Bücher mit dem Tag "kolonialismus"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "kolonialismus" gekennzeichnet haben.

513 Bücher

  1. Cover des Buches Dune – Der Wüstenplanet (ISBN: 9783453323131)
    Frank Herbert

    Dune – Der Wüstenplanet

     (543)
    Aktuelle Rezension von: megalon22

    Ein entferntes Zukunftsspektakel über verfeindete Häuser, Kriege und Intrigen.

    Der 15-jährige Paul kommt zusammen mit seiner Familie, den Atreides, auf den Wüstenplaneten Arrakis, da nur dort ein spezielles Gewürz angebaut wird, welches den kostbarsten Rohstoff des gesamten Universums darstellt. Doch als die verfeindeten Harkonnen angreifen, stirbt Herzog Leto Atreides, der Vater von Paul. Fortan sehnt sich der Junge nach Rache und schießt sich mit seiner Mutter Jessica den eingeborenen Fremen an, bei denen er einstweilen untertauchen kann. 

    Einfühlsame Beschreibungen der Bräuche und Behausungen der Fremen, die den Beduinenvölkern der Wüste sehr ähneln, sowie eine interessante Handlung zeichnen diesen Klassiker aus, der viele Misstände aufzeigt. Zum Teil bleibt die Spannung durch einige Längen immer wieder auf der Strecke und insgesamt ist das Buch auch kein kurzer Lesespaß, was aber in Ordnung geht, wenn man sich darauf einstellt. 

    Auf alle Fälle ist Dune lesenswert mit interessanten und gut gezeichneten Charakteren (besonders Gurney Halleck war mir auf Anhieb sehr sympathisch). Da bin ich doch glatt schon auf die Verfilmungen gespannt. 


    3 bis 4 von fünf schönen Sandwürmern gibt es von mir für den Wüstenroman von Frank Herbert. 


  2. Cover des Buches Babel (ISBN: 9783847901846)
    Rebecca F. Kuang

    Babel

     (340)
    Aktuelle Rezension von: KarenAydin

    Für mich ein stinklangweiliger belehrender Schinken, ein Schul-Buch für Zehntklässler, die man versucht, mit dem Trick, es handele sich um Fantasy, dazu zu bringen, sich einen dicken Wälzer gegen Kolonialismus, Imperialismus, Rassismus, Klassismus und alle anderen -ismen der Welt reinzustellen.

     

    Worum geht es?

    Es geht um den jungen Robin Swift, ein Waisenkind im chinesischen Kanton, das soeben all seine Familienmitglieder durch eine Choleraepidemie verloren hat und von dem Sinologen Professor Richard Lovell „gerettet“ und nach London gebracht wird, damit er zum Übersetzer ausgebildet wird. Nach einigen Jahren (1836) kommt er dann auch nach Babel, ein College innerhalb der Oxford-Universität, in dem man sich den Übersetzungen widmet. Dort schließt er auch schnell Freundschaft mit dem Inder Ramy und zwei weiblichen Studenten. Was jedoch harmlos klingt, ist bei näherer Betrachtung genau das Gegenteil. Denn wozu dient Babel eigentlich?

     

    Kritik

    Klingt gut? Ja, das ist es erst auch. Die ersten hundert Seiten fand ich total packend. Robins Reise, schließlich wie er sich versucht, in den Alltag in Babel einzufinden, der finstere, gar nicht so selbstlose Lovell. In Babel werden wir dann auch mit dem Magiesystem konfrontiert. Dass ich das wie üblich nicht kapiere, mag an mir liegen, aber auch daran, dass das Buch zu 90% trotzdem funktionieren würde, wenn man die Magie rauslassen würde. Irgendwie kann man zwei Begriffe aus zwei Sprachen in Silberblöcke einritzen, diese Worte müssen sich irgendwie ähnlich sein, aber auch nicht gleich und dann bewirken sie irgendwas (polemics zum Beispiel und das griechische polemikos). Meistens, auch nicht immer, und es kann auch nicht jeder. Warum? Wird nicht erläutert. Ist eben so und ist eigentlich auch egal. Silver works hat jedenfalls keinen wirklichen Einfluss auf die Welt, es gehört irgendwie zum bösen Industrialismus, aber irgendwie geht’s auch eigentlich ohne.

    Der erste Teil, der für mich noch sehr gut funktionierte, war weitgehend der Linguistik gewidmet. Vieles wird in Fußnoten erläutert. Als Althistorikerin bin ich Fußnoten gewohnt, und ich fand sie auch eher interessant. Das, was sich mir nicht so erschlossen hat, waren die Gründe, warum das British Empire (das wirtschaftlich und kulturell imperialistisch war, historisch ist das kaum anzuzweifeln) so ähnlich wie bei einer kulturellen Aneignung auch eine linguistische Aneignung vollzieht. Wie kann man Länder sprachlich ausbeuten?  Was ich aber auf den ersten hundert bis hundertfünfzig Seiten noch interessant fand, wurde dann nur langatmig und für mich auch entsetzlich langweilig. Die ständige Betonung, dass alles und immer überall rassistisch, sexistisch und was auch immer istisch ist. Und war total „in your face“. An keiner Stelle konnte der Leser eigene Rückschlüsse ziehen, an keiner Stelle war er eingeladen, die Beweggründe der Charaktere, ihre Erlebnisse, ihre Gefühle selbst zu deuten. Der Erzähler (die Autorin?) schaltet sich stets ein und erläutert an jeder einzelnen Stelle noch einmal, was der Leser an der Stelle hätte lernen sollen. Am besten in seitenweisen vorlesungsartigen anachronistischen grün-sozialdemokratischen Dialogen. Die Charaktere sind klar gezeichnet (also ziemlich flach), Voldemort hat noch mehr Dreidimensionalität. Lovell ist einfach nur stumpf-böse und findet China doof (schlecht als Sinologe), Robin und Ramy sind gut. Sind ja auch keine Briten. Mehr kann ich spoilerfrei leider nicht sagen. Das kann JK Rowling deutlich besser. In jeglicher Hinsicht.

     

    Also, von mir gibt es keine Leseempfehlung. Das ist ein Buch für Geschichtslehrer, die trockene Lektüre gewohnt sind und für Mitglieder eines literarischen Quintetts auf 3sat.

     

     

     

     

     

     

     

  3. Cover des Buches Zeitenzauber (ISBN: 9783846601488)
    Eva Völler

    Zeitenzauber

     (1.622)
    Aktuelle Rezension von: DasGiffels

    Die Reihe "Zeitenzauber" ist nicht neu, doch ich habe sie erst jetzt für mich entdeckt und bin wirklich begeistert!


