Bücher mit dem Tag "kindeswohl"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "kindeswohl" gekennzeichnet haben.

24 Bücher

  1. Cover des Buches Was fehlt, wenn ich verschwunden bin (ISBN: 9783733500405)
    Lilly Lindner

    Was fehlt, wenn ich verschwunden bin

     (514)
    Aktuelle Rezension von: Reading_Love


    ~ KLAPPENTEXT ~

    April ist fort. Seit Wochen kämpft sie in einer Klinik gegen ihre Magersucht an. Und seit Wochen antwortet sie nicht auf die Briefe, die ihre Schwester Phoebe ihr schreibt. Wann wird April endlich wieder nach Hause kommen? Warum antwortet sie ihr nicht? Phoebe hat tausend Fragen. Doch ihre Eltern schweigen hilflos und geben Phoebe keine Möglichkeit, zu begreifen, was ihrer Schwester fehlt. Aber sie versteht, wie unendlich traurig April ist. Und so schreibt sie ihr Briefe. Wort für Wort in die Stille hinein, die April hinterlassen hat.

    ~ MEINUNG/ FAZIT ~

    Ich muss zugeben, ich bin kein Fan von Büchern die nur aus Briefen/E-Mails bestehen. Ich habe mich dennoch wegen dem Thema ran gewagt. Ich fand das Buch gut und auch die Thematik war sehr interessant. Die Autorin schafft es hier die Gedanken und Gefühle der kleinen Phoebe aufs Papier zu bringen. Manchmal tat Phoebe mir echt schon leid. Solch eine schwierige Situation und dann noch streitende und schweigende Eltern drum herum. Eine Situation die sich kein Kind wünscht.




  2. Cover des Buches Aschenputtel (ISBN: 9783442375806)
    Kristina Ohlsson

    Aschenputtel

     (330)
    Aktuelle Rezension von: mattder

    Einer streift umher und sucht sich kleine Mädchen die er als Puppen bezeichnet und die er ermordet. In einen Zug nach Stockholm geht erst die Mutter verloren weil der Zug ohne sie weiter fährt. Der Schaffner kriegt bescheid das ein Mädchen in Abteil zurück geblieben ist. Trotz bescheid aufzupassen trotzdem verschwindet das Kind. Ein Kommissar der 20 Jahre in Dienst ist und eine Fallanalyiker übernehmen den Fall. Die Befragung in Bahnhof ergibt nichts konterst unser das der Schaffer sich etwas kosmische verhalt mit angepassten angeben. Die Mutter wird befragt an Familien Stand und Verhalt ins zueinander gibt aber ungenau aussagen. Bis der Rechner der Polizisten kommt 2 Anzeigen wegen Gewalt heraus und ein Kontaktverbot zu Mann. Die Polizisten will Mann und neuen Freund befragen. Der Weg der Polizisten zur Polizei wird erzählt, eigentlich wollte Geige spielen aber durch Unfall konnte sie es nicht mehr. Die Frau mit Hund die Mutter an Bahnsteig abgelenkt der Heimweg wird aus erzählt spielt aber für den weiteren Fall eine Roll. Die Polizeien treffen sich zur Fall Auswertung mit Ermittelungsergebnisse. Die Kollege gibt seid nach Abgrämen ein, überlegt mit wen die Kollegin schläft. Das Liebesleben der Kollegin wird erzählt sie hat was mit ihrem ehemaligen Professor. Der Polizisten wacht zuhause bei seiner Frau auf der Alltag wird beschrieben. Als zwischen Sekunde wie das Mädchen in einer Wanne in einer Wohnung liegt. Ein Frau die Mörder komm sieht Zeugenaufruf in Fernsehe. Die Polizei befragt die Mutter des Mädchens nochmal dabei kommen Brandwunden an den Armen der Mutter zum Vorschein. An nächsten Tag kriegt die Mutter ein Paket mit Haaren und Kleidung der Tochter es wird untersucht ob es wirklich um die Haare handelt. Das Leben des einen Polizisten wird beleuchtet mit Frau. 

  3. Cover des Buches Deutschland misshandelt seine Kinder (ISBN: 9783426302347)
    Michael Tsokos

    Deutschland misshandelt seine Kinder

     (62)
    Aktuelle Rezension von: Athene

    Kürzlich habe ich das Buch „Der dreizehnte Mann“ von Michael Tsokos und Florian Schwiecker beendet. Dieses Buch ist angelehnt an das tatsächlich stattgefundene „Kentler-Experiment“ und hat mich tatsächlich etwas fassungslos zurückgelassen. 


    Nach diesem Buch hatte ich das Bedürfnis mehr über Missbrauch zu erfahren und nahm das Buch von Michael Tsokos und Saskia Guddat (inzwischen Etzold) „Deutschland misshandelt seine Kinder“ zur Hand. Das Buch steht tatsächlich angefangen seit der Leipziger Buchmesse 2014 in meinem Regal, weil ich nicht die Nervenstärke hatte, es zu beenden. Ich begann es nun von vorn. 


    Was ist Missbrauch? Physische Misshandlung, Vernachlässigung, psychische Misshandlung und sexueller Missbrauch. Die Autoren berichten sachlich mit Fallbeispielen, in welcher Form es Missbrauch gibt. Hierbei sollen Missstände aufgezeigt und Verbesserungsvorschläge vorgebracht werden. Allerdings haben mich die Fallbeispiele doch recht mitgenommen, so dass ich wie bereits erwähnt, im ersten Anlauf das Buch nicht beendet konnte.


    Erschreckend das der Missbrauch aus dem engsten Umfeld der Kinder und Jugendlichen heraus geschieht. Es ist meist der Vater oder die Mutter oder der Lebensgefährte dieser Elternteile und dies nicht nur einmal, sondern meist in Serie! Die elterlichen Fähigkeiten und einige andere Faktoren spielen hierbei eine große Rolle und dadurch würde man durch genaues Hinsehen und Leisten von geeigneter Hilfestellung vieles vermeiden oder eher erkennen können. Denn viele andere Länder, in denen Kinderbetreuung und -erziehung anders und besser gehandhabt wird, haben derart gehäufte Fälle nicht!


