Bücher mit dem Tag "kleiner ort"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "kleiner ort" gekennzeichnet haben.

15 Bücher

  1. Cover des Buches Friedhof der Kuscheltiere (ISBN: 9783453274365)
    Stephen King

    Friedhof der Kuscheltiere

     (1.978)
    Aktuelle Rezension von: An_Brandy

    Louis Creed zieht mit seiner Familie und der Hauskatze Churchill nach Maine. In der Nähe des Hauses führt ein Pfad zu einem kleinen Tierfriedhof, den die Kinder der Gegend für ihre geliebten Haustiere angelegt haben.
    Doch tiefer im Wald liegt ein weiterer Friedhof, eine alte indianische Begräbnisstätte mit unheimlichen Eigenschaften, die sich offenbaren werden.


    “Friedhof der Kuscheltiere” war mein zweites King, das ich lesen durfte. Da ich vom Titel schon mal etwas gehört habe, war meine Erwartungshaltung etwas hoch. Den Schreibstil fand ich gut und ich war ziemlich schnell gefesselt. Auch das Übernatürliche wurde gut umgesetzt, weswegen ich hier und da etwas Gänsehaut hatte.

    Doch mir wurde ziemlich schnell bewusst, in welche Richtung das Ganze gehen wird, weswegen meine Spannung gedämpft wurde. Zum Ende hin wurde ich sogar sauer, weil Louis scheinbar lernresistent ist und leider hat mich das offene Ende auch nicht befriedigt.

    Für mich persönlich hätte es auch mehr Horror sein können, aber das ist, denke ich mal, Ansichtssache.

  2. Cover des Buches Zerstört (ISBN: 9783442372201)
    Karin Slaughter

    Zerstört

     (614)
    Aktuelle Rezension von: Blutmaedchen

    Meine Meinung:

    Karin Slaughter's Thriller-Bücher haben schon viele Leute in Angst und Schrecken versetzt. Als ich mit dem ersten Buch anfing, war es wie ein Höllenritt, der süchtig macht! Ihr unvergleich lockerer Schreibstil ohne Angst auch grausame und brutale Dinge beim Namen zu nennen haben mich mit jedem weiteren gelesenen Buch fasziniert. Sie schreibt ehrlich und gnadenlos, mit dem richtigen Händchen für Recht und Ordnung. Ihre Charaktere packen einen, ob man will oder nicht. Sie erzählt sehr viele Hintergrundgeschichten und jeder Fall, mit dem sich Polizeichef Jeffrey Tolliver und seine Truppe, samt Patologin Sara Linton herumschlagen müssen, ist immer ein weiteres Puzzlestück Persönlichkeit von ihnen. Ich kann Karin Slaughter einfach nur in den höchsten Tönen loben!


    Ihre Grant County Reihe umfasst sechs Bücher. "Zerstört" ist das letzte von ihnen und der Titel drückt sehr stark das aus, wie ich mich nach dem lesen gefühlt habe. Seit dem ersten Buch erlebte man Charaktere, an dessen persönlicher Lebensgeschichte man teilnehmen durfte. Es waren verdammt harte Zeiten, aber mit extemer Bissigkeit und Null Toleranz zur Schwäche. Genau das mochte ich immer an Jeffrey und Sara - die beiden Hauptprotagonisten. Dass ihre Liebe immer wieder angefacht wird und dann einen Dämpfer bekommt, gehörte einfach dazu, wie die Bösen Jungs. Nach dem letzten Buch war ich richtig froh, dass sie es endlich doch irgendwie geschafft haben. Jeffrey und Sara gehören einfach zusammen und sind ein spitzenmäßiges Team.


    In diesem Buch steht nicht einfach irgendein Verbrechen im Vordergrund, sondern mehrere, die das persönliche Leben der einzelnden Hauptfiguren extrem unter Druck setzen. Zu Beginn des Buches erfährt man, dass Sara Linton in einem Kunstfehlerprozess vor Gericht steht und ziemlich in die Mangel genommen wird. Sie soll einen jungen Patienten fahrlässig dem Tod überlassen haben und in dem Prozess wird jedes Detail ihres Lebens nach außen gekarrt. Die gegnerische Anwältin schreckt vor absolut gar nichts zurück...

    Als Jeffrey einen Anruf aus Elawah County erhält und erfährt, dass seine Detective Lena Adams unter Mordverdacht steht, zögert er nicht lange und will sich auf den Weg machen. Sara, die für Lena nicht wirklich Sympathien übrig hat, will jedoch nach diesem ekelhaften Prozesstag nicht alleine sein und beschließt ihn zu begleiten - was Jeffrey deutlich missfällt. Jetzt, wo sie wieder verheiratet sind, hat Jeffrey umso mehr Angst um ihre Sicherheit.

    In Elawah County angekommen, spüren sie den deutlichen Verfall der Stadt. Drogen scheinen hier zum Tagesgeschäft zu gehören, ohne das wirklich etwas dagegen unternommen wird.

    Schon im Krankenhaus spüren die Beiden, dass man ihnen nicht wirklich entgegenkommen will und als sie die komplette Geschichte hören, traut Jeffrey seinen Augen kaum. Lena war dabei, als ein Auto angezündet wurde. Auf dem Rücksitz ist eine Leiche und Lena schweigt hartnäckig, was sie zur Hauptverdächtigen macht.