    Den Schreibstil fand ich zunächst gewöhnungsbedürftig, doch ich habe mich schnell einlesen können. Das Setting mit Venedig ist klasse gewählt und hat sehr viel Spaß gemacht! Die ganze Story und die Idee dahinter hat mich ein bisschen an "Rubinrot" erinnert, doch das ist ein echter Pluspunkt! Zeitreisegeschichten gibt es einfach viel zu wenig.


    Anna war mir als Protagonistin nicht auf Anhieb sympathisch, doch sie ist mir im Laufe des Buchs sehr ans Herz gewachsen und zusammen mit Sebastiano ist es einfach nur zuckersüß.

    Die restlichen Charaktere sind ebenfalls liebevoll herausgearbeitet und unterscheiden sich wunderbar in ihren Eigenschaften, Stärken und Schwächen.


    Ein bisschen zu kämpfen hatte ich mit der Kapitellänge. Hier hätte ich mich kürzere Abstände gewünscht, um eher mal eine Pause einlegen zu können. Auf der anderen Seite muss man auch sagen, dass das Buch sich gut in einem runterlesen lässt.

    Ich freue mich auf jeden Fall sehr darauf, den 2. Band bald beginnen zu können!

  4. Cover des Buches Die Sonnenschwester (ISBN: 9783442491728)
    Lucinda Riley

    Die Sonnenschwester

     (373)
    Aktuelle Rezension von: Sabrina-Huesken

    Der 6. Band der Reihe behandelt die Geschichte des Supermodels Elektra. Ich hatte vorab ein paar Bedenken, weil ich Elektra aus den anderen Bänden eher unsymphatisch empfunden habe. Ich habe das Hörbuch gehört und musste mich - wie fast immer - an die Stimme gewöhnen, doch bereits nach kurzer Zeit hat mich ihre Story total gepackt und bisher empfinde ich sie als die stärkste Story aller Schwestern. Der historische Part ist nicht so weit her(geholt) wie die anderen und Elektra kämpft mit sehr realen Dämonen, obwohl ich als Lesende in eine mir fremde Welt abtauche. Die Probleme, die sie hat und gegen die sie kämpft, wirken menschlich. Mit der "Sonnenschwester" blicken wir hinter Elektras wohlgehütete Fassade und bekommen zeitgleich auch wieder kleine Einblicke in die Leben der anderen Schwester, zum Beispiel in das von Maya, die wieder eine etwas größere Gastrolle einnimmt. Ebenfalls gefallen mir die Nebenfiguren, allen voran Mariam. Ich hoffe, sie taucht in den Folgebänden erneut auf.

  5. Cover des Buches Die Schlafwandler (ISBN: 9783570552681)
    Christopher Clark

    Die Schlafwandler

     (59)
    Aktuelle Rezension von: Michael_Gray

    Christopher Clark beleuchtet wie es zum großen Krieg, später der 1. Weltkrieg genannt kam.  Er recherchierte bei allen Konfliktparteien also Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Österreich - Ungarn dem Russischen und Osmanischen Reich.  Auch die Rolle Serbiens wird kritisch hinterfragt. Es wurden Ereignisse auf dem Balkan erörtert die bis zu 100 Jahre vor der Juli-Krise 1914 stattfanden. Die aber sehr wichtig sind um die Situation auf dem Balkan zu verstehen. Es werden die ganzen Bündnisse der einzelnen Konfliktparteien erklärt. Zum Schluss geht es um das Attentat von Sarajevo, die Juli-Krise bis schließlich zum Ausbruch des Krieges. ---- Ein grandioses und super recherchiertes Sachbuch zum 1.Weltkrieg. Ich bin total begeistert davon, ich würde gerne 6 Sterne vergeben!

  6. Cover des Buches Wassermusik (ISBN: 9783423146814)
    T. C. Boyle

    Wassermusik

     (383)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Boyle erzählt die weitgehend wahre Geschichte des schottischen Forschers Mungo Park, der im 18. Jahrhundert als erster Weißer den Verlauf des Niger erkundete. Zur Seite stellt er ihm die frei erfundene Figur des Ned Rise, einen englischen Grabräuber und Galgenstrick, der mit dem Entdecker im tiefsten Afrika die wildesten Abenteuer besteht. Außerdem dabei: ein phantastisches Panoptikum von Hexen und Schlägern, Kannibalen, Huren, Glücksrittern.

    Schräg schräger am schrägsten

  7. Cover des Buches A Rising Man (ISBN: 9781784701345)
    Abir Mukherjee

    A Rising Man

     (18)
    Aktuelle Rezension von: c_awards_ya_sin

    'A rising man' lässt den Leser eintauchen in das Calcutta des frühen 20. Jahrhunderts. Die Kolonialmacht der Briten beginnt langsam zu wanken, denn die Inder streben nach mehr Gerechtigkeit und Freiheit im eigenen Land. Diese werden ihnen jedoch durch neue Gesetze der Briten eher genommen als gegeben.

    In dieser politisch geladenen Lage geschieht ein grausamer Mord an einem hohen Offiziellen, ein Funke der zünden könnte. Captain Sam Wyndham, grade frisch aus London angekommen und Sergeant 'Surrender-not' Banerjee, wollen den wahren Täter finden. Etwas das nicht von allen gewollt ist. Schon gar nicht von den Briten selbst.

    Dieser Krimi besticht durch seine gelungene historische Einbettung und den für mich unheimlich guten Humor Mukherjees an den richtigen Stellen. Die Wärme der Stadt, die geladene Stimmung der Gesellschaft und die Schwierigkeiten Gerechtigkeit zu finden, kommen hier nur so aus den Seiten geströmt und man tauch ganz darin ein.

    Ideal für Krimifans, die etwas mehr von einem Buch erwarten!

  8. Cover des Buches Der Schamane (ISBN: 9783453418202)
    Noah Gordon

    Der Schamane

     (573)
    Aktuelle Rezension von: chrissie

    Der Roman war interessant und erzählte einiges über die Geschichte Amerikas, das Leben der Menschen auf dem Land und die Entwicklung sowohl der Charaktere wie auch des Landes selbst. Einen Punkt habe ich abgezogen (ich hätte nur einen halben genommen, wäre es möglich gewesen), weil ich die Schilderung von Makwa-Ikwas Leben und allem, was man ihrer "Ausbildung" zur Schamanin zusammenhing, sehr langatmig fand. Ansonsten kann ich den Roman nur empfehlen.

  9. Cover des Buches Cloud Atlas (ISBN: 5051890142146)
    David Mitchell

    Cloud Atlas

     (59)
    Aktuelle Rezension von: Valkyrie Kane
    I have absolutely no idea how to review this book. Even a week and a half later I don’t really know what to tell you.

    I could tell you that I think three sixth of this book were even more boring than watching grass grow, but that wouldn’t explain WHY I think that, would it? And since I always try to explain my reasons for liking or – in this case – not liking a book (not really), that just wouldn’t do. So…

    Bear with me here. I’ll try to do my best, okay?