    Ein Rechtsmedizinier kommt übrigens nicht nur dann zum Einsatz, wenn es sich um einen Fall mit Todesfolge handelt, sondern wird auch dann zu Rate gezogen, um zu begutachten und zu dokumentieren, dass kein Unfall oder Krankheiten für die Verletzungen des Kindes verantwortlich sind. Auch ist der zeitliche Ablauf für die einwandfreie Täterfeststellung erforderlich.


    Die Rechtsmediziner waren auch die ersten, die diese Fälle aufzeigten und dokumentierten. Aus Opfern werden Tätern und aufgrund einer ständigen Verteidigungshaltung werden aggressive Verhaltensmuster und ein zerstörtes Selbstwertgefühl zu einem brutalen Kreislauf. 


    Als Mutter und Sachbearbeiterin im öffentlichen Dienst bricht es einem das Herz zu lesen, dass die „Wächter des Kindeswohls“ nicht wie ursprünglich wohl vorgesehen mit glänzender Rüstung die Kinder retten, sondern mit stumpfem Schwert im Papierdschungel der Bürokratie und des Personalmangels versinken. Das Buch ist 2014 erschienen und wenn ich es heute so lese, fürchte ich, dass die Verbesserungsvorschläge bisher versandet sind. Das System krankt. Ich hoffe jedoch, auch wenn die Kinder- und Jugendhilfe bisher noch nicht modernisiert wurde, dass die Kinder- und Jugendärzte u.a. inzwischen die Gelegenheit hatten, sich mehr fortzubilden, um Warnhinweise überhaupt erkennen zu können. Die Fallbeispiele sind nichts für schwache Nerven und zeigen auf, dass die Kinder engagierten Einsatz statt zynischer Routine dringend brauchen.


    Schließt nicht die Augen! Seht hin. Verfallt nicht in eine stillschweigende Duldung. Das Thema geht uns alle an, denn Herkunft und Bildung sind nicht unbedingt ausschlaggebend. Volle Punktzahl.


  4. Cover des Buches Kindeswohl (ISBN: 9783257243772)
    Ian McEwan

    Kindeswohl

     (275)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Fiona May ist eine ebenso angesehen wie erfolgreiche Richterin. Ihr Engagement im High Court von London ist einzigartig und sie setzt sich für Kinder, Familien und Eltern ein. Doch dann bricht ihre scheinbar intakte und gut sortierte Welt zusammen. Ihr Mann bittet sie, dass er fremd gehen darf. Er ist noch glücklich mit ihr, aber er will auch nochmal etwas ausprobieren und hat auch schon eine Dame ausgewählt. Fiona ist schockiert, sprachlos und stürzt in einen Strudel aus Wut, Hass und Liebe. Da kommt ein Fall auf ihren Schreibtisch, wo ein 17 jähriger Junge dringend eine Bluttransfusion benötigt, aber seine Eltern dies ablehnen. Religiöse Hintergründe, Tradition und Zusammenhalt sind stark mit dem Fall verbunden. Fiona wird durch ein besonderes Ereignis noch intensiver in den Fall verwickelt und ihr Gefühlschaos ist kaum mehr zu bändigen. Ian McEwan ist einfach ein großer Erzähler. Die Geschichte packt und fesselt, aber sie ist leider auch viel zu schnell zu Ende erzählt. Warum nicht noch 100 Seiten?

  5. Cover des Buches Ich bleibe hier (ISBN: 9783548288932)
    Catherine Ryan Hyde

    Ich bleibe hier

     (147)
    Aktuelle Rezension von: Gina_C

    Ich fand die Geschichte rund um Grace sehr berührend und fand auch alle Charaktere sehr interessant. Die Geschichte zeigt, wie schön und wichtig es sein kann, offen auf fremde Menschen zuzugehen. Ich mochte Billys Wandlung sehr und besonders zum Ende hin hat mich das Buch nochmal sehr mitgenommen.

  6. Cover des Buches Das vergessene Kind (ISBN: 9783426509524)
    Kate Atkinson

    Das vergessene Kind

     (40)
    Aktuelle Rezension von: Günter-ChristianMöller

     

    „Tracy wäre es lieber gewesen, sie wäre im Dienst tot umgefallen. Sie war Kriminalkommissarin gewesen, jetzt war sie Polizeipensionärin.“ Sie hatte gerade fünftausend Pfund auf der Bank abgehoben. Es war für Janek, einen Polen, der ihr Reihenhaus renovierte. Doch an diesem Tag trifft sie eine Frau mit einem Kind auf der Straße, die ihr als Prostituierte und Kriminelle bekannt ist. Sie hat ein Kind im Schlepptau, das sie völlig erniedrigend und rücksichtslos behandelt. „Kelly hatte mehrere Kinder, und die meisten waren in Pflege, und das waren die, die Glück gehabt hatten.“

    Tracy bietet der Frau spontan dreitausend Pfund für das Kind und bekommt es prompt. Das Kind ist ein Mädchen und heißt angeblich Courtney. Sie ist ein Waisenkind, denn niemand vermisst sie. Doch kurz darauf wird Kelly umgebracht. Als Tracy Kriminelle auf den Fersen sind, wird ihr klar, dass dieses kleine Mädchen in höchster Gefahr schwebt, und die Polizei eher eine Bedrohung als eine Hilfe ist.

     

    Das Buch lebt von der mütterlichen bedingungslosen Fürsorge Tracys für dieses kleine fast hilflose Wesen namens Courtney, und dessen zweier Leidenschaften. Courtney liebt Essen, egal was, Hauptsache es ist viel. Und sie liebt die kleinen Schätze, die sie unbemerkt sammelt. Wertvolle Dinge wie "einen silbernen Fingerhut, chinesische Münzen, ein paar Glieder einer billigen goldenen Kette.“ Und natürlich auch den neuen Zauberstab. All diese Schätze sind verknüpft mit wunderbar schönen Erlebnissen. Erlebnisse für schöne Träume. Und die braucht Courtney genauso dringend wie das Essen. So verwandelt sich die Fürsorge von Tracy immer mehr in Liebe. Um Courtney nicht zu verlieren, tauchen die beiden vor ihren kriminellen Verfolgern in die Illegalität ab. Und wehe den Bösewichten, die Tracy oder Courtney zu nahe oder gar in die Quere kommen. Selbst eine scheinbar harmlose Handtasche verwandelt sich dann in eine gefährliche Waffe.

