Bücher mit dem Tag "katrina"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "katrina" gekennzeichnet haben.

28 Bücher

  1. Cover des Buches Ein ganzes halbes Jahr (ISBN: 9783499012426)
    Jojo Moyes

    Ein ganzes halbes Jahr

     (11.818)
    Aktuelle Rezension von: Aleyda

    Dies war das erste Buch was ich von Jojo Moyes gelesen habe und ich muss sagen, dass ich es nicht bereut habe. Es ist tatsächlich eine wundervolle Geschichte, welche die Charaktere so richtig abrunden. Man kann sich sehr gut in Lou und Will hineinversetzen. Man kann garnicht anders als sich in diesem Buch zu verlieren und mitzufiebern. Das war das erste mal, dass ich bei einem Buch weinen musste... aber ich kann es wirklich weiterempfehlen. 

  2. Cover des Buches Eragon - Der Auftrag des Ältesten (ISBN: 9783734162145)
    Christopher Paolini

    Eragon - Der Auftrag des Ältesten

     (2.935)
    Aktuelle Rezension von: Buchlandhuhn

    Die Welt von Eragon ist wunderbar und lädt immer immer zum Verweilen ein. Der 2. Band ist ein würdiger Nachfolger für den fulminanten Start der Reihe, wenn auch nicht in allen Punkten so brilliant wie Band 1.

    Im ersten Teil des Buches passiert noch recht wenig und einige Sequenzen sind etwas langatmig, doch besonders die unfassbar guten Twists, besonders im letzten Drittel, gleichen das wieder aus. Am Ende fliegt man nur noch so durch die Seiten 🐲💙

    Freue mich schon auf Band 3 und spreche natürlich auch eine Leseempfehlung an alle Drachenliebhaber aus. 


    Figuren: 🐉🐉🐉🐉/5

    Setting: 🐉🐉🐉🐉🐉/5

    Twists: 🐉🐉🐉🐉/5

    Spannung (1.Teil) : 🐉🐉🐉/5

    Spannung (2.Teil) : 🐉🐉🐉🐉🐉/5

  3. Cover des Buches Eragon. Das Vermächtnis der Drachenreiter. (ISBN: 9783570167113)
    Christopher Paolini

    Eragon. Das Vermächtnis der Drachenreiter.

     (3.014)
    Aktuelle Rezension von: lolbuecher

    Nach dem Cover zu urteilen dachte ich, es geht um einen Drachen der Eragon heißt, tja falsch gedacht. Es geht nämlich um einen Menschenjungen mit dem Namen Eragon. Er ist am Anfang der Geschichte noch sehr naiv und man merkt ihm sein kindliches Alter an. 

    Saphira mochte ich super gerne. Die Drachendame war mir sehr sympathisch. 


    Spannend und flüssig geschrieben lässt sich das Buch trotz einiger Längen gut lesen und macht neugierig auf die Fortsetzung.


    Andreas Fröhlich ist ein grandioser Sprecher, der den Figuren Leben einhauchen kann, dabei verwendet er verschiedene Klangfarben und spricht so fesselnd, dass die Emotionen beim Hören durchweg spürbar sind. Er hat eine unglaublich wandelbare Stimme und so habe ich ihm sehr gerne gelauscht.


    Das Ende bietet einen gelungenen Abschluss und ich werde bestimmt auch noch die weiteren Hörbücher hören.

  4. Cover des Buches Eragon - Die Weisheit des Feuers (ISBN: 9783734162169)
    Christopher Paolini

    Eragon - Die Weisheit des Feuers

     (2.218)
    Aktuelle Rezension von: Buchlandhuhn

    Man erfährt viel Neues und die Welt und die Hintergründe verschiedener Personen. Anfang und Mittelteil bleiben wie gewohnt aus Band 2 leider etwas zäh. Das Ende ist jedoch wieder grandios mit vielen Wendungen und Herzschmerz. Es läutet sehr gut das Finale ein. 


    Tempo: 🐔🐔🐤/5

    Spannung (2.Hälfte) : 🐔🐔🐔🐔/5

    Figuren: 🐔🐔🐔🐔🐥/5

    Twists: 🐔🐔🐔🐔/5

  5. Cover des Buches Eragon - Das Erbe der Macht (ISBN: 9783734162190)
    Christopher Paolini

    Eragon - Das Erbe der Macht

     (1.596)
    Aktuelle Rezension von: Tester555

    Es ist schwer dieses Buch in einer gesamten Bewertung zusammen zu fassen.


    die ersten 50% des Buches waren an sich langweilig und haben sich sehr gezogen- 2,5/5 ⭐️


    dann wurde es ab dem Zeitpunkt wo die Anführerin der Varden entführt wurde, richtig spannend. 5/5⭐️


    Dann der ja eigentlich epische Kampf von Eragon gegen Galbatorix- ging nur 2 Seiten...?  Und er ist nur durch die Erkenntnis gestorben, was seine Taten angerichtet haben? Durch die Gedanken von Eragon und  dem Kummer der Menschen? Läpsch. Einfach nur so Lächerlich. Ich dachte, da kommt noch eine epische Kampfszene zwischen Galbatorix und Murtagh. Aber nein, er ist echt offensichtlich einfach nur so gestorben. Echt wie schon gesagt lächerlich- dafür wurde er in den vorherigen Büchern auf knapp 4000 Seiten so gefüchtet? 


    Dann passiert bei den letzten 15% an sich nichts mehr. Aber ganz nett zum lesen als Abschluss der Reihe. 3/5 ⭐️

    Jedoch verstehe ich nicht, da es halt echt keinerlei Sinn ergibt, wieso Eragon fort geht und der Meinung ist nie wieder zurückzukehren. Ok es ist ganz nett, dass er dort nun Dachen ausbildet aber wieso beharrt er so auf eine banale Prophezeiung von der Kräuterhexe. Es ist einfach nur Ideenlos. Wirkt auf mich so, als ob Christopher Paolini einfach schlichtweg keine Lust mehr hatte einen weiteren Teil über Eragon zu schreiben und es deshalb so abgetan hat. Sehr schade ich hätte mir so viel mehr erhofft.

  6. Cover des Buches Sexy Dirty Touch (ISBN: 9783453580527)
    Carly Phillips

    Sexy Dirty Touch

     (41)
    Aktuelle Rezension von: MaggieCanda

    Die Geschichte ist natürlich nicht neu und zwischenzeitlich scheint es so als müsste die Autorin krampfhaft Erotikszenen integrieren um dem Genre gerecht zu werden. Trotzdem liest sich der Roman gut weg und erzählt praktisch eine Liebesgeschichte im Zeitraffer.

  7. Cover des Buches Weiß der Himmel von dir (ISBN: 9783596191949)
    Alicia Bessette

    Weiß der Himmel von dir

     (129)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Zell lebt zurück gezogen, spricht viel mit ihrem Hund und ihre einzige Ansprache ist Gladys Knight, die ihr mit ihren Liedern aus der Seele spricht. Nick war ihre große Liebe und bei Aufräumarbeiten in New Orleans nach dem verheerenden Sturm Katrina, kam er ums Leben. Erst als ihr Hund weg läuft und sie raus muss, kommt wieder etwas Schwung in ihr Leben. Nach einem Backversuch kommt die Feuerwehr und sie lernt ihre Nachbarn kennen. Ein kleines Mädchen, dass ihr Herz erwärmt und ein überforderter Vater, der eigentlich ganz nett ist. Zell hört im Fernsehen, dass wenn man bei einer bekannten Kochsendung mitmacht und gewinnt, dann bekommt man 20000Dollar. Diesen Betrag würde sie sofort an die Opfer in New Orleans spenden, denn das war immer das Ziel von Nick. Das Nachbarsmädchen Ingrid hilft ihr in der Küche und gemeinsam wollen sie gewinnen. Zell das Geld und Ingrid die Liebe der Starköchin, denn sie glaubt fest daran, dass ist ihre Mutter. Ein ganz wunderbares Buch. Freundschaft und Liebe sind keine Frage des Alters, der Herkunft oder der Zeit. Wer dein Herz berührt, der ist ein wahrer Freund oder sogar Liebe. Großartig!

  8. Cover des Buches Tell Me No Lies (ISBN: 9783736310452)
    A.V. Geiger

    Tell Me No Lies

     (126)
    Aktuelle Rezension von: bookish_autumn

    Inzwischen ist ein Monat vergangen, seitdem die Polizei Eric Throns blutverschmiertes und zerbrochenes Telefon gefunden hat. Vom Popstar selbst fehlt jede Spur. Die einzige Person, die die Wahrheit kennt, ist Tessa Hart. Doch die ist untergetaucht. Hat sie etwa Eric ermordet?

    Das Buch "Tell me no lies" knüpft nahtlos an den ersten Band an. Der Einstieg in die Geschichte ist mir leicht gefallen, obwohl sehr viel Zeit zwischen den einzelnen Bücher vergangen ist (circa vier Jahre). Der fiese Cliffhanger aus den ersten Teil wird ziemlich schnell aufgeklärt und die restliche Geschichte zieht sich wie ein Kaugummi. Ich musste mich regelrecht zwingen weiterzulesen - es war so langweilig und Tessa hat mich dermaßen genervt. Die eingebauten Polizeiprotokolle waren nach wie vor mein persönliches Highlight.

    Meiner Meinung nach bietet die Geschichte nicht genügend Stoff um zwei Bücher daraus zu machen. Als Einzelband perfekt - als Dilogie nur mittelmäßig.

  9. Cover des Buches All Together Dead (ISBN: 9780425271551)
    Charlaine Harris

    All Together Dead

     (47)
    Aktuelle Rezension von: Cattie
    Sookie Stackhouse is going through a lot of new incidents in "All together dead", #7 of the series written by Charlaine Harris.
    All of our favourite vampires together :)

    Story:
    Sookie has found a new boyfriend in Quinn, the weretiger, even if she just sees him rarely. Furthermore, Hurricane Katrina has done much damage to the Queen Sophie-Anne and the death of her husband Peter Threadgill is also still on the table. 
    The Vampire Summit in Rhodes should deal with all this, even if the Queens trial is just a part of it. She wants Sookie there to use her telepathy for her safety. So Sookie attends the summit, and soon the enigmatic occurences become more frequent including vampire deaths, arrow throwing an a bomb in Sookie's hands.

    Characters:
    Sookie is a loveable as ever. She attends the summit because of the money which she wants to use as a nest egg. You never know what might happend in the future. I like the fact that in this whole Vampire/Supernatural being world she is still a waitress who has to work hard to make ends meet. Currently she is dating Quinn and I didn't like him the last book, but I'm steadily starting to appreciate his love for Sookie. 
    Queen of Louisiana, Sopie-Anne Leclerq has a bigger part here and I kind of like her, even if she's a devious b***h. Her character is interesting and the fact that she looks like a 16-year-old is odd, but perfect for her part.
    Barry, the telepath Sookie met way back in Dallas, is also at the Summit, now working for the King of Texas. He's way more confident now then he was in book 2 and he's pleasant. I think there's much we don't know about him yet and hopefully he'll appear in one of the next books again.
    Bill and Eric are also appearing in this book. Bill just has a small part, because Sookie doesn't simply ignores him, after what he's done.
    Eric is Eric, but likeable as ever and his feelings for Sookie are obvious. Sook and Eric are bound together by bolld exchange and I don't know why but Eric and Sookie are still my #1 OTP in the series, followed by Sookie and Alcide :)

    Writing:
    Harris' writing is flawless as ever. I like her style so much and she know how to plot out a great story, how to develop her characters and how to write unexpected and expected plot twists.
    The world in her series is full of supernatural being: vampires, werewolfes, shifters, witches, weretiger, werepanthers, fairys and many more, but in this book, the story concentrates on the vampires and their affairs. :) I like that the reader is introduced to a bound of new vampires, Kings and Queens, most of the Louisiana-based ones and a couple of other characters who are unlikely to come back in the next books.
    I the last books, there often was a part when I was a bit bored while reading and the story had a low point, but in this one I read on and on and never had this feeling.