    Als Lena Jeffrey und Sara sieht, rastet sie völlig aus, schreit sie an, dass sie verschwinden sollen und ergreift mittels eines Tricks die Flucht.

    Jeffrey lässt aber nicht locker und will der Sache auf den Grund gehen. Als er Männer mit tätowierten Hakenkreuzen sieht, ahnt er das schlimmste...


    Dieses Buch ist etwas persönliches. Für Lena. Für Jeffrey. Für Sara. Jeder von ihnen muss seine eigenen Kämpfe ausfechten, dabei wäre es viel einfacher zusammenzuarbeiten. Doch Lena weiß mehr und will seinen Chef und dessen Frau auf keinen Fall mit in diese tödliche Sache hineinziehen.

    Jede Seite hat das schlimmste an den Tag befördert und Slaughter hat sich wie gewohnt Zeit gelassen alles aufzuklären. Am Ende führten viele verschiedene Spuren auf ein großes Ganzes zu und es wurde wirklich unheimlich, weil man nicht sagen konnte, welcher Charakter es lebend aus dieser Hölle herausschafft. An Spannung war dieses Buch absolut nicht mehr zu überbieten und ich muss wirklich sagen, dass der Buchtitel absolut gut gewählt ist. Es werden Fakten zusammengetragen und der Fall wird gelöst. Korruption, Nazis und Gnadenlosigkeit sind die Hauptpunkte der Geschichte.

    Das Ende hat mich einfach fassungslos gemacht. Die drittletzte Seite war voller Glück und dann brach alles zusammen und wurde zerstört. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass Slaughter ihre Grant County Reihe auf diese Weise beendet hat.


    Ich weiß nicht welche Charaktere in den zwei weiteren Buchreihen auftauchen werden, aber es wird ein Wiedersehen geben. Slaughter hat mit "Verstummt" und "Entsetzen" eine neue Hauptfigur ins Leben gerufen, die später zusammen mit ein paar alten Bekannten weiterermitteln werden, aber ich persönlich habe an der Athmosphäre und den Grundsätzen der Grant County Reihe gehangen, was es mir bestimmt etwas schwerer machen wird mich auf etwas neues einzulassen. Aber allein weil es Slaughter's Bücher sind, werde ich es wohl tun, weil sie einfach krasse und gute Thriller schreibt. Und bei Thrillern muss man schließlich auf das schlimmste gefasst sein. 

  3. Cover des Buches Die Frau vom Leuchtturm (ISBN: 9783442373277)
    Sally O'Rourke

    Die Frau vom Leuchtturm

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Karin_Kehrer

    Um den Verlust ihres Verlobten Bobby, der bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen ist, zu verarbeiten, zieht Susan Marks in das alte, viktorianische Haus an der Küste Neuenglands, das sie von ihrer Großtante geerbt hat. Doch auch dort findet sie keine Ruhe, denn in dem Haus und im Leuchtturm in der Nähe geht ein Gespenst um. Gemeinsam mit ihrem Jugendfreund Dan Freedman versucht sie, dem Geheimnis der armen Seele – ihrer Vorfahrin Aimeé – auf die Spur zu kommen. 
    Dabei muss sie feststellen, dass sie selbst in großer Gefahr schwebt. 

    Eine vom Schicksal geprüfte junge Frau, die sich in ein idyllisches Haus zurückzieht, um wieder zu sich selbst zu finden und dabei auf ein altes Familiengeheimnis stößt, unterstützt von einem gut aussehenden Mann, den sie schon als Jugendliche angeschmachtet hat. 
    Die Zutaten für diese Geschichte wurden schon unzählige Male verwendet und auch hier darf man keine besonderen Überraschungen erwarten.
    Das Positive: Das Buch liest sich schnell und nett, ist sogar stellenweise ganz spannend. 
    Allerdings hat die Autorin der fantastischen Ebene meiner Meinung nach zu wenig Raum gelassen. Das Gespenst hat mehr dekorative Wirkung und seine tragische Geschichte verblasst ohnehin neben den Gefühlswirren, denen die Protagonistin ausgesetzt ist. 
    Wobei die Heldin eher sehr naiv gezeichnet ist, besonders was ihren verschwundenen Verlobten angeht.
    Dass der neue Lover geradezu ein Traummann ist, sei dem Genre geschuldet, war mir aber auch ein wenig zu dick aufgetragen. 
    Seltsam auch, dass sie zwar den Namen des berühmten und schwerreichen Künstlers „Freedan“ kennt, ihn aber nicht mit ihrem Jugendschwarm Dan Freedman in Verbindung bringt. Da sollte man doch meinen, sie wüsste Bescheid über seinen Werdegang – noch dazu, wo sie ja selbst in einer künstlerischen Branche tätig ist. So hält sie ihn zuerst für einen „Anstreicher“, was eine sehr bemüht um Humor wirkende Szene ergibt.
    Besonders der Beginn der Geschichte ist eher weitschweifig und die vielen Rückblenden lassen keinen rechten Lesefluss aufkommen. 

    Fazit: Ganz nette, eher durchschnittliche Unterhaltung.

