewertungen nur besser werden, habe ich kaum Zweifel, dass mich die Reihe doch noch in ihren Bann ziehen wird. Vielleicht finde ich dann raus, was die Reihe so catchy macht.
- Stephen King
Die Arena
(1.231)Aktuelle Rezension von: Kristin1202Das Cover des Buches finde ich sehr gelungen. Es zeigt direkt den "Dome", der sich über die Kleinstadt Chester´s Mill gestülpt- und die Stadt von der Außenwelt abgeschnitten hat.
Außerdem ist es in der Optik der anderen Bücher der im Heyne Verlag erschienen Werke von Stephen King gehalten, was mir sehr gut gefällt.
Das Buch ist in ein paar Überkapitel unterteilt, in denen es wiederum viele kleinere Kapitel gibt.
Die Schriftgröße ist verhältnismäßig klein, dies muss aber sein, denn sonst wäre das Buch noch um einige Seiten länger.
Darum geht´s
Über Chester´s Mill stülpt sich eines Tages eine Kuppel, aus der es kein Entrinnen gibt. Niemand weiß, warum die Kuppel plötzlich aufgetaucht ist und aus welchem Material sie besteht. Sie lässt sich auch nicht zerstören.
Die Einwohner der kleinen Stadt sind von nun an auf sich allein gestellt. In der Stadt gibt es außergewöhnlich viele Verbrecher, Drogenprobleme und korrupte Stadtverordnete und dies alles sorgt für eine große soziale Spannung unter den Bewohnern.
Die Luft und die Lebensbedingungen verschlechtern sich täglich und die Stimmung sinkt innerhalb weniger Tage rapide.
Kann die Kuppel zerstört werden, bevor die Lage in Chester´s Mill eskaliert?
Meine Meinung
Ich bin wirklich hin- und hergerissen und dies hat mehrere Gründe.
Zum einen gibt es extrem viele Charaktere im Buch, die alle irgendwie eine wichtige Rolle einnehmen. Für mich waren die Hauptfiguren Dale Barbara, Julia Shumway, Rusty Everett und Jim Rennie. Die Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet (für mich typisch King) und man hatte direkt ein Bild vor Augen. Im Laufe der Geschichte musste ich aber sehr oft ins Personenverzeichnis schauen und ich bin sehr froh, dass es in diesem Roman ein Personenverzeichnis gibt. Man kann wirklich schnell durcheinanderkommen und in jedem Unterkapitel wird Bezug auf eine andere Person genommen.
Anfangs kam ich gut in die Geschichte hinein, allerdings hatte sich das ziemlich schnell wieder erledigt.
Bis Seite 700 ungefähr, habe ich bestimmt vier Mal darüber nachgedacht das Buch abzubrechen. Eine andere Leserin hat mich dann aber dazu bewogen es nicht abzubrechen, worüber ich im Nachhinein sehr dankbar bin.
Dieses Buch ist unheimlich brutal. Es schmerzt teilweise, bestimmte Szenen zu lesen und für mein Empfinden gibt es in dem Roman ein paar zu viele Bösewichte. Ein paar brutale Szenen weniger hätten der Geschichte wahrscheinlich nicht geschadet.
Ich finde es erschreckend, wie schnell die Stimmung in der Stadt kippt und das alles nur, weil ein machtbesessener Charakter alles daran gibt, das einzige Stadtoberhaupt zu werden und sich zum Diktator aufzuschwingen. Ich finde es gruselig, wie schnell ihm die Bürger der Stadt blind gefolgt sind und ihm vertraut haben - hier hat man auch einige Parallelen zur aktuellen politischen Situation bei uns gesehen und gerade das fand ich wirklich heftig und unheimlich.
Zum Glück gibt es aber - wie in jeder guten Geschichte - auch ein paar Figuren, die sich nicht täuschen lassen und alles daran setzen, Chester´s Mill zu befreien und die Diktatur zu verhindern.
In dem Buch sterben unheimlich viele Personen und auch Tiere, was mich immer am meisten bewegt.
Auch Kinder erfahren unheimliches Leiden. In dem Buch vergeht sehr wenig Zeit, insgesamt nur eine Woche und diese Woche reicht aus, um ein fürchterliches Chaos zu hinterlassen. Das Ende des Buches war nicht so mein Fall, ich hätte mir eine andere Auflösung, bzw. Erklärung gewünscht.
Fazit
Wer King gerne liest und seinen ausschweifenden Stil mag/kennt, dem kann ich dieses Buch empfehlen.
Man darf nicht zu zart besaitet sein, weil es wirklich brutal, blutig und verstörend sein kann.
Ich bin sehr froh, dass ich das Buch nicht abgebrochen habe. Die Idee und die Story finde ich sehr gut und ich werde mir als nächstes mal die Serie vornehmen, wobei ich schon gehört habe, dass diese sich nicht sehr am Buch orientiert. - Marc Elsberg
BLACKOUT - Morgen ist es zu spät
(1.576)Aktuelle Rezension von: yana27An einem kalten Februartag brechen in ganz Europa alle Stromnetze zusammen. Der totale Blackout. Nichts geht mehr: kein Internet, kein fließendes Wasser und erst recht keine Fernkommunikation.
Alle europäischen Regierungschefs, Geheimdienste sowie die Netzbetreiber tappen förmlich im Dunklen, wer diese Attacke auf das Stromnetz verursacht hat und sind nicht in der Lage, den Stromnetz wiederherzustellen.
