Bücher mit dem Tag "kinderarmut"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "kinderarmut" gekennzeichnet haben.

17 Bücher

  1. Cover des Buches Das Parfum (ISBN: 9783257261509)
    Patrick Süskind

    Das Parfum

     (10.184)
    Aktuelle Rezension von: Gabriel_Scharazadeh

    Erzählt wird die Geschichte von Grenouille, und zwar von seiner Geburt an. Seine olfaktorischen Antennen sind so immens, dass er irgendwann beschließt, Parfümeur zu werden. Sein Drang nach dem perfekten Parfüm wird so exzessiv, dass er dafür sogar junge Frauen ermordet, um die Düfte ihrer Körper in das Parfüm einfließen zu lassen. 

    Die olfaktorische Berg- und Talfahrt des Grenouille wird ellenlang beschrieben und driftet sofort ins Surreale ab. Den Lesenden werden Längen zugemutet. 

    Mir erschließt sich nicht, warum dieses Buch als Unterrichtslektüre in Schulen Verbreitung gefunden hat. Zumindest können auch Jugendliche das Buch aus meiner Sicht lesen, weil die Beweggründe der darin dargestellten Brutalität sich so jenseits der Realität bewegen, dass sie einen nicht nahegehen sollten. 

    Erwähnenswert ist, dass es etwas Vergleichbares vermutlich bis heute noch nicht gibt. Ich würde fast sagen, das Buch stellt eine eigene literarische Gattung dar, ist also quasi eine Art "olfaktorischer Roman". Aber eigentlich kann man es auch schlicht als Drama bezeichnen.

    Die Länge der Geschichte hätte locker halbiert werden können.

  2. Cover des Buches Erwartung DER MARCO-EFFEKT (ISBN: 9783423216203)
    Jussi Adler-Olsen

    Erwartung DER MARCO-EFFEKT

     (621)
    Aktuelle Rezension von: reisemalki

    Vor Jahren hatte ich mal einen Kriegsthriller von Jussi Adler-Olsen gelesen, ich komme nicht mehr auf den Namen, aber der Thriller hat mir ganz gut gefallen. Also warum nicht mit Erwartung mal einen Thriller aus der Carl Mork Reihe lesen. Ganz ehrlich der schrullige Ermittler und sein schrulligeres Team haben mir sehr gut gefallen. Ich glaube in so einem Ermittlerteam, in dem nicht jeder Buchstabe des Gesetzes ernst genommen wird, würde ich auch gerne ermitteln. Wobei, ich weiß nicht, ob ich den Tag bei Assads Kamelgleichnissen den Tag überleben würde. Der Anfang von "Erwartung" ist vielversprechend. Der 15 Jährige Marco "arbeitet" für den Ausnehmer Zola und seine "Familie" ist eigentlich ein bunt gemischter Haufen, welcher betteln und stehlen geht in Kopenhagens Innenstadt. Doch Marco büxt aus und versteckt sich zuerst im Wald. Wäre alles nicht so dramatisch wenn er dabei nicht auf eine Leiche stoßen würde und nach dem Mann uns seiner Geschichte dahinter kommen will. Einerseits die Vergangenheit aufdecken und andererseits Zolas Häschern entkommen, Marco steckt echt in einer Zwickmühle.  Klingt alles super, aber ganz ehrlich, mehr als 500 Seiten hätte der Thriller nicht gebraucht, es waren etliche Längen drin, welche eigentlich den Spannungsbogen fast gekillt hätten. Aber dennoch ein lesenswerter Thriller.

  3. Cover des Buches Schloss aus Glas (ISBN: 9783455012446)
    Jeannette Walls

    Schloss aus Glas

     (426)
    Aktuelle Rezension von: beccaris

    Die Kindheit von Jeannette Walls ist alles andere als geordnet und wohl behütet. Als eines von vier Kindern wächst die sie in einer sehr unkonventionellen Familie auf, in der morgen nichts mehr ist, wie es heute war. Armut, Hunger, Vernachlässigung - es gibt nichts, was das junge Mädchen nicht erleben muss. Ihre Mutter ist eine selbsternannte und erfolglose Künstlerin, der Vater Alkoholiker und immer auf der Suche nach dem grossen Geld. Beide Elternteile habe absolut keine Lust zu arbeiten und so lebt die Familie in äusserst schwierigen Verhältnissen, immer am Rand einer totalen Katastrophe.

    Abenteuerliche Erziehungsformen und bittere Enttäuschungen machen trotz allem aus der Autorin eine lebensstarke, intelligenten und liebenswürdige Persönlichkeit. Kurz nach Schulabschluss schaffen es alle vier Geschwister nach New York umzuziehen, um dort ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Nicht allen gilt die Eigenständigkeit gleich gut.

    Dieser Roman ist sehr kraftvoll und beeindruckend. Trotz der Tragik bringt die Autorin einem immer wieder zum Schmunzeln. Sehr berührend finde ich auch, dass Jeannette Walls niemals anklagt oder verurteilt und ihren Eltern und Geschwistern mit einer unglaublichen Loyalität begegnet.

  4. Cover des Buches Rupien! Rupien! (ISBN: 9783462304961)
    Vikas Swarup

    Rupien! Rupien!

