Bücher mit dem Tag "kinder-eltern-beziehung"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "kinder-eltern-beziehung" gekennzeichnet haben.

15 Bücher

  1. Cover des Buches Vom Ende der Einsamkeit (ISBN: 9783257261554)
    Benedict Wells

    Vom Ende der Einsamkeit

     (984)
    Aktuelle Rezension von: Alexia_

    Die Geschichte dreier Geschwister die durch den Tod ihrer Eltern zusammenrücken müssen, sich im Lauf der Jahre auseinanderleben. Erzählt wird die Geschichte vom Jüngsten den Dreien und er nimmt uns mit auf seine bewegende Reise. Können die Geschwister nach diesem Schmerz wieder zusammenfinden?

    Wow, wow, wow – ich weiß gar nicht, wann mich ein Buch so begeistern konnte. Der Schreib- und Erzählstil ist hier so poetisch und gefühlvoll, dass man sich beim Lesen wie auf Wolken fühlt. Jede Emotion, jeder Gedanke, jede Konversation zwischen den Charakteren ist zum Greifen nahe. Auch die Protagonisten sind einfach, aber mit so viel Liebe gezeichnet. Jeder bringt sein eigenes Päckchen mit und dies wird so simpel und doch so eindrücklich in diesem Roman beschrieben. Von Anfang an verliert man sich zwischen den Zeilen, kommt aus dem Markieren der wunderschönen Passagen gar nicht mehr raus. Man lacht, man weint, man liebt und man ärgert sich. Und das alles hautnah. Diese Geschichte geht unter die Haut und beschert Gänsehaut und Wohlfühlmomente. Ich kann das Gefühl beim Lesen gar nicht so richtig in Worte fassen, weil ich einfach so überwältigt davon war. Es ist so echt in all seinen Facetten und zeigt dem Leser so viele wichtige Botschaften auf (die jeder selber entdecken darf). Sprachlich einfach eine Wucht. Man fühlt sich allen Geschwistern nah in ihrem Schmerz und die Liebesgeschichte zwischen dem Protagonisten und Alva trifft einen mitten ins Herz. Man wünscht sich nicht mehr als das pure Glück für die beiden, doch immer wieder kommt das Leben dazwischen. Aber auch hier will ich nicht zu viel vorwegnehmen. Schlichtweg alles an diesem Buch hat gepasst. Selten hat eine Geschichte mich so berührt und Emotionen durchleben lassen. Das Ende hat mich dementsprechend mitgenommen, dass mir auch hier wieder die Worte fehlen.

    Ich glaube ich habe genug Lob ausgesprochen. Ich bin schlichtweg begeistert und einfach hin und weg von diesem Buch. Ein Highlight und eine ganz klare Empfehlung! 5 von 5 Sternen.

  2. Cover des Buches Und nebenan warten die Sterne (ISBN: 9783596521814)
    Lori Nelson Spielman

    Und nebenan warten die Sterne

     (427)
    Aktuelle Rezension von: ChristineE

    Eine Mutter verliert eine Tochter durch einen Verkehrsunfall. Schlimm, überaus schlimm und doch setzt das Unglück so viel in Gang und verändert das Leben der restlichen Familie, dass es wieder sein Gutes hat. Aus der Sicht der Mutter und der anderen Tochter, also der Schwester der verunglückten jungen Frau, wird wechselnd beschrieben, wie es weitergeht. Die Trauer wird überschattet von einer Hoffnung, dass die Tote nicht tot ist und sich nur irgendwo versteckt und nicht gefunden werden will. Ich finde das Buch sehr spannend und kann es nur empfehlen - es hat Tiefgang und regt zum Nachdenken an. Es macht Mut und zeigt, was es alles gibt, wenn man sich öffnet und auch über seinen Schatten springt.

  3. Cover des Buches Cry Baby - Scharfe Schnitte (ISBN: 9783596032020)
    Gillian Flynn

    Cry Baby - Scharfe Schnitte

     (804)
    Aktuelle Rezension von: BaumIr

    Ja, das war auf gewisse Weise richtig schön krank und psycho. Also schon das, was ich mir von dem Buch erwartet habe, aber irgendwie ...

