Bücher mit dem Tag "kindesentführungen"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "kindesentführungen" gekennzeichnet haben.

14 Bücher

  1. Cover des Buches Engelskalt (ISBN: 9783442487615)
    Samuel Bjørk

    Engelskalt

     (398)
    Aktuelle Rezension von: glitterandsparkle

    In diesem Thriller geht es um die Polizisten Holger Munch und Mia Krüger, die gemeinsam an einer Reihe von Kindermorden arbeiten. 


    Für mich klang die Handlung zunächst sehr stark nach einem Krimi, obwohl auf dem Cover „Thriller“ steht, doch warum es sich eben doch um einen Thriller handelt, habe ich dann später noch herausgefunden. Und was für ein Thriller! Ich wollte dieses Buch am liebsten gar nicht aus der Hand legen. Ich fand es absolut spannend, die Geschichte war total fesselnd und auch die Nebenhandlungen, die neben der eigentlichen Story passiert sind, waren wunderbar mit dem Hauptinhalt verknüpft und ebenfalls total mitreißend. Es war fast schon als würde man mehrere Thriller in einem lesen, die dann doch irgendwie verbunden sind.


    Mir hat das Buch also sehr gut gefallen und ich würde es absolut jedem empfehlen, der gerne Krimis und/oder Thriller liest - nur Achtung: Keine leichte Materie! Aber das sollte bei einem Thriller eigentlich klar sein.

  2. Cover des Buches Blauer Montag (ISBN: 9783328102458)
    Nicci French

    Blauer Montag

     (251)
    Aktuelle Rezension von: annaxlin

    https://splendid-tales.blogspot.com/2020/01/rezension-zu-blauer-montag-von-nicci.html

    Als der 5-jährige Matthew verschwindet, geht ein Aufschrei durch London. In den Zeitungen erscheint sein Bild – und die Psychotherapeutin Frieda Klein kann es nicht fassen: Matthew gleicht bis ins Detail dem Wunschkind eines verzweifelten kinderlosen Patienten von ihr. Ist dieser Mann ein brutaler Psychopath? Warum hat sie das als Therapeutin nicht schon vorher bemerkt? Zusammen mit Inspector Karlsson stößt Frieda auf Parallelen zum Verschwinden eines Mädchens vor mehr als zwanzig Jahren. Sie kommt dem Entführer immer näher. Doch es ist ein Wettlauf gegen die Zeit …

     

    Satteln wir das Pferd von hinten auf: Das Buch endet hochspannend mit einer überraschenden Auflösung. Jedoch war der Weg bis dahin sehr langatmig und schleppend. Die Handlung hatte über weite Strecken einfach zu wenig Spannung und beinhaltet mehrere verschiedene Handlungsstränge, die jedoch nicht alle in Zusammenhang mit der Haupthandlung stehen. Dadurch dauert es zu lange, bis die Geschichte zum Wesentlichen kommt.

     

    Zudem werden viele Charaktere eingeführt, die nicht wirklich nahbar waren. Ich hoffe aber zumindest bei der Protagonistin Frieda auf eine weitere Entwicklung in den Folgebänden der Reihe des Autorenpaars Nicci Gerrard und Sean French.


    Insgesamt hat mich »Blauer Montag« leider nicht überzeugen können. Wenn nur etwa ein Drittel des Buches wirklich spannend ist und mich zum Weiterlesen animiert, ist das schlichtweg zu wenig. Deshalb gibt es trotz des grandiosen Endes nur 3 von 5 Herzen. Ich sehe in der Reihe dennoch Potential, dass sie sich in den weiteren Bänden in eine positive Richtung weiterentwickelt. 

  3. Cover des Buches Northern Lights (ISBN: 9781407154169)
    Philip Pullman

    Northern Lights

     (94)
    Aktuelle Rezension von: romanareads

    Während des Lesens konnte ich nicht wirklich in die Geschichte hineinfinden. Immer wieder gab es relativ spannende Passagen, bis zur nächsten zog sich die Geschichte jedoch leider wie Kaugummi. Besonders gut haben mir die Protagonisten gefallen, die junge Lyra hat ihren eigenen Kopf und zeigt das auch. Fern von der Sicherheit Oxfords beginnt ihr Abenteuer, in der Verbündete zu Feinden werden. Die Geschichte an und für sich war nicht schlecht, aber der Schreibstil hat es enorm in die Länge gezogen.

