Bücher mit dem Tag "kindergarten"
349 Bücher
- Karsten Dusse
Achtsam morden
(820)Aktuelle Rezension von: Lassmallesen_chrisEin wirklich gelungenes Buch, das alles mitbringt, was ich mag. Eine schöne Prise Humor, herrlich bissige Dialoge und Spannung, auch wenn es jetzt nicht ganz so viele Plot-Twists gibt wie in einem klassischen Krimi/Thriller. Dazu lernt man noch etwas über Achtsamkeit, wenn man sich an den theoretischen Teil, der jedem Kapitel vorangestellt ist, hält und nicht auf die Anwendung des Protagonisten achtet. 😹
Etwas verwirrend fand ich zunächst die relativ vielen russischen Namen, so dauerte es bei mir etwas, bis ich die Figurenkonstellation im Gangstermilieu ganz verinnerlicht hatte (z.B. Igor vs. Boris). Gut war, dass die Figuren im Verlauf der Handlung immer wieder ganz beiläufig eingeordnet wurden und auch noch mal die wichtigsten Handlungselemente der letzten Seiten zusammengefasst wurden, so war man dann immer auf der sicheren Seite.
Klar, realistisch geschildert ist die Handlung natürlich nicht, aber eben ungemein komisch, ohne jetzt in den Klamauk abzudriften. Besonders köstlich fand ich die Situation im Kindergarten, wie die ganzen Kleinkriminellen auf den Mini-Stühlen saßen und sich daraus die eine oder andere witzige Situation ergab. Insgesamt flog man förmlich durch die 414 Seiten – normal lese ich ja deutlich dünnere Bücher. - Robert Scheer
Pici: Erinnerungen an die Ghettos Carei und Satu Mare und die Konzentrationslager Auschwitz, Walldorf und Ravensbrück
(42)Aktuelle Rezension von: pardenEIN PERSÖNLICHES MAHNMAL...
Robert Scheer liebte seine Großmutter. Dies ist an und für sich nichts Besonderes, doch eigentlich ist es ein Wunder, dass es den Autor überhaupt gibt. Denn eigentlich hätte seine Großmutter Pici nicht überleben, nicht heiraten und keine Familie gründen dürfen. Denn dies war der Plan von Hitler und seinen Schergen. Doch als einzige ihrer weitverzweigten jüdischen Familie überlebte Pici ("die Kleine") seinerzeit die Gräuel des Holocaust.
"Die Weisen sagen, das Ziel des Lebens sei das Leben selbst. Dem folgend habe ich das Ziel erreicht. Denn ich lebe noch." (S. 56)
Zum 90. Geburtstag seiner Großmutter beschloss Robert Scheer, diese nach ihren Erlebnissen zu befragen, damit ihr Zeugnis bewahrt bleibt. Und wo Pici jahrzehntelang geschwiegen hat, öffnete sie sich ihrem Enkel gegenüber und gab Auskunft über helle und dunkle Jahre ihrer Vergangenheit.
Die ersten zwei Drittel des Buches erzählen von Picis Familie und ihrer Kindheit in Rumänien. Dort wohnte die Familie ungarischer Juden und lebte vom Holzhandel des Vaters. Arm, kinderreich, aber zufrieden, so wie viele andere Menschen der kleinen rumänischen Stadt auch. Als etwas langatmig habe ich diese Schilderungen zeitweise empfunden, aber andererseits als durchaus legitim - holte sich Pici auf diese Art noch einmal alle Mitglieder iher großen Familie in ihre Erinnerung zurück, alle in den Jahren des Holocaust ums Leben gekommen.
Die schlimmen Erlebnisse Picis nach dem Verlust ihrer Heimat in den 40er Jahren nach der Machtergreifung Hitlers nehmen entsprechend etwa ein Drittel des Buches ein. Die Vertreibung ihrer Familie aus der kleinen rumänischen Stadt, die Erfahrungen im Ghetto, die Deportationen in verschiedene Konzentrationslager, die Kälte, die Hitze, der Hunger, die Unmenschlichkeit, die Angst, die Krankheiten, das Trauma, der Tod - Dinge, über die es sicher auch nach 70 Jahren noch schwerfallen dürfte zu sprechen.
Was mich bei der Lektüre verblüffte, waren die großen Erinnerungslücken Picis, die viele schreckliche Erlebnisse und Details ausgeblendet zu haben scheint.
"Und auch für die folgenden Zeiten gibt es solche kleinen Momente, die völlig in meinem Gedächtnis fehlen, aber nicht so, dass ich sie nach Jahren vergessen hatte, sondern so, als hätten sie nichts mit mir zu tun gehabt. Vielleicht, weil mein Verstand dies alles nicht nachvollziehen konnte und von sich wegschob..." (S. 90)
Entsprechend rudimentär erscheinen denn auch teilweise die Erinnerungen, Spotlights der Schrecken, wobei die Schilderungen selbst nahezu nüchtern erscheinen. Dennoch kommt das Grauen beim Leser an, die Bilder lassen sich ncht verdrängen, die Unfassbarkeit der Erinnerungen bricht sich Bahn. Zahlreiche in den Text integrierte Fotos (viele aus dem Privatbesitz des Autors) unterstreichen das Geschriebene, geben dem Erzählten ein Gesicht und verankern das Grauen in der Realität.
Der Schreibstil ist einfach, erinnert zeitweise an einen ungeübten Schulaufsatz. Doch vieles ist in wörtlicher Rede wiedergegeben und dokumentiert so eher das Gespräch zwischen dem Enkel und seiner Großmutter Pici als dass es literarisch aufgearbeitet ist. Dieses Stilmittel der wörtlichen Rede unterstreicht in meinen Augen die Authentizität der Erzählung.
Neben den bereits erwähnten Fotos gibt es - vor allem in dem vielseitigen Anhang - auch zahlreiche Kopien von alten Briefen, Dokumenten und Listen, die die Erinnerungen Picis in Raum und Zeit des Holocaust verankern. Hier hätte ich mir eine bessere Qualität der Darstellung gewünscht, denn viele der genannten Quellen waren durch eine blasse und verschwommene Kopie für mich tatsächlich kaum leserlich, was ich wirklich bedauerlich fand.
Robert Scheer hat mit diesem Buch nicht nur seiner geliebten Großmutter ein Denkmal gesetzt, sondern mit Picis Erinnerungen auch ein persönliches Mahnmal geschaffen. Ein Buch 'Gegen das Vergessen', das sehr persönliche Einblicke gewährt.