  4. Cover des Buches Shelter Rock Cove - Ein Sommer am Meer: Shelter Rock Cove: Band 2 (ISBN: B09KNSNP92)
    Barbara Bretton

    Shelter Rock Cove - Ein Sommer am Meer: Shelter Rock Cove: Band 2

     (44)
    Aktuelle Rezension von: Mrs-Jasmine
    War mein erstes Buch von Barbara Bretton und es hat mir sehr gut gefallen! Man fühlt mit und kann Stellenweise nicht mehr aufhören zu lesen! Es wird an keiner Stelle langweilig und ich fand es sehr schade als ich fertig war 😏
  5. Cover des Buches Das Schweigen der Toten (ISBN: 9783499255885)
    Todd Ritter

    Das Schweigen der Toten

     (119)
    Aktuelle Rezension von: Angelsammy

    Perry Hollow ist solch ein süßes idyllisches Örtchen in Pennsylvania. Verschlafen, aber bei Großstädtern aus 🎶 Phila - del - phiaaa 🎶 beliebt ( ein Schelm, wer dabei an Streichkäse denkt! ). Ferienhäuser, ach so unberührte unberührte Natur. Huhu! Juchz a daisy! Huchi! 

    Sheriff Kat Campbell, beinahe 40, mit einem zehnjährigen Sohn, alleinerziehend, hat einen ruhigen Job. Mal ein Diebstahl, tatsächlich ein Raubüberfall, Schlägereien, Sachbeschädigung. Das ist alles - für gewöhnlich. 

    Der März ist noch ungewöhnlich kalt. Ein Lastwagenfahrer entdeckt einen länglichen Gegenstand an einer Straße, der verdächtig nach einem Sarg aussieht. 

    Kat geht dem nach und zu ihrem Schock und Schrecken befindet sich in der Tat eine Leiche in jenem Provisorium, das wahrhaft einem Sarg ähnelt. George Winnick, Mitte 60, Farmer, wurde ermordet. Ihm wurde die Arteria Carotis mit einem Skalpell durchtrennt. ( Halsschlagader ) Bei lebendigem Leib wurde ihm der Mund zugenäht. Nicht postmortal. 

    Der ganze Ort ist in Schockstarre ob der unglaublichen Brutalität und Grausamkeit der Tat. Mord? Doch nicht in Perry Hollow. Dort verschließt man nicht mal die Haus - und Autotüren. Mörder gibt es doch nur woanders. 

    Henry Goll, der zwar attraktive, aber durch Narben entstellte Mann ( zumindest denkt er selbst, er sei entstellt ), hat vor fünf Jahren etwas Grauenvolles erlebt und ist nun zurückgezogen für sich allein, beruflich wie privat. In seinem kleinen Abstellkammerbüro schreibt er für die Perry Hollow Gazette sämtliche Nekrologe. Er entdeckt ein makrabes Fax, das Georges Tod ankündigte und vom Mörder stammen muß. So wird er widerwillig in die Ermittlungen involviert.

    Nick Donnelly, Ende 30, Lieutenant bei der Landespolizei CBI ( Criminal Bureau of Investigation ), interviewt in seiner Freizeit und Urlaub Mörder, Serienkiller, um für sich wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen. Auch er verfügt über eine belastete Vergangenheit, die erst seinen Antrieb ausgemacht hatte zur Polizei zu gehen. Und er ist ein verdammt guter Ermittler. 

    Mit seinem Team wird er nach Perry Hollow beordert. Kat ist froh darüber und schafft es an den Ermittlungen beteiligt zu werden.

    Nick mutmaßt, daß ein berüchtigter Serienmörder dafür verantwortlich ist. Und tatsächlich! Sie erwischen diesen und er gesteht ebenso den Mord an George Winnick. Aufgelöst, Ende gut, alles gut? 

    Von wegen! Im Juli desselben Jahres bekommt Henry zu seinem Schreck eine neue Mordankündigung via Fax. Nick kommt zurück, nachdem er herausgefunden hat, daß jener andere Killer bezüglich Georges gelogen hat. 

    Es geht bald rund in Perry Hollow. Denn Kat und Nick finden etwas äußerst Finsteres heraus. Von wegen freundliche Idylle. Die trügerische Sicherheit ist ebenso temporär, als es dann gegen Ende Oktober, Anfang November zum tödlichsten Showdown kommt ...

    Jetzt denken garantiert einige, daß eine Handlung, die sich von März bis Anfang November erstreckt, langweilig oder langatmig sei. O nein! Irrtum! 

    Der Plot macht zwar zeitliche Sprünge, aber die Elemente bauen sehr gut aufeinander auf. Nach und nach wird immer nur ein Stück der erschreckenden Wahrheit partiell enthüllt, bis sie am Ende ungeheuerlich und wie eine sehr scharfe letale Klinge vor einem steht. Und dann endlich endgültig versteht. Man kann vorher schön mutmaßen und vielleicht sogar richtig kombiniert auf den oder die korrekten Verdächtigen tippen, aber das Motiv ist auf jeden Fall sehr überraschend. 

    Überhaupt schlägt das Buch unerwartete, verblüffende Haken, geradezu schwindelerregend. Man weiß ja zum Beispiel, an dieser Stelle hat das Buch noch über hundert Seiten! Es kann ja noch nicht vorüber sein. Der Showdown ist nervenzerfetzend und sehr pointiert mit gut gesetzten Spannungsspitzen wie das gesamte Buch überhaupt. 