Der Italiener Piero Manzano, der sich in der Hackerszene gut auskennt vermutet einen Hackerangriff. Er hat als Erster erkannt, daß die Smartmeter, die man fast in jedem Haushalt in Italien und Schweden findet, attackiert wurden. Manzano ist nicht bewusst wie nah er der Wahrheit mit seiner Recherche kommt und wird selbst Opfer durch manipulierte E-mails.
Was passiert, wenn Stromnetze durch eine Cyberattacke tagelang außer Gefecht wird? Welchen Effekt hat ein Stromausfall auf unser Leben und auf unsere Zivilisation? Genau dieses Thema behandelt " Black out".
Marc Elsberg hat meiner Meinung nach sehr gut recherchiert und es ist erschreckend, was alles ohne Strom nicht funktioniert: kein Sprit, weil Sprit durch Strom rausgepumpt wird, keine Toilettenspülung, Atomkraftwerke überhitzen sich weil die Kühlung ausfällt und keine Lebensmittelherstellung.
Genauso erschreckend finde ich, dass solche Terror Attacken durchaus möglich wären und der Wegfall von Strom auch den Wegfall der Zivilisation bedeutet. Nur der Stärkere setzt sich durch, die Menschen verrohen im Überlebenskampf.
Nachdem ich "Black out" gelesen habe, habe ich mehr Respekt vor der Stromversorgung , vor allem bekommt man einen Einblick welcher Aufwand unternommen wird, um Nationen mit ausreichend Strom zu versorgen.
- Michael Ende
Die unendliche Geschichte
(7.039)Aktuelle Rezension von: stasialiAlles wiederholt sich ewig, Tag und Nacht, Sommer und Winter, die Welt ist leer und ohne Sinn. Alles dreht sich im Kreis. Was entsteht, muss wieder vergehen, was geboren wird, muss sterben. Hebt sich alles auf, das Gute und das Böse, das Dumme und das Weiße, das Schöne und das Hässliche. Ist alles leer. Nichts ist wirklich. Nicht ist wichtig.
𝓓𝓮𝓻 𝓘𝓷𝓱𝓪𝓵𝓽
Bastian Balthasar Bux entdeckt in einem Antiquariat ein Buch, das ihn auf magische Weise anzieht:
Er liest vom Reich Phantásien, in dem sich auf unheimliche Weise das Nichts immer weiter ausbreitet. Schuld daran ist die geheimnisvolle Krankheit der Kindlichen Kaiserin, die einen neuen Namen braucht, um gesund zu werden. Den kann ihr aber nur ein Menschenkind geben.
Sollte Bastian selbst jenes Kind sein, das Phantásien zu retten vermag?
Zusammen mit dem jungen Krieger Atréju und dem Glücksdrachen Fuchur begibt er sich auf eine Reise, in der bald jede Minute zählt.
𝓓𝓲𝓮 𝓯𝓪𝓷𝓽𝓪𝓼𝓽𝓲𝓼𝓬𝓱𝓮𝓷 𝓔𝓵𝓮𝓶𝓮𝓷𝓽𝓮
Ich bin sooo begeistert von den Landschaften in dem Buch. Von Goab, der Wüste der Farben bis zu Amarganth mochte ich alles und jeden. So unfassbar schön, wie Michael Ende schreibt, hatte ich schon lange nichts mehr gelesen. Er benutzt die fantastische Welt von Phantásien, um Fragen zum Thema Hoffnung, Verlust, aber auch Selbstzerstörung und Gefühlslosigkeit. Besonders bezaubernd finde ich die Art und Weise, wie das Buch die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verwischt.
𝓓𝓲𝓮 𝓒𝓱𝓪𝓻𝓪𝓴𝓽𝓮𝓻𝓮
Wie Balthasar Bastian Bux sich im Laufe der Geschichte verändert, wurde so gut rübergebracht, dass man sich mit einigen Stellen wahrscheinlich identifizieren kann. Selbst die "bösen" Charaktere konnte man nicht hassen, da auch sie einfach nur literarische Meisterwerke waren, jeder einzelne war vielschichtig und auf seine eigenen Art besonders.
𝓓𝓪𝓼 𝓒𝓸𝓿𝓮𝓻
Das Cover ist nicht zufällig gewählt, sondern hat einen wichtigen Bestandteil in der Geschichte.
𝓓𝓮𝓻 𝓣𝓲𝓽𝓮𝓵
↬Fazit: Das Buch ist ein Muss für jeden, egal welchen Alters oder Genre-Vorlieben. Es hat mich so gepackt, mit weisen Sätzen und faszinierenden Gestalten, dass man nicht anders kann, als in die Welt zu versinken.
Weitere Zitate, weil ich so begeistert bin:
Was dem Nichts anheimfällt, verschwindet, als hätte es nie existiert.
Jede wahre Geschichte ist eine unendliche Geschichte.
Wenn man es aber hundert Jahre, tausend Jahre, hunderttausend Jahre immer weiterspielt, dann muss nach aller Wahrscheinlichkeit dabei durch Zufall auch einmal ein Gedicht herauskommen. Und wenn man es ewig spielt, dann müssen dabei alle Gedichte, alle Geschichten, die überhaupt möglich sind, entstehen, dazu auch alle Geschichten der Geschichten und sogar diese Geschichte, in der wir beide uns gerade unterhalten. Das ist logisch, nicht wahr?