    So I give 5 of 5 bottles of true blood, as the book can be said to be my favourite one of the series so far, but maybe I'm just in a good mood right now :)
  10. Cover des Buches Die Pestärztin (ISBN: 9783404270682)
    Ricarda Jordan

    Die Pestärztin

     (97)
    Aktuelle Rezension von: Julia_x3
    In diesem Buch entführt uns die Autorin in eine für uns unvorstellbare Zeit des Mittelalters. In eine Zeit, in der die Medizin nicht fortgeschritten war, Menschen für Ihre Abstammung gestorben sind und vor allem Frauen nichts richtig wert waren. Es geht um den Weg eines Findelkindes. Das Buch hat mich in vielen Dingen erschreckt und gleichzeitig fasziniert. Zwischendurch habe ich ein bisschen pause gebraucht, um das gelesene zu verarbeiten, so krass war es für mich. Wenn es sich auch manchmal etwas gezogen hat, fand ich es sehr sehr spannend. Ich war am Ende freudig überrascht über dieses doch positive Happy End. Die Frauen, die sich mit ihren arrangierten Ehen angefreundet haben, haben für mich den überhaupt größten Mut gezeigt. Vor allem fand ich es faszinierend, wie die Medizin sich nach und nach verändert hat. 
  11. Cover des Buches Eragon - Das Erbe der Macht (ISBN: 9783837109214)
    Christopher Paolini

    Eragon - Das Erbe der Macht

     (46)
    Aktuelle Rezension von: Zahirah

    Um den abschließenden vierten Band der Eragon-Saga voll genießen zu können, sollte man die drei Vorgängerbände gelesen haben. Wie nicht anders zu erwarten kommt es nun zum finalen Kampf zwischen Eragon/Saphira und seinen Mitstreitern und dem grausamen Herrscher Galbatorix. Stellt sich dem Leser einzig und allein die Frage: Wie kann die Schlacht gewonnen werden, wenn Galbatorix doch so viele Drachen auf seiner Seite hat? Der vorliegende vierte Band bietet eigentlich  nicht wirklich viel Neues, aber dank der mitreißenden Erzählweise Christopher Paolinis ist man mitten im Geschehen und mittels einiger einfallsreicher Wendungen konnte er mich auch noch  an einigen Stellen überraschen. Allerdings bleibt das Ende irgendwie offen – soll es vielleicht noch einen weiteren Band geben, oder überlässt es der Autor seinem Leser sich die weitere Entwicklung seines Helden und seines Drachens auszumalen??? 

    Fazit: Alles in allem ein lesenswerter und unterhaltsamer Abschlussband der seine Fangemeinde bestimmt nicht enttäuscht. 

  12. Cover des Buches Hurricane (Twisted) (ISBN: 9783499244179)
    Jay Bonansinga

    Hurricane (Twisted)

     (13)
    Aktuelle Rezension von: simonfun

    Hurricane ist fast eine direkte Fortsetzung von "Die Eismumie" mit dem FBI-Profiler Ulysses Grove. Die Geschichte in dem erstaunlich dünnen Taschenbuch mit 320 Seiten ist schnell erzählt. Ein Ritualkiller treibt sein unwesen und Grove hechelt ihm hinterher und am Ende stirbt einer von den beiden. Dieses dünne TB könnte sogar noch dünner sein wenn sein Autor nicht gezwungen gewesen wäre die von seinem Buchagenten erzwungene Fortsetzung in aufblasbarer Form zu schreiben.

    Wie auch immer - Lebenszeitverschwendung!

  13. Cover des Buches Wanted (3): Lass dich fallen (ISBN: 9783453358461)
    J. Kenner

    Wanted (3): Lass dich fallen

     (58)
    Aktuelle Rezension von: Panda0712
    Danke an den Random House Verlag, der mir dieses Buch zur Verfügung gestellt hat!

    Das Cover & der Schreibstil:

    Die mit Spitze besetzten Cover stellen einen echten Blickfang dar! Der Schreibstil von Kenner ist genauso flüssig, wie in den vorherigen beiden Bänden.

    Zum Inhalt:

    Katrina Laron verzehrt sich nach Cole und wünscht sich nichts sehnlicher als eine einzige Nacht mit diesem geheimnisvollen Mann, um ihn endlich aus ihren Gedanken streichen zu können. Leichter gesagt als getan, denn Cole birgt – ebenfalls wie Kat – ein düsteres Geheimnis, das beide nur noch enger zusammenschweißt. Ein aufregendes Spiel aus Lust und Unterwerfung beginnt.

    Meine Meinung:

    Bereits die beiden Vorgänger in dieser Reihe haben mir gut gefallen und so war mir klar, dass ich den dritten und letzten Teil ebenfalls einfach lesen muss. Dieser Band ist etwas anders als die vorherigen aufgebaut, was ich persönlich gut finde. Cole ist eine harte Nuss, doch Kat ist keine Frau, die einfach so aufgibt und so kämpft sie um diesen verletzlichen Mann. Nach ihrer ersten gemeinsamen Nacht wird auch Cole recht schnell klar, dass er sich Kats Anziehung nicht entziehen kann, doch die Angst, die Kontrolle über sich zu verlieren, hindert ihn daran, sich ihr vollends zu öffnen. Der Mix aus Erotik und Thrill ist gelungen und hat die Geschichte etwas abwechslungsreicher gestaltet. Was mir nicht so gut gefallen hat, war Coles zurückhaltende und sanfte Art. Ich hätte mir einen härteren und dominanteren Charakter gewünscht, dieser hätte besser zu seinen Vorlieben gepasst. Das Ende dieser Trilogie war sehr gelungen und lässt den Leser mit einem zufriedenen Gefühl zurück.

    Mein Fazit:

    Eine tolle Trilogie und Charaktere, die sich in mein Herz geschlichen haben. J. Kenner ist eine Autorin, die man sich merken sollte!

    Ich vergebe 4 Pandapfoten!
  14. Cover des Buches Die Erleuchtete - Der Ruf des Bösen (ISBN: 9783442477562)
    Aimee Agresti

    Die Erleuchtete - Der Ruf des Bösen

     (32)
    Aktuelle Rezension von: dorothea84

    Haven Terra hat den Kampf gegen das Böse gewonnen. Jetzt macht sie sich mit ihren Freunden Dante und Lance auf nach New Orleans. Hier hoffen sie auf ein wenig Ruhe und Frieden. Jedoch erwartet sie nicht nur eine Gruppe von Dämonen. Nein, Lucian taucht auch wieder auf. 

    Gleich nach den ersten Seiten war ich zurück und wusste genau was in Band 1 passiert ist. Ich bin gespannt wohin uns dieses Band führt. Hier weiß man nie was einen erwartet oder welche Charaktere böse oder gut sind. Nichts ist wie es scheint. Es gibt wieder einige Überraschungen und man fragt sich ob die drei es wieder schaffen werden. Bei manchen Seiten bin ich mir nicht mehr so sicher. Wow, das war einfach wow. Ich bin immer noch sprachlos und total überwältigt, die letzten Seiten waren so was von spannend und voller Überraschungen. Cliffhanger ich brauche unbedingt Band 3. Ich muss weiterlesen. 

  15. Cover des Buches Der Ruf der Drachen (ISBN: 9783404205387)
    Irene Radford

    Der Ruf der Drachen

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Orca4380
    Krej und seine Schwester sind vernichtet, aber die Tochter von Krej und seine Halbbruder planen schon den nächsten Schlag gegen die Drachen und König Darville. Sie wollen alle drei Königreiche unter ihrer Herrschaft bringen. Doch Jack findet die verschwundenen Drachen. Man leidet mit Mikka und Darville, Brevelan und Jaylor. Und wieder einmal hofft man, dass Jack und Katrina zusammen finden. Es kommen noch mehr Charakteren dazu, die man mag und hasst. Ein wunderbarer dritter Teil, den man lesen muß. Ich habe eine gebundene Version von Weltbild.
  16. Cover des Buches Das zerstörte Leben des Wes Trench (ISBN: 9783548289403)
    Tom Cooper

    Das zerstörte Leben des Wes Trench

     (67)
    Aktuelle Rezension von: renee

    Jetzt gibt es mal zur Abwechslung einen Abenteuerroman. „Das zerstörte Leben des Wes Trench“. Ist das nicht ein wunderschönes Cover? Ich muss gestehen, dass mich genau dieses Cover zu dem Buch geführt hat. Die Geschichte erschien auch interessant. Dazu kommt noch, dass ich die Landschaften der südöstlichen Bundesstaaten der USA so absolut wunderschön finde, dass mich Bücher, die in diesen Gebieten handeln, schon allein deswegen magisch anziehen. Und dieses so wunderschön gestaltete Buchcover schon allein beim Betrachten Geschichten freisetzt.


     Doch warum geht es in diesem Buch? In dieser Geschichte befinden wir uns in der Barataria Bay im südöstlichen Louisiana, dem ehemaligen Gebiet des Stammes der Chitimacha, die aber in dem Buch überhaupt nicht vorkommen. Handelt dieses Buch doch Jahre später, nach dem Hurrikan Katrina und der Ölpest im Golf von Mexiko. Beide Ereignisse verändern das Leben der Bevölkerung der Barataria Bay, eine vom Rest der USA abgeschlagene Gegend. Dabei werden die Ausmaße beider Unglücke für die Bevölkerung recht anschaulich betrachtet und der Umgang der Ölfirmen mit der eigenen Schuld ebenso beleuchtet. Genauso wie das Wegschauen des Staates. Damit ist dieses Buch eine Gesellschaftskritik. Es geht in diesem Buch um die Versuche verschiedener Menschen, insgesamt 8 verschiedene Männer, ihr Glück zu finden, trotz widriger Bedingungen und Erfahrungen. Wegen dieser Glückssuche erfährt man auch etwas über die Geschichte dieses Landstrichs und im Besonderen erfährt man etwas über die Piraterie in der Barataria Bay und Pierre Lafitte, dem Bruder vom bekannteren Piraten Jean Lafitte. Dabei tröpfelt die Handlung anfänglich etwas, entwickelt aber nach und nach einen gewaltigen Sog und ich bin froh, dieses Buch gelesen zu haben. Nur Nähe zu den Protagonisten entwickelt das Buch fast gar keine, was schade ist, gefallen hat mir das Buch aber trotzdem. 

  17. Cover des Buches Zeitoun (ISBN: 9783125798847)
    Dave Eggers

    Zeitoun

     (51)
    Aktuelle Rezension von: Wortmagie

    Am 28. August 2005 erließ New Orleans‘ Bürgermeister Ray Nagin die erste Evakuierungsanordnung in der Geschichte der Stadt. Alle Einwohner_innen, die konnten, sollten New Orleans verlassen und wer nicht konnte, sollte Zuflucht in einem der öffentlichen Schutzzentren suchen. Zu diesem Zeitpunkt war der Großteil der Bevölkerung bereits geflohen. Geflohen vor einem Sturm, wie ihn die USA bis dahin nur selten erlebt hatten: Katrina.