    Mit dem Erzählstil habe ich mich manchmal schwergetan. Die Beschreibung der Ortschaft war mir oft zu ausschweifend.

    Und das Ende ... ja, mir haben so ein paar gute Plottwist gefehlt. Wäre gerne mehr überrascht worden.

    Aber alles in allem ein guter, verstörender Psychothriller.

  4. Cover des Buches Rubinrotes Herz, eisblaue See & Eisblaue See, endloser Himmel (ISBN: 9783866483132)
    Morgan Callan Rogers

    Rubinrotes Herz, eisblaue See & Eisblaue See, endloser Himmel

     (382)
    Aktuelle Rezension von: Krimifee86

    Als Florines Mutter Carlie spurlos verschwindet, bricht für das junge Mädchen eine Welt zusammen. Und dann wendet sich ihr Vater auch noch der verhassten Stella zu. Florine zieht zu ihrer Großmutter Grand, die ihr hilft erwachsen zu werden. Aber es warten noch weitere Katastrophen auf das junge Mädchen und bald ist auch ihr eigenes Leben in Gefahr.

     

    Dieses Buch ist ein typischer Coming-Of-Age-Roman, der mich am Ende ehrlich gesagt etwas ratlos zurücklässt. Die eigentliche Story erschließt sich mir am Ende nicht. Erzählt wird im Prinzip wie ein junges Mädchen in einem Fischerdorf in Maine aufwächst und dabei einige Schicksalsschläge einzustecken hat. Schön finde ich die Botschaft, wie wichtig Freundschaften sind und was Liebe bedeutet. Aber alles in allem habe ich Probleme, die Story zu finden. 

    Probleme hatte ich darüber hinaus mit Florine. Irgendwann ist sie meiner Meinung nach dann doch zu alt um sich so zu verhalten, wie sie es permanent tut und sie kommt mir einfach nur klein und unreif vor.

    Das Ende ist meiner Meinung nach dann wieder viel zu kitschig. Ich finde das Buch hätte da draußen auf dem Fischerboot aufhören sollen. Das wäre okay gewesen und hätte der Fantasie Raum gegeben, aber so haben wir ein kitschiges Ende, das zudem überhaupt nicht hergeleitet wurde, sondern einfach so kam. Schade, aber damit kann ich nichts anfangen.

     

    Am Ende vergebe ich dennoch 6/10 Punkten, weil jedenfalls Grand ein ganz toller Charakter war und das Buch am Anfang Spaß macht und Hoffnung weckt.

     

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  5. Cover des Buches Leider hat Lukas schon wieder ... (ISBN: 9783442159109)
    Niki Glattauer

    Leider hat Lukas schon wieder ...

     (21)
    Aktuelle Rezension von: lisam
    Das zweite Mitteilungsheft der Familie Gruber schließt nahtlos an den ersten Band an, aber man kann auch ohne Vorkenntnisse ins Geschehen einsteigen. Das Klima im Hause Gruber war in den letzten Woche super, da der 13-jährige Lukas nach seinem Ski-Unfall leider nicht in die Schule gehen konnte. Da es ihm gesundheitlich wieder möglich ist, geht Familie Gruber wieder gemeinsam mit Lukas in die Schule. Und die Kommunikation/Streiterei mit den Lehrerinnen und Lehrern geht via Mitteilungsheft in die nächste Runde. Vater Gruber bemüht sich den pubertierenten Sohn positiv durchs Schuljahr zu bringen, die antiquierten Anforderungen der Lehrerinnen und Lehrer so gut wie möglich zu erfüllen und seine Frau im Zaum zu halten, damit die Lage in der Schule nicht wieder eskaliert. Unter anderem ein Topflappen, der im Werkunterricht angefertigt wird und dann von Mutter Gruber fertiggestellt werden soll, erhitzt das Klima.