- Joanne K. Rowling
Harry Potter und der Halbblutprinz
(9.622)Aktuelle Rezension von: a_different_look_at_the_bookPuh … Was für ein Cliffhanger …
Das ist das erste Mal in der Reihe, dass ich regelrecht herausgerissen wurde. Ich hätte noch stundenlang weiterlesen können / wollen und war erstaunt, als / dass ich die letzte Seite umklappte.
Dieser 6. Band war nicht leicht zu händeln.
Meine Gefühle fuhren Achterbahn. Gerade zum Schluss hin war ich emotional tief ergriffen - und das nicht wegen des Todes einer bestimmten Person.Man merkt, dass sich die Figuren (teilweise) wirklich weiterentwickeln. Doch vom Protagonisten hätte ich mehr erwartet. Klar ist er ein Teenager und muss sich dementsprechend mit bekannten Problemen rumschlagen, doch ich hätte mir gewünscht, dass er in Bezug auf seine „Aufgabe“ mehr gereift ist, dass er das Ganze ernster nimmt, dass er erwachsener wird.
Stattdessen werden Lesende mit einer Liebelei gelangweilt, bei der niemand weiß, wo sie so plötzlich her kommt.Die Geschichte beantwortet immer mehr Fragen, die im Laufe der anderen Teile entstanden sind. Doch genauso wirft sie neue auf.
Es gibt Wendungen, mit denen man irgendwie gerechnet hat und die einem dann trotzdem vor den Kopf stoßen.Leider ist auch „Harry Potter und der Halbblutprinz“ nicht vor Fehlern gefeit.
Hinzu kommen manch unlogische Handlungen, bei denen ich die Charaktere am liebsten geschüttelt hätte.
Ebenso der titelgebende Charakter wird für mich zu schnell, zu lieblos und zu nichtssagend abgehandelt.Ich bleibe dabei: Für mich ist dies keine Erzählung für Kinder ab 10 Jahren. Die Charaktere sind allesamt älter und das Geschehen ist streckenweise sehr brutal.
©2025 adlatb
- Sebastian Fitzek
Noah
(2.108)Aktuelle Rezension von: Patrick9719Dieses Buch ist komplett anders als die bisherigen, die ich von Fitzek gelesen habe. Es fehlen die schnellen Wechsel und Cliffhanger. Es gibt mehrere spannende Handlungsstränge, die nach und nach miteinander verflochten werden. Man spürt, wie viel Recherche hinter dieser Geschichte steckt. Wer auf blutigen Nervenkitzel mit vielen Wendungen hofft, wie man es von Fitzek gewohnt ist, ist mit diesem Buch nicht gut beraten. Dennoch ist die Geschichte fesselnd und trotz der ca. 600 Seiten kurzweilig. Kann man empfehlen.
- Maja Lunde
Die Geschichte der Bienen
(1.055)Aktuelle Rezension von: Rodrik-AndersenIn drei Erzählsträngen, die zu Beginn auf unerklärliche Weise miteinander verwoben sind und sich in verschiedenen Zeitepochen zutragen, wird das Schicksal der Bienen geschildert, welches unmittelbar mit jenem der Menschen verbunden ist. So findet der englische Biologe William im 19. Jahrhundert zu einer neuen Passion, als er sich auf die Fahnen schreibt, den besten Bienenstock der Welt zu bauen. Dagegen hat der US-amerikanische Imker und Bauer George Anfang des 20. Jahrhunderts mit der Nachfolgeregelung seines Hofes zu kämpfen – und mit dem plötzlichen Verschwinden ganzer Bienenvölker. Und Tao, die Ende des 21. Jahrhunderts mit ihrer Familie in China lebt, erfährt jeden Tag als Bestäuberin, was es bedeutet, wenn es keine Bienen mehr auf der Welt gibt.
Auf eine persönliche Empfehlung hin habe ich zu diesem Buch gegriffen, das vor allem aufgrund seines schlichten Einbands mit der am Boden liegenden Biene ins Auge springt. Und in der Tat schaffte es die Geschichte von Anfang an, mich zu fesseln. Das lag einerseits am gelungenen Schreibstil, an der Nähe zu den drei genannten Protagonisten und an der Schilderung, was das Bienensterben am Ende des 21. Jahrhunderts für Auswirkungen nach sich zieht.
Allerdings haben mir nicht alle Erzählstränge gleichermaßen gut gefallen. Besonders mit George’s Werdegang, der in erster Linie Hintergrundwissen zur Entstehung der Bienenstöcke beisteuerte, wusste ich nichts anzufangen. Außerdem vermisste ich eine klare Botschaft, die an den Leser herangetragen wird, obgleich es von der Autorin bestimmt beabsichtigt war, dass sich die Leserschaft selbstständig Gedanken dazu macht. Und ebenso missfiel mir der Abschluss von Taos Handlung, die lange Zeit als Kämpferin in Szene gesetzt wird, um schlussendlich als bleiche Propaganda-Figur zu enden.