    First of all: WTF did I just read?

    That was my initial reaction after having finished Cloud Atlas.

    And it wasn’t the kind of whoa-I-can’t-believe-it-what-an-eye-opener-WTF, either.

    After all the hype, and after all I’ve heard about this book, I can honestly say: I’m not impressed.

    No, really.

    “Everything is connected.” Everything is connected, my a… behind.

    “Souls cross ages like clouds cross skies.” That’s actually what it says on the tin, respectively the back of the book. So, of course, I went into it, expecting events that start in one period of time and cause other events to happen in another one. I expected soul-travelling, people meeting and meeting again in a different time, recognizing each other’s souls by looking in each other’s eyes, a turn of a phrase, a particular mannerism or whatever else, unlocking memories and allowing the characters to work together or antagonize each other to prevent certain events, that had been set in motion ages ago, from happening. Or make them happen.

    Something like that, in any case.

    If you’re like me, you’re in for a whole world of disappointment.

    The only “connection” that’s happening here is that each storyline is somehow mentioned in the following story, but only in passing and without any impact on the occurring events.

    Oh, yes! And there’s the repeated mentioning of a birthmark in the shape of a comet – which bears absolutely no consequence at all. At least not any I could see. At first I thought it was the sign of the “hero” in each of the stories, but that wasn’t it. But maybe I’m just too stupid to recognize a pattern.

    Anyway.

    There was the first storyline named “The Pacific Journal of Adam Ewing”, which was nice to read. Not that there was really anything happening, but it had a pleasant Treasure-Island-y feeling to it (only without the pirates). Still, it was a bit on the dull side. And, of course, it ends not only in the middle of the story but also in the middle of a sentence, because apparently the author thought this a good way to write a book.

    The next storyline is called “Letters from Zedelghem”. This storyline is so incredibly boring, I nearly gave up. Plus, while story 1 had some really likable (though even more unlikable) characters, story 2 only consisted of mean, selfish, stupid and despicable characters, I really didn’t want to know more about. Also: nothing happens. And it ends – again – in the middle of the story.

    To cut a long story short: ALL of the first five storylines are only half-told and end in the middle of various events. This book is constructed like this:

    The Pacific Journal of Adam Ewing (Part 1)
    Letters from Zedelghem (Part 1)
    Half-Lives: The First Luisa Rey Mystery (Part 1)
    The Ghastly Ordeal of Timothy Cavendish (Part 1)
    An Orison of Sonmi~451 (Part 1)
    Sloosha's Crossin' an' Ev'rythin' After (Complete)
    An Orison of Sonmi~451 (Part 2)
    The Ghastly Ordeal of Timothy Cavendish (Part 2)
    Half-Lives: The First Luisa Rey Mystery (Part 2)
    Letters from Zedelghem (Part 2)
    The Pacific Journal of Adam Ewing (Part 2)

    Let’s get on with it, shall we?

    Story no. 3, “Half-Lives: The First Luisa Rey Mystery”, gave me hope again, and simultaneously made me wonder how and author can write so thrilling and so boring at the same time. “Half-Lives” is a really exciting read. A kind of fast-paced murder-conspiracy-economy-thriller with great characters and lots of things happening. Yes! Finally! Things are happening! I absolutely enjoyed reading about Luisa Rey and her fight with a nuclear power plant corporation.

    Only to be BORED OUT OF MY SKULL by story no. 4, “The Ghastly Ordeal of Timothy Cavendish”. I have to admit that here, too, things were happening, and it has a nice twist at the end, that I hadn’t seen coming, but that couldn’t distract me from the – again – very unlikable characters.

    I can only repeat myself, but I find it very, very hard to read a story written in first-person-narrator, when I completely dislike said narrator. Plus, I lose interest. So, yeah…

    “An Orison of Sonmi~451” was a very good story again. Even though I’m not that much into Science Fiction, it was absolutely captivating to read about this foreign culture and way of living that originated in… Korea, I think. And maybe not even that far in our future.

    But, of course, it couldn’t last.

    “Sloosha's Crossin' an' Ev'rythin' After”. The sixth storyline. The first story that is actually completely told without ending in the middle of things.

    For some reason I assumed, this would be a kind of “turning point”, or some such. The chapter where all of the storylines come together, or at least a LITTLE, so we might get a hint of what this is all about.

    No such luck.

    It’s about a man from the future, who lives on an island, I think, maybe former Hawaii? I think it is mentioned somewhere.

    Why I’m not sure?

    Because I didn’t understand that much.

    I mean, yeah, write a whole story in an abominable variation of the English language, which is an effing drag to read, why don’t you? Thank you so much! I am aware that languages are changing over time, but usually WE change WITH them! We’re not thrown about 500 years into the future and supposed to understand an idiom where today’s grammar is – apparently – completely out of fashion, punctuation likewise, and letters at the end of a word, or even in between, are actually more of a suggestion than an obligation.

    I can understand that one would want to illustrate the change to mankind, but really, there HAD to be other ways. Better ways. “An Orison of Sonmi~451” was also pretty evolved, but they talked just like we do today.

    Utterly frustrating, that.

    I only read on, because I waited for the eye-opener, the wow factor, the point where I would go, “Oh! That’s how everything worked out! Oh, that’s clever!”, but it never happened. The events DON’T cause each other, the people don’t recognize each other as “familiar souls” or something, and while I really admire the construction of this book, I can’t help but ask: why?

    Why choose such an elaborate way of storytelling, only not to actually TELL anything? This book could have been written with the six short stories in sequence, and it would’ve worked just as well.

    Basically it’s a book about the suppression and/or annihilation of whole civilisations by the rich and powerful (and white), who will always try and rise themselves above the poorer and uneducated, and try to form a “master race”. And if you dare to revolt, sometimes it’s crowned with success, sometimes it costs you your life. One man/woman CAN achieve changes, but sometimes they can’t. Everything changes, yet everything stays the same.

    As long as money and power mean more than honesty, hard work and kindness, everything will always stay the same.

    And you needed SIX different stories to tell me that?

    Well, hard cheese! I knew that already!

    “Half-Lives: The First Luisa Rey Mystery” and “An Orison of Sonmi~451” were a joy to read, but otherwise? No. Sorry. This book couldn’t really impress me. Like I said at the beginning.
    2,5 stars out of 5 – rounded up to 3 as per usual.

    And maybe I’m mistaken, but…

    On page 166 of my version of Cloud Atlas (ISBN: 978-0-340-82278-4) it says:

    “The room was lit electric marigold, and in waltzed – backwards, luckily for me – a little witch with red corkscrew curls. ‘Mummy!’ I half heard, half lipread through the glass.”

