Bücher mit dem Tag "klimakrise"
82 Bücher
- Ursula Poznanski
Cryptos
(430)Aktuelle Rezension von: AutorinLauraJaneKerrybrook ist Janas Lieblingswelt: Ein idyllisches Fischerdorf mit viel Grün, geduckten Häuschen und einer Burgruine. Manchmal lässt Jana es regnen. Meistens dann, wenn es an ihrem Arbeitsplatz mal wieder so heiß ist, dass man kaum mehr atmen kann.
Jana ist Weltendesignerin. An ihrer Designstation entstehen alternative Realitäten, die sich so echt anfühlen wie das reale Leben: Fantasyländer, Urzeitkontinente, längst zerstörte Städte. Doch dann passiert ausgerechnet in Kerrybrook, der friedlichsten Welt von allen, ein Verbrechen. Und Jana ist gezwungen zu handeln…
Ursula Poznanski ist für mich eine Autorin, von der ich inzwischen jedes Buch kaufen könnte, ohne mir den Klappentext durchzulesen. Jede Geschichte war bisher ein Highlight (zumindest die Jugendbücher) und auch hier wurde ich wieder nicht enttäuscht!
Die Geschichte entführt uns in eine dystopische Welt, in der es kaum noch möglich ist, zu leben – weswegen die Menschheit fast ihre gesamte Zeit in der virtuellen Realität verbringt. Dort leben sie in der Welt ihrer Wünsche, ob ruhig, abenteuerlich oder gefährlich. Jana gehört zu den wenigen Leuten, die diese Welten designen und betreuen. Als in ihrer friedlichen Welt jedoch ein Mord geschieht und niemand will, dass dieser untersucht wird, macht sie sich selbst auf die Suche nach dem Mörder und eine rasante Verfolgungsjagd beginnt, die die Grenze zwischen virtueller Realität und Wirklichkeit verschwimmen lässt.
Ich hatte wirklich viel Spaß mit der Geschichte, ihren Wendungen und Verwicklungen. Jede neue Erkenntnis führte in eine ganz andere Richtung, als ich es erwartet hatte, und das, was wirklich dahinter steckt, hat mich sehr überrascht. Das Ende kam mir persönlich ein wenig zu plötzlich und ich hätte gerne noch etwas mehr davon gelesen, wie es weitergeht, aber da es nichts mit der eigentlichen Geschichte zu tun gehabt hätte, verstehe ich, warum hier Schluss gemacht wurde.
Die Charaktere waren toll ausgearbeitet und auch hier war ich mir nicht sicher, wer jetzt hinter dem Mord stecken könnte oder wer überhaupt etwas damit zu tun hat. Jeder hat seine eigenen Motive und Hintergründe, die nicht immer „nett“ waren – was allerdings nicht heißt, dass diese Personen automatisch die „bösen“ sind. Das gefiel mir sehr gut, denn es brachte für mich noch etwas Vielschichtigkeit und etwas mehr Realitätsnähe in die Geschichte.
Auch dieses Buch von Ursula Poznanski hat mir also wieder richtig gut gefallen und ich freue mich schon auf die nächste Geschichte aus ihrer Feder!
- Claudia Traidl-Hoffmann
Überhitzt
(31)Aktuelle Rezension von: hope_stlpInfos zum Buch
Autor: Claudia Traidl-Hoffmann, Katja Trippel
Verlag: Dudenverlag
Seitenanzahl:
Preis: 20,00 € [Hardcover] 14,99 € [eBook]
ISBN: 978-3-411-75666-7
Erschienen am 17. Mai 2021Erster Satz
Die fünf Kerninfos zum Klimawandel in nur 20 Worten:
1. Er ist real.
2. Wir sind die Ursache.
3. Er ist gefährlich.
4. Die Fachleute sind sich einig.
5. Wir können noch etwas tun.Darum geht es
Was ist real, gesundheitsschädlich, schwer bekämpfbar, aber keine Pandemie?
Hitzekollaps, Ambrosia-Asthma, Tigermücken und Corona – die Auswirkungen der globalen Klima- und Umweltkrise betreffen immer deutlicher nicht nur unser Wetter oder unsere Wälder, sondern ganz unmittelbar auch unsere Gesundheit, körperlich wie seelisch. Allergien nehmen zu, neue Erreger breiten sich aus, immer mehr Menschen entwickeln Ängste angesichts der Veränderungen ihrer Umwelt.
Dieses Buch zeigt zum ersten Mal umfassend die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels auf. Anschaulich und fundiert schildern die Autorinnen Symptome, Ursachen und Behandlungswege. Vor allem aber fragen sie, was getan werden muss, damit wir gesund bleiben. Dazu sprechen sie mit Expertinnen und Experten für Umweltmedizin und Stadtplanung, Hochwasserschutz und Psychologie, mit Landwirten, Architektinnen und anderen Vordenkern, die nach Wegen suchen, wie wir uns wappnen können. Ihnen allen ist klar: Wir haben keine Zeit zu verlieren. Denn unser Wohl hängt ab von dem unseres Planeten.Wie es mir gefallen hat
Ich habe mich sehr für das Buch interessiert, da das Thema gerade einfach allgegenwärtig ist und dennoch irgendwie zu kurz kommt. Da ich mich selbst mehr darüber informieren möchte, habe ich mich bei dem Gewinnspiel auf Lovelybooks beworben (an dieser Stelle nochmal vielen Dank für das Exemplar!).
Über die Cover Gestaltung
Ich kann mir durchaus besser Cover für dieses Thema vorstellen. Das Rot ist zwar sehr auffällig und erweckt schnell die Aufmerksamkeit, sticht jedoch auch ein wenig in den Augen. Zudem finde ich, der Kontrast zur schwarzen Schrift ist recht gering, was das Lesen etwas erschwert. Sehr gut fand ich die Gestaltung des Titels. Sehr ausdrucksstark. In Kombination mit den Farben wirkt es auch sehr bedrohlich, was auch den Ernst des Themas gut rüberbringt.
Die Gestaltung ist sehr minimalistisch gehalten und auf das wesentliche reduziert. Durch die kleinen Icons weißt es auch schon ein wenig auf den Inhalt hin, ohne zu viel zu verraten.
Für die fachliche Zielgruppe ist das Cover sehr gut geeignet, jedoch finde ich, spricht es weniger die Allgemeinheit an. Bei so einem wichtigen Thema leider etwas schade.
Über den Schreibstil
Sachlich, Fachlich und etwas trocken. Für die gebildete Zielgruppe sehr gut, aber für die Allgemeinheit eher weniger ansprechend. Ich lese ja allgemein mehr Fantasy und Science Fiction, da tu ich mir mit solchen Fachbüchern doch immer recht schwer. Mir würde es gefallen, wenn solche Themen leicht verständlich und vielleicht auch verspielter rübergebracht werden.
Auch wenn mich der Schreibstil nicht packen konnte, muss ich sagen, haben die beiden Autorinnen wirklich gute Arbeit geleistet! Sie brachten die Thematik auf den Punkt und stellten den Ernst unserer Lage dar. Dieses Buch brauchen wir! Da Stimme ich Harald Lesch zu. Sein Zitat unter dem Klappentext lautet:
»Das Buch, das wir wirklich dringend brauchen. Es geht um uns und unsere Welt. Wenn wir gesund bleiben wollen, dann sollten wir uns die Warnungen und Empfehlungen der beiden Expertinnen unbedingt zu Herzen nehmen.«
Erinnern wir uns: Die Tödlichste und mit Abstand am meisten gesundheitsgefährdende klimabedingte Naturgefahr in Mitteleuropa ist die Hitze. Hitzewellen schaden der Gesundheit zehntausender Menschen, fordern jedes Jahr mehrere 1000 Tote – bleiben bislang von Medien und Politik allerdings weitgehend unbeachtet.
