Bücher mit dem Tag "körperkunst"
5 Bücher
- Bernhard Aichner
Totenhaus
(259)Aktuelle Rezension von: kleine_leseeckeKurzmeinung:
Als erstes möchte ich das Positive hervorheben und das ist - wie immer bei Aichner - der Schreibstil. Der ist einfach unverkennbar, macht Lust auf mehr, hebt die Spannung enorm und lässt einen durch die angenehm kurzen Kapitel fliegen.
Dann kommt Blum. Jetzt wird es schwierig. Auf der einen Seite ist sie ein extrem liebenswerter Charakter. Eine Frau wie Du und ich. Bei näherem Hinsehen jedoch agiert sie zunehmend so irrational und naiv, dass es an die Unglaubwürdigkeit stößt. Und das komische Zeug, was sie da macht, funktioniert auch immer alles schön. Es gibt in ihrem Handeln einfach keine Ecken und Kanten. Das ist wirklich schade. Denn wo man sich mal einen Twist erhofft, kommt leider einfach nichts. So verhält es sich mit dem gesamten Buch: ein roter Faden, eine Handlung, linear, fast schon langweilig. Gut, dass der Schreibstil so fesselt.
Außerdem positiv überrascht hat mich der Übergang von Band 1 zu Band 2. Ich war etwas skeptisch, der der erste Teil in sich auch gut abgeschlossen hätte sein können. Als Standalone. Aichner schafft aber eine gute und glaubwürdige Verbindung.
Zum Schluss möchte ich noch eine Triggerwarnung aussprechen. Und die ist WICHTIG! Es wird explizit schwerste Tierquälerei beschrieben. Ich bin hart im Nehmen, aber DAS hat selbst mir die Galle überlaufen lassen.
Der Schluss konnte mich dann leider gar nicht überzeugen. Es schien, als wäre beim Schreiben die Tinte ausgegangen. Kein Showdown, kein Twist, kein Nix. Wirklich schade.
- Alka Joshi
Die Hennakünstlerin
(105)Aktuelle Rezension von: IrveLakshmi sticht aus der breiten Masse heraus, denn sie verhält sich so ganz anders als die anderen Frauen. Lakshmi hat aus guten Gründen ihren Mann verlassen und ist auf sich selbst gestellt. Sie muss sich selbst versorgen und das tut sie sehr gut. Denn Lakshmi schlägt sich nicht nur irgendwie durch, sie handelt mit Ehrgeiz und Kalkül. So kann sie sich selbst, ihren kleinen Gehilfen sowie ihre Schwester versorgen, die plötzlich und unerwartet auftaucht. Zudem träumt die junge Frau von einem ganz speziellen eigenen Heim.
Lakshmi ist klug. Sie setzt ihre Künste bestmöglich und gewinnbringend ein, wird so nach und nach zur gefragtesten Hennakünstlerin in Jaipur, macht aber auch von ihren umfassenden Kräuterkenntnissen Gebrauch. Bei ihren Besuchen bei den Damen der gehobenen Gesellschaft hört sie so manches Geheimnis, das sie sorgsam hütet und meist früher oder später zu ihren eigenen Gunsten einsetzt. Die Dinge könnten besser nicht laufen….bis Lakshmi von ihrer sorgsam verschwiegenen Vergangenheit eingeholt wird, plötzlich alle ihre Träume auf den Prüfstand geraten und sie sich entscheiden muss…
Ich habe diesen Roman von der ersten bis zur letzten Seite genossen. Lakshmi habe ich bewundert. Wenngleich ich nicht immer mit ihrem Handeln konform ging, so lief sie doch zielstrebig auf ihren Weg und schlug letztendlich in einer wichtigen Phase die Richtung ein, die mir am sympathischsten war. Die Hennakünstlerin ist ebenso wie alle anderen Figuren sehr lebendig und authentisch geraten, auch hat die Autorin dieses spezielle Flair, das Land und Leute umgibt, lebhaft eingefangen. Vor meinem inneren Auge entfalteten sich so ein ums andere Mal Lakshmis Hennakünste oder ihre traumhaft schönen Mandalas, die zu besonderen Gelegenheiten erschaffen werden. Die verschiedenen Gesellschaftsstände, die in dem Roman teilweise in aller Härte aufeinanderprallen, werden nachvollziehbar umgesetzt und ich habe als Leser eine Idee davon bekommen, welch unterschiedliche Regeln für die verschiedenen Klassen gelten und wie schwierig es für Menschen der niederen Kasten ist, ihr Gesicht wahrend und ohne Nachteil aus mancher Situation heraus zu kommen – denn ist man einmal verpönt, ist man unten durch. Egal, wen wirklich die Schuld trifft….
„Die Hennakünstlerin“ war für mich beste Unterhaltung mit Mehrwert und ich freue mich auf den zweiten Teil der Reihe, in dessen Mittelpunkt dann Lakshmis eingangs erwähnter kleiner Helfer steht.
- Henk Schiffmacher
1000 Tattoos
(2)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerEin fantastisches Buch mit einer bemerkenswerten Sammlung an Bildern der Tattoo-Geschichte. Der Text, in mehreren Sprache im Buch enthalten, ist sehr hintergründig und übersichtlich gestaltet.