    When that little girl is waltzing in backwards (luckily for him), how can he half lipread? If he can’t see her face, he can’t lipread (neither full nor half). And if she couldn’t see him, coming in FORWARDS, the whole “luckily-for-him” thing makes no sense at all. Do I have an error in my reasoning? (Serious question, btw. Maybe I got it wrong.)
  10. Cover des Buches Der Weltensammler (ISBN: 9783446233560)
    Ilija Trojanow

    Der Weltensammler

     (168)
    Aktuelle Rezension von: Buckshaw

    Der Weltensammler erzählt von drei wesentlichen Abschnitten im Leben des britischen Entdeckers und Abenteurers Sir Richard Francis Burton im 19. Jahrhundert. Erzählt wird allerdings jeweils im Nachhinein von einer oder mehreren außenstehenden Perspektiven, mit kleinen Einsprengseln aus Burtons Sicht in "Echtzeit", die zeitlichen Wechsel sind aber immer klar ersichtlich. Burtons Aufenthalt in Britisch-Indien wird geschildert von einem ehemaligen Diener, der - jetzt auf Arbeitssuche - einem Schreiber von seiner Anstellung berichtet, damit dieser ihm einen Empfehlungsbrief verfasst. Von Burtons Hadsch zur Kaaba, unter Tarnung, erfährt man durch die späteren Verhöre mehrerer Mitreisender. Und von seiner Suche nach den Quellen des Nils berichtet ein damaliger Führer und Übersetzer. 

    Richard Burton war ein regelrechter Weltbürger, unterwegs auf diversen Kontinenten lernte er im Laufe seines Lebens 29 Sprachen. Mit großer Neugier für fremde Menschen und Kulturen nahm er verschiedenste Rollen, Gestalten, Glauben und Lebensweisen scheinbar mühelos an. Doch Trojanow zeichnet ihn auch als einen Exzentriker, hochtalentiert, aber ziellos und getrieben, als einen kaum fassbaren Menschen. Und dieses schwer greifbare spiegelt sich stilistisch im Roman wieder. Den Erzählungen ist nicht immer ganz einfach zu folgen, der Leser wird mit vielen Namen und Fremdwörtern konfrontiert, oft erstmal mitten ins Geschehen geworfen und die Zusammenhänge klären sich dann erst etwas später auf. Das macht die Lektüre streckenweise etwas zäh und es ist definitiv kein Buch für zwischendurch, in dem man über längere Zeit immer mal wieder ein paar Seiten liest. Die Geschichte ist aber auch gut recherchiert, sinnlich überbordend und sprachlich angepasst an die jeweiligen fremden Erzähltraditionen und deshalb unterm Strich eine bereichernde Lektüre.    

  11. Cover des Buches Wenn Männer mir die Welt erklären (ISBN: 9783455001969)
    Rebecca Solnit

    Wenn Männer mir die Welt erklären

     (100)
    Aktuelle Rezension von: Linker_Mops

    Ich hatte richtig viel Lust auf dieses Sachbuch, weil der Kontext, welcher der Titel verspricht, mir schon oft begegnet ist. Leider ist das leidige Thema "Mansplaining" nur ganz am Anfang des Buches kurz Thema. Dann geht es mit anderen feministischen Themen weiter, wie Gewalt in der Ehe bzw. generell gegen Frauen, Femizide und endet dann im letzten Drittel in einem sehr philosophischen Diskurs. 

    Ich möchte nicht missverstanden werden. Das sind alles wichtige Themen, die auf alle Fälle noch viel Aufklärung und Gegenkampf erfordern. Aber es ist eben nicht das gewesen, womit ich mich vom Titel her gerne auseinandergesetzt hätte. Vor allem das Essay zum Schluss zu Woolf fand ich sehr anstrengend zu lesen.

    Mein Fazit: Wichtige Themen, aber ich hatte was anderes erwartet und war daher eher enttäuscht.

  12. Cover des Buches Der Chinese, 1 Blu-ray (ISBN: 4031778160937)
    Henning Mankell

    Der Chinese, 1 Blu-ray

     (336)
    Aktuelle Rezension von: stasiali

    Wo soll ich nun anfangen? 

    Am Anfang war ja alles noch spannend. Das Dorf, in dem jeder außer drei Personen umgebracht wurde, hat einem schon zum Weiterlesen angeregt. Aber es gab so viele Momente, die für das Ende so unnötig waren. Beispielsweise der Rückblick ins Jahr 1863 hat kaum etwas in die Geschichte beigetragen. An sich war es interessant zu lesen, wie die Chinesen damals leben mussten. Aber man wollte einfach nur schnell durch mit dem zweiten Teil, um einfach die Hauptgeschichte weiterzulesen. Wenn man sich nicht mit der Politik von China beschäftigt, konnte man auch die Kapiteln mit Yan Bas Vortrag und Hongs und Ya Rus Aufenthalt in Zimbabwe sparen. 

    Im Endeffekt waren nur Ya Ru, den mal eh erst spät kennenlernt und Hong, die man ebenfalls spät kennenlernt, wichtig für die eigentliche Story. Stattdessen wird unnötig viel um den heißen Brei geredet, ein bisschen Geschichte hier, ein bisschen China da, um die Story noch ein wenig langzuziehen. 

    Außerdem, die Dialoge sind ja mal mega merkwürdig. So spricht doch keiner. Liegt es an der Übersetzung oder schreibt Herr Mankell tatsächlich so? Beispiel: "Bist du dabei, deine Kräfte mit mir zu messen? Tust du das?" Diese zwei Sätze sind sehr holprig formuliert.

    Das Buch war zwar spannend, aber ein Krimi meines Erachtens ist das nicht. 

  13. Cover des Buches Der Gott der kleinen Dinge (ISBN: 9783596521685)
    Arundhati Roy

    Der Gott der kleinen Dinge

     (299)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Die Zusammenfassung vermittelt, dass es um eine verbotene Liebesgeschichte geht. Das kommt schon auch vor, ist aber so gering, dass es eigentlich nicht auf den Buchrücken gehört.Arundhati Roy führt bereits im ersten Kapitel unerträglich viele Personen ein und springt dann fröhlich von Zeiten, Orten und Personen hin und her. Das ist nicht toll sondern nervig. Die zahlreichen Metaphern wirken oft aufgesetzt und zu gewollt. Die Geschichte der Zwillinge hat gute Ansätze, aber leider verläuft sich die Geschichte dann immer wieder. Das furchtbar tragische Ereginis schwebt über allem und wird immer wieder angedeutet. Als es dann soweit ist, verpufft das ganze sehr schnell. Weil das Buch seit Jahren gekauft wird, zahlreiche Fans und Preise bekommen hat, waren meine Erwartungen sehr groß. Leider ist dieses Buch nichts für mich. Literatur ist auch immer Geschmackssache, Gott sei Dank.