– Seite 190Über Layout, Satz und Grafiken
Schlicht und einfach gehalten. Einige anschauliche Grafiken und Diagramme wurden ins Layout integriert. Schön fand ich vor allem die kleinen Icons neben den Seitenzahlen. Auch ausreichend Zwischenüberschriften haben den langen Fließtext strukturiert und für einen guten Lesefluss gesorgt. Ebenso die regelmäßigen Absätze haben bei der Orientierung gut geholfen. Die Grafiken und Zeichnungen haben noch mal für etwas Abwechslung gesorgt und den Inhalt schön widergespiegelt.
Über die Handlung
Ich denke, ich gehöre eher weniger zur Zielgruppe dieses Buchs, daher war ich doch weniger gefesselt und begeistert von diesem Buch. Es ist unbestreitbar sehr interessant und ich finde das Thema auch sehr wichtig für unsere Gesellschaft, aber ich fand es einfach anstrengend zu lesen. Ich kam wenig voran und habe das Buch auch lieber zur Seite gelegen.
Mir hat da einfach etwas gefehlt. Mich hat das Ganze wenig angesprochen. Schlussendlich habe ich das Buch dann wirklich abgebrochen, weil ich mich einfach nicht länger damit herum quälen möchte.
Dennoch lese ich so ab und an nochmal rein, überfliege die Überschriften oder einzelne Abschnitte, die mich doch sehr interessiert haben.
Fazit
Unbestreitbar interessant und wichtig, aber nicht mein Geschmack. Das Buch hat sich meiner Meinung nach nicht schön lesen lassen und war für mich einfach zu trocken. Dennoch möchte ich dieses Buch jedem ans Herz legen, der sich über das Thema Klimawandel informieren möchte!
- Juli Zeh
Zwischen Welten
(122)Aktuelle Rezension von: gagijuWas ist alles über dieses Buch in den letzten Monaten geschrieben, gestritten, diskutiert worden...
Ich wollte es - obwohl ich ein großer Fan von Juli Zeh bin - zuerst nicht lesen - zu viel Hype, zu viel Politik, zu viel Düsternis aus dem Klappentext erahnbar. Eine gute Freundin hat es mir letztendlich aufgedrängt - danke danke!
Was in diesen Dialog hinein gepackt ist, ist super. Große Themen unserer Gesellschaft, die letztlich uns alle betreffen - wenn es nur jeder merken würde ;-)-, eingebettet in einen Dialog zwischen zwei Freunden, teils humorvoll, teils in bösem Streit, immer engagiert, hitzig, emotional. Es ist super spannend zu lesen, auch wenn die Themen teilweise schon Konzentration erfordern - aber dafür wiederum liest es sich "leicht".
Ich war bewegt, aufgewühlt, zornig, verzweifelt - das alles bringt das Buch rüber, dazu viele offene Fragen.
Kein Heile-Welt-Bild unserer Gesellschaft und unseres Landes, ganz im Gegenteil, eher eines zum Verzweifeln - und dennoch gibt die Geschichte Hoffnung, weil zwei Menschen mit sehr konträren Standpunkten es schaffen, trotzdem permanent - naja, manchmal mit Pausen - im Gespräch darüber zu bleiben.
Absolute unbedingte Leseempfehlung - meines Erachtens sollte das Buch Schullektüre werden - aber nicht erst in 5 Jahren! - Samira El Ouassil
Erzählende Affen
(21)Aktuelle Rezension von: Bookreader34Erzählende Affen: Mythen, Lügen, Utopien – Wie Geschichten unser Leben bestimmen von Samira El Ouassil und Friedemann Karig ist ein Sachbuch über Geschichten beziehungsweise die in ihnen steckenden Narrative und ihren Einfluss auf uns und unsere Gesellschaft.
Nach einer Einführung in das Themengebiet in Kapitel 1, die wirklich Lust auf das weitere Buch macht, erklären die Autoren in Kapitel 2 – 4 die theoretischen Grundlagen des Geschichtenerzählens wie Masterplots, Erzählbögen und Ein-Wort-Geschichten, wie und warum unsere Vorfahren überhaupt mit dem Erzählen von Geschichten angefangen haben und wie es uns zu dem gemacht hat und macht, was wir heute sind.
In den restlichen Kapiteln geht es dann jeweils um ein großes Thema aus der Praxis, zum Beispiel wie das Internet unser Erzählen verändert, unsere Welt bestimmende Narrative wie die von den Autoren sogenannten Märchen für Erwachsene, frauenfeindliche und faschistische Narrative und woran Erzählungen beim Klima scheitern.
Insgesamt gibt es zwölf Kapitel, die nach Etappen einer klassischen Heldenreise benannt sind. Am Ende folgen noch ein mehrseitiges Literaturverzeichnis, eine Liste mit nach Kapiteln geordneten Anmerkungen, bei denen es sich hauptsächlich um Quellenangaben handelt, und ein sehr umfangreiches Stichwortregister. Häufig gibt es auch Fußnoten mit Anmerkungen zu im Fließtext erwähnten Dingen und Sachverhalten.
Das schlichte Titelbild finde ich ansprechend und das darauf abgebildete stilisierte Gesicht eines Affen passt zum Titel. Der kommt daher, dass die Autoren unsere Spezies nicht Homo sapiens (kluger Mensch), sondern Homo narrans (erzählender Mensch) oder auch Pan narrans (was sie eben mit erzählender Affe übersetzen) nennen, weil das Erzählen ihrer Ansicht nach mehr unserem Wesen entspricht als Klugheit.
Den Schreibstil fand ich etwas gewöhnungsbedürftig. Er ist zwar durchaus nicht trocken, aber die Autoren benutzen recht oft Fach- und bildungssprachliche Begriffe, deren Bedeutung nicht in jedem Fall erklärt wird oder klar aus dem Kontext erkennbar ist, sowie manchmal englische Begriffe. Außerdem sollte auch erwähnt werden, dass sie sich für eine Mischung aus generischem Maskulinum und Femininum sowie gelegentlichen Doppelnennungen entschieden haben.
Immer wieder gibt es Anspielungen auf bekannte Filme und Bücher wie Arrival und Der Schwarm, was gut zum Thema passt und mir wiederum gefallen hat. Vieles, was die Autoren ansprechen, war mir nicht gänzlich neu, aber ich habe trotzdem oft neue Aspekte erfahren und auch einige Dinge, die mir überhaupt noch nicht bekannt waren.
Wusstet ihr zum Beispiel, dass das Konzept des individuellen CO2-Fußabdrucks von einem Erdölkonzern stammt, um die Politiker von der Verantwortung für klimafreundliche Gesetze zu entlasten? Oder dass der Ursprung der Frauen und Homosexuelle hassenden Incels ein von einer bisexuellen Frau gegründetes Online-Selbsthilfeforum ist?
Mir hat Erzählende Affen: Mythen, Lügen, Utopien – Wie Geschichten unser Leben bestimmen insgesamt gut gefallen und ich empfehle es allen, die Interesse an dem Themengebiet haben.