Fazit: Die Geschichte der Bienen kommt erfrischend anders daher. Sie regt nicht nur zum Nachdenken an, sondern zeigt auch auf, was geschehen kann, wenn der Mensch weiterhin so rücksichtslos mit seiner Umwelt umgeht. Dabei waren für mich besonders die beiden Erzählstränge aus der Gegenwart und der Zukunft die einprägsamsten, da sich diese beiden mit der aktuellen Ausgangslage und einer bedrohlichen Zukunftsvision auseinandersetzten. Der Schreibstil sowie die Schilderung der Ereignisse aus Sicht einiger weniger Personen erzeugten Spannung und Intimität gleichermaßen. Abgesehen von den bereits erwähnten Aspekten, die mich gestört haben, hat dieser Roman einen positiven Eindruck bei mir hinterlassen, weshalb ich ebenfalls an dieser Stelle eine Leseempfehlung aussprechen möchte. - Frank Schätzing
Limit
(598)Aktuelle Rezension von: JosseleDieses gewaltige Werk, das in seinem Umfang stark an Schätzings Riesenerfolg „Der Schwarm“ erinnert, erschien 2009. Die Handlung beginnt mit dem Prolog im August 2024 und spielt sich ansonsten hauptsächlich im Jahr 2025 ab. Das macht es für mich nun im Juni 2024 als Lektüre besonders interessant im Hinblick darauf, ob Schätzings Prognosen eingetroffen sind oder kurz davor sind einzutreffen. Ein paar davon, die er nebenbei erwähnt, haben sich jedenfalls nicht erfüllt: Bayern München ist im Jahr 2024 nicht an einen Investor verkauft, was erfreulich ist. Weniger erfreulich ist, dass, anders als von Schätzing angenommen, Kim Yong-un noch lebt, Korea nicht wieder vereinigt ist und Putin immer noch Präsident von Russland und nicht ehemaliger Präsident ist.😎 Gewisse Erfindungen, die der Autor erwähnt, drängen sich geradezu auf und sind in Ansätzen auch bereits entwickelt, wie das „Airbike“, eine Art E-Bike für die Luft, der „Magnifier“, also die Lupe zur Gesichtserkennung und der „MindReader“ zum Gedanken lesen.
Der unermesslich reiche und mächtige Unternehmer Julian Orley hat eine Reisegruppe von reichen und wichtigen Persönlichkeiten zusammengestellt, die mit ihm und seiner Firma eine Reise in den Weltraum und speziell auf den Mond antreten. Sein Ziel ist es, sie für Investitionen in sein Unternehmen zu gewinnen, konkret plant er den Bau eines zweiten Weltraumaufzugs. Parallel dazu taucht in China die Dissidentin Yoyo unter und der Cyber-Detektiv Owen Jericho erhält von Yoyos Vater den Auftrag, sie zu finden. Doch er ist nicht der einzige, der sie sucht. Diese beiden Handlungsstränge laufen lange Zeit nebeneinander her, ohne dass es eine Verbindung zwischen ihnen gibt. Als Leser ahnt man natürlich, dass es eine gibt, doch diesbezüglich spannt Schätzing uns lange auf die Folter.
Das Buch startet sehr zäh, Schätzing ist bemüht, seine Ideen logisch und wissenschaftlich zu begründen, was eher Stoff für ein Sachbuch ist. Die giftigen Dialoge der Reisegruppenmitglieder können untereinander können den recht trockenen Stoff nicht ausreichend „anfeuchten“. Das muss der Leser sich erstmal durchbeißen. Die Langatmigkeit kennzeichnet teilweise leider sogar Kampf- und Verfolgungsszenen, deren ursprüngliche Spannung dadurch zu oft abfällt. Als Leser wünscht man sich dann nur noch, dass es vorbei ist und die Handlung sich weiter entwickelt.Neben gut recherchierten und erklärten Zusammenhängen und raffiniert eingefädelten Täuschungen, wie der von Yoyos Verfolger Xin, der sich an Jericho heranmacht, gibt es in dem Roman aber auch seltsam krasse Logikschwächen. So ist es z.B. völlig daneben, dass ein so mächtiger und einflussreicher Mann wie Julian Orley nicht binnen kürzester Zeit überprüfen kann, ob der Lunar Express nun in der Nacht gefahren ist oder nicht (Fischer Tb, Mai 2011, S. 465 ff). Ebenso sind die Vertraulichkeiten zwischen Donners Frau Nyela und ihren unbekannten Gästen Yoyo und Owen mehr als schräg und unwahrscheinlich. Sie wirken deplatziert.
Der entstehende Tumult nach der Enttarnung der Verräterin ist sehr vogelwild und durcheinander beschrieben. Das war mir zu chaotisch und zu wenig durchdacht.
Demgegenüber schafft es Schätzing auf raffinierte Weise, die Spannung über die Art der verbrecherischen Organisation und ihr eigentliches Ziel bis zur Auflösung hochzuhalten, indem er seine Protagonisten fehlleitet und immer neue Erkenntnisse gewinnen lässt, die vorherigen auch mal widersprechen.
Sehr hilfreich fand ich das angehängte Personenverzeichnis, denn es kommen doch einige vor und nur mittels des Textes sind sie zu Beginn nicht so ohne weiteres unterscheidbar. Drei Sterne.
- Dan Brown
Illuminati
(5.096)Aktuelle Rezension von: books_and_summerrainBei "Illuminati" verfolgen wir den Oxford-Professor Dr. Langdon, als er plötzlich von CERN in der Schweiz eine dringende Anfrage erhält. Er ist Professor für Symbolologie, daher ist er umso überraschter, dass er zu einem Mordfall dazugerufen wird. Schnell stellt sich heraus, dass die Geheimorganisation "Illuminati" ein schreckliches Attentat geplant hat. Die Ereignisse überschlagen sich, sodass Professor Langdon sich in der Vatikanstadt wiederfindet, wo eine Bombe mit einer noch nie dagewesenen Sprengkraft versteckt sein soll. Wenn er die Rätsel zum Versteck nicht rechtzeitig lösen kann, wird Rom bald nicht mehr existieren...