  14. Cover des Buches Babel (ISBN: 9780063021426)
    Rebecca F. Kuang

    Babel

     (42)
    Aktuelle Rezension von: KArinBRAun

    Ein fiktives England zu viktorianischen Zeiten. Die Macht des Imperiums beruht auf Silber und auf Sprache. So kommt Robin Swift, ein Junge aus Kanton, nach England. Er wuchs in Kanton auf, seinen chinesischen Namen erfahren wir nicht, nur dass er neben einer Mutter eine englische Governante hatte. Die Mutter stirbt während einer Cholera Epidemie und der junge Robin, der zu diesem Zeitpunkt noch nicht so heißt, wird von einem Engländer mit Namen Prof. Richard Lovell, nach England gebracht. Dieser erzieht ihn, lässt ihn die klassischen Sprachen und neben Kanotnesisch auch noch Mandarin lernen und schließlich wird Robin in Babel, dem eigentlichen Zentrum der Macht, eingeschrieben, um Silberwerk zu lernen. Denn das Englands Schiffe schneller sind, als die anderer Nationen, dass die Kutschen sicherer fahren, die Bewohner gesünder sind und Gebäude, entgegen alle Regeln der Statik, in den Himmel wachsen, all das beruht auf der Macht des Silberwerkens. Aus der Kombination von Silber und Wortpaaren aus verschiedenen Sprachen.

    In Oxford lernt Robin Rami, Victoire und Letty kennen, die ebenfalls für das Studium in Babel zugelassen sind. Es entsteht eine Freundschaft zwischen den Vieren, die nicht nur auf Zuneigung beruht, sondern auch auf ihrer Andersartigkeit. Letty und Victoire sind schon als Frauen Fremdkörper in Oxford, Victoire noch mehr, da sie schwarz ist. Robin und Rami haben ebenfalls mit Rassismus zu kämpfen. 

    Robin ist stolz in Babel zu sein, er ist klug und wissbegierig und er fühlt sich endlich sicher, bis er auf die Untergrundgruppe Hermes trifft, die dafür kämpft, dass das Silberwerk nicht nur England zur Verfügunge steht, sondern auch den Ländern, die es liefern.

    Babel ist eines der Bücher, das man nicht weglegen kann und das man nach Beenden am liebsten sofort noch einmal von Vorne beginnen würde. R. F. Kuang hat eine unglaubliche erzählerische Qualität. Sie schafft es den Leser, die Leserin, in eine andere Welt mitzunehmen und sie teilhaben zu lassen. Etymologische Erklärungen lesen sich nicht als Lehrvortrag, sondern sind mit der Handlung verwoben. Ihre Charaktere sind lebendig in ihrem Hin- und Hergerissensein zwischen Hoffnung, Zweifel und dem Wunsch das Richtige zu tun.

  15. Cover des Buches Reise ans Ende der Nacht (ISBN: 9783644023918)
    Louis-Ferdinand Céline

    Reise ans Ende der Nacht

     (68)
    Aktuelle Rezension von: franzzi
    Es ist beklemmend...
    es ist zutiefst deprimierend...
    es ist grauenhaft drastisch...
    es ist ekelerregend detailreich...
    es ist faszinierend wortgewaltig....
    es ist...
    ...ein beeindruckendes Buch, das Louis-Ferdinand Céline da mit seiner "Reise ans Ende der Nacht" vorgelegt hat. 

    Mit einer überbordend fabulierenden Sprache und einem lakonischen wie unkonventionellen Tonfall erzählt Céline darin das Leben seines Protagonisten Ferdinand in der Zeit des Ersten Weltkriegs und der Zwischenkriegszeit. Die Geschichte beginnt mit dem jungen, patriotisch-begeisterten Franzosen, der sich überhastet und unüberlegt als Freiwilliger für den Krieg meldet und der kein Kriegsgräuel auslässt. Allzu detailreich fliegen da die Kameraden in die Luft, kriecht den Soldaten die Angst in jede Pore, so dass sie weder tags noch nachts zu anderen Gedanken imstande sind als dem, irgendwie abzuhauen. 

    "In diesem Beruf, dem, sich umbringen zu lassen, darf man nicht zimperlich sein, da muss man so tun, als ob das Leben weiter ginge, und diese Lüge, die ist das Härteste." (S. 46) 

    Auch der Leser darf nicht zimperlich sein, denn die Kriegsschilderungen sind so beklemmend scharf gezeichnet, dass mehrfach der Drang aufkommt, das Buch wegzulegen und auch nicht wieder aufzuschlagen. 

    Doch Ferdinand kommt davon. Er versucht dem Krieg zu entkommen, in dem er sich in die französischen Kolonien absetzt, wo ihn jedoch neues Elend, neue Einsamkeit und neue Existenzängste nur weiter mürbe machen. Nach einem erfolglosen Abstecher in die Vereinigten Staaten kehrt er schließlich zurück ins triste Nachkriegs-Frankfreich und versucht sich als niedergelassener Arzt. Doch auch hier begleiten ihn Tod, Missgunst und Misserfolg. Mit stoischer Lakonie beschreibt er sein Leben im Pariser Vorort, die Unfähigkeit zu leben. Einen Sinn zu sehen. Fertig zu werden. Mit irgendetwas, in irgendeinem Sinne. 

    "Übrigens ähneln sich nach ein paar Jahren alle Versager. In den Massengräbern des Scheiterns gilt ein Doktortitel so viel wie der Prix de Rome. Höchstens, dass man nicht genau zur selben Zeit in den Bus steigt. Mehr nicht." (S. 367)

    Und wohin er auch geht, stets trifft er auf seinen Bekannten Robinson, den er zwar ebenfalls als niedergeschlagenen Erfolglosen zeichnet, der aber doch ein Gegenentwurf zum Ich-Erzähler Ferdinand zu sein scheint - und der ihm zunehmend zur Last fällt. Erst recht, als eine seiner Gaunereien schrecklich schief geht und die viel beschworene Nacht um die beiden nur noch tiefer wird. 

    "Die große Anstrengung im Dasein rührt vielleicht insgesamt von dieser enormen Mühe her, die wir zwanzig, viertig, noch mehr Jahre lang aufwenden, um vernünftig und nicht einfach nur schlicht und zutiefst wir selber zu sein, also schmutzig, widerlich, absurd." (S. 544)

    Es ist ein niederschmetterndes wie genau beobachtetes Bild, das Céline in seinem Erfolgsroman zeichnet. Es ist ein Geniestreich, der mit seinem Sprachspiel trotz all der deprimierenden Geschichten fasziniert und mitreißt. Mit gespitztem Bleistift möchte man jede zweite Seite mitschreiben, was ihm da so einfällt, was ihm so auffällt und vor allem, wie er es ausdrückt. 