     

  7. Cover des Buches Sweetgirl (ISBN: 9783423218047)
    Travis Mulhauser

    Sweetgirl

     (128)
    Aktuelle Rezension von: Seehase1977

    Eigentlich sucht die 16-jährige Percy im Haus von Drogendealer Shelton nur ihre vermutlich zugedröhnte Mutter, doch stattdessen findet das Mädchen ein vernachlässigtes und halb erfrorenes Baby. Dessen Mutter und Shelton liegen unten, völlig weggeschossen und Percy weiß nur eins, sie muss dieses Kind in ein Krankenhaus bringen. Ein Schneesturm und das unwegsame Gelände machen das Unterfangen gefährlich und die Rettungsaktion wird auch noch zur Flucht, als Drogendealer Shelton aus seinem Delirium erwacht und das Baby nirgends finden kann...

    Meine Meinung:

    "Sweetgirl" ist der Debütroman von Travis Mulhauser. Es handelt von einer Rettungsaktion in der eisigen Kälte Michigans und beschreibt eigentlich doch viel mehr als das. Es geht ums Erwachsenwerden, um das Treffen von Entscheidungen und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, auch unter ganz besonderen, unbequemen Umständen. 

    Mulhauser erzählt temporeich und atmosphärisch. Die eisige Kälte Michigans, der Schneesturm und die beschwerliche Flucht, um die süße kleine Jenna zu retten, war für mich fast körperlich spürbar. Wie ein Schatten habe ich Percy verfolgt, mit ihr gelitten, mich gesorgt, geschimpft und geflucht.

    Percy ist nach außen ein starker Teenager, sie spielt heile Welt, obwohl das Leben mit ihrer drogensüchtigen Mutter und die Sorgen ums Geld dem Mädchen zu schaffen machen, auch wenn Percy sich das und schon gar nicht ihrer Schwester gegenüber, die mit ihrem Mann weit weg wohnt, eingestehen will. Sicherlich steht das Mädchen stellvertretend für viele Jugendliche, die zu schnell erwachsen werden müssen, um ihre Schicksale zu meistern.

    Der Roman ist gespickt mit Situationskomik, die das Drama in den Bergen und die Tragik, die zwischen den Zeilen mitschwingt, leichter erträglich macht. Ein kurzweiliges Buch, das mir gut gefallen hat und das ich gerne weiterempfehle.

  8. Cover des Buches Das Ende der Geduld (ISBN: 9783451069123)
    Kirsten Heisig

    Das Ende der Geduld

     (83)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Jugendrichterin Heisigs Aufklärungsbuch über Jugendgewalt. Erfreulicherweise wird nicht so getan, als sei die Gewalt vom Himmel gefallen oder bestimmten Bevölkerungsgruppen immanent. Unter den äußerst negativen Lebensbedingungen, unter denen manche der Kinder aufwachsen mußten, wäre es schwer gewesen, die "Kurve zu kriegen". Daß Heisig schreibt, daß bei Heranwachsenden häufig Erwachsenenstrafrecht angewandt werde, kann ich so nicht stehen lassen. Meinem Kenntnisstand wird nur bei Trunkenheitsfahrten das allgemeine Strafrecht angewendet, weil Trunkenheitsfahrten in jedem Alter vorkämen, ansonsten wird immer Jugendstrafrecht angewandt. Im übrigen erstaunlich, in was für Bereichen sich ein Jugendrichter auskennen muß, abseits der reinen Paragraphenarbeit in StGB und JGG. Und manche der Themen, die Heisig nur kurz anreißt, sind inzwischen in den Mittelpunkt der Diskussion getreten, zB Cybermobbing, Social Media und die sog. "Ehrenmorde". 

  9. Cover des Buches Ich vernichte dich (ISBN: 9783596702947)
    Brad Parks

    Ich vernichte dich

     (72)
    Aktuelle Rezension von: aly53

    Ganz spontan hab ich gestern nach “Ich vernichte dich “ von Brad Parks gegriffen.

    Ein Fall von „Warum, hab ich das nicht schon viel früher getan?”.


    Der Schreibstil des Autors ist unglaublich fesselnd und sehr eindringlich.

    Die Atmosphäre ist dabei sehr düster und beklemmend gehalten.

    Im Fokus stehen hierbei Amy und Melanie.

    Die eine Anwältin, die andere eine Verdächtige in einem sehr komplizierten und komplexen Fall.

    Melanie mochte ich total gern. Weil man sich einfach unfassbar gut in sie hineinversetzen kann und ununterbrochen Schmerz, Leid und Qual ausgesetzt ist. Zudem machte sie ihr Background auch sehr sympathisch.

    Amy war zwar auch sympathisch, oft wusste ich jedoch nicht, was ich von ihr halten sollte.

    Die Nebencharaktere sind in meinen Augen sehr gut ausgearbeitet und bestechen mit ihrer Authentizität.


    Der Einstieg fiel mir direkt leicht.

    Man kommt direkt vom Himmel in die Hölle und das war wirklich mehr als heftig.

    Denn bei Melanie im Haus wurden Drogen aufgefunden und ihr Kind wurde ihr schneller genommen, als sie A sagen konnte.

    Aber was danach folgte, hat mich an sämtlichen Glauben zweifeln lassen.

    Denn man wird damit konfrontiert, wie Melanie sowohl von der Fürsorge als auch von der Polizei behandelt wurde. Und das ist mehr als fragwürdig und auch grenzwertig.

    Das ist ein Punkt, der mir extrem nahe ging und der mir auch sehr zu schaffen machte. Denn man fühlt nicht nur Wut, Angst und Frustration. Nein, man ist auch dieser Hilflosigkeit ausgesetzt, der man nichts entgegenzusetzen hat.


    Ab da spielte sich quasi eine unaufhaltsame Kettenreaktion ab, die in sämtliche Abgründe führten.

    Kann es noch schlimmer kommen? Oh ja, denn wenn der Abgrund Blut geleckt hat, zerrt er dich mit aller Kraft hinunter.

    Doch neben Melanies schwerem Schicksalschlag, erlebt man auch die Ermittlungen aus Amys Hand.

    Eine Frau, die auch in einem weiteren wichtigen Fall ermittelt.

    Gibt es da Zusammenhänge?

    Ein bisschen hat es was von einem Justiz-Thriller, aber nicht hauptsächlich.