© Parden - Sarah Saxx
Harte Schale, weiches Herz
(56)Aktuelle Rezension von: Janas.BookloveInhalt:
Maya Hunter traut ihren Augen nicht, als vier Jahre nach einem unvergesslichen One-Night-Stand der gut aussehende Ryan Hawthorne wieder vor ihr steht. Denn eigentlich hatte sie gedacht, dass sie den Navy SEAL nie wiedersehen würde – schon gar nicht als Praktikant in ihrer Kindergartenklasse.
Doch Ryan ist nicht mehr der Mann von damals. Seine schroffe, abweisende Art verunsichert und verletzt Maya, auch wenn sich ihre Gefühle für ihn nicht ändern wollen. Werden Maya und Ryan zu dem Zauber jener Nacht zurückfinden, oder sind die Schatten, die Ryans Vergangenheit auf die Beziehung wirft, zu undurchdringlich?
Meine Meinung:
„Harte Schale, weiches Herz“ von Sarah Saxx ist mein erstes Buch der Autorin. Der Klappentext, aber auch das schöne Cover haben mich direkt angesprochen.
Man kann dieses Buch unabhängig von den anderen Teilen dieser Reihe lesen, da jedes Band in sich abgeschlossen ist. Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptprotagonisten Maya und Ryan erzählt, was mir sehr gut gefallen hat. Ich bin ein großer Fan von Perspektivenwechsel, da man so alles besser nachvollziehen kann.
Sowohl Maya, als auch Ryan waren vom ersten Moment an sehr sympathisch. Insbesondere die verrückte Art von Maya hat mich oft zum Schmunzeln gebracht. Ein Fan der 70er, die reden kann wie ein Wasserfall. Es gab außerdem viele Stellen, die mich zum Lachen gebracht haben. Auch Ryan ist ein Typ zum Verlieben – kein Bad-Boy, sondern vielmehr der sensible und charmante Freund, der in einer Militärfamilie aufgewachsen ist.
Was mir persönlich am besten am Buch gefallen hat, ist dass man zuerst die Vergangenheit bzw. deren erstes Treffen erleben kann. Direkt danach gibt es den Zeitsprung von 4 Jahren, von denen der Leser erst im Nachhinein etwas erfährt. So wurde man auch ein wenig überrascht, denn beide haben sich in dem Zeitraum verändert und sind anders als 4 Jahre zuvor.
Ich finde es schade, dass die Geschichte von Maya und Ryan so schnell vorbei ging. „Harte Schale, weiches Herz“ bekommt 5/5 Sterne von mir und ich kann es euch auf jeden Fall empfehlen! Ich hatte schöne Lesestunden und konnte das Buch überhaupt nicht aus der Hand legen. Der Schreibstil der Autorin ist richtig toll. Sarah Saxx hat einen wirklich sehr angenehmen Schreibstil, sodass sich das Buch mit einer Leichtigkeit lesen lässt. Außerdem ist das Buch sehr fesselnd geschrieben. Schon von der ersten Seite an hat mich das Ganze gepackt und ich habe bis zum Schluss mitgefiebert.
„Harte Schale, weiches Herz“ war mein erstes, aber definitiv nicht mein letztes Buch der Autorin Sarah Saxx. Lest es, ihr werdet es nicht bereuen! - Kerstin Gier
Die Mütter-Mafia
(1.359)Aktuelle Rezension von: Maza_e_KeqeDas Buch beginnt mit einer Sammlung von (hoffentlich fiktiven) Foren-Einträgen einer Nachbarschafts-Gruppe, in der sich gegenseitig beleidigt, angefeindet und Lebenseinstellungen und -entscheidungen in Frage gestellt wird/werden. Das hat mich persönlich schon gestresst und geärgert. In meinem Privatleben möchte ich so etwas nicht haben und auch nicht darüber lesen.
Wer sich über die Dramen anderer amüsieren kann, wird mit dem Buch möglicherweise vergnügliche Lesestunden verbringen. Ich möchte es nicht, daher habe ich nach Seite 17 aufs Weiterlesen verzichtet.
- Lucie Marshall
Auf High Heels in den Kreißsaal
(28)Aktuelle Rezension von: ZwergenzimmerchenAls Lucie 37 Jahre alt ist, trifft sie auf eine junge schwangere Kollegin und hat plötzlich nur noch einen großen Wunsch: endlich ein Baby bekommen.
50 Wochen und 6 Tage später ist es endlich soweit: mitten in der Nacht macht sie einen positiven Schwangerschaftstest. Und so beginnt die Reise der Schwangerschaft. Der Nestbautrieb packt sie völlig und dazu muss sie sich noch Horrorgeschichte von fremden Leute über Geburten anhören. Nach 34 Wochen Schwangerschaft kommt ihr Sohn Sam dann zur Welt und sie müssen noch eine schreckliche Zeit im Krankenhaus erleben.
Nach dem Horrortrip der Geburt beginnt ein völlig neues Leben für Lucie und ihren Mann Marc. Lucie fühlt sich am Anfang noch super und freut sich über ihre wachen Nächte, denn so kann sie endlich mal in Ruhe Bücher lesen. Kurze Zeit später holt sie die Wahrheit aber ein, denn ihre Kaiserschnittnarbe entzündet sich. Nun muss sie alles etwas langsamer angehen.
Neben körperliche Problemen kommen nun auch ganz andere Fragen auf sie zu: lässt sie ihr Kind impfen oder nicht? Egal wie man es macht, man macht es natürlich falsch. Auch andere Themen beschäftigen Lucie: Pekip, Sex nach der Schwangerschaft, Stillen, Stilldemenz und andere Sachen, die eben dazu gehören.
"Stillnebel - zauberhafter, leicht verwirrender, manchmal aber auch sehr unterhaltsamer Zustand für alle Beteiligten, der immens gute Geschichten für die Nachwelt liefert."
Nach einem Umzug von Berlin nach München lernt sie auch andere Mütter kennen und Mütter unter sich können manchmal auch ganz gemein sein. Das Stichwort 'Mommywars' kennen viele von uns Müttern.