     (312)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Vicky Rai wurde ermordet! Sein Vater ist der indische Innenminister und Vicky war durch seine arrogante und kaltblütige Art alles andere als beliebt. Er wurde wegen Mord angeklagt, aber wurde frei gesprochen. Auf der anschließenden Party wird er erschossen. Es gibt sechs Verdächtige und jeder hätte einen Grund gehabt ihn umzubringen. Mohan Kumar war einst Staatsminister und nach einem Besuch einer fragwürdigen Show, fühlt er sich als Gandhi und verurteilt Vicky Rais Art. Ein arbeitsloser Mann der sich durch Handydiebstähle über Wasser hält gelangt durch Zufall an viel Geld, dass Rai gehört, Eketi wird von seinem Stamm nach Indien geschickt um eines der größten Schätze seiner Kultur zurück zu holen und auch Rais Vater zählt zu den Verdächtigen. Der größte weibliche Filmstar Indiens wird mit der Ermordung in Verbindung gebracht und hat doch ganz andere Sorgen. Und dann gibt es noch einen Amerikaner, der nach Indien kommt um seine Brieffreundin zu heiraten und fest stellen muss, dass man ihn auf den Arm genommen hat. Swarup beschreibt diese sechs unterschiedlichen Charaktere wunderbar, großartig, spannend und mit einem oft bösen Blick auf korrupte Politiker und intrigante Machenschaften. Ein ganz großes Leseabenteuer!

  5. Cover des Buches Kein Pausenbrot, keine Kindheit, keine Chance (ISBN: 9783492061773)
    Jeremias Thiel

    Kein Pausenbrot, keine Kindheit, keine Chance

     (10)
    Aktuelle Rezension von: BookloveArya

    In dem Buch beschreibt Jeremias seine Kindheit und seine Entwicklung aus einer Hartz-IV- Familie heraus. Er schreibt über sein noch relativ junges Leben und was er bisher erlebt hat und wie er dem Teufelskreis entkommen ist.

    Vorweg muss ich sagen, dass Jeremias den vollsten Respekt für seinen Lebensweg verdient. Mit elf Jahren zum Jugendamt zu gehen, erfordert eine Menge Mut. 

    Sachbücher lese ich grundsätzlich gerne, wenn mich das Thema wirklich interessiert und auch berührt. So auch beim Thema Kinderarmut. Zwar ist das Buch wirklich sehr interessant geschrieben, sodass ich es tatsächlich innerhalb eines Tages durch hatte, allerdings hat mir der Schreibstil nur bedingt gefallen. Etwas über die Hälfte des Buches ist erstmal Jeremias Kindheit, das finde ich auch voll ok, aber auf mich wirkte der erste Teil dadurch eher biographisch, als wirklich wie ein Sachbuch. Man kann ihm keinen Vorwurf daraus machen, da es sein erstes Buch in noch wirklich sehr jungen Jahren ist. Jeremias ist Jahrgang 2001, aber ich hätte mir den Teil leider trotzdem kürzer gewünscht. Zumal es für mich keine ersichtliche Struktur hatte. Es ist etwas erzählt worden und zwei Abschnitte danach geht es dann auf dem Zeitstrahl davor plötzlich weiter und es heißt "das habe ich ja bereits erzählt". 

    Vom Aufbau her war für mich die einzige Struktur, die Einteilung des Buches in "Davor" und "Danach". Alles dazwischen schien zwischendurch kurz durcheinander gekommen zu sein. 

    Es werden ein paar Zahlen und Studien erwähnt, aber größtenteils würde ich sagen, ist es eher erzählend gehalten, also wie sein Leben lief und was er bisher so erreicht hat. Das ist auch wirklich beeindruckend, ohne Frage, aber zwischendurch hatte ich schon etwas das Gefühl, dass es teilweise auf ein "Schau her, das hab ich alles erreicht" hinausläuft. Auch wurde hin und wieder erwähnt, er schreibt das Buch nicht für sich, sondern für die, die keine Stimme haben. Das finde ich sehr löblich, aber dann wünsche ich mir auch mehr Geschichten von anderen und erheblich mehr Fakten.

    Alles in allem ein sehr interessantes Buch, aber als hundertprozentiges Sachbuch würde ich es nicht sehen. Mich haben einfach ein paar Punkte in diesem Buch wesentlich gestört, was ich anders erwartet hätte.

  6. Cover des Buches Die rote Zora und ihre Bande (ISBN: 9783737358644)
    Kurt Held

    Die rote Zora und ihre Bande

     (202)
    Aktuelle Rezension von: Nackt_und_Gluecklich

    Ein Buch für Kinder und Erwachsene aber vor allem für Jugendliche. Unverzichtbarer Teil des Erwachsenwerdens. Ich wollte als Mädchen ihretwegen immer rote Haare haben, ich habe sie bewundert und geliebt. Zora war und ist bis heute mein Vorbild in mancher Hinsicht. Machnes wirkt aus der Zeit gefallen, aber das ist bei Tom Sawyer (Neger) nicht anders.

  7. Cover des Buches Das Geheimnis des weißen Bandes (ISBN: 9783458359159)
    Anthony Horowitz

    Das Geheimnis des weißen Bandes

     (360)
    Aktuelle Rezension von: Seehase1977

    Am Abend eines ungewöhnlich kalten Novembertages im Jahr 1890 betritt ein elegant gekleideter Herr die Räume von Sherlock Holmes‘ Wohnung in der Londoner Baker Street 221b. Er wird von einem mysteriösen Mann verfolgt, in dem er den einzigen Überlebenden einer amerikanischen Verbrecherbande erkennt, die mit seiner Hilfe in Boston zerschlagen wurde. Ist der Mann ihm über den Atlantik gefolgt, um sich zu rächen? Als Holmes und Watson den Spuren des Gangsters folgen, stoßen sie auf eine Verschwörung, die sie in Konflikt mit hochstehenden Persönlichkeiten bringen wird und den berühmten Detektiv ins Gefängnis, verdächtigt des Mordes. Zunächst gibt es nur einen einzigen Hinweis: ein weißes Seidenband, befestigt am Handgelenk eines ermordeten Straßenjungen …“ Quelle Klappentext

    Meine Meinung:

    Anthony Horowitz hat abgeliefert und sich als würdig erwiesen. „Das Geheimnis des Weißen Bandes“ ist spannend und vielschichtig und von feinem Humor durchzogen. Der detaillierte Erzählstil kommt behäbig und altmodisch daher ganz so, wie man es eben auch von Sir Arthur Conan Doyle gewohnt ist.