- Maja Göpel
Unsere Welt neu denken
(34)Aktuelle Rezension von: DoschoDie Welt macht gerade gesamtgesellschaftliche Entwicklungen durch, die deutlich zeigen, dass die Menschheit so wie bisher nicht weitermachen kann. Maja Göpel möchte aufzeigen, welche alten Verhaltensweisen hinderlich sind und welche stattdessen eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen.
Wieder einmal bin ich bei einem Sachbuch von seiner Struktur begeistert. Maja Göpel beleuchtet in jedem Hauptkapitel einen anderen gesellschaftlichen Aspekt wie etwa Natur, Konsum, aber auch Gerechtigkeit und stellt stringent schädliche und förderliche Sichtweisen gegenüber. Am Ende des Kapitels folgt eine kurze Zusammenfassung. Wer davon noch nicht genug hat, findet am Ende von „Unsere Welt neu denken. Eine Einladung“ eine weiterführende Literatur- und Linkliste. Dafür schon einmal großes Lob!
Zwei kleinere Kritikpunkte hätte ich noch anzubringen. Zum einen wirkt manches eher zusammenfassend und Göpels eigene Ansichten kamen mir etwas zu kurz, so dass manche Kapitel wie eine Gegenüberstellung der Meinungen anderer wirkten, ohne groß kommentiert zu werden.
Das heißt jedoch nicht, dass Maja Göpel mit ihrer Meinung hinter dem Berg hält, ganz im Gegenteil: Sie macht ihre Position als Ökonomin stark deutlich. Das bedeutet, dass das Buch teilweise wirtschaftlich aufgeladen ist. Da ich mich in dem Bereich jedoch nur bedingt auskenne, fand ich das Buch stellenweise doch recht anstrengend zu lesen.
Keine Frage: „Unsere Welt neu denken“ ist – gerade in der aktuellen Zeit – ein enorm wichtiges Buch, das ich gerne gelesen habe. Und ja, ein Buch kann anstrengend sein und trotzdem gut!
- Rainer Grießhammer
#klimaretten: Jetzt Politik und Leben ändern
(62)Aktuelle Rezension von: Jaq82In dem Buch „#limaretten“ von Prof. Dr. Rainer Grießhammer geht es um unsere Umwelt und was wir selber machen können aber auch ganz klar was die Politik ändern muss, um unsern Planeten zu erhalten. Es werden mehre Themen aufgenommen denn es gibt viele Stellschrauben z.B. der Energiesektor, die Mobilität, die Landwirtschaft, unsere Ernährung oder unser Wohnraum.
Ich finde es sehr spannend zu lesen wie es aktuell läuft und was sich ändern muss und was ich selber im „kleinen“ schon ändern kann um die Welt auch für unsere Kinder erhalten zu können. Aber mir wird auch bewusst was die Politik ändern muss, um dies zu tun und die großen Firmen auf der Welt.
Was ich positiv fand auch wenn es mach mal dadurch etwas langezogen ist, sind Wiederholungen in dem Buch, dadurch haben sich machen Sachen viel besser bei mir verfestigt. Auch die Informationsboxen haben mir gut gefallen. Dadurch das diese auf den Seiten hervorgehoben sind habe ich diese sogar besonders aufmerksam gelesen.
Mache stellen fand ich etwas zu oberflächlich oder nicht ganz nachvollziehbar, aber ich denke bei dem komplexen Thema evtl. auch verständlich. Immerhin habe ich das Buch gelesen um etwas für mich mitzunehmen und nicht alles vorher zu wissen.
Für mich ein interessantes Sachbuch mit vielen informativen und nützlichen Informationen. - Mareike Nieberding
Verwende deine Jugend
(13)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerAuch mit meinen fast 30 Jahren fühle ich mich immernoch mehr der jungen Genration angehörig als den Erwachsenen. Die Fridays for Future Bewegung ist mir verständlicher, als so manche Altpartei, denn die Ideen der jungen Generation empfinde ich als sinnvoller als die, die die Parteien vorschlagen. Daher ist es für mich so unverständlich, dass sie nicht ernst genommen und im politischen Diskurs kaum beachtet werden. Mareike Nieberding sieht es ganz ähnlich, und hat ihrer Wut darüber in diesem Buch ihren Lauf gelassen.
Wer jetzt aber denkt, dass es einfach nur eine Hassrede über die momentane politische Situation ist, der irrt. Die Autorin ist auch in ihrem jungen Alter schon sehr lange politisch unterwegs und hat mit ihrer eigenen Organisation viel Erfahrung sammeln können, wie junge Menschen politisch agieren. Ihre Eindrücke, zusammen mit allerhand Zahlen, Daten und Fakten geben nicht nur Aufschluss über die momentane Situation, sondern auch allerhand Ideen, wie man damit umgehen kann, wie junge Ideen trotzdem Gehör finden können und warum sich Dinge ändern müssen.Mein Buch ist nach dem Lesen voll mit Klebezetteln, markierten Sätzen und Passagen sowie vielen Kommentaren am Seitenrand.
Egal, ob ihr selbst noch jung seid, junge Menschen in eurem Haushalt leben oder ihr beruflich mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu tun habt: lest und verschenkt es! Mir hat es an vielen Stellen die Augen geöffnet, - Jonathan Safran Foer
Wir sind das Klima!
(36)Aktuelle Rezension von: JulianGeissVon der Sache her ein gutes Buch. Thema des Buches ist der Klimawandel und wie groß die menschlichen Essgewohnheiten darauf einzahlen. Das Buch soll den Leser am Solidargedanke packen und ihn dazu bewegen, die Essgewohnheiten zumindest im kleinen umzustellen. Denn jeder kann einen Beitrag leisten. Den Gedanken teile ich auch und mir ist die Sensibilität des Themas in. der Gesellschaft bewusst. Aber ich fand die Heranführung an das Thema doch etwas langwierig. Gefühlt hat die Einführung mehr als 50 % des Buches ausgemacht. Und dann wurde mir das Essen zu sark in den Mittelpunkt gestellt. Es ist sicherlich ein wichtiger Baustein. Aber nicht der einzige...
- Sara Weber
Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?
(93)Aktuelle Rezension von: BuechervorhersageIn dem Buch "Die Welt geht unter und ich muss trotzdem arbeiten?" nimmt die Autorin Sara Weber unsere heutige Arbeitswelt in Zeiten multipler Krisen unter die Lupe und stellt fest, dass vieles falsch läuft und wir uns alle nur noch ausgebrannt fühlen. Sie stellt Studien und Zukunftsszenarien vor, die einerseits den Schiefstand dokumentieren, aber auch Lösungsansätze liefern. Umgesetzt werden müssten diese von den Unternehmen und der Politik, doch diese werden nur dann tätig, wenn viele Menschen ihre Forderungen laut verkünden und dafür kämpfen. Was uns dabei in die Karten spielt ist der Fachkräftemangel. Die Auswahl an freien Stellen steigt und die Arbeitnehmer können nun die Arbeitgeber vergleichen und diejenigen mit ihrer Arbeitskraft unterstützen, die die eigenen Werte und Interessen am meisten widerspiegeln. Außerdem können wir unterbesetzten, schlecht bezahlten und nicht wertgeschätzten Branchen den Rücken kehren und damit früher oder später ein Umdenken und Handeln in diesen Bereichen anstoßen.
Der Inhalt des Buches hat vielfach meine eigenen Beobachtungen und Einschätzungen bestätigt und mir dazu außerdem handfestes Wissen geliefert. Es fasst die Misere der heutigen Arbeitswelt sehr gut zusammen und liefert erste Lösungsmöglichkeiten. Jetzt müssen nur noch genug Menschen diese Erkenntnisse haben bzw. das Buch lesen, damit wir unsere Stimme wiederfinden und uns für unsere Zukunft einsetzen, die eine bessere werden soll, und damit den Ball ins Rollen bringen. Im Idealfall wäre dieses Buch eine Pflichtlektüre für Jeden.
