Bücher mit dem Tag "klassische fantasy"
68 Bücher
- George R. R. Martin
Game of Thrones
(5.497)Aktuelle Rezension von: bibliophilara„Game of Thrones“ ist die erfolgreichste High-Fantasyserie aller Zeiten. Produziert vom US-amerikanischen Sender HBO steht den Machern pro Folge der kommenden und finalen Staffel ein Budget von 15 Millionen Dollar zur Verfügung. Außerdem räumte die Serie insgesamt schon 38 Emmys ab, unter anderem in den Kategorien „Beste Drama-Serie“, „Beste Regie“ und „Bestes Drehbuch“. Die Geschichte basiert auf der Buchreihe „Das Lied von Eis und Feuer“ von George R. R. Martin und immer wieder werden Unterschiede zwischen Buch und Serie diskutiert. Im Rahmen meines Blogspecials habe ich mich dem ersten Band „Die Herren von Winterfell“ aus dem Jahr 1997 gewidmet, auch um herauszufinden, inwiefern das Buch mit der grandiosen Serie mithalten kann.
Auf dem fiktiven Kontinent Westeros lebt der 33-jährige Lord Eddard Stark, der Herr der nördlich gelegenen Stadt Winterfell mit seiner Frau Catelyn und seinen Kindern. Als ihn die Nachricht ereilt, dass sein Ziehvater Jon Arryn verstorben ist, der auch als die rechte Hand des Königs diente, ist Eddard, kurz Ned, zutiefst betroffen. Doch für Trauer bleibt keine Zeit, denn der König von Westeros persönlich, Robert Baratheon, kommt zu Besuch nach Winterfell, um seinen alten Freund Ned zu bitten diese Position neu zu besetzen.
Währenddessen lebt die 13-jährige Daenerys Targaryen auf dem fiktiven Kontinent Essos mit ihrem Bruder Viserys in der Stadt Pentos bei Magister Illyrio. Das Geschwisterpaar ist das letzte Überbleibsel des Hauses Targaryen, einer einst mächtigen Dynastie, bis ihr Vater, König Aerys II. von Robert Baratheon gestürzt wurde. Viserys plant den Eisernen Thron in Westeros‘ Hauptstadt Königsmund zurück zu erobern. Dafür lässt er seine Schwester mit Khal Drogo, dem Anführer des Reitervolks Dothraki, zwangsverheiraten, um sich damit eine Armee zu sichern.„Die Herren von Winterfell“ ist mit knapp 550 Seiten weniger dick, als es im Regal den Anschein macht, denn es hat verhältnismäßig dicke Seiten. Es beginnt mit einem Prolog, in dem Will, Gared und Ser Weymar Rois von der Nachtwache eine unangenehme Begegnung mit weißen Wanderern haben. Wer die allererste Folge von „Game of Thrones“ gesehen hat weiß, dass dieser Prolog auch die erste Szene noch vor dem Vorspann ist. Der Unterschied: In der Serie werden die weißen Wanderer nicht gezeigt und der Zuschauer bleibt im Unklaren darüber, was nun wirklich geschehen ist, während im Buch die weißen Wanderer bereits detailliert und als eindeutig unmenschliche Wesen beschrieben werden. Wer in der Serie also anfangs noch an der Existenz weißer Wanderer zweifeln könnte, wird hier schon recht schnell überzeugt, dass etwas Unnatürliches vor sich geht.
Danach wird die Geschichte im Präteritum und von einem personalen Erzähler jeweils aus der Perspektive der Person erzählt, die den Titel des Kapitels trägt. Im ersten Kapitel ist es zum Beispiel Bran, Neds zweiter Sohn. Wie das Cover schon verrät, liegt der Fokus auf dem Hause Stark. So erfährt der Leser einen Großteil aus Eddards, Catelyns, Sansas oder Aryas Perspektive, aber auch aus der von Daenerys, Jon oder Tyrion. Deswegen gibt es auch keinen einzelnen Protagonisten. Die drei am häufigsten auftretenden Charaktere sind aber Eddard, Catelyn und Bran.
Eddard ist Lord von Winterfell und ein guter Freund des Königs Robert Baratheon. Er ist ein gutherziger Mensch, der sowohl seinen Untertanen ein guter Herr, als auch seiner Familie ein liebevoller Vater und Ehemann ist. Ned ist pflichtbewusst und gnädig, aber manchmal vielleicht ein wenig zu naiv. Als Charakter muss man ihn, meiner Meinung nach, einfach mögen. Seine Frau Catelyn ist das Sinnbild der Wolfsmutter, dem Wappentier der Starks: Sie liebt ihre Kinder über alles und ist bereit diese falls nötig mit ihrem Leben zu verteidigen. Dabei begibt sie sich manchmal Hals über Kopf in Konflikte. Dass Charaktere Ähnlichkeiten mit ihrem Wappentier aufweisen, geschieht übrigens häufiger. Bei Catelyn kann man es auch an ihrer Abneigung gegenüber Jon erkennen, die sie für mich jedoch unsympathisch gemacht hat.
Bran ist im Buch gerade einmal sieben Jahre alt. Seine Persönlichkeit ist aufgrund seiner Kindlichkeit noch nicht richtig ausgebildet, aber es lässt sich schon erkennen, dass er seinem vierzehnjährigem Bruder Robb intellektuell überlegen ist. Insgesamt hat mir die Charakterdarstellung extrem gut gefallen. Sie sind alle sehr tiefgängige Persönlichkeiten mit Stärken und Schwächen, selbst die Nebencharaktere. Dabei wirken sie nie zu flach oder zu glatt, sondern stets wie wahre Individuen. Die entsprechenden Darsteller der Serie sehen, zumindest meistens, den beschriebenen Charakteren sehr ähnlich. Der einzig markante Unterschied ist, dass fast alle Charaktere im Buch deutlich jünger sind als in der Serie. So ist Daenerys in „Die Herren von Winterfell“ gerade erst 13 oder Ned erst 33, obwohl er in der Serie viel älter aussieht.