    Selbstredend steht der interessante, undurchsichtige Kriminalfall im Fokus, der an allerlei düsteren und stimmungsvollen Schauplätzen spielt – Nebel, dunkle Gassen, die berühmte Bakerstreet - und mich in zahlreichen Wendungen auf falsche Fährten lockt. Mysteriös ist es, spannend und am Ende intelligent gelöst. Horowitz schlägt aber auch gesellschaftskritische Töne an und behandelt ein berührendes wie erschütterndes Thema, dass nachdenklich stimmt und nachwirkt.

    Ein guter Plot lebt natürlich auch immer von seinen Figuren. Hier haben wir es mit einem weltbekannten und einzigartigen Ermittlerduo zu tun und ich finde, Anthony Horowitz hat die beiden Hauptprotagonisten wunderbar skizziert. Dr. John Watson, pragmatisch und gebildet auf der einen Seite, im gegenüber Sherlock Holmes in all seiner Exzentrik und Genialität. So unterschiedlich die beiden auch sind, so sind sie doch ebenbürtige Partner und ergänzen sich in der Auflösung des Falls nahezu perfekt. Auch alte Bekannte aus den Romanen von Doyle erhalten ihren Auftritt, wie z.B. Mycroft Holmes, Inspektor Lestrade oder auch Mrs. Hudson, Holmes reizende Vermieterin.

    Mein Fazit:

    Wunderbar geschrieben, herrlich altmodisch und viktorianisch, dazu eine wunderbare und atmosphärische Detektivgeschichte, hin und wieder behäbig aber mit Spannung und Intelligenz umgesetzt. Ein gelungenes Remake!

  8. Cover des Buches Die Geisterclique von St. Josephine: Roman (ISBN: B01DXPXAW8)
    Petra Teske

    Die Geisterclique von St. Josephine: Roman

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Claudia_Volbers

    Dieses Buch ist ergreifend, macht betroffen und hallt lange im Kopf nach.

    Ich bin zu diesem Buch gekommen, weil mein Sohn in der Schule sich mit diesem Thema auseinandersetzen muss. 

    Ich bin der Meinung, das Das Tagebuch der Anne Frank wichtig ist, um den Holocaust nicht zu vergessen.

    Aber dieses Buch sollte dieses ergänzen, wenn nicht sogar ersetzen.

  9. Cover des Buches Uns gehört die Welt (ISBN: 9783423624527)
  10. Cover des Buches Die Mitleidsindustrie (ISBN: 9783451064340)
    Linda Polman

    Die Mitleidsindustrie

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Dr_M
    Wahrscheinlich wird so mancher zunächst gutgläubige Leser dieses aufschlussreichen Buches seine Spendenpraxis im Anschluss überprüfen. Und er wird nach dem Lesen des Textes die in den Konflikten dieser Welt agierenden Kräfte, zu denen auch eine riesige Zahl verschiedener selbsternannter Hilfsorganisationen gehört, mit anderen Augen betrachten als vielleicht vorher. Denn in diesem Buch bekommt man in drastischer Form mitgeteilt, dass Spendengelder nur in sehr bescheidenem Maße bei den Hilfsbedürftigen ankommen und stattdessen die das Elend auslösenden Kriege mitfinanzieren, Korruption und Misswirtschaft fördern, Selbsthilfe verhindern und die vorgeblichen Helfer miternähren.

    Nun könnte man hoffen, dass die Autorin stark übertreibt oder gar böswillig verleumden will. Aber diese Hoffnung ist gegenstandslos, denn hier schreibt sich jemand das selbst Erlebte mit einer gehörigen Portion aus tiefem Frust geborenen Sarkasmus von der Seele. Das kann man nicht vortäuschen. Und darüber hinaus leuchten die von Frau Polman beschriebenen Vorgänge leider in ihrer bösen Logik mehr ein als die heile Welt, die man zwar schöner finden würde, die aber nun mal nicht das normale menschliche Verhalten widerspiegelt.

    Allerdings gilt eine wesentliche Einschränkung: Die Autorin bezieht sich vor allem auf so genannte humanitäre Katastrophen, die aus gewaltsamen Konflikten resultieren, also aus aller Art von Kriegen, "ethnischen Säuberungen" oder "Umsiedlungen". Bei Naturkatastrophen werden die oft selbsternannten Helfer zwar nicht zum Spielball oder Ernährer von Konfliktparteien, doch auch hier versickert ein wesentlicher Teil der Hilfsgelder in dubiosen Kanälen.

    Im Grunde beschreibt uns die Autorin an zahlreichen Beispielen immer wieder die zwei prinzipiellen Probleme der so genannten humanitären Hilfe: (1) die faktische Einbeziehung einer angeblich neutralen Hilfe in einen laufenden kriegerischen Konflikt und (2) die Kapitalisierung dieser Hilfe mit all ihren absonderlichen Folgen.

    Mit dem ersten Problem wurden schon Florence Nightingale und Henri Dunant, der Gründer des Roten Kreuzes, im 19. Jahrhundert konfrontiert. Während die berühmte britische Krankenschwester jede einen Konflikt verlängernde humanitäre Hilfe ablehnte, weil sie nur zu noch mehr Opfern führen würde, sprach sich Dunant kategorisch für jeden Einsatz aus, der Leben rettet, unabhängig davon, welche Folgen dies hat. Inzwischen hat sich dieses Dilemma noch wesentlich verschärft, denn in afrikanischen Milizenkriegen ist es inzwischen üblich geworden, dass man humanitäre Hilfe nur zulässt, wenn dafür von den jeweiligen Organisationen auf vielfältige Weise bezahlt wird. Die Helfer sind also auch noch direkt an der Finanzierung des Konflikts beteiligt, deren Opfern sie helfen wollen. Eine völlig absurde Situation, die jedoch mittlerweile von den Kriegstreibern schon so geplant wird. Wenn sie sich auf etwas verlassen können, dann sind es die herbeieilenden humanitären Helfer und deren massenmedialer Vorausteams.

