Bücher mit dem Tag "kate"
246 Bücher
- Jennifer L. Armentrout
Obsidian 3: Opal. Schattenglanz
(3.101)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraDie letzte Woche meiner Semesterferien ist vorbei und ich habe, nachdem ich viel gezockt habe, wieder etwas mehr gelesen. Deswegen habe ich „Opal“ von Jennifer L. Armentrout beendet, den dritten Band der Lux-Reihe. Das Urban Fantasybuch erschien 2015 auf Deutsch. Die Jugendbuchreihe schaffte es auf Platz 1 der New York Times Bestsellerliste. Bis heute veröffentlicht die Autorin regelmäßig erfolgreiche Werke. Ihr aktuelles Buch „Flesh and Fire“ ist seit März frisch auf Deutsch erhältlich. Ich hänge aber etwas zurück und beschäftige mich hier mit einer ihrer früheren Reihen.
Nach der Rückkehr des totgeglaubten Dawson ist für die 18-jährige Katy Swartz das Leben nicht gerade einfacher geworden. Er wirkt unberechenbar und will unbedingt seine Freundin Bethany finden, die das Verteidigungsministerium weiterhin gefangen hält. Zwar ist Katy, kurz Kat, nun mit Daemon zusammen, die Freundschaft zu seiner Schwester Dee droht aber zu zerbrechen, weil diese Katy eine Mitschuld am Tod ihres Freundes Adam gibt. Ihre Mutter ist weiterhin mit Will zusammen, der die Beziehung nur vortäuscht, um Katy auszuspionieren. Der vermisste Mitschüler Simon ist noch nicht aufgetaucht und Blake weiterhin auf freiem Fuß, nachdem er Adam umgebracht hat. Zu allem Überfluss verhält sich Katys Schulfreundin Carissa sehr verdächtig und Katy weiß nicht, wem sie noch vertrauen kann.
„Ich wusste nicht genau, warum ich aufgewacht war.“, ist der erste, etwas unspektakuläre Satz des ersten Kapitels. Das Aufwachen als Einstieg zu wählen, ist ein alter Hut. Zumindest macht er schnell wieder klar, dass Katy die Geschichte im Präteritum aus der Ich-Perspektive erzählt. Der Plot setzt etwa eine Woche nach dem Ende von „Onyx“ ein. Somit spielt er in der zweiten Januarwoche. Es herrscht ein Schneesturm, weshalb Katy alleine zuhause ist und schulfrei hat. Mit über 450 Seiten und 36 Kapiteln plus zwei Bonuskapiteln ist „Opal“ ähnlich lang wie der zweite Band.
Eine der wichtigsten Figuren der Geschichte ist Daemons Schwester Dee, mit der sich Katy schnell angefreundet hat. Sie hat hüftlanges schwarzes Haar und grüne Augen wie ihr Bruder. Ihre Haut ist leicht gebräunt. Dee ist etwa 1,75m groß, hat eine schlanke Figur und stets ein elegantes und unschuldiges Auftreten. Sie ist sehr quirlig, aktiv und fröhlich, sodass sie schnell die Herzen ihrer Mitmenschen gewinnen kann. Als Lux hat sie übernatürliche Fähigkeiten sowie stets einen großen Appetit. Bis zu seinem Tod war Dee mit dem Lux Adam Thompson zusammen, der versehentlich von Blake getötet wurde. Seitdem hat sich ihre Persönlichkeit stark verändert. Ihre Fröhlichkeit ist verschwunden, sie sinnt nach Rache und gibt Katy eine große Mitschuld an Adams Tod. Daran zerbricht letztendlich auch die Freundschaft der beiden. Trotzdem ist Dee eine der Figuren dieser Reihe, die ich besonders lieb gewonnen habe. So vorhersehbar, wie die Reihe zwischendurch immer wieder ist, gehe ich davon aus, dass sich Katy und Dee wieder versöhnen werden.
Seit „Opal“ höre ich auch gelegentlich das Hörbuch der Lux-Reihe. Es wird von Merete Brettschneider gelesen und ist ungekürzt etwa 13 Stunden lang. Insgesamt ist es ein gut vertontes Hörbuch. Brettschneider gelingt es, den verschiedenen Figuren Leben einzuhauchen. Allerdings gibt es vereinzelt Worte, die sie merkwürdig ausspricht, beispielsweise „Onyx“ oder „surreal“, was bei ihr eher französisch klingt, wobei sie „Luc“ vielmehr wie Luke ausspricht. Während der Hausarbeit sind Hörbücher für mich aber ein guter Weg, um nebenbei noch Fortschritte im Buch machen und sich unterhalten lassen zu können.
Viele Aspekte, die ich bei „Onyx“ noch kritisiert habe, zum Beispiel die Dreiecksbeziehung, haben sich glücklicherweise in Wohlgefallen aufgelöst. Dennoch können Katy und Daemon mit ihrem Hin und Her stellenweise ziemlich nervig sein. Sie sind ein sehr temperamentvolles Paar. Das heißt, erst knutschen sie, dann streiten sie sich. Knutschen, streiten, knutschen streiten, knutschen, streiten, etc. Garniert wird das Ganze mit einer guten Portion Eifersucht und fertig ist ein Teenager-Beziehungsdrama, das erstklassig auf den Keks geht. Leider ist dies bei Urban Fantasy mit weiblicher Protagonistin ein häufiges Problem: es ist eher eine klischeehafte Liebesgeschichte in einem Fantasy-Setting, als eine Fantasy-Geschichte mit einer kleinen Lovestory. Viel zu oft nimmt der romantische Part einen zu hohen Stellenwert ein. So ist es leider bei vielen Jugend-Fantasy-Büchern. Ein bisschen Schund ist immer. Ich würde mir da endlich einen Wandel in dem Genre wünschen.
Übrigens wird es dadurch, dass Katy und Daemon nun zusammen sind, in Liebesdingen noch etwas heißer. Es gibt eine Szene, in der es deutlich sexuell zugeht, wobei ich, um nicht zu spoilern, keine weiteren Details nennen werde. Es bleibt allerdings vage, sodass man diese Szene nur richtig versteht, wenn man schon zwischen den Zeilen lesen kann. Pornografisch ist die Szene also dennoch nicht.
Armentrouts Schreibstil kann mich immer noch nicht wirklich überzeugen. Es bleibt zu profillos, hat kaum Wiedererkennungswert und eckt manchmal an. So machen aneinander gereihte Gradpartikel wie „sehr, sehr“ einen unbeholfenen Eindruck. Warum nicht ein ausdrucksstärkeres Adjektiv verwenden, anstatt den Mangel an Eloquenz so offenzulegen? Auch das klischeehafte Aufflackern oder Aufblitzen der Augen, um Emotionen zu verdeutlichen, ist äußerst überzogen und realitätsfern. Zumindest habe ich noch niemanden gesehen, dessen Augen sich bei düsteren Gedanken verdunkelten. Wie auch? Menschen haben ja keine implantierten Glühbirnen im Schädel. Zudem gibt es krude Metaphern wie „eine Mauer aus Muskeln“, wobei es den schon bekannten Berg aus Muskeln gibt.
Die vermeintlich ärgsten Feinde der Lux sind die sogenannten Arum. Sie sind ebenfalls Aliens, dabei allerdings sozusagen das Gegenteil der Lux. Arum sind schattenhafte Gestalten, die keine übernatürlichen Fähigkeiten haben, es sei denn, sie töten einen Lux. Dadurch können sie dessen Fähigkeiten übernehmen. Arum werden immer als Vierlinge geboren, davon drei Jungen und ein Mädchen. Im Gegensatz zu den Lux können sie sich nicht mit Menschen fortpflanzen. Sie töten die Lux, indem sie ihnen das Licht aussaugen. Auch sie können eine menschliche Gestalt annehmen, um sich unbeobachtet unter Menschen bewegen zu können. Wenn Arum sich in der Nähe eines Obsidians aufhalten, heizt sich dieser auf. Deswegen trägt Katy eine Halskette aus Obsidian. Sie kann so spüren, wenn ein Arum nah ist.
Ein kleiner Punkt, der mich auch wiederholt stört, ist Armentrouts Fanatismus für den Konzern Apple. Immer wieder fallen Eigennamen wie iPhone, MacBook oder Apple Store. Dabei werden die Produkte des Elektronikherstellers über die von anderen gestellt. Katy bezeichnet das MacBook Air als das Nonplusultra der Laptops, vor allem, weil es teuer ist. Das ist erstens nur Markengehabe und zweitens ist diese schamlose Schleichwerbung völlig deplatziert in einem Roman. Das Finale ist wieder richtig spannend, nicht alle Figuren überleben und man wird mit einem richtig fiesen Cliffhanger zurückgelassen, der geradezu dazu einlädt, sofort nach Band 4 zu greifen.
Im direkten Vergleich mit „Onyx“ ist „Opal“ der bessere Band der Lux-Reihe. Viele Kritikpunkte sind hier glücklicherweise nicht fortgesetzt worden. Das Hörbuch hat mir geholfen, den dritten Band schneller zu beenden. Trotzdem ist das Jugendbuch nicht überragend, dafür gibt es doch einige Stolpersteine, beispielsweise die Schleichwerbung oder der Schreibstil. Das Hin und Her zwischen Katy und Daemon ist auch immer wieder nervig und generell ist die Liebesgeschichte der beiden nicht außergewöhnlich, sondern stark klischeebelastet. Der Fantasy-Part kann weitaus mehr überzeugen. Die Geschichte ist insgesamt spannend und der Cliffhanger zwingt mich förmlich dazu, sofort mit dem vierten Band „Origin“ weiterzumachen. Kurzum, „Opal“ von Jennifer L. Armentrout ist ein gutes Jugendbuch, dem es leider an Individualität und Feinschliff fehlt. Deswegen gebe ich dem Jugendbuch aus dem Jahr 2015 drei von fünf Federn.
- E. L. James
Fifty Shades of Grey - Geheimes Verlangen
(10.309)Aktuelle Rezension von: AnnaLovesBooksGeheimes Verlangen hat mich von der ersten Seite an gefesselt! Die Charaktere sind gut eingeführt, und die Geschichte entwickelt sich rasant. Besonders Dorian Grey hat mich sofort verzaubert – er ist wirklich der Traummann schlechthin! Die Mischung aus Spannung, Romantik und Erotik macht das Buch zu einem wahren Genuss. Die Emotionen sind authentisch, und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Es hat mich so begeistert, dass ich direkt mit den nächsten Bänden weitermachen musste. Das war mein Einstieg in die Buchwelt der Erotik und BDSM.
- Diana Gabaldon
Feuer und Stein
(2.622)Aktuelle Rezension von: Jennifer_H_punkt_Punkt_PunktVor Jahren schon einmal die komplette Serie gelesen. Nachdem ich nun die TV- Serie geschaut habe, musste ich nochmal an die Bücher. Diesmal als Hörbuch...
Ich mag die Idee einer Zeitreise, wie sie dort landet und ihre große Liebe findet und letztendlich auch freiwillig dort bleibt. Die Autorin beschreibt sehr eindrücklich, was Claire erlebt und welche Zweifel und Gedanken sie hat. Die Art, wie die Liebesgeschichte sich entwickelt (eben nicht: sie sehen sich und direkt weiß man, die zwei werden sich verlieben, sondern eine langsamere, fast überraschende Entwicklung) mag ich zur Abwechslung auch mal ganz gerne. Auch dass dies gar nicht so im Vordergrund steht, sondern eher das Erleben der Vergangenheit und was die Ereignisse der Geschichtsbücher für Individuen damals bedeutet haben könnten.
Auch die Beschreibung der Sex- Szenen gefällt mir sehr gut. Nur, wenn die wach/ zu Hause sind kann ich deshalb leider nur mit Kopfhörern hören.
Das Ende ist mir aber viel zu abrupt. Es gibt eine Andeutung - und fertig. Als Ende zu erkennen war es nur durch den Amazon- Abspann und das hat mich schon so irritiert, dass ich 3x zurück gespult habe, weil ich dachte, etwas verpasst zu haben.
- Stephenie Meyer
Biss zum Morgengrauen (Bella und Edward 1)
(15.109)Aktuelle Rezension von: johanna_123Ich liebe dieses Buch! Mich hat die ganze Reihe wahnsinnig begeistert und nicht mehr losgelassen.
Jedes Mal wenn ich sie wieder von vorne lese fühlt es sich an „wie nach Hause zu kommen“.
Wisst ihr noch, wann ihr „Bis(s) zum Morgengrauen“ zum ersten Mal gelesen habt? Bei mir gehört es zu den Büchern, bei denen ich noch alles weiß.Es war eins meiner ersten Bücher die ich mir selbst gekauft hatte, Stunden hatte ich es verschlungen und die nächsten Bänder mussten her. Eine Reihe die mich seitdem stetig begleitet!
In meinen Augen kommen die Filme an die Bücher nicht heran. Obwohl sie an sich nicht schlecht sind – über die Besetzung lässt sich natürlich streiten – aber natürlich gibt es Unterschiede in der Handlung. Ich persönlich ziehe die des Buches der des Films vor.