    Es ist erschreckend zu sehen, wie schnell das Blatt sich wenden kann. Dabei wird mehr als klar ersichtlich, wie schnell man verurteilt werden kann, ohne dass man etwas dagegen tun kann.

    Wenn sich der Kreislauf weiterentwickelt, wird es schwer, aus dieser Lage wieder herauszukommen.

    Besonders psychologisch gesehen, war es unglaublich gut ausgearbeitet. Dabei arbeitet der Autor mit sehr viel Feingefühl und einer immensen Direktheit.

    Mich hat Melanies Schicksal extrem fertig gemacht. Ganz besonders, wenn man noch mehr über die Hintergründe erfährt, die das Ganze noch tragischer und auswegloser machen.

    Aber es geht hier auch um Rechte, die nicht immer gegeben sind.

    Ein für mich sehr erschreckendes und beängstigendes Buch, das klar macht, wie schnell sich das Blatt wenden kann und man buchstäblich alles verliert.

    Die Auflösung war zwar keine Überraschung in dem Sinne, hat mir aber richtig gut gefallen.

    Schlussendlich ein unerwartet herausragendes Buch, das sich flugs zum Highlight gemausert hat.


    Fazit:

    Brad Parks gelingt mit “Ich vernichte dich” ein extrem erschütternder und beängstigender Thriller, bei dem man alles infrage stellt.

    Raffiniert, perfide und sehr emotional.

    Der Stoff, aus dem Alpträume gemacht sind.

    Unbedingt lesen.

  10. Cover des Buches Der Schmetterlingsjunge (ISBN: 9783442489824)
    Max Bentow

    Der Schmetterlingsjunge

     (174)
    Aktuelle Rezension von: Julia92

    Inhalt: Der Berliner Kommissar Nils Trojan erstarrt, als er den Tatort in Kreuzberg betritt: Die Frau, die ermordet wurde, liegt entkleidet auf dem Bett, ihren Rücken ziert das farbenprächtige Gemälde eines riesigen Schmetterlings. Nur zwei Tage später ereignet sich ein weiterer Mord, wieder hinterlässt der Täter sein bizarres Kunstwerk auf dem Körper des Opfers. Verzweifelt versucht Trojan, die verborgene Botschaft des Mörders zu entschlüsseln, doch sein Gegner hat ihn längst in ein perfides Verwirrspiel verstrickt. Und Trojan weiß - er muss die Obsession begreifen, die den Täter treibt, wenn er das grausame Töten beenden will …


    Meinung: Der siebte Fall für Nils Trojan - der erste Max Bentow für mich. Ich habe den Thriller im Zuge eines Büchertausches erstanden. Als ich erfuhr, dass er einer Reihe angehört, war ich skeptisch und überlegte, ob es schlau ist, mittendrin anzufangen.

    Schließlich riskierte ich es und war erleichtert, denn man kann den Schmetterlingsjungen ohne Vorkenntnisse lesen - man kennt sich trotzdem aus und kommt gut durch die Geschichte.

    Nils Trojan ist ein durchaus sympathischer Protagonist, leider hat mir bei den Charakteren das letzte i-Tüpfelchen gefehlt, um sie greifbar zu machen - wahrscheinlich weil es eben der 7. Teil einer Reihe ist. Aber dieser Punkt war nicht das eigentliche Problem.

    Der Schreibstil liest sich flüssig, man fiebert mit Trojan mit, die Aufklärung am Ende ist schlüssig, an den richtigen Stellen wird es spannend, man bekommt eine grausige Vorgeschichte … Das Buch beinhaltet eigentlich alles, was ein solider Thriller benötigt. Und trotzdem fehlte für mich leider etwas.

    Zum Teil fand ich die Aktionen des Mörders, mit denen er auf sich aufmerksam machen wollte, etwas eigenartig. Er hat einfach zu dick aufgetragen (meine persönliche Meinung). Auch mit den Rückblicken und den High-Heels konnte ich mich nicht anfreunden. Seine Faszination über Frauen in Stöckelschuhen war für mich übertrieben dargestellt und wurde zu oft erwähnt - hätte ich nicht so viele positive Bewertungen über das Buch gelesen, hätte ich abgebrochen.

    Schade fand ich, dass am Ende ein paar Fragen offen geblieben sind, die ich als wichtig erachtete.

    „Der Schmetterlingsjunge“ hat nicht ganz meinen Geschmack getroffen, der sympathische Protagonist und interessante Details der Ermittlungen konnten jedoch punkten. Insgesamt vergebe ich 3 von 5 Sternen.

  11. Cover des Buches Ein neuer Morgen für Samuel (ISBN: 9783404187546)
    Ruth Druart

    Ein neuer Morgen für Samuel

     (24)
    Aktuelle Rezension von: schnaeppchenjaegerin

    1944 ist Paris von den Deutschen besetzt und nur knapp einen Monat nach der Geburt ihres  Sohnes werden Sarah und David verhaftet. Als sie sich auf dem Weg in ein "Arbeitslager" befinden, übergibt Sarah ihr Baby Samuel einem französischen Bahnarbeiter um ihn zu retten, denn sie befürchtet, dass die Fahrt mit dem Zug, der an einen Viehtransport erinnert, eine Reise ohne Wiederkehr ist. 

    Jean-Luc, der für seine Arbeit für die Deutschen als Kollaborateur gilt, aber tatsächlich die Schreckensherrschaft der Boches kaum ertragen kann, und bereits versucht hat, die Gleise zu manipulieren, nimmt sich des kleinen Samuel an und schafft es zusammen mit seiner Freundin Charlotte in die USA zu flüchten. Sie bauen dort gemeinsam mit Sam ein neues Leben auf, bis sie 1953 die Nachricht erreicht, dass Sams Eltern noch am Leben sind und Jean-Luc wegen Kindesentführung verhaftet wird. 

    "Ein neuer Morgen für Samuel" ist ein emotionaler, historischer Roman, der die Grausamkeiten des Zweiten Weltkriegs aus Sicht der französischen Bevölkerung darstellt, die unter der deutschen Besatzung leiden. Eine Woche bevor die Alliierten in Frankreich landen, werden Sarah und David verhaftet, da sie Juden sind. Geistesgegenwärtig lässt Sarah ihr neugeborenes Kind aus Liebe zurück und klammert sich an den Gedanken, dass Samuel überlebt hat. Zeitgleich setzen Charlotte und Jean-Luc, die gedanklich auf Seiten der Résistance standen, ihr Leben aufs Spiel, indem sie mit dem kleinen Baby nach Amerika flüchten. Der Abschied Sarahs geht zu Herzen, aber auch wie mutig sich Charlotte und Jean-Luc für ein fremdes Kind einsetzen, dessen Eltern sie auch nicht kennen. 