    "Die Sonne, die allzu viel durchdringen muss, hat für die Straße nur noch ein herbstliches Licht voller Sehnsucht und Wolken übrig", schreibt er da mal poetisch (S. 363). Oder er formuliert einen Gedanken, den wohl jeder mal so ähnlich, aber kaum einer so schön hatte, wie folgt: "Überhaupt nicht lustig war das, und dann hat's mich nicht mehr losgelassen. So ein Gehirn, das ist der schlimmste Tyrann, den es gibt." (S. 319)

    Und es ist ein schier unbegreifliches Meisterstück vom Übersetzer Hinrich Schmidt-Henkel, der diese Sprachgewalt mit scheinbarer Leichtigkeit ins Deutsche übertragen hat. Chapeau und vielen Dank dafür.

    Dennoch bleibt ein fader Beigeschmack. Denn eben jener Louis-Ferdinand Céline fällt nach seinem großen literarischen Wurf in den 1930ern vor allem durch ekelhafte antisemitische Pamphlete und Hetztiraden auf, die ihn zurecht diskreditierten. Wer das während der Lektüre ausblendet, wird den Autoren wie seinen Protagonisten kaum sympathischer finden, aber dennoch vor diesem Roman den Hut ziehen. 
  16. Cover des Buches Koala (ISBN: 9783442749089)
    Lukas Bärfuss

    Koala

     (53)
    Aktuelle Rezension von: KINSKINSKI

    Ein Roman über Suizid und darüber, wie Intoleranz zu Verständnis wird. Indirekt lehrt Bärfuss das heikle Thema Suizid und führt den Leser dabei dennoch nicht belehrend an die Impulse und versteckten Anzeichen heran. Hier muss man allerdings vorsichtig sein, denn Anzeichen gibt es im geplanten Fall selten. Bei all dem spart Bärfuss die Arroganz einer (Auf)Lösung aus.

    Historische Berichterstattung über Australien wechselt im Roman mit Gegenwartsszenarien, was für mich gut funktioniert hat. Einzig ein zu langer Mittelteil, der die Hauptfigur neben sich herschiebt, hat mir nicht so ganz gefallen.

  17. Cover des Buches Der Himmel über Darjeeling (ISBN: 9783732559121)
    Nicole C. Vosseler

    Der Himmel über Darjeeling

     (127)
    Aktuelle Rezension von: Wortkosterin

    Gesamteindruck: Dieser Roman von Nicole C. Vosseler ist – bislang – mein Favorit (ich mag von ihr auch "Die Zeit der wilden Orchideen" mit Schauplatz Singapur und "Unter dem Safranmond" in der arabischen Welt sehr)! Die Autorin versteht es, mich beim Lesen von der ersten Seite an zu fesseln und die Figuren interessant und merkenswert zu gestalten. Ich habe mit ihnen mitgefühlt.

    Handlung und Figuren: Die Handlung nimmt einen rasanten Einstieg in Cornwall um 1876 und wechselt dann nach Indien. Es dreht sich um das Schicksal der beiden Hauptfiguren (Engländerin Helena und Inder Ian/Rajiif) in der schillernden Kultur Indiens in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Man erfährt viel über das Land und die Bräuche, ohne dass der Roman je an trockene Sachliteratur erinnert. Sehr lebendig wird das Leben auf der Teeplantage in Darjeeling geschildert. Auch die Konflikte der indischen Clans mit den britischen Kolonialmächten werden auf differenzierte Weise dargestellt. 

    Die Autorin entfaltet ein facettenreiches Portrait ihrer Figuren. Die Protagonistin Helena ist mir direkt ans Herz gewachsen mit ihren Stärken und Schwächen. Die romantische Beziehungsgeschichte mit Ian/Rajiif fand ich sehr prickelnd. 

    Stil: Sprachlich ist der Roman sehr ansprechend geschrieben: leichtgängig zu lesen und dabei bildreich und fantasieanregend– die Landschaften, Düfte und Geschmäcker springen förmlich aus den Buchseiten. 

    Fazit: Der Roman bietet ein kurzweiliges Lesevergnügen, ein Schwelgen in Indien, ein Fest für die Sinne – und eine Geschichte voller Leidenschaft zum Mitfiebern. Nicole C. Vosseler hat die magische Rezeptur, ihre Leser:innen zu verzaubern. 

     

    Tipp: Wer Historienromane über Frauen in exotischen Ländern mag, dem kann ich auch die Marokko-Trilogie von Doris Cramer (Das Leuchten der Purpurinseln, Die Perlen der Wüste, Das Lied der Dünen) stark empfehlen. 

  18. Cover des Buches Die Angst des weißen Mannes (ISBN: 9783548373591)
    Peter Scholl-Latour

    Die Angst des weißen Mannes

     (11)
    Aktuelle Rezension von: Avatarus
    Gelesen habe ich es, weil es mir zur Ergänzung von Sarrazins Buch empfohlen wurde. Dahingehend wurde ich enttäuscht, dass ich darin keine Ergänzung sehe. Es es eher ein Rundumschlag an politischer Informationspreisgabe rund um den Bereich Südostasien und Lateinamerika. Einer der positiven Nebeneffekte ist, dass das Buch vieles relativiert, was in der täglichen Presse als ach so dramatisches plakatiert wird. Ich bewundere die Stoizität von Scholl-Latour. Wenn man, weit weg von der Propaganda des Westens sich vor Ort darüber informiert, einen Vergleich von vor 50 Jahren und heute ziehen kann und trotzdem noch so "ruhig bleibt", muss über ein wirklich wahres Gemüt verfügen. Ich stimme sicherlich nicht mit allen Meinungen überein, vor allen Dingen wenn es um China und den grossen Führer geht. Kann/darf ein Volk der Meinung sein, dass sie die Leistungen des "grossen chinesischen Führers" im nachhinein als positiv beleuchtet, wenn über 50.000.000 Chinesen für diesen Fortschritt mit ihrem Leben bezahlen mussten...was wäre wenn, er nicht da gewesen wäre. Schwer verdaubare Meinung. Aber vielleicht muss man mit viel moralischen Abstand sagen, dass diese provokative Meinung letzten Endes für ein Volk doch das richtige war. Der Erfolg gab ihm recht. China wächst derart als beherrschende Weltmacht über sich hinaus, dass es bald mit den US auf gleicher Augenhöhe in die Zukunft manövriert. Es ist nur eine Facette der Informationen einer Welt, die weit weit weg von uns ist. Nicht nur auf der Landkarte, sondern auch im Wissen. Dieses Buch ist extrem Empfehlenswert und ist mit Sicherheit nicht das letzte gewesen, was ich von Herrn Scholl-Latour gelesen habe!
  19. Cover des Buches Der Fremde (ISBN: 9783644026216)
    Albert Camus

    Der Fremde

     (615)
    Aktuelle Rezension von: Drachenbuecherhort

    „Der Fremde“ ist ein Klassiker, der Fragen nach dem Sinn des Lebens, nach Moral und Gerechtigkeit aufwirft. Albert Camus, ein Vertreter des Absurdismus, zeigt uns die Welt aus der Perspektive eines Menschen, der sich von der Gesellschaft entfremdet hat und wegen eines Mordes zum Tode verurteilt wird.

