Bücher mit dem Tag "kollektivschuld"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "kollektivschuld" gekennzeichnet haben.

8 Bücher

  1. Cover des Buches Der Vorleser (ISBN: 9783257070668)
    Bernhard Schlink

    Der Vorleser

     (5.768)
    Aktuelle Rezension von: xoxorishixoxo

    Habe damals den Film in der Schule halb gesehen und war nicht begeistert. Der Altersunterschied war wirklich abartig. Doch das Buch hat mir nochmal einen anderen Eindruck geben können. Fand den Aspekt trotzdessen nicht gut, aber man konnte sich so gut in die Lage eines Pubertären Jungen vorstellen. Die Beziehung war sehr holprig und sehr toxisch, was jedoch Realität für viele ist ! Mich hat sie sehr oft aufgeregt, da sie emotional so unreif war, doch die Geschichte nimmt noch eine 360° Wendung. Der Prozess zeiht sich teilweise in die Länge, aber man war gefühlt dabei. Das Ende hat es nochmals gerettet. Sehr Emotional und sehr gut beendet. FAZIT: Der Erste Eindruck täuscht oft ! 

  2. Cover des Buches Jeder stirbt für sich allein (ISBN: 9783746767086)
    Hans Fallada

    Jeder stirbt für sich allein

     (315)
    Aktuelle Rezension von: Sonja_Schmitz1

    Durch Zufall bin ich auf Fallada und dieses Buch gestoßen.

    Es ist eine sehr gut erzählte, tragische Geschichte über den Krieg, Hitler, den Widerstand und die Menschen.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich werde mit Sicherheit weitere Fallada Bücher lesen. 

  3. Cover des Buches Desintegriert euch! (ISBN: 9783442719143)
    Max Czollek

    Desintegriert euch!

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Holden

    Ein tiefschürfendes Buch über die deutsche Schande, wirklich allen ans Herz gelegt. Sehr inhaltsschwer, so daß man nur langsam und mit Bedacht lesen kann. An die Walser-Rede konnte ich mich noch erinnern, sein Buch "Tod eines Kritikers" hätte vielleicht auch Erwähnung in diesem Appell finden können.

  4. Cover des Buches Das Schweigen des Jan Karski (ISBN: 9783499259043)
    Yannick Haenel

    Das Schweigen des Jan Karski

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Orisha
    "Seit den ersten Worten des Interviews war er wie blockiert: Er wollte nicht, nicht mal mit der Sprache, ins Innere des Ghettos zurück [...]" (Haenel, S. 24)

    Als Jan Karski für Claude Lanzmanns Film Shoah interviewt wird, verfällt er immer wieder in Schweigen. Zu schwer fällt es ihm Worte für jene Zeit zu finden, in der er versuchte, die Welt aufzurütteln. Wie fasst man etwas in Worte, was im Grunde unfassbar ist, sprachlos macht? Jan Karski hat es versucht. Karski war Kurier für den polnischen Widerstand, als 1942 zwei Männer an ihn herantreten und ihn bitten, den Alliierten und der Welt eine Botschaft zu vermitteln: Er soll der Welt von der Vernichtung der Juden berichten. Dafür geht Karski sogar ins Warschauer Ghetto, um sich mit eigenen Augen zu überzeugen und die Bilder werden ihn nicht mehr loslassen.

    "Wer sich vom Bösen abwendet und sich weigert zu hören, wird der Komplize des Bösen. [...] Die Taubheit ist nur eine List des Bösen. […]" (Haenel, S. 127)

    Er macht sich auf den Weg nach London, wo die polnische Exilregierung Zuflucht gefunden hat, und beginnt seinen Bericht und seine Botschaft den Mächtigen jener Zeit zu vermitteln. Sein Weg führt ihn durch viele Instanzen bis hin zu Präsident Roosevelt in die USA. Immer wieder hofft er, die Ausrottung der Juden, das Sterben beenden zu können, indem er seine Botschaft immer wieder vorträgt. Doch es passiert nichts. Als Karski klar wird, dass seine Wort ungehört bleiben, verfällt er über viele Jahre ins Schweigen, bis seine große Liebe Pola und Lanzmann ihn dazu bringen sein Schweigen zu brechen.