- Sarah Raich
Equilon
(122)Aktuelle Rezension von: ihkftDie Welt bzw. das, was du von ihr kennst, ist mittlerweile ein heruntergekommenes Drecksloch. Aber es gibt die Stadt, in die jeder leben will, denn dort hat man Arbeit, Essen und ein tolles Leben. Um dorthin zu kommen musst du den Score knacken und beweisen, dass du der Menscheit helfen kannst - damit der Rest der Welt auch wieder schön und lebenswert wird.
Im Roman begleiten wir hauptsächlich zwei Personen auf ihrer Reise: Jenna, die den Score geknackt hat und nun in die tolle Stadt ziehen darf und Damian, der keine Chance hat, jemals den Score zu knacken.
Die Story und die Beschreibungen der Stadt und der zukunft gefallen mir außerordentlich gut. Auch die Chatraktere sind spannend und glaubwürdig. Wie jedoch einige meiner Vorschreiber schon erwähnten, hätte der Stoff wirklich auch für zwei Teile gereicht, sodass man im Mittel- und besonders im Endteil noch viel besser in die Tiefe hätte gehen können. Dadurch erscheinen viele Dinge so plötzlich, sodass darunter die Glaubwürdigkeit etwas leidet.
Alles in Allem ein tolles Buch, das ich durchaus wieder lesen würde und allen empfehlen kann.
- Tanya Stewner
Alea Aquarius 8. Die Wellen der Zeit
(69)Aktuelle Rezension von: VanillezimtzauberCover: Auch wenn die Cover der Buchreihe alle in einem ähnlichen Stil gehalten sind, kann man durch die Abbildung und den treffenden Titel immer gut ausmachen, um welchen Band es sich handelt. An dieser Stelle möchte ich mal hervorheben, wie unglaublich schön die Kapitelüberschriften gestaltet sind!
Schreibstil: Ich liebe den Schreibstil der Autorin! Sie verwendet so viele unglaublich schöne Formulierungen, bei denen mein Herz aufgeht. Man kann sich die Geschehnisse durch ihre detailreichen Beschreibungen und wunderschönen Formulierungen ganz genau vorstellen. Dabei lässt Tanya Stewner aber immer Platz für die Fantasie. Auch die Gefühle und Gedanken von Alea sind klar dargestellt und auch für eine junge Zielgruppe gut nachvollziehbar.
Geschichte: Erstmal möchte ich stark darauf hinweisen, die Bücher in chronologischer Reihenfolge zu lesen. Das steigert das Leseerlebnis enorm. Nachdem die Vorgängerbände nur so mit Action vollgepackt sind, geht es in diesem Teil deutlich ruhig zu. Siska lädt Alea und Lennox in eine Auto, womit sie sich auf nach Venedig machen, um die Alpha Cru wiederzutreffend. Da sich in Buch 7 die Crew getrennt hat, habe ich mich umso mehr gefreut, alle wieder vereint zu erleben. Auch wenn dieses Buch nicht so actiongeladen ist und vor allem zum Weiterlauf der gesamten Geschichte beiträgt, habe ich das Buch nicht minder spannend empfunden.
Tanya Stewner beschreibt Venedig sehr treffend, sodass man sofort in die besondere Stadt versetzt wird. Von dort aus führt es die Crew zur Talassiopa, einem Wesen, das nicht minder als die Zeit selbst ist. Die Begegnung hat stark an das Treffen auf die Loreley erinnert, was mich aber nicht stört. Im Gegenteil: Das Treffen auf die talassiopa ist sehr eindrucksvoll und offenbart so einige Schlüsselinformationen. Es werden zunehmend magische Elemente in die Buchreihe eingeführt und das Alea-universum wird stetig erweitert. So kommen in diesem Band Telepathie und Sprachsteine zum Einsatz. Außerdem erfährt man mehr über die einzelnen Stämme der Meermenschen sowie das Volk der Nixen.
Die Buchreihe thematisiert durchgehend die Umweltverschmutzung und Zerstörung der Meere. In jedem Band werden neue Themenaspekte aufgezeigt und altersgerecht in Form der Erlebnisse der Alpha Cru vermittelt. Dabei erklärt sie Lösungswege, aber beschreibt auch immer wieder die Ohnmacht angesichts vieler Probleme. Dieser Band beschreibt Aleas Gewissenskonflikt zwischen ein umweltschädliches Auto mit Verbrennermotor benutzen und teuer Bahn fahren, was viel Zeit kostet. Ich finde es sehr gut, dass derartige Gewissenskonflikte thematisiert werden, da so aufgezeigt wird, dass niemand perfekt ist. Meiner Meinung nach werden Kinder und Jugendliche sehr gut altersgerecht über Klimawandel, Umweltschutz und den komplexen Zusammenhang vieler Probleme aufgeklärt.
Charaktere: Ich habe mich richtig gefreut, die Alpha Cru wieder vereint zu erleben. Jedes Mitglied ist einzigartig und wunderbar auf seine eigene Weise. Mit Siska stößt ein neues Mitglied hinzu. Im Verlauf der Bücher schließen sich immer wieder neue Charaktere der Cru an und gehen auf clevere Weise wieder andere Wege. So bleibt die original Alpha Cru immer die selbe.
Aleas und Lennox Beziehung wird auf eine krasse Probe gestellt. Durch den Herrinnenschwur, den Lennox seiner Freundin im vergangenen Band geleistet hat, muss Alea ihre Worte Lennox gegenüber weise wählen. Als die Cru nach dem Besuch bei der talassiopa auf die feindlich gesinnte Nixe Mura trifft, wird ihre Beziehung auf eine harte Probe gestellt. Die Geschichte zeigt eindeutig den Preis eines solchen Schwures auf.
Durch die Chatgruppe der Meerkinder erfahren wir mehr über die anderen. Durch diese Chatgruppe gehen Kontakte wie zu Kit oder Evelin nicht verloren und auch wir als Lesende werden immer daran erinnert, dass die Alpha Cru nicht alleine ist. Ich bin schon gespannt, in welchem Band sie alle aufeinander treffen werden... Ach ja und kein Band ohne einen Kobold: Dieses Mal lernen wir Sweeney kennen :)
Fazit: Auch wenn das Buch weniger mit Action beladen ist, finde ich es nicht weniger spannend. Der Band ist voller Schlüssel- und Bestmomente und offenbart ganz viel über die magische Meerwelt. Neben der wichtige Botschaft, dass auch im Zeichen des Umweltschutzes niemand perfekt, wird das Zusammenarbeiten direkt in den Vordergrund gestellt. Nur gemeinsam können Meermenschen, Landgänger und Magische Doktor Orion besiegen und in den Kampf gegen den Klimawandel treten.
- Stefan Bonner
Generation Weltuntergang
(39)Aktuelle Rezension von: dorothea84Ich hatte es einmal unterbrochen, aber ich erinnere ich mich nicht warum. Jetzt wollte ich dieses Buch endlich weiterlesen. Schnell habe ich gemerkt warum ich nicht weitergelesen habe. Manche Passagen sind schon recht trocken und voller Fakten, teilweise wurde sehr tief in die Materie eingetaucht. Das war mir persönlich zu viel, denn ich muss und will auch nicht immer jede Kleinigkeit wissen. Interessant, waren teilweise die Jahreszahlen, wann die Bewegung begonnen hat. Sogar die Prognose für 2021, da konnte ich aus dem Fenster schauen und sagen, ja, ihr hattet recht. Aus diesem Buch habe ich viel gelernt und auch viel zum Nachdenken mitgenommen. Aber es ist kein Buch einfach mal zum Durchlesen. Denn es regt einen zum Denken an und dazu gibt es einen viele Fakten, Daten und Informationen. Manche davon waren sogar sehr interessant und andere waren nur einfach nervig.
