Bücher mit dem Tag "klosterleben"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "klosterleben" gekennzeichnet haben.

48 Bücher

  1. Cover des Buches Die Tore der Welt (ISBN: 9783404178117)
    Ken Follett

    Die Tore der Welt

     (1.332)
    Aktuelle Rezension von: Monas1000Geschichten

    Und genau dieses "erneut" wird hier zum Problem. Ich habe Die Bücher diesen Sommer gelesen, und daher auch tatsächlich in der richtigen Reihenfolge: erst Kingsbridge - der Morgen einer neuen Zeit, dann Säulen der Erde, und schließlich habe ich auch diesen Schmöker verschlungen. Die beiden ersten Romane fand ich überwältigend, wobei mein Staunen nun im Nachhinein auch einen Dämpfer bekommen hat, als ich auch hier schon die Parallelen entdeckt habe...

    Viel schlimmer aber trifft es Säulen der Erde und dieses Buch hier. Interessant fand ich den Teil der Handlung, der sich außerhalb der Mauern von Kingsbridge abgespielt hat, allerdings war er meines Erachtens eine ganz eigene Geschichte, und hat die andere in kaum einer Weise beeinträchtigt, bzw. hätte das eigentlich müssen, aber es ist kaum dargestellt worden. Und auch der Geschichte um Caris herum konnte ich zwar besonders im historischen Sinne einiges abgewinnen und fand sie Großteils auch spannend, doch ihre Liebesbeziehung und der gesamte Charakter Merthin glichen meines Erachtens einer schlechten Kopie des vorhergegangenen Buches. Insgesamt war mir die ganze Handlung zu weit auseinandergerückt: In Säulen der Erde laufen – logischerweise – alle Fäden zusammen, eins ergibt das andere und jede Handlung hat für die Geschichte eine Bedeutung. Hier jedoch verläuft sich die Handlung, und vor allem der Kampf gegen das Böse völlig im Sand, [Achtung Spoiler] am Ende werden sie nicht einmal wirklich besiegt: der eine stirbt an der Pest, und der andere fällt nun anderen Menschen zur Last… Etwas fragwürdig, meiner Meinung nach.

     

    Fazit: Der Großteil meiner Kritik hier setzt das Buch natürlich in Bezug zu Säulen der Erde und vergleicht es damit, das würde einfach wegfallen, wenn man es einzeln nimmt, deshalb ist es noch immer für sich ein gutes Buch, wie wir es von Ken Follett kennen: glänzend recherchiert und über viele Jahre und Seiten hinweg erzählt, etwas, das mir persönlich ganz besonders gefällt.

  2. Cover des Buches Katharina von Bora & Martin Luther (ISBN: 9783451068836)
    Maria Regina Kaiser

    Katharina von Bora & Martin Luther

     (30)
    Aktuelle Rezension von: Rose75

    Da ich von der Autorin schon die Roman-Biographie  "Xanthippe - Schöne Braut des Sokrates" mit viel Freude gelesen habe,  war ich sehr neugierig auf dieses Buch mit der  Lebensgeschichte von Katharina von Bora (1499 - 1552).

    Die Erzählung beginnt mit einem   jungen Mädchen, das als Waise in die Obhut ihrer Tanten ins Kloster Mariathron übergeben wurde. Dort lernte sie lesen, schreiben und rechnen.  So gut es ging, verbrachte sie viel Zeit in der klostereigenen Landwirtschaft.   Aus Überzeugung wurde sie eine Braut Christi und ein späterer Aufstieg zur Priorin und Äbtissin zeichnete sich schon früh ab.   Durch einen Zufall bekamen sie und  Mitschwestern  Schriften des Ketzers Luther in die Hände.    Katharina fühlte sich sofort angesprochen davon und ihre Gelübde waren nur noch eine Last für sie.   An Ostern 1523  fliehen neuen  Nonnen aus dem Kloster Mariathron und finden Zuflucht in Wittenberg bei Martin Luther höchstpersönlich.  Katharina war dabei und über die Zeit entwickelte sich eine Beziehung zum Doktor Luther. 

    Frau Kaiser hat sehr glaubwürdig, den historisch - reformatorischen  Zeitgeist, die  Armut der einfachen Leute, den Bauernkrieg   und die Pest,  mit dem  Lebenslauf von Katharina von Bora verbunden. 

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich würde gerne weitere Biographien dieser Art lesen. 

  3. Cover des Buches Narziß und Goldmund (ISBN: 9783518474723)
    Hermann Hesse

    Narziß und Goldmund

     (700)
    Aktuelle Rezension von: berlinerkatze

    Das Buch betrachtet Themen wie Freundschaft oder Kunst von einer neuen Seite und auch der Sprachstil ist sehr gelungen. Objektiv betrachtet ist es wirklich ein gutes Buch, aber ich fand es manchmal etwas zäh und es hat mich nicht so richtig gefesselt. Trotzdem gab es einige schöne Zitate, wie z.B.: „jedes Leben wird ja erst durch Spaltung und Widerspruch reich und blühend. Was wäre Vernunft und Nüchternheit ohne das Wissen von Rausch, was wäre Sinneslust, wenn nicht der Tod hinter ihr stünde, und was wäre die Liebe ohne die ewige Todfeindschaft der Geschlechter?“

  4. Cover des Buches Die Nonne und der Tod (ISBN: 9783442378807)
    Claudia Kern

    Die Nonne und der Tod

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Lesestunde_mit_Marie
    Dieser im Februar 2013 im blanvalet Verlag erschienene Historienroman der Autorin Claudia Kern erschien bereits im Juni 2012 im Weltbild Verlag unter dem Titel „Pestmasken“.

    Die Erzählung beginnt im Jahr 1347. Die Protagonistin Ketlin berichtet aus der Ich-Perspektive aus ihrem Leben im 14. Jahrhundert. Zunächst führt sie in einem kleinen, namenlosen Dorf in der Nähe Coellens, dem heutigen Köln, ein mehr oder weniger sorgloses Leben – und das trotzdem sie ohne Vater aufwächst und dieser im Dorf auch nicht bekannt ist. Ihre Mutter Magda erzählt ihr, dass ihr Vater ihnen - trotz seiner Anonymität - durch finanzielle Zuwendungen ein verhältnismäßig gutes Leben und somit eine gute Stellung im Dorf ermöglicht. Ketlin erfährt eine überdurchschnittliche Ausbildung und ihre Mutter lässt nicht einen Tag verstreichen, um ihr immer und immer wieder regelrecht einzutrichtern, dass Ketlin einmal eine gute Partie heiraten wird. Doch eines Tages kommen Gaukler, mit ihrem Anführer Richard, in das Dorf und bald findet das unbekümmerte Leben von Ketlin ein jähes Ende. Ketlin muss aus ihrem Dorf flüchten und gelangt auf beschwerlichem Wege nach Coellen, um dort auf sich gestellt ihren Vater, den sie zuvor nie kennenlernte, aufzusuchen. Nach einigen Irrungen und Wirrungen wird sie weniger aus Überzeugung als vielmehr aus der Not Novizin in einem Zisterzienser Kloster. Dort muss sie sich strengen Ritualen, Regeln und vielen Ungerechtigkeiten unterwerfen. Schließlich scheint sie aber ihren Platz und ihre Aufgabe im Kloster zu finden. Auf einem ihrer Streifzüge durch den Stadtwald begegnet ihr Jacob, einem Apothekerlehrling, mit dem sie Zukunftspläne schmiedet.
    Doch das Leben wird Ketlin noch so manche Herausforderung und Entbehrung abverlangen. Die Pest ist nur eine davon.