- Jennifer L. Armentrout
Obsidian 2: Onyx. Schattenschimmer
(3.977)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraDie Nachrichten der letzten Wochen sind alles andere als schön. Wir befinden uns gerade in der sechsten Corona-Welle, Australien stand halb unter Wasser, aber vor allem der Krieg in der Ukraine überschattet die Nachrichten pausenlos. Es ist völlig in Ordnung, dass wir uns dabei hilflos fühlen. Vielmehr als Geld spenden, Hilfe anbieten oder protestieren kann man kaum tun. Trotzdem ist es auch in Ordnung, sich nicht jede freie Minute mit diesem Thema zu beschäftigen. Eskapismus ist wichtig für unsere psychische Gesundheit, deshalb sollten wir uns nicht schämen, wenn wir einen guten Tag hatten und mit Freunden gelacht haben. Manchmal muss man den Kopf abschalten und einen witzigen Film gucken oder ein spannendes Buch lesen, gerade in Zeiten wie diesen. Deshalb habe ich viel Zeit mit Lesen verbracht und „Onyx“ von Jennifer L. Armentrout, dem zweiten Band der Lux-Reihe, beendet. Das Jugendbuch erschien 2014 auf Deutsch und setzt die Liebesgeschichte um Katy und Daemon fort.
Nach dem Tod der vier Arum, die die Lux in Ketterham bedrohten, kehrt in dem US-amerikanischen Städtchen vermeintlich wieder Ruhe ein. Doch für die fast 18-jährige Katy Swartz ist nichts wie zuvor. Sie weiß nun, dass in ihrer Nachbarschaft Aliens wohnen. Schlimmer noch, sie fühlt sich zu einem von ihnen hingezogen: Daemon Black. Dieser möchte sogar, dass Katy seine feste Freundin wird, doch sie zweifelt. Dabei haben sie, seitdem Daemon sie geheilt hat, eine überirdische Verbindung zueinander. Die Normalität kann für Katy aber vor allem nicht einkehren, weil sie immer mehr das Gefühl beschleicht, dass sie seit Kurzem übernatürliche Fähigkeiten besitzt, eine Art Telekinese. Und da wäre auch noch der neue Mitschüler Blake Saunders, mit dem Katy viel gemeinsam zu haben scheint.
„Zehn Sekunden saß Daemon Black auf seinem Platz, als er mir auch schon zuverlässig den Stift in den Rücken bohrte.“, ist der erste Satz des ersten von insgesamt 36 Kapiteln. Der Leser wird eine Situation geworfen, an die er sich schon aus dem Vorgänger erinnert. Katy sitzt in ihrer Highschool im Biologie-Unterricht. Hinter ihr sitzt Daemon, der ihr regelmäßig mit einem Stift in den Rücken bohrt, um so auf sich aufmerksam zu machen. Weiterhin erzählt Katy die Geschichte aus der Ich-Perspektive im Präteritum. Mit über 450 Seiten ist der zweite Band länger als der erste.
War Katy im ersten Band noch ein süßes, wenn auch etwas profilloses Mädchen, ist sie hier ein wenig schwieriger. Viele ihre Handlungen sind nicht länger nachvollziehbar. Ihre vorherigen Ansichten scheint sie über Bord geworfen zu haben. Gedanken und Reaktion sind oft nicht kohärent. So fühlt sie sich andauernd zu Daemon körperlich hingezogen, schmachtet ihn förmlich an, weigert sich aber seine Freundin zu werden. Ihre Begründungen dafür wechseln, sind aber allesamt nicht sonderlich glaubhaft. Dieser unglaubwürdiger Wesenswechsel, der nur dazu da ist, um ein Beziehungsdrama zu provozieren, nervt auf Dauer gehörig. Zudem ist Katy manchmal etwas schwer von Begriff. Vor allem in naturwissenschaftlichen Kontexten, zum Beispiel beim Unterschied zwischen Photonen und Atomen, scheint sie für eine Oberstufenschülerin recht ungebildet zu sein.
Daemon Black ist ein 19-jähriger Lux, der in seiner menschlichen Gestalt schwarze Haare und grüne Augen hat. Er ist etwa 1,90m groß und sehr muskulös. Daemon gilt allgemein als gutaussehender junger Mann mit langen Wimpern und vollen Lippen. Zudem ist er ein richtiger Bad Boy. Er wirkt auf andere arrogant und großspurig. Hinter der Fassade ist er jedoch ein gutmütiger und sensibler junger Mann. Harte Schale, weicher Kern. Daemon bedient also alle Klischees, die die abgegriffene Teenie-Romance-Kiste so hergibt. Er ist keine Vollkatastrophe, aber eben so stereotyp, dass er nicht sonderlich interessant ist.
Doch damit nicht genug: auch die obligatorische Dreiecksbeziehung, die in keinem schlechten Jugendbuch fehlen darf, wird nicht ausgelassen. Mit Blake Saunders kommt ein neuer Mitschüler aus Kalifornien in Katys Jahrgang. Von Anfang an ist klar, dass Katy sich zwar für ihn interessiert, sie sich aber eigentlich schon in Daemon verliebt hat und Blake letztendlich chancenlos ist. Immer wenn sie Zeit mit Blake verbringt, denkt sie an Daemon oder vergleicht ihn mit Blake. Der Plot ist hier leider vorhersehbar und langweilig. Dass es überhaupt zur Dreiecksbeziehung kommt, liegt vor allem an Katys nicht nachvollziehbarem Verhalten. An dieser Stelle hätte ich mir einfach mal einen Bruch mit alten Klischees gewünscht, aber leider werden sie auch hier wieder bedient.
Dennoch gibt es auch Aspekte, die mir gefallen haben. So ist Katys Beziehung zu ihrem Mitschüler Simon problembehaftet. Sie hat ihn in „Obsidian“ auf den Homecoming-Ball begleitet, wobei er sich erst betrunken und Katy anschließend sexuell belästigt hat. Dabei drückte er sie gegen einen Baum und hielt sie so fest, dass sie sich nicht mehr gegen seine Küsse wehren konnte. Er reagierte nicht auf Katys Aufforderung damit aufzuhören. Erst als Daemon Katy zu Hilfe kam, ließ Simon von ihr ab. Dieses Drama setzt sich in „Onyx“ fort, als Simon vor seinen Freunden damit prahlt, in jener Nacht mit Katy geschlafen zu haben, womit sie in der Schule plötzlich den Ruf hat, ein leichtes Mädchen zu sein. Diese schwierige Situation, in der sich Katy hier befindet, ist sehr ernst und weit weg von dem klischeebeladenen Plot, der einem ansonsten hiermit aufgetischt wird. Tatsächlich bin ich sehr beeindruckt, dass Armentrout den Mut hat, auf Probleme aufmerksam zu machen, die es nach wie vor an Schulen gibt. Nach der Demütigung, die Katy durch die sexuelle Belästigung durchleben musste, wird sie von manchen Mitschülerinnen nun auch noch als Schlampe bezeichnet. Sie geht also emotional durch die Hölle. Dafür dass dieses wichtige Thema in „Onyx“ Raum findet, bin ich Armentrout dankbar.
Der Schreibstil ist einfach, schnörkellos und lässt sich leicht lesen. Leider ist er auch ein wenig unscheinbar. Armentrouts Stil hat nur wenig Wiedererkennungswert. Selten eckt er auch einmal an, beispielsweise durch Begriffe wie „ausrasten“ oder das unnötige Setzen dreifacher Punkte anstelle von Gedankenstrichen.
Schon in „Obsidian“ erfährt der Leser, dass Daemon und Dee zu den Luxen gehören. Diese sind außerirdische Wesen vom Planeten Lux, der Millionen von Lichtjahre entfernt von der Erde ist. Luxen werden immer als Drillinge mit zwei Jungen und einem Mädchen geboren, weshalb die Mädchen besonders stark beschützt werden und bei männlichen Artgenossen begehrt sind, da die Frauenquote aus natürlichen Gründen niedrig ist. Sie sind Lichtgestalten mit übernatürlichen Fähigkeiten, so können sie sich beispielsweise in Lichtgeschwindigkeit bewegen, Formenwandeln, Heilen, Raum und Zeit manipulieren, Feuer und Hitze beeinflussen oder Telekinese betreiben. Dabei hat aber jeder Lux seine individuellen Talente und kann nicht jede diese aufgezählten Fähigkeiten besonders gut. Manche können bestimmte Dinge, beispielsweise Heilen auch gar nicht. Formenwandeln kann dagegen jeder Lux. Was mich am Konzept der Lux jedoch besonders gestört hat, war der verzweifelte Versuch Armentrouts die fantastischen Sachverhalte naturwissenschaftlich zu erklären. So erklärt Blake Katy zum Beispiel in Kapitel 20, dass Lux nur „‚eine Art von DNA’“ haben, während Menschen zwei hätten. Als Biologie-Studentin kann ich hier klar betonen, dass das völlig falsch ist. Der Mensch hat nur eine DNA, deren identischen Kopien in jeder Zelle genau einmal vorkommt, nämlich im Zellkern. Möglicherweise meint Blake damit auch die Chromosomen, aber dann ist fraglich, warum er diese nicht benennt. Auch Mr. Garrison, der ausgerechnet Biologielehrer ist, erklärt in Kapitel 23, dass es möglich ist, dass menschliche DNA mit der eines Lux‘ verschmelzen kann, was erstaunlich ist, da durch die unüberwindbare Distanz der Planeten Lux und Erde keine Artverwandtschaft zwischen Mensch und Lux bestehen kann. Dass diese beiden DNA also so ähnlich sind, dass sie sich verbinden können, ist viel unwahrscheinlicher als ein Sechser im Lotto. Obendrein ist es überhaupt unlogisch, dass Lux DNA und Zellen besitzen, da sie ja eigentlich Lichtgestalten sind, die aus Photonen bestehen. Was genau vererbt wird, bleibt auch unklar, da Lux ihr Aussehen durch das Formenwandeln erwerben und nicht durch Genetik. Es kommt aber noch merkwürdiger: Wenn diese Verschmelzung geschehe, seien Lux und Mensch aneinander gebunden. Stirbt der eine, stirbt auch der andere. Dies erklärt der äußerst inkompetente Mr. Garrison mit „‚zelltechnisch[en]’“ Ursachen. Das macht auch absolut keinen Sinn. Sonst könnten ja keine eineiigen Zwillinge ohne den jeweils anderen überleben, da sie quasi die gleiche DNA haben. Womit man diese Beeinflussung vielleicht fadenscheinig erklären könnte, wäre die Quantenverschränkung, da Lux aus Photonen bestehen. Doch das tut Armentrout einfach nicht. Abschließend kann ich nur Katys Gedanken zitieren: „Sehr wissenschaftlich klang das nicht.“ Natürlich sind Fantasy-Elemente nicht logisch, das steht außer Frage. Aber wenn man schon versucht diese in einen wissenschaftlichen Kontext zu bringen, sollte man sich eben wenigstens die Mühe machen zu recherchieren, um zumindest eine ansatzweise glaubwürdige Erklärung bieten zu können. Oder man lässt es eben ganz bleiben.
Das Ende ist wiederum spannend und unterhaltsam. Während mich „Onyx“ allgemein nicht fesseln konnte, zieht das Finale den Spannungsbogen abschließend gut an. Es gibt überraschende und tragische Tode. Bisher tut sich die Reihe eher schwer damit, einen eindeutigen Antagonisten aufzuweisen. Deswegen bin ich gespannt, was in den nächsten Bänden noch folgt. Die Bonusgeschichten aus der Perspektive von Daemon sind ein nettes Extra und machen Spaß zu lesen.
„Onyx“ von Jennifer L. Armentrout kann leider nicht ganz mit dem Vorgänger mithalten. Katy ist nerviger, Daemon ein klischeehafter Bad Boy und eine vorhersehbare Dreiecksbeziehung tragen insgesamt zu einem etwas negativeren Wertung bei. Armentrouts Schreibstil ist eher mittelmäßig. Zudem hätte sie vor allem im naturwissenschaftlichen Bereich besser recherchieren können. Trotzdem ist der zweite Band der Lux-Reihe nicht überwiegend schlecht. Es gibt immer wieder Überraschungsmomente und gute Szenen, auch wenn ich das Buch leicht beiseite legen konnte. Alles in allem ist „Onyx“ aus dem Jahr 2014 ein Fantasy-Jugendbuch mit viel verschenktem Potenzial und letztendlich nur in Ordnung. Deshalb erhält es von mir zwei von fünf Federn. Dennoch werde ich als Nächstes den dritten Band „Opal“ lesen, da ich diesen und den nächsten Band bereits zuhause habe.
- Jennifer L. Armentrout
Obsidian 1: Obsidian. Schattendunkel
(6.099)Aktuelle Rezension von: Lee2210Dieses Buch hat mich ab dem ersten Satz in seinen Bann gezogen. Die eher ungewöhnliche Idee einer Liebesgeschichte ist so einzigartig. Auch die Protagonisten habe ich schnell in mein Herz schließen können und ich konnte sofort mitfühlen & mit fiebern ! Ich liebe diese Geschichte und kann sie wärmstens an andere Leser°inen , die auch an Romantasy interessiert sind, empfehlen!