    Haenel hat ein Experiment gewagt und es ist gelungen. Mehr als gelungen. In drei Abschnitten mischt er reale Quellen mit einer fingierten Biographie Karskis. Grundlage für Teil eins und zwei des Buches bilden Lanzmanns Dokumentarfilm Shoah und Karskis Buch Story of a secret state. Teil drei des Buches bildet eine Biographie Karskis, die Haenel als Fiktion beschreibt. Dabei gelingt es Haenel die Sachlichkeit eines Dokumentarfilms bzw. eines Zeitzeugenberichtes sprachlich umzusetzen, während der fiktive dritte Teil sehr emotional geschrieben ist. Haenel verleiht Karski eine Stimme, die wohl keinen wirklich kalt lässt. Dabei scheut er sich nicht irgendeine Seite als großen Sieger hervorzuheben, sondern Haenel klagt die ganze Welt an, die die Ermordung der Juden geschehen lassen hat. 

    Ich möchte mit einem Zitat schließen:

    "Eines Nachts kam Pola zu mir auf das Sofa ins Wohnzimmer, sie nahm einen Zug aus meiner Zigarette und sagte diese Wunde sei niemals vernarbt, sie dürfe auf keinen Fall vernarben; das Schlimmste, was dieser Wunde geschehen könne, sei, dass sie eines Tages vernarbe, denn wenn diese Wunde vernarbte, würde sie ganz allmählich verschwinden und eines Tages würde man sich nicht mal mehr daran erinnern, dass sie existiert hatte."


    Fazit: Eines der wichtigsten Bücher über die Ermordung der Juden und die kollektive Schuld am Holocaust. Unbedingt Lesen! Und niemals vergessen!


  5. Cover des Buches Der gute Nazi (ISBN: 9783894872755)
  6. Cover des Buches Lügendetektor (ISBN: 9783847720072)
    Saul K. Padover

    Lügendetektor

     (8)
    Aktuelle Rezension von: dominona
    Solche Bücher liest man als Deutscher meist mit gemischten Gefühlen, zumindest ich frage mich dann fast 80 Jahre später: wie verzweifelt muss man eigentlich sein, um da mitzulaufen? In dem Buch werden so einige schockierende Vernehmungen durchgeführt und damit meine ich nicht die Art der Vernehmungen sondern die Reaktionen der Befragten! So offenkundig ausgedrückter Völker- und, ich schreibe ganz bewusst, Rassenhass lässt mich begreifen, wieso zum Teil selbst ich mich heute, mit Mitte zwanzig, für Taten rechtfertigen muss, mit denen ich nicht das geringste zu tun hatte.
    Interessantes Buch, natürlich aus Besatzungssicht sehr subjektiv geschrieben,deshalb muss man manches kritisch hinterfragen, aber vom Thema her, ganz bestimmt nicht verkehrt.
  7. Cover des Buches Deutscher Frühling (ISBN: 9783839224267)
    Sebastian Thiel

    Deutscher Frühling

     (17)
    Aktuelle Rezension von: TanteGhost

    Fiktiv, aber glaubhaft. Wie das Schicksal mit den Menschen spielt.


    Inhalt: Luisa verliert in den letzten Kriegstagen noch ihr zu Hause und ihre Eltern. Kurzerhand will sie zu Onkel und Tante nach Köln.

    In Köln wurden Onkel und Tante aber ermordet und ein abgehalfterter Polizist hat sich der Alkoholvorräte und der Wohnung bemächtigt. Das Schicksal führt dieses ungleiche Paar zusammen und ein Stück Weg gemeinsam.

    Die beiden fallen einem der Besatzer auf und werden von ihm und seiner Frau für Gefälligkeiten eingesetzt. Daraus entwickelt sich in der entstehenden Republik eine Abhängigkeit, die zu einem lebensgefährlichen Finale führt und einige ungeheuerliche Geheimnisse aufdeckt.


    Fazit: Ein weiteres Buch von Sebastian Thiel, welches ich schon auf meiner Wunschliste zu liegen habe. Ich habe keine Ahnung mehr, was mich zu diesen alten Titeln hingezogen hat, aber der Titel allein ist ja hier schon spannend. Was sollte es mit diesem deutschen Frühling auf sich haben?


    Die Handlung startet 1945, also in den letzten Kriegswirren. Schon heir hat der Titel Sinn gemacht. Mit dem Frühling ist dann wohl das allgemeine Aufblühen nicht nur eines Landes gemeint gewesen.