    Die Ausarbeitung der Charaktere, ob der Protagonistin Ketlin, der Antagonistin Schwester Johannita oder der Mutter Magda sowie von Richard und Jacob, des Vaters, des Apothekers Erasmus usw. waren in ihrer jeweiligen Tiefe äußerst treffend.

    Die Beschreibungen von Stadt und Land, von Kleidung, Hygiene und Gerüchen sind so plastisch, dass ich mich streckenweise direkt ins 14. Jahrhundert versetzt fühlte. Der Schreibstil ist flüssig und der Plot spannend.

    Fazit:
    Ein echter Page Turner, bei dem ich mitleiden, -bangen und –hoffen konnte.
  5. Cover des Buches Die Arznei der Könige (ISBN: 9783404176465)
    Sabine Weiß

    Die Arznei der Könige

     (31)
    Aktuelle Rezension von: nirak03

    Jakoba hat sich in ihrem Leben eingerichtet, endlich hat sie in einem Kloster Frieden gefunden. Sie darf als Krankenpflegerin arbeiten und lernen. Doch dann zwingt ihr Bruder sie dazu, das Kloster zu verlassen und eine neue Ehe einzugehen. Ihr Ehemann stellt sich sehr schnell als brutaler Schläger heraus. An seiner Seite wird Jakoba kein gutes Leben führen können. Es kommt zum Schlimmsten und die junge Frau ergreift die Flucht. Allein auf sich gestellt begibt sie sich auf eine gefährliche Reise ohne Ziel. Sie trifft auf unerwartete Hilfe in Form eines Mannes und seiner Frau. Arnold ist Theriak-Krämer und seine Frau Mona unterstützt ihn. Jakoba kann die Zwei davon überzeugen, sie mitzunehmen und ihr die Kunst des Heilens und das Geheimnis des Theriaks anzuvertrauen. Ihr Weg führt sie bis nach Paris, zu noch größeren Geheimnissen und an den Königshof.


    Jakoba, die Heilerin, hat tatsächlich gelebt, und zwar im 14. Jahrhundert. Auch wenn es nicht viel über diese Frau an Material zum Nachlesen gibt, war sie trotzdem weit ihrer Zeit voraus. Die Autorin Sabine Weiß hat diese historische Figur als Vorbild für ihre Jakoba verwendet. Geschickt erzählt die Autorin aus dem Leben der Frau und wie sich ihr Weg gestaltet haben könnte. Allerdings lässt Sabine Weiß Jakoba ihren Weg von Lüneburg aus antreten, das historische Vorbild stammte vermutlich aber aus Florenz (laut Wikipedia).


    Auch wenn der Lebensweg, der hier beschrieben wurde, nicht unbedingt historisch korrekt war, hat mich die Geschichte trotzdem gut unterhalten. Die Autorin versteht es, eine gute Geschichte zu erzählen. Jakoba hat großes Interesse an der Heilkunst und an der Herstellung des berühmten Theriaks. Ihr Wille zu lernen, wird geschickt mit der Geschichte ihrer Flucht und ihrem Leben verwoben.


    Das Schicksal dieser jungen Frau hat dann auch einiges zu bieten. Mir hat sie als Charakter gut gefallen. Sie hat immer versucht, nicht aufzugeben und ihre Ziele verfolgt. Auch wenn ihr Handeln so manches Mal etwas in den Hintergrund gerutscht ist, weil andere Charaktere der Geschichte mehr Raum gebraucht haben, blieb sie doch immer präsent.


    Vor allem Arnold und seine Frau Mona nehmen einen guten Teil der Handlung ein. Mir hat dieser geheimnisvolle Krämer gut gefallen und ich hätte tatsächlich gern noch mehr von ihm und seinen geheimen Unternehmungen gelesen. Auch seine Frau fand ich gut gezeichnet. Es gab noch einige Protagonisten mehr, die mir gut gefallen haben und die diese Geschichte zu einer guten Geschichte gemacht haben.


    Der leichte Erzählstil von Sabine Weiß trägt mit dazu bei, dass das Buch sich quasi von allein liest. Dabei verknüpft die Autorin geschickt historisches Hintergrundwissen mit ihrer fiktiven Geschichte. Ein Personenregister zu Beginn sorgt für den Überblick über die Protagonisten und ein Nachwort zum Schluss klärt Fiktion und Wahrheit.


    Fazit:


    „Die Arznei der Könige“ ist ein unterhaltsamer, fiktiver historischer Roman über das Leben im 14. Jahrhundert. Der Kampf um ein eigenständiges Leben, gerade für eine Frau wird anschaulich geschildert. Die Liebesgeschichte ist nicht zu vordergründig und doch immer gegenwärtig. Mir hat die Mischung gut gefallen. Ich hatte schöne Lesestunden.

  6. Cover des Buches Ein Winter auf Mallorca (ISBN: 9783730604694)
    George Sand

    Ein Winter auf Mallorca

     (30)
    Aktuelle Rezension von: aba
    Mallorquinische Tortur

    Es sieht so aus, als ob es immer einen Grund gegeben hat, um Mallorca zu hassen. Heutzutage – habe ich oft gehört und gelesen, das selber jedoch nicht erlebt, denn auf Mallorca war ich noch nie – sollen die deutschen Urlauber und ihr Verhalten der Grund sein, warum viele sich schwören, diese Insel niemals zu betreten. Vor 180 Jahren hingegen übten anscheinend die Mallorquiner persönlich diese "Tätigkeit", Mallorca unbeliebt zu machen.

    In "Ein Winter auf Mallorca" beschreibt George Sand die Via Crucis, die sie zusammen mit ihrer Familie auf der Insel durchgemacht hat.

