Bücher mit dem Tag "knast"
278 Bücher
- Gillian Flynn
Gone Girl - Das perfekte Opfer
(1.709)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraAls ich 2016 das erste Mal auf der Frankfurter Buchmesse war, hatte ich mir natürlich für unterwegs im Fernreisebus ein Buch mitgenommen. Leider war ich damit schon fast am Ende, sodass ich es bereits auf der Hinreise durchgelesen hatte. Da die Buchmesse an dem Tag, an dem ich dort war, noch nicht verkaufsoffen war, bin ich also in eine Buchhandlung direkt im Frankfurter Hauptbahnhof gegangen und glücklicherweise fündig geworden. Den Psychothriller hatte ich auf der Rückreise angelesen, zuhause jedoch vorerst in den Schrank gestellt und nach einem anderen Buch gegriffen. Dieses Jahr hab ich den besagten Roman allerdings aus seinem Exil befreit, nachdem mir klar wurde, dass er nun schon sehr lange auf mich wartete. Die Rede ist von „Gone Girl“ von Gillian Flynn aus dem Jahr 2013, welcher 2014 von David Fincher verfilmt wurde. Den Kinofilm hatte ich sogar damals gesehen, weshalb ich gespannt war, welche Unterschiede zwischen beiden Medien vorliegen.
Der 34-jährige Lance Nicholas Dunne, kurz Nick, lebt mit seiner 38-jährigen Frau Amy in einem Haus in der fiktiven US-amerikanischen Kleinstadt North Carthage im Bundesstaat Missouri. Die beiden sind auf dem ersten Blick ein Vorzeigepaar, das eine glückliche Ehe führt. Doch am 5. Juli 2012, ihrem fünften Hochzeitstag, verschwindet Amy spurlos. Als Nick die offene Haustür und das verwüstete Wohnzimmer entdeckt, ruft er umgehend die Polizei. Diese findet bald heraus, dass die Ehe nicht so problemlos funktionierte, wie es anfangs den Anschein machte. Beim Verhör verstrickt Nick sich immer mehr in Widersprüchen und Lügen. Er scheint außerdem kaum besorgt um seine Frau zu sein, sodass er selbst schnell zum stärksten Verdächtigen wird, obwohl er seine Unschuld beteuert.
„Wenn ich an meine Frau denke, fällt mir immer ihr Kopf ein.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels, welcher übrigens fast wörtlich auch der erste Satz in der Verfilmung ist. Zuvor findet sich ein Zitat aus Tony Kushners „The Illusion“. Der Psychothriller ist in drei Teile gegliedert, was an die Akte eines Dramas erinnert. Die Teile heißen „Junge verliert Mädchen“, welcher mit über 300 Seiten auch der längste Teil ist, „Junge trifft Mädchen“ mit etwa 200 Seiten Länge und der letzte und kürzeste Teil „Junge bekommt Mädchen zurück (oder andersherum)“. Insgesamt umfasst der Roman über 550 Seiten.
Erzählerisch wechseln sich die Protagonisten Nick und Amy ab, wobei beide aus der Ich-Perspektive berichten, Nick allerdings im Präteritum und Amy im Präsens, beide richten sich sogar gelegentlich direkt an den Leser. Von Amy finden sich im ersten Teil ausschließlich Tagebucheinträge. Die Differenzierung durch den Tempus ist gut durchdacht, da sie den Einstieg zwischen den Kapiteln sehr erleichtert.
Der erste Protagonist ist Nick Dunne, der in North Carthage geboren und aufgewachsen ist, zusammen mit seinen Eltern und seiner jüngeren Zwillingsschwester Margo. Zur Handlungszeit ist er 34 Jahre alt und arbeitete als Journalist in New York, bis er arbeitslos wurde und mithilfe eines Treuhandfonds von Amys Familie zusammen mit seiner Schwester eine Kneipe in North Carthage eröffnete. Er wirkt recht zurückhaltend, verunsichert, phlegmatisch und fast schon devot, manchmal beweist er aber auch seine schlechte Seite mit anfallsartigen Aggressionen, fragwürdigen Reaktionen und Lügen. Er erntet sowohl das Mitgefühl, als auch die Skepsis des Lesers.Amy Dunne, geborene Elliott, ist Nicks 38-jährige Ehefrau und ist in New York als Einzelkind geboren und bei wohlhabenden Eltern aufgewachsen. Sie hat einen Master in Psychologie und arbeitete für ein Frauenmagazin, bis auch sie arbeitslos wurde. Außerdem ist sie die Vorlage der Kinderbuchfigur „Amazing Amy“, deren Autoren ihre Eltern sind. Die Reihe ist in den USA ein großer Erfolg und gilt dort inzwischen als zeitloser Klassiker der Kinderliteratur. Sie ist klischeehaft verwöhnt, perfektionistisch und gilt als äußerst hübsch, also augenscheinlich makellos. Allerdings schwingen diese Attribute auch manchmal in Egoismus, Dickköpfigkeit und Eitelkeit um. Obwohl sie liebenswerte Züge hat, erscheint sie gelegentlich eher bittersüß. Insgesamt finde ich Nick und Amy beide großartig und facettenreich gezeichnet, bieten dem Leser aber kaum Identifikationsmöglichkeiten.
