Bücher mit dem Tag "knut hamsun"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "knut hamsun" gekennzeichnet haben.

7 Bücher

  1. Cover des Buches Hunger (ISBN: 9783150207222)
    Knut Hamsun

    Hunger

     (148)
    Aktuelle Rezension von: Maseli

    Klappentext der Anaconda Ausgabe von 2023:

    Es war in jener Zeit, als ich in Kristiania umherging und hungerte, in dieser seltsamen Stadt, die keiner verlässt, eher er von ihr gezeichnet worden ist ….

    Mit diesen Worten beginnt der große Roman des norwegischen Literaturnobelpreisträgers Knut Hamsun, mit dem ihm 1880 der Durchbruch gelang. Atemlos verfolgt der Leser, wie ein namenloser, erfolgloser Journalist und Schriftsteller durch Kristiania, das heutige Oslo, treibt und dabei mehr und mehr in Elend gerät. Obdachlos hungert, friert, fantasiert er durch die Straßen. Die Außenwelt, Scham und Stolz verstellen ihm den Weg in ein gesichertes Leben. 

    "Hunger" ist ein radikaler Roman und Meilenstein modernen Erzählens, der bis heute seine Leser zeichnet.

    Nun hatte der Hunger begonnen mich anzugreifen.

    Meine persönlichen Leseeindrücke

    Lieblingsbücher sind Bücher, die einen finden. Das sind nicht unbedingt die besten oder Lesehighlights, sondern jene, die für einen geschrieben sind. Ich habe nur wenige Lieblingsbücher: Radetzkymarsch – Deutschstunde – Leinsee und ab nun auch Hunger.

    Hamsun, sagt Roger Willemsen, kann etwas, was nur große Schriftsteller zustande bringen: Er hat die große Fähigkeit die Geschichte zu erzählen, die er nicht erzählt. So ist es in „Hunger: Er schreibt über den namenlosen Protagonisten und seine Schwierigkeiten, mit seinem Können Geld zu verdienen und in diese Erzählung schleicht sich eine zweite ein, mit dem Hunger in der Hauptrolle. Wie Hamsun die Veränderung des Protagonisten schonungslos offenlegt, sein Innerstes entblößt und die Anstrengungen, die der Protagonist unternimmt, um den damaligen gesellschaftlichen Regeln zu genügen, ist erschütternd. Der Protagonist verfällt in den Wahnwitz des Hungers, wird leer und schmerzfrei. Sein Wahnsinn wird ein Delirium der Schwäche und der Erschöpfung und die Sorge wahnsinnig zu werden, verstört ihn zutiefst. Zu der geistigen Auswirkung kommt die körperliche hinzu, die ihn entstellt, sodass die Leute auf der Straße bei seinem Anblick erschrecken.

    Ich hatte mich so viele Jahre oben gehalten, war in so harten Stunden aufrecht gestanden, und nun war ich mit einem Mal bis zur brutalen Bettelei herabgesunken.

    Der Protagonist ist sich seiner Situation durchaus bewusst. Diese Selbstreflexion der Demütigung und Entehrung, die der verarmte Journalist erfährt, wird von Hamsun nicht expressiv erzählt, sondern aus den Zwischenräumen herausgearbeitet. Das macht die Größe aus und das ist das Radikale an Hamsuns Erzählkunst, mit welcher er die Moderne einläutet.

    Du guter Gott, wie schlecht war es um mich bestellt. Ich war meines ganzen elenden Lebens so herzlich müde, dass ich es nicht mehr der Mühe wert fand, weiterhin darum zu kämpfen.

    Hamsun gilt in Norwegen noch heute als größter Erzähler. Im deutschen Sprachraum hingegen ist er vergessen worden. Es wäre schön, wenn ich mit diesem Beitrag den einen oder anderen Literaturliebhabenden hiermit wieder auf ihn aufmerksam machen könnte.

    Fazit

    In seinem großen Roman „Hunger“ beschreibt Hamsun was es bedeutet, nichts zum Essen zu haben und was dieser Zustand mit dem namenlosen Protagonisten macht. Das Buch ist eine radikale Darstellung eines selbstzerstörerischen Psychogramms dieses modernen Antihelden.