Nach einer Zeit geht es für die Familie aber auch wieder zurück nach Berlin. Endlich wieder in der alten Heimat sein denkt sich Lucie, bis sie merkt, dass das Leben mit Kind eben doch ganz anders ist, als es vorher ohne Kind war. In Berlin geht dann auch die Schlacht um einen Kitaplatz los und auch das Ungleichgewicht zwischen Mann und Frau mit Kind stört sie ganz ungemein. Warum werden Männer gelobt, wenn sie von einem wichtigen Geschäftstermin weg müssen wegen dem Kind und warum werden Frauen dafür missachtet?
Lucie Marshall muss sich mit vielen neuen Dingen auseinander setzen, denn mit einem Kind wird das Leben ganz schön auf den Kopf gestellt.
Das Buch ist in 3 Teile aufgeteilt. Teil 1 beschäftigt sich mit dem Kinderwunsch und der Schwangerschaft. Teil 2 handelt vom ersten Elternjahr und Teil 3 vom 2. Jahr als Eltern. Über jedem Kapitel wird genau gezeigt zu welcher Zeit das Buch spielt, z.B. 27. April, 5 Monate. Lucie erzählt die ganze Geschichte aus ihrer Perspektive.
Dieses Buch ist einfach genial und ich bin wirklich sehr begeistert davon. Fragt meinen Mann, denn ich saß lachend mit Tränen auf der Couch und er hat mich nur ungläubig angestarrt. Aber wenn Lucie dem Postboten mit offenem Still-BH die Tür öffnet, dann kann ich das einfach nicht überlesen. Und nicht nur an dieser Stelle musste ich Tränen lachen. Es spricht mir so aus der Seele und viele Situationen kommen mir sehr bekannt vor. Für mich ist dieses Buch so lebensnah und doch komplett verrückt. Manchmal dachte ich nur, dass Lucie über mein Leben schreibt.
- Nicholas Sparks
Mein Weg zu dir
(729)Aktuelle Rezension von: SchiggyIch konnte es nicht aus der Hand legen. Herzzerreißende, spannende Geschichte, die von der ersten großen Liebe handelt, immer wieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart springt, interessante Charaktere und einen gelungenen Plottwist aufweist und den/die Leser:in richtig mitfühlen lässt. Für mich einer seiner besten Romane.
- Kerstin Gier
Die Patin
(979)Aktuelle Rezension von: RamonaFroeseIch fand das Buch absolut toll. Klar ist es an einigen Stellen sehr traurig gerade da wo Mimi ihr Baby verliert und daran die Ehe zu zerbrechen droht.
Dennoch gibt es auch sehr sehr viele lustige Situationen rund um Constanze, Mimik, Anne und Trudi.
Constanze scheint der Dreh und Angelpunkt der Gruppe zu sein was ihr ein eigenes Leben recht schwierig macht und dann sind da ja noch ihre Kinder ihr neuer Freund und seine Tochter Emely.
Ich sag ja das Chaospur in dieser Truppe, aber was das alles gemeinsam hat ist das diese Frauen zusammen halten wie Pech und Schwefel.
- Kyra Groh
Fake Dates and Fireworks
(401)Aktuelle Rezension von: Bookie_feverIn Fake Dates in Fireworks hab ich so viele Emotionen erlebt. Von wütend bis oh wie süß und geht gar nicht. Und damit meine ich nicht das Buch, sondern das Verhalten eines bestimmten Charakters.
Wir lernen den Unterschied zwischen einer gesunden Beziehung zu einer toxischen kennen. Raphael bezeichne ich gerne als Green flag. Er ist nett, verständnisvoll und witzig. Zudem ist er kein Unbekannter für Becca. Nils hingegen? Da spare ich mir die Worte, denn er ist das genaue Gegenteil. Was er abzieht, ist unterste Schublade. Ich sag bloß ein Stichwort: Gaslighting! 😡
Umso schöner fand ich den Verlauf der Geschichte und wie sie gestaltet wurde, denn wir bekommen Kapitel sowohl aus Vergangenheit als auch der Gegenwart, wodurch wir uns mehr in die Situation hineinversetzen können. Dazu lieben wir ja sowieso das Trope: Fake Dating! 😏
Ich habe das Buch geliebt, es war witzig, süß, zum davon werfen (!) und empfehle es daher weiter, einzig das Ende hätte ein bisschen mehr sein können, aber das ist manchmal ebenso.
PS: Nils Verlobte ist so eine Liebe, sie tat mir ebenfalls leid. 🥹
- Karsten Dusse
Das Kind in mir will achtsam morden
(297)Aktuelle Rezension von: RobsiFakten zum Buch
Autor: Karsten DusseVerlag: Heyne
Seitenzahl: 480 Seiten
Klappentext
Björn Diemel hat die Prinzipien der Achtsamkeit erlernt, und mit ihrer Hilfe sein Leben verbessert. Er hat den stressigen Job gekündigt und sich selbstständig gemacht. Er verbringt mehr Zeit mit seiner Tochter und streitet sich in der Regel liebevoller mit seiner Frau. Ach ja, und nebenbei führt er noch ganz entspannt zwei Mafia-Clans, weil er den Chef des einen ermordet und den des anderen im Keller eines Kindergartens eingekerkert hat. Warum nur kann Björn das alles nicht genießen? Warum verliert er ständig die Beherrschung? Hat er das Morden einfach satt? Ganz so einfach ist es nicht. Sein Therapeut Joschka Breitner bringt ihn endlich auf die richtige Spur: Es liegt an Björns innerem Kind!Meine Meinung
Es handelt sich hier um Band 2 einer fünfteiligen Reihe. Den ersten Band habe ich nicht gelesen, sondern lediglich die Serie geschaut. Das führte dazu, dass ich beim Lesen des Buches ständig Tom Schillings Stimme im Kopf hatte und ich mir die Figuren vorstellte, wie sie in der Serie aussahen.
Karsten Dusse behandelt ein sehr ernstes Thema: Den Umgang mit dem inneren Kind. Ich finde das Thema sehr wertvoll, da es darum geht, Glaubenssätze aus der eigenen Kindheit zu erkennen, sie zu durchbrechen und es bei seinem eigenen Kind besser zu machen. Ich konnte hier viel für mich mitnehmen.
Auch, wenn das Thema sehr ernst ist, hat der Autor es in meinen Augen gut verpackt, denn er vereint das ernste Thema mit Komik und Krimielementen. Es ist also keinesfalls ein trockener Ratgeber, sondern es macht Spaß, Björn Diemel bei seinen Bemühungen zuzuschauen, alles unter einen Hut zu bringen: Job, die Führung zweier Mafia-Clans, sein Familienleben und seine Freizeit.