- Louisa Dellert
WIR.
(9)Aktuelle Rezension von: DasWeltprojektLouisa Dellert hat äußerlich gesehen ein sehr schlichtes und schönes Buch veröffentlicht. Dafür hat das Buch es inhaltlich wirklich in sich.
Ich habe mich in vielen gesellschaftlichen Themen wieder erkennen können. Obwohl Deutschland als fortschrittlich bezeichnet wird, erkennt man wirklich stark, dass wir als Land noch sehr viele Baustellen besitzen.
Ich würde mir wünschen, dass noch viele Menschen dieses Buch lesen werden & dass jeder an dem Punkt kommt sein eigenes Handeln zu überdenken und sich einzugestehen etwas ändern zu müssen.
- Kim Stanley Robinson
Das Ministerium für die Zukunft
(27)Aktuelle Rezension von: JohnnyLuke📚Dieses Buch taugt als mitreißende Geschichte, als meist realistische SciFi Erzählung, als Unterhaltung, sogar als Sachbuch über all die Lösungsansätze die bereits existieren, sowie als verblüffende Kunst durch seine Form, Phantasie und Wortgewaltige Vielfältigkeit.
Jedes einzelne Kapitel taugt dazu, dich ein großes kleines bisschen klüger und zu machen, selbst wenn du dich schon in die Tiefe mit unserer aller Zukunft beschäftigt hast.
Das Buch des Jahrzehnts.
- Frank Schätzing
Was, wenn wir einfach die Welt retten?
(54)Aktuelle Rezension von: Boris_GoroffNach "Der Schwarm" habe ich mich auf ein Sachbuch von Schätzing gefreut und wurde maßlos enttäuscht.
Als Sachbuch taugt es nichts, da keine einzige seiner Behauptungen und Fakten mit einer Quellenangabe belegt wird.
Als satirisches oder humoristisches Werk kann es leider auch nicht betrachtet werden, dafür erfüllt es die Kriterien nicht und liefert lediglich unwitzige und abgedroschene Plattitüden.
Der Autor sollte sich wieder Science Fiction und Fantasy widmen. Aber zum Profit machen kann man das Klima-Thema jederzeit hernehmen.
- Mojib Latif
Heißzeit
(9)Aktuelle Rezension von: RallewuMojib Latif ist kein Dampfplauderer und keiner, der sich in den Vordergund spielen muss oder will. Er ist ein anerkannter und renommierter Wissenschaftler, seit Jahrzehnten ein ausgewiesener Experte für seinen Forschungsbereich Klimatologie und als solcher bekannt für klare Worte und klare Kante. Mojib Latif schätzt Fakten und beweisbare Forschungsergebnisse ein - und dennoch muss er sich (wie viele seiner Kollegen aus anderen Wissenschaftsbereichen auch) immer häufiger gegen Diffamierungen, Verleumdungen und Lügen von unwissenden "Möchtegern-Experten" - insbesondere aus der Politik und der Wirtschaft - verteidigen. Ein Unding, aber in der heutigen Zeit leider offensichtlich der Normalzustand.
In "Heißzeit" legt Mojib Latif auf der Basis von Ergebnissen der Langzeitforschung und belastbaren Computersimulationen auch für den Laien verständlich dar, wie dringend der Handlungsbedarf in Sachen Klimaschutz weltweit mittlerweile ist. Er macht deutlich, dass nur noch wenig Zeit bleibt um eventuell nicht mehr umkehrbare Folgen zu verhindern, die das Leben und Überleben der Menschen auf dem Planeten Erde extrem verändern und erschweren könnten.
Ein lesenswertes Buch, das die Augen öffnet und das jeder gelesen haben sollte, der in diesem Land und in dieser Welt Verantwortung trägt. Allerdings steht zu bezweifeln, dass viele Verantwortungsträger überhaupt in der Lage sind zu Lesen, geschweige denn zu Verstehen, was das Gelesene bedeutet oder das Gelesene richtig einzuordnen.
- Maja Lunde
Der Traum von einem Baum
(49)Aktuelle Rezension von: Read-and-CreateMaja Lunde hat mich bei diesem Buch wieder mit ihrem flüssigen Schreibstil und den bildhaften Beschreibungen überzeugt. Sie schafft es, eine eindringliche Atmosphäre zu schaffen und tragische Schicksale so darzustellen, dass sie einen wirklich berühren. 😊
Allerdings habe ich die Struktur aus den vorherigen Büchern vermisst, besonders die Wechsel zwischen verschiedenen Zeiten und Perspektiven, die ich so spannend fand. Hier blieb die Handlung für meinen Geschmack zu linear, was an manchen Stellen zu Längen führte.
Das Thema an sich ist interessant und regt zum Nachdenken an, doch insgesamt hat mich das Buch nicht ganz so mitgerissen wie die Vorgänger. - Eckart von Hirschhausen
Mensch, Erde! Wir könnten es so schön haben
(88)Aktuelle Rezension von: Henri3tt3Wir wissen ja - bis auf ein paar extremistische Anbeter der heiligen Kuh namens Wirtschaft - eigentlich alle bescheid, wie das mit dem Klimawandel, der Umwelt und unserer Gesundheit ist. Trotzdem lohnt es sich sehr, dieses Buch zu lesen. Es ist unterhaltsam, man lernt noch mehr dazu und es macht Mut. Hirschhausen schreibt sehr persönlich, er wirkt sehr nachdenklich, aber vor allem bin ich immer wieder begeistert, wie elegant er Sprache verwendet, um mit viel Humor diese Themen so zu behandeln, dass man überraschende Zusammenhänge begreift und sich auch merken kann.
- Jonathan Safran Foer
Wir sind das Klima! (DAISY Edition)
(40)Aktuelle Rezension von: sabatayn76‚Allem Wissen über menschengemachten Klimawandel zum Trotz haben wir 2018 mehr Treibhausgase produziert als je zuvor - der Anstieg liegt dreimal höher als das Wachstum der Weltbevölkerung. Gute Ausreden gibt es zuhauf: der größere Kohleverbrauch in China und Indien, die starke Weltwirtschaft, ungewöhnlich heiße Sommer und kalte Winter, die mehr Heizung und Kühlung erforderten. Aber die Wahrheit ist so roh wie offensichtlich: Es ist uns egal.‘ (CD 1 , Track 16)
Jonathan Safran Foer erzählt in ‚Wir sind das Klima!‘ von Psychologie, Shoa, Rassismus, Thanksgiving, hysterischer Kraft, Heimspielen, Nikotin, Treibhausgasen, Massentierhaltung, der Belagerung von Masada und Svalbard Global Seed Vault.
Er berichtet von persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen, bettet diese in Forschungsergebnisse ein, zieht so Parallelen zwischen unterschiedlichen Themen und Ereignissen. Dieser Mix aus harten Fakten und Anekdoten hat mir ausgesprochen gut gefallen und sorgt dafür, dass das Geschriebene greifbarer und persönlich relevanter wird, sowie dafür, dass man sich Inhalte besser merken kann.