Motive, die regelmäßig aufgegriffen werden, sind Probleme bei langjährigen Paaren, die Wirtschaftskrise Ende der 2000er-Jahre und der Verlust der Privatsphäre durch ungewollte mediale Aufmerksamkeit. Der Schreibstil springt blitzartig zwischen hochgestochen, einfach, kindlich und vulgär. Dabei geht es oft bis ins allerletzte, teils unnötige Detail, was auch gewissermaßen die Länge des Psychothrillers erklärt. Beispielsweise erinnert sich Nick daran, was seine Schwester einst zu ihm sagte. Anstatt lückenlos an der Aussage anzusetzen, erinnert sich Nick noch wo und wann er mit seiner Schwester zu dem Zeitpunkt war, wie das Wetter war, was er an dem Tag gegessen hat und welche Kleidung er trug, zumindest gefühlt. Vollkommen irrelevante Details, die die Spannung streckenweise bremsen. Dagegen sind einige Wechsel zwischen den Kapiteln besonders gelungen und die düstere, bedrückende Atmosphäre kombiniert mit einem heißen, drückenden Sommer zieht sich konsequent durch die Geschichte.
Außerdem sind mir in der achten Auflage zwei Tippfehler aufgefallen, was mich doch stark gewundert hat. Erstens: in der Geschichte gibt es eine Fernsehmoderatorin, die mit ihrer nach ihr selbst benannten Show „Ellen Abbott“ täglich über Amys Verschwinden berichtet. Auf Seite 395 wird die gute Frau aber einmalig „Allen Abbott“ genannt, als hätte sie eine Geschlechtsumwandlung gehabt. Zweitens: Auf Seite 473 steht anstatt Augenblick „Augeblick“. Das sind keine gravierenden, aber vollkommen vermeidbare Fehler, die den Lesefluss unterbrechen.
Zugegebenermaßen ist „Gone Girl“ aber kein klassischer Psychothriller, sondern durch die Motive noch viel mehr. Das mag für manche Leser anstrengend sein, zumal der Roman im Klappentext eindeutig mit dem metaphorischen Stempel „Psychothriller“ wirbt. Je nach Erwartungshaltung, kann der Leser definitiv enttäuscht werden. Dafür begeistert der Roman mit unerwarteten Plottwists, die ich durch den Kinofilm zwar bereits kannte, die allerdings auch beim zweiten Mal noch mit Raffinesse punkten konnten.
Aufgrund der Verfilmung kannte ich natürlich auch das Ende, was ich schon damals ab einem gewissen Punkt zu naheliegend, inszeniert und deswegen zu simpel fand. Im Buch geht es allerdings noch ein Stückchen weiter, wo der Film bereits aufhört. Allerdings hat mit das Ende des Films sogar besser gefallen. Im Großen und Ganzen weicht der Film nur minimal vom Buch ab, was auf den roten Faden deshalb kaum Einfluss hat.
Es ist nicht leicht ein Buch zu beurteilen, das schon nicht recht hält, was es mit seinem Genre eigentlich verspricht. „Gone Girl“ ist kein wirklicher Psychothriller, trotz seiner durchgängig düsteren Atmosphäre. Vielmehr spielen Beziehungsprobleme, Geldsorgen und Medienkritik eine Rolle. Dafür fehlt die charakteristische Spannung. Das mag manche Leser mehr stören als andere, weshalb die Kritiken des Romans auch so kontrovers ausfallen. Speziell vom Ende bin ich leider enttäuscht. Außerdem sind die Figuren und der Schreibstil absolut gewöhnungsbedürftig. Wobei „gewöhnungsbedürftig“ nicht zwingend negativ gemeint ist, da es auch außergewöhnlich und mutig bedeuten kann. Aber gewöhnungsbedürftig ist ebenfalls nicht sonderlich umwerfend. Wer den Film schon gesehen hat, muss „Gone Girl“ nicht noch zusätzlich lesen, da es inhaltlich wenig Unterschiede gibt. Wer die Geschichte noch nicht kennt, macht mit dem Buch aber auch keinen Fehlgriff, da es inhaltlich sehr gut durchdacht ist und die Plottwists schockieren. Kurzum: Kann man lesen, muss man aber nicht unbedingt. Deswegen erhält dieser Roman von mir gerade noch drei von fünf Federn. Momentan habe ich nicht vor, weitere Bücher von Gillian Flynn zu lesen.
- Cody McFadyen
Die Blutlinie
(4.562)Aktuelle Rezension von: ButtaDieses Buch war wirklich absolut heftig, brutal, detaillreich, abgrundtief böse und widerlich und absolut Großartig! Es war wirklich gut geschrieben, ich mochte die absolut verschiedenen Charactere und ihre "Geheimnisse". Ich fand das Katz und Maus Spiel extrem spannend und auch die ganze Enthüllung am Ende. Auch gut fand ich das ganze Trauma und wie sie damit zu kämpfen hatte, wie menschlich alle durch ihre Probleme dagestellt waren und realiastisch und wie gut sie in ihrem Job waren und warum. Smokey war sehr sympatisch und dieser ganze Frauenhass und Gewallt gegen Frauen ist leider einfach immer noch sehr aktuell.
Es hält einen von der ersten bis zur letzten Seite gefangen und man rauscht nur so durch die bluttriefenden Seiten. Ich hab das Gefühl mal einen Film oder so gesehen zu haben wo sich der Täter wie hier entpuppt hat, kann mich aber nicht mehr entsinnen welcher das war, und ich kam hier auch nicht gleich drauf, deswegen hat mich das Ende sehr überrascht. Aber es hat mir extrem gut gefallen. Sehr gut fand ich diesen Profiling Aspekt (hab Criminal Minds auch schon immer geliebt). Auch die ganzen Vergleiche fand ich immer gut und interessant, zB den schwarzen Zug
Nur dieses “Zuckerschnäuzchen” fand ich extrem nervig.