Martins Schreibstil hat mir äußerst gut gefallen. Es fällt vielleicht nicht unbedingt sofort auf, aber jedes Wort wurde mit Bedacht gewählt und häufig verwendet er die epische Vorausdeutung, die vor allem den wachsamen Lesern, die „Game of Thrones“ bereits kennen, auffallen wird. Außerdem wird viel mit Symbolen oder Farben gespielt, fast wie in alten Märchen. Es wird gezielt ein altertümliches Vokabular verwendet, das eine mittelalterliche Atmosphäre schafft. Im Gegensatz zu vielen anderen Büchern ist es hier übrigens eher von Vorteil die Serie bereits gesehen zu haben, da Martin extrem viele Namen und Orte aufzählt, ohne sie genauer zu beschreiben. Wer „Game of Thrones“ gesehen hat, kann bei „Das Lied von Eis und Feuer“ besser differenzieren und den Überblick über die riesige fiktive Welt behalten.
Am Ende gibt es zwar keinen spannenden Kampf, aber trotzdem einen kleinen Cliffhanger, der mein Interesse an der Fortsetzung geweckt hat. Auch wenn ich durch „Game of Thrones“ schon weiß, wie es ausgeht, interessieren mich die kleinen Abweichungen und die vorenthaltenen Informationen trotzdem sehr.
Es war eine hohe Erwartungshaltung, mit der ich an „Die Herren von Winterfell“ gegangen bin. Diese konnte erfüllt und teilweise sogar übertroffen werden. Die Geschichte umfasst inhaltlich etwa Folge 1-5 der ersten Staffel von „Game of Thrones“ und weicht tatsächlich kaum davon ab. Nur optische Merkmale, wie beispielsweise die Haarfarbe von Jorah Mormont, die laut Buch eigentlich schwarz ist, wurden teilweise minimal verändert, um Nebencharaktere nicht zu stark hervorzuheben. Insgesamt bin ich wirklich begeistert und kann verstehen, dass Martins High-Fantasyreihe „Das Lied von Eis und Feuer“ vielfach als Meisterwerk bezeichnet wurde. Es war ein großartiger Auftakt, dem ich nur die vollen fünf Federn geben kann. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung „Das Erbe von Winterfell“.
- Peter V. Brett
Das Lied der Dunkelheit
(1.212)Aktuelle Rezension von: Mario_HackelPeter V. Brett nimmt uns in "Das Lied der Dunkelheit" mit in eine faszinierende, aber auch unbarmherzige Welt voller Dämonen und Angst. In dieser düsteren High-Fantasy-Geschichte lebt die Menschheit in ständiger Bedrohung durch mächtige Dämonen, die Nacht für Nacht aus der Erde aufsteigen und Jagd auf alle Lebewesen machen. Die wenigen Überlebenden sind in Siedlungen zurückgedrängt, geschützt durch magische Runen. Aber das hält natürlich nicht ewig.
Die Hauptfiguren, allen voran Arlen, Leesha und Rojer, machen eine richtig tiefe emotionale Entwicklung durch. Brett beschreibt das mit viel Fingerspitzengefühl und Detailarbeit. Arlen ist eine echt starke Figur. Sie zeigt viel Mut und ist sehr entschlossen. Dadurch stellt sie den Leser immer wieder vor die Frage, ob es besser ist, mutig zu sein oder sich zurückzuziehen.
Brett schafft es, eine richtig dichte Atmosphäre aufzubauen, in der man als Leser die Spannung und Angst fast selbst spüren kann. Die Kämpfe gegen die Dämonen und die existenzielle Bedrohung sorgen für eine fesselnde Mischung aus Horror und Abenteuer. Besonders beeindruckend sind die komplexen magischen Runen und die Liebe zum Detail, mit der sie beschrieben werden. Dadurch bekommt die Geschichte eine besondere Tiefe und Glaubwürdigkeit, wodurch sie sich von vielen anderen Fantasy-Welten abhebt.
Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass das Tempo der Geschichte teilweise etwas zu langatmig wirkt, da Brett sich sehr auf die Weltbeschreibung und den Aufbau konzentriert. Doch wer sich auf die Welt von "Das Lied der Dunkelheit" einlässt, wird mit einer intensiven und vielschichtigen Story belohnt, die neugierig auf die Fortsetzungen macht.
Insgesamt ist "Das Lied der Dunkelheit" ein packender Auftakt in eine epische Serie, die besonders Fans düsterer und komplexer Fantasy-Welten anspricht. Brett erschafft ein bedrohliches, dunkles Universum, das sowohl inhaltlich als auch emotional unter die Haut geht. Eine klare Leseempfehlung mit vier von fünf Sternen.
- Peter V. Brett
Das Flüstern der Nacht
(636)Aktuelle Rezension von: WanderdracheIch hatte gehofft, dass Band 2 mich mit den Schwächen von Band 1 versöhnen könnte. Leider ist es hier eher schlimmer geworden: Das betrifft sowohl die Struktur als auch die Inhalte.
Schreibstil:
Der Schreibstil ist genauso flüssig wie in Band 1.
4 Sterne
Charaktere:
Die Figuren sind ausgestaltet – auch Jardir, dessen Perspektive hier neu dazukommt.
4 Sterne
Handlung und Struktur:
Einen großen Teil des Buches bekommen Leser*innen so ziemlich genau die Handlung noch einmal aufgetischt, die sie bereits kennen – sie wird nun nur noch einmal aus einer anderen Perspektive erzählt. Das hätte ich überhaupt nicht gebraucht. Ich wollte wissen, wie der Konflikt mit den Dämonen weitergeht und nicht schon wieder irgendwelche Kinderheitserzählungen lesen, die nichts zur Sache tun und den Plot nur künstlich in die Länge strecken.
2,5 Sterne
Tiefgang:
Puh, es wird nicht besser – Stichwort Frauenbild und Islamdarstellung. Was sich im ersten Band bereits angedeutet hat, wird hier ausgeschmückt. Es geht viel um eine sehr negativ dargestellte Religion in der Wüstenstadt und um eine Kultur, die Frauen brutal unterdrückt. Freilich gibt es das auch in der Realität, aber das heißt ja noch lange nicht, dass man das derart undifferenziert widergeben muss. Denn die Frauen denken hier anscheinend nicht daran, sich in irgendeiner Art und Weise zu wehren, sondern fügen sich allzu willig. Ein paar einzelne sind in hervorgehobenen (Macht)Positionen, beugen sich dabei aber dennoch immer den Männern. Und überhaupt: Frauen sind manipulativ und benutzen ihre Körper, um Männern ihren Willen aufzuzwingen. Auch hier muss ich sagen: Ich das gewollt sexistisch oder einfach nur unreflektiert?