Ich habe vor vielen Jahren bereits ‚Tiere essen‘ von Safran Foer gelesen, das mich sehr beeindruckt hat und das meine Essgewohnheiten nachhaltig verändert hätte, wenn ich nicht schon Vegetarierin gewesen wäre. Nun habe ich das Hörbuch zu ‚Wir sind das Klima!‘ gehört, das nicht nur sehr lehrreich ist und hervorragend von Christoph Maria Herbst gelesen wird, sondern das auch dafür gesorgt hat, dass ich mein eigenes (Ess-) Verhalten wieder mehr überdacht habe.
Besonders gefallen hat mir an ‚Wir sind das Klima!‘ (und auch an ‚Tiere essen‘), dass Safran Foer nicht mit erhobenem Zeigefinger versucht, Verhalten zu ändern, sondern dass er sehr anschaulich und sachlich informiert, so dass man sich als Leser/Hörer seine eigene Meinung bilden kann. Dabei zeigt Safran Foer auch, dass er selbst nur ein Mensch ist, Fehler macht, inkonsequent ist. Wichtig ist jeder noch so kleine Schritt. Wer unbedingt Perfektion erreichen möchte, fängt nie an, sich umweltbewusster und nachhaltiger zu verhalten.
‚Ist radikaler Wandel gefragt, behaupten viele, man könne ihn als Einzelner ja sowieso nicht herbeiführen, brauche es also gar nicht erst zu versuchen. Das genaue Gegenteil trifft zu: Die Ohnmacht des Einzelnen ist der Grund, aus dem alle es versuchen müssen.‘ (CD 2, Track 3)
Das Buch hat mir wichtige Impulse gegeben und mich dazu gebracht, dass ich wieder strenger vegan leben möchte, weniger Ausnahmen machen will, mein eigenes Verhalten mehr überdacht habe und weiter überdenken möchte. Mich hat ‚Wir sind das Klima!‘ sehr traurig gemacht, obwohl Safran Foer durchaus hoffnungsvoll ist - ich bin es langsam nicht mehr, gebe aber trotzdem nicht auf, meinen kleinen Teil für mehr Nachhaltigkeit etc. beizutragen.
‚Wahrscheinlich ist es unmöglich, den Klimawandel aufzuhalten, indem man auf fossile Brennstoffe verzichtet. [...] Tierprodukte durch Alternativen zu ersetzen bietet dagegen die einmalige Chance, schnell Treibhausgasemissionen zu reduzieren und zugleich Land zur Verfügung zu stellen, auf dem Bäume schon bald überschüssiges CO2 aufnehmen könnten. Tierprodukte zu ersetzen ist also offenbar der einzige gangbare Weg, den Klimawandel aufzuhalten, ehe es zu spät ist.‘ (CD 5, Track 20) - Greta Thunberg
Szenen aus dem Herzen
(3)Aktuelle Rezension von: SternchenBlauDiese Frage stellt sich durch Klima- und Nachhaltigkeitskrise wortwörtlich existentiell und dringlich: Wie können wir in Zukunft auf diesem Planeten leben?
Die Familie Thunberg-Ernman stellt sich selbst als Fallbeispiel zur Verfügung, was schiefläuft in unserer westlichen Gesellschaft. Und sie machen die Dringlichkeit bewusst, indem sie Szenen aus ihrem Familienleben schildern, ganz private Momente voller Offenheit auch über schmerzhafte Begebenheiten, und tiefe Gedanken. Es sind Schlaglichter, die auch den Wandel von einen privilegierten Künstler:innenleben hin zu einem bewussten Leben FÜR den Erhalt unserer Erde zeigen. Besonders wohltuend war, dass dieses Buch im Bewusstsein all dieser Privilegien geschrieben ist. Und gerade darin liegt die Notwendigkeit laut zu werden.
„Dies könnte meine Geschichte sein. Fast eine Autobiographie, hätte es eine werden sollen. Doch Autobiographien interessieren mich nicht besonders. In meinen Augen gibt es Dinge, die wichtiger sind.“
Und diese Dinge stellen die Thunberg-Ernmans ins Zentrum dieses Buches: Wie können wir das Ruder noch herumreißen und die Katastrophe abwenden?
Mit gefällt der „szenische Ansatz“ des Buches sehr gut. Indem die Chronologie aufgebrochen wird, wird für mich umso deutlicher, wie alles zusammenhängt. Das Buch hat die Familie gemeinsam geschrieben, doch das Ich der Mutter als Erzählerin steht im Vordergrund. Das Buch ist bereits im August 2018, als Greta Thunberg mit ihrem „Schulstreik fürs Klima“ anfing. Und um allen „Hatern“ zuvorzukommen, die Einnahmen werden gespendet. Das Buch erklärt aber einerseits, warum Greta Thunberg die Beharrlichkeit zeigen kann, die ihren Schulstreik so bekannt gemacht hat, andererseits auch, wie viele Steine ihr und vielen anderen dabei in den Weg gelegt werden. Weil unsere Gesellschaft eben nicht für Menschen ausgelegt sind, die anders sind.
Zur Lesung
Die Lesung von Eva Gosciejewicz transportiert die immense Nähe und gleichzeitig die nüchterne Reflexion, die das Buch ausmachen, so unglaublich gut. Ich hatte beim Hören oft Gänsehaut und die Empathie zu den vier Familienmitgliedern war sehr intensiv. So wurde die Gesamtaussage des Buches nochmal deutlicher.
Ein wichtiger und kluger Rundumschlag
Dieses Buch ist ein Rundumschlag: Umweltzerstörung, Sexismus, Rassismus und Ableismus hängen zusammen. Wir müssen alles bekämpfen! Denn wenn wir das isoliert betrachten, werden wir nicht zum Ziel kommen, unsere Lebensgrundlage zu erhalten. Klimakrise, Kapitalismus, Nachhaltigkeitskrise, Konsumwahn, Leistungsdenken, psychische Erkrankungen, Flugverkehr, Schulsystem, Politik, Sexismus, Ausbeutung und Rassismus, das Buch zeigt die ganze Komplexität auf, die es auch so schwer macht, dagegen vorzugehen. Aber wenn wir diesen Gedanken einmal gefasst haben, dann sehen wir die Zusammenhänge offensichtlich vor uns. Das Buch kann ein Baustein für diese Erkenntnis sein.
Und dann müssen wir handeln, das mach auch das Buch ganz klar. Denn die Überschrift einer Szene fasst all die Probleme, die wir auf der Erde haben, in einen Satz.
„Ausgebrannte Menschen auf einem ausgebrannten Planeten“
Den Kollaps müssen wir verhindern.
Ich habe mich in den letzten 20 Jahren selten so von einem Buch verstanden gefühlt. Weil, wenn wir an einem Problem anfangen, dann verweist das auf andere Probleme und auf wieder andere… Wir müssen diese Probleme ALLE angehen, gemeinsam. Und darin liegt auch die Hoffnung dieses Buches.
Die Klimakrise wird nicht einfach so verschwinden durch ein paar technische Innovationen und erst recht nicht, ohne, dass wir unseren Lebensweise ändern. Das macht das Buch sehr deutlich.
Aber am Ende dieses Buches hat Greta Thunberg mit ihrem Vater ein Stück Sperrholz besorgt, um ihr Schild zu malen. Und endlich eine Bewegung losgetreten. Die Politik schläft noch immer zu fest, wie schon vor 2,5 Jahren, als dieses in Schweden erschien. Aber wenn wir alle uns diese Szenen ZU Herzen nehmen, dann können wir politisch das Ruder hoffentlich noch herumreißen. Viel Zeit bleibt nicht mehr.