Bin gespannt auf den Rest der Serie
- Cody McFadyen
Der Todeskünstler
(2.112)Aktuelle Rezension von: MelLila"Ein zerstörtes Leben"?!
Man brauch für die Bücher um Smoky Barrett harte Nerven, oder man muss viel schlucken, das geht auch gut. Der erste Band fängt ja schon hammermäßig an, dieser hier ist absolut vergleichbar. Spannung ohne Ende, ein tolles Team, mit Stärken und Schwächen, es sind ja alles keine Superhelden, sondern ganz normale Menschen.
Ich freue mich schon auf den nächsten Teil.
- C. J. Daugherty
Night School 1. Du sollst keinem trauen
(2.146)Aktuelle Rezension von: KirinnaWar einfach ok, nicht mehr und nicht weniger.
Night School ist besser als House of Night (mit dem es nicht wirklich viel zu tun hat, aber es wird anscheinend oft damit verwechselt?) aber das will nichts heißen.
Anders als House of Night weiß es nämlich nicht wirklich was es eigentlich sein will - ich dachte für einen großen Teil des Buchs es handelt sich ebenfalls um eine Vampirschule, weil alle Charaktere sich die ganze Zeit "mysteriös" verhalten und naja wegen der titelgebenden "Night School".
Man bekommt leider die meiste Zeit sehr wenig Infos bis auf "mysteriös!"
Was es eigentlich für eine Schule ist? Keine Ahnung.
Es gibt ein "Love triangle", das aber noch mehr bemüht ist als das in Twilight, man weiß schon von Anfang an wer das eigentliche Love Interest sein wird.
Ich fand es persönlich gut geschrieben, viel passiert ist aber nicht und am Ende des Buchs hatte ich wenig Interesse die Fortsetzungen zu lesen - leider bleiben die Charaktere eher flach genauso wie die Handlung selbst und das "Mystery" hat mich auch nicht überzeugt. - Nele Neuhaus
Schneewittchen muss sterben (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 4)
(1.835)Aktuelle Rezension von: KarenAydinWorum geht es?
Tobias Sartorius kehrt nach zehn Jahren zurück in sein Heimatdorf Altenhain im Taunus. Das vergangene Jahrzehnt hat er im Gefängnis verbracht, weil er mit 20 für den Doppelmord an zwei jungen Frauen (Sophie und Stefanie, genannt Schneewittchen) verurteilt wurde. Da er in der Mordnacht einen Filmriss hatte, weiß er selbst nicht, ob er beteiligt war. Im Dorf wird sofort Stimmung gegen ihn gemacht und als dann noch ein weiteres Mädchen verschwunden ist, beginnt eine Hexenjagd. Oder war das neue Opfer dabei, aufzudecken, was damals wirklich passiert ist?
Kritik
Ich bin -mit wenigen Ausnahmen- eigentlich kein Freund von polizeilichen Ermittlern. Doch nachdem ich neulich Monster gelesen habe, und restlos begeistert war, habe ich mir nun einen weiteren (den vierten) Band aus der Reihe um die Ermittler Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff vorgenommen.
Wie auch schon bei „Monster“ ist die Handlung komplex. Das halbe Dorf scheint in die Ereignisse verwickelt zu sein. Ich habe dennoch keine Schwierigkeiten der Handlung zu folgen und die einzelnen Charaktere auseinanderzuhalten. Die Motive für Aktionen sind vielseitig, die Hintergründe von Taten vielschichtig. Das ist etwas, was Neuhaus in beiden Bänden von anderen Krimis unterscheidet. Dort gibt es oft eine Tat, ein Motiv. Neuhaus macht es uns nicht ganz so einfach. So individuell die Personen, so unterschiedlich sind die Gründe, die sie zu Taten motivieren.
Herrlich auch die Darstellung des Dorfes, in dem sich hinter einer Fassade von langweiliger Spießigkeit (die man so wahrnehmen könnte, wenn man als Besucher hineinkommt) Abgründe auftun. Die Dorfbewohner sind stets zwischen Solidarität und Feindseligkeit. Gar nicht so einfach für die Ermittler dahinterzukommen. Dabei ist der Roman auch echt spannend. Während in vielen anderen die Ermittler einfach durch die Gegend eiern, überall klingeln und nervige Fragen stellen, ist hier auch viel Handlung, viel Action und viel Spannung und – die Aufklärung des Falls liegt nicht allein an den Ermittlern, sondern eben auch an diesem Changieren zwischen Solidarität und Feindseligkeit. Der Thriller ist extrem clever konstruiert.
Ich hatte früher schonmal einen Neuhaus gelesen, das was mich seinerzeit gestört hatte, war das Privatleben der Ermittler (damals hatte Bodenstein, keine Ahnung, welcher Band, massive Babysitterprobleme, die ich nicht zu meinen machen wollte). Ich kann verstehen, dass viele das gern lesen und da auch einen Handlungsstrang über die einzelnen Bände hinweg verfolgen wollen. Damit mich so etwas interessiert, muss es schon mehr geben als Beziehungsprobleme und Bodenstein wollte ich den ganzen Band hindurch eine kleben und ihm sagen, dass er sich mal ein bisschen zusammennehmen muss. Vielleicht bin ich dazu auch einfach selbst zu unemotional. Mir passiert es nie, dass ich nur noch Rauschen höre, vor lauter Kummer blind und taub durch die Gegend tappse und nicht mehr ansprechbar bin (mir würde das auch, ehrlich gestanden, medizinisch Angst machen).