    In Amerika leben sie in Freiheit, auch wenn sie ihre Heimat Frankreich vermissen. Aus Angst, dass Samuel von einer jüdischen Familie hätte adoptiert werden können, haben sie ihre Verhältnis zu Sam nie vor den Behörden klargestellt. Als sie erfahren, dass Samuels Eltern Auschwitz überlebt haben, ist dies ein Schock und die Konsequenzen, die sich daraus ergeben, für die kleine Familie grausam und herzzerreißend. Charlotte und Jean-Luc lieben Sam über alles und haben nie offen mit ihm über seine Herkunft gesprochen. Der Neunjährige kennt seine leiblichen Eltern nicht und soll nun in einem ihm fremden Land ein neues Leben anfangen. 

    Der Roman ist abwechselnd aus der Perspektive aller Beteiligten geschrieben, so dass man sich sehr gut in die Figuren, ihre Lebenssituation hineinversetzen und ihre Gefühle nachvollziehen kann. Durch den Wechsel der Zeiten zwischen 1944 und 1953, der Orte Paris und Kalifornien ist der Roman abwechslungsreich und fesselnd. Alle Charaktere und ihre widersprüchlichen Gefühle sind authentisch dargestellt. Ihre innere Zerrissenheit und die Fragen, wer, was, wann richtig oder falsch gemacht hat, lassen auch die/ den Leser*in nicht los. Ihre Schicksale berühren und es erscheint schier aussichtslos, die richtige und eine gerechte Entscheidung für Sam zu treffen. 

    Er wurde von einem Mann gerettet, der nun dafür im Gefängnis sitzt. Er ist bei Menschen aufgewachsen, die ihm seine leiblichen Eltern vorenthalten haben. Er soll nun bei fremden Menschen in einem Land leben, dessen Sprache er nicht spricht. 

    Wie dieser Konflikt gelöst wird, ist spannend, eindringlich und sehr berührend geschrieben, ohne dass die Geschichte melodramatisch oder kitschig wird. Die Fragen von Herkunft, Heimat und Familie, aber auch die Gefühle von Angst, Mutterliebe, von Schuld und von Entscheidungen, die man aus Verzweiflung oder Liebe und zum Wohl eines anderen trifft, werden vielschichtig behandelt, so dass man selbst von dem Gewissenskonflikt aufgewühlt wird und von der Stärke der Charaktere beeindruckt ist. Wie nah Freude und Leid, Glück und Unglück nebeneinander liegen können, kann man anhand des Schicksals der beiden Familien nachdrücklich erkennen. 

  12. Cover des Buches Hitze (ISBN: 9783455014426)
    Raven Leilani

    Hitze

     (39)
    Aktuelle Rezension von: jtk_0701

    Eigentlich eine vielversprechende Story . Edie ist 23 Jahre alt und lernt den fast doppelt so alten Eric im Internet kennen. Dieser ist weiß und lebt in einer offenen Ehe mir Rebecca. Nachdem Edie ihren Job verliert, zieht sie zu dem Ehepaar und deren schwarzen Adoptivtochter Akila. Zwei komplett verschiedene Welten treffen aufeinander. Themen wie Lust, Gewalt, Missbrauch, Rassismus,Armut, Einsamkeit werden thematisiert, aber für mich leider zu oberflächlich. Es ist interessant zu lesen, aber an manchen Stellen zu wenig um mich zu fesseln.

  13. Cover des Buches Die Schakkeline ist voll hochbegabt, ey (ISBN: 9783426786031)
    Sophie Seeberg

    Die Schakkeline ist voll hochbegabt, ey

     (78)
    Aktuelle Rezension von: Kristinas_Kuddelmuddel

    Ein interessantes, berührendes, zeitweilig auch mehr oder weniger unfreiwillig komisches Buch.
    Es ist gut geschrieben und bringt mit einfachen Worten die ganze Dramatik der Situation vieler Kinder in Deutschland auf den Punkt.

    Auch wenn es im Vorwort angekündigt war und ich auf Grund meines eigenen Berufes dem Schwarzen Humor durchaus einiges abgewinnen kann, war mir die Einschätzung mancher Personen und familiärer Verhältnisse an einigen Stellen zu flapsig - jedenfalls für eine solche Veröffentlichung.

    Dennoch habe ich das Buch mit Interesse gelesen und konnte an vielen Stellen die Komik der Situation sehr gut nachvollziehen. Es ließ sich angenehm lesen.

  14. Cover des Buches Wohin der Himmel uns führt (ISBN: 9783426524299)
    Dani Atkins

    Wohin der Himmel uns führt

     (76)
    Aktuelle Rezension von: Tanja_Wue

    Es ist eine sehr emotionale Geschichte, wo ich mit der Thematik und dem drumherum mehr Drama erwartet hätte. Das Drama kam zwar nicht, aber mir hat das Buch wirklich gut gefallen und auch die Emotionen kamen sehr gut rüber. 

    Der Schreibstil der Autorin ist ziemlich flüssig und um allgemeinen fand ich es eine Story, die man nicht so oft liest.

  15. Cover des Buches Papierkinder (ISBN: 9783734113956)
    Julia Kröhn

    Papierkinder

     (10)
    Aktuelle Rezension von: Lia48

    "Immer noch sind Kinder die vulnerabelsten Mitglieder der Gesellschaft. Immer noch sind sie in Krisenzeiten am bedrohtesten und zugleich die, deren Bedürfnisse man oft als Erstes vergisst. Immer noch gelten Eglantynes Worte: "Es gibt viel zu tun.““

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    INHALT:
    Berlin, 1874: Emma und ihre Freundin Mathilde leben als Kinder mit ihren Familien im Steglitzer Armenhaus. Als sie dort eines Tages einen verwahrlosten Säugling finden, zögern sie nicht, ihm zu helfen.
    Vor allem Emma stört sich daran, dass die Arbeit von Frauen so schlecht bezahlt wird und, dass es Müttern so schwer gemacht wird, für ihre Familie zu sorgen. Oft sind die Familien darauf angewiesen, dass die Kinder schon in jungen Jahren selbst arbeiten, statt in die Schule zu gehen.
    Da sollte es doch dringend bessere Gesetze geben, oder?
    Auch Emma und Mathilde müssen schließlich zur Arbeit in die Fabrik. Doch Emma gibt ihre Träume nicht auf und kämpft schon bald gegen die Ungerechtigkeiten in der Welt, indem sie sich politisch für Kinder und Frauen in Not engagiert.
    Und mit ihr kämpfen viele weitere Frauen in Hilfsorganisationen, Beratungsstellen, als Pädagoginnen, Mütter und Wohltäterinnen. Sie eröffnen Jugendämter und machen sich für Gesetze stark, die Kinder und Jugendliche schützen und ihnen grundlegende Rechte zusprechen.