    Nach Mallorca ging George Sand mit ihren Kindern und ihrem "Kranken". Auch wenn sie nie seinen Namen erwähnt, weiß man, dass es sich bei diesem Kranken um Frédéric Chopin handelt. Mit vielen Hoffnungen darauf, dass die Insel mit dem milden Klima ihm seine Gesundheit zurückgibt, kamen sie an, um ein neues Leben anzufangen.
    Leider haben sie die Rechnung ohne die Inselbewohner gemacht. Was sie erlebt haben, haben sie als reine Tortur empfunden. Und dabei waren noch nicht mal die Deutschen dort angekommen…

    In ihrem Buch erzählt Sand nicht nur über ihre eigenen Erlebnisse, sie zeichnet ein Porträt der Insel, in dem die Menschen und ihre Sitten, die typische Architektur und die wunderbare Natur ihren Auftritt haben. Und in dem die Insulaner alles andere als gut abschneiden. Als religionsfanatische Fremdenfeindliche werden sie dargestellt. Kaum ein gutes Wort verliert die Autorin über dieses Volk.

    Nachdem ich dieses Buch gelesen habe, habe ich das Gefühl, viel über Mallorca erfahren zu haben. Natürlich frage ich mich auch, inwieweit die Mallorquiner heute noch dasselbe Volk sind, die Sand in ihrem Buch beschrieben hat. Tatsache ist aber, dass die Mallorquiner Sand wenig übel nehmen. Im Gegenteil, sie scheinen stolz über die berühmten Gäste zu sein, sie pflegen ihre Erinnerung und profitieren davon. Ihre Aufenthaltsorte stehen in jedem Reiseführer und die Häuser, in denen sie lebten, sind Museen geworden. Musikfestivals und Plätze in Palma nach Chopin genannt.

    Schade, dass George Sand nicht mehr die Invasion der Deutschen auf Mallorca erlebt hat. Ich bin sicher, über diese Strafe hätte sie sich gefreut und diese als persönliche Genugtuung empfunden.
  7. Cover des Buches Und führe uns in die Versuchung (ISBN: B00E1G1YKE)
    Maria G. Noel

    Und führe uns in die Versuchung

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Danni89
    Klappentext: „ Bayern Anno 1521: Martin Luthers Protest gegen die weltlichen Machenschaften der Kirche – Simonie und Ablasshandel – hat sich bereits weit verbreitet. Im strengen Birgittenkonvent Altomünster scheint die Welt noch in Ordnung, als sich die junge Mathilda ihrem unfreundlichen Schicksal beugen und in den Doppelorden eintreten muss. Die reiche Mitgift sichert ihr eine empörende Ausnahme: Ihre humanistische Ausbildung soll im Kloster fortgesetzt werden. Ein Privileg, das sonst ausschließlich männlichen Novizen vorbehalten ist! Der Macht des Geldes muss sich auch der unwillige Novizenmeister Pater Arno fügen und das Mädchen zusammen mit seinen Schülern unterrichten. Überzeugt davon, dass Mathilda ohnehin keine Nonne ist und das Schicksal seinen Lauf nehmen wird, nutzt er die Gelegenheit und startet ein Experiment: Wie lange wird es dauern, bis unter den jungen Leuten die Liebe zuschlägt? Das tut sie auch – nur völlig anders als erwartet. Doch das ist nicht das einzige Problem, von dem Kloster Altomünster erschüttert wird. Luthers Gedankengut hat sich durch den Theologen Johannes Oekolampadius, der im Konvent eigentlich nur 'zur Besinnung' kommen will, auch hier eingenistet. Und dann ist auf einmal gar nichts mehr, wie es einmal war. Ein historischer Liebesroman vor der beeindruckenden Kulisse der Reformation.

    In „Und führe uns in die Versuchung“ erzählen die Autorinnen Runa Winacht und Maria G. Noel über insgesamt 480 Seiten eine durch und durch mitreißende Geschichte in der Zeit der Reformation!

    Eigentlich lese ich eher selten historische Romane – für dieses Autorinnen-Duo habe ich aber gerne eine Ausnahme gemacht und wurde dafür mehr als belohnt!

    Das erste, das hier beim Lesen wieder auffällt, ist die unheimlich dichte und so gelungen eingefangene Atmosphäre. Der Schauplatz wird mit den Zeilen geradezu zum Leben erweckt und das sorgt an sich schon für großartige Unterhaltung. Aber auch daneben stimmt hier eigentlich alles: ein Schreibstil, der die Seiten nur so verfliegen lässt, liebevoll gezeichnete Figuren, mit denen man nur zu gerne auch über viele hunderte Seiten mitfiebert, und eine wunderbar facettenreiche Handlung, die nicht nur großartig in die historischen Hintergründe eingebettet ist, sondern den Leser dabei auch schnell und nachhaltig an das Geschehen fesselt. Einmal angefangen kann und möchte man dieses Buch überhaupt nicht aus den Händen legen. Vielmehr versinkt man förmlich in den Gemäuern des Klosters, bangt von einer dramatischen Wendung zur nächsten um das Glück seiner Lieblinge, leidet und freut sich mit ihnen und genießt dabei jede einzelne Seite – ganz großes Kino!

    Fazit: ein historischer Roman voller Spannung und Emotionen – mitreißend von der ersten bis zur letzten Seite! 
  8. Cover des Buches All die Jahre (ISBN: 9783552063662)
    J. Courtney Sullivan

    All die Jahre

     (115)
    Aktuelle Rezension von: Johann_Baier

    „All die Jahre“ ist nicht nur ein Familienroman, wie der Klappentext schon verrät, sondern auch ein "Migrationsroman" – Emigration aus einem westirischen Dorf in den Fünfziger Jahren, Immigration in die USA, wo die Familie langsam immer amerikanischer wird. Wir begleiten die Familie über 50 Jahre, lernen die Figuren als Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Rentner kennen, in einem Fall auch als Nonne.

    Der Roman wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptpersonen erzählt, den beiden Schwestern Nora und Therese, später dürfen auch Noras Kinder aus ihrer Sicht erzählen. Die Beziehung der beiden Schwestern ist kompliziert und wird durch ein uneheliches Kind und die katholische Kirche noch komplizierter und bricht fast ganz ab. Die Frage ist, ob und wie sie gegen Ende ihres Lebens wieder zueinander finden.

    Der Kinderreichtum der katholischen irischen Familien führt zu einer Fülle von Geschwistern, Neffen, Nichten, Tanten. Alle Figuren werden mit langen Rückblenden vorgestellt. Phasenweise ist es schwierig, den Überblick zu behalten.

    Die Unterschiedlichkeit der Charaktere selbst innerhalb einer Familie ist eine gute Impfung gegen Vorurteile und Klischees, die es in den USA gegenüber irischen Einwanderern gibt. Das einzige Klischee, das bedient wird, ist der irische Humor, und den hat man als Leser gern.