    Katrina war der viertstärkste Hurrikan, der das Festland der USA je traf. Sie verursachte 125 Milliarden Dollar Schaden und ist damit der teuerste Tropensturm seit Beginn der Aufzeichnungen (seit 2017 teilt sie sich diesen Rekord mit Hurrikan Harvey). Die Todeszahlen können lediglich geschätzt werden; man geht von über 1.800 Todesopfern aus. Die meisten Menschenleben forderte sie in New Orleans und den umliegenden Gemeinden. Als sie dort am 29. August 2005 einschlug, erfüllte sie die Kriterien eines Kategorie 3 – Hurrikans.

    Sie verwüstete New Orleans in einem nie dagewesenen Ausmaß. 80 Prozent der Stadt wurden überflutet, weil die Dämme aufgrund eines fatalen Konstruktionsfehlers nicht hielten. Die gesamte Infrastruktur wurde schwer beschädigt: Straßen waren unpassierbar, die Elektrizitätsversorgung brach zusammen und Kommunikationskanäle versagten weitgehend. Über 204.000 Häuser wurden zerstört; über 400.000 Menschen waren plötzlich obdachlos und hunderttausende verloren ihren Zugang zu ihren Heimen und/oder Jobs. Insgesamt geht man davon aus, dass etwa eine Million Menschen durch Katrina dauerhaft vertrieben wurden. Die demografischen Auswirkungen für die USA ähneln den Effekten der Migrationswellen während der Great Migration und der Großen Depression.

    Die Unterstützung für New Orleans lief schleppend an, nachdem Katrina abgezogen war. Es gab keinen Plan dafür, was geschehen sollte, falls die Dämme brachen. Stattdessen trat der sogenannte Hurricane relief plan in Kraft, der jedoch an der weitreichenden Überflutung scheiterte. Die meisten Hilfskräfte konnten zuerst nicht in die Stadt vordringen und diejenigen, denen es gelang, waren zu wenige, um die über 100.000 Menschen, die vor Ort geblieben waren, angemessen zu versorgen. Ohne den couragierten Einsatz privater Organisationen hätte Katrina wahrscheinlich noch mehr Leben gekostet. Es dauerte fünf Tage, bis Hilfe von Bundesebene eintraf.

    Den Hilfskräften bot sich ein Bild des Grauens: New Orleans, vormals ein pulsierendes kulturelles Zentrum und Schauplatz des berühmten Karnevals Mardi Gras, war eine Trümmerstadt, in der Leichen in den Straßen lagen oder im Wasser trieben. Darüber hinaus herrschte eine gewisse Nervosität, weil die Medien behauptet hatten, die zivile Ordnung sei kollabiert und von Plünderungen, Gewalt, Vergewaltigungen und Morden berichteten. Tatsächlich waren viele dieser Berichte hemmungslos übertrieben, schlicht falsch oder lediglich Gerüchte, doch da das Kommunikationsnetzwerk gestört war, war es schwierig, sie zu widerlegen und eine realistische Einschätzung der Lage vorzunehmen. Ordnungshüter_innen und Hilfskräfte betraten die Stadt mit diesen Berichten im Kopf und waren auf das Schlimmste eingestellt.

    Deshalb war die Errichtung eines Übergangsgefängnisses eine der höchsten Prioritäten des Wiederaufbaus. Bereits zwei Tage nach Katrina wurden sechzehn nach oben offene und mit Stacheldraht gesicherte Maschendrahtzellen von Häftlingen des Louisiana State Penitentiary Gefängnisses auf dem Gelände des Greyhound Busbahnhofs aufgestellt. Die Überwachung übernahmen Wärter_innen derselben Einrichtung, die als eines der härtesten Hochsicherheitsgefängnisse der USA gilt. Die Käfige boten Platz für jeweils etwa 45 Personen, wodurch im sogenannten Camp Greyhound insgesamt bis zu 700 Menschen festgehalten werden konnten. Die Zellen verfügten über keinerlei Möbel, alle Insass_innen mussten auf dem blanken Zementboden schlafen, während die ganze Nacht alle von einem Generator betriebenen Lichter brannten. Sie bekamen zu essen und hatten Zugang zu mobilen Toiletten, erhielten jedoch keine Rechtsbetreuung und durften nicht einmal den ihnen zustehenden Anruf tätigen. Wer auf nicht schuldig plädierte, wurde in eines der umliegenden Gefängnisse überstellt und musste dort auf die weitere Abfertigung warten.

    Es stellte sich heraus, dass viele der Insass_innen, die in Camp Greyhound inhaftiert wurden, unschuldig waren. Die überforderten und überspannten Ordnungskräfte reagierten häufig unverhältnismäßig und verhafteten willkürlich Menschen, die ihnen subjektiv als Bedrohung erschienen. Den meisten der Häftlinge wurden Plünderungen vorgeworfen. Oft handelte es sich dabei allerdings um ganz normale Bürger_innen von New Orleans, die nach Katrina in Geschäften und Privathäusern nach grundlegendsten Versorgungsmitteln wie Wasser, Nahrung und Kleidung suchten und dafür in Camp Greyhound landeten. Ein gewisser James Terry berichtete, dass er für die „Plünderung“ seiner eigenen Wohnung verhaftet wurde. Im Anschluss wurde er sieben Monate eingesperrt, ohne jemals angeklagt, einem_einer Richter_in vorgeführt zu werden oder Zugang zu einem Rechtsbeistand zu erhalten. Er war nicht der einzige. Viele schilderten ähnliche Erlebnisse. Der Anwalt Ashton O‘Dwyer erzählte, dass er während seiner Gefangenschaft mit Pfefferspray und Bean Bag Geschossen (nichttödliche Schrotmunition in kleinen Beuteln) attackiert wurde. Auch er wurde niemals angeklagt. Die US-amerikanische Justiz versagte auf ganzer Linie.

    Doch nicht nur das Rechtssystem bekleckerte sich nach Katrina nicht gerade mit Ruhm. Im Zuge des Wiederaufbaus mussten sehr viele Häuser entweder abgerissen und neu errichtet oder komplett saniert werden. In dieser Zeit lebten zahlreiche der Bewohner_innen entweder in den Obergeschossen, während das Erdgeschoss wiederhergestellt wurde, oder in Hotels, Mietobjekten, Zeltstädten oder Trailern. Diese Trailer wurden zum Teil von der der Homeland Security unterstellten FEMA (Federal Emergency Management Agency, zu Deutsch in etwa Bundesagentur für Katastrophenschutz) bereitgestellt, trafen aber erst Monate nach Katrinas Wüten ein und deckten nur zwei Drittel des Bedarfs. Als sie eintrafen, waren viele unbewohnbar oder nicht voll funktional, ohne Wasser- und/oder Elektrizitätsanschluss. Bürokratische Hürden und die politische Suche nach einem schwarzen Peter erschwerten den Einwohner_innen von New Orleans die Rückkehr in ihre Heimat erheblich, sodass ein Jahr nach Katrina nur 53 % der Bevölkerung wieder in der Stadt lebten. 2007 waren es immer noch nur zwei Drittel der Bevölkerung; 2009 waren weiterhin viele Häuser zerstört und ihre Besitzer_innen ruiniert.

    Wir wissen, wie es den Menschen in New Orleans während und nach Katrina erging, weil viele bereit waren, ihre Geschichten zu teilen. Ein Projekt, das sich der Dokumentation der Erlebnisse von Katrina-Überlebenden widmete, war „Voices from the Storm“ der gemeinnützigen Menschenrechtsorganisation Voices of Witness. Voices of Witness versteht sich als Sprachrohr aller Betroffenen von Unrecht überall auf der Welt. Mithilfe der Oral History – Methode sammeln sie persönliche Berichte dieser Betroffenen, stellen sie zusammen und veröffentlichen sie in Buchform, um gesellschaftliche Missstände konkret sichtbar zu machen. In dieser Mission reisten sie – bereits wenige Tage nachdem Katrina abgezogen war – nach New Orleans und in alle Gebiete, die ebenfalls getroffen wurden und interviewten Überlebende. Die Ergebnisse dieser Gespräche erschienen 2005 als „Voices from the Storm“. Auf diese Weise wurde Dave Eggers auf Abdulrahman und Kathy Zeitoun aufmerksam.

    Dave Eggers dürfte vielen von euch durch seinen beklemmend realistischen Erfolgsroman „The Circle“ ein Begriff sein. Er ist jedoch nicht nur ein gefeierter Autor, Gründer des unabhängigen, gemeinnützigen Verlags McSweeny’s Publishing und Herausgeber des monatlichen Literaturjournals Timothy McSweeny’s Quarterly Concern, sondern auch Mitbegründer von Voices of Witness. Die Geschichte des Ehepaars Zeitoun, die er das erste Mal im Kontext von „Voices from the Storm“ hörte, berührte ihn außerordentlich und so beschloss er, sie bei seinem nächsten Aufenthalt in New Orleans zu besuchen.

    Eggers unterhielt sich mit ihnen und begriff schnell, dass die Erlebnisse der Familie Zeitoun, die der Hurrikan auslöste, zu komplex waren, um sie lediglich als Teil von „Voices from the Storm“ zu behandeln. Er wollte ihnen ein eigenes Buch widmen und begann 2006 mit ihrem Einverständnis mit der Arbeit und Recherche für den biografischen Roman „Zeitoun“. Drei Jahre lang prüfte er Fakten und Hintergründe, organisierte Interviews mit Personen, die direkt oder indirekt mit dem Schicksal der Zeitouns verbunden waren, und führte zahllose Gespräche mit der gesamten Familie sowohl in den USA als auch in Syrien. Er involvierte Abdulrahman und Kathy Zeitoun unmittelbar in seinen Schreibprozess und schickte ihnen sechs oder sieben Entwürfe seines Manuskripts, bis alle Beteiligten zufrieden waren. Das Buch erschien 2009; der Großteil der Einnahmen floss an die mittlerweile offenbar aufgelöste Zeitoun Foundation, die den Wiederaufbau von New Orleans förderte, sich für die Achtung der Menschenrechte in den USA einsetzte und deren Gründung Dave Eggers ebenfalls unterstützte.

    Dies ist meine Rezension von „Zeitoun“, die aus verschiedenen Gründen wieder einmal völlig aus dem Rahmen meiner üblichen Richtlinien für eine Buchbesprechung fallen muss. Überraschung, euch erwartet doch noch Buchcontent, obwohl ihr mittlerweile sicher daran gezweifelt habt. Wie so oft bei Non-Fiction war es auch im Fall von „Zeitoun“ unerlässlich, den Kontext zu etablieren, bevor wir über das Buch selbst sprechen, denn ohne Katrina wäre alles, was das Ehepaar Dave Eggers berichtete, nicht geschehen. Katrina liegt nun schon über 15 Jahre in der Vergangenheit – meine Güte, wie die Zeit vergeht. Ich erinnere mich an die Bilder des überfluteten, verwüsteten New Orleans in den Nachrichten, aber ich erinnere mich auch, dass ich damals überhaupt keinen Bezug zu dieser Katastrophe herstellen konnte und wenig Empathie aufbrachte. New Orleans war so weit weg und ich konnte mir im Alter von 16 Jahren gar nicht vorstellen, was es bedeutet, dass eine größere Stadt plötzlich zu 80 Prozent von Wasser bedeckt ist. Der Anschlag auf die Zwillingstürme des World Trade Center vier Jahre zuvor, der hier heute indirekt ebenfalls eine Rolle spielen wird, bewegte mich weit mehr.