    Ich werde dennoch den zweiten Teil lesen, da der Cliffhanger dann doch spannender war, als gedacht. 

    Fazit: Ganz überzeugt bin ich nicht, aber es war nicht grottenschlecht. 

  4. Cover des Buches Bluternte (ISBN: 9783442478590)
    Sharon Bolton

    Bluternte

     (97)
    Aktuelle Rezension von: Tulpen

    Die Geschichte spielt in einem fiktiven englischen Dorf, in dem Traditionen groß geschrieben werden und man es als Zugezogener nicht immer leicht hat. Das erfahren sowohl der neue Vikar als auch die Familie Fletcher, die ein Haus direkt neben der Kirche und dem Friedhof bezieht. Merkwürdige Geräusche in der Kirche, üble Streiche und ein Mädchen, das auf dem Friedhof herumschleicht - schnell wird klar: hier stimmt etwas nicht. Als bekannt wird, dass bereits mehrere Kinder in der Gegend verunglückt oder verschwunden sind, fürchten die Fletchers auch um ihre Kinder. Dann taucht ein Grab mit mehreren Kinderleichen auf...

    Dieser Krimi hat auf jeden Fall seine Stärken. Die Atmosphäre ist sehr schön gruselig, nicht zuletzt, weil die Geschichte vorwiegend im Herbst spielt und die teilweise schauerlichen Rituale zum Erntedank und zur Guy-Fawkes-Nacht voll zur Geltung kommen. Die Handlung ist gut durchdacht, stimmig und in dieser Form nicht vorhersehbar. Und dennoch... Alles in allem wirkt der Krimi für mich etwas unausgegoren. Trotz der Länge bleiben mir viele Personen zu oberflächlich und deshalb packt mich ihr Schicksal nicht so richtig. Außerdem gibt es einige logische Schwächen und Merkwürdigkeiten, zum Beispiel das ständige Auftauchen von Gillian zur falschen Zeit.

  5. Cover des Buches Seelenschnitte (ISBN: B07K8HWP12)
    Claudia Giesdorf

    Seelenschnitte

     (33)
    Aktuelle Rezension von: elas_buecherwelt

    Das Cover verrät noch nicht sehr viel, aber der Titel ist Aussagekräftig. Dies war mein erstes Buch von Claudia & ihr Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Wow was für eine krasse Geschichte. Mein Puls ging oft in die Höhe & auch ich hatte Angst bekommen, so wie die Protagonistin Victoria es mehrfach erleben musste. Ich hatte Bilder vor Augen, da ist meine Fantasie ganz schön mit mir durch gegangen.

  6. Cover des Buches 24 Stunden: Thriller (ISBN: 9783838717241)
    Greg Iles

    24 Stunden: Thriller

     (75)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Ich fand die Handlung, rumd um die Entführung des kleinen Mädchens sehr packend. Die Entführer sind perfide und clever, die Opfer wollen sich aber nicht kampflos ergeben - was zu einem ganz schönen Hin und Her führt.

    Hier und da war es mir etwas zu kitschig bzw. sentimental, aber im Gesamten ein raffinierter, packender Thriller!

  7. Cover des Buches Castello Cristo Die Verschwörung (ISBN: 9783423218184)
    Arno Strobel

    Castello Cristo Die Verschwörung

     (69)
    Aktuelle Rezension von: kerstinsbooks

    Pageturner in interessantem Milieu!

    Eine Mordserie erschüttert Rom. In grausamen Szenarien, denen vor allem junge Männer zum Opfer fallen, wird der Kreuzweg Christi nachgestellt. Diese Verbrechen erschüttern nicht nur Commissario Varotto, den religiösen Experten Matthias, der zu Rate gezogen wird und die Journalistin Alica, sondern schlägt hohe Wellen bis an die höchste Stelle im Vatikan. Mit den unterschiedlichsten Menschen an seiner Seite deckt Varotto ungeheuerliche Dinge auf; so auch eine Reihe von Kindesentführungen, die vor 20 Jahre begann und die mit den Verbrechen in Verbindung zu stehen scheint...