    Mich hat besonders der Anfang des Romans berührt – der Aufbruch und die Ankunft in der Fremde –, sowie das Ende – der Rückblick 50 Jahre später auf das, was dabei herausgekommen ist, bzw. der Blick auf die alte Heimat, wo das Leben auch hätte stattfinden können.

  9. Cover des Buches Matrix (ISBN: 9783548068541)
    Lauren Groff

    Matrix

     (105)
    Aktuelle Rezension von: Lotti3005

    Historische Figuren als Basis für eine dystopische Geschichte einer autarken, klugen und starken Klostergemeinschaft. Ein stilistisch wundervolles Werk, sprachgewaltig und mit einer hochinteressanten Botschaft. Nichts desto trotz lässt mich Matrix ungemein zwiegespalten zurück. Mich hat die extrem feministische Haltung und weitgehende Unglaubwürdigkeit der Protagonistin sehr gestört. Dieses Gefühl konnte auch die schöne bildhafte Sprache der Autorin nicht ausgleichen. Meiner Meinung nach entstand eine unüberwindbare Kluft zwischen mittelalterlicher Handlung und zeitgemäßer feministischer Denkweise. Die intensive Fokussierung auf weibliche Selbstbestimmung und Kraft wirkte pathetisch und idealisiert. Wer sich historisch auskennt, erkennt dass hier viel gewollt und wenig gut umgesetzt wurde. Insgesamt ein Buch, das ich gerne gelesen habe aber nicht zu meinen Favoriten zählt.

  10. Cover des Buches Das Gelübde der vergessenen Tochter (ISBN: 9783365000984)
    Manuela Schörghofer

    Das Gelübde der vergessenen Tochter

     (55)
    Aktuelle Rezension von: APL_Bookslounge

    Ein weiterer Roman ist von Manuela Schörghofer erschienen und ich habe mich sehr darauf gefreut. 

    Leider habe ich etwas Zeit gebraucht, um einen Schicksalsschlag zu verarbeiten, aber dafür jetzt. 


    Hier haben wir Laya, die Zuflucht im Bergkloster Tannenhöhe sucht, denn ihr sind Männer auf der Fährte, die ihren Geliebten umgebracht haben. 

    Als sie an der Pforte klopft, wird sie abgewimmelt, aber so leicht gibt Laya nicht auf, denn sie ist ein starker und mutiger Charakter. Ihr wird - nachdem sie sich vor dem Tor zusammengerollt hat - Einlass gewährt und aufgepäppelt. 

    Nach und nach erkennt sie, wer sie gerettet hat und findet in einer anderen jungen Frau namens Hilda so etwas wie eine Freundin, aber Fragen über ihre Herkunft und wie sie heißt, bleiben bestehen. Denn Layla ist schlau und nennt nicht ihren Namen, da sie nicht weiß, wem sie vertrauen kann und wem nicht. 


    Aber auch im Kloster ist sie nicht in Sicherheit, denn Täuschung und Intrigen haben hier ihr Vorrecht und so lernt sie den jungen Bruder Ansgar kennen, der den beiden Frauen hilft. 

    Ob er aber wirklich so selbstlos handelt, als er vorgibt? 


    Es ist ein wirklich spannender erster Teil, den Manuela hier geschrieben hat. Sie fesselt mit ihrem tollen Schreibstil und man ist neugierig, was als Nächstes passiert. Welche Hürden Layla und Ansgar erleben und ... ob sich etwas entwickelt. 

    Ich muss sagen, dass es auch ein klein wenig fies war, wie es geendet hat, denn ein kleiner Cliffhanger darf natürlich nicht fehlen. 

    Zum Glück für uns, dass bald der 2.Teil erscheint und man darf freudig darauf hoffen,  wie es weitergeht. 


    Eine kleine Kritik muss ich auch noch vorbringen: 

    So sehr mir die Geschichte rund um Layla und Ansgar gefallen hat, es war ab und an ein wenig langatmig. Vielleicht hätte man ein wenig rausstreichen und dem Leser nicht das Vergnügen verwehren sollen, selbst darüber nachzudenken. 


    Alles in allem war es ein toller Roman und ich bin wahnsinnig gespannt auf die Fortsetzung. 


  11. Cover des Buches Die Herrin der Burg (ISBN: 9783962150143)
    Ulrike Schweikert

    Die Herrin der Burg

     (116)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Leider etwas schwächer als ihre anderen Bücher. Der Einstieg ist etwas sehr schmalzig und errinert eher an einen billige Groschenroman. Dann geht es zäh weiter und so ab dem ersten DRittel besinnt sich Ulrike Schweikert auf ihre Stärken und entfaltet ein spannendes, historisches Panorama vor einer faszinierenden Stadt.

  12. Cover des Buches Klosterkind (ISBN: 9783752821093)
    Anna Castronovo

    Klosterkind

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Bookfriend

    Im Zentrum der Erzählung steht die junge Filomena, die von ihrer Mutter in ein strenges Klosterinternat gebracht wird. Die Verzweiflung und Einsamkeit, die sie dort empfindet, treiben sie dazu, nach einem unterirdischen Gang zu suchen, der eine Flucht verspricht. Ihre Abenteuer sind nicht nur die Flucht in die physische Freiheit, sondern auch Entdeckungsreisen in die Vergangenheit des Klosters selbst.

    Durch ihre heimlichen Streifzüge stolpert Filomena über die Spuren von Suor Maria Crocifissa della Concezione, einer Nonne, die dreihundert Jahre zuvor in denselben Mauern lebte und angeblich dem Teufel begegnete. Diese historische Figur und ihre mysteriösen Legenden faszinieren Filomena so sehr, dass sie beginnt, von Madre Crocifissa zu träumen und sie ihr sogar in Visionen begegnet, was der Geschichte eine tiefgründige, fast mystische Ebene verleiht.

    Anna Castronovo gelingt es meisterhaft, die historischen Elemente mit einer persönlichen tragischen Lebensgeschichte zu verweben. Ihr Schreibstil ist einfühlsam und sie schafft es, eigentlich auch ohne riesigen Spannungsbogen, die Leser direkt in das Herz der Ereignisse zu versetzen und trotzdem nach dem Ausgang der Geschichte fiebern zu lassen. Man fühlt mit Filomena mit, hofft und bangt, während sie sich durch die dunklen Gänge des Klosters und die verworrenen Pfade ihrer eigenen Träume schlägt.

    Was diesen Roman besonders macht, ist die Fähigkeit der Autorin, die historischen Begebenheiten lebendig werden zu lassen und gleichzeitig eine zeitlose Frage nach Freiheit und Selbstbestimmung zu stellen. Die Geschichte der jungen Filomena, eingebettet in die reiche, kulturelle und geistige Landschaft Siziliens, ist nicht nur unheimlichinteressant, sondern auch tief berührend.