    Das Timing ist hervorragend. Nicht zu früh oder spät kommen Enthüllungen. Es gibt Gewalt, die sich aber angenehm in Grenzen hält. Das Hintergründige zehrt wesentlich mehr an der Psyche als die Anteile mit der physischen Gewalt, obwohl die Szene mit dem Mund, Arghhh! Mehr sage ich speziell dazu nicht.

    Todd Ritters Buch heißt im Original "Death Notice". Der englische und der deutsche Titel passen wie der Faden ins Nadelöhr.

    Der Schreibstil ist becircend, nimmt einen gefangen. Ein Pageturner, plastisch, geradezu filmisch geschrieben. Die Hauptprotagonisten Kat, Nick und Henry sind sehr sympathisch und liebenswert. Und keine Sorge! Was Nick und Henry belastet wird dem Leser verraten. Keine Frage bleibt ungeklärt. 

    Wer weiß, was sich hinter den glattpolierten, vermeintlich freundlichen Oberflächen deiner Stadt, Dorf, Kommune verbirgt? Bruhahahaha!

  6. Cover des Buches Tod in der Marsch (ISBN: 9783863580469)
    Hannes Nygaard

    Tod in der Marsch

     (29)
    Aktuelle Rezension von: Sternenstaubfee

    Ein schwieriges Buch. Einerseits mochte ich es total gerne, fand es interessant und auch spannend. Auf jeden Fall unterhaltsam. 

    Auf der anderen Seite fand ich die Geschichte merkwürdig, ziemlich überzogen zum Teil. 

    Die Handlung spielt in Nordfriesland. Ein kleines Dorf, jeder kennt jeden. Fremde sind nicht gerne gesehen und haben es schwer, in die Dorfgemeinschaft integriert zu werden. 

    Und diese Dorfgemeinschaft kommt hier wirklich nicht gut weg. Jeder scheint rassistisch zu sein; jeder Fremde wird mit Misstrauen betrachtet. Das erschien mir ein wenig zu überzogen. 

    Hauptkommissar Johannes hat es auf jeden Fall zunächst mit einem Vermisstenfall zu tun, später mit einem Mordfall. Das Motiv bleibt lange verborgen.

    Ein bisschen merkwürdig oder schräg ist hier auch das Ermittler-Trio, allen voran Kommissar "Große Jäger". Seine Ermittlungsmethoden bzw. allen voran sein Verhalten ist doch manchmal recht sonderbar für einen Kommissar. 

    Na ja, und obwohl ich manchmal innerlich mit den Augen gerollt habe, hat mich das Buch doch prima unterhalten können. Den zweiten Band möchte ich auf jeden Fall auch noch lesen.

  7. Cover des Buches Der Gute liegt so nah... (ISBN: 9783899419719)
    Kristan Higgins

    Der Gute liegt so nah...

     (32)
    Aktuelle Rezension von: Walking_in_the_Clouds

    Nach ihrem Medizinstudium und der anstrengenden Assistenzarztzeit ist Millicent Barnes bereit, ein neues Kapitel ihres Lebens aufzuschlagen. Voller Enthusiasmus kehrt sie nach Hause nach Cape Cod zurück, wo sie das Häuschen ihrer Großmutter geerbt und eine Anstellung gefunden hat – und wo sie endlich ihren Traummann erobern möchte. Für Joe Carpenter schwärmt sie schon seit der Teenagerzeit. Jahrelang hat sie ihn aus der Ferne beobachtet und seine Gewohnheiten genauestens studiert. Mit Sport, Diät, neuer Frisur und Klamotten verpasst Millie sich einen frischen Look und arrangiert „zufällige“ Treffen mit dem Objekt ihrer Begierde. Ihr Stalking zahlt sich tatsächlich aus, doch aus der Nähe betrachtet muss sie feststellen, dass Joe vielleicht doch nicht so toll ist, wie sie ihn sich ausgemalt hat. Viel lieber verbringt sie Zeit mit dem Polizisten Sam Nickerson, dem Ex-Mann ihrer Schwester, der ihr schon immer ein guter Freund war.

    Mit „Der Gute liegt so nah ...“ feierte Kristan Higgins in den USA einst ihr Debüt und war in ihrer Heimat seitdem eine feste Größe im Genre der romantischen Komödien, bevor sie sich mehr den Frauenromanen widmete. Auch die deutschen Leser amüsieren sich längst königlich mit ihren wunderbar herzlichen Romanen. Das Besondere an ihnen ist, dass sie im Grunde von ganz normalen Heldinnen handeln, die sich nur ständig in herrlich unmögliche Situationen hineinmanövrieren. Von genau diesem Schlag ist auch Millie, die man sofort ins Herz schließt. Offen und ehrlich gesteht die Ich-Erzählerin diverse Peinlichkeiten und lässt die Leser hautnah an ihren Liebesnöten teilhaben, denen so viel eher bewusst wird, auf welchem Holzweg sich Millie befindet, als ihr selbst. Die Autorin bedient sich nicht nur ihres ansteckenden Sinns für Humor, sondern greift auch tief in die Gefühlskiste. Bis Millie den wirklich Richtigen findet, kullert deshalb so manche Träne, sowohl vor Lachen als auch vor Ergriffenheit. (TD)

