Bücher mit dem Tag "klassiker des 20. jahrhunderts"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "klassiker des 20. jahrhunderts" gekennzeichnet haben.

6 Bücher

  1. Cover des Buches Wer die Nachtigall stört ... (ISBN: 9783499218255)
    Harper Lee

    Wer die Nachtigall stört ...

     (1.014)
    Aktuelle Rezension von: michellebetweenbooks

    Scout und Jem sind Geschwister und wachsen in den 1930er Jahre in Alabama auf. Nach nur kurzer Zeit scheint die Wirklichkeit in ihre behütete Welt einzubrechen. Ihr Vater, der Anwalt Atticus Finch, nimmt einen Fall an und verteidigt dort einen angeklagten Schwarzen, dem Vergewaltigung vorgeworfen wird. Atticus Finch gibt alles, um diesen Fall zu klären und die Wahrheit aufzudecken. Gleichzeitig lehrt er seinen Kindern Verständnis und Toleranz allen Menschen gegenüber zu zeigen…

    Dieses Buch hat ja einen unglaublichen Hype erfahren und ich muss ehrlich sein, ich kann es nicht so ganz verstehen. Ich finde nichts, weshalb ich sagen könnte, dass ist es wert, dass man das Buch so sehr in den Himmel lobt. Als ich dann angefangen habe, das Buch zu lesen, hatte ich echt Schwierigkeiten. Allein der Einstieg fiel mir schwer und ich habe lange gebraucht um mit dem Buch warm zu werden. Besonders anstrengend finde ich das Wort ,,Schwarze‘‘. Mir ist bewusst, dass es damals so war und nicht anders hieß, aber ich fand es beim Lesen echt furchtbar. Vielleicht liegt es auch nur an mir, aber ich habe mich regelrecht gegen dieses Wort gewehrt. Und wow, wie krass, dass man so viel Leiden muss, nur weil man eine andere Hautfarbe als andere Menschen hat. Das werde ich niemals begreifen können!

    Im Vordergrund steht hierbei auf jeden Fall das Thema Rassismus. Und wir als Leser*innen erleben dies aus der Sicht eines Kindes. Ich fand es sehr cool, das Buch aus der Sichtweise von Scout zu lesen, da man somit noch mal einen ganz anderen Blick auf das Geschehen bekommt und wir die Dinge mit Kinderaugen wahrgenommen haben. Und ich muss ehrlich sagen, dass die erste Hälfte des Buches recht zäh und langatmig war und ich somit echt Schwierigkeiten hatte, dem Geschehen zu folgen. Es wirkt für mich so, als wären die Kapitel nur Aneinanderreihungen von Ereignissen aus dem Leben von Scout und ich sah dabei einfach keinen Zusammenhang. Als dann jedoch die Gerichtsverhandlung mit Atticus begann, wurde es sehr spannend und das Buch hat mich packen können. In dem Buch stecken auch sehr viele versteckte Botschaften und man muss dabei genau lesen, damit man diese herausfiltern und verstehen kann.

    Den Schreibstil von Harper Lee kannte ich bisher nicht, da ich noch kein Buch von der Autorin gelesen hatte. Jedoch war der Schreibstil für mich am Anfang auch ein wenig gewöhnungsbedürftig und ich hatte ein wenig Schwierigkeiten. Manchmal hatte ich auch ein wenig das Gefühl, dass die Übersetzung nicht so ganz gelungen ist, wie sie sein sollte, was bei mir für Verständnisprobleme gesorgt hat. Nachdem ich mich dann etwas an den Schreibstil gewöhnt hatte, habe ich dann auch in die Geschichte gefunden und hatte keine Probleme beim Lesen mehr.

    ,,Wer die Nachtigall stört‘‘ ist ein Buch, bei dem ich wirklich viel erwartet habe. Gerade weil das Buch so im Hype war, hatte ich hohe Erwartungen, die meiner Meinung nach leider nicht erfüllt wurden. Ich fand die zwischen Botschaften sehr schön und finde, dass sie einem was sehr gutes vermitteln. Vor allem lehrt uns das Buch, dass es total egal ist, wie du aussiehst oder welche Hautfarbe du hast: Bist du nicht anders oder weniger wert! Ob ihr das Buch lesen solltet? Ich weiß es nicht. Macht euch am besten ein eigenes Bild der Geschichte!

  2. Cover des Buches Die Menschheit hat den Verstand verloren (ISBN: 9783548288697)
    Astrid Lindgren

    Die Menschheit hat den Verstand verloren

     (90)
    Aktuelle Rezension von: Orisha
    Ein paar Worte der Einleitung... 