    Ein Roman für Fans von (Vatikan-)Thrillern und spannender Literatur. Auch in einem seiner ersten Werke zeigt Arno Strobel, dass er das Handwerk der Spannungsliteratur bestens versteht. Geboten wird ein Roman, der in atemberaubendem Tempo voranschreitet und den ich kaum noch aus der Hand legen konnte. Es gibt Bücher, die machen süchtig - dieses gehört dazu!

    Neugierig geworden durch den Roman "Die App", wollte ich gerne mehr von Arno Strobel lesen - und auch gerne eines der "früheren" Werke. Ich wurde nicht enttäuscht.

    Der Roman funktioniert auf mehreren Ebenen. Spannender Vatikanthriller, ein verschachtelter Kriminalfall, der zum Mitfiebern und -rätseln einlädt und interessante Figuren, die, wenn auch nicht immer sympathisch, doch alle eine Geschichte haben, die mich gepackt hat.

    FAZIT: Klare Leseempfehlung, von diesem Autoren werde ich definitiv noch mehr lesen!

  8. Cover des Buches Morgen, Kinder, wird's was geben (ISBN: 4026411393162)
    James Patterson

    Morgen, Kinder, wird's was geben

     (112)
    Aktuelle Rezension von: Tuppis

    Alex Cross und John Sampson sind schwarze Police-Detectives in Washington D.C. - von ihren weißen Kollegen nicht immer respektiert. Sie werden zum Tatort gerufen, an dem eine ganze Familie bestialisch ermordet wurde - der Fall hat Ähnlichkeit mit einem Fall vor ein paar Tagen - ist da ein Serienmörder am Werk?
    Zeitgleich werden an einer Eliteschule 2 Kinder entführt -der Sohn des Finanzministers und die Tochter einer erfolgreichen Schauspielerin.

    Der Schreibstil war mir etwas zu plump, aber ich konnte mir alles vorstellen. Alex hat es nicht leicht, er lebt mit seiner Oma in den Slums der Stadt und muss sich auch immer wieder gegen die Kollegen behaupten. Ich hatte Probleme, ihn sympathisch zu finden - ob das am Schreibstil lag oder an Alex’ Art, kann ich nicht sagen. Als der Chief ihn vom Tatort zu der Schule schickte, hat Alex mir zu sehr auf „Rassismus-Schikane“ gemacht - immerhin sind beide Fälle tragisch und sollen aufgeklärt werden. Und während in dem Haus die Opfer schon tot sind, gibt es für die beiden Schüler ja noch Hoffnung…

    Maggie und Michael, die beiden entführen Jugendlichen, waren beide Außenseiter, die sich angefreundet haben.

    Der Entführer hat den Plan lange aufgebaut und auch an alles gedacht. Die Beschreibung des Geschehens aus seiner Sicht war sehr detailliert und realistisch.

    Alex blieb auch im weiteren Verlauf der Geschichte sonderbar - sein Verhalten war mitunter sehr gegensätzlich. Wenn es ihm in den Kram passte, dann so und wenn nicht, dann eben das Gegenteil.

    Nachdem der Täter gefasst war, entwickelte sich der Gerichtsprozess zur Farce. Das Ende fand ich unbefriedigend - zwar wurde der Fall gelöst, aber die Urteile waren für mich unglaubwürdig. Das Töten von unzähligen Menschen ist nicht so schwerwiegend, wie ein Kidnapping mit Lösegeldforderung…