Alles in allem habe ich das Buch also sehr gern gelesen und freue mich schon auf die weiteren Bände!
Fazit
Sehr schönes Buch, welches ernste Themen mit Komik und Krimielementen vereint.
- Rüdiger Bertram
Mo und die Krümel - Der erste Schultag
(25)Aktuelle Rezension von: CindyABMo und seine Freunde kommen bald zur Schule, bevor es los geht gibt es erstmal ein "Probetraining" wo es die Möglichkeit gibt den Schulalltag und die Lehrerin kennenzuleren, dort kommt es zum ersten spaßigen Missverständnis. Natürlich muss auch ein Ranzen besorgt werden, der Verkäufer wird auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Als es an das Schultütenbasteln geht, kommt es zu einem interessanten Bastelergebnis, da die Erzieherin mit anderen Dingen beschäftigt ist. Als die Kinder erfahren das sie in die Hamster Klasse kommen, ist schnell klar das ein richtiger Hamster her muss...weiter lustige Abenteuer folgen.
Der Sprachstil zieht einen sofort mit, es ist lustig die Kids bei ihren Erlebnissen und vor allem bei ihren Einfällen zu begleiten, auf was für Ideen Kinder manchmal so kommen ;-)
Schön ist auch das die Kinder ganz andere Hintergründe haben, einer sitzt im Rollstuhl, ein Mädchen aus der Türkei...
Schade ist das sich Erzieher/Lehrer nicht immer ganz so vorbildlich zeigen, auch wenn es mit diesen lebhaften Krümeln - wirklich nicht immer so leicht ist..
Begleitet werden die Geschichten von ansprechenden schwarz/weiß zu Beginn jeden Kapitels und auch in den Kapiteln selbst sind Illustrationen zu finden. Im Innen-und Aussenband (identisch) sind alle Krümel mit Namen und in schwarz/weiß Zeichnung abgebildet zu finden.
Das Cover zeigt sich oben in einem schönen Rotton unten in rosa auf dem die Freunde in schwarz/weiß mit Ranzen und Schultüte eilend bestimmt in Richtung Schule zu finden sind.
Ein schönes Buch für alle Vorschulkinder - oder als Geschenk in der Schultüte. - Jana Oltersdorff
Dunkle Begegnungen
(22)Aktuelle Rezension von: Nicole_ThoeneDunkle Begegnungen von Jana Oltersdorff
Inhalt: Wenn man darüber nachdenkt, dann hatte ich auch schon einmal eine dunkle Begegnung? Wie sieht es bei euch aus? Der Mann im Fahrstuhl, dessen Gesicht man nicht sieht oder ein Onlineflirt, der irgendwie außer Kontrolle gerät. Dann hat man die Geschichte mit einem hübschen Mädchen auf dem Jahrmarkt, das hinter seinem Lächeln etwas zu verbergen hat. Und das eigene Kind, das sich seit der Übernachtung im Kindergarten merkwürdig verhält. Und noch weitere Geschichten.
Meinung: Jetzt habe ich alle Bücher von ihr durch und ich muss sagen, dass diese Sammlung mir sehr gut gefällt. Sie beinhaltet verschiedene Geschichten, die teilweise skurrile und auch brutale Geschichten. Theoretisch für jeden was dabei. Dadurch wusste man nie, was in der nächsten Geschichte einen erwartet. Das individuelle fand ich sehr gut. Alle Geschichten waren flüssig geschrieben. Ich kann sie nur weiterempfehlen. - Kerstin Gier
Gegensätze ziehen sich aus
(802)Aktuelle Rezension von: miahAchtung! Es handelt sich um den 3. Band einer Reihe. Diese Rezension enthält Spoiler, wenn man die ersten beiden Bände nicht gelesen hat.
Inhalt:
Constanze ist immer mehr angekommen in ihrem Vorstadtleben. Sie will beruflich durchstarten. Doch ihre Beziehung zu Anton tritt auf der Stelle. Dazu kommen noch die kleinen Probleme des alltäglichen Wahnsinns mit Kindern.Meine Meinung:
Mich konnte die Reihe bisher gut unterhalten, daher wollte ich auch den finalen dritten Band zeitnah lesen. Die Geschichte ist schnelllebig und perfekt für zwischendurch als Ablenkung vom eigenen turbulenten Alltag.Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Constanze erzählt. Zwischendurch gibt es die bekannten Einblicke in das Forum der Mütter-Society und hier kommen neu hinzu nicht ganz ernst zu nehmende Tipps und Tricks der Patin. Ich muss leider sagen, dass mir die Tagebucheinträge der Tochter besser gefallen haben. Die Beratung der Patin war mir persönlich zu übertrieben und überspitzt, sodass ich es nicht mehr so lustig fand. Auch der Bezug zur Mütter-Society ging von Band zu Band mehr verloren, weil es kaum noch Berührungspunkte gibt. Dennoch ist das Forum unterhaltsam, es bietet eine andere Perspektive (auch wenn ich die eher weniger teile).
Die Handlung lebt von Klischees und Vorurteilen, insbesondere was die Beziehung zwischen Anton und Constanze angeht. Reden würde tatsächlich helfen, aber das machen beide manchmal einfach nicht und so entstehen merkwürdige Situationen, die ich zum Teil auch einfach nicht verstanden habe. Da entscheidet der eine über den Kopf des anderen und wundert sich über die ablehnende Reaktion. Wie gesagt, reden würde helfen. Witzig fand ich es dagegen eher nicht. Und am Ende ist die Lösung so einfach.
Constanze hat sich in den Kopf gesetzt mit ihren Freundinnen einen Laden zu eröffnen. Ich mochte die Idee, denn ich hatte in ihr die ganze Zeit viel Potenzial gesehen. Ich fand es von Beginn an ziemlich schade, dass sie sich so klein macht, obwohl sie so viel so gut kann. In dieser Hinsicht mochte ich auch, dass die Autorin hier zeigt, wie viele Fähigkeiten man als Mutter dazu gewinnt.
Insgesamt ließ sich die Geschichte schnell lesen. Dennoch hat mir von der gesamten Reihe Band 1 am besten gefallen, Band 2 und 3 haben doch leider etwas nachgelassen.