  8. Cover des Buches Der kleine Blumenladen zum Glück (ISBN: 9783732562787)
    Colleen Oakes

    Der kleine Blumenladen zum Glück

     (48)
    Aktuelle Rezension von: niknak
    Inhalt:
    (Klappentext)
    Elly Jordan hat sich einen Traum erfüllt: Noch vor zwei Jahren stand die junge Frau vor den Scherben ihres Lebens, als sie ihren Mann mit einer anderen im Bett erwischte. Von heute auf morgen brach sie alle Zelte ab. Nun ist Elly Inhaberin einer exquisiten Blumenhandlung in St. Louis, täglich umgeben von den schönsten Blumenbouquets, herrlich duftenden Freesien und farbenfrohen Tulpen. Da schlägt sie sich gerne mit Brautzillas und deren hysterischen Müttern herum. Sie ist aufgeblüht, und abgesehen von ihrem unerzogenen Schäferhund und ihrer patzigen Angestellten ist ihr Leben ziemlich perfekt. Und dann ist da noch Ellys neuer Nachbar, ein unverschämt gutaussehender Musiker, der ein Auge auf ihre Kurven geworfen hat. Doch gerade als sie denkt, dass sie ihre Vergangenheit hinter sich gelassen hat, findet sie heraus, dass hinter ihrem lukrativsten Hochzeitsauftrag mehr steckt, als ihr lieb ist ...

    Mein Kommentar:
    Dies ist mein erstes Buch der Autorin Colleen Oakes und ich fand ihren Schreibstil sehr schön. Sie beschreibt alles sehr genau und bildhaft und man hat als Leser sofort ein klares Bild vor Augen.
    Die Geschichte ist in einer Erzählerperspektive geschrieben und so hat man die Möglichkeiten die Protagonisten sehr neutral kennenzulernen. Elly ist die die Hauptperson und man lernt sie natürlich am besten von allen kennen. Sie wird so klar und detailliert beschrieben, dass man sie sich richtig gut vorstellen kann. dennoch ist es nicht zu viel des Guten und die Beschreibungen werden auf keinen Fall langweilig.

    Sie hat ihren Freund mit einer anderen Frau im Bett erwischt und macht sich sofort auf den Weg. Sie weiß nicht wo sie hinsoll und fährt einfach drauf los. Das Schicksal verschlägt sie dann nach St Louis, wo sie Kim begegnet, welche fortan ihre beste Freundin wird. Gemeinsam bauen sie ein neues Leben für Elly auf und sie eröffnen einen Blumenladen, der sich auf Hochzeiten spezialisiert hat.
    Ellys Entwicklung von der betrogenen Frau zu einer selbstsicheren Geschäftsfrau ist sehr schön und nachvollziehbar beschrieben. Auch die Freundschaft zwischen den beiden Frauen spielt eine große Rolle und wird sehr deutlich hervorgehoben.

    Aber  auch die anderen Protagonisten sind toll ausgearbeitet und besitzen die nötige Tiefe für diese Geschichte. So hat Elly eine Angestellte, die sie immer Patzella nennt und mit ihren patzigen Art und ihrem Kleidungsstil manches Mal für Aufsehen sorgt. Aber gerade diese Szenen machen das Buch besonders unterhaltsam.

    So hat man nicht nur eine beginnende Liebesgeschichte zwischen Elly und ihrem Nachbarn Isaac, einem Musiker, sondern auch noch unterhaltsame und humorvolle Szenen zwischen den Mitarbeitern und Freunden. Daher wird das Buch keinesfalls langweilig und es ist für mich einfach ein schönes Sommerbuch mit einer Unterhaltung, bei der man sich zurücklehnen und sie genießen kann.

    Auch die Blumenfreunde kommen dabei auf ihre Kosten, da immer wieder berichtet wird, wie Elly einen Strauß bindet, oder welcher Schmuck bei einer Hochzeit verwendet wird. So kann auch noch das Blumenherz höher schlagen.

    Mein Fazit:
    Ein gelungener Wohlfühlroman für unterhaltsame Stunden im Sommer, der einen von der Hochzeit und den Blumen träumen lässt.

    Ganz liebe Grüße,
    Niknak

  9. Cover des Buches Die Schandmaske (ISBN: 9783800092505)
    Minette Walters

    Die Schandmaske

     (285)
    Aktuelle Rezension von: Artemis42

    Im kleinen englischen Dorf Fontwell wird die allen verhasst herrsche Mathilda Gillespie mit geöffneten Pulsadern in ihrer Badewanne aufgefunden, gegen die Annahme eines Suizid spricht jedoch, dass sie einen mit Blumen geschmückten metallenen Käfig - eine Schandmaske - trägt. Ihre psychisch labile Tochter und ihre Enkelin hat sie zu Gunsten der Hausärztin Sarah Blakeney nahezu enterbt. Um sich vom Verdacht zu befreien, sucht Sarah mit dem zuständigen Sergeant Cooper nach dem Mörder, aber nahezu jeder scheint ein Motiv für den Mord zu haben.

    Die Landärztin Sarah ist eine offene, sympathische, gutgläubige junge Frau, die fast als einzige gut mit der Verstorbenen auskam. Kaum hat sie ihren Ehemann vor die Tür gesetzt, wird das Testament bekannt und sie wird von ihren Patienten für die Mörderin gehalten. Gemeinsam mit ihrem raffinierten Ehemann und dem immer unterschätzten Sergeant Cooper setzt sie alle Puzzleteile zusammen und der wahre Mörder wird gefunden.

