Bücher mit dem Tag "klassische moderne"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "klassische moderne" gekennzeichnet haben.

9 Bücher

  1. Cover des Buches New Yorker Geschichten (ISBN: 9783036959511)
    Dorothy Parker

    New Yorker Geschichten

     (55)
    Aktuelle Rezension von: KateRapp

    „Die ganze Welt ist eine Bühne“, sagte Lily Wynton. „Und alle Männer und Frauen bloße Spieler.“

    Die New Yorker und ihre Beziehungen, das ist ein schier unerschöpfliches Thema. Dorothy Parker schreibt darüber desillusionierende Prosa, sei es die Geschichte der Verzweiflung einer „Starken Blondine“ oder die mehr oder minder absichtlichen Missverständnisse zwischen Paaren am Telefon oder in einer gepflegten Unterhaltung bei Tisch. Dass Frauen anders ticken als Männer, auf recht unterschiedliche Art, wird niemals erzählt sondern immer gezeigt. Sie schreibt Tagebücher oder innere Monologe, schildert Szenen mit teilweise grotesken Dialogen, die einem das Lachen im Hals stecken bleiben lassen.


    Das Verhalten der Geschlechter untereinander wird gnadenlos seziert. Vortäuschung, Koketterie, und launische Unzufriedenheit bei den Frauen. Demütigende Herablassung der Männer, die es gewohnt sind, dass die Frauen ihnen in Haushalt und Gesellschaft zu Diensten sind, ihre Persönlichkeit hintanstellen, nicht rummaulen, keine Spielverderber sind.

    Gerade die Hausfrau, die sich in Abhängigkeit begibt, kommt gar nicht gut weg: belächelt, alkoholkrank, selbstmordgefährdet. Und Beziehungen, langjährige Beziehungen werden schal, Erwartungen flackern auf und werden enttäuscht und das große Glück, von dem jede träumt, gibt es nur auf der Bühne, im Roman, in der Fantasie.

    Dazwischen kurze Texte über alltäglichen Rassismus, über das Trinken und das Heiraten und eine wunderbare Miniatur zur Schlaflosigkeit.


    Sie ist spitz, Dorothy Parkers Feder, und sie ist böse, meistens jedenfalls. Deshalb konnte ich von ihren Geschichten immer nur kleine Portionen vertragen, kleine Schlucke, die sich anfühlten wie ein steifer Whiskey, hart und scharf, manchmal verschlug es mir den Atem, manchmal belustigte es auch, aber wenn man zuviel davon erwischt, bekommt man einen ausgewachsenen Melancholie-Kater. 


  2. Cover des Buches James Joyce, Dubliner - 15 teils autobiographisch geprägte Erzählungen (ISBN: 9783730612545)
    James Joyce

    James Joyce, Dubliner - 15 teils autobiographisch geprägte Erzählungen

     (65)
    Aktuelle Rezension von: dunis-lesefutter

    Joyce gibt hier ein buntes Panoptikum an Figuren wieder, die er in Ereignissen auftreten lässt, die manchmal alltäglicher nicht sein könnten - zumindest für das damalige Irland. Ein Priester stirbt und ein kleiner Junge beobachtet den Leichnam. Ein etwas verklemmter, junger Mann, sucht die Freundschaft zu einer älteren Frau und ist schockiert als er merkt, dass diese mehr fühlt. Eine Mutter setzt sich für den Lohn ihrer Tochter ein, vermasselt ihr so aber die Karriere. Und am Ende befinden wir uns in der längsten Geschichte, „Die Toten“, auf einem Familienfest, das mit allem zu versöhnen scheint. Besonders die sehr kurzen Geschichten haben es mir angetan, da sie wie durch ein Mikroskop auf kritische Situationen schauen lassen. Aber auch die längste Geschichte fand ich grandios. Ein fulminantes Ende, das mich an ein Orchester Stück erinnert.