    Auch, wenn ich persönlich nicht gläubig bin, konnte ich mich sehr gut in die Protagonistin hineinversetzen und habe die Geschichte und vor allem das Ende wirklich geliebt ❤️

  13. Cover des Buches Die Eiswolf-Saga. Teil 1: Brudermord (ISBN: 9783862820061)
    Holger Weinbach

    Die Eiswolf-Saga. Teil 1: Brudermord

     (39)
    Aktuelle Rezension von: Thomas_Lawall

    Abt Degenar weiß, wen er vor sich hat. Der vom Wirtschaftsverwalter Ivo gefundene Junge jedoch hat die Erinnerung an seinen Namen verloren. Traumatisiert von den grauenvollen Ereignissen der letzen Tage verschließt er sich vollständig. Dennoch stimmt er zu, Aufnahme als Novize in einem Benediktinerkloster zu erhalten und den Namen Faolán anzunehmen. Die Frage ist nur, ob er hier auf Dauer sicher ist, denn schon scheint der intrigante Prior Walram den Hauch einer gewissen Ahnung zu verspüren ...

    Falschheit liegt in der Luft. Sigrun spürt das aufziehende Unheil. Es nähert sich ein Unwetter, doch nicht nur das. Gewitterwolken verdecken den Mond und spenden den Verrätern schützende Dunkelheit. Noch warten sie auf ein Signal und können ihrem dunklen Drang kaum mehr Einhalt gebieten. Sie sind zu allem bereit und sie wollen handeln. Graf Farold schlummert weinbetäubt im Schlafgemach, während seine Gattin hilflos mit ansehen muss, wie sich ihre fürchterliche Ahnung bewahrheitet. Doch es kommt viel schlimmer, als sie denkt. Die Greifburg wird angegriffen. Eigentlich unmöglich, denn die Festung ist uneinnehmbar. War es Verrat? Rurik, der jüngere Bruder des Grafen, hatte für den nächsten Tag seinen Besuch angekündigt. Entgegen den üblichen Gepflogenheiten trafen jedoch zwei Männer seines Gefolges bereits einen Tag zuvor auf der Burg ein. Gibt es hier einen Zusammenhang?

    Doch Sigrun bleibt keine Zeit mehr. Sie flüchtet mit ihrem Sohn in die Stallungen, während die Burg in einem grausigen Gemetzel bereits dem Untergang geweiht ist. Eine gemeinsame Flucht zu Pferd ist jedoch nicht mehr möglich, denn zwei Nordmänner stürmen im Blutrausch den Stall. Sigrun schafft es nicht einmal mehr, einen Sattel aufzulegen - nur ihren geliebten Sohn Rogar, der nicht begreift, wie ihm geschieht, vermag sie noch auf das Pferd zu setzen. Mit einem Schlag in die Flanke besiegelt sie seine Rettung, denn unverzüglich braust das Pferd los. Begünstigt durch die allgemeine Verwirrung gelingt die Flucht in letzter Sekunde - die Mutter erlebt jedoch ihre letzte. Sie nimmt noch das Bild ihres fliehenden Kindes mit in ihre sterbende Erinnerung, bevor sie von kaltem Stahl durchbohrt wird. Derweil kämpft Graf Farold seinen letzten Kampf. Brandolf, Sohn des Edelherren Gerold, eilt ihm zu Hilfe und streckt in rasender Verzweiflung einen Feind nach dem anderen nieder. Doch letztlich kommt er zu spät und kann den schwer verwundeten Grafen nicht mehr retten. Ein letzter verzweifelter Dialog und ein fester Händedruck bleiben Brandolf sowie die Gewissheit, seinem Herrn auch über den Tod hinaus Treue und Ehre zu erweisen. Brandolf weiß, was er zu tun hat ...

    All das geschah im Jahre 956. Sieben Jahre zuvor erblickte ein kleines Mädchen das Licht der Welt. Freya wäre bereits siebenfache Mutter, wären nicht drei ihrer Kinder tot auf die Welt gekommen und ein weiteres im Winter gestorben. Auch dieses Mal ahnt sie, bereits völlig mutlos und entkräftet, dass etwas nicht stimmt. Die Wehen haben bereits eingesetzt und von ihrem Mann kann sie keinerlei Unterstützung erwarten. Mit Hilfe der Heilerin Alveradis und Freyas ältestem Sohn Georg gelingt es jedoch, das falsch im Mutterleib liegende Baby zu drehen. Svea kommt auf die Welt - doch seiner Mutter geht es ganz und gar nicht gut ... ! Es war das Jahr 949. Niemand - auch nicht Kräuterfrau und Seherin Alveradis - können wissen, wie sich die Zukunft des kleinen, rothaarigen Mädchens gestalten wird ...

    Dieses Buch in Händen zu halten, ist schon etwas Besonderes. Man spürt bereits den Zauber der Geschichte, ohne einen einzigen Satz gelesen zu haben. Vielleicht ist es der Titel, vielleicht sind es die Blutspritzer oder das Cover insgesamt, welches nach einem alten Runenstein gestaltet wurde. Man spürt Ungemach, aber man spürt auch eine Art seltsame Ruhe und Weisheit. Das Buch ist geduldig und drängt sich nicht auf. Es hat alle Zeit der Welt. Es könnte auch auf dem Stapel verschwinden und würde sich nicht grämen, erst in zwei Jahren gelesen zu werden. Dennoch trieb mich eine sagenhaft schwingende Neugier auf die erste Seite, um wenigstens einen unverbindlichen Blick auf die ersten Zeilen zu wagen. Doch damit war es nicht genug ...

    Holger Weinbach schreibt, wie andere Menschen Kinofilme drehen. Zu Beginn eines Films ist es oft dieser Schwenk und diese Kamerafahrt, die uns sofort in eine andere Welt entführt. Schon bei der ersten Einstellung wissen wir, mehr oder weniger unbewusst, ob uns ein guter oder ein schlechter Streifen erwartet. Die ersten Zeilen der Eiswolf-Saga halten diesem Vergleich mühelos stand. Es öffnet sich ein Vorhang, der uns unvermittelt weit über tausend Jahre in die Vergangenheit führt. Man spürt regelrecht die Sonne brennen und riecht diesen Sommerduft ...! Man glaubt dabei zu sein in jenen längst vergangenen Tagen. Es sind keine platten, zweidimensionalen Schilderungen, der Autor lässt dreidimensionale, scheinbar begehbare Bilder entstehen. Für den Leser ist es ein Glück, einer solchen ersten Seite zu begegnen, denn sie gehört zu denjenigen, die halten, was sie versprechen!