    Die einzelnen Personen werden mit ihren Charakterzügen und Hintergrundgeschichten sorgfältig und liebevoll gezeichnet, durch zahlreiche Wendungen und immer neue Verdachtsmomente bleibt die Geschichte bis zum Schluss spannend.

  10. Cover des Buches Die Abenteuer des Tom Sawyer (ISBN: 9783837144567)
    Mark Twain

    Die Abenteuer des Tom Sawyer

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Nelebooks
    Inhalt: "Mitte des 19. Jahrhunderts, Missouri, USA: Tom Sawyer ist ein Lausbub wie er im Buche steht und macht seiner Tante Polly so manchen Kummer. Doch als er und sein bester Freund Huckleberry Finn durch Zufall Zeugen eines Mordes werden, für den ein Landstreicher zu Unrecht beschuldigt wird, lassen die beiden Freunde nichts unversucht, um den wahren Täter der Gerechtigkeit zuzuführen.
    Udo Wachtveitl liest den großen Klassiker der Kinderliteratur über erste Kinderliebe, große Freundschaft, einen spannenden Mordfall und eine abenteuerliche Schatzsuche. Ein Abenteuerroman, der bis heute nichts von seiner Faszination verloren hat.
    Mitreißende Lesung von Udo Wachtveitl"

    Cover: Das Cover passt zu einer Kindergeschichte und auch zu dieser Geschichte durch die Abbildung des Jungen in der Natur. Daher finde ich es ansprechend und passend.

    Sprecher: Udo Wachtveitl hat eine sehr angenehme Stimme und ich höre ihm hier wirklich gerne zu. Da merke ich wieder, dass ich bei Hörbüchern generell doch Männerstimmen bevorzuge. Diese sind meist ruhiger und tiefer, was ich sehr angenehm finde. Diesen Sprecher kann ich nur weiterempfehlen und werde auch gerne wieder etwas von ihm hören.

    Charaktere: Tom ist ein Schlitzohr - er hat allerlei Schabernack im Kopf. Seine Tante will zwar das Beste für ihn, wird jedoch auch immer wieder hinters Licht geführt. Teilweise ist er schon gemein, doch ist er letztendlich ein Guter. Er hat immer wieder neue Ideen und bezieht dabei auch seine Freunde mit ein. Huck ist ein recht unscheinbarer Junge, der mir gerade zu Anfang sehr gleichgültig scheint.

    Meinung: Ich habe gut in die Geschichte hinein gefunden. Es ist sehr interessant zu sehen, wie sich Tom in dieser Geschichte durch all seine Ideen weiterentwickelt. Da es meist aus Sicht von Tom erzählt wird, ist auch der Inhalt teilweise kindlich. Das ist niedlich, denn es ist interessant, diese kindlichen Gedanken mitzubekommen - naiv, ehrlich, direkt, kurzsichtig. Die Geschichte hat viele Schwankungen - es gibt einige sehr spannende Passagen und dann wird es auch mal wieder etwas ruhiger, doch langatmig fand ich die Geschichte zu keinem Zeitpunkt.  Ich wollte stets wissen wie es weiter- und ausgeht. Das Ende existiert nicht wirklich, denn es wurde ab einem bestimmten Punkt einfach aufgehört zu erzählen. Doch das ist nicht störend und so hätte ich auch noch viel weiter lesen/zuhören können von anderen Ideen von Tom. Eine tolle Geschichte, für die ich eine absolute Leseempfehlung ausspreche.
  11. Cover des Buches Vorsatz und Begierde (ISBN: 9783426306987)
    P. D. James

    Vorsatz und Begierde

     (18)
    Aktuelle Rezension von: melli.die.zahnfee
    An der Küste von Norfolk, nahe dem Dorf Larksoken, wird die Leiche der attraktiven Hilary Robarts aufgefunden. Offensichtlich ist sie ermordet worden. Ein Kommissar von Scotland Yard, der gerade seinen Urlaub in Larksoken verbringt, wird wider seinen Willen in den Fall verwickelt. Bei seinen Nachforschungen in dem kleinen Ort stößt er nur auf Haß und Intrigen. Und Auslöser aller Konflikte war anscheinend Hilary Robarts Ein sehr schöner Krimi.Ruhig aber dennoch spannend mit fein gezeichneten Charakteren ist dieses Buch charakteristisch für einen klassischen englischen "whodunnit"
  12. Cover des Buches Blaubeeren und Vanilleeis (ISBN: 9783841503435)
    Gudrun Helgadottir

    Blaubeeren und Vanilleeis

     (23)
    Aktuelle Rezension von: Kikiara
    Tumi, Vildis und Vala leben mit ihrer Mama Lolla, Oma und Opa auf dem isländischen Wallhof. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der drei Kinder erzählt, meist von Tumi, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, einen neuen Mann für Mama zu finden, weil ja auch Papa eine neue Frau hat – da kommt der neue Filialleiter der örtlichen Bank genau richtig! Während Tumi eifrig Verkupplungspläne schmiedet, Vildis sich darüber und auch Mamas Geldprobleme viel zu viele Gedanken macht und Vala sich um gar nichts sorgt, verfolgt der Leser das alltägliche Treiben auf dem Wallhof – es passiert mal mehr und mal weniger Spannendes. Beim Lesen entsteht eine eher gemütliche Atmosphäre. Am liebsten würde man selbst auf dem Wallhof leben.
    Ein schönes Buch für Jungen und Mädchen ab 7 Jahren. Es eignet sich aber sicherlich auch schon zum Vorlesen für etwas jüngere Kinder.