    Ich kann nicht genau erklären, warum ich mich vor Jahren entschied, „Zeitoun“ zu kaufen. Ich weiß, dass mein ehemaliger Dozent in US-amerikanischer Kulturgeschichte und Literatur ein leidenschaftlicher Fan von Dave Eggers war, aber meinem Gedächtnis nach schwärmte er damals von dem frisch erschienenen „The Circle“, nicht von „Zeitoun“. Ich glaube, auf „Zeitoun“ wurde ich im Anschluss von selbst aufmerksam. Ich schätze, es war der Klappentext, der meine Neugier weckte, obwohl ich mit Katrina außer diesen Nachrichtenbildern nichts verband: Die Geschichte eines Mannes, der in einem Kanu durch New Orleans paddelte, Hilfe leistete und dem dafür großes Unrecht angetan wurde, klang erschütternd und faszinierend zugleich. Dieser Mann war Abdulrahman Zeitoun, dessen Einzelschicksal ein Mahnmal für alles darstellt, was in den USA nach dem 11. September 2001 schieflief.

    Abdulrahman Zeitoun kam 1988 als muslimischer Einwanderer aus Syrien in die USA. Nicht als Geflüchteter – er immigrierte lange vor dem humanitären Desaster des Syrienkrieges. Er reiste im Land herum, nahm Arbeit an, wo immer er konnte, und ließ sich schließlich 1994 in New Orleans nieder. Dort traf er seine künftige Ehefrau Kathy, die in Baton Rouge, Louisiana aufgewachsen und bereits zuvor zum Islam konvertiert war. Sie verliebten sich trotz des recht großen Altersunterschieds von 13 Jahren und heirateten wenig später. Fortan taten sie alles gemeinsam: Sie bekamen drei Töchter (Nademah, Safiya und Aisha), zogen zusammen Kathys Sohn Zachary aus erster Ehe auf und gründeten die Firma Zeitoun A. Painting Contractor LLC. Sie übernahmen alle möglichen handwerklichen Aufträge, von Malerarbeiten bis Komplettrenovierungen und kauften Häuser auf, um sie saniert und renoviert wieder zu verkaufen oder zu vermieten. Kathy managte jegliche Büroarbeit, während Abdulrahman die Baustellen überwachte und auch gern selbst mit anpackte. 2005, bevor Katrina ihr Leben so schwer aus dem Gleichgewicht brachte, lief ihre Firma gut; sie hatten zu jeder Zeit acht bis zehn parallele Aufträge. Sie waren der Inbegriff des amerikanischen Traums, hatten sich mit harter Arbeit aus dem Nichts ein respektables Unternehmen aufgebaut.

    Die ersten Berichte über Katrina im August 2005 nahmen sie nicht wirklich ernst. Kathy stammte aus der Gegend und war die Hurrikan-Routine gewohnt; Abdulrahman hatte viele Jahre auf See verbracht und war ebenfalls mit Stürmen vertraut. Anfangs waren sie beide überzeugt, dass Katrina nicht anders sein würde als die Hurrikans vor ihr. Doch als die Berichterstattung stetig alarmierender wurde, fühlte sich Kathy beunruhigt und begann, mit dem Gedanken zu spielen, zu evakuieren. Am Morgen des 27. Augusts, nachdem sie Warnungen gehört hatten, dass Katrina die gefürchtete Kategorie 5 erreichen könnte, teilte sie ihrem Ehemann mit, dass sie mit den Kindern die Stadt verlassen wollte. Es überraschte sie nicht, dass er sie nicht begleiten wollte. Abdulrahman war ein Workaholic; er überließ ihre Firma ungern sich selbst und fühlte sich schnell unwohl, wenn er nicht arbeitete. Es war in der Vergangenheit bereits vorgekommen, dass Kathy und die Kinder ohne ihn verreist und evakuiert waren. Außerdem empfand er eine starke Verpflichtung gegenüber ihren Kund_innen sowie Mieter_innen und wollte nicht riskieren, für eventuelle Schäden, die während eines Hurrikans durch ihre Werkzeuge oder ähnliches verursacht wurden, haften zu müssen. Kathy versuchte nicht, ihn zu überreden. Sie kannte ihren Ehemann zu gut. So blieb Abdulrahman in New Orleans, während seine Familie in Baton Rouge bei Kathys Schwestern unterkam.

    Abdulrahman saß Katrina im Obergeschoss ihres Hauses aus. In den ersten zwei Tagen erlebte er die erwarteten Schäden und Einschränkungen: Mobilnetzwerk und Elektrizitätsversorgung waren unzuverlässig, Fenster gingen zu Bruch, das Dach leckte und Regenwasser sammelte sich im Haus – alles lästig, aber nicht besorgniserregend, denn das Wasser begann schon am 29. August, wieder abzulaufen. Die Lage änderte sich nur einen Tag später. Am 30. August brachen die Dämme und New Orleans wurde überflutet. Auch das Heim der Zeitouns wurde erheblich beschädigt, es gelang Abdulrahman jedoch, zumindest einen Teil ihrer Besitztümer zu retten und er selbst blieb glücklicherweise unverletzt. Als Katrina weitergezogen war, begann er, seine Nachbarschaft mit einem impulsiv gekauften und bisher wenig genutzten Kanu zu erkunden. Mehrere Tage paddelte er durch die Straßen und half allen, denen er begegnete und die seine Hilfe brauchten, Menschen gleichermaßen wie Tieren. Überall erfuhr er Freundlichkeit und Dankbarkeit; nur die Ordnungskräfte, die seinen Weg kreuzten, verhielten sich unhöflich und misstrauisch. Er telefonierte so oft wie möglich mit Kathy in Baton Rouge.

    Am 06. September hatte er den Eindruck, jede Soforthilfe geleistet zu haben, die er anbieten konnte und war bereit, sich evakuieren zu lassen. Ihm gingen die Lebensmittel aus und er vermisste seine Familie. In der Zwischenzeit waren Hilfskräfte in der Stadt eingetroffen; er glaubte, das schlimmste Chaos läge nun hinter ihnen. Er irrte sich. Bevor er die Gelegenheit hatte, New Orleans zu verlassen, wurde er verhaftet. Die sechs Ordnungshüter_innen, die plötzlich vor ihm standen und aufgrund ihrer zusammengewürfelten Kleidung keiner Instanz zuzuordnen waren, nahmen ihn fest, ohne Gründe zu nennen. Er wurde ins Camp Greyhound gebracht und dort genauso unmenschlich behandelt wie viele andere. Es gab keine klaren Vorwürfe gegen ihn, doch die Wärter_innen ließen durchblicken, dass sie ihn für einen islamistischen Terroristen hielten. Drei Tage wurde er in einer der Maschendrahtzellen festgehalten, bis man ihn ins Elayn Hunt Correctional Center überstellte.

    Abdulrahman Zeitoun verbrachte insgesamt 23 Tage unschuldig und unter Missachtung seiner verfassungsmäßigen Rechte im Gefängnis. In diesen 23 Tagen wurde Kathy fast verrückt vor Sorge. Zuerst erklärte ihr niemand, wo ihr Ehemann war, dann weigerte man sich, ihr Auskunft darüber zu erteilen, wie sie ihn kontaktieren und aus dem Gefängnis holen konnte. Sie war letztendlich gezwungen, für ihren unschuldigen Mann Kaution zu stellen. Am 29. September konnten sich die Eheleute endlich wieder in die Arme schließen. Sie haben Katrina und die US-amerikanische Justiz überlebt. Aber ihr Leben war danach nie wieder dasselbe.

    Einzelschicksale sind möglicherweise der einzige erfolgsversprechende Zugang zu Katastrophen in dem Ausmaß, das der Hurrikan Katrina erreichte. Je gravierender ein Unglück, je mehr Personen betroffen sind, desto schwerer fällt es uns, aus abstrakten Zahlen und Fakten konkrete Erfahrungen abzuleiten. Wir haben als Menschheit erwiesenermaßen größere Probleme, Empathie aufzubringen, wenn wir Opfer lediglich als anonyme Masse wahrnehmen. Darum ist es so wichtig, dass Bücher wie „Zeitoun“ und „Voices from the Storm“ diese emotionale Barriere niederreißen, denn nur, wenn wir mit Betroffenen fühlen, sehen wir uns vielleicht veranlasst, gegen ungerechte, inhumane Umstände aufzustehen. Ohne solche Veröffentlichungen bleiben ihre Stimmen ungehört. Mit „Zeitoun“ gibt Dave Eggers einer Familie eine Stimme, die die Gelegenheit, ihre Geschichte zu erzählen, zwar nicht mehr verdient als andere, deren spezifische Erlebnisse jedoch so viele gesellschaftliche Schwachstellen in den USA aufdecken, dass ich seine Entscheidung, gerade sie einem weiteren Publikum zuzuführen, sehr gut nachvollziehen kann.

    Es ist überaus deutlich, dass Eggers bewusst war, wie entscheidend emotionale Anteilnahme von der Identifikation mit den Akteur_innen abhängt: Von der ersten Seite an bemüht er sich zielgerichtet, subtil Sympathie und Nähe zu erzeugen. Er porträtiert die Zeitouns greifbar als ganz normale, hart arbeitende Leute, in deren Leben ihre Familie die oberste Priorität einnimmt. Hierbei konzentriert er sich vor allem auf die Darstellung der innigen Beziehung zwischen Abdulrahman und Kathy, um den Weg für das Verständnis all ihrer späteren Verhaltensweisen zu ebnen. Dadurch erstickt er jegliche Zweifel im Keim, dass sie in irgendeiner Form eine Mitschuld an dem tragen, was sie erleben werden und bestärkt seine Leser_innen im Glauben an ihre Integrität. Schon nach wenigen Einblicken in Abdulrahmans Persönlichkeit war ich absolut sicher, dass er gar nicht fähig ist, ein Verbrechen zu begehen, vollkommen egal, was ihm nach Katrina vorgeworfen wird.

    Dazu trägt ebenso Eggers offensiver Umgang mit Abdulrahmans Einwanderung bei, mit dem er viele Vorurteile über Migrant_innen unmissverständlich widerlegt. Obwohl ich mich als tolerante Person sehe und keine fremdenfeindlichen Ressentiments hege, kann ich doch nicht leugnen, dass sich vor der Lektüre von „Zeitoun“ unbewusst einige Annahmen über Syrien in meinem Kopf befanden, die mehr mit der Realität des Syrienkrieges zu tun hatten als mit der Realität dieses Landes vor über 15 Jahren. Mir war gar nicht klar, dass ich Syrien voreingenommen als rückständiges Entwicklungsland betrachtete. Ich begrüßte es, dass Eggers mich mit meinen eigenen Vorurteilen konfrontierte und mir durch die Augen von Abdulrahman zeigte, welchen Unsinn ich mir da ausmalte. Syrien blickt auf eine uralte Kultur und war ebenso in der Moderne angekommen wie viele andere Nationen auch, bevor der Krieg ausbrach. Ich freue mich, dass ich mein verschobenes Bild korrigieren konnte und ich bin Abdulrahman dankbar, dass er seine tiefen Gefühle für sein Geburtsland teilte. Entgegen dessen, was man vielleicht erwarten würde, beißt sich seine Liebe für Syrien nicht im Mindestens mit seiner Identität als US-Amerikaner. Ganz im Gegenteil, beide Facetten scheinen sich hervorragend zu ergänzen und Abdulrahman beweist, dass Arbeitsmoral und Aufopferungsbereitschaft keine Tugenden sind, die man ausschließlich entwickelt, wenn man in den USA geboren ist. Er glaubte an den amerikanischen Traum, an die Freiheit, sich mit seinen eigenen Händen ein Leben aufbauen zu können, das ihn glücklich machte. Bei ihm war dieser Glaube vielleicht sogar stärker ausgeprägt als bei vielen geborenen US-Amerikaner_innen.