    "Der Sozialistin Emma Döltz, der Montessori-Lehrerin Clara Grunwald und der Wohltäterin Eglantyne Jebb ist es zu verdanken, dass 1924 die "Genfer Erklärung“ verabschiedet wurde – die Grundlage für die UN-Kinderrechtskonvention von 1989.“

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    MEINUNG: 
    Ich könnte so vieles über das Buch schreiben und würde gefühlt doch nicht zum Ausdruck bringen können, wie sehr es mich nach einem beschwerlichen Anfang interessiert und begeistert hat und wie lesenswert ich es fand. 

    Ja, die ersten 130 Seiten haben es mir nicht einfach gemacht. Lange blieben mir die Protagonistinnen zu distanziert. So richtig wollte mich die Geschichte erst nicht packen, die Figuren blieben mir lange zu blass.
    Nach etwa 130 Seiten war ich mehr im Geschehen drin und konnte immer mehr Mitgefühl entwickeln. Und das Buch wurde immer stärker, emotionaler, ja, richtig gut!

    Emma habe ich für ihren Einsatz im Kampf für Gerechtigkeit von Frauen und für ihre Zielstrebigkeit, sehr bewundert. Sie ist eine neugierige, intelligente und nicht auf den Kopf gefallene junge Frau. Die Ungerechtigkeiten in der Welt, vor allem gegenüber Frauen, machen sie wütend. Dass Frauen im Vergleich zu Männern so schlecht für ihre Arbeit bezahlt werden und Arbeit und Familie bei Alleinerziehenden nicht miteinander zu vereinbaren sind. Selbst nach der Geburt können sich Frauen keine Pause leisten und müssen oft ihre Kinder vernachlässigen.
    Warum tut niemand etwas dagegen?
    Emma schließt sich schließlich den Sozialisten an und treibt Gesetze voran, die die Arbeit von Kindern eindämmen und ihnen Rechte gewähren. 

    Mir hat das Buch vor allem vor Augen geführt, dass mit der Einführung der Kinderschutzkommissionen und mit der Minderung von Kinderarbeit nicht nur Gutes erreicht wurde. Besonders am Anfang war es für arme Familien nun noch schwieriger, über die Runden zu kommen, da sie vorher noch die Kinder zusätzlich zum Arbeiten einspannen konnten.
    Ansonsten fand ich es auch historisch und bzgl. der Rechte für Frauen und Kinder und der erschreckend geringen Pflichten von Vätern, sehr interessant. Ebenso, was das Arbeitsrecht anging, die Anfänge der Jugendämter, den Beschluss vom "Reichsgesetz der Jugendwohlfahrt" und wie (Kinder-) Hilfsorganisationen entstanden und ausgeweitet wurden. Vor allem nach dem Krieg müssen Letztere unfassbar wichtig gewesen sein, um Armut und Hunger zumindest etwas einzudämmen und um ein Überleben zu sichern.
    Zudem habe ich mit Interesse verfolgt, wie es schließlich zur "Genfer Erklärung", dem Vorreiter der UN-Kinderrechtskonvention, kam.

    Beeindruckt war ich von den verschiedenen Geschichten von starken Frauen, die geschickt miteinander verknüpft wurden. Sie verbindet, dass sie einander teilweise kennenlernen, manche sogar miteinander verwandt sind und sich alle auf ihre Art und Weise für das Wohlergehen von Kindern einsetzen.
    Ganz besonders gefreut hat mich, dass später auch die Anfänge der Montessoripädagogik in Deutschland thematisiert wurden und Maria Montessori selbst mit einem Vortrag einen Gastauftritt hatte.

    Das Buch endet etwa mit dem Zweiten Weltkrieg.
    Im Nachwort klärt die Autorin auf, was fiktiv war, welche Figuren es tatsächlich gab und wie sich deren Lebensweg weiterentwickelt haben. Dies finde ich in solchen Büchern besonders wichtig.
    Am Schluss hätte ich gerne weitergelesen und war traurig, dass das Buch zu Ende war. Die Inhalte haben mich noch eine ganze Weile beschäftigt …
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    FAZIT: Für die ersten 130 Seiten muss ich aufgrund der Distanz zu den Protagonistinnen leider einen Stern abziehen. Danach fand ich das Buch richtig interessant, bewegend und lesenswert und hätte gerne noch weitergelesen. Daher möchte ich an euch appellieren: Versucht, am Anfang dranzubleiben! Ich hätte etwas verpasst, hätte ich es nicht getan! 4/5 Sterne!

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     (C.N.: Armut, Abtreibung, unerfüllter Kinderwunsch, Tod)

  16. Cover des Buches Du gehörst uns (ISBN: 9783742422002)
    JP Delaney

    Du gehörst uns

     (4)
    Aktuelle Rezension von: renateliestgerne

    Ein sehr spannendes Buch, das die Problematik der Vertauschung von zwei Babies direkt nach der Geburt anschaulich schildert. Die betroffenen Paare sind sehr unterschiedlich und das Buch beleuchtet unter anderem die Erwartungshaltung mancher Eltern an ihre Kinder. Das Ende ist schlüssig und rundet den guten Eindruck sauber ab.