- Ursula Poznanski
Erebos
(3.738)Aktuelle Rezension von: Leona_Booklover4,5 ⭐️
Spannung: 8,5/10
Schreibstil: 9/10
In der heutigen digitalen Ära sind virtuelle Welten und Online-Spiele allgegenwärtig. Doch was passiert, wenn ein Spiel plötzlich die Grenzen zwischen Realität und Virtualität verwischt? Das Buch „Erebos“ von Ursula Poznanski nimmt uns mit auf eine fesselnde Reise in eine solche Welt. Mit seiner packenden Handlung, seiner tiefgründigen Botschaft und nicht zuletzt der tollen Erzählweise und immer vorhandenen Spannung hat „Erebos“ nicht nur Jugendliche, sondern auch Erwachsene weltweit begeistert.
Handlung:
Die Geschichte von „Erebos“ dreht sich um Nick, einen Schüler, der in den Besitz eines geheimnisvollen Spiels namens „Erebos“ gelangt. Das Besondere an diesem Spiel ist, dass es nicht nur auf dem Bildschirm stattfindet, sondern auch auf die reale Welt Einfluss nimmt. Um das Spiel zu spielen, muss Nick bestimmte Aufgaben erfüllen, die immer anspruchsvoller und gefährlicher werden. Doch bald merkt er, dass die Grenzen zwischen Spiel und Realität verschwimmen. „Erebos“ beginnt, sein reales Leben zu kontrollieren und beeinflusst sogar seine Beziehungen zu Freunden und Familie. Nick findet sich in einem gefährlichen Spiel gefangen, in dem es um weit mehr als nur Punkte und Levels geht. Wird er es mit der Hilfe seiner Freunde schaffen, gegen das Spiel anzukämpfen oder es gar zu vernichten? Oder ist das Spiel schneller und schafft es zuerst? Ein fesselnder Thriller rund um das aktuelle Thema der künstlichen Intelligenz.
Hochaktuelles Thema:
„Erebos“ berührt eine Vielzahl von Themen, die relevant für Jugendliche und Erwachsene sind. Es thematisiert die Auswirkungen von exzessivem Videospielkonsum und den Verlust des Bezugs zur realen Welt. Es stellt die Frage nach den Grenzen der virtuellen Realität und der Gefahr, die entstehen kann, wenn virtuelle Welten unser reales Leben dominieren. Es zeigt auch, dass wir uns davor in Acht nehmen sollten, wie weit die Technologie beziehungsweise auch künstliche Intelligenz in ein paar Jahren fortgeschritten sein könnte und sollte uns zum Nachdenken anregen, ob dies sogar für uns Menschen eine Gefahr darstellen würde. Darüber hinaus erforscht das Buch auch Themen wie Manipulation, Freundschaft, Vertrauen und die Bedeutung von Ethik in einer technologiegetriebenen Gesellschaft.
Schreibstil und Spannung:
Ursula Poznanski hat einen mitreißenden Schreibstil, der den Leser von der ersten Seite an fesselt. Die Handlung entwickelt sich rasant und hält den Leser in Atem. Teilweise stellt man sich vor, wie es wäre, in der selben Situation wie Nick zu sein und gleichzeitig ist man heilfroh, dass man es eben nicht ist. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und verleihen der Geschichte Tiefe und Glaubwürdigkeit. Die Spannung wird konsequent aufrechterhalten, und man kann kaum aufhören zu lesen, da man unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht.
Fazit:
„Erebos“ ist ein Buch, das einen faszinierenden Einblick in die Welt der virtuellen Realität bietet und gleichzeitig wichtige Fragen über den Einfluss von Technologie auf unser Leben stellt. Mit seinem packenden Plot, starken Charakteren und tiefgründigen Botschaften hat das Buch bereits eine breite Leserschaft begeistert. Es regt zum Nachdenken an und lässt einen mit einem neuen Bewusstsein für die Auswirkungen virtueller Welten auf unsere reale Existenz zurück. Wenn du also nach einem Buch suchst, das dich nicht mehr loslässt, dann solltest du „Erebos“ unbedingt lesen!
Happy Reading and…beware of Erebos…
- Cassandra Clare
City of Fallen Angels
(3.009)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraNachdem ich „City of Glass“ beendet hatte, hat mich eine Sache auf dem Buchrücken stutzig gemacht. Dort steht nämlich: „Clares fulminanter Abschluss der Chroniken der Unterwelt“. Dabei besteht die Reihe doch auch sechs Bänden. Tatsächlich war die Saga ursprünglich als Trilogie geplant, deswegen ist der Plot in sich auch abgeschlossen gewesen, allerdings nicht ohne sich ein Hintertürchen für eine Fortsetzung offen zu lassen. Nachdem der kommerzielle Erfolg absehbar war, wurde die Reihe um drei weitere Bände ergänzt. Mit „City of Fallen Angels“ habe ich nun den ersten Teil der Folgebände teils gelesen und teils gehört. Das Hörbuch wird von Andrea Sawatzki gelesen.
Im Institut der Schattenjäger in New York kehrt nach Valentin Morgensterns Tod vorerst keine Ruhe ein. Simon Lewis fällt es schwer seinen Vampirismus vor seiner Mutter geheim zu halten. Als sie dann in seinem Kleiderschrank versteckte Blutkonserven findet, bricht das Kartenhaus in sich zusammen.
Auch bei seiner besten Freundin Clary Fairchild läuft es nicht gerade rund. Ihre Ausbildung zur Schattenjägerin stellt sie auf eine harte Probe und ihr Freund Jace verhält sich ihr gegenüber merkwürdig distanziert, sodass ihre frische Beziehung zu zerbrechen droht. Zu allem Überfluss hat eine neue Mordserie an Schattenjägern begonnen, die scheinbar von einem Vampir ausgeübt wurden.„‚Einen Kaffee, bitte.‘“, ist der erste Satz des ersten Kapitels „Herr und Meister“. Er ist, verglichen mit den vorangegangenen, auffallend kurz und präzise. Noch vor diesem Satz findet sich ein Zitat aus „Eine Grabpredigt“ von Jeremy Taylor, einem tschechischen Autor. Mit über 550 Seiten und 19 Kapiteln ohne Pro- oder Epilog ist der vierte Band erheblich kürzer als sein Vorgänger. Auffällig ist, dass das Jugendbuch hier in zwei Teile aufgespalten wird und nicht wie zuvor in drei Teile, was den Aufbau des Plots beeinflusst. Diese Teile tragen die Titel „Würgeengel“ und „Für jedes Leben“. Teil Eins ist mit seinem Titel wahrscheinlich eine Anlehnung an „Der Würgeengel“, einem Film aus dem Jahr 1962, in dem eine Feiergesellschaft am Tag nach der Party den Raum nicht mehr verlassen kann, obwohl Türen und Fenster nicht verschlossen sind. Der Film erhielt unter anderem die Nominierung für die Goldene Palme und sogar Woody Allen nimmt in einem seiner Filme Bezug auf „Der Würgeengel“.
Die gekürzte Hörbuchfassung ist knapp über siebeneinhalb Stunden lang. Der erste Satz wird zur Überraschung des Lesers nicht von Clary gesprochen, sondern von Simon, der Clary ab diesem Band als Protagonisten ablöst. Sie hat aber aufgrund der Multiperspektivität des personalen Erzählers, der leider wieder inkonsequent ist und an einigen Stellen seinen Stil bricht, trotzdem einen Erzählstrang als zweitgrößte Figur. Daneben erzählen auch zwischendurch Nebencharaktere wie Jace oder Magnus. Der Wechsel der Protagonisten ist definitiv ein Pluspunkt, weil Simon für mich der sympathischere der beiden ist. Er hat es verdient in dieser Geschichte mehr zu sein als der ehrenwerte Lord Friendzone. Mir gefällt seine nerdige Art und seine Leidenschaft für Popkultur wie „Herr der Ringe“ oder „Star Wars“.
Ein Nebencharakter, der bisher in meinen Rezensionen kaum erwähnt wurde, ist Isabelle Lightwood. Sie ist die Tochter von Maryse und Robert Lightwood, die Schwester von Alec und die Adoptivschwester von Jace Herondale. Sie hat lange, schwarze Haare, ist 1,64m groß und trägt gerne figurbetonte Kleidung und viel Make Up. Sie ist selbstsicher, stark und dickköpfig, hat aber auch ein großes Herz und kann vor allem Männer mit ihrem Charme begeistern. Als Schattenjägerin nutzt sie am liebsten ihre Peitsche. Zu meinen Lieblingscharakteren gehört Isabelle aufgrund ihrer trotzigen Art nicht, ich bin aber dennoch froh, dass sie die Frauenquote bei den vordergründigeren Charakteren etwas anhebt.
Mit Clares Schreibstil werde ich in diesem Leben leider nicht mehr warm. Ihre Romane bestehen fast ausschließlich aus Dialogen und repetitiven Floskeln. Vor allem die zweite Hälfte bietet gewisse Längen. Im Allgemeinen erfindet Clare auch bei ihren Charakteren das Rad nicht neu, so hat sie als Fan-Autorin eine Liebesgeschichte von Ginny Weasley und Draco Malfoy aus „Harry Potter“ geschrieben, die beide sowohl optisch, als auch charakterlich verblüffende Ähnlichkeit mit Clary und Jace haben. Sie sind also im Prinzip nur die abgekupferte und flache Version aus einer Fan-Fiction von Clare. Insgesamt ist der Plot in „City of Fallen Angels“ aber weniger vorhersehbar als bei „City of Glass“ und manche Twists konnten mich sogar überraschen.
Auch wenn die Serie „Shadowhunters“ eine eingeschworene Fangemeinde hat und die Kritiken besser ausfielen als bei der Verfilmung „City of Bones“, finde ich persönlich die Serie absolut grauenhaft. Lily Collins und Jamie Campbell Bower sind definitiv die bessere Besetzung für die Rollen von Clary und Jace als Katherine McNamara und Dominic Sherwood, vor allem optisch. McNamara schafft es sogar Clary noch nerviger darzustellen, als sie ohnehin in den Büchern ist. Generell hält sich der Serienplot fast gar nicht an die Buchvorlage. Zu Beginn feiert Clary ihren 18. Geburtstag und bekommt von ihrer Mutter eine Stele geschenkt, ein magisches Werkzeug für Schattenjäger, was komplett sinnfrei ist, da in den Büchern Jocelyn die Schattenwelt vor ihrer Tochter unter allen Umständen geheim halten will und sich dafür sogar Hilfe bei einem Hexenmeister holt. In den Büchern ist Clary anfangs erst 15. Ihren 16. Geburtstag feiert sie im Gewächshaus des Instituts mit Jace, was eine wichtige Passage ist, weil sie sich dort das erste Mal küssen. Warum in der Serie plötzlich Tschernobyl ein Handlungsort sein soll, habe ich auch nicht verstanden. Sind Schattenjäger jetzt auch immun gegen Radioaktivität? Schon bei „City of Bones“ hatte ich das Gefühl, dass der Plot zu klischeehaft beladen wird, doch „Shadowhunters“ schießt eindeutig den Vogel ab. Die Inszenierung ist so überdramatisiert, eindimensional und stupide, dass ich nicht mehr als vier Folgen ertragen konnte. Wer seine Pubertät bereits hinter sich hat, kann diesem überzogenen und glatt gebügelten Teenager-Drama garantiert nichts abgewinnen. So eine schlechte Umsetzung haben die Bücher eigentlich nicht verdient. Die gekürzte Hörbuchfassung tut der Geschichte dagegen sehr gut und ist meiner Meinung nach die beste Möglichkeit die „Chroniken der Schattenjäger“ zu erleben.
Das Ende ist zwar weniger spektakulär als das des Vorgängers. Trotzdem sind Action- und Kampfszenen Clares Stärken, auch wenn natürlich klar ist, dass den wichtigen Figuren nichts passiert, selbst wenn es manchmal haarscharf ist.
An den „Chroniken der Schattenjäger“ habe ich grundsätzlich immer dasselbe auszusetzen: zu dialoglastig, zu redundant, zu holpriger Erzählstil, zu stereotype Charaktere, zu viel überzogenes Drama. Trotzdem wurde bei „City of Fallen Angels“ manches besser gemacht als noch beim dritten Band. Der Wechsel des Protagonisten von Clary zu Simon beispielsweise oder die geringere Vorhersehbarkeit des Plots. Das reicht aber nicht, um den Urban Fantasyroman als gut bewerten zu können, denn dafür sind die negativen Kritikpunkte zu viele. Ich würde dem vierten Band der Jugendbuch-Reihe von Cassandra Clare deshalb volle zwei von fünf Federn geben. Wem die Saga insgesamt zu umfangreich ist, sind die Hörbücher ans Herz zu legen, die ich als Gesamtpaket sogar noch besser finde als die Romane. Auch den fünften Band „City of Lost Souls“ werde ich wieder abwechselnd lesen und hören.
- E. L. James
Fifty Shades of Grey - Gefährliche Liebe
(4.360)Aktuelle Rezension von: AnnaLovesBooksGefährliche Liebe hat mich genauso begeistert wie der erste Band. Die Geschichte bleibt spannend und es passiert immer wieder etwas Neues. Besonders gefallen haben mir die erotischen und BDSM-Szenen, die sehr gut geschrieben sind, ohne kitschig zu wirken. Die Mischung aus Romantik, Spannung und Erotik ist einfach gelungen!