  9. Cover des Buches Die Stunde der Entführer (ISBN: 9783442486939)
    Robert Wilson

    Die Stunde der Entführer

     (14)
    Aktuelle Rezension von: Steffi85
    Ich habe super schwer in dieses Buch hineingefunden. Eigentlich gar nicht, denn irgendwie war auch nachdem ich eigentlich schon mal in der Geschichte drin war, dann wieder diese Momente, in denen ich es nicht war. Das fand ich sehr anstrengend. Die Geschichte an sich ist auch oftmals sehr lang gezogen, so dass für mich jede Spannung verloren ging. Zumal sie auch sehr trocken ist und halt viel zu wenig spannendes passiert. Es passiert zwar schon einiges, aber dies fand ich in keinster Weise spannend. Für mich plätscherte das Buch nur so vor sich hin. Die Charaktere konnten mich leider auch nicht wirklich überzeugen. Wobei ich Amy ganz angenehm fand, aber stellenweise dennoch zu naiv und zu hmm beeinflussbar. Ich war nachdem ersten Drittel dieses Buches sehr zwiegespalten - fand es mal gut, mal nicht - im Laufe des restlichen Buches, kann ich aber sagen, dass ich es eher schlecht fand. Ich hatte teils richtig Schwierigkeiten, mich auf dies Buch zu konzentieren, das passiert mir sonst nie. Vielleicht war das Thema um das es in diesem Buch eigentlich geht auch einfach nicht meins. Wenn ich darauf eingehen würde, würde ich aber zu viel verraten, daher lasse ich das. Ich kann von diesem Buch nur abraten.
  10. Cover des Buches Lautlose Rache (ISBN: 9783868003390)
    Leah Giarratano

    Lautlose Rache

     (56)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    In diesem Buch wird ein heikles und schockierendes Thema angesprochen. Es geht um Kindesmissbrauch im großen Stil. Kinder werden entführt und in einem Keller gefangen gehalten, auf einer Party werden sie Männern aus der ganzen Welt zu Sexspielchen angeboten.

    Im Klappentext des Buches wird ein Psychothriller versprochen, welcher einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Na ja - ganz so schockierend fand ich das Buch dann doch nicht - mein Blut fließt noch in den Adern. Ich würde dieses Buch mehr in die Richtung Kriminalroman einordnen, für einen Psychothriller war er mir etwas zu seicht. 

    Ansonsten ist das Buch interessant, aber an manchen Stellen etwas langatmig geschrieben. Manchmal war ich kurz davor, es in die Ecke zu legen. Sprachlich ist es nicht immer optimal ausgearbeitet und es ist nicht sehr anspruchsvoll.

    Während des Buches schaukelt sich die Story immer mehr hoch, leider musste ich feststellen, dass mir die Auflösung der Geschichte dann doch etwas zu kurz kam. Und der eigentliche Täter wurde im Laufe des Buches nur am Rande erwähnt und ich wäre nie auf denjenigen gekommen. 

    Von mir gibt es drei Sterne für dieses Buch. Leider verspricht der Klappentext mehr als das Buch halten kann.
  11. Cover des Buches 1974 (ISBN: 9783981020304)
  12. Cover des Buches Der Himmel auf Erden: Der fünfte Fall für Erik Winter (Ein Erik-Winter-Krimi) (ISBN: 9783843705738)
    Åke Edwardson

    Der Himmel auf Erden: Der fünfte Fall für Erik Winter (Ein Erik-Winter-Krimi)

     (58)
    Aktuelle Rezension von: kirara
    Es war ein Krimi, der ok war, der aber nichts Bahnbrechendes hatte.
  13. Cover des Buches 1983 (ISBN: 9783453675292)
    David Peace