- Lionel Shriver
Wir müssen über Kevin reden
(190)Aktuelle Rezension von: BuchstabenliebhaberinWir müssen über Kevin reden. Um zu verstehen, warum ein Teenager ein Blutbad anrichtet, um zu klären, ob es sein kann, dass Kinder mit bösartigem Charakter auf die Welt kommen, oder ob sie erst dazu "gemacht" werden. Was für riesige Probleme innerhalb einer Familie entstehen, wenn ein Familienmitglied "schwierig" ist und fortwährend unangenehm auffällt.
Lionel Shriver setzt sich mit wichtigen Themen unserer Zeit auseinander:
Darf eine Frau, erfolgreiche Unternehmerin, leidenschaftliche Weltenbummlerin, Zweifel haben, ob Kinder eine gute Entscheidung für sie sind? Kann sie beides unter einen Hut bekommen oder wird sie beruflich zurückstecken, zum Wohle der Kinder?
Was passiert mit dem Familiengefüge, wenn Vater und Sohn sich gut verstehen, die Mutter sich aber abgelehnt, sogar gehasst fühlt?
Können kleine Kinder Intrigen spinnen, können sie Befriedigung darin finden, anderen Schmerzen zuzufügen oder lassen sich manche Geschehnisse und Entwicklungen nicht 1:1 mit Logik oder psychologischer Dynamik erklären?
Was bringt Kinder/Teenager dazu, an ihrer Schule Amok zu laufen?
Was macht es mit den Hinterbliebenen, den Angehörigen der Opfer, und auch der Täter?Shriver verweist hier deutlich an die real statt gefundenen Schulmassaker aus dem Jahr 1999 (das bekannteste ist das Massaker an der Columbine High School) und davor.
Der Roman hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Mutter Eva reflektiert in Briefen an ihren Ex-Mann Franklin schonungslos alles, was in Zusammenhang mit Kevin steht. Sie baut eine faszinierende Spannung auf, die mit jeden Jahr, die Kevin älter wird, zunimmt. Mir standen die Haare zu Berge, als Eva ein zweites Kind bekommt! Ich wollte Franklin schütteln, wenn er mal wieder alle Augen zudrückt, um weiterhin nur das Beste in Kevin sehen zu wollen. Verständlich. Aber leider mit fatalen Folgen. Berührend die Dialoge zwischen dem inhaftierten, inzwischen 18-jährigem und seiner Mutter, die mit einem absoluten Gefühlschaos klar kommen muss.
Lionel Shriver hat für ihr Werk den Orange Prize erhalten. Von mir bekommt sie eine klare Leseempfehlung für dieses besondere Buch.
- Michael Winterhoff
Warum unsere Kinder Tyrannen werden
(142)Aktuelle Rezension von: OMess83Leider wurde Michael Winterhoff ja medial völlig zerrissen und in einer Art moderner Hexenjagd mundtot gemacht. Habe viele seiner Bücher gelesen und fand seinen Ansatz immer äußerst hilfreich für meine pädagogische Arbeit. Mit dem Buch "Warum unsere Kinder zu Tyrannen weren" fing meine Begeisterung für Winterhoffs Theorie an. Ich habe mich in den letzten Jahren oft gefragt, warum der Autor so geächtet wird. Aber es entspricht dem Zeitgeist, unbequeme Menschen mit traditionellen, konservativen Werten mundtot zu machen, was ich in einem freiheitlich-demokratischen Staat sehr fragwürdig finde. Ich kann Winterhoffs Arbeit immer noch sehr viel abgewinnen und würde mir wünschen, dass auch nicht dem Mainstream genehme Ansichten im gesellschaftlichen Diskurs wieder ihren Platz finden dürfen.
- Daniel Glattauer
Theo
(124)Aktuelle Rezension von: MaseliTheo ist Daniel Glattauers Neffe. Ob er nun der Sohn einer Schwester oder eines Bruders ist, erfahre ich nicht, und das, obwohl es mich brennend interessieren würde.
Theo ist ein Buchprojekt und besteht aus einer Porträt- und Interviewserie, die das Ziel hat, Theo beim Älterwerden zu beobachten und beschreiben. Es geht um jene Kindheit, von der Philosophen und Dichter sagen, dass sie die glücklichste Zeit im Leben eines Menschen sei, diese harmlose Zeit, in der der junge Erdbewohner wenig von den Plagen des Lebens weiß.
Hier nun ein kleiner Einblick in seine Persönlichkeitsentwicklung, bis 2007 – da ist er vierzehn und das Projekt findet sein Ende.
Meine persönlichen Leseeindrücke
Theo ist ein großartiges und einzigartiges literarisches Produkt und mir gefällt es ganz wunderbar, da es pointenreich und lustig die Ehrlichkeit und Rücksichtslosigkeit, die kleinen Wesen zu eigen sind, darstellt. Zu beobachten, wie Theo die Welt der Erwachsenen für sich erobert, dies anhand von Erzählungen, etwas später dann von Exklusivinterviews, ist sehr gut gelungen. Ein Hoch auf die Fantasie und den Humor des Autors, dem ein kurzweiliges, erfrischend fröhliches, lustiges und freches Projekt gelungen ist, das gleichzeitig besonders persönlich und liebenswürdig ist.
Theo ist in seinen Lebenslagen vielen und vielem überlegen; besonders den lieben Erziehern und Hobbypädagogen verlangt er einiges ab. Da ging es bei mir schon etwas straffer zu. Kurz und bündig, wie ich bin, wurde meinem Sohn schon manches von vornherein unmöglich gemacht. Schade eigentlich, denn wenn ich die einzelnen Episoden so durchlese, ist mir vielleicht etwas entgangen.
Theo gilt zurecht als eines der witzigsten, herzerwärmendsten Bücher, das je über das Kinderdasein geschrieben wurde. Und damit beweist Glattauer wieder seine Stärke, Mitmenschen genau zu beobachten und feinste Schwingungen nachzuspüren.
Fazit
Theo ist der Neffe des Autors Daniel Glattauer und ein blonder schöner Bub, der mit Frohsinn, Intelligenz und die richtige Portion Selbstbewusstsein und Starrsinn sein Leben bestreitet. Die Erzählungen und Interviews während seines Heranwachsens sorgen für ein gelungenes Lesevergnügen.