    Deshalb erscheint das, was ihm nach Katrina widerfuhr, umso ungeheuerlicher. Ich bin mittlerweile überzeugt, dass man den Hurrikan Katrina und alles, was danach geschah, getrennt beurteilen sollte. Das ist natürlich schwierig, weil beide Aspekte sehr eng miteinander verknüpft sind, doch ich halte diese Trennung für notwendig, um zu begreifen, was der Familie Zeitoun und so vielen anderen Menschen angetan wurde. Ich habe die meisten Details seines Martyriums ausgeklammert, weil es meiner Ansicht nach nicht relevant ist, wie genau seine Menschenrechte verletzt wurden – die Tatsache an sich ist traurig genug. In einem Land, das sich stolz als das freiste der Welt präsentiert, spielten sich Szenen ab, die ebenso in einer Militärdiktatur hätten passieren können. Das ist pervers und paradox. Abdulrahmans Erfahrungen zeigen mit erschütternder Klarheit, dass die Regierung der USA trotz allen Ansprüchen an die Freiheit des Individuums zu vollkommen kopflosen und übertriebenen Reaktionen neigt, sobald sie diese Freiheit bedroht sieht. Ob eine Bedrohung nun real ist oder sich lediglich als Paranoia qualifiziert – wen kümmert’s?

    In New Orleans spielten nach Katrina mehrere ungünstige Faktoren zusammen, die schlussendlich dazu führten, dass Abdulrahman Zeitoun wie ein Schwerverbrecher behandelt wurde, obwohl er unschuldig war. Niemand war wirklich darauf vorbereitet, dass die Dämme der Stadt versagen könnten. Verschiedene Behörden warnten vor diesem Szenario; Monate zuvor war sogar eine Simulation veröffentlicht worden, die exakt die katastrophalen Auswirkungen vorhersagte, die durch Katrina eintraten. Sowohl die FEMA als auch Beamt_innen des Staates Louisiana kannten die Simulation, sahen sich jedoch offenbar nicht veranlasst, Vorkehrungen zu treffen. Durch das Fehlen eines Plans, wie auf eine Überflutung zu reagieren sei, war nicht das richtige Equipment vorhanden, um den eingeschlossenen Menschen zu helfen und Hilfsgüter waren nicht in den nötigen Mengen verfügbar. Es wurde um Zuständigkeiten gestritten und die Suche nach einem Sündenbock eingeleitet, die noch Jahre später in Untersuchungen und Anhörungen resultierte. Der Zusammenbruch des Kommunikationsnetzwerkes führte dazu, dass man anfangs nicht wusste, wie genau sich die Lage in der Stadt gestaltete und prophylaktisch vom Schlimmsten ausging. Die Medien trugen zu dieser Fehleinschätzung bei, weil sie Falschmeldungen unreflektiert wiederholten und die Situation aufbauschten, bis alle, die nach New Orleans beordert wurden oder selbstständig reisten, um zu helfen, glaubten, dort herrsche die pure Anarchie.

    Zusätzlich wurde den Vollzugsbehörden rund um New Orleans und der Golfküste sowie den Einheiten der Nationalgarde, die in die Gegend geschickt wurden, ein Dokument überlassen, das die Homeland Security 2003 in Auftrag gegeben hatte. Darin analysierte eine Gruppe aus Expert_innen, wie wahrscheinlich es sei, dass eine terroristische Vereinigung die Katastrophenlage eines Hurrikans ausnutzen könnte und welche Strategien sie einsetzen könnten, um die USA zu destabilisieren. Die Expert_innen kamen zu dem Schluss, dass so ein Szenario an sich unwahrscheinlich sei, die größte Gefahr jedoch von Einzeltäter_innen und Splitterzellen ausging, die versuchen könnten, weiteres Chaos zu stiften. Sie empfahlen, die Sicherheitsmaßnahmen an strategisch relevanten Punkten (zum Beispiel Evakuierungsstationen) zu verschärfen und sorgfältige Identifizierungen vorzunehmen, um potenzielle Terrorist_innen rechtzeitig ausfindig zu machen. Den Sicherheitskräften wurde also nicht nur vermittelt, dass New Orleans in der Gesetzlosigkeit versank, ihnen wurde auch aufgetragen, nach möglichen Terrorist_innen Ausschau zu halten – wenige Jahre nach dem Anschlag auf das World Trade Center. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass alle, die eine Uniform trugen, angespannt waren und Bedrohungen hinter jede Ecke vermuteten, auch in einem syrisch-stämmigen Familienvater.

    In „Zeitoun“ beschreiben sowohl Abdulrahman als auch Kathy, wie sie die anti-muslimische Stimmung in ihrem Land nach dem 11. September wahrnahmen. Ich fand diese Einblicke in ihre Erlebenswelt sehr aufschlussreich. Ihr Alltag wurde davon geprägt, dass alle Muslim_innen plötzlich unter Generalverdacht standen. Abdulrahman reflektiert nachvollziehbar, wieso diese Form der Diskriminierung in starkem Kontrast zu seiner Auffassung des amerikanischen Traums steht, was sicher viele Einwander_innen ähnlich empfanden. Rational ist mir selbstverständlich bewusst, dass eben nicht alle Menschen dieselben Chancen erhalten (Stichwort Black Lives Matter), aber im Fall der Zeitouns erscheint mir diese Tatsache unfassbar, weil Abdulrahman bilderbuchhaft integriert war und sich aus dem Nichts eine Existenz aufbaute. Für mich zeigt das Buch deshalb, dass das Ideal von Freiheit und Selbstverwirklichung, das in den USA so populär ist, der Realität einfach nicht standhalten kann. Es ist eine Illusion, die unter extremen Umständen kolossal in sich zusammenbricht, während alle Mängel des politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und bürokratischen Systems mit aller Macht zu Tage treten. Katrina zerstörte den schönen Schein.

    Der Tatsachenroman „Zeitoun“ schloss für mich viele Wissens- und Verständnislücken. Durch das Einzelschicksal der Familie Zeitoun konnte ich erstmals eine Verbindung zu der Katastrophe herstellen, die der Hurrikan Katrina für die Einwohner_innen von New Orleans und der anderen betroffenen Gemeinden bedeutete. Ich verstand, dass überflutete Straßen noch das geringste Problem waren und das Chaos, das auf den Sturm folgte, in vielerlei Hinsicht von US-amerikanischen Regierungsinstanzen selbst geschaffen und befeuert wurde. Es ist entsetzlich, wie viele Menschen erleben mussten, dass ihre grundlegendsten Rechte in einem demokratischen Land plötzlich Null und Nichtig waren. Noch viel schlimmer finde ich allerdings, dass die vielen Fehlentscheidungen, die nach Katrina von offizieller Seite fielen, offenbar bis heute nicht umfassend aufgearbeitet wurden. Ich konnte zum Beispiel nicht herausfinden, wer eigentlich den Bau des Übergangsgefängnisses Camp Greyhound anordnete und genehmigte. Niemand scheint Verantwortung übernehmen zu wollen. Das ist nicht überraschend, aber es ist ein Armutszeugnis.

    New Orleans ist heute besser auf Hurrikans vorbereitet. Das ist erfreulich – all das Unrecht, das nach Katrina geschah, können diese Vorkehrungen jedoch nicht auslöschen. Es bleibt eine Wunde im Gedächtnis der USA.

    Normalerweise wäre diese Rezension zu „Zeitoun“ an dieser Stelle abgeschlossen. Leider ist das nicht möglich. Leider habe ich lange nach der Lektüre Dinge über die Protagonist_innen dieses biografischen Romans erfahren, die ich nicht einfach ignorieren kann. Wir müssen darüber sprechen. Also, lasst uns nun noch einmal tief Luft holen und über den Elefanten reden, der hier im Raum steht.

    Ich habe „Zeitoun“ im Juni 2020 gelesen. Ein halbes Jahr später, im Dezember 2020, wollte ich über das Buch im Rahmen meines Jahresrückblicks 2020 schreiben und dafür noch einmal nachlesen, aus welchem Land Abdulrahman Zeitoun ursprünglich stammte, weil seine Einwanderung relevant für seine Geschichte ist. Ich besuchte die Goodreads-Seite und überflog die Rezensionen. Das hatte ich bis dahin noch nicht getan. Wenn ich Rezensionen nicht für eine Kaufentscheidung brauche, vermeide ich es meistens, diese vor der Fertigstellung meiner eigenen Rezension zu lesen, um eine Beeinflussung meiner Gedanken zu verhindern. Ich stolperte über haarsträubende Behauptungen. Es hieß, es gäbe zahllose Beschwerden über das Unternehmen der Zeitouns, Abdulrahman und seinem Cousin wurden Betrug und Identitätsdiebstahl vorgeworfen, angeblich wurden Angestellte nicht bezahlt, ausgenutzt und schäbig behandelt. Diese Anschuldigungen zeichneten bereits ein völlig anderes Bild der Familie, als ich es aus „Zeitoun“ kannte, aber wirklich schockierend waren die Berichte angeblicher Vorfälle von häuslicher Gewalt. Ich konnte es kaum glauben, ich war wie vom Donner gerührt: Abdulrahman sollte Kathy 2012, also drei Jahre, nachdem „Zeitoun“ erschienen war, auf offener Straße mit einem Wagenheber beinahe totgeprügelt haben. Damit noch nicht genug sollte er außerdem wenig später den Mord an Kathy, ihrem Sohn Zachary aus erster Ehe und einem weiteren Mann beauftragt haben.

    Ich war verstört. Das konnte nicht die Wahrheit sein. Das durfte sie nicht sein. Abdulrahman, der Mann, den ich als liebevoll, verantwortungsbewusst und selbstlos kennengelernt hatte, war zu solchen Verbrechen nicht fähig. Ich konnte es mir nicht vorstellen. Dennoch begannen die Zahnräder in meinem Kopf zu rattern. Was, wenn es doch wahr ist? Was bedeutet das für das Buch „Zeitoun“ und was sagt es über Dave Eggers aus? Ich beschloss, mich für die Rezension auf eine ausgedehnte Recherche-Mission zu begeben. Ich konnte nicht so tun, als hätte ich die Vorwürfe nicht gelesen, weil die intime Beziehung zwischen Abdulrahman und Kathy ein wesentlicher Bestandteil des Romans ist und ich mich der Frage, wie viel ihrer Geschichte den Tatsachen entspricht, wenn Abdulrahmans Persönlichkeit, wie Eggers sie porträtierte, nicht die Realität widerspiegelt, stellen musste. Ich musste für mich herausfinden, inwiefern das Buch von den Anschuldigungen betroffen ist und entscheiden, ob sie Einfluss auf meine Bewertung haben mussten.