Ich habe vorab die Filme zur "Da Vinci"-Reihe gesehen, weshalb ich mir unbedingt auch eines der Bücher unbedingt holen wollte. Über stolze 700 Seiten ist mehr als ersichtlich, dass Dan Brown einiges an Zeit und Mühe in seine Recherche gesteckt hat. Man erfährt vieles zum Thema Wissenschaft, Glaube und zur Geschichte von Rom und dem Vatikan, verpackt in einer mehr als spannenden Schnitzeljagd. Trotz der Länge des Buches bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Dan Brown hat es wirklich verstanden, Spannung und Tempo in seine Geschichte zu bringen. Man fragt sich immer wieder, was denn nun genau Fakt und was Fiktion ist, so gut wurde die Handlung miteinander vewoben.
Ein wirklicher toller Thriller, für alle, die sowohl eine actionsreiche Handlung als auch Geschichtswissen schätzen.
- Sebastian Fitzek
Flugangst 7A
(1.379)Aktuelle Rezension von: cxtxi_buecherliebeVorweg: Seid nicht so dumm und lest das Buch während ihr in einem Flieger sitzt. Ehrlich, macht es nicht.
“Flugangst 7a” findet die meiste Zeit - wer hätte es gedacht- in einem Flugzeug statt, hat aber auch zeitgleich andere Settings, da Fitzek hier wieder parallel schreibt und wir die einzelnen Protagonisten abwechseln begleiten.
Anfangs wusste ich nicht wirklich, wo Fitzek mit uns hin möchte, alles schien nicht miteinander zusammen zu hängen und nur zur Verwirrung zu dienen, aber langsam sickerte der Sinn dahinter durch.
Das Thema des Buches ist wirklich sehr speziell und die Umsetzung durchaus interessant und sehr “fitzekmäßig”. Die Message kommt deutlich an, das Buch blieb mir auch lange im Gedächtnis, aber nicht ohne eine Spur Ekel.
“Flugangst 7a” konnte mich unterhalten, schockieren, hat verschiedenste Gefühle in mir hervorgerufen und bleibt definitiv ein Buch, über das man noch lange nachdenkt.
- James Dashner
Maze Runner: Die Auserwählten - Im Labyrinth
(1.753)Aktuelle Rezension von: pphendrick"Maze Runner: Die Auserwählten - Im Labyrinth" von James Dashner ist ein absolutes Pageturner! Die Idee eines Labyrinths, in dem eine Gruppe junger Menschen gefangen gehalten wird, ist genial und wird von Dashner meisterhaft umgesetzt. Die Spannung baut sich von Seite zu Seite auf und lässt einen nicht mehr los. Besonders beeindruckt hat mich die Entwicklung der Charaktere, die sich im Laufe der Geschichte immer wieder neu erfinden müssen. Das Ende hat mich zwar überrascht, aber insgesamt war ich sehr zufrieden. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der gerne spannende Geschichten liest und sich auf ein Abenteuer einlassen möchte.
- Stephen King
The Stand - Das letzte Gefecht
(831)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderCharlie packt seine Frau und sein Kind ins Auto und fährt los. Der Alarm ist auf Rot und er weiß, es lauert der Tod. Aber die "Grippe" hat auch ihn und seine Familie schon im Griff und die Übertragung auf Andere schreitet voran und das Militär ist in allerhöchster Panik. Tote liegen überall und es gibt zwar Überlebende, aber die haben sich in zwei Lager gespalten. Auf der einen Seite eben die, die an das Gute glaube und der Res versucht mit der Hilfe eines Anführers alles in ihre Gewalt zu bekommen. Das Land ist weiter in einem absoluten Ausnahmezustand. Die guten haben alle den selben Traum und werden geleitet und der Rest hört auf eine dunkle Macht....
Stephen Kings The Stand ist ein Meisterwerk und ist so vielschichtig und böse und mit Gefühl und so vielen Werten.
- Yann Martel
Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger 3D, 1 Blu-ray
(1.037)Aktuelle Rezension von: Fiona_CamarsEines der schönsten und ungewöhnlichen Bücher, die ich je gelesen habe. Das Setting ist merkwürdig, mit einem indischen Zoobesitzer Sohn. Die Geschichte mäandern erst hier hin und dorthin, bis plötzlich der (im Deutschen) namensgebende Schiffbruch passiert, bei dem sich der Junge auf einem kleinen Rettungsboot mit einer Handvoll bedauernswerten Tieren wiederfindet. Ungewohntes Ende. Tolle Geschichte!
- Herman Melville
Moby Dick
(532)Aktuelle Rezension von: MEvaDie wunderschöne Schmuckausgabe erleichtert den Einstieg in die biblische Reise der Pequod. Mein persönliches Leseerlebnis war jedoch trotz kurzen Kapiteln nicht ganz flüssig (und das verlockende Bücherregal der tbr's voll), weshalb ich nach 200 Seiten auf das Hörbuch umgeschwenkt bin (gelesen von Patrick Imhof). Dies war zwar sicherlich eine Abkürzung, hat mich aber die tiefen zwischenmenschlichen Begegnungen des Buches vermissen lassen. Gerade Quiquegs und Ismaels Freundschaft, die für mich anfangs ein Leuchtfeuer durch das Buch war wurde gestrichen und hinterlässt somit einen abgespeckten Gesamteindruck.