- Sven Plöger
Zieht euch warm an, es wird heiß!
(12)Aktuelle Rezension von: Bellis-PerennisSven Plöger ist studierter Meteorologe und versucht mit diesem Buch, das komplexe Thema Klimaveränderung seinen Lesern näher zu bringen.
In folgenden Kapiteln stellt er uns seine Ideen vor, wie man den Klimawandel verstehen und aus der Krise für die Welt von morgen lernen kann:
- Eine ehrliche Bestandsaufnahme
- Den Klimawandel verstehen
- Den Klimawandel vermitteln
- Die Folgen des Klimawandels
- Der Wettlauf zum Klimaziel - was jetzt zu tun ist
- Klima und Gesundheit - ein Gastbeitrag von Eckart von Hirschhausen
- Wie wollen wir die Welt?
Meine Meinung:
Das Buch ist in einem populärwissenschaftlichen Schreibstil gehalten und kann daher auch von interessierten Laien gelesen werden.
Es könnte durch Skizzen, Abbildungen und Fotos durchaus einprägsamer gestaltet sein. Als Geodätin ist mir die Neigung der Erdachse wohl bekannt, doch vielen Lesern ist diese Tatsache nicht so geläufig. Hier hätte sich ein Skizze zum besseren Verständnis angeboten.
Das Buch ist natürlich etwas zahlenlastig, was vielleicht ein paar potentielle Leser verschrecken könnte.
Immer wieder zitiert der Autor auf andere Wissenschaftler wie Stephen Hawking oder Jane Goodall.
Das umfangreiche Literaturverzeichnis findet sich auf der Verlagsseite online. Das ist ein wenig ungewöhnlich. Immerhin gibt es hierzu gleich am Beginn des Buches einen Hinweis, so dass man die Quellenangabe nicht vergeblich suchen muss.
Der Exkurs in die Vergangenheit hat mir gut gefallen. Denn, ungewöhnliche Wetter- bzw. Klimaphänomene hat es immer schon gegeben. Man denke nur an die „Kleine Eiszeit“ im 14. Jahrhundert.
Fazit:
Ein Sachbuch mit einem anspruchsvollen Schreibstil, vielen Gedanken zum Klimawandel, Klimaschutz, das zum Nachdenken und Handeln anregt, informieren aber nicht missionieren will. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.
- Luisa Neubauer
Vom Ende der Klimakrise
(16)Aktuelle Rezension von: SternchenBlauDie gelungene Mischung aus Fakten-Vermittlung, persönlichen Erfahrungen und Lösungensansätzen gefällt mir ausnehmend gut. Dieser Tage steht wieder ein globaler Klimastreik an (bei dem mir auffiel, dass ich zu diesem ersten Buch von Luisa Neubauer noch gar nichts geschrieben habe). Bitte geht hin, wenn euch das irgendwie möglich ist, und macht den Streik auch digital sichtbar (was zudem eine inklusive Möglichkeit ist teilzunehmen). Uns bleibt nicht mehr viel Zeit, die Erderhitzung auf ein noch halbwegs erträgliches Maß zu begrenzen. Daher braucht die Politik Druck. Und dafür müssen noch mehr Menschen erfahren, wie dringend wir handeln müssen. Deswegen sind Bücher wie dieses auch so wichtig!
Die Hetze, die sich die beiden Autor*innen leider anhören müssen, zeigt einen ganz traurigen Zustand in unserem Land. Guckt euch dafür einfach nur mal die Amazon-"Bewertungen" für dieses Buch an. Und ihr könnt diesem Hass etwas entgegensetzen, indem ihr Bücher von engagierten Menschen mit einer freundlichen und ggf. sogar begeisterten Rezension unterstützt.
Trotz dieses digitalen Hasses versuchen Neubauer und Repenning selbst denjenen Anknüpfungspunkte zu geben, die den menschengemachte Klimakrise für einen Hoax halten. Dass sie dies überhaupt versuchen, verdient nochmal extra Respekt!Im Buch lässt sich gut mitfühlen, was Klimaaktivismus bedeutet. Und die beiden geben Lösungsansätze.
Das ist das erste Buch von Luisa Neubauer, das erschienen ist, mittlerweile erscheint im Oktober ihr drittes Buch, das sie diesmal zusammen mit ihrer Großmutter geschrieben hat. Bislang hat sie jedes Buch gemeinsam mit einer zweiten Person geschrieben. Ich finde, das zeigt nochmal ganz deutlich, wie stark Neubauer in den Dialog treten möchten. Spannend finde ich auch, dass ihre Bücher immer auch ihren persönlichen Weg abbilden. Der dringende Aufruf zum Handeln dieses Buches bleiben leider immer noch aktuell.
- Luisa Neubauer
Vom Ende der Klimakrise
(5)Aktuelle Rezension von: annilittleLuisa Neubauer kennt vermutlich jede:r, der sich für Klimaschutz, Klimawandel und die Fridays-forFuture-Bewegung in Deutschland interessiert. Als sie vor zwei Jahren Gästin bei Gemischtes Hack von Felix Lobrecht und Tommi Schmitt in ihrem Format „Fünf Schnelle Fragen an…“ war, fand ich sie super sympathisch und da sie dort auch über ihr Buch sprachen, wollte ich es gerne lesen.
Ich habe es nicht selbst gelesen, sondern als Hörbuch bei Spotify gehört, was wichtig zu wissen ist in Bezug auf die Kritik, die ich im Laufe dieser Rezension noch äußern werde.
Normalerweise fasse ich ja gerne den Inhalt grob zusammen, bevor ich dann auf die Umsetzung eingehe, aber das finde ich bei diesem Buch eher schwierig. Es ist in mehrere Teile separiert, die jeweils mehrere Kapitel umfassen. An erster Stelle geht es natürlich um die Klimakrise, aber auch um Politik, Wirtschaft, Konsum, Gesellschaft und Aktivismus. Beide Autor:innen bringen auch immer wieder eigene Erfahrungen mit ein.
Zum Schreibstil kann ich sagen, dass ich damit recht zufrieden war. Klar kann ich das nicht so gut beurteilen, wie jemand der das Buch selbstständig gelesen hat, aber ich fand beim Hören, dass es recht flüssig war und in einfachen Worten gehalten wurde, ohne dadurch weniger seriös oder wissenschaftlich zu erscheinen, was bei einem so großen Thema wie der Klimakrise natürlich sehr wichtig ist, das ist also recht gut gelungen.
Warum gibt es von mir dann aber nur 3 Sterne? Das lag tatsächlich am Hörbuch, vielleicht hätte es mir als physisches Exemplar besser gefallen, aber ich muss es ja leider nun mal in der Form bewerten, in der ich es konsumiert habe. Natürlich ist mir bewusst, dass keine:r der Autor:innen professionell als Sprecher:in arbeitet, aber ich muss sagen, dass ich Probleme hatte, dem Ganzen zu folgen. Das muss nicht unbedingt an den beiden liegen, aber ich hatte es wirklich oft, dass ich war gehört habe, dass das Hörbuch lief, aber inhaltlich rein gar nichts aufgenommen habe. Selbst als ich nichts nebenbei gemacht habe und einfach nur Hören wollte, ist es mir nicht gelungen, das fand ich sehr schade. Zudem erschien mir vieles sehr konfus. Ich hatte sicherlich auch deswegen Schwierigkeiten, dem Inhalt zu folgen, weil es, aus meiner Sicht, keinen richtigen roten Faden gab. Und dafür musste ich leider so viel abziehen.