1 Stern
Worldbuilding:
Hier gilt dasselbe wie in Band 1: Es gibt zwar interessante Ansätze, aber es wäre mehr drin gewesen.
3,5 Sterne
Teile des Buches ließen sich durchaus gut und spannend lesen. Dazwischen gab es jedoch immer wieder Passagen großer Langeweile und unreflektierte Darstellungen verschiedener Machtdynamiken, die mich erheblich gestört haben. Schade.
Gesamtwertung: 3,0 Sterne, macht gerundet 3 Sterne
- Dominik Schmeller
Das Relikt der Fladrea
(23)Aktuelle Rezension von: Emmas_BookhouseDas Relikt der Fladrea - Dominik Schmeller
Verlag: Mantikore
Taschenbuch: 14,95 €
Ebook: 9,99 €
ISBN: 978-3-945493-54-0
Erscheinungsdatum: 14. September 2017
Genre: Fantasy
Seiten: 512
Inhalt:
Ein magisches Relikt.
Ein verschollenes Volk.
Ein Mädchen, das seine Geschichte sucht.
Die lebhafte Larima wurde als Säugling im Wald gefunden. Den einzigen Hinweis zu ihrer Herkunft findet sie auf einem Amulett mit seltsamen Symbolen. Als sie erfährt, dass sie verheiratet werden soll, reißt sie aus und versucht gemeinsam mit ihrem Ziehbruder dem Geheimnis um ihre eigene Geschichte auf die Spur zu kommen. Eine gefährliche Reise beginnt, denn dieses Geheimnis hat nicht nur für Larima einen hohen Wert…
Mein Fazit:
Zum Cover:
Auch hier war das Cover wieder einmal ausschlaggebend, das ich dieses Buch lesen wollte. Ich finde es einfach schön und geheimnisvoll. Auch die Farben finde ich sehr ansprechend, verschiedene Grüntöne, ich habe viel zu wenig grüne Bücher, ist mir mal so aufgefallen.
Zum Buch:
Larima wird als Baby gefunden und bis auf ihre Stiefeltern und ihr Bruder, haben die Menschen vor ihr Angst. Als sie mit 17 verheiratet werden soll, flüchtet sie, mit nicht weiter als ihrem Amulett, das sie schon als Baby trug. Doch so einfach wie sie sich das vorgestellt hat, wir es leider nicht, denn es stehen große Gefahren auf dem Plan.
Der Schreibstil ist richtig spannend und flüssig, muss er auch, denn wie will man den Leser sonst bei über 500 Seiten bei Laune halten. Hier ist es Dominik Schmeller aber gelungen. Zumindest konnte er mich halten. Kleine Details in der Geschichte runden das ganze ab.
Das dies der Auftakt einer Trilogie ist, lernen wir anfangs auch erst einmal etwas die Charaktere kennen und ich kann sagen, Larima ist wirklich toll erzählt und dargestellt. Semi ist auch ganz zauberhaft erzählt, also diese beiden haben sofort einen Platz in meinen Herzen ergattert.
Die Aufmachung des Buches gefiel oder gefällt mir auch sehr gut. Am Anfang haben wir gleich eine Karte, damit wir ein ungefähres Gefühl bekommen, wo was liegt und am Anfang eines jeden Kapitels sehen wir das Amulett von Larima. Zu erwähnen wäre auch noch, da man manche Wörter einfach nicht kennt und diese am Ende des Buches in einem Glossar erklärt werden.
Die bildliche Darstellung hat mir gut gefallen, hier konnte ich mich gut hineinversetzen und litt mit den Charakteren mit. Genauso sollte ein gutes Buch sein.
Ein Sternchen muss ich hier leider abziehen, denn manche Szenen sind hier für mich ein wenig zu sehr in die Länge gezogen. Außerdem muss ja für die nächsten Teile ja noch Luft nach oben sein. Nein, das ist natürlich Quatsch, mir ging es hier tatsächlich nur um zwei oder drei Momente, wo ich denke, da hätte man es abkürzen können.
Ich gebe hier 4 von 5 Sternen und freue mich auf Band 2 - Peter V. Brett
Der Thron der Finsternis
(227)Aktuelle Rezension von: diepersephone„Die Welt der Menschen in Aufruhr, Dämonen aus der Tiefe und der große Showdown gegen die Dämonenkönigin“ – eigentlich klang alles so vielversprechend. Doch leider konnte dieser Band der Reihe mich nicht mehr packen, und das hat mich selbst am meisten enttäuscht.
Zu viele Köche verderben den Brei: Eines meiner Hauptprobleme war die schiere Menge an Figuren, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird. Während ich in den vorherigen Bänden mit Arlen und den anderen Hauptcharakteren mitgefiebert habe, drängten sich hier zu viele neue und – meiner Meinung nach – oft unsympathische Figuren in den Vordergrund. Das führte dazu, dass die eigentlichen Helden der Geschichte, die ich so sehr ins Herz geschlossen hatte, in den Hintergrund gerückt sind. Das war nicht nur frustrierend, sondern hat mir auch den emotionalen Zugang zur Handlung genommen.
Ränke statt Action: Gefühlt bestand das Buch nur noch aus Intrigen und Machtspielchen, was für mich die Spannung komplett zerstört hat. Statt mich auf den großen Kampf gegen die Dämonenkönigin zu freuen, habe ich mich durch endlose politische Ränke und Machtkämpfe gequält, die mir einfach nicht das boten, was ich mir von dieser Fantasy-Saga versprochen hatte. Es fühlte sich langatmig und stellenweise richtig zäh an.
Was ist mit Arlen?: Der Charakter, dessen Weg ich von Anfang an so gerne verfolgt habe, rückte immer weiter in den Hintergrund. Ich wollte wissen, wie es mit ihm weitergeht, doch diese Hoffnung wurde immer wieder von Nebenplots und neuen Charakteren unterbrochen. Das hat für mich einen großen Teil des Zaubers verloren, den die Reihe ursprünglich hatte.