- Josephine Angelini
Fates & Furies 1. Starcrossed
(4.635)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraUm die sogenannte „Göttlich-Trilogie“ von Josephine Angelini habe ich lange Zeit einen großen Bogen gemacht. Aufmerksam geworden bin ich darauf erstmals bei einer Buchvorstellung im Radio, dessen Fazit aber etwa lautete: „hat das Rad nicht neu erfunden, muss man also nicht unbedingt gelesen haben.“, was mich doch abgeschreckt hat. Auch eine Freundin meinte, dass diese Urban Fantasy-Jugendbücher ein Abklatsch verschiedener anderer kommerziell erfolgreicher Reihen seien. Im absoluten Buchkaufrausch habe ich dann letztendlich doch den ersten Band „Göttlich verdammt“ aus dem Jahr 2011 günstig gebraucht gekauft. Nachdem ich immer wieder drum herum geschifft bin, war ich nun endlich bereit dieses Buch von meinem Stapel zu erlösen.
Die 16-jährige Helen Hamilton lebt mit ihrem alleinerziehenden Vater Jerry auf der kleinen Insel Nantucket im US-amerikanischen Bundesstaat Massachusetts. Sie besucht die einzige Highschool der Insel, während ihr Vater einen kleinen Kiosk führt, an den ein Café angebunden ist. Helen hatte schon immer das Gefühl anders als ihre Mitmenschen zu sein, so ist sie beispielsweise extrem stark und sportlich sowie zudem eine Außenseiterin, die unter der Schikane ihrer Mitschüler leidet. Als ihre beste Freundin Claire dann mit dem neuesten Tratsch über eine reiche und neu zugezogene Großfamilie ankommt, ist Helen anfangs völlig desinteressiert. Dann aber begegnet sie einem ihrer Söhne namens Lucas auf dem Schulflur und sein Anblick macht sie urplötzlich rasend vor Wut. Es kommt zu einem Handgemenge und zum ersten Mal trifft Helen auf Jemanden, der ihr physisch ebenbürtig ist.
„‚Aber wenn du mir jetzt ein Auto kaufst, gehört es dir, wenn ich in zwei Jahren aufs College gehe.‘“, ist der erste Satz des ersten Kapitels und hat mich recht erstaunt, weil ich mich nicht erinnern kann, wann ich das letzte Mal ein Buch gelesen habe, das mitten im Dialog mit der wörtlichen Rede begonnen hat. In diesem Fall spricht hier Helen Hamilton mit ihrem Vater Jerry. Helen ist die Protagonistin, deren Geschichte der Leser im Präteritum und aus der Sicht des personalen Erzählers verfolgt. Aber auch andere Charaktere wie Lucas oder Kreon Delos erhalten kurze Passagen mit demselben Erzählprinzip.
Helen ist die typische Jugendbuch-Protagonistin: Außenseiterin in der Schule, still, zurückhaltend, besitzt aber Fähigkeiten, die die ihrer Mitmenschen völlig übersteigen. Es ist jetzt schon abzusehen, dass Helen eine Wandlung durchmachen wird, die sie reifer und selbstsicherer zurücklassen wird. Sie ist für gleichaltrige Leserinnen eine Identifikationsfigur und ist gleichzeitig ein Appell an sie, aus sich herauszukommen und das beste aus seinen Talenten zu machen. Zudem ist Helen meist recht mürrisch gestimmt, muss aber manchmal auch wie aus dem Nichts loslachen, was sie sehr unreif wirken lässt. Sie ist als Charakter nicht unsympathisch, hat aber zu wenig Ecken und Kanten, um sie richtig mögen zu können. Auch ihre beste Freundin Claire Aoki erfüllt die klassischen Klischees des Protagonisten-Sidekicks. Sie ist klein, quirlig und laut, steht aber stets im Schatten der Hauptfigur.
Angelinis Schreibstil ist einfach, aufgedreht, spaßig und manchmal auch ein wenig kitschig. Leider gelegentlich etwas zu einfach, so spart sie in meinen Augen in Helens näherem Umfeld, wie ihrem Zuhause, der Schule, dem Kiosk oder dem Haus der Delos‘ an grundlegenden Informationen, weswegen Helens alltägliche Umgebung blass und viel zu grob umrissen erscheint. Auch der Erzählstil wirkt noch ziemlich holprig und repetitiv, wobei es sich bei „Göttlich verdammt“ auch um Angelinis Debütroman handelt, weshalb ich noch die Hoffnung habe, dass sich dies in Zukunft noch verbessert. Mit fast 500 Seiten und 19 Kapiteln, sind letztere verhältnismäßig lang geraten, was aber nicht stört, wenn man sich etwas Zeit für das Buch lässt. Für zwischendurch ist es aber eher ungeeignet.
Ist bei dieser Geschichte nun wirklich alles nur geklaut? Zugegeben, der Plot ist bis zu einem bestimmten Punkt recht vorhersehbar und viele Motive erinnern an zwei andere sehr erfolgreiche Jugendbuchreihen. Dafür reisen wir zurück ins Jahr 2006, in dem in Deutschland erstmals das Buch erschien, das den völligen Hype um Vampirromane losgetreten hatte: „Bis(s) zum Morgengrauen“ von Stephenie Meyer. Ich muss gestehen, dass ich ebenfalls die Tetralogie gelesen habe, allerdings erst nachdem der Hype schon längst wieder vergangen war. Die Parallelen zu „Göttlich verdammt“ sind unübersehbar: Eine weibliche Protagonistin, die als Einzelkind bei ihrem Vater lebt, sich nicht sonderlich in der Schule wohlfühlt und nur eine Freundin und einen Freund hat. Dann zieht eine steinreiche, dubiose Großfamilie in die abgelegene, lang leer gestandene Villa am Stadtrand. Die Familienmitglieder sind allesamt wahnsinnig gutaussehend, aber auch geheimnisvoll, und vor allem einer der Söhne verdreht den Mädels an der Schule durch die Bank den Kopf. Aber der hat natürlich nur Augen für die, ach so unscheinbare, Protagonistin und es entsteht eine Liebesgeschichte, die unter keinem guten Stern steht. Das ist schon sehr offensichtlich abgekupfert. Das zweite Jugendbuch, das 2006 erschien und Angelini genauso als Vorlage diente, ist „Percy Jackson – Diebe im Olymp“ von Rick Riordan. Man ersetze einfach die Vampire aus der „Bis(s)-Saga“ durch Halbgötter, schmücke das Ganze mit Basiswissen über griechische Mythologie aus und Voilà! Schon ist das perfekte Déjà-lit fertig. Jedes Mal, wenn Helen von einem Angreifer überrumpelt wurde, dachte ich, dass dies nun der Satyr sein müsste, der sie nach Camp Half-Blood Hill bringen wird. Aber der Satyr tauchte dann doch nicht auf.
Das Ende war dann gleichermaßen spannend wie enttäuschend, auch wenn ich hier mit Details spare, weil ich ansonsten spoilern würde. Es ist actiongeladen, unvorhersehbar und fordert sogar die ersten Todesopfer, bietet aber glücklicherweise mal keinen Cliffhanger, was mich positiv überrascht hat.
Eine Mischung aus der „Bis(s)-Reihe“ und „Percy Jackson“ fasst „Göttlich verdammt“ von Josephine Angelini schon ziemlich gut zusammen. Alle Kritik ist berechtigt, der Trilogie-Auftakt ist alles andere als innovativ und kann auch nicht in puncto Schreibstil überzeugen. Nichtsdestotrotz konnte mich der Urban Fantasy-Roman aus dem Jahr 2011 unterhalten und dann Ende sogar weitestgehend faszinieren. Da es sich hierbei um Angelinis Debütroman handelt, mit dem ich deswegen auch nicht zu hart ins Gericht gehen möchte, drücke ich ein kleines Auge zu und vergebe für „Göttlich verdammt“ noch drei von fünf Federn und hoffe auf Steigerung für die Fortsetzung „Göttlich verloren“. Genug Luft nach oben wäre jedenfalls.
- Jennifer L. Armentrout
Obsidian 4: Origin. Schattenfunke
(2.245)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraDas Sommersemester hat gerade angefangen und so langsam nimmt mich die Uni zunehmend ein. Im Moment habe ich aber wieder einen Lauf beim Lesen und ich habe in kurzer Zeit „Origin“ von Jennifer L. Armentrout durchgelesen. Scheinbar sind der Autorin die Namen für Mineralien, die mit dem Buchstaben O anfangen, ausgegangen. Der vierte Band der Lux-Reihe ist 2016 auf Deutsch erschienen und setzt die Geschichte um die Protagonistin Katy und ihrer Liebe zum humanoiden Alien Daemon fort. Ich habe „Origin“ direkt nach dem dritten Band gelesen, da dieser mit einem fiesen Cliffhanger endete.
Nachdem die 18-jährige Katy Swartz im Mount Weather gefangen genommen wurde, findet sie sich in der Area 51 wieder, wo sie als Versuchskaninchen dienen soll. Wegen eines durch Mutation exprimierten Gens könnten sie und andere Hybride der Schlüssel zu einem Allheilmittel sein. Doch die Experimente und der Anblick des Verräters Blake macht die Zeit für Katy qualvoll.
Währenddessen sucht der 19-jährige Daemon Black nach einer Möglichkeit Katy zu befreien. Da er nicht weiß, wo sie ist, bittet er den Hybriden Luc um Unterstützung. Doch Daemon weiß nicht, ob er ihm wirklich trauen kann.„Wieder einmal brannte es in mir wie Feuer.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels. Nach dem großen Cliffhanger ist es nicht weiter verwunderlich, dass es Katy nicht besonders gut geht. Sie ist bei dem Versuch, Bethany aus Mount Weather zu befreien, selbst gefangen genommen worden.
„Origin“ ist mit fast 450 Seiten und 30 Kapiteln etwas kürzer als der Vorgänger. Dies ist außerdem der erste Band, der keine Bonusgeschichten enthält. Katy erzählt ihre Geschichte wieder aus der Ich-Perspektive im Präteritum. Neu ist dagegen, dass Daemon nun auch Erzähler aus der Ich-Perspektive ist und sich mit Katy unregelmäßig abwechselt. Leider ist dies ein unnötiger Schritt. Daemon ist als männlicher Protagonist klischeehaft, eindimensional und vorhersehbar. Seine Ansichten sind nicht überraschend oder gar gewinnbringend für den Plot. Relativ am Ende einer Buchreihe noch den männlichen Protagonisten als Erzähler hinzuzufügen, hat schon bei „Die Bestimmung“ nicht funktioniert und tut es hier auch nicht. Daemons Erzählstrang ist voll von Wutausbrüchen, Liebesbekundungen und Vorhersehbarkeit. Deshalb empfinde ich ihn nicht als Bereicherung.
Da Daemon nun auch Ich-Erzähler ist, gibt es mit Jacob Weigert nun auch einen neuen Leser des Hörbuchs. Insgesamt ist er eine gute Wahl für Daemon. Wenn er hingegen Frauenstimmen imitiert, überzieht er dies minimal.
Als Katys weibliche Konkurrentin gilt das Lux-Mädchen Ashley Thompson, kurz Ash. Sie hat hellblaue Augen und mittellanges blondes Haar. Außerdem wird sie als Naturschönheit mit einer Topfigur beschrieben. Sie ist modebewusst und trägt gerne hautenge Kleidung mit High Heels. Kurzum, sie ist ein richtiges Püppchen, das extrem arrogant wirkt. Sie ist die Exfreundin von Daemon, was Katy regelmäßig eifersüchtig macht. Es scheint, als wäre Ash nicht über die Trennung von Daemon hinweg, weshalb sie Katy gegenüber abgeneigt ist und ihr fiese Sprüche drückt. Ihre Ablehnung rührt teilweise auch daher, dass Katy ein Mensch ist und Ash sie als Bedrohung für die Lux betrachtet. Auch wenn Ash auf den ersten Blick nicht gerade charmant ist, hat sie doch ihre positiven Seiten. So hat sie sich zum Beispiel in „Opal“ um Katy gekümmert, nachdem diese von Will angeschossen und verletzt wurde. Ash mag keine Sympathieträgerin sein, dennoch hat sie ein gutes Herz und Mitgefühl, auch mit einfachen Menschen.
Durch Katys Gefangennahme wechselt hier erstmalig der Handlungsort von Ketterman zur Area 51, wie man schon ganz zu Beginn erfährt. Die Area 51 existiert tatsächlich und ist ein militärisches Sperrgebiet im Süden des US-amerikanischen Bundesstaats Nevada. Wie in „Origin“ richtig erklärt, sitzt dort ein Teil des Verteidigungsministeriums. Um die Area 51 ranken sich viele Verschwörungstheorien, besonders im Zusammenhang mit außerirdischen Lebensformen. Bis zur offiziellen Bestätigung der CIA im Jahr 2013 war sogar dessen Existenz eine Verschwörungstheorie. Viel wahrscheinlicher, als dass dort an Aliens herum experimentiert wird, ist jedoch, dass die US Air Force dort Experimentalflugzeuge testet, was auch die vermeintlichen Sichtungen von UFOs erklären würde. Nicht nur in „Origin“ findet die Area 51 Erwähnung, sondern auch in vielen Filmen oder Serien, wie beispielsweise „Men in Black“, „Indiana Jones“, „Hulk“, „Männer, die auf Ziegen starren“, „Star Trek“ oder „Futurama“, fast immer im Zusammenhang mit Aliens und UFOs. Generell also das perfekte Setting für eine Alien-Lovestory.