- Wiebke Lorenz
Alles muss versteckt sein
(430)Aktuelle Rezension von: Smimo_DoMarie sitzt in der Psychiatrie weil sie ihren Freund im Schlaf brutal ermordet hat. Sie kann es immer noch nich glauben, dass ihre Zwangsgedanken, die Mordfantasien an den sie leidet, die Barriere durchbrochen haben. Denn Denken ist nicht Tun, das hat Marie sich immer wieder gesagt. Wie konnte es nur dazu kommen?
Ihr Leben hatte doch gerade erst wieder angefangen schön zu werden.
Mit Hilfe von Dr. Falkenhagen konstruiert Marie die Zeit, als sie Patrick kennen gelernt hat, bis zum Mord zurück. Denn sie kann sich an den Mord selbst nicht mehr erinnern.
"Alles muss versteckt sein", ist ein Thriller, bei dem sich die Spannung versteckt hat und ich sie vergeblich gesucht habe. Gefunden habe ich ein paar blutige, teils bedrückenden Szenen einer Zwangsstörung. Ansonsten langatmige Erzählungen aus Maries Vergangenheit und ein Ende, das ich schon nach paar Seiten erahnt hatte.
Ich habe immer wieder gehofft, dass ich falsch liegen würde, aber leider war dem nicht so.
Meiner Meinung nach, war dieser Thriller leider eine große Enttäuschung.
- Bärbel Löffel-Schröder
Jeder ist einmalig
(10)Aktuelle Rezension von: MinangelInhalt: Emmi ist so aufgeregt: Sie bekommt ein Geschwisterchen! Aber irgendwie hat sich Emmi die Sache mit ihrem kleinen Bruder anders vorgestellt. Ist sie denn jetzt gar nicht mehr wichtig? Und muss sie im Kindergarten alles so machen, wie ihre Freundin Ronja das will? Doch zum Glück erfährt Emmi immer wieder: Bei Gott bin ich wichtig. Ich bin etwas ganz Besonderes und Gott hat mich wunderbar gemacht!
Unsere Meinung: sehr kindgerechte Vorlesegeschichten, - nicht nur für Kindergartenkinder! Emmi ist toll, aber sie ist nicht fehlerfrei, ihr passieren Missgeschicke, sie sagt die Unwahrheit, doch das Schöne ist, sie trägt ihr Herz am rechten Fleck. Emmi zeigt in ihren Erlebnissen auf, wie man zB etwas wieder gut machen kann, sich durchs Herz ausschütten besser fühlt und auch kleine Missgeschicke wieder aubügelt.
Bei den Kindern merke ich beim Vorlesen, wie sie mitfiebern, mitzittern, sie auch mitleiden und die Werte flutschen nur so durch die Zeilen. Die Kinder können sich in Emmi und ihren Erlebnissen einfach so toll identifizieren, was es zu einem authentisch emotionalen Leseerlebnis macht. Emmi und ihre einfühlsame Umgebung und ihre Beziehung zu Gott zeigen uns immer wieder auf, wie man mit ihren kleinen menschlichen "Verfehlungen" umgehen kann. Auch zeigen die Geschichten, dass sich Überwinden auszahlen kann zB Übernachten bei Oma und Opa. Es werden alltägliche Kinderthemen behandelt und die tollen Illustrationen unterstützen das Gelesene.
Fazit: lesenswerte Geschichten für (Kindergarten) Kinder mit wertvollen Inhalten - nicht nur für christliche Familien. Emmi mit ihren Stärken und Schwächen lieben wir einfach und daher können wir „nur“ 5 Emmifansternchen geben.
- Bastian Bielendorfer
Lehrerkind
(206)Aktuelle Rezension von: WollyIch mag Bastian Bielendorfer grundsätzlich gern. Daher war ich auch neugierig was er als Schreiberling so zu bieten hat. Leider muss ich sagen, das mir seine Auftritte deutlich besser gefallen. In Lehrerkind reiht sich ein Gag an den nächsten. Statt gut gesetzten Pointen gibt es Dauerbeschallung. Das nimmt selbst guten Gags einfach etwas vom Witz, was sehr schade ist. Denn der ein oder andere Satz ist wirklich lustig.
Hier muss ich nach der Lektüre aber ganz klar sagen, das nicht bei allem das Buch besser ist. Als Unterhaltung fürs Bahnfahren zum Beispiel nebenbei und in einzelnen Häppchen okay, für gemütliche Stunden auf der Couch nicht das Richtige. - Stine Pilgaard
Meter pro Sekunde
(61)Aktuelle Rezension von: porte-bonheurSoviele Buchkritiker können nicht irren, wenn sie dieses Buch hochlobend empfehlen? Doch, können sie!
Da zieht also eine junge Frau aufs Land, für sie ins Nirgendwo, nach Velling in Westjütland. Ihr Mann hat dort eine Anstellung als Lehrer an einer Heimvolkshochschule gefunden und sie sowieso erst gerade ihren Sohn bekommen und ist also mit Mutterschaft vollkommen beschäftigt, so jedenfalls glaubt sie. Dort auf dem Land ist man aber nicht einfach für sich und allein, schon gar nicht in diesem außergewöhnlichen Schulsystem, man ist Teil des Ganzen, entbehrt jeglicher Privatsphäre und ist verpflichtet überall mitzumachen und sich persönlich einzubringen. Für diese junge Frau ist das überhaupt nicht einfach, denn sie kann nicht viel, um zur Gemeinschaft beizutragen, allein die unzähligen Führerscheinstunden ziehen sich wie ein roter Faden durch die Erzählung, dann ist ihr Mann auch noch der ganz offen angebetene Schwarm vieler junger Mädchen und sich richtig um das Neugeborene zu kümmern, ist auch nicht ganz einfach, zumal wenn sich das ganze Dorf ständig einmischt. Als Kummerkasten-Redakteurin für die lokale Zeitung kann sie nicht nur ihre eigene Sitution gut einbringen und reflektieren sondern findet damit auch Abwechslung vom Alltag, außerdem eine sinnvolle Beschäftigung und tatsächlich kann sie damit auch anderen helfen.