Gut, aber das konnte ich auch prima überblättern.
Als Krimi ist „Schneewittchen muss sterben“ einfach nur sehr sehr gut. Man kann alle Motive sehr gut nachvollziehen. Bei Monster hat Neuhaus aber vergleichsweise nochmal zugelegt, weil sie eine moralische Grauzone aufgemacht hat und auch einige Elemente eingebaut hat, die ich aus anderen Thrillern nicht kannte.
Also insgesamt ein absolut lohnenswerter Mordsspaß!
- Ethan Cross
Ich bin die Nacht
(1.219)Aktuelle Rezension von: AlissilaIch habe das Buch verschlungen!
Die Story wird nie langweilig, es passiert immer was spannendes neues und verliert nichts von seinem Schwung.
Das Ende war ein Bisschen zu erwarten, trotzdem finde ich es sehr gelungen!
Mir gefällt außerdem das Design vom Buch sehr gut udn auch, dass die Kapitel ziemlich kurz sind. Verleitet immer zu "nur das eine Kapitel noch".
Also ich fand ein rasantes, spannendes Buch mit richtig vielen guten Momenten!
- Cody McFadyen
Das Böse in uns/Ausgelöscht
(2.003)Aktuelle Rezension von: Sternenstaubfee3,5 Sterne
Dieses Buch lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Einerseits fand ich es sehr spannend, andererseits aber auch oftmals etwas zu drüber. Ich mag Thriller und Psychothriller, aber hier waren mir manche Szenen oder Beschreibungen einfach zu brutal und zu abartig. Das wirkte irgendwie schon nicht mehr authentisch, zumal auch gefühlt alle Charaktere irgendwie belastet waren.
Es war von allem etwas zu viel, trotzdem hat mich die Geschichte aber gefesselt. Ein gutes, aber schwieriges Buch für mich...
27.09.2024
- Cody McFadyen
Ausgelöscht
(1.628)Aktuelle Rezension von: belli4charlotte'Ausgelöscht' von Cody McFadyen ist ein Buch aus der Reihe rund um Ermittlerin Smoky Barrett. Man kann aber gleich sagen, dass man dieses Buch auch eigenständig lesen kann ohne die vorherigen Bücher zu kennen. Es handelt sich um eine abgeschlossene Geschichte. Einzig, dass man vergangene Erlebnisse von Smoky nicht kennt, was aber dem Lesespaß keinen Abbruch bringt.
Cover:
Wie immer aus der Reihe einfach zeitlos. Ich persönlich mag eigentlich keine Personen bzw. Gesichter auf Covern, aber das ist immer Geschmackssache. Mich persönlich spricht es an.
Story;
Smoky ist zusammen mit anderen Kollegen auf einer Hochzeit einer anderen Kollegin und lieben Freundin, als plötzlich eine nackte Frau mit kahlgeschorenem Kopf aus einem Auto geworfen wird. Damit direkt in die Hände der Polizei.
Und schon geht es los mit der Ermittlung, denn die Frau ist eigentlich seit über 7 Jahren verschwunden und wurde bereits als Tod erklärt. Doch diese Frau ist quasi so gut wie tod, denn jemand hat sie gefoltert und eine Lobotomie an ihr durchgeführt. Eine leblose Hülle.
Doch es wird noch weitere Opfer geben.
Meine Meinung:
Ich bin einfach immer wieder aufs Neue von diesen einnehmenden Schreibstil gefesselt. Man findet so schnell ins Geschehen und bekommt regelrecht Herzrasen vor unglaublicher Spannung. Und dabei reißt dies nie ab. Man fliegt regelrecht durch die Seiten und spürt auch selbst immer wieder Ängste und wird Teil dieser Geschichte.
Ich für meinen Teils finde die beschriebenen Szenen richtig gut, obschon teils auch recht blutig und damit evtl. nicht für alle Leser geeignet.
Man nimmt die Story einfach so ab wie sie ist. Da wirkt nichts konstruiert oder ist nicht stimmig. Und man wird immer wieder auch auf die falsche Spur gelockt und gerade diese kleinen Twits machen es so interessant und packend.
Fazit:
Wer es dunkel, spannend, packend und emotional haben will, ist hier genau richtig. Definitiv zu empfehlen.
- Erin Watt
Paper Palace
(1.284)Aktuelle Rezension von: Maijas_LeseoaseIch musste direkt weitermachen und finde es ganz toll, dass die Geschichte direkt wieder ans Ende vom vorherigen anknüpft. Der Schreibstil bleibt auch hier sehr flüssig und kontinuierlich. Das Ende von Brooks Leben und plötzliche Auftauchen von Steve (Ella's leiblicher Vater) ist ganz schön viel auf einmal für Ella und dem Rest der Royals. Es geht in diesem Buch wieder abwechselnd aus der Sicht von Reed und Ella und ich habe gar nicht aufhören zu können, der Geschichte zu lauschen. Es bleibt spannend wie und ob die Liebesgeschichte von Reed und Ella weitergeht. Muss Reed ins Gefängnis oder wird seine Unschuld bewiesen? Es bleibt spannend bis zum Schluss, den ich so absolut nicht erwartet habe.
- Bernhard Schlink
Der Vorleser
(5.781)Aktuelle Rezension von: Miriam321123Alles in allem ist Der Vorleser von Bernhard Schlink das schlechteste Buch, welches ich in meinen 30 Jahren gelesen habe.
Angefangen von den schlecht gezeichneten, unrealistischen Charakteren deren Handlungen nicht nachvollziehbar sind zum inhaltlichen.