    Joyce ist nicht nur ein feiner Beobachter, er legt auch den Finger in die Wunde der damaligen irischen und vor allem katholischen Gesellschaft. Dabei kritisiert er die Stagnation, das mangelnde Bewusstsein für Fortschritt auf gesellschaftlicher und intellektueller Ebene. Man schmort auf der Insel in seinem eigenen Saft, trinkt sehr viel Alkohol und schaut, patriotisch, aber auch mir lamoryanter Selbstzufriedenheit auf die Anderen, die Schuld am irischen Leid sind. Immer wieder kritisiert er versteckt, aber doch recht offensichtlich die katholische Kirche, die englische Regentschaft und den mangelnden Mut der irischen Bevölkerung, die sich oft hinter ihrem Nationalstolz versteckt. 

    Erstaunlich fand ich den Auftritt sehr vieler, sehr starker Frauen, die für sich eingestanden sind und trotz widriger Umstände ihren Weg fanden. Viele der Geschichten endeten abrupt, so dass man erst mal alleingelassen zum Grübeln aufgefordert wurde, wie es denn nun weitergeht. Glücklicherweise hatte ich eine tolle Lese Partnerin, mit der ich vieles zusammenfantasieren konnte.

    Selbstverständlich eckte Joyce damit an. Beliebt waren seine Geschichten in keinster Weise, und es hat auch über ein Jahrzehnt gedauert, bis er sie gesammelt veröffentlichen konnte. Einmal waren sogar die Druckblätter schon fertig und wurden aus Sorge vor der Reaktion der Leser vernichtet.

    James Joyce war ein unbequemer Schriftsteller, der mit seiner fortschrittlichen Denkweise seinem Volk weit voraus war. Das Ganze hat er mit Erfolglosigkeit und einem unsteten Lebenswandel bezahlt. Das kann man in dem tollen Nachwort, verfasst vom Übersetzer, noch einmal kurzweilig nachlesen. Erfreulich finde ich, dass er seine große Liebe gefunden hat, die man in vielen seiner Geschichten wieder findet. Mich haben die Episode. näher an Irland heran gebracht und mein Projekt „Ulysses“ steht somit jetzt auf einem wunderbaren Fundament. 

  3. Cover des Buches The Sun Also Rises (ISBN: 9788087888155)
    Ernest Hemingway

    The Sun Also Rises

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Morevna

    Das Erste, was mir auffiel als ich anfing The sun also rises zu lesen, war, dass es mich sehr stark an die Romane Charles Bukowskis erinnert, und das ergibt auch Sinn, denn Charles Bukowski war ein großer Fan von Ernest Hemingway. Leider hat Bukowski mich deutlich mehr begeistert als Hemingway es mit diesem Roman konnte. Hemingway erzählt sehr viel über Dinge die mich nicht soo sehr interessieren, wie etwa Stierkämpfe und natürlich den Ersten Weltkrieg.

    Am Anfang dachte ich, The sun also rises würde die Geschichte von Cohn erzählen, und erst nach etwa 30 Seiten ist mir klar geworden, dass das nicht der Fall ist. Die Tatsache dass Jake, der Erzähler, so viel über andere redet und so wenig von sich selbst preisgibt, war einer der Gründe, wieso ich das Buch nicht so gut fand.
    Allerdings muss ich sagen, dass ich die traurige irgendwie-doch-nicht-Liebesgeschichte zwischen Jake und Brett mochte, auch wenn es mir besser gefallen hätte, hätte man erfahren wie die beiden sich kennen lernten und was vor der Geschichte passiert ist. 
    Abgesehen davon sind die meisten Charaktere in dieser Story hauptsächlich damit beschäftigt gemein und fies zu einander zu sein und trotzdem zusammen zu trinken, sodass ich mich zwischendurch wirklich fragte, ob sie jetzt Freunde sind, und wenn nicht, wieso sie sich dann miteinander abgeben. Denn da sagt eigentlich keiner irgendwas nettes über den anderen. Ich hab darauf leider keine Antwort finden können.