Mich hat dieses Buch in allen Punkten enttäuscht. Humor, Menschenfreundlichkeit und Trost hatte der Buchdeckel versprochen. Von wegen! Für mich erfüllte sich keines dieser drei Versprechen, ganz im Gegenteil. Die gezeichneten Personen empfand ich als überaus schrullige Dorfcharaktere, in ihren Eigenheiten oftmals abwertend ins Lächerliche gezogen, die Handlung sollte wohl auf einem Schuljahr basieren, kam aber nur als plätschernde Abfolge, meist despektierlich betrachtet, der wenigen wirklichen Ereignisse im Dorf daher und die Sprache war für mich stellenweise wirklich unterirdisch, grenzwertig. Aber klar, wenn man Schwanz und Möse so eindeutig hinschreibt, scheinen Kritiker offensichtlich in Verzückung zu geraten. Ein neuer Schreibstil! Aber braucht es den? Noch dazu diese Vergleiche! "Müde wie zwei langsame Körper, die sich gleichzeitig nach einer vom Regen durchnässten Zeitung bücken, müde wie zwei Gebisse, die einander aus ihrem jeweiligen Wasserglas zulächeln." Hä? Ja, kann man witzig finden, funktioniert bei mir nur leider gar nciht, ich weiß nicht, was mir die Autorin damit sagen will, das Bild kommt überhaupt nicht bei mir an!
Furchtbar wird es dann, wenn auch noch Anspielungen auf die Nazi-Zeit auftauchen: "In einem Anfall von Gruppenirrsinn haben sie" (Schülerinnen nämlich) "die Haare einander praktisch komplett abgeschnitten. Die sehen aus wie KZ-Häftlinge, flüstert Krisser, warum müssen Feministinnen immer so gesäuert dreinschauen." (S. 181) Allein dafür hätte ich dieses Buch niemals zur Veröffentlichung angenommen, als Lektor diesen Vergleich zumindest gestrichen, als ob man das Bild nicht hätte anders beschreiben können. Vor allem: warum verwendet die Autorin diesen Rückgriff auf eine Zeit, die ihre Leser wahrscheinlich gar nicht genügend kennen dürften?
Die Antworten auf die Leser-Anfragen haben mich stellenweise zumindest amüsiert oder mich um gute Alltagsbeobachtungen und -erklärungen bereichert, etwa wenn es um die Beobachtungen im Autoverkehr geht. "Das Auto ist ein privater Raum, der sich durch die Öffentlichkeit bewegt, darum haben die Leute beim Fahre so schnell das Gefühl, dass ihre Grenzen verletzt würden." (S. 204) Oder die Tipps zum Leben: "Deine Aufgabe besteht darin, deine Lebenszeit bestmöglich zu verbringen, während du auf den Tod wartest." (S. 166)
Und ich habe eine neue Beschreibung für mich als Person erhalten und zugleich eine Erklärung für mein bisweilen - jedenfalls für andere - befremdliches Verhalten: "Faktenhubern geht es nicht ums Rechthaben, sie haben einfach ein Liebesverhältnis zu Fakten. Genauigkeit ist ihr Lebensziel." (S. 102)
Hat sich für diese neugelernte Personenbeschreibung die Lektüre gelohnt? Nein, eher nicht! - Manfred Spitzer
Künstliche Intelligenz
(52)Aktuelle Rezension von: ENIIch erhoffte mir von diesem Buch, eine Mischung aus technischen Erläuterungen und einer sozialen Betrachtungsweise zu lesen, denn so interpretierte ich den Klappentext. Leider wurden diese Erwartungen nicht erfüllt.
Die technischen Erläuterungen waren so geschrieben, dass sie mich langweilten oder ich sie nicht verstand. Danach folgte die Geschichte der Entwicklung der IT bis zur KI. Leider las sich auch das nicht gut. Die Beschreibungen von einigen Anwendungsbereichen, wo die KI eingesetzt wird, langweilten mich. Es wurde alles zu detailliert. Die sozialen Betrachtungsweisen fehlten mir. Ich habe das Buch nach einem Drittel abgebrochen und habe den Rest überflogen. Das hat mich überzeugt die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
- Helmut Barz
WestEnd Blues
(53)Aktuelle Rezension von: WoerterkatzeKlappentext von der Verlagsseite
Gute Gründe für den Westend Blues:
Der Partner tot, sie selbst vom Dienst suspendiert, zur Babysitterin degradiert, des Mordes beschuldigt und von einem rachsüchtigen Drogenboss gejagt: Genau der richtige Zeitpunkt für die Frankfurter Kommissarin Katharina Klein, sich in den völlig falschen Mann zu verlieben.
Eigentlich hat Katharina Klein, Hauptkommissarin bei der Frankfurter Kriminalpolizei, genug eigene Probleme: In einer eskalierten Polizeiaktion wurde ihr Partner getötet und sie selbst hat zwei Menschen erschossen.
Doch als ihre Nachbarin ermordet wird, muss Katharina deren Tochter, die vierjährige, altkluge Laura, bei sich aufnehmen. Und bald setzt sie alles daran, den Mörder von Lauras Mutter zu finden.
Unerwartete Hilfe erhält Katharina vom arroganten, undurchsichtigen und leider viel zu attraktiven Gerichtsmediziner Andreas Amendt.
Aber alles zu seiner Zeit: Erst muss sie Laura noch in den Kindergarten zu bringen…Meinung:
Helmut Barz hat mit Katharina Klein einen außergewöhnlichen Charakter geschaffen. Halbkoreanerin, asiatischen Kampfsport ausübend, Waffennärrin, Zeichentrickliebhaberin und Oldtimerverrückt. Eine außergewöhnliche Frau, vor allem auch darin, da sie so ihr Chef Kriminaldirektor Polanski auch Kontakte zum Frankfurter Mafia-Paten Antonio Kurtz unterhält. Dabei ist er lediglich ihr Patenonkel und auch ansonsten eine helfende Hand. Katharina hat es durch ihre direkte und manchmal auch kompromisslose Art nicht leicht im Kommissariat und seit sie nun auch noch verdächtigt wird, als ihr Partner getötet wurde, nicht in Notwehr gehandelt zu haben, ist sie suspendiert. Aber wie sollte es anders sein, kann das Kommissariat nicht auf die toughe Kommissarin verzichten als es zwei ungelöste Mordfälle gibt.
Die gesamte Handlung ist aus der Sicht von Katharina Klein geschrieben und so mit ist der Leser hautnah am Geschehen und bekommt einen guten Einblick ihre Gedanken. Ein weiteres Glanzstück sind die Rückschauen mit denen Helmut Barz arbeitet. So führt Katharina in ihren Albträumen mit ihrer Schwester Susanne Zwiegespräche um sich über einiges klarer zu werden. Dadurch wird auch dem Leser einiges deutlicher mit Katharinas Vergangenheit.