Fazit: Tolles Buch voller Symbolik. Bei genug Zeit und ohne singendes Bücherregal noch mal lesen.
- Robert Scheer
Pici: Erinnerungen an die Ghettos Carei und Satu Mare und die Konzentrationslager Auschwitz, Walldorf und Ravensbrück
(42)Aktuelle Rezension von: pardenEIN PERSÖNLICHES MAHNMAL...
Robert Scheer liebte seine Großmutter. Dies ist an und für sich nichts Besonderes, doch eigentlich ist es ein Wunder, dass es den Autor überhaupt gibt. Denn eigentlich hätte seine Großmutter Pici nicht überleben, nicht heiraten und keine Familie gründen dürfen. Denn dies war der Plan von Hitler und seinen Schergen. Doch als einzige ihrer weitverzweigten jüdischen Familie überlebte Pici ("die Kleine") seinerzeit die Gräuel des Holocaust.
"Die Weisen sagen, das Ziel des Lebens sei das Leben selbst. Dem folgend habe ich das Ziel erreicht. Denn ich lebe noch." (S. 56)
Zum 90. Geburtstag seiner Großmutter beschloss Robert Scheer, diese nach ihren Erlebnissen zu befragen, damit ihr Zeugnis bewahrt bleibt. Und wo Pici jahrzehntelang geschwiegen hat, öffnete sie sich ihrem Enkel gegenüber und gab Auskunft über helle und dunkle Jahre ihrer Vergangenheit.
Die ersten zwei Drittel des Buches erzählen von Picis Familie und ihrer Kindheit in Rumänien. Dort wohnte die Familie ungarischer Juden und lebte vom Holzhandel des Vaters. Arm, kinderreich, aber zufrieden, so wie viele andere Menschen der kleinen rumänischen Stadt auch. Als etwas langatmig habe ich diese Schilderungen zeitweise empfunden, aber andererseits als durchaus legitim - holte sich Pici auf diese Art noch einmal alle Mitglieder iher großen Familie in ihre Erinnerung zurück, alle in den Jahren des Holocaust ums Leben gekommen.
Die schlimmen Erlebnisse Picis nach dem Verlust ihrer Heimat in den 40er Jahren nach der Machtergreifung Hitlers nehmen entsprechend etwa ein Drittel des Buches ein. Die Vertreibung ihrer Familie aus der kleinen rumänischen Stadt, die Erfahrungen im Ghetto, die Deportationen in verschiedene Konzentrationslager, die Kälte, die Hitze, der Hunger, die Unmenschlichkeit, die Angst, die Krankheiten, das Trauma, der Tod - Dinge, über die es sicher auch nach 70 Jahren noch schwerfallen dürfte zu sprechen.
Was mich bei der Lektüre verblüffte, waren die großen Erinnerungslücken Picis, die viele schreckliche Erlebnisse und Details ausgeblendet zu haben scheint.
"Und auch für die folgenden Zeiten gibt es solche kleinen Momente, die völlig in meinem Gedächtnis fehlen, aber nicht so, dass ich sie nach Jahren vergessen hatte, sondern so, als hätten sie nichts mit mir zu tun gehabt. Vielleicht, weil mein Verstand dies alles nicht nachvollziehen konnte und von sich wegschob..." (S. 90)
Entsprechend rudimentär erscheinen denn auch teilweise die Erinnerungen, Spotlights der Schrecken, wobei die Schilderungen selbst nahezu nüchtern erscheinen. Dennoch kommt das Grauen beim Leser an, die Bilder lassen sich ncht verdrängen, die Unfassbarkeit der Erinnerungen bricht sich Bahn. Zahlreiche in den Text integrierte Fotos (viele aus dem Privatbesitz des Autors) unterstreichen das Geschriebene, geben dem Erzählten ein Gesicht und verankern das Grauen in der Realität.
Der Schreibstil ist einfach, erinnert zeitweise an einen ungeübten Schulaufsatz. Doch vieles ist in wörtlicher Rede wiedergegeben und dokumentiert so eher das Gespräch zwischen dem Enkel und seiner Großmutter Pici als dass es literarisch aufgearbeitet ist. Dieses Stilmittel der wörtlichen Rede unterstreicht in meinen Augen die Authentizität der Erzählung.
Neben den bereits erwähnten Fotos gibt es - vor allem in dem vielseitigen Anhang - auch zahlreiche Kopien von alten Briefen, Dokumenten und Listen, die die Erinnerungen Picis in Raum und Zeit des Holocaust verankern. Hier hätte ich mir eine bessere Qualität der Darstellung gewünscht, denn viele der genannten Quellen waren durch eine blasse und verschwommene Kopie für mich tatsächlich kaum leserlich, was ich wirklich bedauerlich fand.
Robert Scheer hat mit diesem Buch nicht nur seiner geliebten Großmutter ein Denkmal gesetzt, sondern mit Picis Erinnerungen auch ein persönliches Mahnmal geschaffen. Ein Buch 'Gegen das Vergessen', das sehr persönliche Einblicke gewährt.