  13. Cover des Buches Feuerfüchse (ISBN: 9783423114516)
    Frances Fyfield

    Feuerfüchse

     (4)
    Noch keine Rezension vorhanden
  14. Cover des Buches Der Herzsammler (ISBN: 9783442370696)
    Inger Ash Wolfe

    Der Herzsammler

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Bellexr
    Mord als Fortsetzungsroman . In einem kleinen Ort in Kanada wird im nahegelegenen See eine Schaufensterpuppe ohne Kopf gefunden. Das Merkwürdige an der Sache. Genau diese Szene wurde in der aktuellen Tageszeitung in einem Fortsetzungskrimi beschrieben, nur war es hier eine echte Leiche. Polizeichefin Hazel Micallef und ihr Kollege James Wingate vermuten mehr hinter der Sache und beginnen ihre Ermittlungen. Als Wingate auf der Schaufensterpuppe eine mehrstellige Nummer entdeckt, dauert es nicht mehr lange, bis er sie mit einer Internetseite in Verbindung bringt. Was die Polizisten dort zu sehen bekommen, lässt sie das Schlimmste befürchten. . Hazel Micallef ist erst vor kurzem am Rücken operiert worden, verkriecht sich im Haus ihres Exmannes und bedauert sich selbst. Da die Arbeit des Polizeichefs von Port Dundas sich eher ruhig gestaltet, kann sie auch mühelos das bisschen Arbeit von zu Hause bewerkstelligen. Als jedoch die Schaufensterpuppe im See gefunden wird, erwacht ihr kriminalistisches Gespür und die Schmerzen sind vergessen, auch dank starker Schmerzmittel. . Die Ermittlungen gestalten sich anfangs extrem schwierig, da Zeugen spurlos verschwinden, tagelang telefonisch nicht erreichbar sind und die Zusammenarbeit mit anderen Dienststellen sich ebenfalls als äußerst schwierig herausstellt. So plätschert der Fall zunächst ohne ersichtliche Ermittlungsansätze dahin, zumal für Hazel auch noch einige innerdienstliche Probleme auftreten und sie mehr und mehr mit einer beginnenden Tablettensucht zu kämpfen hat. Hinzu kommt aber auch noch ihre prekäre private Situation. Da sie wegen der Operation anfangs auf Hilfe angewiesen ist, zieht sie zu ihrem Ex-Mann und dessen Frau Glynnis, welche sie während der Genesungsphase pflegt und bei denen sie auch weiterhin noch wohnt. . So passiert anfangs noch nicht so viel in dem Krimi und man lernt erst einmal ein wenig die ganzen Mitwirkenden kennen. Doch fast wie aus dem Nichts kommt Spannung auf, der Fall nimmt eine überraschende, wenn auch nicht ganz neue Wendung und erstaunt einen ab da ständig. Anfangs sind absolut keine Zusammenhänge zwischen den Mitwirkenden zu erkennen und als man dann endlich meint, diese nun herstellen zu können, lässt die Autorin die Story wieder in eine andere Richtung laufen. Somit ist die Spannung bis zum Schluss auf sehr hohem Niveau und die letztendliche Lösung des Falls absolut überraschend und so logisch umgesetzt, dass man sich wundert, nicht selbst früher darauf gekommen zu sein. . Auffällig ist, dass es viel Kompetenzgerangel zwischen den einzelnen Zuständigkeitsbereichen gibt. So hat man ständig den Eindruck, dass jede Dienststelle ihr eigenes Süppchen kocht und mit kollegialer Unterstützung ist es auch nicht immer weit her. So werden Hazel und Wingate mehr als einmal ziemlich massiv bei ihren Ermittlungen ausgebremst, doch hiervon lässt sich die versierte Hazel nicht beeindrucken und so geht sie einfach ein paar etwas unkonventionelle und auch makabre Wege, um ihr Ziel zu erreichen. . Anfangs tat ich mir ein wenig schwer mit dem Charakter von Hazel, denn ihre schroffe, burschikose Art macht sie nicht gerade sympathisch und lässt sie sehr hartherzig erscheinen. Doch so nach und nach merkt man, dass sie ihr Herz auf dem rechten Fleck hat, sich sehr für ihre Mitarbeiter einsetzt und eigentlich nur das Problem hat, ihre Gefühle Menschen gegenüber zu zeigen, die ihr wirklich etwas bedeuten. Dies merkt man deutlich in mehreren Szenen mit ihrer jüngsten Tochter Martha wie auch bei ihrem jungen Kollegen James Wingate, der erst seit kurzer Zeit von Toronto in das beschauliche Städtchen gezogen ist. Entgegen der 62-jährigen Hazel ist er sehr warmherzig und man merkt auch schnell, dass irgendetwas in Toronto vorgefallen sein muss, was in nach Port Dundas getrieben hat. Zur Mitte des Krimis hin erfährt man auch mehr Einzelheiten hierzu. . Die weiteren Charaktere sind sauber herausgearbeitet und detailreich beschrieben, doch irgendwie wird man bei ihnen das Gefühl nicht los, über sie noch nicht alles erfahren zu haben und somit wirken sie lange Zeit sehr undurchsichtig. Dies kommt der Spannung natürlich nur zugute. . Der Schreibstil von Inger Ash Wolfe, welches ein Pseudonym für eine kanadische Schriftstellerin ist, überzeugt von Anfang an durch ihre ruhige und flüssige Sprache. Sie verzichtet auch weitgehend auf reißerische Szenen und lässt hier der Phantasie ihrer Leser viel Raum. . Fazit: Ein eher ruhiger, aber absolut spannender Krimi mit einer unvorhersehbaren und komplexen Story.
  15. Cover des Buches Nachteulen (ISBN: 9783596183340)
    Chuck Klosterman