Große und wichtige Themen auf ein paar Seiten runter zu brechen und Themen, wie sexuellen Missbrauch und NS-Verbrechen, werden meiner Meinung nach relativiert und zum Teil auch einfach Falsch dargestellt.
Für mich las sich das Buch als billige Pornografie mit Nazifantasien ohne wirkliche Story. Öde, unreflektiert und eine Schande, dass dieses Buch eine solche Popularität erreicht hat.
Sprachlich kann man drüber streiten...Mir hat der Schreibstil nicht zugesagt.
- Cody McFadyen
Der Menschenmacher
(1.153)Aktuelle Rezension von: Tanja_WueEin solides Buch das gut zu hören war, aber trotz der Grausamkeit und die Abgründe der Menschheit, konnte es mich nicht fesseln oder einnehmen, wie ich es mir vorgestellt habe.
Die Geschichte über die drei Kinder, die es schaffen sich zu wehr zusetzen und doch weiter gestreut ist, wie der erste Eindruck vermuten lässt.
Flüssig geschrieben und mit einem roten Faden durch die Geschichte, erfahren wir mehr aus der Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart.
- Karin Slaughter
Zerstört
(617)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderAls sie nach Hause kommt findet sie ihre Tochter tot am Boden und der Täter ist noch da und sie bringt ihn um. Das Grauen scheint beendet, aber dann beginnen die Ermittlungen. Das tote Mädchen ist gar nicht ihre Tochter Emma, sondern eine Freundin. Die Mädchen hatten sich immer sehr ähnlich gesehen. Emma könnte also noch am Leben sein. Als die Polizei anfängt zu ermitteln decken sie viele dunkle Geheimnisse an Emmas Schule auf und langsam wird die Zeit knapp. Karen Slaughter versteht es aufs Neue, einen perfekten Thriller abzuliefern.
- Karin Slaughter
Gottlos
(1.072)Aktuelle Rezension von: SatoBei einem Waldspaziergang finden Chief Jeffrey Tolliver und seine Freundin Dr. Sara Linton durch Zufall die Leiche einer jungen Frau. Diese wurde lebendig in einer Kiste begraben. Das Opfer lebte in einer streng religiösen Familie auf einer abgelegenen Farm. Bei der Obduktion stellt sich heraus, dass sie schwanger war. Sollte religiöser Wahn hinter der Tat stecken? Doch die Spuren lassen die Vermutung zu, dass es weitere Fälle gegeben hat und dann verschwindet auch die Schwester des Opfers.
„Gottlos“ ist der 5. Band der Grant County Reihe, die Story ist in sich abgeschlossen und kann als „stand alone“ Buch gelesen werden – aber und das kann ich aus eigener Erfahrung sagen, es fehlt dem Leser natürlich einiges Hintergrundwissen zu den wichtigsten Protagonisten. Jeff und Sara waren wohl mal verheiratet, dann getrennt und finden gerade wieder zusammen und auch die Kollegin von Jeff, Lena, scheint bereits einiges durchzuhaben. Da man nur teilweise in die Vergangenheit eingeweiht wird, waren für mich einige Handlungen schwer nachvollziehbar. Aber das tut dem Buch keinen Abbruch, die Geschichte ist spannend, der Plot biete Überraschungen und der flüssige Schreibstil tut ein Übriges für einen guten Thriller. Hier und da hatte die Geschichte ein paar Längen, trotzdem kann ich das Buch bedenkenlos empfehlen und bin mir sicher, dass dies nicht das letzte Werk von Karin Slaughter war, dass es auf meinen Bücherstapel geschafft hat.
- Nicholas Sparks
Mein Weg zu dir
(729)Aktuelle Rezension von: SchiggyIch konnte es nicht aus der Hand legen. Herzzerreißende, spannende Geschichte, die von der ersten großen Liebe handelt, immer wieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart springt, interessante Charaktere und einen gelungenen Plottwist aufweist und den/die Leser:in richtig mitfühlen lässt. Für mich einer seiner besten Romane.
- Stephen King
Finderlohn
(390)Aktuelle Rezension von: zickzackJohn Rothstein hat die Trilogie rund um den Amerikaner Jimmy Gold in den 60er veröffentlich. 1978 bricht ein aufgebrachter Fan namens Morris Bellamy bei diesen ein. Er empfindet, dass er die Werte seiner Figur verraten hat. Er bringt den Autor um und stiehlt aus dessen Safe über 20.000 Dollar und vollgeschrieben Notizbücher. Es handelt sich u. a. um die unveröffentlichte Fortsetzungen von Jimmy Gold. Als Morris nach Hause zurückkehrt, vergräbt er aus Panik wegen seiner Tat das Geld und die Notizbücher. Morris landet kurze Zeit später lebenslänglich im Knast, allerdings wegen einem komplett anderen Verbrechen.
Über 30 Jahre später: Peter Saubers Familie hat es nicht leicht. Sein Vater, der sich in der Schlange der Arbeitslosen befand und von Mr. Mercedes angefahren und schwer verletzt wurde, befindet sich in einer Krise. Er kann momentan nicht arbeiten, weshalb der Familie Geld fehlt und das tut der Beziehung zu seiner Frau nicht gut. Pete entdeckt durch Zufall Morris vergrabenen Koffer und beschließt monatlich anonym Geld an seine Familie zu schicken. Vier Jahre lang reicht Rothsteins Geld. Die Notizbücher bewahrte er auf und las diese. In der Gegenwart, als Rothsteins Ersparnisse alle sind, benötigt seine Familie erneut Geld. Die Notizbücher sind ein Ausweg. Da wird Morris Bellamy aus dem Gefängnis entlassen… Bill Hodges und sein Team versuchen ein Unglück zu verhindern.