    Ich finde es immer etwas schwierig, Bücher zu bewerten, die als solche nie geplant waren. Bücher, die im Grunde Quellen darstellen. Bücher, die eigene Gedanken wiederspiegeln. Bücher, die bestimmte Ereignisse dokumentieren. Bücher, also Tagebücher, deren Inhalt nicht für eine breite Öffentlichkeit gedacht war. Tagebücher spiegeln unsere Gedanken, innersten Ängste, unsere Freude, unseren Zwiespalt wieder und zeigen ein sehr persönliches Bild von einer Person, die man vermeintlich zu kennen scheint, die sich aber in solchen persönlichen Aufzeichnungen, durchaus anders darstellt, als man vermutet. 

    Das führt mich zu Astrid Lindgrens Tagebüchern aus den Kriegsjahren 1939 bis 1945. Wir lernen eine Lindgren kennen, die noch keine Autorin ist. Eine junge Frau mit Kindern, einem Ehemann, die sich durch die Kriegsjahre schlägt und so genau - wie es für sie möglich war - versucht zu verstehen, zu begreifen und zu dokumentieren. Wir lesen von den uns allseits bekannten Kriegsereignissen: dem Überfall auf Polen, den Russlandfeldzug, Mussolini Treiben in Italien, Rommels Kampagne in Afrika, den (manchmal längst vergessenen) Akteuren anderer Länder und von noch viel mehr. Lindgrens Tagebuch besticht zunächst durch eine gewisse Distanz zu diesen Ereignissen - was nicht verwundert - denn Schweden war nun einmal nie in den Krieg direkt involviert. Daher betrachtet Lindgren zwar genau, doch manchmal auch etwas unkritisch, ohne aber jemals ihr privilegiertes Leben in Stockholm zu vergessen.

    Besonders was die Rolle Russlands und Deutschlands angeht, ist sie stets zerrissen. Denn die Angst vor dem bolschewistischen Übergriff wiegt beinahe schwerer als jene vor den Nationalsozialisten und Schergen Hitlers. Das mutet aus heutiger Sicht merkwürdig an, war aber eben europäische Realität jener Zeit. Auch spannend und leider mal wieder bestätigt, wird klar, dass die Vernichtung der Juden und die Existenz von Konzentrationslagern eben kein Geheimnis war. Da Zeitungen immer wieder davon berichteten und Lindgren dieses in ihren Aufzeichnungen auch dokumentiert. Hinzu kommt dass sie einen anderen Zugriff auf Informationen hatte, weil sie in einer Briefkontrollstelle arbeitete und Briefe fremder Menschen lesen konnte, die nochmal ein sehr eindringliches Bild des Krieges zeichnen. Das nimmt Lindgren über die Jahre auch zunehmend mit. 

    Daneben werden aber auch persönliche Probleme deutlicher - die zwar selten direkt benannt werden - aber dennoch einen Blick auf den Mensch Lindgren erhaschen lassen.

    Einzige Kritik, sofern man ein Tagebuch kritisieren kann, ist der Aufbau. Mit Faksimiles wurden einige Seiten aus den Originaltagebücher wiedergegeben, deren Transkription und Übersetzung auf den folgenden Seiten erfolgte und für die es wiederum Querverweise im eigentliche Tagebuchtext gibt. Das ist zwar verständlich, doch ich fand den Aufbau etwas unsäglich, da man immer wieder aus dem Lesefluss herausgerissen wurde. Eine fortlaufende Reihung mit Faksimiles oder ein originalgetreue Nachbildung des Tagebuchs wären da sicher praktischer gewesen. Dafür gibt es einen Stern Abzug.

    Ansonsten bleibt mir nur zu sagen, lest dieses und andere Tagebücher jener Zeit, um nicht zu vergessen.

    Fazit: Lesenswert!


  3. Cover des Buches Kaltblütig (ISBN: 9783036959030)
    Truman Capote

    Kaltblütig

     (332)
    Aktuelle Rezension von: Hornita

    Das Buch ist ein neutraler Bericht über die Tat, die Opfer, die Täter und deren Vorgeschichte, das Leben im Ort und den Umgang der Bewohner mit der Tat. Damit ist es zu Recht ein Klassiker, da es das erste Buch dieser Art ist und ein Genre begründet hat. Der Autor maßt sich kein Urteil an, er berichtet ganz sachlich und neutral, gibt aber genug Hinweise, dass man sich als Leser selber ein Bild machen kann. Die Recherche in dieser Tiefe und Detailliertheit muß unglaublich lange gedauert haben. Er führt Gespräche mit den Tätern und die Geschichte reicht bis zu ihrer Verurteilung. Schön wäre es gewesen, noch ein paar Fotos im Buch zu haben, um sich die damalige Zeit und Ort besser vorstellen zu könnte. Obwohl die Geschichte schon so lange her ist, liest sich das Buch sehr gut, es ist einfach zeitlos gut.