    Und als ob dies nicht bereits genug wäre, schlägt dann auch noch die Kapitalisierung der Hilfe zu. Inzwischen gibt es so viele verschiedene nichtstaatliche und teilweise auch obskure, aber betriebswirtschaftlich aufgebaute und miteinander scharf konkurrierende Hilfsorganisationen, dass ethische Gesichtspunkte der Hilfeleistungen eigentlich völlig aus dem Gesichtsfeld verschwunden sind. Wenn eine Organisation es moralisch nicht mehr für tragbar hält, sich Mördern unterzuordnen, dann tritt an ihre Stelle eben eine andere. Schließlich muss man seine Daseinsberechtigung nachweisen.

    Der Autorin gelingt es, diese strukturellen und moralischen Probleme der Hilfsorganisationen sehr eindringlich an verschiedenen Beispielen vorzuführen. Ihr Buch ist hervorragend geschrieben, aber es überträgt auch den Frust der Autorin auf den Leser. Denn obwohl sie am Ende ihres Werkes versucht, uns Auswege aufzuzeigen, so zeigen sich diese bei näherem Betrachten als wenig fruchtbar. Natürlich kann man fragen, was mit Spendengeldern passiert ist. Aber letztlich wird das kaum ein Kleinspender tun. Und selbst wenn er es nicht lassen kann, so wird er den Antworten vertrauen müssen, die ihm gegeben werden.

    Das grundsätzliche Dilemma humanitärer Hilfe in kriegerischen Konflikten ist nicht lösbar, sonst wäre es keins. Und eine strukturierte und zentral organisierte und an den tatsächlichen Notwendigkeiten orientierte Hilfe, die auch die Konkurrenzsituation unter den Helfenden mindern würde, scheitert an einer fehlenden allgemein anerkannten politischen Autorität. Denn wenn es eine solche Kraft geben würde, gäbe es wohl auch die ursächlichen Konflikte nicht.

    Fazit.
    Ein sehr gut geschriebenes Buch, das seinen Lesern die Augen für die tatsächlichen Zustände hinter den Kulissen von Hilfsorganisationen öffnet, aber sie auch frustriert und ratlos zurück lässt, weil es keine Lösungen präsentieren kann. Doch dafür kann die Autorin wohl am wenigsten.
  11. Cover des Buches Die Dunkelheit zwischen den Sternen (ISBN: 9783596299164)
    Benjamin Lebert

    Die Dunkelheit zwischen den Sternen

     (11)
    Aktuelle Rezension von: ana-97

    ✨ „Ein Delfin ist ein besonderes Wesen. Es passt zu Shakti, dass sie sich wünscht, ein Delfin zu sein. Dabei kann sie gar nichts anderes sein als Shakti. Das ist mehr als genug. Vielleicht nicht für sie. Aber für mich.“ ✨

    📍 In „Die Dunkelheit zwischen den Sternen“ begleitet uns Benjamin Lebert auf eine Reise nach Nepal, in ein Kinderheim in Kathmandu.

    📖 Darum geht’s:
    In der fiktionalen Geschichte lernen wir den fünfzehnjährige Achanda, die vierzehnjährige Shakti und den zehn Jahre alten Tarun kennen. Achanda träumt von einem Motorrad, auf dem er zusammen mit Shakti davonfahren kann. Denn sie wurde als Kind von ihren Eltern verkauft und muss seitdem Aufgaben erledigen, die sich kaum jemand vorstellen mag. Während die Kinder von einem besseren Leben träumen, steuert das ganze Land jedoch auf eine Katastrophe zu. Denn bald wird ein schweres Erdbeben ganz Nepal erschüttern.

    💡 Das habe ich durch das Buch über das Land gelernt:
    In Nepal werden jährlich ca. 20.000 junge Mädchen zwischen 8 und 18 Jahren verkauft. Meist landen sie im Rotlichtmilieu und indischen Bordellen. Nach Nepals neuer Verfassung kann außerdem die nepalesische Staatsbürgerschaft nur noch durch den Vater weitergegeben werden. Kinder alleinerziehender nepalesischer Mütter gelten demnach als staatenlos.

    💭 Meine Meinung zum Buch:
    Ist der Titel nicht wunderschön? Ich habe das erste Mal vor Jahren in einem Podcast davon gehört, ihn mir über ganz lange Zeit gemerkt, das Buch dann endlich gelesen und – es wurde zu einem meiner Lieblingsbücher!
    Benjamin Leberts Schreibstil hat mich verzaubert. Er schafft es, in seinen zwar kurzen, aber aussagekräftigen Sätzen so viel Magie zu verpacken, dass der Dreck in der Luft Kathmandus wie Glitzerstaub wirkt. Die Sehnsucht nach Hoffnung auf ein besseres Leben ist in jeder Zeile greifbar. Seit ich das Buch das erste Mal gelesen habe, habe ich es immer mal wieder zur Hand genommen und quergelesen. Ganz große Empfehlung!