    Doch es geht nicht nur um Schauplätze und "Action", sondern auch und vor allem um die Menschen in dieser Geschichte und das Glück und das Leid, das ihnen in jenen Tagen widerfahren ist. Kinder wurden unter erbärmlichsten Verhältnissen zur Welt gebracht. Nicht selten starben die Mutter, das Kind oder beide. Das Leben war ein ständiger Kampf. Die einen kämpften mit der Armut und gegen sie - und die, die etwas zu sagen hatten, kämpften um Macht und Besitz. Rurik ist einer von ihnen und er geht über Leichen. Nach dem Verrat an seinem Bruder wiegt er sich als neuer Graf in Sicherheit. Sein Bruder, Graf Farold ist tot, und dessen geflohener Sohn Rogar auch nach jahrelanger Suche unauffindbar. Doch Rogar lebt unter anderem Namen in einem Benediktinerkloster - ahnt aber nicht, wer er ist ... 

    Eingetaucht in die Eiswolf-Saga begegnen wir dem schlimmsten aller Morde und einer Geschichte, die spannender und eindringlicher nicht erzählt werden kann. Mehr kann ein Buch nicht erreichen. Dennoch geht es einen Schritt über das gesteckte Ziel hinaus ...

    ... denn die wahrhaft unbändige Neugier auf den zweiten Teil zu zügeln wird ein verdammt hartes Stück Arbeit werden!

  14. Cover des Buches Die Lebküchnerin: Die Lebkuchen-Saga - Erster Roman (ISBN: 9783961484126)
    Sybille Schrödter

    Die Lebküchnerin: Die Lebkuchen-Saga - Erster Roman

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Minzeminze

    Schön und flüssig zu lesende historische Geschichte rund um Benedicta und die Entdeckung der Pfefferkuchen. Sie ist jung , ihre Stiefmutter wollte sie los werden. Auch das Leben kann ihren Willen nicht breche . Doch dann überschlagen sich die Ereignisse,  sie muss fliehen und erlebt so einige schwierige Situationen. 

    Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen,  nur das gewisse Extra an der Geschichte fehlt.

  15. Cover des Buches Pergamentum (ISBN: 9783352007729)
    Heike Koschyk

    Pergamentum

     (12)
    Aktuelle Rezension von: PMelittaM

    1188: Im, von Hildegard von Bingen gegründeten, Kloster Eibingen stirbt ein Mönch unter merkwürdigen Umständen. Hat der Teufel seine Hand im Spiel? Elysa von Bergheim, eine Adelige, verbringt, auf dem Weg zur Familienburg, ein paar Nächte in diesem Kloster und versucht das Rätsel zu lösen, während gleichzeitig der Mainzer Domherr Clemens von Hagen außerhalb der Klostermauern eine Antwort finden will. Dass die Auflösung viel tiefer geht, als zunächst vermutet, hätte wohl niemand erwartet.

    Heike Koschyk hat bereits eine Biografie über Hildegard von Bingen geschrieben und ihre Rechercheergebnisse diekt auch noch für dieses Buch genutzt. Schon allein deshalb liegt hier ein sehr gut recherchierter historischer Roman vor, der die Leserschaft nicht nur in das Klosterleben der damaligen Zeit Einblick gewährt sondern auch die Heilige selbst näher bringt, obwohl diese zur Zeit des Romans schon einige Jahre tot ist. Vieles dreht sich aber um Hildegard, der Roman geht noch ungeklärten Fragen der Hildegard-Forschung nach und versucht Erklärungen zu bieten. Im Anhang erzählt die Autorin ein bisschen über die Entstehung des Romans und auch das Glossar trägt zum Verständnis bei, auch wenn sich nicht alle Begriffe, die erklärenswert gewesen wären, dort finden.

    Sehr schön fand ich, dass der Roman sehr viele Informationen liefert zu Glauben (und Aberglauben), Wissen und (Kirchen)Politik der damaligen Zeit. Die Sprache ist der damaligen Zeit angepasst, die Autorin hat auch Hildegards eigene Sprache genutzt, in dem Sätze von ihr zitiert oder abgewandelt benutzt werden.

    Ich hätte mir allerdings eine bessere Ausarbeitung der Charaktere gewünscht. Vor allem Elysa bleibt ziemlich blass und oberflächlich, das finde ich schade, da es der Zugänglichkeit der Charaktere geschadet hat. Einzig Clemens bietet da gewisse Identifikationsmöglichkeiten. Da hat die Autorin der Geschichte einfach zu wenig Zeit gelassen, überhaupt habe ich auch das Gefühl, die Handlung schreite zu schnell voran.

    Die Geschichte wird sowohl aus Clemens als auch aus Elysas Perspektive erzählt, die Perspektivewechsel verleithen der Geschichte Dynamik und Spannung. Die Auflösung ist plausibel und interessant und hat mich direkt zum Googeln verleitet. Ich mag historische Romane, aus denen ich noch etwas lernen kann, so wie bei diesem hier. Auch der Anhang kann sich sehen lassen, neben dem schon beschriebenen Glossar findet sich auch eine Karte und ein Grundriss des Klosters.

    Ein Roman, der neben einer interessanten und spannenden Geschichte auch Wissen vermittelt, jedoch leider weniger überzeugende Charaktere zu bieten hat. Empfehlenswert für alle, die gerne gute historische Romane lesen und für die, die an Hildegard von Bingen interessiert sind. Ich vergebe 3,5 Sterne, die ich auf 4 Sterne aufrunde.

  16. Cover des Buches Die Frau zwischen den Welten (ISBN: 9783453427846)
    Hera Lind

    Die Frau zwischen den Welten

     (44)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Ella ist aufgeweckt und lebensfroh, aber sie trifft das Leben mit voller Härte. Sie ist nach 1945 geboren und ihre Mutter ist Deutsche, der Vater Tscheche. Sie wächst in der Tschechoslowakei auf und muss von klein auf erfahren, dass ihre Mutter nie in der Familie gewollt war und das sie das Deutsche verstecken soll. Die Mutter muss sich mit dem Neugeborenen Bruder verstecken und Ella kommt in eine Klosterschule. Der Kommunsimus trifft sie mit voller Härte. Als sie ihren Ehemann kennen lernt und mit ihm eine Tochter bekommt, scheint alles prima zu sein, aber es kommt anders und ihr Ehemann ist ein Egozentriker, ein Fremdgeher und neigt immer mehr zur Gewalt. Ella will raus, sie will für sich und ihre Tochter ein besseres Leben und als sie den jüdischen Arzt Milan kennen und lieben lernt, hofft sie auf einen Neustart, aber das Leben trifft sie wieder, mit seiner ganzen Wucht und Härte. Hera Lind schreibt seit einigen Jahren sehr erfolgreich, wahre Geschichten in Romanform. Hier trifft sie voll ins Schwarze und ihr Ton ist hier toll und sie transportiert Ellas Geschichte auf großartige Art.