Der Schreibstil ist weiterhin nicht berauschend, was krude Pars pro toto wie „[e]in Muskel im Gesicht des khakifarbenen Baretts zuckte“, oder merkwürdige Vergleiche wie „so wild wie ein wild gewordener Schlagzeuger“ hervorbringt, was ungefähr so stilvoll ist wie „so ungeschickt wie ungeschickte Autorin“. Auch das Tempo ist durch den zweiten Erzähler entschleunigter. Die Atmosphäre ist, besonders durch den Wechsel des Settings, kühler geworden. In den sterilen Räumen, die von Neonlicht grell erleuchtet werden, scheinen Blutflecken die einzigen Farbtupfer zu sein. Das zermürbende Gefühl, dass die Figuren durchleben, wird gut auf die Leserschaft übertragen. Trotzdem bleibt der Schreibstil maximal mittelmäßig. Meistens stört er nicht. Nie sticht er positiv hervor.
Ein Kritikpunkt, den ich schon in „Onyx“ benannt habe, der aber hier wieder vermehrt auftritt, ist die Pseudowissenschaftlichkeit, die mir als Biologie-Studentin schwere Kopfschmerzen bereitet. So erklärt Blake in Kapitel 2: „‚Doch wie bei jeder Spezies reagierte die Evolution entsprechend und schuf einen natürlichen Feind’“. Das ist mindestens schief formuliert, denn die Evolution reagiert gar nicht. Sie ist kein Lebewesen und trifft keine direkten Entscheidungen. Alles basiert auf Mutation und Selektion, also eine Mischung aus Zufall und begünstigenden Umweltfaktoren. Die Evolution als moderne Parallele zu Gott darzustellen, die etwas aktiv erschafft, ist einfach unwissenschaftlicher Blödsinn. In Kapitel 5 erklärt ein Sergeant Katy: „‚DNA-Replikation […] verlangsamt das Wachstum inoperabler Tumore.’“ Das ist absoluter Schwachsinn, denn DNA-Replikation ist die Verdopplung der DNA, wie sie beispielsweise bei der Mitose vorkommt. Sie ist fehleranfällig und kann schlimmstenfalls Krebs verursachen, aber nicht verlangsamen. Nicht einmal für ihre eigenen Romane macht sich Armentrout die Mühe zu recherchieren, um etwas Authentisches auf die Beine zu stellen.
Es gibt einen weiteren Kritikpunkt, den ich allerdings nicht präzise benennen will, um Spoiler zu vermeiden. Nur so viel: es geht um die Liebesbeziehung zwischen Katy und Daemon, oder auch Kaemon, wie ich sie getauft habe. Sie führen eine so problembehaftete Beziehung, die falsche Maßstäbe setzt. Dabei ist ohnehin klar, dass sie letztendlich ein Happy End bekommen werden. Generell sind die Beschreibungen der Liebesszenen abgedroschen, uninspiriert und verkitscht. Kaemon sind kein Traumpaar, sondern klischeehaft, übermäßig romantisiert und belanglos.
Das Ende ist vermutlich das spektakulärste der Reihe bisher. Die Situation spitzt sich dramatisch zu. Es ist actionreich, spannend und es sterben mehr Figuren als je zuvor. Außerdem werden einige Fragen offen gelassen, was ein wenig schade ist, da ich mich dazu entschlossen habe, die Reihe nicht weiter fortzusetzen. Das liegt in erster Linie daran, dass ich den fünften Band „Opposition“ nicht besitze und ich bis zum Schluss gezweifelt habe, ob ich ihn mir noch nachkaufen soll. Dann habe ich das Schicksal entscheiden lassen. Ich bin in die nächste Buchhandlung gegangen und habe gezielt nach „Opposition“ gesucht. Zwar waren andere Werke Armentrouts vorrätig, der Abschluss der Lux-Reihe aber nicht. Ein anderes Buch, das ich gesucht habe, stand dagegen im Regal. Damit waren die Würfel gefallen und ich habe mein Buchgeld in Sarah J. Maas anstatt in Jennifer L. Armentrout investiert. Somit breche ich die Reihe an dieser Stelle ab, zumal ich öfters gelesen habe, dass das Ende enttäuschend wäre.
„Origin“ von Jennifer L. Armentrout ist ein Band mit vielen Neuerungen, von denen nicht alle punkten können. Ein maximal mittelmäßiger Schreibstil, ein klischeehafter Bad Boy als Ich-Erzähler, Pseudowissenschaftlichkeit und eine abgedroschene Lovestory hinterlassen einen sehr faden Beigeschmack. Auch wenn ich das Buch recht schnell beendet habe, war dies vor allem möglich, weil es im Allgemeinen eine leicht verdauliche, belanglose und meist vorhersehbare Geschichte ist. Das Ende ist spannend und überraschend heftig, aber das ist nur ein Trostpflaster. Auch im direkten Vergleich mit „Opal“ schneidet der vierte Band aus dem Jahr 2016 schlechter ab. Deswegen gebe ich dem Fantasy-Jugendbuch zwei von fünf Federn. Wahrscheinlich werde ich in Zukunft keine weiteren Werke von Armentrout lesen, dafür konnte sie mich leider nicht ausreichend überzeugen.
- E. L. James
Fifty Shades of Grey - Befreite Lust
(3.787)Aktuelle Rezension von: AnnaLovesBooksDer dritte Teil von Fifty Shades of Grey hat mich absolut überzeugt. Die Geschichte ist spannend, emotional und einfach gut geschrieben. Es war der Einstieg in die Welt der erotischen Literatur für mich, und ich kann sagen, dass ich mich von der Geschichte wirklich mitreißen ließ. Besonders schön war es, die Bücher vor den Filmen zu lesen und die Geschichte in meinem eigenen Tempo zu genießen. Ich liebe die Entwicklung der Charaktere und fand das Buch insgesamt sehr unterhaltsam.
- Jennifer L. Armentrout
Obsidian 5: Opposition. Schattenblitz
(1.868)Aktuelle Rezension von: liebe1904"Ich wollte sie. Ich brauchte sie. Ich liebte sie."
Ein Abschluss der Reihe, mit dem man durchaus zufrieden sein kann.
Die Geschichte hatte in diesem Teil für mich ein wenig nachgelassen, die ganz große Spannung wie in den letzten Teilen war zeitweise ein wenig weg. Für dieses Buch habe ich einige Tage länger zum Lesen gebraucht, ein Weglegen war möglich, trotz des letzten großen Showdowns.
Aber das Beste war der Epilog - wie wundervoll war der denn bitte ?! Für mich der beste Epilog den ich je gelesen habe, meine Augen waren voller Tränen zum Schluss, einfach weil es so schön war. Das Beste kommt eben immer zum Schluss.
Für die Obsidian Reihe gibt es eine klare Leseempfehlung.
- Stephenie Meyer
Biss zur Mittagsstunde (Bella und Edward 2)
(7.740)Aktuelle Rezension von: EvieReadsNew Moon, der zweite Teil der Twilight Saga, bringt die Leser auf eine emotionale Achterbahnfahrt. Die Trennung zwischen Edward und Bella fühlt sich oft unverständlich an, während Edwards Wunsch, Bella zu schützen, ihren Alltag drastisch verändert. Zu Beginn hatte ich Schwierigkeiten, die ersten Kapitel zu verkraften, doch die Einführung von Jacob bringt frischen Wind in die Geschichte. Sein schützender Instinkt und die Fürsorglichkeit für Bella lassen mein Herz schmelzen.
Ein besonders einprägsames Zitat beschreibt Bellas Einfluss auf Edwards Leben: „Vor dir, Bella, war mein Leben wie eine mondlose Nacht… und dann bist du über meinen Himmel geschossen wie ein Meteor.“ Diese Worte fassen die Intensität ihrer Verbindung perfekt zusammen. Die Dunkelheit und der Schmerz, die Edwards Leben ohne Bella prägen, sind spürbar und machen die Beziehung zwischen den Charakteren umso vielschichtiger.
Ich erinnere mich, dass ich in der Schulzeit von der Buchreihe begeistert war und die Gefühle, die sie bei mir auslösten, immer noch nachhallen. Bella mag in ihrer Trauer verletzlich wirken, doch ihr Weg durch diese Emotionen ist nachvollziehbar und berührend.
Insgesamt bleibt New Moon für mich ein herausragendes Werk der romantischen Jugend-Fantasy-Literatur, das trotz aller Kritiken einen besonderen Platz in meinem Herzen hat. Diese Serie bleibt für mich unersetzlich und begeistert mich auch nach all den Jahren.
- Lauren Kate
Engelsnacht
(1.895)Aktuelle Rezension von: FairyOfBooks"Glaub mir. Du hast gar keine Ahnung, wie stark du bist und welche unmöglich erscheinenden Dinge du vollbringen kannst."
'Fallen' oder auch wie im Deutschen 'Engelsnacht' wird seinem Jahrgang, in dem es erschienen ist auf alle Fälle gerecht. Denn es ist eine typische 2010er Romantasy Geschichte, mit Love Triangle und naiver Protagonistin; alles das, was Twilight so populär gemacht hat.
Und ich will damit nicht sagen, dass diese Geschichte nicht unterhaltsam ist, aber so kurz vor dem Ende wurde sie für mich doch ziemlich cringe. Das hatte vor allem etwas mit der Absurdität und den Logikfehlern der Ereignisse auf sich, und ich weiß, dass das hier der Auftakt einer Romantasy ist, also auch Fantasy und es muss daher nicht realistisch sein, aber für mich lag es auch nicht an der Fantasy, sondern an der Authentizität. Diese kam für mich irgendwie sehr lau rüber und wurde nicht auserzählt.
Auch Luce war mir gerade gegen Ende des Buches hier einfach zu naiv und over-dramatic. Die Schlauste und für mich nachvollziehbare war da eher Penn. Mit Penn habe ich dagegen sogar noch richtig mitgefühlt.
Die Jungs, Daniel und Cam, sind wohl wieder praktischer Fakt an Team-building und ich muss zugeben, dass ich bis knapp zur Hälfte wirklich eher Team Cam war. Er war mir einfach authentischer, weil er mehr Ecken und Kanten hatte. Daniel wirkt schon sehr perfekt. Wieder so ein 2010er Ding: Der Good- und Bad-Guy. Wobei bei Cam und Daniel kann man erst zum Ende hin sagen, wer wer ist, was definitiv ein Pluspunkt ist.
Für mich also ein Buch, das ich zwar nicht bereue gelesen zu haben, aber mir wünschte, ich hätte es früher gelesen. Dann hätte ich es vielleicht mehr fühlen können?
Wobei Engel (kein Spoiler!) als Fantasy-Wesen eigentlich noch nie mein Ding war...
"Es gibt wichtigeres als die Liebe. Sie werden das jetzt vielleicht noch nicht verstehen, aber Sie müssen mir vertrauen."
PS: Ich bin jetzt sehr gespannt, wie die Serie sein wird. Der Film war ja auch eher so meh...
- Stephenie Meyer
Biss zum Ende der Nacht (Bella und Edward 4)
(6.297)Aktuelle Rezension von: EvieReadsBreaking Dawn ist ein interessanter Abschluss der Twilight-Reihe, der viele reife Themen behandelt und die Entwicklung der Charaktere auf neue Höhen hebt. Besonders gefiel mir, dass Bella endlich eine starke und selbstbewusste Figur wird. Ihr Wandel von der unsicheren Jugendlichen zu einer selbstsicheren Frau, die gleichberechtigt an Edwards Seite steht, war erfrischend. Edwards Transformation, der seine mysteriöse Aura verliert und stattdessen voll und ganz hinter Bella steht, ist ebenfalls positiv.
Allerdings hat das Buch auch einige Schwächen. Trotz seiner Länge fühlte sich die Handlung manchmal gehetzt an. Es schien, als ob die Autorin versuchte, zu viele Handlungsstränge zu integrieren, was das Gefühl eines runden Abschlusses vermisste. Insbesondere die neuen Entwicklungen, wie Bellas Fähigkeit, ein Kind zu bekommen, und die plötzlichen Veränderungen in den Beziehungen zu anderen Charakteren, ließen viele Fragen offen und negierten teilweise die Konflikte aus den vorherigen Büchern.
Die Diskussion über die Seele, die im Vorfeld eine zentrale Rolle spielte, wird ebenfalls nicht weiter vertieft, was frustrierend war. Und während die Geburtsszene eindrucksvoll beschrieben ist, blieb mir das Gefühl, dass die Einführung des Babys zu abrupt und wenig nachvollziehbar war. Jacob, einer meiner Lieblingscharaktere, erhält eine unglückliche Wendung durch das Imprinting, was sein Schicksal unglücklich gestaltet.