  4. Cover des Buches Der Zauberer von Oz / The Wizard of Oz (ISBN: 9783730607329)
    Lyman Frank Baum

    Der Zauberer von Oz / The Wizard of Oz

     (9)
    Aktuelle Rezension von: der_buchschubser
    Lyman Frank Baums „Der Zauberer von Oz“ habe ich mir als Reiselektüre zugelegt in der Hoffnung, dass es mich für einen Roadtrip abholt, wie Dorothy ihn mit ihren Gefährten auf dem gelben Ziegelsteinweg in die Smaragdstadt zum namensgebenden Zauberer von Oz, erlebt. Dieser soll Dorothy und ihren Hund Toto zurück in die Heimat zur Tante und zum Onkel nach Kansas schicken, von wo sie aus, aufgrund eines Wirbelsturms mitsamt ihrem Haus, nach Oz geweht wurde. Ihre Begleiter sind der Feige Löwe, der sich Mut, die Vogelscheuche, die sich Verstand und der Blechmann, der sich ein Herz wünscht.

    Anders als die US-Amerikaner, die mit der Geschichte genauso gut vertraut und aufgewachsen sind wie wir Deutschen mit „Rotkäppchen“ und „Hänsel und Gretel“, kannte ich das Märchen nur durch Mundpropaganda und durch die Disney-Verfilmung „Die fantastische Welt von Oz“, mit James Franco in der Hauptrolle. Dem wollte ich ein Ende setzen, indem ich mich selbst vom Original und seinem Erfolg überzeugen wollte.

    Leider war ich sehr enttäuscht worden, denn ich hatte beim Lesen immer den Vergleich zu „Alice im Wunderland“ gezogen. Dorothy stand schon seit Veröffentlichung ihrer Geschichte im Schatten von Alice. Zurecht, wie ich finde. „Alice im Wunderland“ ist und bleibt für mich ein wahres Meisterwerk, eine viktorianische Gesellschaftskritik getarnt als surrealistische Kindergeschichte, mit biographischen Elementen Carrolls und mit heute immer noch anhaltenden Einflüssen in Videospiel, Film und Medizin (Stichwort Alice-im-Wunderland-Syndrom). „Der Zauberer von Oz“ hingegen kam mir niveaulos, platt und schlecht geschrieben vor, mit ständigen Wiederholungen und mit widersprüchlich handelnden und unsympathischen Figuren, die im Laufe der Geschichte keine Verwandlung durchlaufen. Pädagogisch und moralisch wertlos.

    Die Geschichte zu schreiben begonnen hatte Baum, weil ihm das seine Tante nahegelegt hat und weil sie fest davon überzeugt war, dass er genauso erfolgreich sein würde wie Lewis Carroll und seine „Alice im Wunderland“. Ich glaube eher, dass es der klägliche Versuch Baums war, als Schriftsteller erfolgreich zu sein, nachdem er als Hühnerfarmer, Herausgeber von Zeitungen und Zeitschriften, Leiter eines Warenhauses und nicht zuletzt als Besitzer eines Theaters gescheitert war. Aber das ist nur meine subjektive Meinung.

    An der deutsch-englischen Ausgabe vom Anaconda Verlag haben mir die, damals revolutionären, farbigen Illustrationen von William Wallace Denslow gefehlt, die maßgeblich am Erfolg von „Der Zauberer von Oz“ beigetragen haben. Mit denen wäre meine Bewertung womöglich besser ausgefallen. Einen Stern gibt es immerhin für die Grundideen (Hexen der Himmelsrichtungen, Hammerköpfe, geflügelte Affen, Porzellanstadt, etc.).

    Übrigens: Die bekannten roten Schuhe, von denen immer alle sprechen, wenn von Oz die Rede ist, kommen im Buch überhaupt nicht vor. Die sind bloß Teil der Film-Adaption aus dem Jahre 1939. Zuletzt möchte ich dazu aufrufen, das Original in die Hand zu nehmen, sowohl von Alice als auch von Oz und überhaupt von allen Klassikern und sich nicht allein auf die Disney- oder Tim Burton-Verfilmungen zu verlassen, die allesamt, wenn nicht schlecht konzipiert, aber subjektiv sind und das eigentliche Potential verschenken und verharmlosen.
  5. Cover des Buches Soul and Other Stories (ISBN: 159017254X)
  6. Cover des Buches The Foundation Pit (ISBN: 9780099529743)
    Andrey Platonov

    The Foundation Pit

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Heldentenor
    Die Zeit der Kollektivierung in der Sowjetunion. Wenig positives scheint den Handelnden geblieben. Sie hungern und heben die namensgebende gewaltige Grube aus. Dort soll ein Gebäude entstehen, in dem sich die Hoffnungen auf eine lichte Zukunft verwirklichen. Einstweilen sind sie aber doch nur phrasendreschende Marionetten. 

    Eine bedrückende, oft anstrengende Lektüre ohne wirkliche Helden. Empfehlenswert ist die Ausgabe bei VINTAGE FUTURE wegen des umfassenden Anmerkungsapparats.

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