  17. Cover des Buches Der Gesang der Bienen (ISBN: 9783404177776)
    Ralf H. Dorweiler

    Der Gesang der Bienen

     (94)
    Aktuelle Rezension von: Moidlvomberch

    Das Buch stand schon lange auf meiner Wunschliste, um so mehr habe ich mich darüber gefreut es in einem Bücherschrank zu finden....tja nun weiß ich auch wieso.

    Ich habe das Buch versucht ganz zu lesen, aber nach zwei Tagen Unterbrechung (wohl auch aus Mangel an Spannung des Buches) habe ich es dann nach 300 Seiten abgebrochen, leider.
    der Schreibstil ist okay, ich hab ein paar Seiten gebraucht um ins Buch zu kommen. Die Geschichte war am Anfang eigentlich ganz spannend und gut, hat man doch einiges über das Zeltern erfahren..allerdings ist die ganze Geschichte immer langatmiger und langatmiger geworden, die Spannung war leider so gar nicht vorhanden und ich musste mich immer zwingen weiter zu lesen, ich habe irgendwie einfach keinen Bezug zu den Protagonisten und zur Geschichte bekommen, für mich war das alles einfach viel zu Seicht und nicht so ganz real...gerade für das Zeitalter war es mir tatsächlich zu seicht, da gehts ja doch eigentlich viel rauer zu - ich da fehlt mir einfach die Spannung und dass das mich die Geschichte fesselt.

    Schade, ich hätte mir echt viel viel mehr davon erwartet und hatte gehofft eine tolle Geschichte zu erwarten.

    dies ist leider mein persönlicher Eindruck...vielleicht gefällt es ja anderen, aber mir wars einfach zu seicht, zu langatmig und viel zu wenig Spannung, da hat mich leider nichts gefesselt.

  18. Cover des Buches Die Klosterbraut (ISBN: 9783365001271)
    Manuela Schörghofer

    Die Klosterbraut

     (55)
    Aktuelle Rezension von: Hopeandlive

    So erging es Franka von Marienfeld, der jüngeren Schwester der wunderschönen Melinda, wir werden im Laufe des Buches noch erfahren, das nicht alles schön an Melinda ist. Franka wird ins Kloster geschickt, so war das in der guten alten Zeit, achja, wir befinden uns im Rheinland im 13. Jahrhundert und da wurde man als jüngere Schwester, die angeblich nicht so wunderschön ist wie ihre Schwester, auch da werden wir das eine oder andere Schöne noch entdecken, gerne mal ins Kloster geschickt und los war man sie. Bevor es soweit ist, geht unsere freiheitsliebenden Franka in den Wald und trifft Ritter Wulf von Röllberg, der auch noch mal frische Waldluft schnuppern wollte, bevor es auf den nächsten Kreuzzug geht und was passiert. Genau, sie verlieben sich auf den ersten Blick, dann bräuchte Franka theoretisch ja gar nicht ins Kloster. Jetzt würde heutzutage Beziehungsstatus "kompliziert" stehen, denn Ritter Wulf ist mit der schönen Melinda verlobt und wird sie heiraten Es bleibt ihm nur eine Schachfigur, die ihn immer an Franka denken lässt und die auch noch eine wichtige Rolle spielen wird. 

    Denn im Kloster ist es gar nicht so friedlich und Franka gerät in höchste Gefahr, das ist der Krimiteil und ob die beiden sich heimlich Liebenden noch zueinander finden, das müsst ihr selbst rausfinden.

    Mich hat diese Mischung von historischem Roman, einer Liebesgeschichte und etwas Krimi einfach gut unterhalten.

  19. Cover des Buches Der Himmel strafe euch (ISBN: 9783746616230)
  20. Cover des Buches Reichenau - Insel der Geheimnisse (ISBN: 9783987900372)
    Tanja Kinkel

    Reichenau - Insel der Geheimnisse

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Iceage

    Anlässlich der Gründung  der "seligen Insel" Reichenau vor 1300 Jahren erschien diese Anthologie in Kooperation der federführenden Autorin Tanja Kinkel und dem Landesmuseum Baden.

    Am Anfang findet der Leser eine sehr informative Zeittafel. Hier gelistet sind wichtige Jahreszahlen mit entsprechenden wichtigen Ereignissen.

    Begonnen wird 724 mit der Gründung des Benediktinerklosters durch den Wandermönch Pirminius und führt dann bis ins Jahr 1541.

    Dabei werden wichtige Ereignisse wie der Fischerkrieg erwähnt und auch viele wichtige Persönlichkeiten wie zum Beispiel der mächtigste Abt von Reichenau, Hatto III.

    Vor den Kurzgeschichten gibt es ein einstimmendes Vorwort der Autorin Tanja Kinkel.


    Querschnitt durch das Mittelalter


     Es folgen zehn verschiedene Kurzgeschichten von acht namhaften Kolleginnen( Caren Benedikt, Sabine Ebert, Heidrun Hurst, Carmen Mayer, Heidi Rehn, Juliane Stadler und das Autorenehepaar, welches sich hinter dem Namen Iny Lorentz verbirgt ). Tanja Kinkel selbst steuerte ebenfalls zwei Geschichten bei.

    Die Kurzgeschichten sind chronologisch angeordnet und beziehen sich auf die in der Zeittafel genannten Ereignisse.

    Aufgrund der historischen Vorgaben konstruierten nun die Beststellerautorinnen unterhaltsame Kurzgeschichten. Dabei gelang es jeder auf ihre eigene Art und Weise die historischen Vorgaben mit ihrem fiktiven Gedankengut zu verschmelzen.

    Ich fand durchwegs alle Geschichten sehr gelungen. Besonders beeindruckt hat mich die Kurzgeschichte von Sabine Ebert "Morcheln im Winter und der sehr große Fisch".

    Die Länge der Kapitel ist sehr leserfreundlich.


    Beindruckende Aufmachung


    Das gebundene Buch, welches im Bonifatius Verlag erschien, ist an sich eine Augenweide. Der Einband in edlem Rot mit goldener Schrift ist Zierde für jeden Buchliebhaber. Auch die jeweiligen Katitelanfänge sind dazu passend gestaltet.

    Am Ende findet sich noch eine Übersicht der beteiligten Schriftstellerinnen mit kurzer Vita zu jeder Einzelnen.

    Unbedingt erwähnt sollte noch werden, dass dieses Werk dem verstorbenen Autoren Ulf Schiewe gewidmet ist, der ursprünglich auch eine Geschichte beisteuern wollte.


    Fazit:


    Nicht nur optisch eine Bereicherung in jedem Bücherregal, sondern für jeden Liebhaber des Mittelalters eine Empfehlung. Durch dieses Buch wird deutlich welche Macht dieser Klosterinsel inne wohnte und wie geschichtsträchtig sie tatsächlich war.