Insgesamt ist Breaking Dawn ein unterhaltsames, wenn auch fehlerhaftes Finale, das die Beziehung von Bella und Edward auf eine neue Ebene hebt, aber auch einige zentrale Themen und Konflikte der vorherigen Bücher vernachlässigt.
- Stephenie Meyer
Biss zum Abendrot (Bella und Edward 3)
(7.108)Aktuelle Rezension von: EvieReadsEclipse, der dritte Teil der Twilight-Saga von Stephenie Meyer, führt uns erneut in das turbulente Leben von Bella. Diesmal steht sie vor der schwierigen Wahl zwischen ihrer Liebe zu Edward und ihrer Freundschaft mit Jacob. Die Handlung dreht sich stark um den Konflikt zwischen den Vampiren und den Werwölfen, was oft in hitzigen Auseinandersetzungen endet.
Während ich in den vorherigen Bänden ein Fan von Jacob war, hat mich sein Verhalten in diesem Buch enttäuscht. Jacob kämpft ständig darum, Bella zu überzeugen, dass sie in ihn verliebt ist, obwohl sie klarstellt, dass ihre Gefühle Edward gehören. Die Art und Weise, wie er versucht, Bella zu seiner Freundin zu machen, wirkt oft unangemessen und er drängt sie in eine Ecke, was das Lesen unangenehm macht.
Ein weiteres problematisches Element ist das Konzept des "Imprintings" bei den Werwölfen, das einige Fragen aufwirft und zu verstörenden Vorstellungen führen kann. Trotz dieser schwierigen Themen hat Eclipse auch seine Stärken. Die Erzählung bietet interessante Einblicke in die Vampirgeschichte und das native amerikanische Wolflore, und die Figur der Alice bleibt ein Highlight für mich.
Trotz der Herausforderungen, die die Geschichte bietet, bin ich fest entschlossen, die Saga bis zum Ende zu verfolgen. Ich habe gehört, dass der nächste Band, Breaking Dawn, noch chaotischer wird – und ich kann nicht widerstehen, mir das selbst anzusehen. Happy Reading! <3
- Josephine Angelini
Fates & Furies 2. Torn
(3.106)Aktuelle Rezension von: bibliophilara„Göttlich verloren“ ist der zweite Band der sogenannten „Göttlich-Trilogie“ von Josephine Angelini. Sie wurde 1975 in Massachusetts geboren, wo ihre Bücher auch spielen. Angelini ist das jüngste von acht Kindern, von denen sieben Mädchen sind. Sie studierte Angewandte Theaterwissenschaften in New York City mit den Schwerpunkten „Antike tragische Helden“ und „Griechische Mythologie“, was sich ebenfalls in den Urban Fantasy-Jugendbüchern wiederspiegelt. Heute lebt sie mit ihrem Ehemann in Los Angeles. Mit einem Büchergutschein habe ich mir die letzten beiden Bände direkt nach Hause bestellt. Ich war gespannt, ob es Angelini gelungen ist, die Kritikpunkte, die ich an „Göttlich verdammt“ auszusetzen hatte, auszubügeln oder ob die Fortsetzung aus dem Jahr 2012 wieder in dieselben Kerben schlägt.
Die 17-jährige Helen Hamilton hat, seitdem sie herausgefunden hat, dass sie ein sogenannter Scion ist, ein Nachkomme griechischer Halbgötter, kein leichtes Leben mehr. Jede Nacht wird sie von Alpträumen geplagt, bei denen sie in der Unterwelt auf der Suche nach den Furien ist und jeden Morgen erwacht sie mit ihren erlittenen Verschmutzungen und Verletzungen. Schon halb wahnsinnig trifft sie eines Nachts dort tatsächlich auf einen verbündeten Scion namens Orion Evander, der ihr seine Unterstützung verspricht. Aber auch tagsüber ist ihr Leben qualvoll, denn ihr Schwarm Lucas Delos lässt sie links liegen und reagiert auf Annäherungen sogar aggressiv. Als wären das nicht schon genug Probleme, muss sich Helen auch noch vor den Hundert Cousins aus dem Haus Theben in Acht nehmen, die sich an Kreons Tod rächen wollen und Helen zu einem höheren Zweck ermorden wollen.
„Am Montag fiel die Schule aus.“, ist der erste Satz des Prologs, der aus der personalen Erzählperspektive im Präteritum aus Sicht von Zach Brant geschrieben ist. Die Handlung setzt hier etwa eine Woche nach dem Ende von „Göttlich verdammt“ ein, in dem ein Sturm die Insel Nantucket verwüstet hat. Die Stadt hat sich noch nicht vollständig erholt, der Strom ist ausgefallen und die Straßen sind teilweise blockiert. Auch emotional haben die Bewohner, vor allem die Hauptfiguren, noch nicht den Schock der jüngsten Ereignisse überwunden. Neben Zach agieren auch Daphne, Matt und Automedon als Nebencharaktere, während Helen und Lucas wieder als Protagonisten fungieren.
Der 17-jährige Lucas Delos ist der Sohn von Noel und Castor Delos, sowie der ältere Bruder von Cassandra. Er ist ein Scion und gehört dem Haus Theben an. Zu seinen besonderen Fähigkeiten gehören das Fliegen und das Falschfinden, was es ihm ermöglicht, Wahrheit und Lüge zu unterscheiden. Er besucht die Nantucket Highschool, wo er Helen das erste Mal begegnete. War Lucas in „Göttlich verdammt“ noch der weichgespülte Traumprinz einer jeden Teenagerin, scheint er nun einen völligen Sinneswandel durchgemacht zu haben. Er begegnet Helen, vor der er bis vor Kurzem noch kaum die Finger lassen konnte, mit heftiger Ablehnung. Während Helen nun verzweifelt ist und sich fragt, was sie falsch gemacht haben könnte, ist Lucas schwer mit Selbstgeißelung beschäftigt, weil er seine Cousine liebt. Der grobe Plot kommt einem doch recht bekannt vor, denn schon wie im ersten Band folgt „Göttlich verloren“ weiterhin arg dem Plot der „Bis(s)-Reihe“ von Stephenie Meyer. Ich hatte gehofft, dass Angelini in der Fortsetzung doch eine eigene Richtung einschlägt, aber leider weit gefehlt.
Dieser Schnitzer wird noch dadurch verschlimmert, dass dieses schreckliche Selbstmitleid, das hier regelmäßig thematisiert wird, nur auf einer Lüge basiert. Denn Helen und Lucas sind nur angeblich miteinander verwandt. Daphne hat aber am Ende von „Göttlich verdammt“ bereits erwähnt, dass Ajax, Lucas‘ Onkel, überhaupt nicht Helens leiblicher Vater ist. Das bedeutet wiederum, dass Helen und Lucas nicht Cousin und Cousine sind und das ganze Drama vollkommen umsonst ist. Trotzdem wird der Leser hunderte Seiten lang durch viel Lärm um Nichts geschleift, was unfassbar nervtötend ist, da ohnehin klar ist, dass die beiden sich wieder versöhnen werden. Um dem Ganzen noch die Kirsche aufzusetzen, ist es nicht einmal möglich, dass Ajax überhaupt Helens Vater ist, da Pandora bereits im ersten Band korrekt festgestellt hat, dass ihr Bruder seit 19 Jahren verstorben ist, Helen aber erst vor Kurzem ihren 17. Geburtstag gefeiert hat. Warum also auch niemand aus der Delos-Familie rechnen kann, geschweige denn Lucas als Falschfinder versagt haben soll, ist mir schleierhaft.
Wo ich schon bei der Bis(s)-Reihe bin, gibt es hier noch eine weitere starke Parallele und die heißt Jacob. Oder Orion. Während die Beziehung der Protagonisten denkbar schlecht läuft, trifft Helen auf Orion und natürlich funkt es zwischen den Beiden. Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, wie oft Dreiecksbeziehungen in den letzten Reihen, die ich gelesen habe vorkamen, aber es waren definitiv zu viele. Diese laufen auf immer nach ähnlichen Schemen ab. Das „Göttlich“-Schema ist dasselbe wie bei „Bis(s)“, der „Amor-Trilogie“ oder der „Gaia Stone-Trilogie“ und das funktioniert wie folgt: Die Teenager-Protagonistin verliebt sich in den mysteriösen Jungen A, der plötzlich in ihr Leben tritt. Erst wirkt alles perfekt, aber im zweiten Band kommt es zur räumlichen oder emotionalen Trennung des frischen Pärchens. In diesem Zeitraum lernt die Protagonistin den anderen gutaussehenden Jungen B kennen und auch hier knistert es gewaltig. In Band drei finden aber wieder die Protagonistin und Junge A zueinander und nach kurzen Konflikten versöhnen sie sich wieder. Junge B war im Nachhinein keine ernstzunehmende Konkurrenz für Junge A. Ich bin zwar erst bei zweiten Band dieser Trilogie, halte sie aber für so unoriginell, dass ich Geld wetten würde, dass die Geschichte nach diesem Schema verlaufen wird.
Der Schreibstil hat sich leider auch nicht nennenswert verbessert. Die Charaktere wirken emotional sehr überzogen und sprunghaft, die Umgebung ist zu spartanisch dargestellt. Des weiteren verfällt die Story in Helens monotonen Tagesablauf, der glücklicherweise gelegentlich von den Nebencharakteren unterbrochen wird. Mit über 500 Seiten und gerade einmal 18 Kapiteln, sind letztere teilweise zu lang, manchmal über 50 Seiten.
Bevor ich hier aber zu sehr den Eindruck erwecke, dass mir an „Göttlich verloren“ überhaupt nichts gefallen hat, möchte ich noch schnell die positiven Aspekte hervorheben. Die Einbindung der griechischen Mythologie hat mich sehr überzeugt. Es war lehrreich und man merkt Angelini ihr Faible und ihre Kenntnisse in diesem Bereich an. Außerdem hat mich das Ende richtig beeindruckt. Es war unvorhersehbar, spannend und für ein Jugendbuch ziemlich blutig. Damit war es das Highlight des gesamten Buches.
Für Helen und Lucas geht es in „Göttlich verloren“ um eine Liebe, die nicht sein darf. Für mich ist dieses Jugendbuch eher eine Liebe, die nicht entstehen will. Auch dieses Mal werde ich mit der Trilogie nicht warm und habe dieselben Punkte zu kritisieren wie schon zuvor: zu viel abgekupfert, völlig überdrehte Figuren und ein unausgefeilter Schreibstil. Dazu kommen nun aber eine unglaubwürdige Dreiecksbeziehung und ein künstlich erzeugtes Drama. Nichtsdestotrotz gibt es auch Punkte, die mir gefallen haben, wie das geschickte Einflechten der griechischen Mythologie und das spektakuläre Finale. Letztendlich reicht dies aber nicht, um die Störfaktoren auszubügeln, deswegen kann ich dem zweiten Werk von Josephine Angelini nur zwei von fünf Federn geben. Da die Hoffnung bekanntlich zuletzt stirbt, werde ich dem letzten Band „Göttlich verliebt“ aber doch eine Chance geben.
- Lauren Kate
Engelsmorgen
(942)Aktuelle Rezension von: FairyOfBooks"Wir blicken lieber vorwärts als zurück. [...] Gut und Böse sind nicht so klar voneinander unterschieden, wie du vielleicht denkst. [...] Die Geschichte wird von den Siegern geschrieben."
Hier, in diesem zweiten Band, geht es mit Luces und Daniels Liebe weiter und er setzt wirklich nahezu an den ersten Teil an. Dennoch hat es gedauert bis Fahrt aufkam und ich mich wieder unterhalten fühlte. Dieser Band ist wie er ist ein in sich geschlossener 'Lückenfüller'. Er ist mehr dazu da, die weiteren Bände einzuleiten, was für eine Reihe dieses Jahrgangs typisch ist. Das Buch bringt die Geschichte schon voran und gibt uns auch mehr Einblicke und Hintergründe, wie es bei den Engeln und in Luces Vergangenheit aussieht, aber es bleiben dabei nur noch mehr Fragezeichen über als sowieso schon.
Vor allem aber hat mir mein Liebling Penn gefehlt. Sie wird zwar gefühlt in jedem zweiten Kapitel erwähnt, weil Luce ja auch noch um sie trauert, aber ich hätte so gerne noch mehr über Penn gewusst. Vielleicht habe ich das Gefühl jedoch eher durch die Sky-Serie?
Apropos, die Serie, wer diese schauen, aber vorher die Bücher lesen möchte, ist zu empfehlen schon Band 1 und 2 zu lesen, denn die Serie behandelt aus beiden Teilen definitiv etwas.