Die Beschreibung des Inhalts behandelt nur den ersten Teil des Buches, welches in drei Teile aufgebaut ist. Der erste Teil hat sich wie ein langer Prolog gelesen, denn dort werden die beiden wichtigsten Figuren des Buches ausführlich vorgestellt. Schon dieser Teil war unglaublich spannend, denn es hat schon da ein Gefühl ausgelöst, auf was die Geschichte gesteuert wird. Zudem fand ich die Verbindung zum ersten Teil überaus grandios. Ich hatte in dem Buch mehrere Aha-Momente. Aber am meisten ist mir die Kinnlade nach unten geklappt, als es in den Showdown ging.
Stephen King hat den Figuren mit seiner Art zu Schreiben wieder so viel Leben eingehaucht. Selbst Morris konnte man nicht komplett böse sein. Irgendwo hat er auch so gehandelt, dass man es bis zu einem gewissen Punkt verstehen konnte. Er hat dann eben nur deutlich die Grenzen überschritten. Zudem hatte er nicht das beste Leben und was er im Knast teils ertragen musste, war alles andere als ein Zuckerschlecken. Dennoch befreit ihn das nicht von seinen Taten.
Pete hingegen, der mit 13 Jahren den Koffer gefunden hat, war von Anfang an ein intelligenter, ruhiger Junge, der vor allen seine 4 Jahre jüngere Schwester über alles liebt und ich habe es ihm abgekauft, dass so eine junge Person so handelt. Normalerweise hätte ich gesagt, dass er viel zu jung ist, um solche Gedanken und Pläne zu entwickeln, aber Pete wurde als dieser Junge eingeführt, der das draufhat. Ich mochte einfach die Beziehung zwischen Pete und Tina. Das wurde so ähnlich aufgebaut, wie bei Jerome und Barbara. Solch eine positive Beziehung zwischen Geschwistern mag ich irgendwie immer sehr in Geschichten.
Bill Hodges, Holly Gibney und Jerome Robinson fühlten sich wie Nebenfiguren in der Geschichte an, da sie die gesamte Zeit den Geschehnissen hinterher gehinkt haben. Am Ende waren sie da, um die Situation zu lösen, aber irgendwie hätte man diese auch nicht gebraucht, obwohl diese Geschichte ja wegen den Figuren entstanden ist.
Allerdings muss ich anmerken, dass ich inzwischen langsam verstehen kann, was man an Holly Gibney finden kann. Im ersten Band konnte ich nicht wirklich etwas mit ihr anfangen, doch hier hat sie gezeigt, dass sie schnell Zusammenhänge findet und die Details sieht. Ohne sie wäre Bill ziemlich aufgeschmissen gewesen. Dennoch war sie hier bei Weiten nicht meine Lieblingsfigur in der Geschichte.
Die Ereignisse im Buch haben sich immer mehr zugespitzt und ich habe gespannt auf den Knackpunkt dieser gewartet. King hat immer wieder neue Details eingestreut, hat der Geschichte immer mehr Tiefe verleiht und mich gequält, mich auf die Folter gespannt. Das Buch war für mich ein Fest und vielleicht ist das eine Meinung, die nur wenige vertreten, aber ich fand den zweiten Teil dieser Reihe noch packender als den Ersten.
Den ersten Band fand ich auch gut, aber da gab es schon Passagen für mich, die sich gezogen haben. Hodges Beziehung zu Janey fand ich damals komisch, dass sich das so schnell entwickelt hatte. Dazu fand ich Holly nicht sonderlich toll und war nicht warm mit ihr. Hier war ich die gesamte Zeit gespannt, wie es weitergeht. Stephen King kann eben ausschweifend schreiben, ohne zu langweilen und in diesem Band hat er es für mich in Perfektion getrieben. Ich habe förmlich an den Seiten geklebt und jedes Wort eingezogen.
Vor allem ging es ja die gesamte Zeit um die Bücher von John Rothstein und jetzt würde ich diese fiktive Geschichte über Jimmy Gold auch gern lesen. „Scheiß auf den Scheiß“, wurde immer wieder passend aus diesem Werk zitiert.
Könnte King nicht dazu auch die Bücher schreiben? Ich möchte gerne wissen, warum Morris und dann auch noch Pete von den Geschichten von John Rothstein so fasziniert waren. Diese Liebe zu den Büchern war irgendwie ansteckend. Auch wenn es bei Morris etwas sehr Krankhaftes hatte und einen fast wieder abschreckte, hat es mich durch Pete dann wieder umso mehr interessiert.
Fazit: Ein großartiges Buch, was ich wirklich richtig gerne gelesen habe. Vielleicht hat mir auch die Thematik in dem Band besser gefallen, als im ersten Band, da es hier um Bücher ging, die eine gewisse Faszination ausgelöst haben. Irgendwie konnte ich die Figuren hier einfach sehr nachvollziehen. Von mir gibt es die vollen 5 Sterne.
- Charlotte Link
Im Tal des Fuchses
(650)Aktuelle Rezension von: KiksDiesmal entführt uns Charlotte Link in eine einsame Gegend. Während Vanessa auf einem Parkplatz auf ihren Mann warte, gwird sie entführt. Doch bevor es zu einer Lösegeldforderung kommt, wird der Entführer wegen einer anderen Sache festgenommen. Die Handlung steigert sich, wird man Vanessa rechtzeitig finden? Wieder eine grandiose Geschichte.