© Parden - Bernhard Schlink
Der Vorleser
(5.789)Aktuelle Rezension von: AukjeUm 1958 muss sich der 15jährige Michael Berg in einem Treppenhaus übergeben und die 36jährige Straßenbahnschaffnerin Hanna Schmitz hilft ihm in dieser Situation. Als er sich etwas später dafür bedanken möchte, besucht er sie in ihrer Wohnung und als sich Hanna vor ihm umzieht und er eine Erektion hat flüchtet er. Daraufhin besucht er sie wieder und sie haben Geschlechtsverkehr miteinander. Von nun an haben die beiden eine geheime Beziehung, die immer gleich abläuft, Hanna badet Michael, sie haben sie Geschlechtsverkehr und dann liest er ihr etwas vor. Da Hanna eines Tages befördert wird verschwindet sie und Michael bleibt ohne Erklärung zurück. Ein paar Jahre später, Michael studiert mittlerweile Jura, besucht er im Rahmen seines Studiums einen Kriegsverbrecherprozess, in dem ehemalige Wärterinnen aus Auschwitz angeklagt werden. Zu seiner Überraschung gehört Hanna gehört zu den Anklagen. Im Laufe der Verhandlungen wird Hanna mehr und mehr als Hauptschuldige auserkoren. Die anderen Angeklagten streiten ihre Taten ab und beschuldigen Hanna einen Bericht über einen Kirchenbrand gefälscht zu haben und gibt zu, diesen Bericht geschrieben zu haben. Michael begreift auf einmal das Hanna Analphabetin ist und dadurch nicht diesen Bericht gefälscht haben kann. Zwiespältig entscheidet er sich, nicht in den Prozess einzugreifen und behält sein Wissen als Geheimnis. Daraufhin Hanna wird als Hauptschuldige zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Im Verlauf heiratet Micheal, bekommt eine Tochter, lässt sich scheiden und kann sein schlechtes Gewissen gegenüber Hanna nicht beruhigen. Also besucht er sie sieben Jahre später im Gefängnis und beginnt wieder ihr Ritual des Vorlesens indem er ihr Kassetten bespricht, mit deren Hilfe sie sich selbst Lesen und Schreiben beibringt. Als Hanna nach 18 Jahren Haft entlassen werden soll, wird Michael gebeten ihr bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu helfen. Doch kurz vor ihrer Entlassung bringt Hanna sich in ihrer Gefängniszelle um. Als Michael ihre Zelle ausräumt, entdeckt er Bücher von Holocaust-Überlebenden und sie verfügt in ihrem das ihr Geld an jüdischen Überlebende gehen soll.
Habe das Buch damals in der Schule lesen müssen, und wie es mit Schullektüren so ist war ich nicht so begeistert. Dann kam irgendwann den Film zum Buch heraus und ich war von ihm begeistert. Als ich nun das Buch in einer alten Kiste wieder gefunden habe, habe ich nochmals gelesen und war begeistert.
- Theodor Fontane
Effi Briest
(1.826)Aktuelle Rezension von: Mike_LeseratteIch lese ab und zu gerne mal einen Klassiker aus alter Zeit und lasse mich auf die alte Sprache gerne dafür ein. Bei diesem hatte ich aber besonders viele Probleme. Es ist ein Klassiker und man kann sehr viel daraus analysieren, wenn man möchte, aber für mich bestand es aus sehr viel drum rum, ohne das die Geschichte voranging. Es gibt einfach so viele Zwischensequenzen und Vorgeschichte, ohne direkten Zusammenhang. Auch die Affäre mit dem Lebemann, um die es eigentlich geht, wird weder richtig erzählt noch ausgeschmückt, sondern ist ein Puzzleteil unter vielen, welches aber schlussendlich die größte Tragweite hatte. Für mich also ein Werk, welches sich sehr gut für das Analysieren der verschiedenen Gesellschaftsschichten, deren Umgang miteinander und den Wechsel zwischen diesen eignet, aber nichts für mich als Leser, welcher des Inhalts halber es liest.
- Terry Goodkind
Das erste Gesetz der Magie - Das Schwert der Wahrheit
(372)Aktuelle Rezension von: SchiebeliniIch war vermutlich um die 15, als ich dieses Buch zum ersten Mal gelesen habe. Über die Folgejahre habe ich jedes Buch dieser Reihe und Welt gelesen. Jetzt, da ich 30 werde, wollte ich einen erneuten Blick in die Bücher wagen um zu sehen, ob sie mir noch immer so gefallen, wie vor so vielen Jahren.
Und auch wenn ich inzwischen einige Punkte vielleicht kritischer sehe als damals, kann ich auf jeden Fall sagen, dass ich die Magie immer noch spüre.
Richard bei seinem Weg vom einfachen Waldführer hin zum Sucher und zum Helden einer ganzen Welt zuzuschauen hat mir einfach sehr gefallen. Die erste Hälfte des Buches war dabei erstaunlich langwierig. Er und Kahlan brauchen mehr Zeit als ich in Erinnerung habe, die Midlands zu erreichen. Es passiert leider recht wenig in dieser ersten Hälfte, zumindest im Vergleich zur zweiten Hälfte, die (mit eine Ausnahme) von einem Plotpunkt zum nächsten springt und ein gutes Tempo vorlegt.
Dementsprechend mehr hat mir die zweite Hälfte gefallen. Hier kommt auch eine regelmäßigere zweite Sicht vor, die erst einmal gar nichts mit den Hauptcharakteren zu tun hat. Diese Ausflüge haben die Situation dann auch immer wieder gut aufgelockert. Das wurde davor bereits mit Episoden aus der Sicht des Bösewichts versucht, die aber mehr creepy waren, als alles andere. Ebenso creepy und verstörend, wie der Teil in dem Richard einer grausamen Situation für über 100 Seiten nicht entkommen kann. Diese Episode ist zwar auch interessant aber war mir dann unnötig ausgedehnt und brutal.