  12. Cover des Buches Green Age (ISBN: 9783855359721)
    M Allen Cunningham

    Green Age

     (4)
    Aktuelle Rezension von: powerwriter
    Ein sehr poetisches, bildreiches Werk mit wunderbaren Beschreibungen. Lesenswert!
  13. Cover des Buches Deutschland dritter Klasse (ISBN: 9783453601598)
    Julia Friedrichs

    Deutschland dritter Klasse

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Das Nichtgeschriebene und die Assoziationen zu bekannten Personen haben mir zu schaffen gemacht. Ich bin mir aus meiner priviligierten Sicht bewusst, daß es viele der in dem Buch geschilderten Schicksale tatsächlich gibt und wie stark vererbbar diese sind. Kann es aber einfach nicht ertragen, wie vor allem Kindern Hoffnungen genommen werden, weil wir Leistung vor Werte und Solidarität stellen. Habe es dann abgebrochen. Was ich gelesen habe, reicht mir aber, um Manches anders zu sehen.
  14. Cover des Buches Kapitalismuskritik und die Frage nach der Alternative (ISBN: 9783982206523)
    Hermann Lueer

    Kapitalismuskritik und die Frage nach der Alternative

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Georg333

    »Wodurch überwindet die Bourgeoisie die Krisen? Einerseits durch die erzwungene Vernichtung einer Masse von Produktionskräften; andererseits durch die Eroberung neuer Märkte und die gründlichere Ausbeutung der alten Märkte. Wodurch also? Dadurch, dass sie allseitigere und gewaltigere Krisen vorbereitet und die Mittel, den Krisen vorzubeugen, vermindert.« Karl Marx / Friedrich Engels, Manifest der Kommunistischen Partei, (Werbetext zum Hermann-Lueer Buch "Große Depression 2.0: Argumente gegen den Kapitalismus")

    "Solange der Zweck, Geld zu verdienen, die Wirtschaftsordnung bestimmt, ist das Resultat, dass nur das zahlungsfähige Bedürfnis zählt, unausweichlich. Lebensmittelüberschüsse und Welthunger sind in der Marktwirtschaft kein Widerspruch!" Rezension von Klaus Hecker zum Hermann-Lueer-Buch: "Warum hungern Menschen [auch] in einer reichen Welt?" (untergrund-blättle.ch)

    (Vorläufige Faßung, Letzte Änderung: 03.02.2024, © Georg Sagittarius)

    1) Fazit: a) Jeder, der etwas nachdenkt (oder nicht ;-), spürt, v.a. wenn er aus seiner "Komfortzone" auf harten Betonboden oder in stürmisches "Tiefwasser" fällt, daß eine Menge sehr "faul ist im Staate Dänemark", zumindest in seinem kapitalistischen Teil! Mir fällt bei diesen Themen immer der Frosch im Kochtopf ein, der angeblich  sitzenbleibt, wenn man sein Wasser langsam aufheizt und der sofort rausspringen würde, wenn man ihn in heißes Wasser werfen würde, ihn also schlagartig erhitzt (verbrüht, tötet)! Sollte uns das zu denken geben? Wir meinen....!

    b) Lueer ist ein "links"-gerichteter, Kapitalismus-kritischer Denker, Weltverbeßerer & Humanist mit analytischen Fähigkeiten! Seine & ähnlicher Autoren Aufforderung zum sehr kritischen Mit- & Selberdenken & -handeln (!) im Sinne einer Verhinderung des totalen gesellschaftlichen Kollapses (Untergang, Totalauslöschung) sowie echter Welt- & Gesellschaftsverbeßerung (neue Gesellschaftsform!) ist für echte Westdeutsche so aktuell & notwendig (!) wie seit ca. 70 Jahren nicht mehr, für echte Ossis ist dieser Wert beträchtlich reduziert, was ihr Vorteil sein sollte/könnte ;-) !

    c) Lueer & seine Bücher reihen sich ein in die schnell immer länger gewordene & werdende Reihe lesenswerter, Gesellschaften-kritischer Literatur bezüglich Neoliberalismus (tödlich!), beängstigend schnell zunehmenden Negativ-Konformismus (ähnlich wie im 3. Reich der Nazis), Negativ-NGOs (Soros, Bertelsmann...), Selbstzerstörung, Entdemokmratisierung, 3. Weltkrieg, Totalisierung (Diktaturen) westlicher Länder usw.. Hier ist besonders & als sehr lesenswert & erkenntnisreich zu erwähnen (siehe unten bei "angehängte" Bücher):

    c1) Rainer Mausfeld: "Warum schweigen die Lämmer" (youtube)
    c2) Alex Demirovic & Frank Böckelmann: "Netzwerk der Macht – Bertelsmann [Negativ-NGO!]- Der medial-politische Komplex aus Gütersloh": Ein sehr beachtenswertes Werk zu Negativ-NGOs, EU-Atombomben-Militär-Diktatur, Totalitarismus, bevorstehender Welt- & Bürgerkrieg(e)
    c3) Collin McMahon"George SorosKrieg - Wie die Open Society Foundations [OSFs sind Negativ-NGOs!] die Welt an den Rand des Dritten Weltkriegs gebracht haben"!

    2) Kritik
    a) Kein Bezug auf GEIST-ige Literatur & Absolute Wahrheiten (= WAHRHEITEN)!
    Eine wahre, unverfälschte Information & Kenntnis sowie ein (halbwegs) echtes Verständnis der gesellschaftlichen Verhältnisse & sehr kritischen Zukunftsentwicklungen (2024-26, 2026-33 m.E. = "Die letzten sieben Jahre der Erde"! ) mit extremen, nie dagewesenen Ereignißen, Zuständen & Katastrophen ergibt sich meist nur aus der intensiven Beschäftigung mit den sehr umfangreichen  nachbiblischen Warnungen, Mitteilungen, Erläuterungen & Prophezeiungen des "Ersten, Unbewegten Bewegers"!

    Primärliteratur-seitig sind das v.a. die Druckwerke von Jakob Lorber, Bertha Dudde & Max Seltmann, Jakob Böhme, Emanuel Swedenborg!
    Sekundärliteratur-seitig v.a. die von Kurt Eggenstein, Franz Deml, M. Kahir, Gerd Gutemann, Walter Lutz!