- Josephine Angelini
Fates & Furies 3. Unleashed
(2.777)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraMit „Göttlich verliebt“ von Josephine Angelini, dem letzten Band der sogenannten „Göttlich-Trilogie“, endet die Geschichte von Helen und Lucas. Meine Erwartungshaltung an das Jugendbuch aus dem Jahr 2013 war recht bescheiden, ich habe es aber trotzdem gelesen, weil ich es schon besaß und auf das große Finale gespannt war. Kommen Helen und Lucas wie von mir erwartet letztendlich zusammen? Zwischendurch habe ich auch die gekürzte Hörbuchversion, gelesen von Tanja Geke, genutzt
Nach dem Sieg über den Myrmidonen Automedon an Halloween, liegt das Leben der 17-jährigen Halbgöttin Helen Hamilton in Trümmern. Ihr Vater ist lebensgefährlich verletzt, sie wird von wirren Visionen in ihren Träumen geplagt und durch die Blutsbrüderschaft hat sie verschiedene Fähigkeiten von Lucas und Orion übernommen. Es bleibt jedoch kaum Zeit sich an die neuen Umstände anzupassen, da die sogenannten vier Häuser wiedervereint sind und damit die olympischen Götter herabsteigen, um in den Krieg gegen die Scions zu ziehen. Helen scheint die einzige Person zu sein, die eine Bedrohung der gesamten Menschheit aufhalten kann.
„Zu ihrer Linken sah Helen etwas, das vermutlich der Styx war, denn in dem reißenden Strom trieben Unmengen von scharfkantigen Eisstücken.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels. Die Geschichte beginnt hier etwa eine Stunde nach dem Ende von „Göttlich verloren“, was mir gut gefallen hat, da ich die Bücher direkt hintereinander gelesen habe. Der erste Abschnitt ist im Präteritum aus der personalen Erzählperspektive der Protagonistin Helen Hamilton verfasst. Neben ihr fungieren auch ihre Mutter Daphne, ihr Freund Matt, Lucas Delos und der neue Charakter Andy Faiakes als Erzähler, obwohl der Fokus hier wieder deutlich mehr auf Helen liegt. Mit fast 450 Seiten ist „Göttlich verliebt“ der kürzeste Band der Reihe. Zu 17 Kapiteln kommt noch ein Epilog hinzu.
Seit „Göttlich verloren“ mischt Orion Evander ordentlich in Helens Liebesleben mit. Er ist ein 18-jähriger, großer junger Mann mir roten gelockten Haaren und grünen Augen. Seine Familienverhältnisse kann man nur als schwierig beschreiben. Er stammt sowohl vom Haus Athen, als auch von Haus Rom ab, dessen Oberhaupt er ist. Da die Furien die Häuser gegeneinander aufwiegelten, musste Orion isoliert von seinem Vater Daedalus aufwachsen. Außerdem gehören zu seinen Scion-Fähigkeiten neben Mitmenschen manipulieren auch das Erzeugen von Erdbeben, worauf bei den Halbgöttern sozusagen die Todesstrafe steht. Orion bleibt aber nur der klassische Good Guy und Nebenbuhler für die Dreiecksbeziehung, hat charakterlich aber kaum Tiefe.
Leider konnte mich auch die Konzipierung dieser Urban Fantasywelt nur wenig begeistern. Die gesamte Story wirkt eher so, als würde sich Angelini gegen alle Eventualitäten wappnen und die Geschichte an die Charaktere anpassen als umgekehrt. Ohne Sinn und Verstand drückt sie notdürftig Ausnahmen auf potenzielle Logikfehler wie Flicken auf einen groben und löchrigen Teppich, den sie ihren Plot schimpft. Dabei wirkt das Konstrukt und Regelwerk der Scions unlogisch, unnötig kompliziert und verworren. Hunderte Seiten lang passiert so gut wie gar nichts. Die Charaktere diskutieren nur immer wieder über dieselben Themen und drehen sich dabei im Kreis.
Auch bereits zuvor negativ aufgefallene Kritikpunkte werden hier konsequent weitergeführt, wie beispielsweise der offensichtliche Irrglaube, dass Helen und Lucas verwandt seien und das damit verknüpfte künstliche Drama oder völlig überdrehte Figuren, die in todernsten Situationen plötzlich in Gelächter ausbrechen. Manchmal beschleicht einen das Gefühl, Helen sei erst 14 und nicht 17 Jahre alt, so albern wie sie sich manchmal gibt. Dasselbe stellt auch Helens Schulfreund Matt auf Seite 153 treffend fest, als er von Helens und Orions Neckereien schwer genervt ist: „‚Wie alt seid ihr – neun?‘“. Außerdem ist der Schreibstil erneut äußerst holprig, inkonsequent und zu rasant. Alles wird so hastig abgearbeitet, dass kein Platz für Emotionen oder Details bleiben. Einzig die romantischen Szenen werden im Gegenzug überemotional und kitschig geschildert. Gefühlt bekommt hier übrigens kurz vor knapp jeder Topf seinen Deckel, auch wenn es noch so erzwungen wirkt.
Mit dem Ende ist es nicht anders. Es wirkt zu künstlich, gequetscht, zu vorhersehbar und ist leider das schlechteste Buchende der gesamten Trilogie. Auch wenn es blutige Szenen gibt und Charaktere sterben, kann einen doch nichts so recht überraschen. Der Weg bis zum großen Finale ist ein sehr schwerer. Nach den ersten 100 Seiten spielte ich bereits mit dem Gedanken das Buch abzubrechen, etwas das ich seit über fünf Jahren nicht mehr gemacht habe und für mich persönlich wirklich die allerletzte Notbremse ist. Immer wieder verlor ich hier die Lust weiterzulesen und ich fragte mich ernsthaft, ob mich das Ende stark genug reize, um mich durch die letzten Seiten zu quälen. Letztendlich habe ich mich dazu gezwungen und muss gestehen, dass es sich kaum gelohnt hat.
Zwei klitzekleine Pluspunkte möchte ich letztendlich aber doch erwähnen. Es gab zwei Charaktere, die ich doch ins Herz geschlossen habe und das waren Cassandra und Jerry. Zudem fand ich die Darstellung der olympischen Götter ziemlich interessant. Waren sie bei „Percy Jackson“ die Verbündeten im Kampf gegen die Titanen, sind sie hier die Bösen, die die Menschheit vernichten wollen und über den Globus ziehen und vergewaltigen und töten. Ob das den Gottheiten wirklich gerecht wird sei zwar dahin gestellt, aber ich wollte mich hier ja auf das Positive beschränken. Denn die Inszenierungen weichen auch voneinander ab. Bei „Percy Jackson“ ist beispielsweise Ares, der Gott des Krieges ein großer, muskelbepackter Rocker mit Lederjacke und Sonnenbrille, der mit seiner Harley vorzugsweise die Route 66 herunter knattert. In der „Göttlich-Trilogie“ ist er ein großer, dürrer und blasser Mann mit langen verfilzten schwarzen Haaren, aus dessen Körperöffnungen Blut läuft und der völlig irre wirkt. Während im ersten Fall Ares also ein absoluter Krieger ist, ist er hier eher das Sinnbild des Leids und des Schmerzes aller Kriege, die ihn in den Wahnsinn trieben. Diese Aspekte reichen aber leider nicht, um hier noch irgendetwas zu retten.
So leid es mir tut: „Göttlich verliebt“ von Josephine Angelini ist das schlechteste Buch, das ich seit Jahren gelesen habe. Die Urban Fantasy-Elemente sind verworren und schlecht durchdacht. Die Charaktere sind völlig überdreht und sprunghaft, das Liebesdrama ist schlicht und einfach unbegründet und wird trotzdem durchgezogen. Der Schreibstil lässt ebenfalls zu wünschen übrig. Da hilft es auch nicht, dass es zumindest gelegentlich recht nette Ansätze gibt. Ich habe mich förmlich durch dieses Buch gequält und es nur beendet, damit ich eine vollständige Rezension verfassen kann und dem Werk nicht unrecht tue, falls das Ende doch gut gewesen wäre. Aber das war es nicht, denn auch der Abschluss war eindeutig zu plump und eindimensional. Ich hatte von Anfang an keine hohe Erwartungshaltung an diese Jugendbuch-Trilogie, hätte aber auch nicht gedacht, dass sie so enttäuschend ist. Deswegen muss ich leider, und zum ersten Mal in meiner Bloggerkarriere, nur eine von fünf Federn vergeben. Im Allgemeinen war die „Göttlich-Trilogie“ in Ordnung, den letzten Band kann ich aber wirklich nicht empfehlen.
- Kate Morton
Der verborgene Garten
(1.201)Aktuelle Rezension von: Ms_ViolinAls die junge Australierin Cassandra von ihrer Großmutter ein kleines Cottage an der Küste Cornwalls erbt, ahnt sie nichts von dem unheilvollen Versprechen, das zwei Freundinnen ein Jahrhundert zuvor an jenem Ort einlösten. Auf den Spuren der Vergangenheit entdeckt Cassandra ein Geheimnis, das seinen Anfang in den Gärten von Blackhurst Manor nahm und seit Generationen das Schicksal ihrer Familie bestimmt.
Kate Morton bietet ja normalerweise eine gelungene Mischung aus Familiendrama und Kriminalroman, gerne mit mindestens einer Liebesgeschichte und durch verschiedene Zeitebenen miteinander verwoben. Allerdings sind die Bücher dadurch (und auch ihre meist nicht gerade geringe Seitenzahl) keine Leichtgewichte und ich muss in der richtigen Stimmung für sie sein.
Das war jetzt mal wieder der Fall und ich habe mich auf die Abenteuer von Cassie, Nell, Eliza und all den anderen, mit ihnen verbundenen, Figuren eingelassen.Obwohl ich schnell in der Geschichte angekommen bin, war ich zwischendurch doch ein wenig von all den Figuren (und den mit ihnen verbundenen Zeitebenen), die wir schließlich verfolgen, erschlagen und so fesselnd der Schreibstil im Großen und Ganzen auch wieder war und so sehr ich all die Rätsel rund um diese Familiengeschichte lösen wollte, empfand ich viele Stellen als zu ausschweifend oder sogar zäh und hätte mir oft gewünscht, dass alles ein wenig zügiger voran geht.
Dabei schafft Kate Morton es trotzdem wieder meisterlich, falsche Fährten zu legen und wieder ganz neue Wendungen einzubauen, wenn ich schon glaubte, endlich alles durchschaut zu haben.Leider wurde aber nicht alles komplett aufgelöst, wobei wir tatsächlich mehr erfahren als die verschiedenen Figuren, sodass wir z.B. genau erfahren, was Eliza zugestoßen ist, während Cassandra nur Vermutungen anstellen kann. Aber auch an einigen anderen Stellen hätte ich mir noch ein klein wenig mehr Erklärung bzw. Auflösung gewünscht (auch für die einzelnen Figuren), wo Dinge nur angedeutet wurden.
Fazit: Die Sogwirkung des Schreibstils hat mich wieder überzeugen können und auch die Wendungen waren meisterlich, aber es gab auch einige Längen und nicht alles wurde für uns - und schon gar nicht für die Figuren - komplett aufgelöst. (3,5 Sterne)
- James Rayburn
Sie werden dich finden
(74)Aktuelle Rezension von: Nadl17835Kate Swift, eine Whistleblowerin und vermutlich die meist gesuchte Person Amerikas, hält sich seit Jahren mit ihrer Tochter versteckt und versucht das Leben ihrer Tochter so normal wie möglich zu gestalten. Doch es kommt anders, als ihre Deckung durch einen unglücklichen Zwischenfall auffliegt und sie überstürzt abreisen muss. Auf ihrer Reise trifft sie auf viele Personen der Vergangenheit. Doch nur eine interessiert sie besonders. Kann seine waghalsige Idee sie und ihre Tochter ein für alle mal retten?
Fast jede Person in dieser Geschichte hat zwei Gesichter. Die eine freundlich und charmant und die andere bereit mit keinem Wimpernzucken skrupellos zu töten. Die Kontakte zwischen den Mächtigen und einst mächtig Gewesenen bringt durchaus Spannung und entführt in eine Welt ohne moralische und gesetzliche Regeln, die verdeckt unter dem Schein der rechtsmäßigen Demokratie liegt und für die meisten Augen unsichtbar erscheint. Doch gerade dort spinnen sich die größten und schlimmsten Intrigen und Bösartigkeiten zusammen, die genauso unsichtbar sind, dass sie keinem Außenstehenden auffallen.
Ich hatte mir etwas mehr erhofft. Mehr Tiefgang der Figuren, die für mich leider nur oberflächlich beschrieben waren und bei den meisten, wie auch bei Kate, zweifelte ich an ihrer Wahrhaftigkeit und an der Fähigkeit soziale Bindungen eingehen zu können. Die meisten sind total verkorkst und wirken fast transparent mit wenig Präsenz in der Geschichte. Als wären sie nur noch treibende Geister der glanzvollen Vergangenheit. Emotionale Gefühle waren hier größtenteils auch Fehlanzeige. Sie wirkten wie ein Abklatsch ihrer früheren Geheimdiensttätigkeit, als sie noch (richtige) Agenten waren, nur dass die abgebrühte und teils kaltherzige Art erhalten geblieben ist. Ich räume ein, dass das zu so einem Job dazugehört, aber authentisch wurde es leider für mich dadurch nicht.
- Cecelia Ahern
Perfect – Willst du die perfekte Welt?