    Auch die Fortsetzung des Mitteilungshefts hat mir wieder sehr gut gefallen. Die Mischung aus der Korrespondenz mit der Schule, Vater Grubers Schultagebuch und die Streitereien in der Famile zeigen die Auswirkungen des Schullebens eines Kindes auf die gesamte Familie.

  6. Cover des Buches Ich kenne dich (ISBN: 9783404169818)
  7. Cover des Buches Handicap mit Todesfolge (ISBN: 9783804845121)
    Hanns-Stephan Haas

    Handicap mit Todesfolge

     (1)
    Aktuelle Rezension von: soetom

    Wie sehen wir Menschen mit Behinderungen? Und wie war das in der Zeit des Dritten Reiches? Diese Frage wurde erst kürzlich in der Gedenkstunde des Deutschen Bundestages zur Befreiung des KZ Auschwitz öffentlich thematisiert, als den Opfern der „Euthanasie“ gedacht wurde, des Massenmords der Nationalsozialisten an körperlich oder geistig behinderten Menschen. Ein bedrückendes, erschreckendes Stück deutscher Geschichte. Kann das als Hintergrund für Unterhaltungsliteratur dienen?

    Es kann, wenn man nicht der Versuchung erliegt, zu sehr den Zeigefinger zu heben. „Handicap mit Todesfolge“ ist ein Thriller, geschrieben vom Leiter der Stiftung Alsterdorf, einer seit langem bestehenden Einrichtung der Hamburger Behindertenhilfe, Hans-Stephan Haas. Und in der Geschichte geht es dann auch um die Stiftung und ihre Rolle im Dritten Reich und bei eben dieser Euthanasie – bzw. es geht um die Aufarbeitung dieser Zeit. Der (fiktive) Leiter hat ein kleines Team mit einer historischen Aufarbeitung beauftragt. Nach einer ersten Veröffentlichung der Ergebnisse sterben einige Mitarbeiter dieser Gruppe kurz nacheinander.

    Der Leser weiß es und fiebert mit den anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit, ob sie es rechtzeitig auch verstehen: Sie werden vom Sohn eines damals an Menschenversuchen an Behinderten beteiligten Arztes ermordet. Und in dieser Konstellation gelingt es hervorragend, den Schrecken der Vergangenheit in einen spannenden Kriminalfall einzubetten.

    Ganz nebenbei wird ein überzeugendes Plädoyer für Inklusion – also für die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen – mit eingeflochten. Das ist vor allem überzeugend, weil  die behinderten Charaktere nicht zu den „besseren“ gemacht werden, wie das ja beispielsweise in mancher Geschichte mit hochbegabten Autisten ja wirkt.

    So wird ein spannendes, lehrreiches, gut lesbares Buch daraus, das für aufgeschlossene Krimileser genauso empfehlenswert ist wie für Leserinnen und Leser mit Hintergrundwissen.

  8. Cover des Buches Sebastian Bergman: Der Mann, der kein Mörder war (ungekürzt) (ISBN: 9783899647693)
    Michael Hjorth

    Sebastian Bergman: Der Mann, der kein Mörder war (ungekürzt)

     (37)
    Aktuelle Rezension von: Pongokater

    Eine zweifelsohne spannende Krimihandlung. Immer wieder geraten andere Person in den Verdacht, Mörder des tot aufgefundenen und massakrierten Jungen zu sein. Gut auch die Idee ein Ekelpaket, den Polizeipsychologen Sebastian Bergman, als Hauptperson auf Ermittlerseite zu kreieren. Allerdings ist die Sprache ein Musterbeispiel für Trivialliteratur. Insbesondere nervt es, wenn schon durch denDialog offensichtliche Dinge vom Erzähler penetrant wiederholt werden. Wenn in der Audiofassung auch noch ein Vorleser schwedische Namen weder deutsch noch richtig schwedisch ausspricht, sondern in einem zusammenfantasierten Pseudo-Schwedisch, dann leidet der positive Eindruck der Story.