    Abdulrahman Zeitoun wurde tatsächlich am 25. Juli 2012 verhaftet, nachdem er Kathy mit einem Wagenheber und seinen Fäusten angegriffen und verletzt hatte. Zu diesem Zeitpunkt waren sie meines Wissens bereits geschieden. Als Trennungsgrund gaben sie finanzielle Unstimmigkeiten an, dass das wirklich der einzige Grund war, erscheint mir jedoch fraglich, weil Kathy ein Kontaktverbot erwirkt hatte, das es Abdulrahman untersagte, sich ihr oder den Kindern zu nähern. Er verstieß mehrfach gegen das Verbot. Die Situation eskalierte an diesem 25. Juli und Abdulrahman wurde ins Gefängnis gebracht. Dort beauftragte er angeblich einen Mitinsassen, Kathy, Zachary und einen dritten Unbekannten zu töten und versprach ihm dafür 20.000 Dollar. Dieser Mitinsasse verriet ihn an die Gefängnisleitung, die den Vorwurf an die Staatsanwaltschaft weitergab. Er wurde des versuchten Mordes, häuslicher Gewalt, der Anstiftung zum Mord und des Verstoßes gegen das Kontaktverbot angeklagt. Vor Gericht sagte Kathy aus, dass sie seit ihrer Hochzeit bis zu ihrer Scheidung Gewalt in der Ehe erlebte, also auch vor und nach Katrina, was in „Zeitoun“ nie auch nur angedeutet wird. Sie fürchtete um ihr Leben.

    Abdulrahman verzichtete auf einen Geschworenenprozess, weshalb die Entscheidung in seinem Fall von dem Richter Frank Marullo getroffen wurde. Dieser sprach ihn im Juli 2013 frei. In seiner Urteilsbegründung erklärte er, dass es nicht genug Beweise gab, um Abdulrahman zu verurteilen. Der Mitinsasse, der ausgesagt hatte, dass Abdulrahman ihn für einen dreifachen Auftragsmord bezahlen wollte, war nach Marullos Meinung nicht glaubwürdig, weil er ein langes Vorstrafenregister besaß und zu befürchten war, dass er lediglich versuchte, sich selbst in einem günstigen Licht darzustellen. Marullo sagte also nicht, dass Abdulrahman unschuldig war; er sagte, dass die Staatsanwaltschaft nicht zweifelsfrei (beyond reasonable doubt) beweisen konnte, dass er schuldig war.

    2016 stand Abdulrahman erneut vor Gericht. Wieder hatte er gegen das Kontaktverbot verstoßen und Kathy gestalkt. Dieses Mal wurde er für schuldig befunden und zu vier Jahren Haft verurteilt. Im März 2018 hatte er seine Zeit abgesessen. Warum er bereits nach etwa zwei Jahren entlassen wurde, kann ich lediglich vermuten. Möglicherweise kam er durch gute Führung für eine vorzeitige Entlassung in Frage, vielleicht wurde ihm auch die Zeit angerechnet, die er sich zuvor bereits in Untersuchungshaft befunden hatte. Wie auch immer die Gründe letztendlich aussahen, in den USA war er nicht mehr willkommen. Im September 2018 wurde entschieden, dass er abgeschoben werden sollte. Nun wissen wir jedoch alle, dass Syrien im Herbst 2018 drängendere Probleme hatte als die Wiederaufnahme eines Mannes, der aus den USA ausgewiesen werden sollte. Seit 2011 tobt dort ein Bürgerkrieg, der die ganze Welt erschüttert und eine der gravierendsten Flüchtlingskrisen aller Zeiten auslöste. In diesen Hexenkessel konnte man Abdulrahman nicht zurückschicken. Deshalb blieb er in den USA. Soweit ich weiß, lebt er noch heute in den Staaten, als freie Person, allerdings ohne Green Card und unter strengen Auflagen. Er könnte jederzeit ausgewiesen oder wieder inhaftiert werden. Seine Zukunft ist ungewiss.

    Das sind die letzten Nachrichten, die ich über Abdulrahman und Kathy Zeitoun finden konnte. Kathy hatte nach der Entlassung ihres Ex-Mannes 2018 große Angst, dass sie und ihre Familie erneut zu Zielscheiben für ihn werden könnten, offenbar ist jedoch nichts geschehen, das ein Eingreifen der Justiz rechtfertigen würde. Ebenso konnte ich keine Hinweise darauf finden, dass die Vorwürfe von Betrug und Identitätsdiebstahl, die bei Goodreads öffentlich nachzulesen sind, je rechtliche Konsequenzen nach sich zogen. Das heißt nicht, dass diese nicht der Wahrheit entsprechen, es bedeutet nur, dass Abdulrahman wohl nie dafür angeklagt wurde, denn im Rahmen der Berichterstattung über seine Prozesse wären Vorstrafen höchstwahrscheinlich erwähnt worden, weil sich diese auf Urteil und Strafmaß ausgewirkt hätten. Letztendlich wissen wir nicht einmal, ob sich Kathys Anschuldigungen von häuslicher Gewalt je so zugetragen haben. Unter normalen Umständen wäre ich die erste, die ihr jedes Wort glaubt und sie dafür feiert, dass sie den Mut aufbrachte, sich zu wehren und ihren Peiniger anzuzeigen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es diesen unverzeihlichen Vorfall mit dem Wagenheber wirklich gab, da sich dieser auf offener Straße zutrug und dementsprechend wahrscheinlich Zeug_innen anwesend waren. Aber ihre Behauptung, Gewalt sei seit ihrer Hochzeit Bestandteil ihrer Ehe gewesen – ich weiß nicht, ob das stimmt und der Grund für meine Ratlosigkeit ist das Buch „Zeitoun“.

    Wie ich bereits erklärt habe, spielt die Beziehung zwischen Abdulrahman und Kathy Zeitoun eine wichtige Rolle in dem Roman. Dave Eggers bemühte sich sehr, sie als liebevolles Ehepaar darzustellen, die nicht immer einer Meinung waren, jedoch stets am selben Strang zogen und als Team agierten. In sein Porträt will das Auftreten häuslicher Gewalt nicht so recht passen. Selbstverständlich ist häusliche Gewalt ein Verbrechen, das in den meisten Fällen ausschließlich im privaten Rahmen begangen wird. Betroffene ergreifen oft extreme Maßnahmen, um zu verstecken, dass sie zu Hause geschlagen und misshandelt werden. Wenn Dave Eggers zu Gast war, zeigten sich die Zeitouns garantiert von ihrer besten Seite. Aber irgendwie erscheint mir die Theorie, dass vor allem Kathy jede Spur von Gewalt erfolgreich über drei Jahre verbarg, doch etwas dünn, weil Eggers ja nicht nur Gespräche mit dem Ehepaar selbst führte. Er recherchierte. Er untersuchte. Er grub in ihren Biografien. Wenn Kathy seit über einem Jahrzehnt regelmäßig geschlagen wurde, hätte er meiner Meinung nach Hinweise darauf finden müssen, in Form von offiziellen Dokumenten wie zum Beispiel Arztberichte, in Form von Gerüchten aus ihrer Nachbarschaft und ihren Familien oder in Form von Verhaltensweisen, die dem Bild des perfekten Ehepaares widersprachen. Es hätte Anzeichen geben müssen. Für mich ergeben sich aus dieser Logik und angesichts des Buches nur drei mögliche Erklärungen. Entweder, Dave Eggers ist ein lausiger Biograf, der nicht so gewissenhaft recherchierte, wie er behauptete, oder die Zeitouns waren meisterhafte Illusionist_innen, die ihm erfolgreich vorgaukelten, eine traumhafte Ehe zu führen, oder die Vorwürfe sind gelogen. Ich weiß nicht, welche Option ich plausibel finde, aber dass eine Diskrepanz besteht, nehme ich sehr deutlich wahr.

    Dave Eggers hat sich nie zu den Vorwürfen gegenüber Abdulrahman Zeitoun geäußert. Ich finde das … Einerseits nachvollziehbar, andererseits frustrierend. Natürlich hätte er nichts damit gewonnen, ein Kommentar abzugeben. Was hätte er schon sagen sollen? Ihm blieb lediglich die Option, öffentlich zu erklären, dass er nicht wusste, was angeblich hinter verschlossenen Türen bei der Familie Zeitoun ablief. Selbst wenn er häusliche Gewalt vermutete, hätte er das niemals zugeben können, weil ihm das einen Shitstorm und Aufschrei beschert hätte, die seiner Karriere massiv geschadet hätten. Er wäre auf ewig als der Autor gebrandmarkt worden, dem seine Geschichte wichtiger war als die Wahrheit. Hätte er sich hingegen öffentlich distanziert, wären unangenehme Fragen zu seinem Arbeits- und Rechercheprozess gestellt worden. Wenn er drei Jahre in engem Kontakt mit der Familie stand, wie kann es dann sein, dass ihm nicht auffiel, dass Kathy das Opfer häuslicher Gewalt war? Nein, sein Schweigen war die klügste Entscheidung für ihn. Und doch wurmt es mich. Obwohl ich rational weiß, dass er mit einem Kommentar wenig erreicht hätte, sehnt sich ein Teil von mir nach der Bestätigung, dass er es nicht wusste. Ich will die Möglichkeit, dass er für „Zeitoun“ wissentlich Teile der Wahrheit ignorierte, ausgeräumt sehen.

    Es irritiert mich auch, dass er offenbar sehr wenig negative Kritik dafür erhielt, dass er schwieg. Normalerweise werden Autor_innen sehr viel nachdrücklicher zur Verantwortung für ihr Werk gezogen und meinem Empfinden nach sind die Ansprüche an Non-Fiction besonders in den USA sehr hoch. Erinnern wir uns an James Frey, dessen Karriere implodierte, als herauskam, dass diverse Passagen in seinem als autobiografisch vermarkteten Roman „A Million Little Pieces“ übertrieben oder gelogen waren. Er wurde verklagt, musste sich öffentlich entschuldigen und einen Passus im Buch ergänzen, der Leser_innen darauf hinweist, dass nicht alles der Wahrheit entspricht, was er schrieb. Es gab ellenlange Artikel, die sein Fehlverhalte minutiös auseinandernahmen (darunter ein Kommentar von Stephen King). Über Dave Eggers‘ existieren solche Artikel nicht, zumindest konnte ich keinen einzigen finden. Er wurde meinen Recherchen zufolge überhaupt nicht dafür angegriffen, dass diese große Diskrepanz zwischen seiner Darstellung und den Anschuldigungen besteht. Ich habe den Eindruck, dass ihm eine Sonderbehandlung zuteilwurde, aber ich verstehe nicht, wieso.

    Was bedeutet der Vorwurf häuslicher Gewalt unter dem Dach der Zeitouns nun für das Buch „Zeitoun“? Ich habe lange und intensiv darüber nachgedacht, ob sich aus der Möglichkeit, dass Kathy jahrelang misshandelt wurde, eine Konsequenz für meine Einschätzung des Romans ableitet. Da ich für alle weiteren Anschuldigungen keinerlei Beweise finden konnte, beschränkte ich mich auf diese Frage. So schockiert ich anfangs war, ich komme zu dem Schluss, dass das Buch von meinen Entdeckungen höchstens minimal betroffen ist. Ja, es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass „Zeitoun“ nicht die ganze Wahrheit erzählt. Sollte es tatsächlich stimmen, dass Kathy durch Abdulrahman über ein Jahrzehnt Gewalt erfahren hat, ist das zu verurteilen, abscheulich und ein Verbrechen, das er nie angemessen gebüßt hat. Letztendlich handelt „Zeitoun“ jedoch nicht von Abdulrahmans und Kathys Ehe. Es handelt von Katrina und den Menschenrechtsverletzungen, die Abdulrahman im Schatten dieser Katastrophe erlebte.