    Die letzten Kriegswochen in Deutschland. Die Handlung startet in Köln und setzt sich in Berlin fort. Die Bilder der letzten Kriegstage hätten realistischer nicht gezeichnet werden können. Und mittendrin dieses junge Mädchen, welches schicksalsergeben hinnimmt, ihre Eltern verloren zu haben und sich zu einem Onkel durchschlagen will. Nur weiß der Leser hier schon mehr als das Mädchen selber.

    Die Kölner und Berliner Handlung werden in Köln zusammengeführt. Ein junges Mädchen und ein ausgedienter Polizist, zusammengeführt vom Schicksal, bekommen von Vertretern der britischen Besatzung einen Auftrag. – Interessant ist hier, dass sie zwar scheinbar zusammenarbeiten, aber am Ende doch jeder seinen eigenen Zielen nachrennen. Allerdings entwickeln sich die kleinen und großen Gefälligkeiten zu einer Art Abhängigkeit, die für die beiden Protagonisten am Ende nicht sehr gut aus.

    Die neue Republik entwickelt sich, der Osten schirmt sich ab und kocht sein eigenes Süppchen. Aus den Ruinen des vom Krieg gebeutelten Landes entstehen neue Häuser. So, wie es hier beschrieben ist, kann es durchaus auch passiert sein. Der Leser kann ein Wiederauferstehen eines Landes sehr gut nachvollziehen.

    Die Story um Hardy und Luisa ist fiktiv, kann aber durchaus so, oder so ähnlich, passiert sein. Es sind schließlich tatsächliche geschichtliche Fakten eingearbeitet. Und das Beispiel dieses ungleichen Paares kann sicher stellvertretend für einige der Zeitgenossen genommen werden. Nach dem Krieg hat doch jeder auf seine Art versucht, mit dem Hintern an die Wand zu kommen.


    Bei dieser Lektüre hatte ich das pure und absolute Kopfkino. Diese Bilder von den Trümmern, von den hungernden Menschen, dem Elend überall und dann dieses langsame Entstehen einer neuen Ordnung und einer neuen Republik, das war schon sehr eindrücklich. Viel des Bildmaterials stammt aus einschlägigen Dokus oder aus meinen alten Geschichtsbüchern, aber im Zusammenhang mit dieser Story haben sie eine gewisse Lebendigkeit und Wahrheit für mich bekommen.

    Die Story selber war ja fiktiv. Aber sie war eben in tatsächliche geschichtliche Gegebenheiten eingebettet und hätte durchaus so passiert sein können. So oder so ähnlich ist es sicherlich einigen Überlebenden des Krieges ergangen. Zumindest in dem Sinne, das sich Zweckgemeinschaften gebildet haben, die dann gemeinsam an ihren Zielen gearbeitet haben. – Die ganze Zeit gab es jedenfalls eine schonungslose und ungeschönte Kriegs- und Nachkriegsrealität.

    Leseunterbrechungen waren herzlich unwillkommen, mussten aber durch das reale Leben leider sein. Am Ende waren sie aber kein Problem, da ich jederzeit wieder schnell in der Handlung drin war und der Film dann an der Stelle weiter lief, an dem ich ihn verlassen hatte.

    Der ganze Schreibstil ist glaubhaft und authentisch. Immer wieder hatte ich das Gefühl, ich habe die Handlung nicht nur gelesen, sondern war richtig dabei.

    Die Handlung ist jedenfalls rasant und knallhart. Schonungslos und ohne jeden Samthandschuh kämpfen die Protagonisten für das, was sie sich als Ziel gesetzt haben und bescheren dem Leser hier ein kurzweiliges und packendes Lesevergnügen.

    Leider ist mir das Ende etwas zu offen. Da hätten noch einige Fragen geklärt werden können. So bin ich leider mit einem doch recht großen Cliffhanger zurückgeblieben und weiß damit nun nicht, was aus Luisa geworden ist. Ob sie ihre Verletzung überlebt, hätte mich dann schon noch irgendwie interessiert.


    Dieser Roman steht auf einer soliden geschichtlichen Basis und wirkt deshalb absolut glaubhaft. Der Stoff ist eingängig und sehr zu empfehlen.

  8. Cover des Buches Das Schloss der Schriftsteller: Nürnberg ´46. Treffen am Abgrund (ISBN: B0BTJB15S1)

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