Helmut Barz gelingt es nicht nur Katharina gut zu charakterisieren, sondern auch die anderen Protagonisten der Handlung. Allen vorweg Andreas Amendt, den Gerichtsmediziner, aus dem auch der Leser nicht so ganz schlau wird. Kinderlieb, musikalisch begabt und doppelter Facharzt. Er ist geheimnisvoll und erst nach und nach wird er greifbarer. Ein weiterer schön geschriebener Charakter ist der von Laura, ein kleines altkluges Mädchen, das für ihr Alter weiter ist als sonst üblich. Auch wenn manchmal noch das Kind, dass sie vom Alter auch ist, hervorkommt. Neben diesen drei sehr gut gestalteten Charakteren hat Barz mit den beiden Handlagern vom Mafia-Paten Antonio Kurtz – Lutz und Hans, sowie der Oberstaatsanwältin, Polanski und Katharina Kleins Widersacher Hölsinger weitere tolle Protagonisten erschaffen.
Im Zusammenspiel mit Katharina kommt es dann immer wieder zu lustigen Situationen und Dialogen, bei denen ich sehr oft lachen musste.
Tolle Charaktere, witzige Dialoge und eine gute Krimihandlung – was möchte der Leser mehr. Das Buch kann ich nur empfehlen! - Annette Langen
Heute schlaf ich anderswo
(16)Aktuelle Rezension von: abetterwayInhalt:" m Kindergarten geht plötzlich eine Frage um: „Willst du bei mir schlafen?“
Oh-oh, Jojo hat doch noch nie irgendwo alleine ohne seine Eltern übernachtet. Wie soll das nur gehen?
Zum Glück verrät ihm die kleine Ida einen Geheimtrick: ein Kuscheltuch mit Mamageruch. Und das funktioniert wirklich prima!"
Meinung:Das Kinderbuch ist für Kinder zwischen 3 und 6 ideal.
Einfach schön zum durchblättern und lesen mit den Kleinen. Das schöne ist auch das die Illustationen sehr gelungen und freundlich sind und die Geschichte nochmal sehr unterstützen.
Das Buch hat die Kinder begeistert und ich glaube schon das es eine Hilfe sein kann Kinder auf das "auswärts" schlafen vorzubereiten.
Es ist einfach sehr gelungen.
Fazit:Ein wundervolles Kinderbuch welches liebevoll gestaltet ist und sicher eine Unterstützung bei dem Thema sein kann.
- Susanne Schnieder
Die Herrschaft der Rotzlöffel
(4)Aktuelle Rezension von: annlu*Wie in vielen Lebensbereichen bricht immer mehr die Mitte weg und die Ränder und Extreme breiten sich munter aus.*
Wie kann es gelingen, Kindern Grenzen aufzuzeigen und die „Herrschaft der Rotzlöffel“ in Kitas und Kindergärten zu brechen? Welche Rolle spielen dabei die Erzieher, die Eltern und die Politiker?
Obwohl die aktuelle Situation – beeinflusst durch die Coronakrise – auch angesprochen wird, geht es hier um eine ganz andere Krise: Auf der einen Seite steht der Fachkräftemangel und die geringe Wertschätzung des Berufs Erziehers, auf der anderen Seite die erhöhten Ansprüche, die an die Stätten gerichtet werden. Ob Ganztagsangebote, die bis in den Abend hineinreichen, Bildungs- und Aktivitätsprogramme – so manche werden hier genannt.
Mehr noch als die Rahmenbedingungen stehen hier aber die titelgebenden „Rotznasen“ im Vordergrund. Auch durch die vielen Fallbeispiele merkt der Leser schnell, dass es nicht die Kinder sind, deren Verhalten hier kritisiert wird. Viel mehr sind es die Eltern, die in ihre Verantwortung gezogen werden sollen. Ob es nun die skurrilen Ausreden für das Fehlverhalten ihrer Kinder sind, die whats-app-Gruppen, die sich über das Essen auslassen oder Eltern, die ihre Kinder trotz offensichtlicher Krankheiten/Verletzungen in die Kitas bringen, Anwälte wegen Kleinigkeiten eingeschaltet werden – als Leser ist man sich nicht sicher, ob man lachen oder weinen soll.
Da die Grundaussage des Buches ist, dass jeder seine Rechte bekommen soll, aber auch für seine Pflichten (altersgerecht) einstehen muss, ist es kein Wunder, dass hier auch Eltern klipp und klar in ihre Verantwortung gezogen und kritisiert werden. So manchem könnte das hart aufstoßen – auch wenn erwähnt wird, dass nicht alle Eltern so sind, nur die Extreme immer mehr zunehmen.
Fazit: Ich fand die Anekdoten aussagekräftig und die Aussagen wichtig – auch wenn sie so manchem nicht gefallen könnten.
- Miriam Zedelius
Lotte und die Freitags-Oma
(31)Aktuelle Rezension von: nur-noch-ein-bisschenWir sind Fans. Fans von Lotte und ihrer Oma! Schon den ersten Band der Reihe haben wir immer und immer wieder abends vor dem Schlafen gelesen (die Länge der Geschichten eignet sich super dazu). Und der zweite Band hat uns ebenfalls überzeugt.
Jeden Freitag holt ihre Oma Lotte vom Kindergarten ab (und wenn das mal nicht klappt, zum Beispiel weil Lotte krank ist, kommt Oma eben zu Lotte nach Hause ). Und Lotte und ihre Oma bleiben in allen Geschichten die beiden Hauptpersonen. An diesen Freitagen erleben Oma und Lotte Alltägliches, Besonderes und Neues. Da geht es um so Unterschiedliches wie eine Übernachtung bei Oma, Regen, Pfandflaschen, Igel, Laternen, Puzzles, Quittengelee oder Suppe. Aber immer ist das Thema wichtig für Lotte. Sie entdeckt und lernt, sie spielt und lacht mit ihrer Oma. Diese Oma ist überhaupt das Beste: So eine Oma wünscht sich wahrscheinlich jedes Kind, macht sie doch die Stunden immer zu einem wunderschönen Freitagnachmittag und schafft es die gemeinsame Zeit außerdem zu etwas Besonderem zu machen.
Das Buch enthält 18 in sich abgeschlossene Geschichten. Es ist durchgehend mit charmanten Zeichnungen illustriert und eignet sich perfekt als Vorlesebuch für alle (Kindergarten-) Kinder.