    Von Camus‘ „Der Fremde“ hatte ich mir mehr Tiefe erhofft, etwas, das mich an seine Größe heranführen und mich sein ganzes Werk lesen lassen würde. Schließlich war dieses Buch sein Durchbruch. Bedauerlicherweise war das nicht der Fall.

    Stilistisch ist es schwierig, dem Inhalt zu folgen, da man immer wieder aus dem Lesefluss gerissen wird. Die Erzählform macht den Grund für die einzelnen Handlungen nicht verständlicher. Auch beim Lesen zwischen den Zeilen wird die Frage nach dem Warum und Wieso nicht beantwortet. So wird der Leser an ein Rätsel gestellt, das er selbst zu lösen hat. Er wird herausgefordert, seine eigenen Werte und Urteile zu hinterfragen und sich mit der Absurdität des Menschseins auseinanderzusetzen. Ob sich dies so gut mit der Handlung vereinbaren lässt, sei dahingestellt.

    Bei dem Protagonisten Meursault handelt es sich um einen abgestumpften, passiven und äußerst gleichgültigen Menschen. Er nimmt sein Schicksal widerstands- und hoffnungslos hin und zeigt weder Reue noch Empathie für seine Tat. Das macht die Geschichte frei von Sinneswandel oder Wendung. So sind die Dinge. Es geschieht, wie es geschieht. Es ist die Beschreibung eines Lebens ohne Sinn und ohne Ziel.

    Gegen Ende habe ich gehofft, dass es noch eine Wendung gibt. Etwas, das wirklich für einen Überraschungseffekt sorgt, aber stattdessen geht die Geschichte geradlinig weiter. Und genau das macht das ganze Buch so unglaublich langweilig. Es mag ein Klassiker sein, aber warum eigentlich?

    Trotz meines Bemühens, mich diesem Werk kritisch, aufgeklärt und mit Sinn für große Literatur zu nähern, ist es mir nicht gelungen zu verstehen, warum „Der Fremde“ als eines der bedeutendsten Werke der Geschichte bezeichnet wird. Aus diesem Grund kann ich keine Leseempfehlung aussprechen.

  20. Cover des Buches Shogun (ISBN: 0385343248)
    James Clavell

    Shogun

     (136)
    Aktuelle Rezension von: FranklinTummescheit

    "Shogun" ist ein historischer Roman von James Clavell, der erstmals 1975 veröffentlicht wurde. Die Geschichte spielt im frühen 17. Jahrhundert und folgt dem britischen Seefahrer John Blackthorne, der nach einem Sturm an der Küste Japans strandet. Obwohl Blackthorne nicht der erste Europäer ist, der nach Japan kommt, ist seine Ankunft außergewöhnlich und prägend. Er wird von den lokalen Mächtigen gefangen genommen und muss sich in der komplexen und fremden Welt der japanischen Samurai und Feudalherren zurechtfinden.

    Blackthorne wird in die politischen Intrigen und Machtkämpfe des Landes verwickelt und gewinnt allmählich das Vertrauen des mächtigen Daimyos Toranaga. Während er sich bemüht, seinen Weg in dieser fremden Kultur zu finden, lernt er die japanischen Traditionen, Bräuche und sozialen Strukturen kennen und wird schließlich in die Rolle eines Beraters und Kriegsstrategen eingeführt.

    "Shogun" ist eine fesselnde und episch erzählte Geschichte, die die kulturellen Kluft zwischen Japan und Europa des 17. Jahrhunderts eindrucksvoll beleuchtet. James Clavell gelingt es meisterhaft, die Kontraste und Gemeinsamkeiten der beiden Kulturen herauszuarbeiten, indem er Blackthornes Erlebnisse und seine Auseinandersetzung mit der japanischen Gesellschaft detailliert schildert.

    Der Roman zeigt, wie stark die japanische Kultur von Riten, Ehre und Hierarchie geprägt ist, im Gegensatz zur europäischen Hierarchie, die stark durch Religion und Königsherrschaft bestimmt wird. Während der europäische Protagonist anfangs von den strengen sozialen Regeln und dem starren Ehrenkodex der Samurai überwältigt ist, lernt er, deren tiefere Bedeutung und die zugrunde liegenden Werte zu schätzen.

    "Shogun" hebt die Unterschiede hervor, wie die japanische Gesellschaft Wert auf Loyalität, persönliche Ehre und die Bedeutung von Beziehungen innerhalb des Feudalismus legt, während die europäische Sicht auf Macht und Status oft durch Machtpolitik und wirtschaftliche Interessen geprägt ist. Die komplexe Interaktion zwischen Blackthorne und Toranaga verdeutlicht die Schwierigkeiten und Chancen, die sich aus dem kulturellen Austausch ergeben, und zeigt, wie Verständnis und Respekt über kulturelle Barrieren hinweg entstehen können.

    Der Roman bietet nicht nur eine spannende historische Erzählung, sondern auch eine tiefgehende Reflexion über den interkulturellen Dialog und die Herausforderungen, die mit dem Verständnis und der Integration von unterschiedlichen kulturellen Werten verbunden sind.

  21. Cover des Buches Mitternachtskinder (ISBN: 9783641261528)
    Salman Rushdie

    Mitternachtskinder

     (74)
    Aktuelle Rezension von: itwt69

    Leider konnte mich dieser Roman nicht überzeugen. Die geschichtsträchtigen Ereignisse bleiben meines Erachtens zu sehr im Hintergrund. Eine irrwitzige Familiengeschichte, die sich über Jahrzehnte und über den halben Subkontinent zieht, von Kaschmir über Bombay, Pakistan, nach Delhi und Back-to-Bom. Der Schreibstil hat mir auch nicht besonders gefallen - 2,5 Sterne

  22. Cover des Buches Risiko (ISBN: 9783453419568)
    Steffen Kopetzky

    Risiko

     (68)
    Aktuelle Rezension von: Nicolai_Levin

    September 1914, der erste Weltkrieg ist ein paar Wochen alt, als im Westen der schnelle deutsche Vormarsch an sein Ende kommt. Die Fronten verhärten sich, die Soldaten graben sich ein, und die Hoffnung des Berliner Generalstabes auf einen schnellen Sieg verdampft. Deutschland steht im befürchteten Zweifrontenkrieg - und zur See beherrschen die Briten das Geschehen. In dieser prekären strategischen Situation entsendet das Kaiserreich Expeditionen, die das Empire erschüttern sollen. So erhält Letunant Oskar Niedermeyer den Auftrag, von Konstantinopel aus mit einem Expeditionstrupp nach Afghanistan zu gehen und mit dem dortigen Emir den Aufstand der muslimischen Paschtunen loszutreten, denen sich hoffentlich bald die restlichen Muslime in Britisch-Indien anschließen sollen.