Das lange Warten: Ein weiterer Punkt, der das Ganze für mich erschwert hat: Es hat einfach zu lange gedauert, bis neue Bände erschienen sind. Dadurch hatte ich die Handlung und viele Details schon wieder vergessen und musste mich mühsam wieder einarbeiten. Diese fehlende Kontinuität hat den Einstieg in die Geschichte zusätzlich erschwert und mir das Lesen weniger schmackhaft gemacht.
Fazit: Es tut mir fast weh, das zu sagen, aber dieser Band hat mich verloren. Zu viele Perspektiven, zu viele unsympathische neue Figuren und zu wenig Fokus auf die ursprünglichen Helden der Geschichte haben den Lesespaß für mich zunichtegemacht. Schade, denn ich hätte wirklich gerne gewusst, wie es mit Arlen weitergeht. Vielleicht kommt irgendwann die Motivation zurück, doch für jetzt bleibt nur die Enttäuschung über das verschenkte Potenzial.
- Peter V. Brett
Die Flammen der Dämmerung
(424)Aktuelle Rezension von: WanderdracheWahrscheinlich hätte ich nach Band 2 einfach zum Lesen aufhören sollen, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Dieselben Schwächen, die ich bereits in den vorherigen Büchern festgestellt habe, treten hier noch einmal deutlich hervor.
Schreibstil:
Flüssig wie bei den Vorgängern.
4 Sterne
Charaktere:
Nicht vollkommen uninteressant, aber allmählich nervt es mich, dass jeder so supermächtig sein muss.
3 Sterne
Handlung und Struktur:
Nun bekommen wir Jardirs Handlungsstrang noch einmal aus Frauensicht. Und dabei passiert fast nichts Neues oder Interessantes. Ähnlich bei Arlen und Renna.
1,5 Sterne
Tiefgang:
Muss ich noch etwas zum Frauenbild sagen? Wir haben es hier mit einer weiblichen Perspektive zu tun, die wahrscheinlich stark sein soll (in manchen Aspekten mag sie das auch sein), während gleichzeitig ausführlich beschrieben wird, wie sich die scheinbar starke Figur der männlichen Unterdrückung unterordnet, sie in gewisser Weise auch gutheißt. Was soll das? So etwas möchte ich nicht lesen.
1 Sterne
Worldbuilding:
Es bleibt bei dem interessanten Grundansatz, aber schon allein dafür, dass in diesem Buch einfach nichts Neues auftaucht, muss ich etwas abziehen.
2 Sterne
Das war definitiv mein letztes Buch dieser Reihe und wahrscheinlich auch mein letztes Buch des Autors. Schon die ausufernde Erzählweise, dass immer alles bei Adam und Eva (oder halt eben der Kindheit jeder Figur) anfangen muss, haben mich in den vorherigen Bänden gestört. Dass das nun bei wirklich jeder Figur durchexerziert wird, allerdings ohne im Geringsten irgendwelche frischen Ideen miteinzubringen, macht es nur noch schlimmer. Und dann kommen auch noch diese furchtbaren Frauendarstellungen hinzu, die einer modernen Welt einfach nicht mehr angemessen sind. Ich habe die Folgebände zumindest noch ein wenig gegoogelt, was mich nur in meiner Vermutung bestärkt, dass ich das wirklich nichts verpasse und gut daran tue, mir den Ärger zu ersparen.
Gesamtwertung: 2,3 Sterne, macht gerundet 2 Sterne
- Tad Williams
Shadowmarch 1: Die Grenze
(123)Aktuelle Rezension von: Leeman_readsZuerst sei gesagt, dass mir das Cover der Taschenbuch-Variante sehr gut gefällt. Die Illustration von Max Meinzold passt perfekt zur Stimmung der Geschichte.
Zum Buch selbst:
Ich würde den ersten Teil der Shadowmarch Reihe als klassiche Fantasy beschreiben. Das beginnt bereits bei der Ausgestaltung der Welt: Ein düsterer und geheimnisvoller Norden - in diesem Fall durch die Schattengrenze vom Rest der Welt getrennt; die Herrschaftsgebiete im Herzen des Kontinents, welcher wiederum sehr stark an ein mittelalterliches Europa erinnert; und ausgehend aus dem Süden - der auf einer Mischung aus arabischen und asiatischen Einflüssen zu basieren scheint - ein aufstrebendes Imperium das sich anschickt seine Grenzen gen Norden auszuweiten.
Dazu kommen neben weiteren fantasievollen Geschöpfen die allseits bekannten Menschen, elben- und zwergenartigen Völker.
Das mag nun für manche etwas langweilig oder redundant wirken, ich für meinen Teil bekomme aber nicht genug von klassischen Fantasy-Elementen; zumal es Tad Williams schafft diese einzelnen Bestandteile zu einer detailreichen und immersiven Welt zusammenzusetzen.Innerhalb dieser Welt sind es vor allem politischen Intrigen - und ihre Auswirkungen auf die Haupt- und Nebencharaktere - welche die Geschichte langsam aber stetig vorantreiben. Die Detailverliebtheit in den Beschreibungen der Umgebung und Gemütszustände verlangsamen zwar das Tempo, gehören bei Tad Williams aber einfach dazu. Außerdem gehört für mich persönlich der etwas blumige Schreibstil des Autors zu den absoluten Highlights des Genres.
Bei den Charakteren - aber auch in der Handlung - werden immer mal wieder Ähnlichkeiten zu Tad Williams Reihe "Das Geheimnis der Großen Schwerter" sichtbar. Es macht manchmal den Eindruck als kämen hier Ideen und alternative Entwicklungen zu tragen, die es nicht in die vorhin erwähnte - und wohl bekannteste - Reihe des Autors geschafft haben. Ich hatte allerdings zu keinem Zeitpunkt das Gefühl eine Kopie einer bereits bekannten Serie zu lesen. Dazu sind die Unterschiede dann doch zu groß, wodurch die Eigenständigkeit dieser Tetralogie deutlich unterstrichen wird.
Das gemächliche Tempo zu Beginn des Buches, sowie das Ende mit den unterschiedlichen Ausgangsituationen handelnder Personen, lassen vermuten, dass es ab dem zweiten Band erst so richtig losgeht. Ich denke, dass dann auch die vielversprechende Entwicklung einzelner Charaktere - die im ersten Band, mit wenigen Ausnahmen, noch etwas hintangestellt wirkte - wesentlich mehr in den Fokus treten wird.