    Nachteulen

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Jacynthe

    Klappentext


    Irgendwo in Amerika liegt Owl, es könnte keinen normaleren und langweiligeren Ort als diesen geben - aber es leben Menschen dort, und wo Menschen aufeinandertreffen, ist immer etwas los. Ob der Football-Held Mitch, die Lehrerin Julia oder der 73-jährige Horace, sie alle schlagen sich durchs Leben mit großen und kleinen Sorgen, sie lieben, trauern, sie leiden. Ihr größtes Ziel ist es, ihre Sache so gut als möglich zu machen, um am Ende nichts zu bereuen. Aber das Ende liegt nicht in ihrer Hand - ein verheerender Blizzard fegt über Owl, und alles ist anders als zuvor.


    Meine Meinung


    Der Klappentext dieses Buches hat mich sofort angesprochen und irgendwie habe ich geahnt, dass es mir ausnehmend gut gefallen würde. Trotzdem frage ich mich die ganze Zeit, warum es mir so gut gefällt. Was finde ich, gemeinsam mit vielen anderen Lesern, so fesselnd an dem Buch, das in einer staubigen Kleinstadt spielt, wo jeder jeden kennt und jeder Tag das selbe bringt wie der vorherige?

    "Nachteulen" besteht quasi nur aus Anekdoten und Alltagsbeschreibungen, die alles andere als kosmopolitisch sind. Dabei werden abwechselnd der Schüler Mitch, die junge Lehrerin Julia und der Witwer Horace begleitet. Ausgehend von diesen drei Protagonisten lernt man nach und nach auch alle anderen Bewohner des Ortes kennen. Man blickt hinter die Fassade, die die Menschen um sich errichtet haben, die sie aber nicht einmal vor ihren eigenen Nachbarn aufrechterhalten können.

    Das Entscheidende an diesem Buch ist wahrscheinlich, dass man keine Helden vor sich hat, keinen, der etwas Besonderes erschaffen oder getan hat. Es sind ganz normale Menschen mit normalen Stärken und Schwächen, die nicht beschönigt werden. Doch die Art, wie Klosterman über sie schreibt, enthält so viel Weisheit, so viele Denkanstöße, dass ich das Buch stellenweise weglegen und darüber nachdenken musste. Mir war, als würde ich mich durch einen Spiegel selbst betrachten, auch wenn das jetzt schwülstig klingt.

    Doch Klosterman brachte mich nicht nur zum Nachdenken. Mindestens genauso häufig musste ich herzhaft lachen und mehr als einmal fotografierte ich eine Textpassage, um sie meiner Freundin zu schicken und lachte mich mit ihr gemeinsam kringelig über die Parallelen, die zu unserer Lebenswelt bestehen. Ich bin sicher, dass es vielen anderen Lesern ebenso ergeht, was die vielen guten Bemerkungen erklärt, die ich schon darüber gelesen habe.

    Ich selbst las am liebsten von Julia, die ich trotz ihrer vielen Fehler sehr sympatisch fand. Sie ist eine junge Frau, die Lehrerin geworden ist, weil sie keine anderen Perspektiven sah und als Zugezogene plötzlich zum Mittelpunkt des Stadtlebens wird, was sie nicht gewohnt ist, ihr aber gefällt. Trotzdem fühlt sie sich unvollständig und beginnt, regelmäßig zu trinken, um sich lebendig zu fühlen, bis sie einen Grund findet, ihr Leben zu ändern.

    Dramatischerweise weiß man als Leser von Anfang an, das etwas Schlimmes passieren wird, denn Klosterman beginnt das Buch mit einem prospektiven Zeitungsartikel über den Blizard, der mehrere Menschen das Leben kostet. Wen wird es treffen? Werden Mitch, Julia oder Horace unter den Opfern sein? Die Tragik, die dahinter steckt, wurde mir erst am Schluss vollkommen bewusst. Jeder lebt sein Leben vor sich hin, versucht, das beste aus sich und der Situation zu machen, doch keinem ist klar, dass er von heute auf morgen tot sein kann. Plötzlich aus dem Leben gerissen. Ich denke, das ist die Kernaussage des Romans: Lebe dein Leben. Morgen könnte es schon zu spät sein.

    Trotz der häufigen, für mich als Laien langatmigen Passagen über Football und dessen Spielweisen möchte ich 5 von 5 Wolken für diesen Roman vergeben. Ein großartiges Buch, das sicher irgendwann noch einmal lesen werde. Auch stehen die anderen Bücher Klostermans jetzt auf meiner Wunschliste - ich halte ihn, nach dem, was ich bisher von ihm gelesen habe, für einen großartigen Autor.
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