- Gillian Flynn
Dark Places - Gefährliche Erinnerung
(431)Aktuelle Rezension von: abuelita…das war rein gar nichts für mich. Hier muss wirklich jeder selber schauen, ob ihm dieses Buch gefällt.
Also mich hat daran überhaupt nichts gefesselt, ganz im Gegenteil – ich musste mich zwingen, das fertig zu lesen. Mit keiner einzigen der Figuren wurde ich warm und konnte was mit ihr „anfangen“. Die teilweise verworrene Geschichte – okay, gut das ging ja noch, aber manches wurde so plastisch deutlich eklig beschrieben, dass mir dabei übel wurde.
Wie gesagt – selber lesen und entscheiden !
- Samantha Young
London Road - Geheime Leidenschaft (Deutsche Ausgabe) (Edinburgh Love Stories 2)
(803)Aktuelle Rezension von: ZahirahJohanna Walker ist jung, attraktiv und kann sich vor Verehrern kaum retten. Aber jeder sieht nur ihre Schönheit, niemand kennt ihr Geheimnis. Sie will mit ihrem kleinen Bruder der Armut und der Gewalt in ihrer Familie entfliehen. Daher sucht Johanna einen soliden Mann, gutsituiert und zuverlässig. Stattdessen begegnet sie Cameron McCabe – gutaussehend, arrogant und irgendwie gefährlich. Gefährlich sexy. Er ist jedoch der Einzige, der wirklich in ihr Innerstes blicken will. Der Schreibstil ist wie schon in dem o. g. Buch flüssig und fesselnd. Auch die erotischen Szenen sind gut in die Handlung integriert, wobei man es beinah knistern hört. Aber auch ernstere Abschnitte werden behandelt, z. B. in denen Johanna über ihr Verhältnis zu ihrem Bruder erzählt. Dieser Roman ist der Autorin erneut super gelungen - ein echtes Romantik-Highlight.
- Thomas Harris
Das Schweigen der Lämmer
(891)Aktuelle Rezension von: Smimo_DoIn der Verhaltensforschung beim FBI ist der Teufel los. Derzeit werden Serientäter vernommen und untersucht, um für ungelöste Fälle auf eine Datenbank zur Erstellung von Psychogrammen zurück greifen zu können. Gleichzeitig treibt ein Frauenmörder, der seine Opfer häutet und in Flüssen entsorgt sein Unwesen, die Medien nennen ihn Buffalo Bill.
Der hochrangige FBI Agent Jack Crawford steht unter Druck und schickt aus Personalengpässen die junge und attraktive FBI Schülerin Clarice Starling in die Nervenheilanstalt um Dr. Hannibal Lecter zu interviewen. Im Austausch von Informationen will Dr. Lecter private Dinge über Clarice wissen. Schon bald ist Starling völlig eingenommen vom teuflischen Machtspiel Lecters und den aktuellen Ermittlungen.
Dieser Roman beginnt sehr zaghaft und stolpert so langsam vor sich hin. Nur das letzte Viertel baut rasant an Spannung auf. Der Aufbau ist ähnlich wie im vorherigen Band "der rote Drachen". Jack Crawford koordiniert und ein Kollege, diesmal eine junge Frau, recherchiert. Die Figur Hannibal Lecters bekommt diesmal mehr Aufmerksamkeit als im letzten Band, dennoch bleiben Hannibal und die Ermittler sehr farblos. Den Schreibstil empfand ich diesmal als sehr holprig, wahrscheinlich wegen den vielen Fremdwörtern. Die Interviews mit Hannibal Lecter haben mir am besten gefallen. Ansonsten empfand ich die Geschichte eher langweilig.
Wäre der Schluss nicht so spannend gewesen, hätte das Buch weniger Sterne bekommen. Das Ende lässt mich auf ein (hoffentlich) spannenden nächsten Teil hoffen.
- Gregory David Roberts
Shantaram
(218)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchWer schon mal in Indien war, besonders in Bombai ( heute Mumbai) wird automatisch in die Welt der Farben und Gerüche eintauchen. Für alle Indien-Fans nur zu empfehlen!!!
- Stephen King
The Green Mile
(923)Aktuelle Rezension von: katiandbooks1932 ist Paul Edgecombe Wärter im Todestrakt des Staatsgefängnisses in Cold Mountain. Eines Tages bekommt er einen Neuzugang: den wegen Vergewaltigung und Mordes zweier kleiner Mädchen zum Tode verurteilten John Coffey. Doch John ist nicht wie sein übliches Klientel. Er ist freundlich, sanft und hat Angst im Dunkeln. Und er hat ein Geheimnis, das Paul und die anderen Wärter bald an der Richtigkeit seines Urteils zweifeln lassen.
Den Film habe ich längst gesehen, das Buch jedoch noch nicht gelesen. Das ursprünglich im vierwöchigen Rythmus als Fortsetzungsroman erschienene Werk von King hatte ich damals verpasst zu kaufen (wahrscheinlich war ich zu geizig - ganz bestimmt war ich zu geizig), doch als es später als zusammengefasstes Taschenbuch veröffentlicht wurde, wollte ich es nicht haben. Nein, ich wollte es unbedingt in seiner ursprünglichen Form lesen, und das war vermutlich der Grund, warum ich hier anfangs überhaupt nicht in die Geschichte gefunden hatte. So ein kleines Büchlein von 95 Seiten wäre doch locker an einem Tag zu schaffen, dachte ich mir, und als das bereits mit dem ersten Teil so gar nicht geklappt hat, war ich direkt demotiviert.