Wer klassische Fantasy im gemächlichen Tempo mag und/oder wem bereits "Das Geheimnis der Großen Schwerter" gefallen hat, wird auch am Start der Shadowmarch-Reihe Gefallen finden.
- Caroline G. Brinkmann
Alania - Das Lied der Geister
(100)Aktuelle Rezension von: vk_tairenEin Wald, beschützt von seiner Königin und seinen Geistern, voller Magie und Geheimnissen. Der Heimatort der Elfen und einer ganz bestimmten Elfe: Kobrin. Leider ist die junge Elfe aber nicht ganz glücklich mit ihrem Leben. Denn nicht nur lebt sie bei ihrer Tante, die sie zwar unendlich liebt, weil ihre Mutter tot, ihr Vater fort war, sie beherrscht auch noch keine Magie. Sie ist blind und damit eine Außenseiterin. Sie muss sich Hänseleien ihrer Mitschüler gefallen lassen. Doch bald wird sie sich wünschen, sie wäre auf ewig normal und blind geblieben, was waren schon die Schikanen der anderen Elfen gegen das, was auf sie zu kam?
Denn die Schatten erwachten von Neuem. Einst hatten die Menschen sie mit Hilfe der Zwerge zurückgeschlagen, sie glauben sich sicher, obwohl ein Magier sie stets warnte. Nun zieht er aus, um Beweise für seine Theorie zu finden und sieht sich prompt gezwungen, einer von ihnen zu werden und als Soldat des Feindes sich in den magischen, einst verschlossenen Wald zu begeben.
Kobrin wird ein geheimnisvolles Objekt anvertraut, zusammen mit einem Auftrag, doch wie soll sie diese meistern? Alles, was sie will ist Sicherheit und ihre Familie, doch dazu muss sie kämpfen.
Das Buch glänzt mit einem tollen Stil und wundervoller Beschreibung. Dieser Welt wird schillernd Leben und Farbe eingehaucht. Zusammen mit vielen verschiedenen Charakteren und Schauplätzen stellt sie ein tolles Setting dar.
Die Geschichte konnte mich zu Anfang voll und ganz überzeugen, leider schleichen sich nach und nach Längen ein. Das liegt vor allem daran, dass die Protagonistin kaum in ihre neue Rolle hineinzuwachsen scheint. Sie bleibt ängstlich, schwach und stur. Sie will ihre Aufgabe nicht annehmen und denkt die meiste Zeit an sich und was sie gerne hätte. Das macht es nach einiger Lesezeit etwas mühsam ihr zu folgen. Niemand wird als Held geboren, aber man erwartet doch, dass sich Protagonisten entwickeln. Erst ganz am Schluss ist eine solche Regung zu erkennen. Ein Versprechen für den nächsten Band, der sicherlich wieder mit den Vorzügen dieser Geschichte glänzen kann, und vielleicht sogar mit einer heldenhaften Kobrin aufwarten kann.
- J. R. R. Tolkien
The Fellowship of the Ring
(121)Aktuelle Rezension von: EvieReadsJ.R.R. Tolkiens "The Fellowship of the Ring" ist mehr als nur ein Buch; es ist der Grundstein moderner Fantasy-Literatur und ein Werk, das seinesgleichen sucht. Mit seiner enormen Detailverliebtheit, der sprachlichen Eleganz und der Fähigkeit, eine völlig neue Welt zu erschaffen, hat Tolkien nicht nur ein Genre geprägt, sondern eine gesamte Generation von Autoren und Lesern inspiriert.
Die Handlung selbst ist ein episches Abenteuer, das mit einer scheinbar einfachen Reise beginnt und sich bald zu einer Geschichte voller komplexer Konflikte entwickelt – innerlich wie äußerlich. Im Mittelpunkt stehen Themen wie Macht, Korruption und die ewige Frage nach Gut und Böse. Besonders beeindruckend ist, wie Tolkien die Versuchung durch Macht darstellt: Der Eine Ring ist nicht nur ein Objekt, sondern ein Symbol für die dunklen Seiten der menschlichen Natur. Figuren wie Frodo, Gandalf und Aragorn zeigen dabei eine beeindruckende Bandbreite an Charakterentwicklungen, die den Leser tief berühren.
Tolkiens Talent, alte Mythen und Legenden mit neuen Ideen zu verweben, macht dieses Werk einzigartig. Seine Inspiration aus mittelalterlicher Literatur, Mythen und Sprachforschung spiegelt sich in der Tiefe seiner Welt wider – von der Geografie Mittelerdes bis zu den unterschiedlichen Kulturen und Sprachen. Hier wird deutlich, dass Tolkien als Philologe nicht nur eine Geschichte erzählen wollte, sondern ein vollständiges Universum erschaffen hat, das in seiner Komplexität und Logik beeindruckt.
Natürlich gibt es Momente, in denen die Erzählung langsamer wird, vor allem in den ruhigen Passagen oder ausführlichen Beschreibungen der Landschaften. Diese sind jedoch nicht bloße Füller, sondern tragen dazu bei, die Welt lebendig und glaubwürdig zu machen. Für einige moderne Leser mag dies ungewohnt sein, aber genau diese Geduld und Liebe zum Detail machen das Werk zeitlos.
Auch die sozialen und philosophischen Untertöne des Buches verdienen Beachtung. Tolkiens Erfahrungen im Ersten Weltkrieg und seine Beobachtungen der menschlichen Natur fließen in die Geschichte ein. Die Darstellung von Krieg, Verlust und der moralischen Ambivalenz von Macht verleiht dem Buch eine emotionale Tiefe, die weit über ein typisches Fantasy-Abenteuer hinausgeht.
Tolkiens Einfluss ist unbestreitbar: Ohne ihn gäbe es viele der modernen Fantasy-Werke, die wir heute lieben, nicht. Sein Werk hat Maßstäbe gesetzt – sei es im Weltbau, in der Charakterentwicklung oder in der Verknüpfung von Mythologie und Literatur. Auch wenn das Buch für einige Leser durch seinen Stil und die Länge eine Herausforderung darstellen mag, ist es zweifellos ein zeitloser Klassiker, der es verdient, immer wieder neu entdeckt zu werden.