  21. Cover des Buches Der Fluch komme über euch (ISBN: 9783746622477)
    Alys Clare

    Der Fluch komme über euch

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Spannend und amüsant, ich konnte das Buch nicht wieder aus der Hand legen. Das Buch liest sich sehr gut! Ein ungewöhnliches Detektiv-Duo, ;o)
  22. Cover des Buches Wehe dem sündigen Volk (ISBN: 9783746620558)
  23. Cover des Buches Bei den Minderen Brüdern (ISBN: 9783627003227)
    Andreas Heidtmann

    Bei den Minderen Brüdern

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Thomas_Lawall

    Meine erste Begegnung mit dem am Niederrhein geborenen Autor Andreas Heidtmann sowie der Frankfurter Verlagsanstalt gestaltete sich ausgesprochen angenehm.

    Doch ganz von vorne. In vielen Buchbesprechungen scheint ja das Cover eine besondere Bedeutung zu haben und bemüßigt nicht wenige Kolleginnen und Kollegen zu besonderen Erwähnungen. Das mache ich jetzt ausnahmsweise auch mal. Die zurückhaltende und etwas altmodisch anmutende, jedoch dem Inhalt angepasste Gestaltung entwickelt, vielleicht gerade deswegen, eine merkwürdige Anziehungskraft, die gleichzeitig bestimmte Erwartungen weckt.

    Damit liegt man völlig richtig. Neben dem sich umgehend einstellenden literarischen Anspruch stellt sich eine weitere, sehr dominante Eigenschaft vor. Es ist ein Augenzwinkern, welches sich nicht nur in der Überschrift des ersten Kapitels zu entfalten beginnt, sondern bereits in der Auswahl der beiden vorangestellten Zitate von Jimi Hendrix und Franz von Assisi angedeutet wird.

    Dabei ist die Thematik ja eigentlich alles andere als heiter. Ben Schneiders Mutter ist sehr krank, weshalb sie zu einem längeren Aufenthalt in einer Kurklinik untergebracht ist. Die Abiturprüfungen schon deutlich am Horizont in Sichtweite, verschlägt es Ben Schneider in das Internat eines Franziskanerklosters, da die häusliche Versorgung wohl nicht mehr gewährleistet ist.

    Im Prinzip gar nicht mal schlecht, denn Bens Lebenswirklichkeit, Befindlichkeiten und Zielsetzungen sind mehr oder weniger diffus. Auf weitere Komplikationen kommt es deshalb gar nicht mehr an, zumal er (und alle anderen) innerhalb der klösterlichen Mauern immerhin vor den "allabendlichen Katastrophen der Tagesschau" geschützt werden.

    Eine übertrieben strenge Reglementierung gibt es nicht. Kleine Freiheiten sind, unter gewissen Voraussetzungen, möglich. Der Minutenkampf am Telefon beispielsweise, der sich durchaus nicht unoriginell gestalten kann. So wie die Telefongespräche selbst, die unter enormem Zeitdruck stehen. Bens Freundin Rebecca möchte beim ersten Anruf sogleich in Erfahrung bringen, wie es sich "unter den Erleuchteten" lebt.

    In Sachen Erleuchtung tauchen dann aber hin und wieder Fragezeichen auf, die der Autor auf seine ganz besondere Weise sehr pointiert komponiert hat. Auch den grauen Alltag im Kloster kleidet Andreas Heidtmann mitunter in heitere Gewänder, wenn er sich zum Beispiel das Tischgebet vornimmt. Ben hofft, jenes nie aufsagen zu müssen, da er sich mehrere Strophen niemals merken könnte. "Allenfalls die Zeilen eines Songs wie Me and Bobby McGee" könnte er mühelos zum Vortrage bringen.

    Einer gewissen Komik entbehrt es ebenfalls nicht, wenn Gebete als Konsequenzen für kleine und große Verfehlungen und Vergehen eingesetzt werden. Aber:

    "Wer so gläubig war, dass er ein Gebet nicht als Strafe empfand, der konnte unter den Padres glücklich werden."

    Kleine Breitseiten sind das, und sie sind groß an der Zahl. Ans Eingemachte kann es dann aber auch gehen. Ein Besuch bei seiner Mutter ist angesagt und hier zieht Andreas Heidtmann andere Register. Bens Vater, sein Bruder Paul und Tante Marie finden wenig Worte. Lediglich Cousine Heike kann eine Art Kontakt herstellen. Ben ist sich aber sicher, dass die Mundwinkel seiner Mutter "zur Andeutung eines Lächelns fähig waren".

    Wie der Autor Themen wie Krankheit, Abschied, Desillusionierung, Lebensentwürfe, Frömmigkeit, Religion, Freundschaft, Familie, Neid, Missgunst, Leidenschaft, Trauer, Humor oder Empathie miteinander verknüpft, sucht seinesgleichen und ist des Lesens jede Minute wert. Seite für Seite. Selbst das nicht Gesagte, das aus guten Gründen Verschwiegene, wird notiert und dokumentiert.

    Musikalische Randnotizen zeigen ebenfalls eine herzerfrischende, fast schräge, Bandbreite, denn Herrschaften wie Michael Holm, Deep Purple, Keith Jarret oder Yehudi Menuhin passen normalerweise nicht unter einen Hut.

    Wie war das nochmal in den 1970er Jahren mit diesen unsäglichen Kassettenrekordern? Man spulte doch öfter mal zurück, um gewisse Passagen einfach nochmal zu hören. Mit "Bei den minderen Brüdern" geht es einem irgendwie ähnlich. Als Beispiel hierfür sei jene Passage erwähnt, die man sogar gerne immer wieder lesen möchte:

    Eben noch auf der Orgelbank gesessen, hat Ben nach dem Spielen einer Toccata gewisse Schwierigkeiten, sich wieder in der Realität, dort, "wo die Menschen Eile und Sehnsucht kannten", zu bewegen. Wieder auf "der Erde gelandet", kommt er sich

    "wie ein vergessener Held vor, der sich im praktischen Leben zurechtfinden sollte und nicht wusste, ob seine Mission noch gültig war."

    Andreas Heidtmanns autofiktionale Geschichte ist eine permanente Einladung zum Verweilen in Worten und Zeilen. Sie lädt ein zum Rückblick in jene unruhigen Tage des Loslassens überkommener Strukturen und der Suche nach einer Orientierung irgendwohin. Sie erinnert auch und vor allem an jene innere Stimme, die wie ein "Chor" klingt,

    "dem die Einigung auf ein gemeinsames Stück misslingt."

    Eine Geschichte als Bildnis eines jungen Mannes, der auf dem Weg ist. Der Zusammenbruch alter Gefüge und die Auferstehung aus Ruinen.

  24. Cover des Buches So lebten wir früher. 2000 Jahre Alltags- und Kulturgeschichte im Überblick (ISBN: 9783866474567)

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