  9. Cover des Buches Schwarzes Erbe: Psychothriller (ISBN: 9783945298008)
    Jens Lossau

    Schwarzes Erbe: Psychothriller

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Traubenbaer
    "Schwarzes Erbe" von Jens Lossau (erschienen bei digital publishers) ist ein Thriller, der sich mit dem Leben in KZs auseinandersetzt.
    Linas Freund Ben ist der Sohn einer KZ- Gefangenen. Sie erlebte dort schreckliches und nahm sich letztendlich das Leben, um ihren Erinnerungen zu entkommen. Ben arbeitet ihre Vergangenheit zusammen mit Lina auf und veröffentlicht ein Comic darüber. Dieser macht sie über Nacht berühmt, ruft aber auch skrupellose Menschen auf den Plan, die das Vergangene vertuschen möchten.
    Der Roman beginnt gut: Die Protagonisten sind detailliert beschrieben und besonders Ben ist mir gleich sympathisch. Besonders gut finde ich, dass in dem Roman immer wieder Kapitel vorkommen, die die Handlung des Comics schildern. Man bekommt so einen guten Eindruck, worum es überhaupt geht und sie lockern die Geschichte auf. Die Handlung wird von Kapitel zu Kapitel düsterer. An manchen Stellen kommt mir die Handlung sogar surreal vor. Das macht den Roman etwas langatmig, denn man kann in diesen Kapiteln das Handeln und Erleben der Protagonisten nur schwer nachvollziehen. Besonders der Teil, in dem Ben im Krankenhaus liegt zog sich für mich in die Länge. Erst im letzten Teil des Romans wird es wieder spannend, denn dann tappt Lina endlich nicht mehr im Dunkeln und erfährt alles über Bens Recherchen. Das Ergebnis dieser Recherchen ist haarsträubend und sicher nichts für zartbesaitete.
  10. Cover des Buches back to blue (ISBN: 9783734856068)
    Rusalka Reh

    back to blue

     (40)
    Aktuelle Rezension von: milasun
    "Vielleicht ist Glück ja meistens eine Momentaufnahme, ein Polaroid der Seele. Denn zwischendurch, wenn ich die Angst vergesse und die Hoffnung, wenn ich nicht daran denke, dass irgendwas noch besser kommen müsste, bin ich wirklich glücklich."
  11. Cover des Buches Aber das darf nicht auf‘s Zeugnis! (ISBN: 9783990480007)
    Arthur A. Abraham

    Aber das darf nicht auf‘s Zeugnis!

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Frank-Christian-Matthias
    Der Autor offenbart als Insider schonungslose Einblicke in den Lehrbetrieb und lässt dabei weder Lehrer, Schüler noch Eltern aus. Auch wenn das Buch-Cover anderes vermuten lässt, kommt das Buch ohne großen Fingerzeig und allzu einseitige Schuldzuweisungen daher. Bei aller Freude an der Zuspitzung und den zuweilen bissigen Kommentaren des Autors spürt man dessen redliches Anliegen, das hinter allem Schmunzeln steht. Er enthüllt, was viele ahnten, aber lieber nicht glauben wollten: Gesellschaftliche (Fehl-)Entwicklungen treffen zunächst auf die Schule und danach auf das Leben. Der Leser kann oftmals nur den Kopf schütteln. Der Neid auf unsere verbeamteten Lehrkräfte, denen man oft zu viel Freizeit und zu wenig Engagement vorwirft, fällt nach der Lektüre des Buches jedenfalls geringer aus.

    Das Buch ist witzig illustriert. Wollte man das Buch kritisieren, dann kann man aus meiner Sicht allenfalls anführen, dass die Einleitung hätte kürzer ausfallen können. Auch der inflationäre Umgang mit Fußnoten ist vielleicht zunächst ungewohnt und fordert den Leser.

    Alles in allem ein gelungenes, witziges Werk,das eigentlich alle Lehrer, Eltern und Schüler vor dem Elternsprechtag lesen sollten!
  12. Cover des Buches Hotta, das kleine Seepferdchen (ISBN: 9781508407737)
    Jessica Weichhold

    Hotta, das kleine Seepferdchen

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Thaleia

    Ich habe mir das EBook runtergeladen. Zu den Ausmalbildern kann ich also nichts sagen, aber wenn sie - wovon ich überzeugt bin - genauso liebevoll gestaltet sind, wie die Illustrationen, dann sind sie ein absolutes I-Tüpfelchen.