"The Fellowship of the Ring" ist nicht nur der Beginn eines epischen Abenteuers, sondern auch ein Stück Literaturgeschichte, das noch Generationen überdauern wird. Ein absolutes Muss für jeden Liebhaber von Fantasy und großer Erzählkunst.
- Tad Williams
Shadowmarch. Band 2
(79)Aktuelle Rezension von: SunnySue"Ich bin Leere. Du könntest mich mit allen Meeren der füllen, und ich wäre immer noch nicht voll, weil Leere niemals gefüllt werden kann. Du könntest alle Wesen der Welt zu Hilfe holen und würdest mich immer noch nicht heben können, weil Leere sich nicht bewegen lässt."
"Das Spiel" ist die gelungene Fortsetzung von Tad Williams' epischer, vierteiliger Shadowmarch-Reihe.
Zum Inhalt möchte ich euch nichts sagen, damit würde ich zu sehr spoilern. Nur soviel: Es geht ungemein spannend weiter. Allianzen und Zweckgemeinschaften finden sich zusammen und manch einer muss über sich hinauswachsen. Teilweise wird es auch sehr düster.Auch diesmal wechselt Williams beim Erzählen wieder zwischen verschiedenen Perspektiven. Wenn ich mich nicht verzählt habe, gibt es zwölf Sichtweisen, aus denen die Geschichte vorangetrieben wird. Die Geschichte ist wie ein Spinnennetz aufgebaut, jeder Faden hängt irgendwie mit anderen zusammen. Und so langsam erfährt man einige Zusammenhänge, aber vieles bleibt auch noch offen.
Nach wie vor finde ich die Vielfalt der Völker einfach großartig. Zu den Qar, Funderlingen, Skimmern, Dachlingen, Menschen und Göttern, gesellen sich noch einige seltsame grausige Kreaturen aus dem Zwielichtlande.
Die Charaktere wirkten auf mich nach wie vor sehr lebendig und glaubwürdig. Meine Lieblinge sind auf jeden Fall der Funderling Chert und Pelaya, die Tochter eines Grafen von Hierosol. - Frank Rehfeld
Zwergenfluch
(44)Aktuelle Rezension von: julia-elysiaIch glaube, ich war schon lange nicht mehr so erleichtert, endlich ein Buch beendet zu haben.
"Zwergenfluch" ist der erste Band der Zwergenkrieg-Reihe von Frank Rehfeld und hat meine Erwartungen in keinster Weise erfüllt. Ich habe mir das Buch von meinem Vater ausgeliehen, der meinte, dass die Reihe sehr gut geschrieben sei - vielleicht ist sie das auch, aber der erste Teil bildet dabei leider die Ausnahme.
Der Schreibstil passt zu den Beschreibungen des Zwergenvolkes, allerdings war er für mich manchmal zu gehoben/hochgestochen. An vielen Stellen gab es mir zu viele Beschreibungen der Landschaften und eindeutig zu wenig Beschreibungen der Gefühle der Charaktere. Generell hat es dem Buch deutlich an Emotionen gefehlt, wodurch es mir ziemlich schwer fiel, eine Bindung zu den Charakteren aufzubauen.
Auch wurden die Perspektiven ständig gewechselt. Da es weder ein Personenregister noch jeweils eine Überschrift mit dem Namen, aus wessen Sicht der Abschnitt nun erzählt wird, gab, war es auf Dauer nicht nur ermüdend, sondern auch deutlich anstrengend, die Personen jeweils zuzuordnen.
Vielleicht ändert sich das ja in den nachfolgenden Bänden, allerdings bin ich bisher nicht davon überzeugt, diese auch noch zu lesen.
Den Inhalt kann man in wenigen Sätzen wiedergeben. Während es im Großteil des Buches nur darum geht, diese seltsamen Kreaturen ausfindig zu machen, nimmt die Geschichte im letzten Drittel dann doch etwas an Fahrt auf, als ein Trupp ausgesandt wird, um die Elben um Hilfe zu bitten.
Allerdings wird das Treffen erst im zweiten Teil stattfinden.
Wie bereits gesagt, ändern sich andauernd die Sichtweisen und vor allem am Anfang dienten sie nur dazu, um zu zeigen, wer als nächstes stirbt. Generell kann man die Gegner - die Dunkelelben - auch nicht wirklich greifen, weil sie so gut wie gar nicht beschrieben werden. Mir ist klar, dass man unsichtbare Wesen nicht beschreiben kann, aber irgendwie hat man als Leser:in überhaupt keine Angst vor ihnen. Oder eine Vorstellung.
Die Zwerge selbst wurden äußerlich ebenfalls kaum bis gar nicht beschrieben. Zwar wurden Verbindungen aufgeführt, aus welchen bekannten Häusern sie stammen, aber da es sich um einen ersten Teil handelt und man auch keine Ahnung hat, was die Häuser überhaupt geleistet haben, bleibt das ebenfalls nur eine unnötige Info am Rande.
Vielleicht wurde ich auch nur so sehr enttäuscht, weil ich "Die Zwerge"-Reihe von Markus Heitz gelesen und geliebt habe. Trotzdem gebe ich "Zwergenfluch" 3 Sterne, da mich zumindest Warlons Perspektive überzeugen konnte und etwas Spannung aufgebaut hat.
- Tad Williams
Shadowmarch. Band 3
(61)Aktuelle Rezension von: SunnySue"Wie lange konnte ein Wesen mit gebeugtem Rücken gehen, ehe es sich nicht mehr aufzurichten vermochte? Wie lange konnten Höhlengeschöpfe so leben, als würden sie eines Tages ans Licht zurückkehren, ehe ihre Augen schließlich verkümmerten und ihre Haut so weiß wurde wie Leichenfleisch? Wie lange konnte man das Leben einer minderwertigen Kreatur führen, ehe man eine minderwertige Kreatur wurde?" (Gedanken Yasammez')
"Die Dämmerung" ist der nunmehr dritte Band von Tad Williams Shadowmarch-Epos. Und nach wie vor habe ich viele kleine Puzzleteile vor mir. Einige davon fügen sich schon zu einem Teilbild - einem Hauch von etwas Größerem - zusammen, doch noch bleibt mir der Blick auf das ganze Bild verwehrt.