Doch an der Geschichte selbst hat es nie gelegen, und irgendwann kam ich rein, hatte sogar nicht mehr den Drang, alles möglichst schnell lesen zu wollen. Ich wollte viel länger bei Paul und den anderen Wärtern im Todestrakt bleiben, so merkwürdig sich das anhört.
Zu Anfang eines jeden Buches wiederholt Stephen King ganz kurz gewisse Punkte: warum der Weg auf den elektrischen Stuhl Green Mile genannt wird, wie die Maus, die ab und an durch Zellentrakt flitzt, heißt und warum und wie sie vorher hieß und davor, und was den sadistischen Wärter Percy Wetmore so sadistisch macht - genau richtig für diejenigen, die den Fortsetzungsroman tatsächlich in einem Abstand von jeweils 4 Wochen gelesen haben, trotzdem funktioniert es auch, wenn man alles in einem Rutsch durchliest, ohne nervig zu werden.
In "The Green Mile" hält sich King schreibstiltechnisch mit seinen typischen Einschüben, Ausklammerungen und GROSSSCHREIBUNGEN zurück und setzt etwas verhaltener auf sein geliebtes Foreshadowing. Beides Dinge, die ich sehr gerne bei ihm mag, ohne die ich hier aber auch sehr gut leben kann. Der Text wirkt so ruhiger und verhaltener, was zu dem Wunsch beigetragen hat, einfach immer weiter und weiter lesen zu wollen.
Wie gesagt, kannte ich den Film bereits, und obwohl ich ihn nur einmal vor vielen Jahren gesehen hatte, konnte ich mich noch extrem gut an Einzelheiten erinnern, würde sogar behaupten, dass Dialoge eins zu eins aus dem Roman übernommen wurden, jetzt, wo ich ihn gelesen habe. Ich glaube, selbst wenn man die Story noch nicht kennt, ist sie recht vorhersehbar. Ich kann natürlich nicht sagen, wie ich sie wahrgenommen hätte, hätte ich Verlauf und Ausgang noch nicht gekannt. Trotzdem tut die Vorhersehbarkeit dem Wert der Geschichte keinen Abbruch, aus welchen Gründen man nun weiß, was hier Phase ist. Ich denke auch nicht, dass King hier mit großen Geheimnissen und überraschenden Plottwists spielen wollte.
Fazit: Ein neuer Liebling ist zu meiner King-Sammlung gestoßen: "The Green Mile" ist zart, unaufgeregt und im besten Sinne vorhersehbar. Die Story um den fairen Gefängniswärter Paul und den kindlichen Todeskandidaten John zählt für mich zu einer der besten Geschichten. Toll auch wieder die Anekdoten des Autors zur Entstehung. Von mir gibt es natürlich 5*****.
- Daniel Suarez
DAEMON
(304)Aktuelle Rezension von: WortsalatEs spielte wohl auch mit rein, dass mir das Buch im Hinblick auf das Genre bzw. Thema schon zu alt war,- hat für mich etwas den Reiz genommen.
Geschrieben war es durchschnittlich, weder schleppend noch spannend. Charakterentwicklung der Figuren lies außerdem zu Wünschen übrig, sodass auf dem Handlungsstrang das Hauptaugenmerk lag.
Mich konnte das Buch insgesamt nicht überzeugen.
- Veit Etzold
Final Cut
(602)Aktuelle Rezension von: JaniAm Ende ging es mir zu schnell und zu offensichtlich wer der Namenlose ist. Der schriebstyel war super und auch die Story war super toll. Der Weibliche Haupt Charakter ist sehr stark und passt super in diese Rolle. Auch alle anderen Charaktere waren seher stark. Im großen und ganzen war es ein super Buch
- Ferdinand von Schirach
Schuld
(568)Aktuelle Rezension von: hamburgerlesemausSCHULD
Ferdinand von Schirach
Die Blaskapelle, bestehend aus neun Männern, spielte beim Volksfest der Kleinstadt. Auf der Bühne saßen sie, ihre Gesichter gepudert mit Perücken auf dem Kopf, ein Glas zu viel in der Hand, während die Sonne heiß vom Himmel brannte. Die ausgelassene Stimmung spiegelte sich in der Menge wider.
Sie wurden von einem jungen Mädchen bedient. Sie trug ein weisses T-Shirt. Als diese versehentlich Bier über ihr Shirt kippte, sahen die Männer ihre Brüste und fielen über sie her. Der Rhythmus der Tanzfläche wurde zu ihrem Rhythmus.
Ein Mitglied der Blaskapelle alarmierte die Polizei anonym. Die Notärzte retteten das Mädchen, verwischten jedoch dabei versehentlich alle Spuren, die für die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft von Bedeutung gewesen wären. Bei einer späteren Gegenüberstellung konnte das Mädchen die Täter nicht identifizieren.
Acht Männer der Blaskapelle waren die Täter, einer ihr Retter. Alle schwiegen. Kann das Gericht alle Männer verurteilen oder muss es alle Männer freisprechen?
Die 15 Geschichten aus dem Leben des Strafverteidigers Ferdinand von Schirach habe ich mit unterschiedlichsten Emotionen durchlebt. Wut und Fassungslosigkeit dominierten dabei. Im Zentrum stehen Sexualverbrechen, Missbrauch und die schwierige Frage nach Schuld oder Unschuld.
Von Schirachs präziser und nüchterner Schreibstil hat mich erneut überzeugt.