    Es existiert kein einziger Hinweis darauf, dass dieser Teil ihrer Geschichte nicht wahr ist. Ganz im Gegenteil, Dave Eggers präsentiert Rechercheergebnisse, die keinen Zweifel daran zulassen, dass er wahr ist. Trotz der Erkenntnis, dass Abdulrahman nicht der selige Wohltäter ist, als den Eggers ihn porträtiert, ändert ein mieser Charakter nichts daran, dass das, was ihm widerfuhr, Unrecht war. Auch schlechte Menschen haben grundlegende Rechte, die niemals unter keinen Umständen verletzt werden dürfen. Sein Martyrium ist nicht weniger falsch, unmenschlich und entsetzlich, weil er ein verurteilter Stalker und möglicherweise ein Frauenschläger ist. Egal, was er in seinem Leben verbrochen hat, die demütigende Behandlung, die er erdulden musste, war nicht rechtens. Menschenrechte enden nicht, wenn jemand kriminell wird. Sie verwirken nicht. Dave Eggers wollte mit „Zeitoun“ nicht dafür argumentieren, dass Abdulrahman Zeitoun ein Mann ohne Fehl und Tadel war. Die Sympathie, die er seine Leser_innen empfinden lässt, ist ein Mittel zum Zweck, eine Strategie, um ihnen das Schicksal dieses Mannes näherzubringen. Sie ist nicht der Kern des Romans. Der Kern ist Katrina und der Kollaps der US-amerikanischen Justiz, der zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit führte. Eggers wollte mit „Zeitoun“ diese Menschenrechtsverletzungen in den öffentlichen Diskurs transportieren und das ist ihm zweifellos gelungen.

    Darüber hinaus habe ich bereits geschrieben, dass die Familie Zeitoun es nicht mehr verdient als andere, ihre Geschichte zu erzählen. Damit meine ich, dass ihr Schicksal nur eines von vielen ist. Abdulrahman steht stellvertretend für all diejenigen, die nach Katrina Unrecht erfuhren. Er ist eine Stimme, aber nicht die Stimme aller Einwohner_innen von New Orleans. Deshalb ist es für das Buch meiner Meinung nach nur sekundär von Belang, wie die Ehe zwischen Abdulrahman und Kathy wirklich aussah. Er fungiert als Symbol und sollte auch als solches beurteilt werden.

    Viele haben sich nach Bekanntwerden seiner Verhaftung darüber aufgeregt, dass dieser Mann im Anschluss an die Veröffentlichung des Buches zu zahlreichen Vorträgen und Auftritten eingeladen wurde. Ich verstehe diesen Impuls. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass viele das Gefühl haben, ein Mann, dem häusliche Gewalt vorgeworfen wird, sollte nicht die Gelegenheit bekommen, sich in der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu sonnen. Ich beobachtete denselben Reflex bei mir selbst. Aber sind wir ehrlich: Wieso sollte Abdulrahman kein Recht haben, über seine Erlebnisse nach Katrina zu referieren? Warum sollte er nicht als Experte auf diesem Gebiet gelten? Er hat es erlebt, unabhängig davon, was er sonst getan hat. Die mutmaßliche Gewalt gegen Kathy hat nichts, aber auch gar nichts mit der Gewalt zu tun, die er selbst erfuhr. Er verdiente sie nicht. Er verschuldete sie nicht. Es handelte sich nicht um ausgleichende Gerechtigkeit. Wir müssen diese beiden Aspekte seiner Biografie trennen.

    Darum glaube ich, dass „Zeitoun“ dennoch ein brillantes Buch ist. Ich halte es für wichtig, dass künftige Leser_innen darüber informiert sind, dass Abdulrahman keine weiße Weste hat und der Roman vielleicht nur ausgewählte Facetten der Beziehung zu seiner damaligen Ehefrau abbildet, aber die Botschaft, die Dave Eggers vermittelt, ist nichtsdestotrotz signifikant und muss gehört (oder gelesen) werden. Katastrophenmanagement rechtfertigt nicht, dass Menschenrechte ausgehebelt werden. Bevölkerungsgruppen unter Generalverdacht zu stellen und sie ohne Beweise wie Schwerverbrecher_innen zu behandeln, ist diskriminierend und unter keinen Umständen akzeptabel. Meiner Meinung nach tut das Buch sehr viel für die Betroffenen von Katrina, indem es sie sichtbar macht, ihnen ein Gesicht gibt und aus der Abstraktheit, der Anonymität der Masse herausholt. Selbst wenn der Protagonist in Wahrheit ein Verbrecher ist. Lest kritisch, lest differenziert und ihr werdet erkennen, dass „Zeitoun“ zwar die furchtbare Geschichte eines Mannes in den Fokus rückt, der sich später als fragwürdig und kriminell entpuppte – aber hinter ihm stehen Hunderte, wenn nicht Tausende, denen es genauso erging wie ihm und die es verdienen, gesehen und gehört zu werden.

  18. Cover des Buches Der Junge, der sich in Luft auflöste (ISBN: 9783551311603)
    Siobhan Dowd

    Der Junge, der sich in Luft auflöste

     (58)
    Aktuelle Rezension von: Wortwelten

    Winkend steigt Salim in das Londoner Riesenrad, doch eine halbe Stunde später, als er eigentlich wieder unten hätte ankommen müssen, ist er verschwunden. Und taucht nicht wieder auf. Da die Erwachsenen nun ganz andere Sorgen haben, übernehmen der zwölfjährige Ted und seine ältere Schwester Kat die Aufgabe, das Rätsel zu lösen und ihren Cousin zu finden. Doch das ist gar nicht so einfach und erfordert neben achtzehn Fotos von einer Wäscheleine und dem abendlichen Seewetterbericht auch jede Menge Mut, Intelligenz und mitunter sogar Lügen.

    Mit Der Junge, der sich in Luft auflöste ist Siobhan Dowd ein wunderbarer Jugendroman mit hervorragend gezeichneten Figuren und einer zurückhaltenden Erzählweise gelungen. Der Schreibstil passt zu dem jungen Protagonisten, ohne allzu umgangssprachlich zu werden, und sorgt für ein einfaches, aber nicht anspruchsloses Lesevergnügen.

    Der junge Ted leidet unter dem Asberger-Sydrom, kann also Emotionen anderer nur schwer deuten, meidet Körperkontakt, denkt aber dafür weiter und ungewöhnlicher als die Menschen in seiner Umgebung. So stellt er kurz nach Salims Verschwinden auch schon neun Theorien auf, was mit ihm geschehen sein könnte, auch wenn seine Schwester Theorie 5, spontane Selbstentzündung, und Theorie 7, Salim ist in einem Paralleluniversum gelandet, gleich wieder ausschließt. Ted hat jede Menge Macken. Er schlackert mit der Hand, wenn er sich unwohl fühlt, er zählt die Honigpops, die er zum Frühstück isst, und er liebt alles, was mit Klima und Wetter zu tun hat, besonders Stürme und Hurrikans. Dadurch, dass er die Äußerungen anderer immer wörtlich nimmt, wird das eigentlich ernste Thema des Romans durch den daraus entstehenden feinsinnigen Humor immer wieder aufgelockert.

    Doch auch die anderen Figuren werden durch Details sehr lebendig, ebenso ist die Beziehung zwischen ihnen und Ted gut dargestellt. Die Suche des Geschwisterpaares nach ihrem Cousin Salim sorgt für eine spannende Handlung, bei der man als Leser mitfiebern und mitraten kann.

    London malt zudem eine tolle Kulisse für diesen Roman, den man gut in einem Stück durchlesen kann und der mit Spannung, Humor und liebevoll gezeichneten Figuren unterhaltsame Lesestunden bietet.

  19. Cover des Buches Weiß der Himmel von Dir (ISBN: 9783867177535)
    Alicia Bessette

    Weiß der Himmel von Dir

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Engelchen07

    Zell verliert auf tragische Weise ihren überalles geliebten Ehemann Nick. Das Hörbuch ist eine Mischung aus Gegenwart und Vergangenheit. Mit den E-Mails von Nick reisen wir in die Vergangenheit der beiden und lernen so die Liebe zwischen den beiden näher kennen . Aber auch die Gegenwart von Zell hat einiges zu bieten. Ihr gemeinsamer Hund Ahab hält sie schön auf Trab und der neue Nachbar überfällt Zell plötzlich in einer Notsituation: Sie wird als Babysitterin für seine Tochter gebraucht. So lernt Zell langsam wieder ins Leben zurückzukommen und Beständigkeit zu finden, denn die Tochter seines Nachbars hat sich in den Kopf gesetzt bei einem Backwettbewerb im Fernsehen zusammen mit Zell mitzumachen und natürlich auch zu gewinnen.

    Das Hörbuch ist sehr ergreifend. Man fühlt sofort mit Zell und kann ihren Schmerz und ihren Verlust sofort spüren. Toll umgesetzt ist das Hörbuch mit den beiden Sprechern. Die Gegenwart wird von Jessica Schwarz sehr schön gelesen. Die Mails von Nick aus der Vergangenheit werden sehr schön von Andreas Pietschmann interpretiert. Beim Lesen der Mails spürt man richtig die Liebe die zwischen Nick und Zell geherrscht haben muß.

  20. Cover des Buches Die Stadt der Toten (ISBN: 9783426510162)
    Sara Gran

    Die Stadt der Toten

     (74)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010

    Ein Fall für die beste Ermittlerin der Welt

    Claire DeWitt führt ihr neuer Auftrag zurück in ihre alte Heimatstadt. In New Orleans hat gerade Hurrikan Katrina sein Unwesen getrieben. Chaos, Tod und Zerstörung prägen den Alltag.

    Claire soll dort das Verschwinden von Vic, dem legendären Staatsanwalt aufklären. Sein Neffe glaubt nicht daran, dass Vic in den Fluten ertrunken sein soll.

    Doch schon gleich bei ihrer ersten Befragung wird es brenzlig. Es hagelt Kugeln und die junge Detektivin muss sich mit ihrer Vergangenheit konfrontieren. Sie braucht Hilfe von Mike, einem alten Freund. Doch der hat nichts Besseres zu tun als Claire an Constance, ihre Lehrerin und deren mysteriösen Tod zu erinnern.

    Die Wege führen zu Obdachlosen, ehemaligen Detektivfreunden, Jugendgangs und anderen dubiosen Gestalten, denen sich Claire jedoch mit ihrer ganz besonderen Art und Weise gegenüberstellt.

    Sara Gran erzählt von Zerstörung und Hoffnung. New Orleans ist nicht mit dem Schrecken davongekommen, sondern dem Tod. Mit Claire lässt sie uns in den Sturm blicken, der viel Leid und Tod mit sich brachte. Es weht zarte Hoffnung um die Überlebenden, doch alle sind von Katrina gebrandmarkt und diese Tätowierung lässt sich nicht entfernen.

    Ein guter gelungener Auftakt für eine Ermittlerin, die so ihre ganz eigenen Methoden hat, sich durchs Leben zu plagen.