    Wie wunderbar schmeckte es, wieder ein ehrlicher Mensch zu sein!

  2. Cover des Buches Im Märchenland (ISBN: 9783784417547)
    Knut Hamsun

    Im Märchenland

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Liisa
    1899 machte sich der spätere Nobelpreisträger für Literatur, Knut Hamsun zusammen mit seiner ersten Frau Bergljot, per Eisenbahn und Pferdekutsche zu einer Reise durch Russland, den Kaukasus und die Türkei auf. Seine Beobachtungen und Eindrücke schrieb er nieder. 1903 erschienenen sie als Buch "Im Märchenland. Erlebtes und Geträumtes aus Kaukasien". "Unter dem Halbmond" dagegen war die Überschrift die Hamsun seinem Bericht über den Aufenthalt in Istanbul gab. Diese beiden Berichte sind im Buch "Reisebilder" zusammengefasst. Besonders der Kaukasus und da speziell Georgien haben Hamsun wohl in ganz besonderer Weise bezaubert und tiefen Eindruck auf ihn gemacht. Der Eindruck war wohl beidseitig gut, denn noch heute finden sich seine Spuren in Georgien und ist sein Name dort hoch angesehen. Sein Bericht selber ist recht interessant aber für meinen Geschmack nicht herausragend. Trotzdem war er zum Zeitpunkt der Veröffentlichung sicher aufsehenerregender als heutzutage, denn damals dürften noch nicht allzu viele die Reise durch den Kaukasus gemacht haben. Selbst heute noch sind ja Länder wie Aserbaidschan oder Georgien eher "exotische" Reiseziele. Dass Hamsun ein Kind seiner Zeit war, findet hier und da seinen Niederschlag auch im Reisebericht vor allem in der Art und Weise, wie er sich über die Einheimischen äußert. Häufig schwingt da doch ein arroganter Ton mit, eben des "kultivierten" Europäers, der es mit einfachen Menschen der Berge zu tun hat. Zugleich findet sich auch eine gewisse Romantik in seinen Beobachtungen und Beurteilungen derselben Personen. Auf uns heutige Leser wirken die Reiseberichte daher etwas "seltsam", doch es gelingt ihnen immer noch, etwas vom Zauber gerade des Kaukasus zu vermitteln. Wer sich für Reiseliteratur interessiert und/oder die bereisten Gegenden, sollte auf die Lektüre nicht verzichten.
  3. Cover des Buches Schweinerei (ISBN: 9783596137183)
    Marie DARRIEUSSECQ

    Schweinerei

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Eigentlich sind hier die Männer die Schweine: Die Ich-Erzählerin ist verzweifelt auf Arbeitssuche in Paris und wird von dem Generaldirektor einer Parfumkette zur Hälfte des Mindestlohns eingestellt, nachdem dieser sie beim Vorstellungsgespräch mißbraucht hat und sie das in ihrer Naivität hingenommen hat. Die Parfumfiliale, in der sie arbeitet, verfügt über einen Massagesalon im hinteren Bereich, wo Kunden beiderlei Geschlechts befriedigt werden, was auch zu den Pflichten der Parfumverkäuferinnen gehört. Nachdem die Protagonistin aufs Schlimmste mißbraucht wurde und gezüchtigt wurde, verwandelt sie sich als Reaktion auf die rücksichtslose und sexuell übersteuerte Gesellschaft zum Schwein, ohne daß sie zunächst beschreiben könnte, was ihr passiert. Das alles ist aber nur Vorbote einer Revolution in Frankreich, wodurch das Land in ein Terrorregime verwandelt wird, der Eiffelturm umfällt usw. Ein hochintelligentes Buch, dabei bitterböse. Für Houllebecq-Fans (aber auch für alle anderen) sehr zu empfehlen!
  4. Cover des Buches Gespenstergeschichten aus 300 Jahren (ISBN: 9783730604830)
    Dietrich Weber