    Der 100-%-Wahrheitsgehalt der Ersteren (bis auf Druckfehler u,Ä,) ergibt sich aus der Tatsache, daß der BEWEGER außerhalb von Raum & Zeit "steht"! Der kosmische "Urknall" führte laut etablierter Theorie bzw. "erleuchteter" Wissenschafter wie Dürr nicht (nur) zu einer Ausdehnung von Materie im Raum, sondern der Raum begann Seine Existenz im Nullpunkt durch Ausdehnung! Siehe Hans-Peter Dürr: "Gott, der Mensch und die Wissenschaft" (langelieder.de). Nicht "am Anfang", sondern " "Im Anfang war das (absolute) WORT, und das WORT war bei dem Ersten, Unbewegten Beweger...!

    b) Zu richtigen & wahrern Erkenntnissen & Einsichten & aus daraus abgeleiteten guten & besten Handlungen & Handlungsoptionen kann kommen; wer z.B.

    b1) seinem Herzverstand beständig ausbildet & ihm, der sehr leisen STIMME des allwißenden (!) GEISTES den Vortritt vor dem rationalen, intellektuellen Kopfverstand läßt, oder, noch beßer, den Kopf miterleuchtet!

    b2) die einzigartigen Mitteilungen des BEWEGERS demütig liest und/oder ihn um gute Einsichten bittet!

    b3) die trinäre Struktur des Menschen bzw. den 3-fachen Menschen des Menschen (an)erkennt: Leib (Materie), Seele (ätherisch!), reiner, nicht wesender Geist = GEIST: Sehr förderungs- & entwicklungsbedürftiges GEIST-Fünklein ("Gottesfunke" als embryonaler GEIST-MENSCH!) im immateriellen "Teil" unserer Herzen! Nicht im Kopf!)
    Wer nur die "Borke", d.h. den notwendigerweise Tod- & Auflösung-geweihter materiellen Leib) des Menschen als den ganzen Menschen betrachtet, kann weder des Menschen Eigenschaften & Fähigkeiten noch seine wahre Bestimmung erkennen oder an diese glauben!

    c) "Warum regiert das Geld die Welt?" Sein Schlußsatz sollte zum Nachdenken anregen, ist aber auch bei sehr vielen Autoren beliebter typischer bewußter oder unbewußter Fehler! Nichtpersonen (unbelebte Objekte) zu personalisieren ist zwar sehr populär & prakmatisch, aber inhaltlich natürlich völlig falsch, oft unangebracht, ist mehr oder weniger eine (unbewußte?) Lüge und lenkt gerade bei Negativitäten den Focus von Verursachen bzw. schuldigen weg auf Unschuldiges!

    3) Hilfreiches
    a) Video: "Argumente gegen die Liebe zur Nation - Ein Vortrag von Hermann Lueer" (youtube)
    b) Rezensionen zu anderen Büchern von Hermann Lueer: siehe Punkt 5)

    4) Rezensionen & Leser-Meinungen
    a) dekrile "Eine Frage, die es in sich hat", 12. September 2013, bei amazon.de: 5,0 von 5 Sternen:
    "Wie soll eigentlich die Alternative zum Kapitalismus aussehen?" - Zunächst weist der Autor die Frage zurück! Denn sie sei meistens nicht ernst gemeint. Das ist in der Tat auch meine Erfahrung. Der Frager will meist nicht wirklich wissen, wie eine nachkapitalistische Gesellschaft ausehen soll, sondern will den Kapitalismuskritiker blamieren: "Markt, Geld und Kapital gehören eben zur Wirtschaft, basta. Etwas anderes ist gar nicht praktikabel." Das ist in der Regel die Botschaft. - Der Autor hat recht, wenn er im ersten Kapitel davor warnt, auf die Frage derart reinzufallen.

    Im weiteren Verlauf des Buches widmet er sich dann aber dem seltenen Fall, dass die Frage doch ernst gemeint ist. Das Buch richtet sich also an Leute, die sich ernsthaft mit der Kritik des Kapitalismus auseinandersetzen. Und die jetzt einmal überlegen wollen, wie eine Gesellschaft aussehen müsste, in der die Wirtschaft ohne Markt, Geld und Kapital organisiert wird - nämlich: durch die Produzenten selbst, ohne Privateigentum und ohne politische Gewalt. Dem Autor geht es dabei nicht darum, einfach mal eine Utopie auszupinseln, sondern darum, die Grundzüge seiner Kapitalismuskritik klarzulegen und dann zu zeigen, wie aus dieser Kritik quasi automatisch die Blaupause der neuen Gesellschaft hervorgeht.
    Wie der Autor dies entwickelt, ist sehr spannend und allemal lesenswert für jeden, der selbst Argumente gegen den Kapitalismus parat hat und für eine Debatte unter Kritikern aufgeschlossen ist.
    Man erhält dabei unter anderem eine ausführliche Kritik des "Realen Sozialismus" und auch eine Kritik des kapitalistischen Freiheitsbegriffs. Auch das ist ein spannendes Kapitel: Wie passen Freiheit, Gleichheit und Kapital zusammen? Da erscheinen die sogenannten Menschenrechte tatsächlich in einem eher unsympathischen Licht!
    Insgesamt will der Autor den Marxschen Ausspruch konkretisieren, der da lautet: "Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen." - Was müsste das konkret bedeuten? Wie organisiert man das?
    Auf alle Fälle lesenswert für kapitalismuskritische Linke.

    5) Rezensionen zu anderen Büchern von Hermann Lueer
    a) Klaus Hecker zum Hermann-Lueer-Buch: "Warum hungern Menschen [auch] in einer reichen Welt?" Red & Black Books 2020. 239 S.:
    "Die Frage nach der Alternative zu diesen Errungenschaften der Marktwirtschaft beginnt daher mit der Kritik der politisch gewollten Wirtschaftsordnung. Solange der Zweck, Geld zu verdienen, die Wirtschaftsordnung bestimmt, ist das Resultat, dass nur das zahlungsfähige Bedürfnis zählt, unausweichlich. Lebensmittelüberschüsse und Welthunger sind in der Marktwirtschaft kein Widerspruch.