Es fällt mir auch schwer zu sagen, ob ich das Buch weiterempfehlen würde oder nicht. Vermutlich eher nicht. Dafür war es mir einfach zu wenig Gutes. Klar waren es interessante Fakten und ich habe auch einiges erfahren, was ich vorher noch nicht wusste, aber als Hörbuch kann ich es definitiv nicht weiterempfehlen. Schade.
Update: Ich habe mich dazu entschieden, noch auf die 2,5 Sterne runterzugehen, da drei Sterne bei mir bedeuten, dass ich es mochte und im Vergleich mit anderen Büchern, die ich mit drei Sternen bewertet habe, wäre das nicht gerechtfertigt gewesen.
2,5/5
- James Lawrence Powell
2084
(46)Aktuelle Rezension von: SternchenBlau1967 wurde „The War Game“ von Peter Watson mit dem Oscar als Bester Dokumentarfilm ausgezeichnet – die produzierende BBC stellt den Film allerdings 20 Jahre in den Giftschrank und strahlte ihn nicht aus. Zu deutlich war die Kritik an der britischen Regierung in Bezug auf Atomnutzung, zu heftig die Auswirkungen. „Eine fiktive Reportage über einen Atombombenangriff auf englische Städte und seine schrecklichen Auswirkungen auf die Bevölkerung“, schreibt das Lexikon das internationalen Films. Auch, wenn „2084“ ein Buch ist, entstammt er doch demselben Genre wie „The War Game“ und da mich dieser Film tief beeindruckt hat, hatte ich gehofft, das ich das Buch ähnlich gut finden werde. Leider hat das NICHT geklappt.
Wenn man sich noch wenig mit dem Thema beschäftigt hat, gibt es Buch einige plastische und drastische Beispiele, wie die Welt in 60 Jahren aussehen wird, wenn wir nicht schaffen, das Ruder noch herumzureißen. Aber manches ist dann schon redundant und in den Beispielen liegen immer wieder auch Probleme, so dass ich das Buch nicht wirklich empfehlen kann. Manches mag auch daran liegen, dass die ursprüngliche Fassung bereits 2011 erschien. Die Überarbeitung erfolgte vermutlich 2020.
James Lawrence Powell bezeichnet sein Buch als „Roman“, formal nutzt er die Interviews, die an Oral History angelehnt sind. Da fing schon an einigen Stellen das erste Problem an: Die Protagonist*innen erzählen aus ihrer Sicht und da kommen auch hin und wieder Slurs durch. Negativ aufgefallen ist mir schon die Bewertung von Migration, die durchaus rassistische Slurs beinhaltet. Nur ein Beispiel:
„2050 hatten so viele Migranten Gibraltar überschwemmt“
Wenn Menschen als Naturgewalt dargestellt werden, werden sie entmenschlicht. „Horden“ ist ein weiteres Beispiel im Buch. Das ist eine sehr übliche Taktik, um menschenverachtendes Vorgehen gegen Migrant*innen zu rechtfertigen. In „2084“ bleibt das aber einfach so stehen, ohne, dass die Haltung oder Zuverlässigkeit des Erzählenden thematisiert wird. Dazu fällt im Text das I-Wort und das E-Wort.
Es gibt noch weitere Narrative, die ich sehr problematisch finde. So wird darauf angespielt, dass Überbevölkerung Teil des Klimaproblems sei.
„Daher würde ein Bevölkerungszuwachs von zehn Prozent zu einem Sinken des Lebensstandards um zehn Prozent führen.“
Das ist aber zum einen falsch und menschenverachtend – es sind die Emissionen, die das Problem verursachen, und unsere Unfähigkeit damit umzugehen – und dazu andererseits ein beliebtes „Argument“ von Klimaverharmloser*innen. Ähnlich ist es mit der Behauptung, dass einzelne Länder nichts ausrichten könnten. So heißt es im Buch über die Niederlande:
„Im Jahr 2000 emittierten die Niederlande nur ein halbes Prozent des globalen Kohlendioxidausstoßes. Wir haben unsere Emissionen trotzdem um die Hälfte reduziert, aber im globalen Maßstab war es »een druppel op een gloeiende plaat« – ein Tropfen auf den heißen Stein, wie Sie sagen würden.“
Bei über 190 Ländern könnten das alle von sich sagen und nichts machen. Genau DAS ist ja schon seit Jahren das Problem. Deutschlands Beitrag zum jährlichen Menschen-gemachten CO₂-Ausstoß beträgt laut Umweltbundesamt "nur" 1,8 Prozent. Dabei war Deutschland 2021 der siebtgrößte CO₂-Emittent weltweit. Wer soll denn dann überhaupt anfangen?!?
Und auch, wenn ich es gut finde, dass Faschismus aufgrund der Kllimakrise thematisiert wird, widerspricht hier Powell auch der Faschismusforschung. Ein fiktiver Interviewpartner tut nämlich so, als wäre es eine Zwangsläufigkeit, als müssten etablierte Parteien beim erstarken von faschistischen deren Positionen bei der Migrationspolitik übernehmen. Genau das Gegenteil ist der Fall.
Ich könnte noch einiges aufzählen, aber verloren hat mich das Buch dann mit seinem Ende: Powell macht die Atomkraft zu dem Allheilmittel, mit dem wir die Klimakatastrophe noch hätten verhindern können. Aber eigentlich wäre es dafür in den 2020ern schon zu spät gewesen – also findet er im Jetzt schon alles zu spät. Cool, danke für den Abgesang. Aber dann gucken wir uns die Atomkraft doch nochmal genauer an: So wird im Buch behauptet, dass es die billigste Form der Energieerzeugung wäre, nö, ist es schon länger nicht. Der Bau von Atomkraftwerken dauert lange und ist so teuer, dass sogar die chinesischen Investoren aus einem Bau in Großbritannien ausgestiegen sind. Auch Frankreich steht für Powell als „gutes“ Beispiel. Dabei wird, obwohl das Buch 2020 aktualisiert wurde, überhaupt nicht darauf eingegangen, dass die französischen Atomkraftwerke in den vergangenen Jahren massive Probleme mit der Kühlung hatten. Denn aufgrund der Erderhitzung führen die Flüsse immer weniger Wasser, die Kühlung ist in Gefahr – und die Atomkraftwerke mussten abgeschaltet werden. Auch wird der massive Zubau von erneuerbaren Energien ignoriert, ein ominöses Bild von Dunkelflaute aufgebaut und die Entwicklung von Speicherkapazitäten, die diese abfangen, ebenfalls ausgespart (Stichwort Solarthermie und neue Batteriesysteme). Aber wenn man sich auf Atomkraftwerke eingeschossen hat, sieht man das alles vermutlich nicht mehr. Erst recht nicht, dass im Buch mehrere Atomkriege geschildert werden, aber die Gefahr der Atomenergie nur anhand der Opferzahlen bisheriger Unglücke berechnet wird.
In den allerletzten Zeilen der Interviews liegt allerdings wieder eine tiefe Wahrheit: Warum fordern die Menschen nicht endlich den Erhalt ihrer Lebensgrundlagen von der Politik massiv ein?
Fazit: Eigentlich war ich beim Lesen die meiste Zeit bei 2,5 Sternen, nach dem Schluss kann ich das Buch nicht empfehlen. Ich vergebe 2 von 5 Sternen, einen davon, weil die Beispiele zum Teil wirklich sehr anschaulich sind.