    Die Geschichte über Hotta und ihre Freunde ist kindgerecht geschrieben. Ihre Länge ist perfekt für das Selberlesen, aber auch fürs Vorlesen. Durch die Illustrationen wird die Geschichte noch mehr veranschaulicht.

    Das Buch hat eine lehrreiche Aussage, die auch nach ein paar Jahren seit dem Erscheinen des Buches nichts an Bedeutung verloren hat. Heute ist es vielleicht noch mehr das Smartphone als der Computer, aber die Gefahr, über den Reiz der elektronischen Unterhaltung die Freunde zu vernachlässigen und sogar zu verlieren, besteht weiterhin. Und dieses Buch kann Eltern helfen, ihre Kinder für diese Gefahr zu sensibilisieren und ihnen den Wert von Freundschaften zu zeigen.

    Aber es sensibiliert auch die Eltern, denn Kinder bekommen - auch aus guten Gründen - immer früher einen Computer oder auch ein Smartphone. Und man darf nie aus den Augen verlieren, dass Kinder ihren Umgang mit diesen Medien vielleicht nicht alleine steuern können.

    Wenn man dann noch gemeinsam die Ausmalbildern ausmalt und somit Familienzeit genießt, schließt das einfach den Kreis.

    Aus meiner Sicht eine schöne Geschichte mit einer wichtigen Botschaft. Daher bekommt das Buch von mir 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

  13. Cover des Buches Selfie von Mutti (ISBN: 9783830334248)
    Chris Tall

    Selfie von Mutti

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Sternenstaubfee

    Schwierig. Chris Tall kenne ich aus dem TV und er war mir dort sympathisch rübergekommen, aber hier hat mich sein Humor leider überhaupt nicht erreichen können.
    Vielleicht gehöre ich auch einfach nicht zur Zielgruppe... 

    Ich habe hier allerdings auch das Hörbuch gehört. Vielleicht ist das Buch ganz anders und viel besser...? 