    Insgesamt mochte ich dieses 'etwas' zwischen Jake und Brett, auch wenn man davon und darüber leider nicht viel erfährt, und der Rest.. war für mich leider sehr uninteressant. 
  4. Cover des Buches Belvedere Galerieführer (ISBN: 9783901508516)
    Sabine Grabner

    Belvedere Galerieführer

     (1)
    Aktuelle Rezension von: The iron butterfly
    Neben einer Einführung in die Historie des Barockschlosses Belvedere entführt der Galerieführer nochmals in die umfangreiche Kunstsammlung, deren Schwerpunkt in österreichischen Werken liegt. Beginnend im Mittelalter bis hin zur zeitgenössischen Kunst umfasst die Galerie unter anderem die größte Sammlung von Klimt, Schiele und Kokoschka Gemälden. Meine persönliche Neuentdeckung sind die Charakterköpfe von Franz Xaver Messerschmidt, die auf eindrucksvolle Art die physiognomische Vielfalt darstellen. Beeindruckend natürlich auch die Kraft und Intensität der Werke von Egon Schiele und Gustav Klimt. Das Gemälde "Markt in Kairo" von Leopold Carl Müller aus dem Jahr 1878 hat fotografische Qualiäten, die im Original atemberaubend wirken. Desweiteren zu empfehlen Johann Baptist Reiter, Caspar David Friedrich, Gustave Courbet, Giovanni Segantini, Adolf Hiremy-Hirschl...hach, am besten selbst hingehen!
  5. Cover des Buches Das dichterische Werk (ISBN: 9783423124966)
  6. Cover des Buches Architektur heute (ISBN: 9783785284285)
  7. Cover des Buches Schinkel (ISBN: 9783836537476)
  8. Cover des Buches Klassische Musik für Dummies (ISBN: 9783527704774)
  9. Cover des Buches Eine gute Schule (ISBN: 9783328105862)
    Richard Yates

    Eine gute Schule

     (25)
    Aktuelle Rezension von: mariameerhaba

    Laut der Inhaltsangabe dreht sich die Geschichte um William Grove, der seit Tagen seine Haare nicht gewaschen hat, ziemlich dreckig wirkt und ein Außenseiter ist. Seine Mutter hat ihn in die Dorset Academy gebracht in der Hoffnung, dadurch einen gesellschaftlichen Aufstieg erlangt. Doch das alles spielt gar keine Rolle. Diese Details werden schnell von der Handlung überholt, seine Mutter verschwindet aus der Geschichte und ihm selbst gelingt problemlos der Ausstieg aus der Außenseiterrolle und das so schnell, dass man die ganze Prämisse der Inhaltsangabe vergisst. Kurz: Die Inhaltsangabe lügt.

    Die Geschichte dreht sich nicht um William Grove, sondern um die Dorset Akademie und seine Einwohner. Man erfährt viel von den Lehrern, von den anderen Schülern, von den Traditionen in der Schule und all das spielt nicht wirklich eine große Rolle, weil die vielen kleinen Geschichten nur kurz angerissen werden, um im späteren Verlauf völlig ignoriert werden.

    In einer davon streiten zwei Schüler in ihrem Zimmer miteinander. Ein schlauer Junge und der muskulöse Typ, der in der Unterstufe festhängt. Der Streit ist heftig, schließlich legt sich der muskulöse Typ ins Bett, sein Rücken beginnt zu beben und der andere Junge vermutet, er weine jetzt. Vielleicht tut er das auch. Der Streit wird in seiner ganzen Länge beschrieben und im späteren Verlauf sind beide Figuren aus der Geschichte verschwunden, so dass ich mich die ganze Zeit gefragt habe, wieso mich der Autor mit so einer Belanglosigkeit belästigt, wenn sie gar keinen Wert für die Handlung besitzt.

    Es ist nicht einzige Geschichte, die nicht abgeschlossen wird. Sie tauchen auf, nehmen mehrere Seiten ein, verlangen von dem Leser hohe Konzentration und dann sind sie wieder verschwunden, ohne dass sie einen Effekt auf den Protagonisten haben. Die vielen losen Enden frustrieren am Schluss, weil man sich an so viele Details erinnert, die gar keinen Zweck erfüllen.

    Ich habe das Buch zu Ende gelesen, weil ich gehofft habe, der Autor würde das irgendwann machen. Schlussendlich ist das Buch nicht mehr als eine Ansammlung von Kurzgeschichten, die um die Figur William Grove spielen, die aber einen so riesigen Bogen um ihn machen, dass es mich zu nerven begonnen hat. Ja, einiges davon war interessant, aber hätte ich bloß geahnt, dass der Autor die Geschichten nicht abschließt, hätte ich das Buch wahrscheinlich schnell abgebrochen

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