  21. Cover des Buches Vor dem Sturm (ISBN: 9783548286181)
    Jesmyn Ward

    Vor dem Sturm

     (49)
    Aktuelle Rezension von: liebesleser

    Harte Kost, dieser Roman von Jesmyn Ward, aber gehaltvoll, intensiv und engagiert: Sozialkritik, ohne explizit diejenigen anzuklagen, die für die Verhältnisse mitverantwortlich, vielleicht hauptverantwortlich sind, in denen Esch, ihre Brüder, ihr Vater und ihre Hunde leben. Vordergründig geht es in dieser zwölf Tage umfassenden Geschichte um die Pitbullhündin China und ihre Welpen, um die sich Eschs Bruder Skeetah kümmert, um Eschs Schwangerschaft, um den Tod der Mutter, der zwar zurückliegt, aber immer noch die Gefühle und Gedanken der Kinder und ihres Mannes beherrscht. Es geht um Hundekämpfe, Basketball, Diebstähle aus Not, und um die Vorbereitung auf den Hurrikan Katrina, der am Ende des Buches über die Familie hereinbricht. Unter der Oberfläche geht es um Selbstfindung, Selbstbehauptung, innere Kämpfe und Zweifel, während die alles beherrschende Gesamtsituation, das Leben im Elend, die Chancenlosigkeit, die Zukunftsängste beinahe schon Normalität sind.
    Der Aufbau des Romans mit seinen verschiedenen Ebenen und erzählerischen Parallelen (Esch und ihre Familie, China und die Welpen, Medea, Jason und die Argonauten) ist eine reife schriftstellerische Leistung, die Sprache bildreich und intensiv.
    Ein Vergnügen ist es schon aufgrund der Handlung nicht, dieses Buch zu lesen; seine Intention ist es auch sicher nicht, Vergnügen zu bereiten; es will bewegen, aufwühlen, Empathie erzeugen. Das alles gelingt, und dennoch: so hart und erbärmlich (und wohl leider auch realistisch) die Situation dieser Menschen auch ist: Muss quasi auf jeder Seite Blut fließen, in allen erdenklichen Situationen? In Schlägereien, Verletzungen, Hundekämpfen; müssen ständig alle möglichen Körperflüssigkeiten erwähnt und beschrieben werden? Viele Beschreibungen wiederholten sich auch immer wieder, in nur leicht variierter Form: das Wetter, das Aussehen und Verhalten der Hunde, die Vorbereitungsaktionen… Dadurch wird der Roman trotz aller schriftstellerischen Qualität und Dringlichkeit in der Handlung doch immer wieder zäh. Und das Stilmittel der Metapher und des Vergleichs wird dann doch für meinen Geschmack zu sehr bemüht, so gut die Bilder im Einzelnen auch sein mögen; mir war es zu viel „wie“ und „als hätte/wäre“ - in fast jedem Abschnitt.
    Was ich mich auch fragte: wie glaubwürdig ist Esch als Ich-Erzählerin? Ist das ihre Sprache? Ein 15jähiges Mädchen, das in Slums aufgewachsen ist, in diesem alltäglichen Überlebenskampf, diesen wohnlichen Verhältnissen, mit diesem Freundeskreis, dessen Beschäftigungen ja eindrücklich geschildert werden: trotz aller Begabung und Intelligenz, würde sie so reden? Denken? Wie wahrscheinlich ist es, dass sie sich mit griechischer Mythologie befasst? Um ihren eigenen intellektuellen Hintergrund in das Buch zu stecken, überlädt Ward ihre Hauptfigur und lässt sie unglaubwürdig erscheinen. Man muss schon sehr abstrahieren können, um sich auf diesen Sprachstil einlassen zu können, wenn man immer wieder dieses starke junge Mädchen vor sich sieht, das konträr zum Bildungsbürgertum steht, dem eine „anspruchsvolle“ Sprachen- und Gedankenwelt präsentiert werden soll.
    Ich schwanke in meiner Bewertung zwischen fünf und drei Sternen, je nach Sichtweise, also mache ich vier daraus.

  22. Cover des Buches Warum hast du geweint (ISBN: 9783596178858)
    Dace Ruksane

    Warum hast du geweint

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Es gibt ja Bücher, da lässt sich eine Rezension ganz locker aus dem Ärmel schütteln. Und es gibt Bücher wie dieses. Zuerst einmal die grobe Handlung zum Einstieg: Die Protagonistin heißt Katrina und lebt mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester in Riga. Die Eltern haben sich nicht mehr allzu viel zu sagen, und Freunde hat Katrina auch so gut wie keine. Deswegen sind die Alpinistencamps, die jeden Sommer im Kaukasus stattfinden, eine willkommene Abwechslung. Dort verliebt sich Katrina in Oleg; für ihn ist sie sein Krümelchen – das Krümelchen dagegen weiß nicht, dass Oleg daheim in Moskau Frau und Kind hat und es daher nicht sonderlich ernst mit ihr meint. Es geht also auf den ersten Blick um die (unglückliche) Liebe, denn auch mit den anderen Jungs, die Katrina kennenlernt, hat sie kein Glück: Mit Sergej und Genna verbindet sie auch nach dem Camp noch eine Brieffreundschaft (ob noch mehr Gefühle im Spiel sind, bleibt etwas in der Schwebe), doch Sergej stirbt an einer rätselhaften Krankheit, und Genna ist zur falschen Zeit am falschen Ort, als der Atomreaktor in Tschernobyl explodiert. Eigentlich geht es aber in erster Linie um das Erwachsenwerden unter schwierigen Umständen in einer schwierigen Zeit – der politische Umbruch in den 1990er Jahren bildet den Hintergrund zu dieser Geschichte. Eine „richtige“ Rezension fällt mir auch deswegen so schwer, weil sich Rukšāne nicht an eine Chronologie hält – sie springt mal hierhin, mal dorthin, und auf einmal sind ein paar Jahre vergangen und man hat es nichtmal gemerkt. Man erfährt nur durch Anspielungen, in welchem Zeitabschnitt man sich gerade befindet – manchmal nicht einmal das. Etwas weniger von diesem Hin und Her hätte das Buch gut vertragen, weil es zu sehr aus dem Lesefluss herausreißt und man diese einzelnen Handlungsschnipsel nicht wirklich einordnen kann. Ansonsten aber ist dieses Buch überaus poetisch und schön geschrieben, dabei aber niemals kitschig. Trotz der teilweise traurigen Thematik macht das Lesen überraschenderweise Spaß, und Katrina, die das Ganze meist (selbst)ironisch kommentiert, nimmt selbst den tragischen Stellen ein wenig die Härte. Es gibt trotzdem noch ein „Aber“: Das Ende. Gegen Ende hin gibt es überhaupt keinen roten Faden mehr, die Geschichte wird mehr zu einem inneren Monolog Katrinas, mit verschiedenen kurzen Handlungsschnipseln und aus dem Zusammenhang gerissenen Dialogen. Klar ist Katrina da selbst sehr durcheinander und verwirrt (sie hat auch ausreichend Gründe dazu, aber ich will ja nicht spoilern), über weite Strecken weiß man allerdings nicht mehr wirklich, um was es nun eigentlich geht. Das macht nicht die komplette Geschichte gleich schlecht, aber zum Ende hin fällt dieses sonst sehr interessant geschriebene Buch dann doch etwas ab. Ach ja: Rukšāne gilt in Lettland als Skandalautorin. Und Überraschung: Sie schreibt natürlich über Sex. Es wird auch masturbiert, und seltsame Sachen werden mit Büchern veranstaltet (ich hab es nicht verstanden und wäre dankbar, wenn mir jemand, der das Buch ebenfalls kennt, seine Interpretation dessen mitteilen könnte. Danke.). Aber das alles ist auch eher um- denn zu deutlich beschrieben. Und nimmt außerdem nur einen sehr kleinen Teil der ganzen Handlung ein. Vielleicht stammt der Ruf der Autorin von ihren anderen Werken, vielleicht sieht man das in Lettland einfach anders. Sollte jedenfalls keinen abschrecken, der Bücher von Skandalautoren nicht gerne liest (ich gehöre normalerweise nämlich auch zu dieser Gruppe). Es gibt Bücher, die kann man ganz locker rezensieren. Nur hat man dazu dann oft nicht allzu viel zu sagen. Und es gibt Bücher wie dieses, wo eine klassische Rezension schwerfällt, man dafür aber viele Assoziationen und Gedanken dazu hat. Und sind nicht solche Bücher oft die interessanteren? Für mich war „Warum hast du geweint“ wieder mal ein Beleg, dass es sich überaus lohnt, auch abseits des Mainstreams zu lesen, insbesondere auch mal Autorinnen und Autoren aus eher „exotischen“ Ländern (jedenfalls, was die auf Deutsch erhältliche Literatur anbelangt). Ich hoffe mal, dass noch mehr von Dace Rukšāne auf Deutsch erscheint, denn ihr Stil hat es mir sehr angetan. Bitte mehr davon!
  23. Cover des Buches Todesspiel. Die Nordseite des Herzens (ISBN: 9783442772780)
    Dolores Redondo

    Todesspiel. Die Nordseite des Herzens

     (93)
    Aktuelle Rezension von: paw_prints_on_books

    Dieses Buch sind drei Thriller, die sich als einer verkleiden. Es geht los mit dem "Komponisten", doch noch bevor die Ermittlertruppe New Orleans vor dem Auftreffen des gefürchteten Hurrikans Katrina erreicht, zeigen sich schon anderen – nicht weniger spannende – Handlungsstränge. Normalerweise mag ich es gar nicht, wenn ein Thriller oder Krimi ständig die Vergangenheit eines Ermittlers beleuchten muss. Vor allem, wenn diese überhaupt nichts mit dem Fall zu tun hat. Aber hier war das etwas ganz anderes. Redondo versteht es, den Leser in den Bann zu ziehen und auch dort zu halten. Im New-Orleans-Abschnitt nach der Katrina-Katastrophe, konnte ich das brackige bakterienverseuchte Wasser, durch das die Figuren waten mussten, quasi riechen. Winziger Wermutstropfen bei einem ansonsten so ziemlich perfekten Buch, sind die etwas mystisch anmutenden kleinen Abschweifungen gegen Ende der Story.

  24. Cover des Buches Arnold Schwarzenegger - (ISBN: 9783421044051)
    Marc Hujer

    Arnold Schwarzenegger -

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Arnies Lebensgeschichte, vom kleinen Dorfbub im Thal der Nachkriegsjahre bis zu einem mächtigsten Männer der Welt. Nach Beendigung des Buches 2009 ist ja auch einiges passiert (Ehebruch, Scheidung usw.), eine Neuauflage ist als dringend nötig, Herr Hujer! Die Abschnitte über seine harte Kindheit mit dem sehr strengen Vater und der Aufstieg zum Bodybuilderkönig sind natürlich am interessantesten, da ich im Moment auch ein bißchen zu den Hanteln greife, hätte ich über Trainingsmethoden oder Ernährungspläne auch sehr gern gelesen. Und im neuen Jahrtausend ein ganz neues Leben in den Höhen und vielen Tiefen der Politik, wo ihn manche mit "Gulliver" vergleichen. Ein echter Tausendsassa, der ein Leben für zehn normale andere lebt, in seinem Tatendrang und seinem Fleiß ein echtes Vorbild.

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