    Klingt verrückt? War aber tatsächlich so. Steffen Kopetzky hat ein bemerkenswertes Händchen dafür, aus den Fußnoten der Geschichtsbücher jene kuriosen Ereignisse herauszupicken, die spannende Geschichten hergeben und von denen noch nie jemand gehört hat, der nicht speziell vom Fach ist.

    Der Roman "Risiko" erzählt die Geschichte dieser deutschen Afghanistan-Expedition, aus der Perspektive des (fiktiven) Funkers Sebastian Stichnote aus München-Giesing. Im ersten Teil der Erzählung begegnen wir ihm im Sommer 1914, kurz vor Kriegsausbruch auf einer Flottenmission im Mittelmeer, die den deutschen Fürsten Wied schützen soll, der von Deutschland und Österreich zum Marionettenkönig von Albanien erhoben wurde (auch so eine herrlich absurde Geschichte am Rande jenes Sommers). Der Krieg beginnt, die Deutschen beschießen mit zwei Kriegsschiffen in einem Husarenstück die algerische Hafenstadt Bône und flüchten dann vor der überlegenen britischen Flotte nach Konstantinopel, wo der Kaiser kurzerhand die Schiffe samt Mannschaft an den (zu jener Zeit noch neutralen) osmanischen Sultan verschenkt, damit sie nicht den Engländern in die Hände fallen. (Schon wieder so eine völlig abgedrehte, aber authentische Begebenheit) Dort wird Funker Stichnote der Afghanistan-Expedition zugeteilt, die wir im zweiten Teil auf ihrer gefahrvollen Reise durch die Türkei, Syrien, Mesopotamien und die Wüsten Persiens begleiten. Diese abenteuerliche Reisegeschichte hat dem Buch in ein paar Rezensionen den Ruf eingetragen, so etwas wie Karl May zu sein, dazu muss man allerdings sagen, es ist - wenn überhaupt - auf alle Fälle Karl May für moderne, intelligente Erwachsene! Der letzte Teil behandelt dann die Zeit der Expedition in Afghanistan und dem Versuch, ihre Mission am intrigenreichen Hof des listig taktierenden Emirs zu erfüllen. Hier macht die Story noch eine fundamentale Wende, biegt von der faktischen Historie ab und erzählt in ihren letzten zehn oder zwanzig Seiten eine völlig alternative Geschichtsschreibung.

    Es ist also satt was geboten, eine opulente, unterhaltsame und spannende Lektüre für alle, die sich für exotische Länder, abenteuerliche Reisen und die Geschichte jener Zeit interessieren, Kopetzky rührt ein pikantes Gebräu zusammen, mit Zutaten aus allen möglichen Gewürztöpfchen der Schreibekunst. Dass kontrafaktische Ende wurde kritisiet, aber ich finde, es passt zur fantastischen morgenländischen Erzählkultur (die thematisiert wird), gibt dem Buch seinen eigenen Reiz und zwingt den Leser (wenn es ihn interessiert), nachzuhaken, was von Kopetzkys Fabulierungen nun wahr ist und was nicht.

    Denn Steffen Kopetzky ist - und das ist es, was mich am ehesten gestört hat an der Lektüre - das, was man in Baiern ein "Gscheidhaferl" nennt. Er zieht dutzendweise Kuriositäten aus dem Ärmel und erschlägt das Publikum mit seinen Funden. Wo das gesamte Thema schon ein riesengroßes "Das hätten Sie jetzt nicht gedacht!" darstellt, wird es in Summe der Detailzuckerln einfach zu viel: Gegen Zahnschmerzen empfiehlt ein Alpinist aus der Reisegruppe dieses sensationelle neue Hustenmittel von Bayer namens "Heroin", der amerikanische Konsul lässt sich extra aus Atlanta eine braune Limonade kommen, die noch keiner kennt - und alle bestaunen den seltsam geschwungenen Schriftzug auf der Flasche: Coca-Cola. In der kaiserlichen Marine dient ein blutjunger schneidiger Leutnant namens Karl Dönitz (der später in unserer realen Welt die U-Boot-Flotte der Nazis befehligen wird und 1945 nach dem Tode Hitlers in Flensburg noch für ein paar Wochen Reichskanzler spielen darf), der beim Beschuss von Bône den Kellermeister Julien Camus verwundet, dessen kleiner Sohn am Kai zusieht (der Kleine heißt Albert und wird 1960 den Literaturnobelpreis bekommen). Alles möglich, alles vielleicht sogar so geschehen, aber beim Lesen wird es einfach zu viel des Guten.

    Davon abgesehen eine feine, intelligente Geschichte, die alles hat, was man für eine unterhaltsame Lektüre braucht.

  23. Cover des Buches Imperium (ISBN: 9783596512928)
    Christian Kracht

    Imperium

     (165)
    Aktuelle Rezension von: Christian_Fis

    Imperium handelt vom historisch verbürgten August Engelhardt, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach Papua Neuguinea auswanderte, um sich nur noch von Kokosnüssen zu ernähren. Kracht verwebt das Scheitern von Engelhardt mit dem Scheitern der grossdeutschen Sehnsucht nach dem «deutschen Platz am Tisch der Mächtigen». Er verwendet dabei Stilmittel des schnellen Vor- und Zurückspringens und des Comics. Der Leser fragt sich unweigerlich, was geschah real und was hat sich der Autor ausgedacht. Das ist alles originell und sehr gut gemacht.

    Gestört hat mich die Erzählstimme. Der Erzähler mag seine Figuren nicht, macht sich über sie nur lustig. Es gibt kaum eine Figur, mit der sich der Leser identifizieren könnte. Der Ton ist herablassend und triefend von grossbürgerlicher Ironie, die durchaus zum Beginn des 20. Jahrhunderts passt. Sicherlich spiegelt sich auch hier das Können von Kracht, einen historischen Roman in diesem historisierenden Ton zu schreiben. Den Figuren hat es enorm geschadet, meiner Lesefreude auch.

  24. Cover des Buches Die ferne Hoffnung (ISBN: 9781542047883)
    Ellin Carsta

    Die ferne Hoffnung

     (161)
    Aktuelle Rezension von: Renate1964

    Die Geschichte der Familie Hansen beginnt 1888 in Hamburg mit dem Selbstmord des Vaters. Um üden Kaffeelieferanten steht es schlecht. Eine Rettung ist durch den Kauf einer Kakaoplantage möglich 

    Man lernt viel über die Kolonien, die Herstellung von Kakao und auch Personen sind gut beschrieben. Ich bin gespannt, wie es weitergeht 

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