    1983

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Stefan83
    Um eine Rezension zu einem Buch zu schreiben, sollte man sich logischerweise vorab darüber im Klaren sein, ob einem das vorliegende Werk gefallen oder eben nicht gefallen hat. Nur was tun, wenn man sich gerade in diesem Punkt nicht entscheiden kann? „1983“, der Abschluss von David Peace' „Red-Riding“-Quartett um die Morde des Yorkshire-Rippers, hat mich gänzlich ratlos, verstört und irgendwie auch gefühlsmäßig taub zurückgelassen, denn wo bereits die vorherigen vier Bände mit ihren Stakkato-Sätzen, ihrer dreckigen Gossen-Poesie und dem vielen Leid zwischen den Seiten erschüttert haben, da reizt das Finale des Zyklus die vorhergehenden stilistischen Mittel bis auf Letzte aus, so dass man als Leser keinerlei Gelegenheit für Empfindungen oder gar Eindrücke hat. Stattdessen werden uns die Sätze geradezu um die Ohren geprügelt, die undurchdringliche Düsternis wie mit einer Gießkanne über unseren Köpfen ausgeschüttet. Hut ab vor demjenigen, dem das nicht an die Substanz geht und der immer noch abgeklärt die Trennlinie zwischen Fiktion und Realität zu ziehen vermag. Mir ist das nicht gelungen. Ganz im Gegenteil: Die Lektüre des Buches war ein Faustschlag in den Magen, der richtig weh tat, was nicht zuletzt daran lag, dass die Geschichte, welche einen Großteil der Handlungsstränge der ersten Bände verknüpft und schließlich bündelt, auf erschreckende Art und Weise Wörter zu Bildern formt und das atemberaubende Erzähltempo keinerlei Verschnaufpausen oder gar Zeit zum Nachdenken gewährt. Kurz zur Story: Yorkshire, Mai des Jahres 1983. Erneut beherrscht Angst die Bevölkerung von Nordengland. Ein Schulmädchen ist nicht nach Hause gekommen und wird vermisst. Niemand will sie gesehen haben, keinerlei Spuren sind zu finden. Detective Chief Superintendent Maurice Jobson leitet die Ermittlungen und fühlt sich unwillkürlich an eine Reihe von Kindesentführungen aus der Vergangenheit erinnert, welche er nie aufklären konnte. Als der Druck durch die Öffentlichkeit steigt, setzt die Polizei alles daran, einen Sündenbock zu finden. Innerhalb weniger Tage wird ein Verdächtiger präsentiert, der lange Zeit mit dem verurteilten Kindermörder Michael Myshkin befreundet gewesen ist. Doch bevor man ein Geständnis aus ihm rausprügeln kann, begeht er in der Untersuchungshaft Selbstmord. Oder war es gar Mord? Der Rechtsanwalt John Piggott stellt auf Anfrage der Mutter des jungen Toten eigene Nachforschungen an und entdeckt dabei mehr als ihm lieb sein kann. Gibt es wirklich eine nähere Verbindung zwischen dem aktuellen Entführungsfall und Michael Myshkin? Oder hat die Polizei selbst ihre Finger im Spiel? Piggott stößt auf einen kriminellen Schmelztiegel der Gewalt, der bis in die späten 60er Jahre zurückreicht und dabei gleichzeitig immer wieder auf einen Namen: Maurice Jobson, genannt „die Eule“ … Wer nun anhand dieses kurzen Ausschnitts Lust auf „1983“ bekommen und den Titel kurzerhand im Internetbuchhandel in den Warenkorb geschmissen hat, der kann diesen getrost wieder von dort löschen. Ohne Kenntnis der vorherigen drei Bände bleibt dem Neueinsteiger dieses Werk vollkommen unverständlich und verschlossen, da sich Peace' unkonventioneller Schreibstil gegen jeden Versuch des schlichten Verstehens sperrt und die Spannung vielmehr aus dem Gesamtkonstrukt seine Kraft bezieht, als durch die allgemein bekannten Stilelemente eines Kriminalromans. Sorgfältige polizeiliche Ermittlungen, Forensikarbeit, Verfolgungsjagden, Showdowns oder ein soziopathischer Serienkiller, in „dessen Visier“ der Ermittler gerät – hier vollkommene Fehlanzeige. Und auch wenn es immer wieder zu Wiederholungen kommt, lose Fäden aus den Vorgängern weitergeführt und verknotet werden - selbst der treue Leser, der sich bis hierhin durch das gesamte Quartett gekämpft hat, muss immer wieder vor diesem Kaleidoskop aus