    Man kann die tieferliegende Ursache von Hunger in einer reichen Welt nicht beseitigen, so Hermann Lueers Argumentation, wenn man die Marktwirtschaft erhalten will. Da helfen auch keine wohlgemeinten Benefizkonzerte für die Hungernden und der allgemein verbreitete Konsens, dass geholfen werden müsste. Almosen, Lebensmittelbanken und Hilfe zur Selbsthilfe bleiben die einzigen Angebote, die marktwirtschaftlich verträglich sind. Hilfe zur Selbsthilfe als Verpflichtung, in der Konkurrenz der auf den Arbeits- und Warenmärkten erneut sein Glück zu versuchen, obwohl diese Konkurrenz gerade der Ausgangspunkt für die eigene Notlage war."

    6) Zitate aus dem Rezensionsbuch
    S. 8-9: "Wer in Bezug auf die vorgetragene Kapitalismuskritik fragt, was denn die Alternative sei, der tut so, als ob die praktischen Konsequenzen der mit der Erklärung des Kapitalismus gelieferten Kritik noch ganz im Dunkeln lägen. Das ist aber nicht der Fall. Jeder bestimmten Kritik ist bereits anzusehen, auf welche Alternative sie hinauswill. Die ernsthafte Beschäftigung mit der Alternative unterstellt daher zunächst die· Einigkeit in der Kritik. Im vorliegenden Buch geht es entsprechend nicht darum, eine Utopie einer besseren Gesellschaft zu entwerfen, sondern aus der Kritik am Kapitalismus die Grundprinzipien einer Ökonomie jenseits vom Kapitalismus abzuleiten. Kritik und Alterna
    tive werden so zusammengebracht: Es gilt, die Kritik an Eigentum, Ware, Geld und Kapital auf ihre Richtigkeit hin zu überprüfen und die Grundprinzipien einer Welt jenseits von Eigentum, Ware, Geld und Kapital auf ihren korrekten Bezug zur Kritik zu hinterfragen. Die Frage der
    Machbarkeit erledigt sich dabei von selbst."

    "Altersarmut, Kinderarmut, Einschnitte im Bildungswesen wie bei der medizinischen Versorgung - nicht nur in den sogenannten Entwicklungsländern, sondern auch in den erfolgreichen Industrienationen - sowie die Tatsache, dass weltweit mehr als eine Milliarde Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser in bitterer Armut und unter elenden Arbeitsbedingungen dahinvegetieren und täglich 100.000 Menschen an den Folgen von Unterernährung sterben, findet niemand gut. Eine allgemeine Kritik an den bestehen den Verhältnissen ist daher leicht zu haben. Dementsprechend fehlt es auch nicht an wohlgemeinten Vorschlägen, wie eine Alternative zum real existierenden Kapitalismus aussehen könnte. Die Befürworter freier Marktkräfte geißeln den Wohlfahrtsstaat und die übertriebenen bürokratischen Vorschriften wie Umweltschutz, Lebensmittelgesetze, Bauordnungen, Mindestlöhne, Kündigungsschutz etc., denn das schade der Funktionsfähigkeit der Märkte und damit dem Wohle aller. Von gewerkschaftlicher Seite und aus Kreisen der Linken werden stärkere staatliche Reglementierungen, soziale Gerechtigkeit sowie soziale Verantwortung statt Profitgier und Gewinnmaximierung als bessere Alternative vorgetragen. So gibt es endlose Debatten über vermeintliche Gerechtigkeiten und Ungerechtigkeiten, ohne sich darüber zu einigen, warum es denn so ist, wie es ist."

    Fehler in der Erklärung der Ursache einer störenden Wirkung setzen sich gewöhnlich in einem falschen Lösungsvorschlag fort. Entsprechendes gilt für die Vorstellung einer besseren Alternative zu einem falsch erklärten Gegenstand. Jede Alternative zur kapitalistischen Wirklichkeit ist daher nur so gut wie die ihr zugrundeliegende Erklärung der kapitalistischen Produktionsverhältnisse, zu denen sie eine Alternative sein soll. Statt der idealistischen Frage nachzugehen, wie Marktwirtschaft zum Wohlstand für alle beitragen könnte, soll in Folgendem deshalb zunächst geklärt werden, welche Zwecke das kapitalistische Produktionsverhältnis bestimmen bzw. was Begriff und Gesetzmäßigkeiten seiner ökonomischen Formen Eigentum, Ware, Geld und Kapital sind. Von der Beantwortung dieser Frage hängt ab, ob man sich auf die Seite der Befürworter des Kapitalismus stellt oder auf die Seite derer, die, anstatt mehr oder weniger Regulierung des Kapitalismus zu fordern, für seine Abschaffung kämpfen."

    7) "Warum hungern Menschen in einer reichen Welt?: Argumente gegen die Marktwirtschaft (Kapitalismuskritik und die Frage nach der Alternative)"
    Werbetext amazon.de: "Die vorherrschende Wirtschaftsordnung der westlichen Wertegemeinschaft sorgt täglich mit der Gewährung des Rechts, Produktionsmittel zu privatisieren, für die Sachzwänge, aufgrund derer für die Verlierer der Konkurrenz außer »Hilfe zur Selbsthilfe« beim besten Willen nichts zu machen ist. Welthunger, kein Zugang zu sauberem Wasser, bittere Armut und elende Arbeitsbedingungen sind trotz der Wunder der Technik des 21. Jahrhunderts zur Normalität der globalisierten Marktwirtschaft geworden. Nicht nur in den sogenannten Entwicklungsländern, sondern auch innerhalb der erfolgreichen Industrienationen zeugen Altersarmut, Kinderarmut, Einschnitte im Bildungswesen wie bei der medizinischen Versorgung von der wachsenden Diskrepanz zwischen dem, was als Wohlstand der Nation im Bruttosozialprodukt bilanziert und als Pro-Kopf-Einkommen umgerechnet wird und dem, was die Mehrheit der Bevölkerung davon hat. Die Frage nach der Alternative zu diesen Errungenschaften der Marktwirtschaft beginnt mit der Kritik der politisch gewollten Wirtschaftsordnung.Der Klassiker dieser kritischen Analyse – »Das Kapital« von Karl Marx – bekommt hierbei unweigerlich eine Renaissance. Der Mann hatte einfach Recht!