    Gespenstergeschichten aus 300 Jahren

     (6)
    Aktuelle Rezension von: MademoiselleMeow

    Als jemand der sich gerne gruselt, bin ich immer auf der Suche nach Geschichten, die ich noch nicht kenne. Das hübsche Buch „Gespenstergeschichten aus 300 Jahren“ erschien mir da genau richtig. Gerade weil die jüngste Geschichte aus den 80er Jahren stammt, war ich mir ziemlich sicher ein paar Überraschungen zu erleben. Aber die Menschen vergangener Jahrzehnte und Jahrhunderte hatten zum Teil noch eine ganz andere Vorstellung von Grusel und so habe ich es schon oft erlebt, dass mich diese Geschichten oft nicht packen oder zum fürchten bringen können. Und richtig gegruselt habe ich mich tatsächlich nicht, jedoch überkam mich mehrmals ein wohliger Schauer, ein feiner Grusel und das finde ich eigentlich am besten.
    Die Gespenstergeschichten selbst sind gut gemischt. Es sind viele bekannte Autoren dabei und gerade die ältesten lassen sich aufgrund der geschwollenen Sprache manchmal recht schwer lesen. Da gibt es Wörter, die einen völlig unbekannt sind, weil sie heute nicht mehr benutzt werden und demzufolge versteht man dann auch das Gruselige an der Erzählung nicht. Zweimal habe ich mich richtig amüsiert, weil Geschichten vorkommen, die in abgewandelter Form bei „X-Factor – Das Unfassbare“ gezeigt wurden. Ob als wahr oder falsch, kann ich mich zwar nicht mehr erinnern, aber in dem Buch sind es einfach ausgedachte Geschichten. Wobei ich sagen muss, dass viele davon wie eine reale Erzählung anmuten. Man wird oft mitten in eine Geschichte hinein geworfen und so kommt es einem vor, als würde man in einer gemütlichen Runde sitzen, wo man einander seine gruseligen, wahren Begebenheiten erzählt. Eine weitere Überraschung war für mich „Das Gespenst von Canterville“. Der Titel war mir wohl bekannt, aber ich wusste weder, dass Oscar Wilde der Autor ist, noch dass es sich um eine so witzige Geschichte handelt.
    Die Gespenstergeschichten lesen sich teilweise etwas trocken (genau wie das all zu lange Nachwort), nicht jede konnte mich fesseln, aber insgesamt freue ich mich über ein paar Neuentdeckungen. Von mir gibt es dafür 4 Sterne.

  5. Cover des Buches Victoria (ISBN: 0143039377)
    Knut Hamsun

    Victoria

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Wassermann
    Eine zärtliche Liebesgeschichte! Tief und echt. Aber leider ohne Erfüllung.
  6. Cover des Buches Elche am Fjord (ISBN: 9783492248938)
    Holger Wolandt

    Elche am Fjord

     (7)
    Aktuelle Rezension von: Abraxandria
    Elche am Fjord, das ist eine Zusammenstellung norwegischer Kurzgeschichten. Der Untertitel täuscht. "Die schönsten norwegischen Wintergeschichten" sind keine idyllischen oder verträumten Geschichten, sondern vielmehr hintergründige Geschichten, die in einer kalten Jahreszeit spielen. Kalt ist es nicht nur draussen im Schnee, sondern auch in den Seelen der Menschen. Es geht oft um Selbstmord, Tod, Unfall, Untreue, Schicksal... Auf herzliche Weihnachtsgeschichten wird aber nicht ganz und gar verzichtet. So kann man mit der Großfamilie um den Weihnachtsbaumersatz tanzen, den Weihnachtsmann und seinen Vertreter kennenlernen, die erste große Liebe eines kleinen Jungen verfolgen und viel über norwegische Weihnachtsbräuche erfahren. Elche am Fjord, das etwas andere Weihnachtswinterbuch. Düster geht es hier zu, aber nicht nur. Eine typische skandinavische Lektüre eben.
  7. Cover des Buches Auf überwachsenen Pfaden (ISBN: 9783548290492)

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