hässlichster Gewalt, Korruption, Verderbnis und ekelhafter Perversion kapitulieren. Mit „1983“ entzieht sich das Quartett endgültig dem Versuch, diese Reihe mit irgendetwas anderem in Vergleich zu setzen. Mag die Erwähnung Ellroys auf dem Rückendeckel dem Abverkauf dienlich sein, inhaltlich entbehren solche gezogenen Parallelen jeglicher Grundlage. Peace' Stil ist schlichtweg einzigartig. Und wo andere zumindest zwischenzeitlich immer mal wieder Lichtblicke gönnen, herrscht im Yorkshire der frühen 80er Jahre undurchdringliche Finsternis. Die Brutalität ist schonungslos, gönnt dem Leser nie eine Pause und verletzt, ja, verstört. Ob Ich-Erzähler Maurice Jobson, Ermittler und Verbrecher in einer Person, oder der aus der Du-Form berichtende Anwalt John Piggott. Einen „Guten“ gibt es, wie schon in der gesamten Reihe, auch in „1983“ nicht. Nur verschiedene Abstufungen der Farben Grau und Schwarz. Es ist eine Tristesse, welche direkt nach dem Herz greift. Eine Dramatik, die unter der Oberfläche kocht, um sich schließlich in einem apokalyptischen Ende zu entladen. Egal, was man Schlimmes erwartet hat. Peace' drastische Bilder übertreffen unsere dunkelsten Erwartungen, verlangen alles ab. In diesem Fall ist die Veröffentlichung innerhalb der „Heyne-Hardcore“-Reihe wahrlich mehr als passend. Die erhoffte Weiterentwicklung hinsichtlich der Art und Weise der Erzählung bietet „1983“ leider nicht. David Peace ist sich weiterhin treu geblieben, hat seinen Schreibstil mit den vielen Wiederholungen, Song-, Wort- und Satzfetzen sowie verschiedenen Erzählperspektiven allerdings noch konsequenter in Szene gesetzt, was dazu führt, dass auch die aufmerksamsten Leser den wirren roten Faden immer seltener verfolgen werden können. Deswegen an dieser Stelle ein Tipp: Ein jeder, der dieses Mammutwerk in Angriff nehmen will, tut gut daran, alle vier Bände möglichst zeitnah hintereinander zu lesen, um nicht (wie ich) aufgrund von Gedächtnislücken die geschickt inszenierten Verkettungen zu übersehen und sich damit einen Teil der Faszination dieser Reihe zu rauben. Diese wird sie jedoch nur auf diejenigen ausüben, die die Brillianz in Peace' Sprachgewalt und die intelligente Konzeption hinter dem Ganzen erkennen. Wer nur auf Unterhaltung aus ist, seine Seele baumeln und sich in fremde Gestade träumen will, ist hier gänzlich ans falsche Buch geraten. Nach Beendigung der Reihe bin ich weder begeistert noch enttäuscht. Stattdessen überwiegt Erleichterung. Erleichterung darüber, es bis zum Ende durchgestanden zu haben. Viele Fragen sind nach „1983“ endlich beantwortet, einige vielleicht auch mangels der notwendigen Aufmerksamkeit zumindest bei mir immer noch offen. (Was ist mit Eddie Dunford passiert? Welche Rolle verkörpert der geheimnisvolle Reverend? Etc. ) Dennoch: Das „Red Riding“-Quartett ist ein sprachlich epochales Werk, das man unter künstlerischen Gesichtspunkten sicherlich loben und wertschätzen, aber ganz sicher nicht mögen muss. Mit Abstand die härteste Literatur, die ich bis hierhin gelesen habe und, wie ein Rezensent auf der Krimi-Couch schrieb, „ein besonderes Erlebnis“.
  14. Cover des Buches Die Knochenleserin (ISBN: 9783548281889)
    Iris Johansen

    Die Knochenleserin

     (25)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010
    Ein Eve Duncan Thriller!

    Die Suche nach dem Mörder ihrer Tochter lässt Eve Duncan einfach nicht zur Ruhe kommen und die Kunden nutzen das irgenwie immer schamlos aus und bieten Hinweise zu Erfassung des Killers.

    Doch jetzt sieht es ganz anders aus, als sich der vermeintliche Killer direkt und ganz persönlich bei Eve meldet. Eve fängt an zu ermiteln und wird von einem Medium unterstützt, welches tatsächlich noch ein weiteres Opfer findet.

    Die Knochenleserin scheint diesesmal also dem Killer ganz nah und ihrer toten Tochter doch so fern.....


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