  17. Cover des Buches Grundrechte-Report 2014 (ISBN: 9783596030187)
  18. Cover des Buches Erfassung von Kindeswohlgefährdung in Theorie und Praxis (ISBN: 9783899676693)
  19. Cover des Buches Die Abnormen (ISBN: B00K8BYH5K)
    Marcus Sakey

    Die Abnormen

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Ro_Ke

    Klappentext (Lovelybooks):

    In Wyoming kann ein kleines Mädchen in der Art, wie jemand seine Arme verschränkt, seine dunkelsten Geheimnisse lesen. In New York erkennt ein Mann Muster im Auf und Ab der Börse und rafft 300 Milliarden Dollar zusammen. Man nennt sie "Abnorme" oder "Geniale", Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Seit 1980 kommt ein Prozent aller Neugeborenen "abnorm" zur Welt - und seitdem ist alles anders. Einer von ihnen ist der Agent Nick Cooper. Seine Gabe macht ihn zum erfolgreichen Terroristenjäger. Er wird auf den vielleicht gefährlichsten Mann der Welt angesetzt, einen Genialen mit dem Blut vieler Menschen an den Händen. Um an ihn heranzukommen, muss Cooper gegen all seine Grundsätze verstoßen... und andere seinesgleichen hintergehen.


    Meine Meinung:

    Der Auftakt zur „Die Abnormen Trilogie“ hat mich insgesamt sehr gut unterhalten, wenn er sich auch etwas anders gestaltet hat, als ich erwartet habe.

    Die Geschichte entwickelt sich zu einem sehr spannenden Agenten-Thriller in einer Welt, die unserer in weitesten Zügen gleicht und wenig ausgeschmückte Science-Fiction-Elemente beherbergt.

    Die Ausgangsidee eines Kampfes von „Begabten vs. Unbegabten“ ist sicher nicht neu und gerade wenn man sich im „X-Men-Universum“ Zuhause fühlt, erkennt man Parallelen. Jedoch beschreitet Sakey einen Weg, der weniger auf „actionlastige Krawallszenen“ setzt, sondern die Arbeit eines begabten (Doppel-)Agenten in den Fokus rückt.

    Diesen Einsatz zu begleiten, wird zu einem interessanten Erlebnis, bei dem es überraschende Fallstricke und Wendungen gibt, allerdings hätte dem Verlauf an mancher Stelle ein etwas höheres Erzähltempo gut getan. 

    Der Schreibstil des Autors zeichnet eher wenige besonders lebhaft gestaltete Bilder in den Kopf, ist dafür aber sehr geradlinig, so dass man sehr gut folgen kann. Gleiches gilt für die Charaktere, die man zwar gut voneinander unterscheiden kann, sich jedoch nicht durch auffallende Vielschichtigkeit auszeichnen. Ich habe aber beim Zuhören nicht das Gefühl gehabt, etwas zu vermissen, so dass es für mich einen eher kleinen Kritikpunkt darstellt.

    Was mir gut gefallen hat, sind die gesellschaftskritischen Fragen, die das Hören der Geschichte immer mal wieder begleiten und mir Bezüge zu meinem „realen Umfeld“ bieten, denn wer kann sich schon von Vorurteilen freisprechen, wenn „scheinbare Andersartigkeit“ ins eigene Blickfeld gerät oder war schon selbst diesen ausgesetzt. 

    Ein Auftakt, der also auch zum Nachdenken anregt und mit genügend Potenzial im Gepäck den Blick geschickt auf seine Fortsetzungen lenkt.


    Fazit:

    Spannender Reihenauftakt, der ein interessantes Szenario vorstellt und als Agenten-Thriller gut unterhält.

  20. Cover des Buches Und das ist erst der Anfang (ISBN: 9783499631849)
    Anja Reschke

    Und das ist erst der Anfang

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    "Reschke lesen" würde Gauland wahrscheinlich sagen. ScholzWeilRhein sprechen schon wieder von der Begrenzung der "illegalen Migration", als könnte ein Mensch illegal sein, als ob sog. "Armuts-" bzw. "Wirtschaftsflüchtlinge" nicht auch verständlicherweise alles tun würden, um ihrer elendigen Lage zu entkommen, als könnte man zwischen "guten" und "Schlechten" Flüchtlingen unterscheiden. Ursula von der Leiden will sich erneut zur Kommissionspräsidentin wählen lassen und will verstärkt gegen "Schleuserkriminalität" vorgehen, wo man doch legale Wege in die EU (Stichwort "Botschaftsasyl") gar nicht zuläßt. Wie in diesem Fall Ursache und Wirkung verdreht werden, läßt sich dem Buch auch sehr gut entnehmen, besonders klarstellend durch die Verdrehung des Strafrechts, die mir als (ehemaligem) Juristen natürlich besonders übel aufstößt. The same old story.

  21. Cover des Buches Das Richterspiel (ISBN: 9783492312486)
    Sabine Kornbichler

    Das Richterspiel

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Athene100776
    Marlene besucht an Silvester eine Kundin, doch in deren Wohnung findet sie die Stieftochter ihrer Kundin vor - tot . Schlimmer kann es für Marlene gar nicht mehr kommen, doch um so mehr sie in die Geschichte der Toten hineinrutscht, umso bewusster wird ihr, dass die Vergangenheit allgegenwärtig ist.



    Ich persönlich habe schon mehrere Krimis von Sabine Kornbichler gelesen und finde es immer wieder spannend, in welche Abgründe sie ihre Charaktere fallen lässt. 
    Die Charaktere selber sind facettenreich beschreiben, haben ihre Ecken , Kanten und auch ihre privaten Probleme, kurz, sie sind alle keine Superhelden und gerade das macht sie glaubhaft und auch sympathisch.
    Der Schreibstil ist flüssig und auch als " Neuling" kommt man gut in die einzelnen Geschichten hinein. Auch in diesem Krimi, sind viele Situationen "verschachtelt", so dass man als Leser mitdenken muss und gut mitermitteln kann.
    Besonders die klug durchdachte , in sich schlüssige und nachdenklich stimmende Geschichte zog mich in den Bann, so dass es mir schwer fiel, das Buch aus der Hand zu legen.
    Aber auch der Humor kommt in den Dialogen nicht zu kurz, die ein wenig die Spannung auflockern , jedoch nicht überladen.  
  22. Cover des Buches Marie (ISBN: 9783442715527)
    Steven Uhly