    3. November 2023

  14. Cover des Buches Der Strandläufer (ISBN: 9783442737734)
    Henning Boëtius

    Der Strandläufer

     (6)
    Aktuelle Rezension von: HeikeG
    Spurensuche auf dem Weg zu sich selbst oder Eine Geburt nach innen Henning Boysen ist Schriftsteller. Um seine momentane Schreibkrise zu überwinden, zieht er sich in ein kleines italienisches Städtchen - südlich von Rom, am Meer gelegen - zurück. Er freundet sich mit einigen alten Männern im Ort an. Einer davon, Luigi, fristet sein bescheidenes Leben, indem er täglich vom Strand, vergessene oder angeschwemmte Fundsachen einsammelt, die er noch zu Geld machen kann. Von ihm bekam er den Rat: "Sei so etwas wie ein Strandläufer der Literatur. Entdecke das Meer in dir und sammle auf, was es aus der Tiefe deines Daseins anspült". Doch es wird nichts mit seinem Buch, ihm fehlen Ideen, ein Anstoß, die Lust. Er trinkt zu viel, ist antriebslos und müde. Ihn quälen die Bilder aus seinen Kinderjahren. Ein Turm, in dem der berühmte Forscher Marconi einst seine Versuche unternahm, wird für Boysen zum Aufenthalts- und Wohnort, zu dem viel später auch Carla - eine junge, attraktive, aber etwas exzentrische Malerin - stößt. Er hat mit ihr dann eine nicht ganz einfache Beziehung. Doch zunächst muss er auf einen Brief von seinem Vater reagieren, der in ein Altersheim umziehen will und seinen Sohn um Hilfe dabei bittet. In bewegender und anrührender Weise wird erzählt, wie sich Vater und Sohn begegnen, wie diese Begegnung "den eigenen inneren Kontinent der Erinnerung" beim Sohn wachruft, nicht nur an den Vater, sondern auch an die äußert schwierige Mutter. Doch nur ungern traut er sich in den "verwilderten Garten seiner Vergangenheit" hinein, aus Furcht, Personen zu begegnen, die einst über die Macht verfügten, zu entscheiden, "was Unkraut sei, was ausgerottet werden müsse oder was es wert sei, gepflegt und geerntet zu werden." Henning Boysen notiert all diese zum Teil sehr schmerzhaften Erinnerungen und gibt sie nach seiner Rückkehr nach Italien Carla zu lesen. Die eröffnet ihm mit ihrer Rückmeldung einen ganz neuen Blick, besonders auf seine Mutter. Und "der Sohn", wie Boysen sich selbst distanzierend in seinen Aufzeichnungen nennt, schreibt wieder alles auf und macht so einen selbstbefreienden Schritt nach dem anderen. Denn es ist gefährlich in einem Traum zu leben. "Man verlernt dabei das Erwachen." Als er ein weiteres Mal nach Deutschland gerufen wird, liegt sein Vater im Sterben. Aber Henning empfindet nicht nur Schmerz, Verlust und Trauer, sondern auch eine neue Freiheit: Er ist frei für sein eigenes Leben und so gefestigt in sich selbst, dass ihn auch ein tragisches Unglück am Ende des Buches von seinem Weg nicht mehr abbringen kann. Er beginnt wieder zu schreiben... Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive des Sohnes. Von der ersten Seite an wird der Leser gefesselt von der Darstellung des Geschehens um Henning herum und ganz nahe geführt an sein Leben, Denken und Empfinden und vor allem in seine Vergangenheit, die ihn sehr beschäftigt und fast verfolgt. Es passiert zwar nicht viel Ungewöhnliches, aber die Sprache ist superb. Das Buch wimmelt von originellen Stellen, in denen Alltägliches neu betrachtet und mit ungewöhnlichen Metaphern beschrieben wird - wunderbar wie er das Leben mit einem Spiegel vergleicht. Mein Buch strotzt nur so vor Randbemerkungen und Anstrichen, die ich mir während der Lektüre gemacht habe, um auf besonders wertvolle Passagen im Buch hinzuweisen. Die Geschichte ist ein sehr tiefer psychologischer Roman, der den Leser beeindruckt und anrührt. Die Intensität der zwischenmenschlichen Beziehungen ist enorm stark und glaubwürdig. Fazit: Boëtius "Strandläufer" ist ein eindrucksvoller Roman über das Verhältnis eines Mannes zu seinen Eltern, eine kritische und schonungslose, aber dennoch liebevolle und deshalb befreiende Annäherung, die erst wirkliche erwachsene Freiheit ermöglicht. Es ist ein wunderbares Buch über die Kraft der Erinnerung und der Poesie, ein Buch über das Erwachsenwerden im fortgeschrittenen Lebensmittelalter, ein Buch über Entfernung, Entfremdung, Nähe und Sehnsucht, über Verzeihen und Verstehen, über Vater-Sohn und Kinder-Eltern-Beziehung, die schonungslos aber auch menschlich und warm beschrieben ist. Henning Boëtius ist nicht nur ein guter Erzähler, sondern auch ein guter Menschenbeobachter. "Es gibt Bücher, die in ihrer Wahrheit so beeindruckend sind, dass man nach ihrer Lektüre nichts anderes möchte, als einfach allein sein und still weinen, ohne sich zu schämen." Ein beeindruckendes Seelendrama mit autobiografischen Zügen, dem ich UNBEDINGT wünsche, noch viele, viele Leser zu haben.
  15. Cover des Buches Fabelhafte Fanny Funke (ISBN: 9783825179649)
    Hilde Vandermeeren

    Fabelhafte Fanny Funke

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Chris_86

    Aufmachung des Buches
    Es handelt sich bei dem Buch um ein Hardcover. Das Titelbild zeigt eine Szene des Buches, in der Fanny ein Schaaf erschreckt, damit es aus seinem Gatter flieht und außerhalb neues und frisches Gras findet. Fanny ist schön getroffen, sie ist ein aufgewecktes und neugieriges Mädchen und genau das drückt das Bild aus.