(847)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraMit „Perfect“ endet die dystopische Jugendbuch-Dilogie von Cecelia Ahern. Auch dieses Buch hat die Autorin im November 2022 auf meinen Namen signiert. Sie schwärmte in der Lesung davon, wie süß die deutschen Weihnachtsmärkte seien: „I went ice skating today! I had such a wonderful day here.“, sagte sie im Interview, in dem sie ihren aktuellen Roman „Alle Farben meines Lebens“ vorstellte. Das Besondere an diesem Buch war, dass die deutsche Übersetzung noch vor dem Original erschienen ist. Doch als ich „Perfect“ aufgeschlagen habe, fiel mir auf, dass auch hier zuerst die deutsche Ausgabe erschienen ist, nämlich 2016. Die englischsprachige Originalausgabe von „Perfect“ folgte erst 2017. Ein interessanter Marketing-Coup, aus dem ich schließe, dass Ahern besonders im deutschsprachigen Raum eine große Fangemeinde hat. Auch wenn es der insgesamt vierte Roman ist, den ich von ihr gelesen habe, wird es wohl vorerst auch mein letzter sein.
Die 18-jährige Fehlerhafte Celestine North musste vor dem Richter Bosco Crevan und seinen Getreuen von zuhause fliehen. Unterschlupf findet sie in der Farm ihres Großvaters, der mehrere Fehlerhafte angestellt hat. Doch die Whistleblower kommen immer häufiger zu unangemeldeten Inspektionen und verhaften schließlich Celestines Großvater. Erneut auf der Flucht wird sie von Carrick Vane gefunden und an einen sicheren Ort gebracht, einem Fabrikgelände der Privatorganisation Vigor, dessen Inhaber Unterstützer der Fehlerhaften ist. Dort lernt Celestine nicht nur Carricks Eltern Kelly und Adam, sondern auch weitere Fehlerhafte kennen, die sich dem Aufstand gegen die Gilde anschließen wollen. Denn mit Celestines sechstem Brandmal haben sie einen Trumpf im Ärmel. Mithilfe des Videos aus der Markierungskammer können sie beweisen, dass die Gilde selbst fehlerhaft ist. Allerdings weiß Celestine nicht, wo das Videomaterial ist und wie sie es bekommen kann.
„Für jeden Menschen gibt es die Person, die er meint sein zu müssen, und die Person, die er wirklich ist.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels. Wie schon bei „Flawed“ besteht das erste Kapitel aus nur zwei Sätzen. Es ist vielmehr ein Statement als ein Kapitel, aber ein wirklich starker Einstieg. Neu ist, dass „Perfect“in drei Teile unterteilt ist. Mit annähernd 500 Seiten ist „Perfect“ etwas länger als „Flawed“, hat mit 84 allerdings deutlich mehr Kapitel als sein Vorgänger. Wie gewohnt berichtet die Protagonistin Celestine hier aus der Ich-Perspektive im Präsens, was eine besondere Identifikation mit ihr ermöglichen soll. Auch hier geht dem ersten Kapitel eine Definition voran, nämlich die von „perfekt“: „ideal, mustergültig, unübertrefflich, vollkommen, beispielhaft, vorbildlich, vollendet“. Eine wichtige Message in diesem Roman ist, dass niemand perfekt ist.
Normalerweise nutze ich den zweiten Band einer Reihe gerne, um eine weitere Hauptfigur genauer vorzustellen. Zum Beispiel Carrick Vane, den Celestine kennenlernt, als sie im Highland Castle inhaftiert ist. Sie fühlt sich schnell zu ihm hingezogen, und auch nach der Entlassung kann sie nicht aufhören, an ihn zu denken. Sie versucht zu ihm Kontakt aufzunehmen, weiß aber nicht wie. Carrick an dieser Stelle aber genauer zu beschreiben, wäre allerdings reine Zeitverschwendung, denn er ist wirklich flach gezeichnet. Im Prinzip ist Carrick der Konterpart zu Art, Celestines erstem Freund. Art ist blond, Carrick ist schwarzhaarig. Art ist witzig, Carrick ist ernst. Art hat blaue Augen. Carricks Augen sind schwarz. Oder dunkelbraun. Oder braun mit grünen Sprenkeln. Kein Scherz, in dem Buch heißt es nämlich: „Seine Augenfarbe spiegelt seine Stimmung wider“ (S. 185). Was für eine Klischeegrütze!
Im Prinzip dient Carrick also dazu, den Bad Guy in der Dreiecksbeziehung zu spielen, während Art der Good Guy ist. Allerdings ist Carrick Celestine gegenüber ein Idiot, der sie regelmäßig schlecht behandelt. Er unterbricht sie in Dialogen, hat ständig Wutanfälle oder brüllt sie an. An einer Stelle gesteht Celestine sogar „Carrick macht mir Angst.“ (S. 185). Aber das hindert sie natürlich nicht daran, etwas mit ihm anzufangen und bei der erstbesten Gelegenheit mit ihm in die Kiste zu hüpfen. Ganz ehrlich, abgesehen von der Verbundenheit, die sie auf politischer Ebene zueinander haben, habe ich diese Liebesbeziehung kein Bisschen gefühlt. Und von der Miscommunication-Trope, die hier eingebettet wird, will ich gar nicht erst anfangen. Muss es in dystopischen Jugendbüchern mit weiblichen Protagonistinnen denn immer zu Dreiecksbeziehungen kommen? Hatten wir nicht schon genug Katnisses, Peetas und Gales oder Cassias, Xanders und Kys oder Lenas, Alex‘ und Julians? Ein wenig Innovation hätte der Geschichte bestimmt nicht geschadet.
Auch zu Celestine muss ich an der Stelle noch ein paar Takte sagen. Schon im ersten Band empfand ich sie als inkohärent und die inflationäre Verwendung des Begriffs „Logik“ bzw. „logisch“ hat mich genervt. Das wird in „Perfect“ leider nicht besser. Sie selbst sieht sich als völlig rationale Person, die gut darin sei, Probleme zu lösen. In Wahrheit trifft sie Entscheidungen aber immer aus dem Bauch heraus. Als sie z.B. am Ende von „Flawed“ nach Hause kommt, wird sie dort bereits von Crevans Whistleblowern gesucht. Ihre ältere Schwester Juniper hält sie im Flur auf und rät ihr, schnell zu verschwinden, bevor sie entdeckt wird. Celestine sträubt sich jedoch dagegen, weil sie ihre Familie nicht allein lassen will. Rein rational wäre es die beste Entscheidung, auf ihre Schwester zu hören. Aus emotionalen Gründen will sie jedoch lieber bleiben. Erst als ihre Mutter in den Flur kommt und Celestine ebenfalls auffordert, zu fliehen, hört diese auf sie. So logisch, wie Celestine sich findet, ist sie also nicht. Ihr Selbstbild und ihr Verhalten sind absolut widersprüchlich. Außerdem ist sie keine glaubhafte Heldenfigur. Während Katniss bspw. tapfer, kämpferisch und dickköpfig ist, ist Celestine unglaublich passiv. Wenn sie eine Entscheidung treffen muss, hört sie entweder auf andere oder auf ihr Bauchgefühl. Keine Spur von ihrer angeblichen Logik! Nichts qualifiziert sie dazu, die Anführerin einer Rebellion zu sein, abgesehen von ihrem sechsten Brandmal. Sie ist weder besonders klug, noch rational, noch rebellisch. Es ist wirklich schade, zumal es nicht die erste Protagonistin von Ahern ist, mit der ich ein Problem habe.
Was ich auch immer noch nicht verstanden habe, ist, wieso Fehlerhafte in dem System härter bestraft werden als echte Verbrecher. Fehlerhaften Eltern werden die Kinder weggenommen und in einem Internat aufgezogen. Aber es wird nie erwähnt, ob das auch für die Kinder krimineller Eltern gilt. Und was ist mit kleineren Delikten, die in modernen Rechtssystemen auch nicht sofort mit einer Haftstrafe einhergehen? Generell bleibt das Worldbuilding hier weniger durchdacht als in vergleichbaren dystopischen Reihen. Immer wieder tauchen kleine Logikfehler auf. Bspw. sucht Celestine in ihrem Zimmer bei Vigor hastig nach einem Schreibutensil, während sie ein Telefonat führt. Sie wühlt durch die Sachen ihren Mitbewohnerin Mona und findet auf die Schnelle nur einen roten Lippenstift, mit dem sie an die Wand schreibt. Kurz darauf klopft es an der Tür, und dort steht Mona, „Taschen in der Hand, bereit zum Aufbruch.“ (S. 171). Aber wie zum Teufel konnte Celestine dann eine Minute zuvor noch durch Monas Sachen wühlen? Zu allem Überfluss fragt Mona Celestine dann noch, was sie mit ihrer Wand, aber nicht, was sie mit ihrem Lippenstift angestellt habe. Man merkt also schnell, bei „Perfect“ darf man nicht zu tief bohren, wenn man nicht auf Löcher stoßen will.
Aherns Schreibstil ist flach, einfach und gradlinig. Meinen persönlichen Geschmack trifft das nicht unbedingt, aber es gelingt ihr, Tempo und Spannungsbogen auf einem guten Niveau zu halten, sodass man schnell in einen Lesefluss gerät. Der Plot, der stets noch offene Fragen und ungelöste Geheimnisse enthält, hält den Leser trotz Schwächen bei der Stange. Genau das ist die Stärke von „Perfect“. Kennt ihr das, wenn ein Buch vielleicht nicht extrem gut geschrieben, aber dennoch spannend ist? Genauso fühlt sich „Perfect“ an.
Das Ende hat zwar einen ganz netten Twist, ist aber ansonsten nicht sonderlich überraschend. Es ist ein runder, zeitlich gut platzierter Abschluss, vielmehr sollte man davon allerdings nicht erwarten.
„Perfect“ sollte nicht als Selbstbeschreibung verstanden werden, denn perfekt ist der zweite Band der dystopischen Jugendbuch-Reihe leider nicht. Dafür gibt es hier zu viele Kritikpunkte: flache, eindimensionale Figuren, ausgelutschte Klischees wie wechselnde Augenfarben oder eine Dreiecksbeziehung; eine Liebesbeziehung, bei der der Funke nicht überspringen will, ein löchriges, unausgereiftes Worldbuilding, kleinere Logikfehler, ein sehr schlichter Schreibstil sowie eine nicht heldenhafte Protagonistin. Gerade die letzten beiden Punkte sind mir bei Ahern regelmäßig negativ aufgefallen. Trotz aller Kritik konnte mich der letzte Band der Dilogie aber gut unterhalten. Plot, Tempo und Spannungsbogen greifen wunderbar ineinander, weshalb das Lesen trotz offensichtlicher Mängel Spaß gemacht hat. Es gibt keine Längen und die kleinen Cliffhanger am Ende vieler Kapitel erhalten den Lesefluss aufrecht. Deswegen gebe ich „Perfect“ von Cecelia Ahern aus dem Jahr 2016 gerade noch drei von fünf Federn. Wer auf das Subgenre dystopischer Jugendbuch-Reihen mit weiblichen Protagonistinnen steht und schon so ziemlich alles gelesen hat, was es in dem Bereich gibt, kann hier zuschlagen. Andernfalls würde ich empfehlen, zuerst zu anderen Reihen wie „Die Tribute von Panem“ oder „Cassia & Ky“ zu greifen. Aherns Schreibstil trifft einfach nicht meinen Geschmack und auch ihre Protagonistinnen finde ich durchweg unsympathisch, wobei Celestine davon noch die harmloseste ist. Da ich wohl nicht mehr so richtig warm mit ihren Büchern werde, werde ich in Zukunft keine weiteren Werke der Autorin mehr lesen.
- William Paul Young
Die Hütte
(621)Aktuelle Rezension von: ReisebaerenMacks Tochter wird entführt und ermordet. Seitdem hadert er mit Gott und seinem Leben. Doch eines Tages erhält er eine merkwürdige Botschaft, angeblich von Gott, die ihn einlädt. So begibt sich Mack schließlich zu der Hütte, in der das Kleid seiner Tochter gefunden wurde. Doch dort trifft er auf drei merkwürdige Wesen, die sich ihm als Gott, Jesus und der heilige Geist präsentieren und so anders als in seiner Vorstellung sind. Der lange Weg der Versöhnung beginnt und verändert Macks Inneres nachhaltig.
Ich habe damals den Film gesehen und er hat mich, auch als nicht tief religiöser Mensch, sehr bewegt. Jetzt habe ich endlich das Buch gelesen und wie erwartet ist es sehr tiefgründig. Ja, natürlich geht es in erster Linie um Gott. Doch ich glaube auch als Nicht-Christ kann einem dieses Buch viel geben. Das Thema Vergebung spielt eine wesentliche Rolle und wird aus einer spannenden Perspektive gezeigt. Gut gefallen hat mir auch die Aussage, dass alles was ein jeder tut von Bedeutung ist, weil jeder Einzelne Mensch wichtig ist. In dem Buch sind viele dieser bedeutenden Sätze, die man meines Erachtens auch ohne religiösen Hintergrund lesen kann. Spannend fand ich auch die Kritik Gottes an der Institution Kirche.
Nach dem eigentlichen Ende des Buches gibt es noch einige lesenswerte Seiten über und von dem Autor selbst.
Eine klare Empfehlung meinerseits und auch für nicht tiefreligiöse Menschen geeignet.