  15. Cover des Buches Die Kinder von Holderness (ISBN: 9783570206058)
    Joan Aiken

    Die Kinder von Holderness

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Günter-ChristianMöller

    Isa Twite lebt bei ihrer Schwester Penny im tiefsten Wald fern von jeglicher Zivilisation. Eines Tages wird ein völlig erschöpfter Mann von Wölfen zu ihrer Hütte gejagt. Er ist Isas Onkel und auf der Suche nach seinem Sohn Arun. Der Junge ist von zu Hause weggelaufen und soll angeblich in London sein. Kurz bevor der Mann entkräftet stirbt, bittet er Isa, Arun zu suchen. Gegen den Willen von Penny beschließt Isa ihren Cousin zu finden. Doch der Junge scheint spurlos verschwunden zu sein, genauso wie die meisten anderen Kinder in London auch. Dann erfährt Isa von dem geheimnisvollen Spielland-Express, der angeblich einmal im Monat in ein Kinderparadies fährt.

     

    Isa ist eine starke Persönlichkeit mit viel Fantasie. Sie verzweifelt auch in scheinbar aussichtslosen Situationen nicht. Nicht alles zu Glauben, was Erwachsene ihr erzählen, ist ein Grundsatz in ihrem Leben. Risiken und Gefahren geht sie nicht aus dem Weg. Sie hat eine sichere Intuition, sich dann richtig zu verhalten. Doch vor allem hat sie ein großes Herz voller Menschlichkeit und Gefühl.

     

    Als ich das Buch vor fast zwanzig Jahren das erste Mal las, wusste ich noch nicht, dass der Spielland-Express vielleicht der Vorläufer für den Hogwarts-Express werden würde. Nur, dass er nicht von Bahnsteig neundreiviertel abfährt, sondern hinter einer verborgenen Luke bei einem abgebrannten alten Fabrikgebäude.

    Auch die ‚Gedankenwellen‘ anderer Kinder in diesem Buch waren vielleicht schon Vorläufer der Kopfschmerzen in der magischen Welt des Harry Potter. Jedenfalls ist die Fantasie von Joan Aiken eine große Bereicherung der Kinderliteratur, ohne die später geborene Zauberwelten vielleicht nie entstanden wären.

  16. Cover des Buches Vertraute Welt (ISBN: 9783958903036)
    Hwang Sok-yong

    Vertraute Welt

     (40)
    Aktuelle Rezension von: wanderer-of-words

    Der Autor verwendet im Buch keine Namen, alle Protagonisten werden mit ihren Spitznamen bezeichnet. So erleben wir, wie Glupschaug mit seiner Mutter (die ebenfalls namenslos bleibt) von den Bergslums zur Blumeninsel übersiedelt und sich den Müllsammlern anschließt. Die Mutter findet schnell einen neuen Lebenspartner und Glupschaug erhält einen jüngeren Stiefbruder namens Glatzfleck. Ihr Leben ist nicht leicht, die Kinder haben zwar die Möglichkeit zur Schule zu gehen, aber da sich die Erwachsenen nicht wirklich darum kümmern was der Nachwuchs treibt wird die meiste Zeit geschwänzt. 

    Die Themen Müll und Wegwerfgesellschaft sind sehr aktuell, wir leben in einer Zeit, wo massenweise Lebensmittel verschwendet werden und fast grenzenlos Müll produziert wird. Vieles das noch repariert oder wiederverwendet werden könnte landet auf dem Müll, oft ist es einfacher und bequemer Neues zu kaufen als Altes zu verwerten. Hwang Sok-yong beschreibt das Leben auf der Müllkippe sehr greifbar, man hat die ärmlichen Hütten, das tägliche Wühlen im Dreck und den Schmutz und den Gestank vor Augen. Trotzdem hatte ich an manchen Stellen das Gefühl nicht zu verstehen, was er mit einer Szene eigentlich vermitteln will. 

    Es gibt auch ein paar übersinnliche Elemente, die für mich nicht wirklich in die Geschichte passen wollten und sich für mich daher etwas seltsam anfühlten. 

    Auch der Spannungsbogen ist nicht durchgängig vorhanden. Vor allem in der Mitte gibt es größere Durchhänger, wo die Geschichte nur noch vor sich hinplätschert und ich mich irgendwann auch zum Weiterlesen zwingen musste. Gerne hätte ich gesagt, dass das Ende dafür entschädigt hat, doch das war nur zum Teil der Fall. Insgesamt lässt mich das Buch damit zwiegespalten zurück. Einerseits ist es eine sehr eindringliche Geschichte, über deren Inhalt und die Protagonisten ich noch lange nachgedacht habe, andererseits hat das Buch mich im Mittelteil fast verloren. 

    Fazit:
    Das Buch hatte ich schon eine Weile auf dem Wunschzettel und auch recht hohe Erwartungen an die Geschichte. Nicht alle meine Erwartungen konnten erfüllt werden, dennoch hat es mich zum Nachdenken angeregt wie oft man doch etwas wegwirft das eigentlich noch „gut“ ist.

  17. Cover des Buches Leben im Teufelskreis (ISBN: 9783942822466)
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