Die Charaktere funktionieren wunderbar miteinander. Richard kann zwar manchmal ein ziemlicher Besserwisser sein, aber ihm liegen seine Freunde sehr am Herzen und das lässt er in seine Taten durchscheinen. Kahlan spürt man die Last ihrer Aufgabe und Stellung sehr gut an. Außerdem ist ihre Kraft eine recht spannende, die mich schon damals gehookt hatte. Ebenso wie das grundsätzliche, wenn auch recht einfach gehaltene, Magiesystem mit additiver und subtraktiver Magie. Das wird vor allem durch Zedd, den alten immer hungrigen Zauberer gezeigt und fertig ist das Dreiergespann.
Die Geschichte ist im Grunde sehr schnell erzählt, aber zwischendurch passiert so vieles, das ich tatsächlich in all der Zeit vergessen hatte. Gleichzeitig hatte ich aber auch genügend Elemente sehr genau im Kopf, die wirklich filmreif in Szene gesetzt sind. Die Geschichte krankt zwar hier und da auch ein sehr praktischen Zufällen, aber das hat mich allzu sehr gestört.
Am Ende gebe ich meinem nostalgischen Trip zurück in die Midlands 4 von 5 Sternen. Hier und da hätte man es kürzen, Zufälle entfernen und den Fokus enger ziehen können. Aber das sind kleine Dinge, die den Lesespaß nicht wirklich mildern. Ich freue mich bereits, die Folgebände zu lesen.
- Albert Camus
Die Pest
(526)Aktuelle Rezension von: LucianVicovanIch klebte das erste Posted auf Seite neun ein. Bis zum Ende des Buches gingen sie mir aus!
Im Schnitt fand ich auf jeder 2.- 5. Seite eine neue Phrase, einen neuen Satz, einen weiteren Absatz den ich ja niemals wieder vergessen, und den ich immer wieder imstande sein wollte wiederzufinden!
Was für eine Meisterleistung!!! 🏆
- Stephen King
Carrie
(1.543)Aktuelle Rezension von: Daisys_bookcorner5/5 🌟 "Carrie" war mein erstes Buch von Stephen King – und gleichzeitig war es auch sein erstes Buch! 📚✨ Durch die Rory Gilmore Challenge habe ich mich endlich an dieses Werk getraut, obwohl ich mir unsicher war, ob Horror für mich nicht zu heftig wird, da ich eher eine Thriller-Leserin bin. 😅
Aber was soll ich sagen? Es hat mich sofort in seinen Bann gezogen! 😨🖤 Obwohl ich normalerweise eher auf Thriller stehe, hat mich dieses Buch richtig heiß auf Horrorfilme gemacht, was für mich ziemlich ungewöhnlich ist. Der Mix aus religiöser Besessenheit und den Stranger-Things-Vibes haben einfach genau meinen Nerv getroffen. 😱🔮👻
Ich kann es kaum erwarten, den Film zu sehen, denn das Buch hat so viel in sich: Die krasse Dynamik zwischen extremem Mobbing und den liebenswerten Charakteren, die dann in einem absoluten Super-GAU gipfelt – das ist einfach nur faszinierend! 🌪️🕷️ Stephen King trägt den Titel "King of Horror" wirklich zurecht. 👑💀
Besonders beeindruckt hat mich, dass seine Frau ihn damals dazu ermutigt hat, weiterzuschreiben. 💖 Hätte sie ihn nicht unterstützt, hätten wir all diese großartigen Geschichten von Stephen King vielleicht nie lesen können.
With love, Daisy 🌼 - Jamie McGuire
Beautiful Disaster
(1.778)Aktuelle Rezension von: HampiEine mitreißende Liebesgeschichte, deren Ausgang stets ungewiss ist. Das Auf und Ab der Gefühle lassen einen mitfühlen und auf ein Happy End hoffen. Schon nach wenigen Kapiteln habe ich mir die anderen Bücher der Reihe bestellt, weil ich die Story der anderen Maddox-Brüder auch kennenlernen wollte. Hat sich definitiv gelohnt.
- Sebastian Fitzek
Splitter
(2.312)Aktuelle Rezension von: Gute_NachtInhalt
Was wäre, wenn wir für immer die schlimmsten Erlebnisse unseres Lebens aus unserem Gedächtnis löschen könnten? Was, wenn etwas dabei schief geht?
Marc Lucas schmerzt die seelische Wunde seines selbst verschuldeten Autounfalls viel stärker, als der Splitter, der sich in seinen Kopf gebohrt hat- denn seine Frau hat nicht überlebt. Als Marc von einem psychiatrischen Experiment hört, das ihn befreien könnte von dieser quälenden Erinnerung, schöpft er Hoffnung. Doch das Grauen beginnt schon nach den ersten Tests: Marcs Wohnungsschlüssel passt nicht mehr. Am Klingelschild steht ein fremder Name. Dann öffnet sich die Tür – und Marc schaut einem Alptraum ins Gesicht …
Fazit
Trotz etwas dünnem Ende ein sehr spannender und fesselnder Thriller, den ich in einem Rutsch durchgelesen habe. Kann ich nur empfehlen!