Noch immer besetzt Hendon Tolly den Thron der Südmarkfeste. Doch fröhlich und frei kann er sich nicht fühlen, denn die Qar, das alte Elbenvolk, belagert die Burg. Und Yasammez, die schrechliche und blutrünstige Fürstin Stachelschwein sinnt nur auf Rache an den Menschlein.
Unterdessen schlagen die Funderlinge tief unter der Südmarkfeste mit Vansens Hilfe ihre eigene Schlacht gegen die Kreaturen der Zwielichlande, welche sich einen Weg durch die alten Stollen, tief unter der Erde, bahnen. Prinzessin Briony hofft indessen auf Hilfe eines alten Verbündeten der Eddons: König Enander aus Syan. Und ihr Bruder Barrick ist nach wie vor hinter der Schattengrenze unterwegs, um sein Schicksal zu finden. An seiner Seite ist Skurn, ein alter, komischer Vogel, der mir mittlerweile doch arg ans Herz gewachsen ist.
Der Autarch Sulepis nimmt im dritten Band auch einen großen Part ein. Wir begleiten ihn, seinen Minister Vash und König Olin Richtung Eion, denn Sulepis hat große Pläne und Olin ist ein wichtiger Bestandteil eben dieser. Und während Olin ein Gefangener des Autarchen ist, gerät Qinnitan in den Fängen Daikonas Vos in immer engere Bedrängnis. Vo hat außer seinem Leben nichts zu verlieren, und sein Leben liegt in den Händen des Autarchen.
"Die Welt ist ein Dungfladen, und wir sind die Würmer, die darin leben und sich gegenseitig fressen. Der, der alle anderen gefressen hat, ist Sieger - aber er ist trotzdem nur der letzte überlebende Wurm in einem Klumpen Scheiße." (Vo zu Qinnitan)
Die Geschichte entwickelt sich in ihrem eigenen Tempo, welches mir persönlich gut gefällt, aber einigen anderen Lesern vielleicht nicht. Für mich passt es hier einfach absolut zum Buch und der gesamten Story. Zwar mag es insgesamt mal etwas weniger Action sein, aber trotzdem passiert hier so unglaublich viel. Und so wechseln wir auch in Williams dritten Band wieder zwischen den Figuren dieses großen Spiels und erfahren nach und nach mehr Details und Zusammenhänge.
Mein Lieblingszitat aus diesem dritten Buch ist definitiv das von Ynnir dem blinden König, Herr der Winde und des Denkens und Herrscher der Qar, der dies zu Barrick Eddon sagt:
"Grüble nicht zu viel über das, was war oder das, was kommen könnte. Zwischen beiden ist alles, was zählt - alles, was ist."
Dieser Spruch ist so wahr und zutreffend, denn wie oft leben wir nicht im Hier und Jetzt, sondern hängen verpassten Chancen oder alten Erinnerungen nach oder hadern mit dem, was kommen mag?Alles in allem eine gelungene Fortsetzung der Reihe.
- Robin Hobb
Die Zauberschiffe 1 + 2
(29)Aktuelle Rezension von: pmgEphron Vestrit, ein angesehener Händler aus Bingstadt und seine Tochter Althea haben schon viele Reisen auf ihrem Seelenschiff Viviace hinter sich. Seelenschiffe werden aus Zauberholz gefertigt und haben Empfindungen. Sie reagieren sehr empfindsam auf ihren Kapitän. Meist sind sie Generationen in der gleichen Familie, und können sogar zu Bewusstsein erwachen, wenn drei ihrer Kapitäne an Bord sterben. Dann sind sie die schnellsten und widerstandsfähigsten Schiffe.
Eigentlich sollte Althea das Schiff ihres Vaters erben. Aber die Mutter übergibt das Schiff ihrem Schwiegersohn Kyle Haven. Dieser wird zum Sklavenhändler, da dies mehr Profit verspricht als regulärer Handel.
Da Kyle aber kein Blutsverwandter der Vestrit ist, hat er Mühe das Schiff zu kontrollieren. Viviace's Empfindsamkeit gegenüber dem Leiden der Sklaven macht sie unwillig, Kyle zu gehorchen. Deshalb wird er eine einfache Beute für den Piraten Kennit, der zum neuen Kapitän der Viviace wird.
Robin Hobb entwickelt ihre Welt, die sie mit der Weitseher-Trilogie begonnen hat, interessant weiter. Allerdings werden die Zusammenhänge erst im dritten Band der Trilogie klar, so dass ich hier nicht mehr verraten will.
Die Händlerin ist das erste Buch der Seelenschiff-Händler-Trilogie. Es ist unter dem Namen Die Zauberschiffe 1 + 2, resp. als Zweiteiler unter den Titeln Der Ring der Händler und Viviaces Erwachen in der Zauberschiffe-Trilogie erschienen. Der englische Originaltitel ist Ship of Magic.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn es stellenweise auf der ausführlichen Seite ist. Die Idee mit den lebenden Schiffen, die mit dem rechtmässigen Kapitän eng verbunden ist, ist sehr faszinierend. Gut gefallen hat mir auch, dass Bingstadt eine Händler-Stadt ist, von den Händlern selber regiert und auch entsprechend organisiert.
- James Barclay
Die Chroniken des Raben 1 - Zauberbann
(48)Aktuelle Rezension von: ZahirahEine Gruppe von unerschrockenen Kriegern ist bereit, alles zu tun, um ihr Land und ihre Kameraden zu retten. Sie sind jedoch nicht auf die Intrigen und Täuschungen vorbereitet, die ihre Mission erschweren werden, und müssen ihre Verbündeten sorgfältig auswählen...
In typischer Fantasy-Manier verfolgt der Leser nun die Aktivitäten der Gruppe. Der intensive Schreibstil, die komplexe Handlung und die zahlreichen Charaktere verbindet der Autor zu einem unterhaltsamen Leseerlebnis.
"Zauberbann" ist eine gute Fantasie im klassischen Stil. Die Lektüre ist angenehm zu lesen und hält einige überraschende Wendungen bereit. Ich kann es empfehlen und vergebe 3 von 5 Sterne.
- Peter V. Brett
Der große Basar
(151)Aktuelle Rezension von: BookforestIch bin im allgemeinen kein Fan von Begleitbänden und kaufe sie auch häufig gar nicht erst. Diesen Jedoch mochte ich unheimlich gerne.Die erste Geschichte, wie Arlen an diese Karte kommt hat mich schon beim Lesen des ersten Bandes interessiert und ich bin sehr froh, dass ich sie in diesem Begleitband lesen durfte.Die Geschichte ist jetzt nicht wahnsinnig spannend, aber dennoch lesenswert.