    Marie

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Herbstrose

    Chiara, die als Baby eine Zeitlang Marie genannt wurde, ist jetzt sechs Jahre alt und geht bereits zur Schule. Ihre Eltern sind geschieden. Chiara lebt mit ihrem 12jährigen Bruder Frido und ihrer 10jährigen Schwester Mira bei ihrer Mutter, die mit Beruf, Haushalt und Kinder, total überfordert ist. Veronika Kelber versucht deshalb gerne mal, ihre quälenden Erinnerungen und die Wirklichkeit mit Tabletten oder einem One-Night-Stand zu verdrängen. So musste Frido schon früh die Verantwortung für seine jüngeren Schwestern übernehmen, sie zur Schule begleiten, für ihr Essen sorgen und die Hausaufgaben überwachen. Als Frido eines Abends seiner kleinen Schwester Chiara eine Gutenacht-Geschichte von einem Baby namens Marie, das von einem Mann namens Hans gestohlen wurde, erzählt, eskalieren die Zustände. Veronika wird wieder an die Vergangenheit erinnert, die sie bisher totgeschwiegen hat und mit der sie nicht zurechtkommt …   

    Der Autor Steven Uhly wurde 1964 in Köln geboren, ist deutsch-bengalischer Abstammung und durch seinen Stiefvater auch in der spanischen Kultur verwurzelt. Er studierte Literatur und übersetzt Lyrik und Prosa aus dem Spanischen, Portugiesischen und Englischen. Er schrieb bereits einige Romane, u. A. „Glückskind“ (2012), von dem „Marie“ (2016) die Fortsetzung ist.  Steven Uhly lebt mit seiner Familie in München. 

    Um die Zusammenhänge der Geschichte von Anfang an besser zu verstehen, wäre es von Vorteil, „Glückskind“ zuvor zu lesen. Zwar wird immer mal wieder auf die Geschehnisse der Vergangenheit Bezug genommen, doch bestimmte Zusammenhänge und Feinheiten erschließen sich dem Leser erst nach der Lektüre des Vorgängerbuches. Nur dann wird wirklich klar, warum Chiara damals als Baby Marie genannt wurde und wer Hans wirklich war. 

    Eine bedrückende, emotionsgeladene Geschichte präsentiert der Autor hier. Drei Kinder, die einer unbeschwerten Kindheit beraubt sind, die lügen und betrügen müssen um die Fehler ihrer Mutter zu verdecken, einer selbstsüchtigen Mutter, die nicht in der Lage ist ihr Leben ordentlich in die Hand zu nehmen. Sie stellen keine Fragen, nehmen alles als gegeben hin und versuchen, nach außen hin den Schein zu wahren. Solche Zustände machen mich als Leser wütend und stimmen mich gleichzeitig traurig. Gerne hätte ich die Mutter ab und zu mal geschüttelt und den Kindern geholfen, wenn es denn möglich gewesen wäre. 

    Der Schreibstil von Steven Uhly gefällt mir sehr gut, klar, präzise und ausdrucksstark. Die Protagonisten berichten in kurzen Kapiteln abwechselnd aus eigener Sicht, so dass man ihre Emotionen intensiv erfassen und in ihre Gefühle eintauchen kann. Gelegentlich eingefügte nächtliche Träume vertiefen diese Eindrücke. Was mich allerdings gestört hat ist, dass die Kinder nicht kindgemäß reden und handeln. Wüsste man ihr Alter nicht, hätte man sie bestimmt zwei bis drei Jahre älter geschätzt. Die zehnjährige! Mira z.B. hat einen wesentlich älteren Freund, den sie vor der Schule küsst und mit dem sie bis Mitternacht eng umschlungen im Kino sitzt und ihn auch noch fragt, wann er sie seinen Eltern vorstellt. So handelt und redet doch kein 10jähriges Mädchen! 

    Der Schluss der Geschichte ist stimmig und lässt hoffen, dass die Kinder zukünftig die Liebe, den Halt und die Geborgenheit finden werden, die sie für ihr Leben brauchen.

    Fazit: Eine Geschichte voller Emotionen, bedrückend und beklemmend, die ans Herz geht ohne rührselig zu sein. 

  23. Cover des Buches Entsorgte Väter (ISBN: 9783431038163)
    Katrin Hummel

    Entsorgte Väter

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Maultäschle
    Nachdem ich dieses Buch über entsorgte Väter gelesen habe, war ich einfach nur sprachlos. Dies alles sollte so mehr oder weniger einfach gehen - in einem Rechtsstaat wie Deutschland? Ich war lange Zeit der Meinung, dass die Frauen immer so arm dran sind und Männer diejenigen sind, die sich nach einer Trennung nicht um die Kinder kümmern wollen. Es gibt garantiert auch jede Menge solcher Fälle - da nehmen sich wahrscheinlich Mann/Frau nichts - aber dank des Buches habe ich auch eine andere Sichtweise kennengelernt. Während dem Lesen sind mir mehrfach die Haare zu Berge gestanden, da mir das ganze Handeln so surreal vorkam. Am Anfang werden verschiedene Fälle von "entsorgten" Vätern beschrieben. Die Autorin (Journalistin) hatte wohl versucht, sowohl die Situation der Männer als auch der Frauen darzustellen. Wobei dies leider seitens der Frauen nicht möglich war (Drohungen mit Anwalt, etc). Nur in einem Kapitel erhält man einen Einblick in die tiefere Seelenwelt einer Mutter. Abschließend wird noch das Cochemer Modell beschrieben und dass es eben doch auch anders gehen könnte ohne den Kindern einen Elternteil zu nehmen. Im Gesamten fand ich das Buch sehr gut, auch wenn der Inhalt an sich kein schönes Thema ist. Vorallem wenn man an die armen Kinder denkt, bei denen nicht im Sinne des Kindeswohl entschieden wird.
  24. Cover des Buches Familienrecht (ISBN: 9783406668449)
    Dieter Schwab

    Familienrecht

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Das Familenrechtslehrbuch aus der bekannten Reihe der Jurabücher, die mir eigentlich immer am besten gefallen hat. Die wenigen Fragestellungen, die für den Pflichtfachbereich wesentlich sind (Schlüsselgewalt, Scheidung, Besitzverhältnisse), werden behandelt, an zahlreichen Stellen scheint der Autor seine Meinung für vorzugswürdig gegenüber dem BGH zu halten, ansonsten für die Wahlfächler oder für den Fachanwaltskurs interessant. Und sind das nicht ganz überwiegend die weiblichen Kollegen mit dem familiären Touch? Ich glaube schon...
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