    Inhalt
    Fannys Mutter ist vor Jahren gestorben, ihr Vater redet fast nie über sie. Eines Abends aber erzählt er Fanny, dass ihre Mutter sie außergewöhnlich fand. Was kann an mir außergewöhnlich sein? Mit dieser Frage beschäftigt sich Fanny fortan und versucht herauszufinden, was sie besonders gut kann. Hierbei tritt sie in das ein oder andere Fettnäpfchen. Vaters neuer Freundin versucht sie aus dem Weg zu gehen.
    Fannys bester Freund ist J.T. Er interessiert sich für Dinosaurier und das Weltall und liest Unmengen Bücher zu diesen Themen. Er ist ganz anders als seine Eltern. Seine Mutter möchte ihn zu Schönheitswettbewerben schicken und sein Vater ist Rocker in einer Band. Da es keine Fotos aus seiner Kindheit gibt, glaubt er adoptiert worden zu sein. Die Erklärung seiner Eltern, dass ein Brand die Bilder zerstört hat, will er nicht wahrhaben. Und so sucht er nach seinen richtigen Eltern.

    Umsetzung
    Das Buch ist mit s/w Bildern illustriert. Mir persönlich gefällt der Stil des Illustratoren Peter-Paul Rauwerda. Besonders bei Gesichtern kommen die Emotionen der gezeichneten gut zur Geltung. Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben. Im ersten Moment etwas Gewöhnungsbedürftig, da Bücher in der Regel in der 3. Person geschrieben werden. Allerdings findet man sich schnell in die Figur Fanny ein und erlebt die Welt aus ihrer Sicht. Der Alltag von Kindern wird darin lebensnah wiedergegeben. Kinder werden sich schnell in Fannys Alltag einlesen und selbst ich als Erwachsener erinnerte mich an so manche Momente in Freizeit und Schule, die wohl jeder mitgemacht hat. So manches ist dabei zum Schmunzeln:
    Fannys Gedanken zur neuen Referendarin in ihrer Klasse: „Hinten im Klassenzimmer saß ein grantiger Herr, der alles aufschrieb, was sie sagte und tat. […] Bestimmt schrieb er: Hibbelt die ganze Zeit rum. Hat knallrote Fingernägel und genauso rote Wangen. Stellt megablöde Fragen.“ (S.7 Z.15ff.)
    Oder der Hausarrest geht zu Ende: „Jetzt ist es Mittwochnachmittag, und der Hausarrest ist vorbei. Ausgerechnet heute regnet es. War ja klar.“ (S.42 Z.4f.)
    Fanny lässt sich einiges einfallen, um herauszufinden, was sie besonders macht und einige Aktionen gehen schief. Trotzdem gibt sie nicht auf und am Ende erfährt sie neue, schöne Details über sich und ihre Mutter.
    Die Spannung verebbt in der Geschichte nicht. Manches ist zum Schmunzeln, anderes macht eher nachdenklich oder sogar traurig. Das Leben ist ein auf und ab und genau diese Mischung macht das Buch interessant zu lesen.

    Fazit
    Das Buch traut Kindern schwierige Situationen zu. Hilde Vandermeeren behält dabei das richtige Augenmaß. Fannys Auseinandersetzung mit dem Tod ihrer Mutter und die Erfahrungen mit der Freundin ihres Vaters, die ihren Platz einnehmen will, ebenso wie die Geschichte des Brandes in J.T.s Kindheit sind ernste Themen. Doch anstatt schockierend zu wirken, werden sie einfühlsam behandelt.
    Die Geschichte löst sich positiv auf, indem Eltern und Kinder miteinander reden und auch über Dinge sprechen, die ihnen auf dem Herzen liegen. Über die Geschichte hinaus wirkt die Botschaft, dass miteinander zu reden viele Missverständnisse und Schwierigkeiten lösen kann.

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