Die zweite Geschichte ist sogar noch gelungener. Obwohl diese nicht so sehr in den Hauptbüchern erwähnt wird.
Für Fans der Reihe ein durchaus lesenswertes Buch. - Marie Weißdorn
Tochter der Träume
(49)Aktuelle Rezension von: Kerstin_LohdeAuf dieses Buch war ich sehr gespannt. Denn das Cover hat gut ausgesehen und auch der Klappentext klang interessant. Und so habe ich mit dem Lesen begonnen.
Am Anfang kann man das Buch noch ab und zu auf die Seite packen, aber je weiter man mit dem Lesen kommt desto spannender wird es.
So dass man weiter lesen muss, denn man möchte ja wissen wie es weiter geht.
Ich finde es ist ein rundum gelungenes Komplettpaket, wo mich das Cover, der Klappentext und die Geschichte überzeugen konnte.
- Robin Hobb
Die Schamanenbrücke
(21)Aktuelle Rezension von: Der_BuchdracheNun, das Buch war nicht wirklich mein Fall. Ganz sachlich betrachtet sind die Charaktere einfach super ausgearbeitet. Wie sie miteinander agieren und wie sie auf Dinge verschieden reagieren, ist hervorragend dargestellt und durchdacht und allein dafür hätte das Buch objektiv mehr Sterne verdient. Für mich hat das alles jedoch nicht wirklich funktioniert, da ich einfach kein Leser bin, der sonderlich viel Freude an reiner Charakterstory hat. Wer sich mehr für die Einzelschicksale von Menschen erwärmen kann ohne viel Außenhandlung, der wird hieran jedoch mit Sicherheit viel mehr Freude finden als ich. - James Barclay
Schicksalswege
(19)Aktuelle Rezension von: HypochrisyDie neuen Abenteuer des Raben.
Nach der "Chronik des Raben" nun die mit Spannung erwartete Fortsetzung: Mit den Legenden des Raben kehrt der britische Erfolgsautor James Barclay nach Balaia zurück, wo sich der Elfenmagier Ilkar der größten Herausforderung seines Lebens stellen muss. Können ihm seine Gefährten helfen? - J. R. R. Tolkien
The Return of the King
(80)Aktuelle Rezension von: Krimifee86Der Abschluss der Herr der Ringe – Trilogie und was soll ich sagen? Ganz ehrlich? Ich bin froh, dass es vorbei ist. Ich bin und werde kein Fan dieser Story.
Der dritte Teil ist aufgeteilt in zwei Bücher, 5+6. Buch 5 war für mich ein Totalausfall. Es ging nur um Schlachten und Kämpfe und es ist einfach absolut nichts anderes passiert. Das war sowas von ermüdend und langweilig für mich. Ich will nicht sagen, dass ich die Seiten überflogen habe, aber konzentriert gelesen habe ich nicht.
Teil 6 war ganz okay, Frodo und Sam waren halt wieder unterwegs, aber irgendwie kam das Ende für mich dann doch plötzlich und überraschend. So lange hat der Autor auf diesen einen Punkt hingearbeitet und dann das? Das war irgendwie merkwürdig. Noch viel merkwürdiger aber war, dass es danach noch geschlagene 150 Seiten weiter ging. Hilfe! Wobei der Part wo die Hobbits zurück ins Shire kommen eigentlich ganz gut war.
Und dann folgten noch 100 Seiten Anhang und ja, haltet Euch fest, das hat mir mit am besten gefallen. Einfach nur weil ich die Energie und Mühe, die der Autor in diese Geschichten gesteckt hat, so unglaublich bewundernswert fand. Ich kann dazu nur Chapeau! sagen. Auch wenn mir persönlich die Story nicht gefällt, was Tolkien sich da ausgedacht hat und vor allem bis ins allerkleinste Detail ausgearbeitet hat, dem zolle ich wirklich meine Anerkennung.
Für das Buch selbst kann ich am Ende aber nur 4/10 Punkten geben. Und jetzt steinigt mich.
Mehr von mir zu den Themen Bücher, Bullet Journal, Essen, Reisen, Fotos, Disney, Harry Potter und noch vieles mehr gibt es unter: https://www.facebook.com/TaesschenTee/
- James Barclay
Elfenjagd
(18)Aktuelle Rezension von: HypochrisyNach „Schicksalswege“ der zweite Roman in James Barclays „Legenden des Raben“: In Balaia weiten sich die Kämpfe aus. Die Elfen, die bisher fern aller Intrigen in Frieden lebten, sehen sich in tödlicher Bedrängnis. Nachdem ihr Heiligtum entweiht wurde, sterben sie zu Tausenden an einer mysteriösen Krankheit. Können der Elfenmagier Ilkar und seine sechs Gefährten die magische Ordnung wiederherstellen und so das Sterben der Elfen beenden? - Katherine Kurtz
Die Deryni-Archive. Erzählungen und Berichte
(1)Aktuelle Rezension von: rallusDie Deryni-Archive sind nicht der vierte Teil des späten Kelson Zyklus, wie von dem Verlag angekündigt, aber eine herrvorragende Sammlung von frühen und späten Geschichten im Deryni-Universum. Versehen sind diese jeweils mit einem Vorwort der Autorin, die uns dadurch auch sehr nahe kommt und erzählt wie die Figuren ihr Eigenleben entwickeln. Das Spektrum reicht von den frühen Zeiten bis hin zu dem letztgenannten Zyklus mit Kelson. Eine Erzählung ist sogar aufgrund einer Versteigerung von Fans entstanden, die Geld für eine Geschichte gaben in denen sie vorkommen, reiht sich aber nahtlos in die Bücher von Katherine Kurtz ein. Komplettiert wird dies durch eine Zeittafel der Ereignisse und einem Stammbaum der wichtigsten Herrscherfamilien. Verzichtbar sind die Skizzen zu 2 Büchern der DeryniReihe, zeigen aber dennoch wie gewissenhaft die Autorin arbeitet. Für die etwas überflüssigen Seiten dann doch nur 4 Sterne.